Ostermontag, 21.4.2014. Eifel. Heute ist ein wichtiger, schöner Tag für die christlichen Menschen in meinem Lebensumfeld: der Sohn Gottes hatte vor 2000 Jahren den Tod besiegt und seine frohe Botschaft verkündigt. „Bald“ sollte sein Reich kommen, wo Löwe und Lamm friedlich zusammenliegen. Nun – ist schon ein bischen her. „Bald“ ist für Gottessöhne wohl ein recht dehnbarer Zeitraum – oder wir haben wieder nur einen aramäischen Satz falsch verstanden, der stümperhaft ins Griechische übersetzt wurde, dann laienhaft vom Griechischen ins Lateinische und in voller Unkenntnis der wahren Wortbedeutung des Sprachgebrauches jener Menschen, die diese tote Sprache aktiv anwandten eine Übersetzung ins Deutsche fand. Was wenige wissen: wir haben gar nicht eine Bibel – wir haben hunderte. Durch jede Übersetzung entsteht eine neue, die mit dem Original nur noch wenig zu tun hat – und die Ergebnisse sind oft verblüffend … so wird aus „Gott“ nicht mehr der liebende Vater, sondern die „all-eine Vater-Mutter“ – um nur ein Beispiel zu nennen.
Schlimm, wenn die schriftliche Überlieferung der christlichen Religion auf so wackeligen Beinen steht, dass man fast jede Aussage damit belegen kann … und fast jede Aussage damit belegt hat: Umweltzerstörung und Umweltrettung, Weltkrieg und Widerstand, Frauenunterdrückung und „Heiligung“ der Frau, Hexenjagden und den Kampf gegen sie, Legitimation des Kaisertums … und des Königsmordes. Nun – bei so vielen Seiten kein Wunder. Und kein Wunder, dass der Staat (und nicht die Kirche) tausend Theologen beschäftigt, um hier wissenschaftlich Klarheit in die Aussagen der Priester zu bringen: als „Agent Gottes“ stellt man immerhin eine enorme Autorität da, die schnell die Autorität der gewählten Regierung in Frage stellen kann … vor allem wenn diese Regierung auch nur ansatzweise inhumane Praktiken in ihrem Verantwortungsbereich duldet … oder initiiert.
Angesichts der katastrophalen Lage hinsichtlich der einst willkürlich als „Bibel“ zusammengestellten Texte ist es kein Wunder, dass die Menschen sich wieder jenen zuwenden, die direkt mit Gott reden … oder sich mittels entsprechender Techniken selbst auf die Suche nach der Quelle des Lebens begeben. Über einen jener Menschen – einen der neuen „Propheten“ – muss ich nun ein paar Worte verlieren. Warnende Worte, ist seine Leere doch bösartig, menschenfeindlich und äußerst gefährlich ich meine Neale Donald Walsch, einen Amerikaner.
Wenn Amerikaner über Spiritualität reden, bekommt das in der Regel immer Ähnlichkeiten mit Disney, Coca Cola und McDonalds: es wird bunt, süß und gehaltlos – jedenfalls, wenn man eine gewissen Vorbildung in griechischer Philosohie (deren Gedankenwelt weit vor dem Christentum begann) und auch schon mal die verschiedenen Argumentationen griechischer Denker bezüglich des „göttlichen“ durchdacht hat. Herrn Walsch nehme ich ein wenig davon aus – aber immerhin hat der ehemalige Inhaber einer Werbeagentur das nötige „Know-How“ im Verkauf – und durch seine „Hobbys“ auch einen umfassenden Überblick über religiöse Kulte (siehe ekd):
Rückblickend beschreibt sich Walsch als religiösen Sucher: „Ich wollte mehr von diesem Gott und beschloss darauf, wieder zur Kirche zu gehen. Vielleicht suchte ich auf die falsche Weise an den falschen Orten. Ich ging zu den Lutheranern, dann zu den Methodisten. Ich versuchte es mit den Baptisten und den Kongregationalisten. Aber ich war wieder in die auf Angst gegründete Theologie hineingeraten. Ich lief davon. Ich erforschte den Judaismus. Den Buddhismus. Jeden ‚ismus’, den ich ausfindig machen konnte.“
Seine Bücher erreichen Millionen – und seine Botschaft hat Millionen geholfen, ihr Leben zu verstehen, zu meistern, mit seinen Widrigkeiten zu ertragen. Dafür gebührt ihm Respekt.
Ich möchte ihm auch nicht unterstellen, bewusst und offensichtlich gelogen zu haben, gehe sogar so weit, zu akzeptieren, dass er wirklich mit einer inneren Stimme geredet hat, die er für Gott hielt. Ich bin Philosoph, kein Dogmatiker, ich darf das. Ich habe einiges über ihn gelesen … und das Werk „Zuhause in Gott“ komplett … obwohl es schwer fiel. Es fiel schwer, einen Gott zu verstehen, der die Lektüre von Büchern über Quantenmechanik empfahl … immerhin weiß man als Wissenschaftstheoretiker, dass die Erkenntnisse der Physik immer im Fluss sind … und in zehn Jahren womöglich schon wieder völlig anders gedeutet werden als heute. Auch der Sprachmelodie seines „Gottes“ unterschied sich auffallend von jenen Erfahrungen der menschlichen Mystiker, die die Menschheit über Jahrtausende gesammelt hat. Aber: was weiß ich schon. Und wer will schon gegen Götter argumentieren – außer mir.
