Bundestagswahl 2017

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Das Lied zum Wahlabend – „Wenn du lernst zu übersetzen, was sie wirklich sagen …“ (Reinhard Mey)

Wird die totale Sonnenfinsternis, die uns für den 24. September 2017 prognostiziert wurde, tatsächlich eintreten oder lässt sie sich noch abwenden? – Wir haben, zumindest theoretisch, die Wahl …

Dazu ein paar schon ältere Verse von Reinhard Mey, von denen heute aber jede einzelne Zeile wohl aktueller ist als jemals zuvor:

Text: „Sei Wachsam“

Ein Wahlplakat zerrissen auf dem nassen Rasen,
Sie grinsen mich an, die alten aufgeweichten Phrasen,
Die Gesichter von auf jugendlich gemachten Greisen,
Die Dir das Mittelalter als den Fortschritt anpreisen.
Und ich denk’ mir, jeder Schritt zu dem verheiß’nen Glück
Ist ein Schritt nach ewig gestern, ein Schritt zurück.
Wie sie das Volk zu Besonnenheit und Opfern ermahnen,
Sie nennen es das Volk, aber sie meinen Untertanen.
All das Leimen, das Schleimen ist nicht länger zu ertragen,
Wenn du erst lernst zu übersetzen, was sie wirklich sagen:
Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
Halt du sie dumm, – ich halt’ sie arm!

Sei wachsam,
Präg’ dir die Worte ein!
Sei wachsam,
Fall nicht auf sie rein! Pass auf, dass du deine Freiheit nutzt,
Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!
Sei wachsam,
Merk’ dir die Gesichter gut!
Sei wachsam,
Bewahr dir deinen Mut.
Sei wachsam
Und sei auf der Hut!

Du machst das Fernsehen an, sie jammern nach guten, alten Werten.
Ihre guten, alten Werte sind fast immer die verkehrten.
Und die, die da so vorlaut in der Talk-Runde strampeln,
Sind es, die auf allen Werten mit Füßen rumtrampeln:
Der Medienmogul und der Zeitungszar,
Die schlimmsten Böcke als Gärtner, na wunderbar!
Sie rufen nach dem Kruzifix, nach Brauchtum und guten Sitten,
Doch ihre Botschaft ist nichts als Arsch und Titten.
Verrohung, Verdummung, Gewalt sind die Gebote,
Ihre Götter sind Auflage und Einschaltquote.
Sie biegen die Wahrheit und verdrehen das Recht:
So viel gute alte Werte, echt, da wird mir echt schlecht!

Sei wachsam,
Präg’ dir die Worte ein!
Sei wachsam,
Fall nicht auf sie rein! Pass auf, dass du deine Freiheit nutzt,
Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!
Sei wachsam,
Merk’ dir die Gesichter gut!
Sei wachsam,
Bewahr dir deinen Mut.
Sei wachsam
Und sei auf der Hut!

Es ist ‘ne Riesenkonjunktur für Rattenfänger,
Für Trittbrettfahrer und Schmiergeldempfänger,
‘ne Zeit für Selbstbediener und Geschäftemacher,
Scheinheiligkeit, Geheuchel und Postengeschacher.
Und die sind alle hochgeachtet und sehr anerkannt,
Und nach den schlimmsten werden Straßen und Flugplätze benannt.
Man packt den Hühnerdieb, den Waffenschieber lässt man laufen,
Kein Pfeifchen Gras, aber ‘ne ganze Giftgasfabrik kannst du kaufen.
Verseuch’ die Luft, verstrahl’ das Land, mach ungestraft den größten Schaden,
Nur lass dich nicht erwischen bei Sitzblockaden!
Man packt den Grünfried, doch das Umweltschwein genießt Vertrau’n,
Und die Polizei muss immer auf die Falschen drauf hau’n.

Sei wachsam,
Präg’ dir die Worte ein!
Sei wachsam,
Fall nicht auf sie rein! Pass auf, dass du deine Freiheit nutzt,
Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!
Sei wachsam,
Merk’ dir die Gesichter gut!
Sei wachsam,
Bewahr dir deinen Mut.
Sei wachsam
Und sei auf der Hut!