Nun … der Kampf gegen falsche Götter ist seit dreistausend Jahren die vornehmste und oft mutigste Aufgabe der Philosophie. Sie hat sich schon gegen die obersten Tyrannen gestellt, als das christliche Gottesbild noch nicht mal in Ansätzen formuliert war, gräßliche ägyptische Gottkönige die Welt verheerten und tausend lokale Terrorgötter den Menschen das Leben vermiesten: hier war es schon extrem mutig, sich auf die Straße zu stellen und den Menschen die (überraschend christliche/jüdische) Botschaft zu bringen, dass man sich überhaupt nicht mit diesen kleinen Tyrannen auseinandersetzen muss, sondern lieber sein eigenes Leben leben, nett zum Nachbarn sein und den Frieden waren sollte, selbst wenn der Kriegsgott nach Erfüllung schreit.
„Zuhause in Gott“ handelt nun vom Leben nach dem Tode – ein Thema, das uns alle angeht. Als jemand, der Thanatologie als Hobby betreibt, möchte ich mir das Urteil erlauben, zu sagen, dass die über den Tod gemachten Aussagen in keinem Widerspruch zu der menschlichen Erfahrung stehen, wie wir sie in vorchristlichen Schriften wie dem tibetanischen Totenbuch, dem ägyptischen Totenbuch oder den Vorstellungen der nordamerikanischen Indianer von den „ewigen Jagdgründen“ finden. Die Skizzierung eines multidimensionalen Universums, die Vorstellung einer Zeit, die nur das „Jetzt“ kennt, die Trivialisierung jeglicher Form von Höllenvisionen (die es geben kann … die aber kein Leid erzeugen, weil wir im Jenseits keinerlei Schmerzempfinden haben), die Vorstellung, das wir selbst es sind, die mit unserem Willen aktiv die Erfahrungswelt des Jenseits kreiiren – das alles ist möglich. Ich halte es für äußerst wahrscheinlich wahr – es steht auch nicht im Widerspruch zu denErfahrungen, die man mit Sterbenden machen kann – Erfahrungen, zu denen Neale Donald Walsch nach eigenen Angaben über Elisabeth Kübler-Ross Zugang hatte.
Ich möchte aber nicht die Theorie fördern, dass er ein Schwindler ist, der sich seinen „Gott“ zusammengeklaubt hat – das wäre vor seinem Hintergrund zwar möglich … aber trotzdem eine Unterstellung. Ich sehe keinen Grund, warum ich mich mit meinem Urteil über sein Urteil stellen sollte … und trotzdem erlaube ich mir, vor dieser neuen Religion zu warnen. Ja – es ist eine neue Religion, dir dort kommen soll und künstlich gebacken wird, es sind einige neue Propheten im Namen Gottes unterwegs, manche haben schon 400000 Priester ausgebildet, die missionierend durch die Welt ziehen, ohne das die Medien dies groß berichten.
Warum?
In Walsch´ Weltbild gibt es nichts Böses. Alles dient einem guten, größeren Plan, den wir nicht durchschauen. Alles, was wir als Leid deuten, dient nur der Vervollkommnung unserer eigenen Seele. Soweit war Platon übrigens auch schon mal, als die Theorie formulierte, dass wir uns unser Leben wahrscheinlich ausgesucht haben. Es ist die Theorie der Reichen, die immer alles gut finden, was ihren Reichtum legitimiert – und Platon war ziemlich reich. Ein sehr alter Reflex, der den Umgang von Reichen mit Armut bestimmt: die werden schon „selbst schuld“ sein, eine Theorie, die aus den USA über tausend Kanäle in die Welt hinausgetragen wird.
Trotdem wollen wir Walsch´s Gott noch glauben. Nehmen wir an, es gibt wirklich nichts Böses auf der Welt … warum glaubt aber sein Gott dann selbst nicht daran? Er wendet sich nämlich – konsequent und innerhalb Walsch´s Lehre durchweg logisch – gegen Selbstmord.
„So etwas wie Bestrafung gibt es nicht im so genannten Leben nach dem Tod. Die Hinterbliebenen werden bestraft. Sie erleiden einen unglaublichen Schock, von dem sie sich nie ganz erholen. Alle haben das Gefühl eines riesigen Verlustes. Viele geben sich für den Rest des Lebens die Schuld daran.“ (Walsch, Zuhause in Gott, Arkana 2006, Seite 80).
Man kann auch nicht vor seinem Leben fliehen, man ist gezwungen, es zu wiederholen – doch das soll uns nicht interessieren.
Wir denken für einen Moment weiter. Wenn es schlimm ist (darf ich das: „böse“nennen- angesichts der Wirkung auf die Mitmenschen?), seinem eigenen Leben ein Ende zu setzen … was ist denn dann, wenn ich mich in Ruhe lasse und stattdessen andere vom Leben in den Tod befördere? Tausende? Millionen? Vielleicht sogar systematisch in Konzentrationslagern vergase?
Nun – das wäre ok. Hat ja alles seinen Sinn. Göttliche Weisheit (welches bei Walsch die Weisheit der Menschen selbst ist, der in Wirklichkeit SELBST Gott ist … was seinen Lesern vielleicht ein klein wenig schmeichelt) führt dazu, dass in solchen Prozessen immer alles völlig ok ist, „der Zeitpunkt und die Umstände des Todes sind immer perfekt“ (a.a.O., Seite 202).
Wir normalen Menschen bekommen da einige Probleme, aber „Gott“ klärt uns darüber auf:
„Die Tode vom 11. September 2001, die des Tsunami von 2004, die der Wirbelstürme von 2005, die des Völkermordes in Darfour und dies des Holocausts werden alle erhoben, um einen Ehrenplatz einzunehmen“ (a.a.O., Seite 215).