Wir ha’m ein Grundgesetz, das soll den Rechtsstaat garantieren.
Was hilft’s, wenn sie nach Lust und Laune dran manipulieren,
Die Scharfmacher, die immer von der Friedensmission quasseln
Und unterm Tisch schon emsig mit dem Säbel rasseln?
Der alte Glanz in ihren Augen beim großen Zapfenstreich,
Abteilung kehrt, im Gleichschritt marsch, ein Lied und heim ins Reich!
„Nie wieder soll von diesem Land Gewalt ausgehen!“
„Wir müssen Flagge zeigen, dürfen nicht beiseite stehen!“
„Rein humanitär natürlich und ganz ohne Blutvergießen!“
„Kampfeinsätze sind jetzt nicht mehr so ganz auszuschließen.“
Sie zieh’n uns immer tiefer rein, Stück für Stück,
Und seit heute früh um fünf Uhr schießen wir wieder zurück!

Sei wachsam,
Präg’ dir die Worte ein!
Sei wachsam,
Fall nicht auf sie rein! Pass auf, dass du deine Freiheit nutzt,
Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!
Sei wachsam,
Merk’ dir die Gesichter gut!
Sei wachsam,
Bewahr dir deinen Mut.
Sei wachsam
Und sei auf der Hut!

Ich hab’ Sehnsucht nach Leuten, die mich nicht betrügen,
Die mir nicht mit jeder Festrede die Hucke voll lügen,
Und verschon’ mich mit den falschen Ehrlichen,
Die falschen Ehrlichen, die wahren Gefährlichen!
Ich hab’ Sehnsucht nach einem Stück Wahrhaftigkeit,
Nach ‘nem bißchen Rückgrat in dieser verkrümmten Zeit.
Doch sag die Wahrheit und du hast bald nichts mehr zu lachen,
Sie wer’n dich ruinier’n, exekutier’n und mundtot machen,
Erpressen, bestechen, versuchen, dich zu kaufen.
Wenn du die Wahrheit sagst, lass draußen den Motor laufen,
Dann sag sie laut und schnell, denn das Sprichwort lehrt:
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Sei wachsam,
Präg’ dir die Worte ein!
Sei wachsam,
Fall nicht auf sie rein! Pass auf, dass du deine Freiheit nutzt,
Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!
Sei wachsam,
Merk’ dir die Gesichter gut!
Sei wachsam,
Bewahr dir deinen Mut.
Sei wachsam
Und sei auf der Hut!

(Quelle: reinhard-mey.de)

Das namenlose Grauen – Teil 2: „Mir geht es gut, sonst ist mir alles scheißegal“


(Bild: cc by Jacques Prilleau)

„Mir geht es gut, sonst ist mir alles scheißegal“ – mit diesem brillanten Essay über die bevorstehende Bundestagswahl hat der Publizist Dr. Werner Rügemer der Hydra des zur Normalität erklärten Wahnsinns wohl mit einem Streich mindestens sechs Köpfe abgeschlagen.

Wer kundig in der griechischen Mythologie ist, weiß allerdings, dass Herkules der Hydra dann noch mit einer Fackel nachgesetzt und ihr den Hals ausgebrannt hat, andernfalls die Schlangenhäupter schnell wieder nachgewachsen wären. Ein kluger Recke, dieser Herkules, könnte man schnellfertig meinen, aber was symbolisiert denn die Fackel eigentlich? – Nun, nichts anderes als das, was unsere Leitmedien (nach dem Interview-Zusammenschnitt mit dem ARD Tagesschau-Redakteur Volker Bräutigam sollte zu diesem Thema eigentlich schon alles gesagt sein) uns mit aller Kraft zu benebeln versuchen: den Willen, uns Einsicht zu verschaffen – zu versuchen, die Dinge zu durchschauen und zu verstehen … dann wird das Notwendige als Konsequenz schon ganz natürlich folgen und sich in der Welt auswirken.