Tja … „Gott“ …. ich möchte mich hier mal persönlich an Dich wenden … ab hier kannst Du Deine Weisheiten für Dich behalten, denn … sie werden bösartig. Warum eigentlich … redest Du Deinem Propheten ein, das die Opfer von Massenmorden einen „Ehrenplatz“ erhalten … wo doch aus Deiner Sicht Zeitpunkt und Umstände des Todes IMMER perfekt sind … es also keinen guten oder schlechten Tod gibt? Ach ja – außer natürlich Selbstmord. Niemand braucht in dem System, das Du Walsch einredest, einen Ehrenplatz … und ENTWEDER ist auch der Selbstmord immer perfekt …. ODER JEDER MORD IST EINE UNERTRÄGLICHE SAUEREI.
Massenmord erst recht. Aber darum … „Gott“ … geht es Dir ja, oder? Die stille Legitimation von Massenmord, Folter, Vergewaltigung, Raub, Brandschatzung, Qual jeder Art … das ist die leise, kaum erkennbare Nebenwirkung deines wirklichen Plans, oder? Nebenbei sollen sich die Menschen, die diesem Glauben folgen, für Gott selbst halten (wer kann schon solch´ einem „Zuckerle“ widerstehen – in Zeiten sich ausbreitenden Narzissmus und vollenderte Egomanie) … im Weltbild jenes Menschensohnes, der heute von den Toten auferstanden sein soll, gibt es eine ganz spezifische Bezeichnung für so eine Art „Gott“, der selbst Gott anstelle Gottes werden soll.
Man nennt ihn Satan. Warum ich Walsch glaube, dass er mit Dir gesprochen hat? Ergibt sich aus der inneren Logik Deiner Aussagen. Immerhin erklärst Du Walsch, wie er sich verhalten würde, wenn er Deine Lehre korrekt umsetzen würde:
„Achtens würdest Du nie wieder einen anderen Menschen absichtlich – auf physischer oder psychischer Ebene – verletzen.“ (Walsch, a.a.O., Seite 251.)
Wieso sollte ich das nicht mehr tun? Gerade jetzt fällt es mir doch unglaublich leicht, Drohnen zum Mord an anderen Menschen in die Welt hinaus zu schicken, weiß ich doch jetzt, dass der Zeitpunkt des Todes IMMER perfekt ist. Deine Aussagen – nicht meine.
Was müssen wir die Väter der Atombombe feiern und bejubeln, dass sie die Verantwortung übernommen haben, Millionen von uns perfekt ins Jenseits zu befördern.
So einen Unfug kann sich kein Mensch ausdenken, deshalb glaube ich, dass Walsch nicht bewusst lügt. Ich würde Herrn Walsch Scaramelli empfehlen, „Regeln zur Unterscheidung der Geister“. Wenn man schon unbedingt Experimente mit Geistern macht, sollte man sich dessen bewusst sein, dass JEDE bekannte Religion von einer Welt ausgeht, die nicht völlig in Ordnung (oder nur ein böser Schein – wenn nicht sogar komplett „gefallen“ – ist). Auch Atheisten gehen von Welt aus, die reperaturbedürftig ist. Nur DU nicht. Wieso wohl?
Scaramelli (fe-Medien, kissleg, 2011) beschreibt, was Menschen widerfährt, die guten Geistern begegnen. „Liebe, Freude und Friede“ wächst in ihnen (a.a.O., Seite 14) – nicht Toleranz gegenüber Mord an Einzelnen oder an Massen. Die bösen Geister werden auch konkret beschrieben. „Menschenmörder von Anbeginn“ waren sie … und ein Vater der Lüge, der äußerst raffiniert eine böse Lüge hinter tausend guten Wahrheiten versteckt … wie bei Walsch geschehen.
Ich weiß nun: Millionen Menschen haben Walsch gelesen – und noch viel mehr folgen den anderen Propheten der neuen Weltordnung (siehe Dagmar Schubert bei „Wahrheiten.org“). Millionen Menschen glauben an Walsch, viele fühlen sich außerordentlich berührt, vielen hat er sehr geholfen. Jene Menschen möchte ich aufrufen, ein wenig ihre Vernunft zu gebrauchen … wie es Neal Donald Walsch getan hat.
Ja – zwar hat sein Verstand die Botschaft der bösen Geister kritilos übernommen … aber sein Herz nicht. Kein Wunder: „Argumentationsduschen“, die sein „Gott“ sie vornimmt, sind immer ein Kennzeichen für äußerst schlechte Verkäufer. Von Gott sollte man mehr erwarten. Lesen Sie das Nachwort zu seinem Buch. Dort schildert er den „Zerstörungsprozess“, den man beobachten kann und den es aufzuhalten gilt, damit wir nicht wieder zu „Höhlenmenschen“ werden. Es gilt, die Welt zu heilen … jene Welt, die doch der Himmel selbst ist? Wieso sollen wir diese Riesenarbeit einer langfristigen Umgestaltung in Angriff nehmen, wo doch … eigentlich alles in Ordnung ist?
Jedenfalls hat uns das „Gott“ über hunderte von Seiten hinweg gepredigt … inklusive einiger Widersprüche, die Lügen immer so mit sich bringen.
„Unruhe, Verwirrung, Trübsinn“ …. das sind die deutlich sichtbarsten Symptome für die Wirkung böser Geister, die in uns „Hass und Zorn“ erzeugen wollen (Scaramelli, Seite 21-22). Ohne Hass und Zorn … kein Holocaust. Kein Krieg. Kein Mord. Und was hat „Gott“ bei Walsch bewirkt?
Bitte genau hinsehen: der Aktivismus zur „Rettung der Welt“ entspringt nicht der Ruhe, die seiner Lehre eigentlich entsprechen würde, sondern eher der Unruhe. Und verwirrt ist der gute Herr Walsch die ganze Zeit über.
Kein Wunder: er wird ja auch äußerst elegant hinters Licht geführt … nur folgt sein Gefühl, sein Gewissen nicht seinem Verstand noch den Einflüsterungen böser Geister. Deshalb will er die Welt heilen, die eigentlich der Himmel selbst ist.
Und damit nun wirklich kein Zweifel übrig bleibt: natürlich hat Gott selbst mich geschickt, um den „Fürsten der Welt“ in seine Schranken zu weisen. Natürlich. Kann ich auch beweisen: als Nachfolger Christi bin ich arm, während der Lügenprophet Millionär ist. Wie ich höre, läßt er sich auch die Teilname an Gesprächskreisen oder die Registrierung in seinem „Fanclub“ bezahlen. Der Fürst der Welt hatte schon Christus mit Mammon versucht. Der allerdings – hatte abgelehnt. Hätte sogar zweiter Weltherrscher werden können.
Und jener Gott, der mich geschickt hat, ist der Meinung, dass diese Welt ziemlich aus den Fugen geraten ist. Er hatte diesbezüglich auch schon mal eine Sintflut geschickt – oder seinen Sohn.
Hat beides nichts genutzt.
Möglicherweise müssen wir also selbst Hand anlegen und können nicht blind darauf vertrauen, dass schon alles irgendwie in Ordnung ist.
Könnte sehr anstrengend werden … denn immerhin hat „Walsch´s Gott“ gute Freunde, siehe „Horusfalke“:
Führungspersönlichkeiten, die einsichtig und mutig genug waren, den Beginn einer solchen neuen Weltordnung vorzuschlagen. Euer Präsident Bush, den die Geschichte als einen Mann beurteilen wird, der weitaus mehr Weisheit, Weitsicht, Mitgefühl und Mut zeigte, als die zeitgenössische Gesellschaft anzuerkennen willens oder fähig war, war eine solche Führungspersönlichkeit.
Mein Gott … sieht da 500000 tote Kinder. Seine Kinder. Für ihn sehen „Weisheit, Weitsicht, Mitgefühl und Mut“ anders aus, als durch Lug und Trug einen Angriffskrieg vom Zaun zu brechen, der ein ganzes Land vernichtete.
Mein Gott empfiehlt: liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.
Das kann ich sogar als Atheist empfehlen.
Der Gedanke, daß dieses Ereignis nicht vergessen werden sollte, ist nicht ganz falsch.
Daher hier nochmal ein Überblick auf die offizielle Leseart der Ereignisse (Vertraut mir und schaut das Video an):
(Via)
Mit großem Lärm feiern wir gerade unseren Aufschwung XL von dem leider keiner etwas haben wird weil er … so groß dann doch nicht ist. Aber wir müssen feiern und das muß laut zugehen, damit wir nicht merken, was wirklich um uns herum vor sich geht: die Amerikanisierung der Verhältnisse, denn das würde uns gar nicht gefallen:
„Und tschüs, Mittelklasse“ titelte bereits die „New York Post“ und präsentierte ihren Lesern „25 Statistiken, die belegen, dass die Mittelklasse in Amerika systematisch zerstört wird“. Die führende Online-Kolumnistin Arianna Huffingtonwarnte vergangene Woche geradezu apokalyptisch: „Amerika läuft Gefahr, zu einem Dritte-Welt-Land zu werden.“
Rechnet man die Menschen hinzu, die bereits die Suche aufgegeben haben oder sich nur mit einem Teilzeitjob für wenige hundert Dollar im Monat über Wasser halten und derweil alte Reserven aufzehren, liegt sie bei über 17 Prozent.
Das Landwirtschaftsministerium spricht in seinem aktuellen Jahresbericht von zunehmender „Ernährungsunsicherheit“. 50 Millionen Amerikaner hatten zeitweise nicht genügend zu essen. Jeder achte erwachsene Amerikaner und jedes vierte Kind leben mittlerweile von staatlichen Essenmarken. Es sind fast unglaubliche Zahlen für das reichste Land der Erde.
Quelle: Spiegel-online
So ganz in der Ferne dämmert uns schon, das es schon jetzt Paralellen gibt. Zum Beispiel ist das Studieren in den USA ja richtig teuer.
Wer hier einmal genommen wurde, wird den begehrten Abschluss Master of Business Administration (MBA) auch bekommen – und damit Aussichten auf eine Top-Karriere. Was angesichts der hohen Studiengebühren – rund 100.000 Dollar für den MBA und bis zu 150.000 Dollar für die auf erfahrene Manager zugeschnittenen Executive-MBA-Programme – und der Hürden auf dem Weg in die Top-Wirtschafts-Unis nötig ist.
Quelle: Karriere.de
So etwas gibt es ja auch schon bei uns: Studiengebühren. und Eliteunis. Mit maßgeblich verantwortlich dafür: Edelgard Buhlmann, die … eine sehr denkwürdige Vergangenheit hat:
Viele Young Leaders machen später Karriere: Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner, EADS-Vorstand Thomas Enders, Stahlunternehmer Jürgen Großmann und Bildungsministerin Edelgard Bulmahn wurden in jungen Jahren für die Atlantik-Brücke entdeckt.