Das kennt man eigentlich bereits aus dem ganz praktischen Leben: Wenn man in einem schon lange nicht mehr aufgeräumten, spinnwebversponnenen Keller plötzlich wieder das Licht anmacht, dann laufen alle Spinnen, Mäuse und Ratten, die sich dort in der Dunkelheit pudelwohl gefühlt und in Seelenruhe all unsere Speisevorräte angefressen haben, schnell wieder davon.

Das Feuer dieser Fackel muss zwar jeder selbst entzünden, jedoch bietet uns Werner Rügemer mit seinem jüngsten Essay dazu eine solide Reibfläche, an der jeder, der heute trotz medialem Dauerbombardement auf die Vernunft noch einigermaßen bei Trost ist, sein Streichholz anstecken kann.

Nachfolgender Text wurde unredigiert übernommen (veröffentlicht in: Das kritische Tagebuch / Nachdenkseiten.de)

„Mir geht es gut, sonst ist mir alles scheißegal – Glückwunsch! Sie wählen die Merkel. Oder doch nicht?“ (von Werner  Rügemer)

Ich kenne Sie: Sie sind Vermieter oder Vermieterin. Sie müssten sich an das von der Merkel-Regierung gemachte Gesetz zur Mietpreisbremse halten. Sie lieben solche Gesetze, die man nicht einhalten muss. So haben Sie und Ihresgleichen seit Inkrafttreten des Gesetzes ungefähr 300 Millionen Euro zuviel eingenommen, jährlich, das sind 1,5 Milliarden. Zusatzprofit durch Gesetzesbruch: Glückwunsch – wieder die Merkel wählen!

Ach so, Sie sind kein Vermieter, sondern Reinigungsunternehmer, ja pardon, auch Reinigungsunternehmerin. Sie schließen mit Ihren Putzkräften Arbeitsverträge für 20 Wochenstunden. Aber um im Nobelhotel die Zimmer auf die geforderte strahlende Schönheit zu bringen, müssen Ihre Putzkräfte 30 und 35 Stunden arbeiten. Denen zahlen Sie aber nur 20 Stunden. Damit unterlaufen Sie zielgenau den vertraglich vereinbarten Mindestlohn. Die Merkel-Mehrheit im Bundestag hat kein Personal für die Kontrolle des Mindestlohn-Gesetzes beschlossen, genau wie bei der Mietpreisbremse. Sowas lieben Sie über alles – Glückwunsch! Die Merkel ist schon immer ihre Wahl – und jedes Mal wieder, weil es so schön ist!

Ach so, Sie sind kein Vermieter und kein Reinigungsunternehmer. Sie sind einer von den zweihunderttausend Arbeitsvergebern, ja pardon, auch Arbeitsvergeberin, die täglich das Arbeitszeit- und Befristungsgesetz verletzen und Ihren Beschäftigten ohne Einhaltung der Frist die Arbeitsstunden zuteilen, wie es Ihnen gerade passt. So ein Gesetz ist Scheiße, blöde Bürokratie, sagen Sie. Die Beschäftigten sollen doch froh sein, dass ich Ihnen die Arbeit zuteile, sagen Sie, sonst hätten die gar nix. Die Merkel stellt sich dumm und erzählt „Es geht uns allen gut“. Glückwunsch, jedenfalls Ihnen geht es sogar sehr gut – die Dummstellerin Merkel ist Ihre Wahl!

Ach so, Sie gibt es ja auch noch. Sie sind einer oder eine von unseren 120.000 Leistungsträgern und Leistungsträgerinnen, die sich in den letzten Jahren wegen fortgesetzter Steuerhinterziehung selbst angezeigt haben. Sie hatten die Hosen voll, weil es in Ihren Schweizer und Luxemburger und Panama-Banken immer mehr undichte Stellen gibt. Sie zahlen diesmal schnell und heimlich ein bisschen Strafe und lassen Ihren Wirtschaftsprüfer oder Wirtschaftsprüferin eine neue Finanzoase suchen. Sie können auf die unschuldige Wegschauerin Merkel hoffen und auf der Merkel ihren Schäuble im Rücken – Ihre Wahl steht auch diesmal fest.