Quelle: Manager-Magazin
„Young-Leaders“ ein Programm der „Atlantik-Brücke“, eines dubiosen Vereins mit noch dubioseren Zielen, Mitgliedern und Methoden. In diesem Programm hält man Ausschau nach Menschen, die in Zukunft die Amerikanisierung der Verhältnisse vorantreiben können: Ausplünderung der Mittelschicht zwecks gezielter Millionärszüchtung. Und wie wir an unserer gesellschaftlichen Entwicklung sehen, schaffen die das mitlerweile sehr gut, auch wenn die Bürger selber ja lieber was anderes hätten. Aber wer fragt uns schon – wir sind zum zahlen da.
„Die Atlantik-Brücke e.V. (gegründet 1952) ist einer der in Deutschland seltenen Versuche, von privater Seite in den politischen Raum hineinzuwirken, sympathiebildend, kontaktvermittelnd, katalysatorisch“ (FAZ)http://www.atlantik-bruecke.org/
„Die USA wird von 200 Familien regiert und zu denen wollen wir gute Kontakte haben“, sagt der Vorstands-Chef der Atlantik-Brücke, Arend Oetker. Um Probleme effizient zu lösen, ist es eben hilfreicher, wenn sich die Entscheidungsträger persönlich kennen. Ein Missverständnis kann schnell mit einem Telefonanruf ausgeräumt werden – größere transatlantische Probleme, wie die US-Zölle auf Stahl, sorgen zwar auch innerhalb der Atlantik-Brücke für Stirnrunzeln. Die Freundschaft aber können sie nicht trüben.“ Mehr: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2002/0417/politik/0031/
Im Jahre 1993 stifteten die Atlantik-Brücke und das deutsch-jüdische Armonk Institute den Vernon A. Walters Award, der einmal jährlich an eine deutsche oder amerikanische Persönlichkeit in Anerkennung ihrer hervorragenden Verdienste um die deutsch-amerikanischen Beziehungen verliehen wird. Der Preis ist benannt nach dem US-Botschafter zur Zeit der Maueröffnung.
Bisherige Preisträger:
Quelle: Bildung-schadet-nicht
Also, nicht das das jetzt einer als neoliberale Terrorzelle bezeichnet, aber al Kaida baut sich nach dem gleichen Prinzip auf – ein Netzwerk nach dem anderen, Bilderberger, CRF, Trilaterale Kommission … und so wirkt man halt sanft auf allen Richtungen auf eine Gesellschaft ein, mit harten Folgen für selbige. Wer allerdings von denen eingeladen wird, hat Glück gehabt:
In diesen Tagen wird die Atlantik-Brücke e. V. 50 Jahre alt. Ich zähle zu den vielen Deutschen, die – aus Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur – in den vergangenen Jahrzehnten von dieser „Brücke über den Atlantik“ immer wieder Gebrauch gemacht und daraus für das berufliche Wirken großen Nutzen gezogen haben.
So Volker Rühe in der Welt. Volker Rühe, ehemaliger Verteidigungsminister und Oberstudienrat arbeitet ja jetzt als „Berater“ für Cerberus in den USA:
Cerberus Capital Management ist ein Investmentfondsmanagementunternehmen mit Firmensitz in New York City, das 1992 von Stephen Feinberg gegründet wurde. Es beteiligt sich an Unternehmen und veräußert sie nach einer Umstrukturierung weiter. Feinberg wurde 1999 von Fortune als einer der 40 reichsten Amerikaner unter 40 Jahren aufgelistet. Seit 2006 ist der frühere US-Finanzminister John W. Snow CEO des Finanzfonds. Zum Vorstand gehört außerdem der ehemalige US-Vizepräsident Dan Quayle.
Ob er außer „Atlantik-Brücke“ noch andere Qulifikationen für Beratungen von Finanzfonds hat, konnte ich nicht erkennen.
Qulle: Wikipedia
Ehrenvorsitzender in Deutschland ist Walter-Leisler Kiep, bekannt in Film und Funk durch die CDU-Spendenaffären und anderer Delikte:
Am 4. Januar 1982 berichtete die Presse (u. a. Stern und NRZ) über eine Parteispendenaffäre der CDU, in der der Schatzmeister Kiep spendenbereite Unternehmer derIndustrie zur Steuerhinterziehung angestiftet haben soll. Im Mai 1990 wird Kiep schließlich in Düsseldorf wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung in mehreren Fällen angeklagt und verurteilt. 1992 wurde das Urteil gegen ihn allerdings vom BGH wegen Rechts- und Verfahrensmängeln aufgehoben.
Am 5. November 1999 wird Kiep erneut verhaftet. Die Staatsanwaltschaft Augsburg verdächtigt ihn 1991 von Karlheinz Schreiber eine Million Mark im Zusammenhang mit der Lieferung deutscher Panzer nach Saudi-Arabien erhalten zu haben. Der Vorgang führte zum Spendenskandal um Altkanzler Helmut Kohl. Das Geld von Schreiber war an die CDU geflossen, allerdings nie im offiziellen Rechenschaftsbericht der Partei aufgetaucht. Die Ermittlungen führen zur Entdeckung des Kontensystems von CDU-Finanzberater Horst Weyrauch im Zusammenhang mit verschiedenen verdeckten Parteispenden an die CDU in erheblicher Höhe.
2004 wurde Walther Leisler Kiep wegen Falschaussage in der CDU-Spendenaffäre rechtskräftig verurteilt.[7][8] Bereits im Jahr 2001 wurde Kiep vom Landgericht Augsburg zu einer Geldstrafe wegen eines privaten Steuerdelikts verurteilt.
Quelle: Wikipedia
Man merkt: hier wirkt ein gesetzestreuer Bürger. Genau der richtige Mann für die Atlantikbrücke. Ebenso wie Friedrich Merz, der bis Juni 2010 Vorsitzender der Atlantik-Brücke war:
Merz setzte sich des Weiteren für verschiedene Deregulierungen und Privatisierungen ein. Weiter plädierte er für Kürzungen von Sozialleistungen und befürwortete Gentechnologie und Kernkraft.[7] Er wandte sich außerdem gegen die Mitbestimmung von Arbeitnehmern in Unternehmen, bzw. wollte diese einschränken, so sollte etwa die Vorstandsbestellung den Arbeitgebervertretern überlassen sein.[8]
Merz war es auch, der den Begriff der „deutschen Leitkultur“ im Jahre 2000 ins Gespräch brachte. Er kritisierte in dem Zusammenhang besonders traditionelle Bräuche bei Muslimen und forderte, sie müssten „unsere Sitten, Gebräuche und Gewohnheiten akzeptieren“.[9]
Friedrich Merz legte im Jahr 2006 mit acht weiteren Abgeordneten des Deutschen Bundestags beim Bundesverfassungsgericht Klage gegen die Offenlegung ihrer Nebeneinkünfte ein.
Anfang Januar 2010 wurde er in den Verwaltungsrat der Bank HSBC Trinkaus berufen, wo er die Nachfolge des verstorbenen Otto Graf Lambsdorff einnahm. Nach Auskunft der Bank soll er im Verwaltungsrat den Vorsitz einnehmen.
Quelle: Wikipedia
Netzwerke und ihr Einfluß … darüber reden wir in Deutschland nicht gern. Daraus wird ganz schnell „Verschwörungstheorie“ und die ist bei uns sehr verpönt wenn nicht sogar verboten. Nur selten verlieren wir mal ein Wort darüber, das es so etwas überhaupt gibt:
Regierungssprecher Bela Anda duzt sie und Bild-Chefredakteur Kai Dieckmann auch. Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl lässt sich gerne mit ihr fotografieren und der frühere US-Präsident George Bush, der Ältere, nennt sie verbindlich „Dear Beate“. Beate Lindemann ist keine Politikerin, sie führt kein Wirtschaftsunternehmen und ist keine Verlegerin, und dennoch steht sie häufig an der Seite der Mächtigen: Beate Lindemann ist die geschäftsführende stellvertretende Vorsitzende eines der einflussreichsten Netzwerke dieser Republik, der Atlantik-Brücke.
Quelle: Berliner Zeitung
Ist doch schön oder? Alles wie eine riesengroße Familie, die sich lieb hat. Sogar Bush senior hat freundliche Worte dazu:
It is a story as impressive as the emergence of Germany as a unified country with no greater ambition than to lead a uniting Europe to peace and prosperity while remaining a solid and reliable partner of the United States.
Quelle: Atlantik-Brücke
Deutschland als Führungsmacht in einem vereinten Europa? Ob die anderen das so gerne hören? Häßlich auch, das manche in Deutschland gleich mit Dreck werfen müssen:
Auf ihrer Netzseite verweisen die Autoren dann auf Parallelen zwischen der von der CIA gesteuerten italienischen Geheimloge P 2 und der „Atlantik-Brücke“: In ihr sei die gesamte wirtschaftliche, politische und publizistische Führungsschicht der Bundesrepublik versammelt. Und sie diene der USA als politisches Steuerungsinstrument in Deutschland, weil sie direkt an den amerikanischen Außenpolitik- und Geheimdienstapparat angebunden sei, und zwar über die beiden Einflussgruppen Council on Foreign Relations (CFR) und American Council on Germany
Aber es kommt noch dicker: Denn auch die Kohl-Spendenaffäre wurde angeblich von der „Atlantik-Brücke“ angezettelt und letztlich mit dem vorzeitigen Abgang der CDU-Führung gelöst. Fast alle Schlüsselfiguren des Parteispendenskandals sind nämlich tatsächlich in dem Verein organisiert, neben Walther Leisler Kiep auch der Waffenhändler Karlheinz Schreiber und Casimir Prinz zu Sayn-Wittgenstein. „Der Wirtschaftsprüfer Horst Weyrauch durfte der Satzung der Atlantik-Brücke den letzten steuerrechtlichen Schliff verpassen. Dass diese Personen, insbesondere Karlheinz Schreiber, nun alle ganz zufällig immer neue verbale Sprengsätze in Richtung CDU schleudern, ist mit Sicherheit kein Zufall.“
Quelle: Heise
Der Filmemacher selbst berichtet von Morddrohungen gegen seine Person, aber lebt offensichtlich noch. Wir leben hier immerhin noch in Deutschland … und das ist anders als andere Länder:
Die Journalistin Regine Igel hat für ihr Buch Terrorjahre. Die dunkle Seite der CIA in Italien italienische Justizakten gesichtet und Interviews mit Richtern und Staatsanwälten geführt. Sie vertritt die Auffassung, dass die RAF schon früher als von Wisnewski behauptet von Geheimdiensten unterwandert und instrumentalisiert worden sei, was im Fall der italienischen Roten Brigaden bewiesen sei.[12] Dies stützt sie unter anderem auf Ermittlungsergebnisse der italienischen Justiz, die auf eine Zusammenarbeit der beiden Gruppen bei der Entführung von Aldo Moro schließen lassen. An der Entführung waren laut der Untersuchungskommission Terrorismus und Massaker des italienischen Senats und Erkenntnissen der italienischen Justiz mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Geheimdienste beteiligt.[12][13] Die Tatsache, dass die Zusammenhänge zwischen der RAF und Geheimdiensten in Deutschland praktisch unbekannt seien und nie offiziell untersucht wurden, begründete Igel mit der gesetzlich festgelegten Weisungsgebundenheit der deutschen Staatsanwälte durch die Politik. Anders als in Italien würde auf diese Weise die Untersuchung der Verwicklung staatlicher Stellen in den Terrorismus blockiert.[12][14]
Bei uns untersuchen Staatsanwälte halt nur das, was die Politik wünscht. Und das wird zuvor in der Atlantik-Brücke besprochen?