Sie sind ein Bonus-Banker oder eine Bonus-Bankerin. Ihre Boni steigen mit der Höhe des Verlustes. „Ich will nie mehr in die Lage kommen, mich von Banken erpressen zu lassen“, gestand in einem halblichten Moment die Merkel. Die Bonus-Banker und die Bonus-Bankerin schicken die Banken in den Bankrott, und der Merkel-Staat zahlt. Die Merkel will sich nie mehr erpressen lassen und macht doch genauso weiter, nämlich freiwillig. Eine solche freiwillig erpressbare Politikerin – wunderbar. Glückwunsch – die Merkel ist wieder Ihre Traumwahl!

Und Sie, ja genau Sie meine ich. Hören Sie auf mit Ihrem salbungsvollen Grinsen. Sie sind Militärbischof. Auf Ihrem Bauch baumelt das goldene Christuskreuz. Sie segnen jeden Spähpanzer, der zum Hindukusch geflogen wird und Sie lassen Ihre Feldgeistlichen mit den wüstentauglichen Feldaltärchen unsere toten Soldaten segnen für den Dienst, den sie für Muttis und Obamas und Trumpels Leitkultur geleistet haben. Sie werden als Militärbischof bezahlt wie die richtigen Generäle der Bundeswehr, denn Sie sind ja Muttis christliche Heimat-Generäle – Glückwunsch! Christsein kann so schön sein – Sie und Ihre Wahlschafe wählen die Chefin Ihres christlich-tödlichen Arbeitgebers natürlich wieder!

Ach so, fast hätte ich Sie vergessen. Sie sind ja besonders wichtig und brauchen die Mutti-Hilfe ganz besonders. Die Autokanzlerin hat jahrzehntelang in Deutschland und in der Europäischen Union ihre schützende Hand über Ihre Betrügereien gehalten. Sie haben den Staat und die Bürger und die Autokäufer belogen und die Luft vergiftet. Das tut Ihnen jetzt leid, sagen Sie. Aber wir müssen mit neuer Software die Luft weiter vergiften. Weiter so mit Deutschland. Die Spenden für den Merkel-Wahlkampf sind auch dieses Jahr schon längst wieder überwiesen. Glückwunsch – die Schutzherrin der Gift- und Lügenindustrie ist Ihre Wahl!

Ach so, fast hätte ich gerade Sie vergessen! Die Merkel hat ja noch nie Ihren Namen in ihr kummervolles Mündchen genommen. Obwohl Sie, Sie großer Unbekannter, fast täglich im Bundeskanzleramt ein- und ausgehen. Man sieht Sie gar nicht, nie in der Tagesschau und im heute journal, obwohl Sie überall sind, jedenfalls im Bundeskanzleramt und in den Aufsichtsräten unserer DAX-Konzerne. „Unserer“ sage ich dummerweise, obwohl „unsere“ Wirtschaft ja Ihnen gehört. Sie heißen Blackrock und Blackstone und Capital Group und Wellington und Templeton und Vanguard und Fidelity und State Street und Sun Life und Katar Investment und sind Miteigentümer aller deutschen Autolügner und Kohleverbrenner und Atommüll-Verstecker und von noch viel mehr und Sie haben als Deutschland-Chef den Friedrich Merz, der ist auch Vorsitzender der Geheimschleimer von der Atlantikbrücke und er ist Miteigentümer der US-Wirtschaftskanzlei Mayer Brown und er ist seit knapp nach der Geburt im heimischen Sauerland Mitglied der Merkel-Partei – Glückwunsch! Die Merkel gehorcht Ihnen aufs unausgesprochene Wort! Da sind nichtmal Parteispenden nötig!

Ihr lieben deutschen Steuerzahler und Steuerzahlerinnen! Die Merkel hat ihren von Kohl geerbten christdemokratischen Bauchredner aus der größten europäischen Finanzoase zum Präsidenten der Europäischen Kommission hinbugsiert. Der kumpelhafte Biedermann Juncker beklaut seit Jahrzehnten mit den Banken und US-Beratern in seinem kleinen Großherzogtum Luxemburg die anderen EU-Staaten jährlich um Milliarden Euro Steuergelder. Davon haben Sie, liebe deutschen Steuerzahler und Steuerzahlerinnen schon mal gehört, oder auch nicht. Ist ja egal, ob in Merkel-Land ihre Regierung dann die Renten kürzt und die Schulen verkommen lässt. Die Schul-Klos sind kaputt, und Ihre Kinder können doch in der Merkelschen „Bildungsrepublik Deutschland“ hinter die Wand scheißen und in die Büsche im Schulhof pinkeln. Glückwunsch – die Merkel ist natürlich wieder Ihre bewährte Wahl!