Wie gut, das Cem Özdemir jetzt auch von denen eingeladen wurde.
Denn Özdemir hat mächtige Förderer in Kreisen der Wirtschaft und Medien. Bereits 2002 wählte ihn das World Economic Forum zum „Global Leader of Tomorrow“. Wenn Özdemir kein grober Schnitzer unterläuft, wird er bald mühelos in die großen Schuhe schlüpfen können, die man ihm schon lange zurechtgenäht hat.
Als Transatlantic Fellow des vom deutschen Steuerzahler finanzierten German Marshall Fund of the United States bekam er im Land der unbegrenzten Möglichkeiten den letzten Schliff als Profipolitiker und Anwalt US-amerikanischer Interessen für Europa.
Wieder zurück in Europa, fand Özdemir herzliche Aufnahme im proamerikanischen Honoratiorenklub Atlantikbrücke, dem alle prägenden Perönlichkeiten aus Politik, Medien, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur angehören. Özdemir als „Young Leader“ neben alten Hasen wie Bild-Chef Kai Diekmann, Altbundeskanzler Helmut Kohl, Helmut Schmidt, Airbus-Chef Thomas Enders – um nur ein paar erlauchte Namen dieser halbgeheimen Nobelrunde zu nennen.
Özdemir ist derart eingebunden in industriefreundliche Netzwerke, dass ihm vermutlich nicht mehr viel Zeit bleibt, sich mit dem gewöhnlichen Volk zu beschäftigen.
Quelle: Heise
Ich warte nur darauf, das wir an den Eingangsschildern zu dieser Republik das Wörtchen „Demokratie“ streichen und durch „Ökokratie“ ersetzen. Ehrlich wäre es, damit es keine Enttäuschungen gibt. Hier herrscht die Wirtschaft, die Ökonomie. Und die Grünen, die mit Katrin Göring-Eckhard schon jemanden im Vorstand der Atlantik-Brücke haben, wären auch glücklich, weil ja Öko drin ist.
Wie gut nur, das es keine Verschwörungen gibt. Jedenfalls nicht in Deutschland oder den USA. Ich wäre sonst echt beunruhigt.
Viele, viele Jahre und zehntausende von Toten später haben die kriegführenden Mächte ihr Totalversagen, ihre Ahnungslosigkeit, ihre militärische Unfähigkeit endlich eingesehen.
Sie hatten unter der Federführung der top-aggressiven USA vor gut neun Jahren in Afghanistan einen Krieg begonnen, der von vornherein niemals zu gewinnen gewesen wäre.
Die Motivation der USA zu diesem Krieg ist fraglich; in Betracht kommen entweder grenzenlose, militärische Selbstüberheblichkeit bis hin zur massiven Persönlichkeitsstörung führender Generäle und Präsidenten oder aber versteckte, politische Ziele, über die bloß niemand offen spricht.
Für psychische Krankheit spricht die allseits sattsam bekannte Auffälligkeit des letzten Amtsinhabers George W. Bush, der genauso wie seine Gegner bekennendermaßen in „göttlichem Auftrag“ gehandelt haben wollte. Sein Adlatus Dick Cheney, welcher höchstpersönlich blendend am Irak-Krieg große Summen verdiente (er ist führender Anteilseigner der Firma Halliburton, die Exklusivaufträge für die Armee ausführt), verbrämte offizielle Statements an den Präsidenten immer wieder gern mit markigen Bibelsprüchen um Bush zu motivieren. Immerhin sollte der Präsident nicht auf die Idee kommen, militärische Auseinandersetzungen zu beenden. Der ehemalige US-Präsident fiel durchaus des Häufigeren durch seine verschwiemelte Religiosität auf, für die er nach eigenem Dafürhalten Kriege führte. So verriet er dem vorletzten, palästinensischen Ministerpräsidenten unter Zeugen, er sei „von Gott berufen, im Nahen Osten Frieden zu machen. Nötigenfalls mit brutaler Gewalt.“
Ähnlich wie in den letzten Tagen des letzten Weltkrieges blieb Bush offensichtlich so dumm und uninformiert wie Hitler, der ebenfalls kaum bis gar keine offenen Widerstände von Generälen erfuhr und nur noch unzureichend bis falsch informiert worden war.
Das Militär hat ganz zweifellos von Anfang an genau gewusst, dass ein Sieg über die Taliban niemals hätte erwartet werden können – und zwar unter gar keinen Umständen.