Sie sind ein friedlicher und freundlicher Mensch. Sie sind selbstbewusst. Sie lassen sich von niemandem hereinreden. Sie sind ein Deutscher und eine Deutschin. Da gefällt Ihnen die Merkel. „Wir Europäer nehmen unser Schicksal selbst in der Hand“ – plustert sich die Merkel gegen den Trumpel auf. Aber von den US-Atombomben in Deutschland undsoweiter weiß sie nichts, lässt sie ihren Sprecher erklären, Seibert heißt er, den sie vom Staatssender ZDF gemietet hat. Bei allen offenen und verdeckten Kriegszügen der US-Supermacht gegen Russland, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien, Jemen undsoweiter macht die Merkel-EU mit oder tut so, als würde sie keine Panzer nach Saudi-Arabien liefern lassen. Von Wilhelmshaven aus lässt sie die US-Militärkonvois durch Deutschland zum Aufmarsch gegen Russland rollen. In keinem Land der Erde, das sowieso schon NATO-Mitglied ist, gibt es zusätzlich soviele US-Militärstützpunkte wie in Deutschland. Das wissen Sie nicht, Sie Merkel-Bürger und Merkel-Bürgerin. Vielleicht wissen Sie es, aber es ist Ihnen egal. Vielleicht ist es Ihnen nicht egal. Vielleicht lassen Sie sich gern verblöden, vielleicht aber doch nicht so gern. Aber die Merkel sagt: Wir gehen mit unserem amerikanischen Schutzherrn durch dick und dünn! „Nicht automatisch“, tut sie das, hat sie jetzt eingeschränkt. Nein, sie macht es nicht automatisch. Aber sie macht es fast automatisch. Den bösen Trumpel hat sie kritisiert, aber dann hat sie ihm in Washington brav versprochen: Ja, zwei Prozent des Bruttosozialprodukts für die Rüstung so bald wie möglich! Glückwunsch – diese halbautomatische Aufrüstungs-Schleicherin ist Ihre Wahl, jetzt erst recht!

Sie sind ein guter Deutscher und eine gute Deutschin. Sie fanden den netten Obama gut. Der war viel besser als der böse Trumpel. Der Obama hat nämlich den Abbau aller Atombomben versprochen. Das fanden Sie gut. Dann hat der nette Obama so viele neue Atombomben bauen und stationieren lassen wie noch kein US-Präsident zuvor, in Südkorea zum Beispiel. Das wissen Sie nicht, oder vielleicht wissen Sie es. Ist auch egal. Und was macht die Merkel? Sie macht nicht den Obama, sondern sie macht den Trumpel. Sie wollte die Abstimmung in der UNO zum Verbot der Atomwaffen verhindern. Als die große Mehrheit der Staaten der Erde trotzdem darüber abgestimmt hat, hat sich die Merkel-Vertretung feige aus der Versammlung gestohlen. Glückwunsch – die verdrückte Diskussions-Flüchterin Merkel ist Ihre Wahl.

„Wir Europäer nehmen unser Schicksal selbst in der Hand“. In diesem Merkel-Europa nehmen die US-Militärs in Ramstein und Stuttgart im AFRICOM-Sperrgebiet ganz selbständig die kleinen Hebelchen in die Hand und ermorden mit ihren Drohnen Menschen ohne Anklage und Urteil in fernen Ländern. Im Grundgesetz wurde die Todesstrafe abgeschafft, davon haben Sie schon mal gehört oder auch nicht. Die Merkel sagt dazu nichts und bricht mit leichter Hand das Grundgesetz und das Völkerrecht. Rechtsstaat? Scheißegal! Auch davon brauchen Sie nichts zu wissen. Oder vielleicht wissen Sie es, egal. Aber das Wichtigste ist: Für das ruhige Gewissen wieder Mutti Merkel wählen, oder doch nicht?

Als selbstbewusster Deutscher und selbstbewusste Deutschin wollen Sie nicht von fremden Mächten ausspioniert werden. Gut so. Aber der Merkel ist es egal, ob ihr Handy und die Telefone ihrer Minister von den US-Geheimdiensten­­ ausspioniert werden. Sie erklärt pflichtgemäß und unbewegt: Unter Freunden darf das nicht sein! Und dann lässt sie sich und ihre Minister und ihre Bürger weiter ausspionieren. Wir haben ja die „Man kann ja doch nichts ändern“-Merkel-Demokratie. Glückwunsch – die Merkel ist wieder Ihre Wahl, oder doch nicht?

Sie sind Feministin oder Feminist und finden die Merkel gut. Weil sie als Frau aufgestiegen ist nach oben. Aber bevor sie zunächst in der CDU aufgestiegen ist als Vorsitzende, wurde sie vom Kölner Erzbischof Meisner, ihrem ostdeutschen Mitbruder in Christi, aufgefordert, erstmal kirchlich zu heiraten. Sie schlich mit ihrem Mann heimlich zum Altar: Glückwunsch – Feminismus pur, oder doch nicht?

Bevor die Aufsteigerin weiter aufsteigen durfte, vom Osten in den Westen, von der angepassten FDJ-Sekretärin zur führenden Politchristin, bekam sie noch weitere Aufsichten verpasst. Zuerst die FAZ aus Frankfurt, wo die deutscheste aller Banken in so mancher Hinsicht was zu sagen hat, bekam sie eine Seite für die Kritik an ihrem sowieso schon unmöglich gewordenen korrupten Lehrmeister Kohl. Und dann bei ihrem Wahl-Parteitag musste schnell noch ein gewisser Dr. Cartellieri in die CDU aufgenommen werden. Er war Vorstandsmitglied der Deutschen Bank. Die CDU brauchte wegen Kohls schwarzer Kassen einen neuen Schatzmeister. Jetzt musste der wichtigste Dauersponsor der christlich lackierten Partei dieses wahlentscheidende Amt selbst in die Hand nehmen. Dann durfte die Merkel endlich aufsteigen. Sie wurde zur CDU-Vorsitzenden gewählt. Sie strahlte. Glückwunsch – eine so gut betreute Aufsteigerin gefällt Ihnen, oder doch nicht?

Als Feministin und Feminist haben Sie noch andere Gründe für die Merkel. Sie hat bewiesen, dass sie noch asozialer sein kann als ein Mann, ihr Vorgänger Schröder von der Konkurrenzpartei zum Beispiel. Der hatte bei dem Hartz IV-Gesetz den Arbeitslosen wenigstens noch den vom Jobcenter gezahlten Rentenbeitrag gelassen, so klein der auch war. Aber für die von der Merkel dann geführte Regierung war das zuviel, sie hat den Rentenbeitrag gestrichen. Wenn Arbeitslose in der Rente sowieso verhungern, dann brauchen die vorher auch keinen Rentenbeitrag mehr zu kriegen – das finden Sie logisch. Glückwunsch und Merkel wählen! Oder doch nicht mehr?

Sie sind eine gute deutsche Katholikin, oder Protestantin, egal, jedenfalls christlich. Deshalb mochten Sie damals die Bildungsministerin in der Merkel-Regierung, die hieß Annette Schavan. Schon vergessen? Die tiefgläubige Katholikin hatte ihre Doktorarbeit gefälscht und glaubte tiefgläubig, dass das nie rauskommt. Sowas kommt in Merkel-geführten Regierungen öfter vor, ok, das sind lässliche Sünden im freien Merkel-Land. Der Hüterin guter deutscher Bildung wurde der Doktortitel aberkannt. Sie wurde zurückgetreten. Die Merkel ernannte die Schavan zur Botschafterin Deutschlands beim Vatikan. Dort wird sie, weil für den christlich lackierten Merkel-Staat der winzige Vatikanstaat so wichtig ist, genauso hoch bezahlt wie unsere Botschafter in Washington und Moskau. Grundgehalt 11.241,02 Euro monatlich, mit ein paar Tausendern an Zulagen, freie Zweitwohnung und Spesen. Dafür muss die staatlich subventionierte Fälscherin für die Merkel jedes Jahr mal einen Besuch mit Foto beim Papst im Petersdom organisieren. Mehr braucht die nicht zu tun. Mit einer sündigen Schwester in Christi muss eine protestantische Bundeskanzlerin barmherzig sein, das gefällt Ihnen als ökumenischer Christenmenschin – Glückwunsch! Ihre Wahl steht fest, oder doch nicht?