Erst im Frühjahr dieses Jahres hatte das Pentagon von hochrangigen, russischen Militärs Besuch. Der fand nur statt um den Russen Gelegenheit zu geben, ihren US-amerikanischen Kollegen nunmehr sehr dringlich vom Weiterführen des Krieges in Afghanistan abzuraten. Man verwies auf Zahlen und Erfahrungen mit Strategien und Taktiken, die man selbst in Afghanistan gemacht hatte. Das Credo der Russen war unzweifelhaft und völlig klar: „Hört auf damit! Wir hatten fünfmal mehr Soldaten als ihr da unten und haben ganz erheblich brutaler und rücksichtsloser gemetzelt und dennoch verloren. Afghanistan ist unbesiegbar.“
2014 also soll es passieren; bis dahin sind wohl die relevantesten, politisch möglicherweise noch ärgerliche Hindernisse zerschossen und die wichtigsten Verträge für die größten und interessantesten Rohstoffe geschlossen und das Land kann ähnlich bequem ausgeblutet und ausgewrungen werden wie beispielsweise der Irak. Sämtliche menschliche, militärische und politische Infrastruktur wird dann in Afghanistan vernichtet sein; man wird sich ähnlich schnell mit den Taliban einigen wie heute mit Aufständischen im Irak, die bekanntlich auch für die Ölförderung kein Hindernis (mehr) darstellen.
Die USA werden sich, ihrer Doktrin zufolge, also in nächster Zukunft um den Iran „kümmern“, denn auch dort gibt es sehr viel Öl und sehr viel Natururan. Da der Iran auf dem Wege zu einer regionalen Supermacht ist und langfristig dort mehr Einfluss haben wird als die USA, wird er von den USA zerstört werden müssen. Denn nach US-eigener Auffassung sind es die USA die zu bestimmen haben, wer wann welche Reste von dem Öl kriegt, dass die USA nicht selbst unmittelbar benötigen – da scheint es nicht hinnehmbar, wenn dies die (bisher) rechtmäßigen Eigentümer entscheiden wollen.
Schon Bush Senior sagte damals beim ersten Angriff auf den Irak öffentlich (Überfall auf Kuwait):
„Wer sich zwischen die USA und das Öl stellt, wird beseitigt.“
Afghanistan aber scheint heute durchaus genug weichgekocht und daher widerstandslos genug zu sein, um nach gleichem Muster um seine Ressourcen erleichtert werden zu können. Die Mär von den Taliban, die angeblich sogar das deutsche Bundesgebiet bedrohen, ist jetzt jahrelang gut im Volk verankert und absichtsvoll sind auch Soldaten geopfert worden um öffentliches Murren erst gar nicht entstehen zu lassen. Das Innenministerium muss sich wundern, wie wunderbar einfach es ist, ein ganzes Volk langsam zu verblöden: es gibt zwar nicht einen einzigen, ernsthaften Terroranschlag, keine konkrete Drohung, aber genug Angst davor. Herbeigeführt wurde die Angst nur durch konsequente Wiederholung der Terrorlüge; ab und zu hat man möglicherweise gänzlich getürkte, sonst aber wundersam idiotische „Terroristen“ medienwirksam verhaftet. „Terroristen“, die zum Umkippen eines Eimers zwar zu doof sind, aber dennoch angeblich zur Crème de la Crème des internationalen Terrors zählen sollen.
Sie bauen angeblich Bomben, die gar nicht explodieren konnten.
Sie panschen an einer chemischen Mischung herum, deren Zustandekommen ihren eigenen Transport unmöglich gemacht hätte weil die Chemie erschütterungssensibel gewesen wäre. Man hätte eine Bombe zwar bauen, aber nur an Ort und Stelle zünden können – wie dämlich.
Sie sagen erst nichts und plärren plötzlich wie Kinder.
Die deutschen Verunsicherungsbehörden haben feinfühligerweise auf die Erfindung einer arabischen Legende dieser „Terroristen“ verzichtet, um nicht tatsächlich dadurch doch noch versehentlich eine echte Terrorgefahr zu provozieren.
Wir Deutschen haben also dabei fleißig mitgedient, den USA mittelfristig wieder zu lukrativen Verdientsmöglichkeiten wegen zuverlässig strömender und ultrabilligen Ressourcen verhelfen..
Wir werden am Datum 2014 gar nichts ablesen können. Es wird in diesem Jahr natürlich keinen Frieden in Afghanistan geben, denn es wird tausenden von Afghanen den Kopf kosten, wenn die Taliban wieder an der offiziellen Macht sein werden. Inoffiziell haben sie sie ja nie verloren, selbst die USA bezahlen Talibankommandeure dafür, dass sie Pässe und Straßen benutzen dürfen, die den Taliban gehören. Die USA also geben den Taliban Geld für Waffen, die dann gegen sie eingesetzt werden. Aber auch das ist nichts wirklich Neues; im zweiten Irak-Krieg wurde mit Raketen auf US-Bomber geschossen, die in den USA hergestellt und an Saddam Hussein geliefert worden waren.
2014 ist vielleicht nur für einige, wenige Militärs ein Richtpunkt: möglicherweise schickt man dann die Truppen von dort direkt nach Iran, in welchem man dann eine weitere, militärische Eskalationsstufe eröffnen möchte. So wie die Jungs heute aus dem Irak kommen und nach Afghanistan gehen werden sie eines Tages aus Afghanistan kommen und direkt in den Iran gehen. Vielleicht erhofft man sich durch direkte und umfangreiche, israelische Beteiligung eine erheblich schnellere Vernichtung des Iran und möchte 2014 die freien Jungs dann zur Sanierung der Ölfördereinrichtungen Irans einsetzen. So wie im Irak. Dort waren die Ölförderungen das erste und für lange Zeit einzige, was die USA überhaupt repariert haben denn auf mehr war es ihnen ohnehin nie angekommen.
2014 – schaun mer mal, wo dann die Deutschen (mit-) schießen!
© 2010 Echsenwut.