Sie finden auch, dass wir christlichen deutschen Abendländer uns Abendländerinnen mit den vielen Flüchtlingen ein Problem haben: Schwierig, sehr schwierig. Die von der Image-Pflegerin der „Willkommenskultur“ geführte Bundesregierung hat Afghanistan zum sicheren Herkunftsland erklärt. Dort haben Terroristen unter den wachen Augen unserer teuren Bundeswehr allein seit Beginn dieses Jahres 1.700 Menschen ermordet. Dorthin lässt die Merkel-Regierung Flüchtlinge gnadenlos abschieben. Die Merkel pflegt ihr Willkommens-Image und lässt ihren kaltschnäuzigen Innenminister machen und ihren bayerischen Kläffer arbeitsteilig die harten Grenzkontrollen fordern. Glückwunsch – Sie waschen auch hier mit der Merkel Ihre Hände in Unschuld und wählen sie wieder, oder doch nicht?

Die CDU, wo die Merkel die Vorsitzende spielt, behauptet in ihrem Wahlprogramm: „In Deutschland gibt es mehr Beschäftigung denn je.“ Die Merkel lässt lügen. Denn die Beschäftigten in Deutschland arbeiten jetzt insgesamt weniger Stunden und es werden weniger Stunden bezahlt als nach der Wiedervereinigung. Das wissen Sie nicht, oder Sie wissen es. Es ist Ihnen egal, oder auch nicht. Sie lassen sich gern verblöden, oder auch ungern. Ihnen geht es gut, oder Sie tun so. Glückwunsch – Sie werden auch beim nächsten Mal wieder die Lügnerin Merkel wählen, oder doch nicht?

Sie als verbliebene Eingeborene in Ostdeutschland müssen länger arbeiten und werden noch geringer bezahlt als in Westdeutschland. Die ostdeutsche Merkel lässt Sie, ihre ostdeutschen Landsleute, noch ungerechter behandeln als die westdeutschen Brüder und Betschwestern, bei denen sie sich angedient hat. Sowas gefällt Ihnen oder auch gar nicht. Glückwunsch – Sie haben die Merkel gewählt und tun es wieder, oder doch nicht?

Sie sind einer oder eine von den Millionen Beschäftigten, die sich von Ihren Arbeitsvergebern oder Arbeitsvergeberinnen erpressen lassen. Die erpressen mindestens eine Milliarde unbezahlte Überstunden pro Jahr. Da gehören Sie zu denen, die den Arbeitserpressern jährlich ungefähr 40 Milliarden Euro schenken. Erpresser muss man beschenken, jedenfalls in Merkel-Land. Glückwunsch, Sie bescheißen sich selbst. Das ist blöd, finden Sie. Aber man kann ja doch nichts ändern, meinen Sie. Wir leben ja leider in der „Wir können ja doch nichts ändern“- Demokratie. Deshalb wählen Sie wieder die Merkel – oder vielleicht endlich doch nicht?

In Merkel-Land schreiben Sie als junge, gut ausgebildete Menschen hunderte von Bewerbungen. Sie werkeln fünf Stunden für Bewerbung, um bestenfalls mal eine Stunde Arbeit zu kriegen. „Ich nehme jede Arbeit an“, sagen Sie. Aber Sie kriegen keine. Das gefällt Ihnen nicht, aber was soll man machen? Vielleicht klappt es ja mal nächstes Jahr? Und Sie können ja noch bei Ihrer Mutti wohnen. Glückwunsch – Sie wählen die Übermutti Merkel, oder jetzt doch nicht mehr?

In der Merkel-EU verarmen Millionen Menschen in Spanien, Italien, Portugal – und in Griechenland sowieso. Wenn Alte dort keinen Arzt mehr bezahlen können und früher sterben, ist doch egal. Nicht nur aus Spanien, Italien, Portugal und Griechenland wandern hunderttausende Menschen aus. Und noch viel mehr wandern hunderttausende Menschen aus Bulgarien und Rumänien aus und schon länger flüchten sie vor der EU-produzierten Armut aus dem Kosovo, aus Slowenien, Serbien, Kroatien, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro. Dafür werden diese Staaten immer schneller in die EU und die NATO manövriert. Kanonen und Armut in der Merkel-EU – „Uns geht es gut“, sagt die deutsche Nationalistin Merkel. Sie sagt es ein bisschen netter als die AfD. Weil Sie ein gebildeter Nationalist oder eine gebildete Nationalistin sind, wählen Sie die Merkel wieder – oder endlich doch nicht mehr?

Was die Kanzlerin sagt, ist Ihnen ziemlich egal. Irgendwie haben Sie sogar recht. Aber Sie halten was auf gepflegtes Aussehen. Die Merkel holt sich jeden Morgen bei ihrer persönlichen Visagistin das Gesicht des Tages ab. „Sie legt ihre Maske auf“, sagen die Sekretärinnen im Kanzleramt. Dann kommt die Bekleidungsberaterin und legt die Farbe des Hosenanzugs oder des Festkleids fest, je nach Publikum und Thema, für Wagner in Bayreuth oder für die American Chamber of Commerce in Germany oder für das CSU-Bierzelt in München. Dann verpassen unsere privaten und öffentlichen Leitmedien zwischen New York und Passau ihr die passende mediale Tagesmaske. So eine vielverwendbar inszenierte Politikdarstellerin kann man wählen, sagen Sie – oder gerade diesmal doch nicht mehr?

Ich kenne Sie: Sie haben Stil, Sie lieben gut verpackte Produkte. Die Merkel ist Ihr Produkt. Aber das Wahlvolk in den weiten unteren Zonen ist unzuverlässig geworden. Diesmal soll es die PR-Agentur Jung von Matt richten. Sprüche wie „Bild dir deine Meinung“ hat sie hochbezahlt erfunden. Diese Agentur hat bisher nur unpolitische Werbung gemacht, für die Autovermietung Sixt zum Beispiel. Gerade deshalb haben die Merkel-Berater diese Agentur geholt. Es geht ja gerade nicht um Politik. Für die Merkel soll nur die Verkaufs-Richtung geändert werden, vorsichtig, ein bisschen: Mehr Emotion – jedenfalls ein bisschen. Nicht übertreiben, sonst unglaubwürdig! Ein bisschen Selbstironie – kommt gut an bei Jüngeren! Vor allem: Mehr „Deutschland“! Mehr Schwarz-Rot-Gold in die Plakate mit dem Merkel-Foto! Noch n‘ bisschen mehr Nationalismus, seit Adenauer immer gut, um rechts was abzufischen. Deutsche Staatsraison. Deutsche Leitkultur. „Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben.“ Glückwunsch! Augen zu und durch, auch wenn es Ihnen nicht so gut geht – Merkel wählen, oder jetzt doch nicht mehr?

Sie vergiften mit Ihrem Diesel-Auto Ihre eigene Luft und die Luft Ihrer Mitmenschen. Sie sind einem Massenbetrug made in Germany aufgesessen. Die Schutzpatronin des kriminellen Autokartells hat sich für den Diesel-Gipfel weggestohlen und die gute Luft beim Urlaub in den Tiroler Bergen genossen. Glückwunsch! – Sie haben bisher diese Verkriecherin gewählt und werden es wieder tun, oder jetzt endlich doch nicht mehr?

Moment, fast hätte ich ausgerechnet Sie vergessen: Sie heißen Verband der Metall- und Elektroindustrie, Merck-Chemie, United Internet, Oetker, Daimler AG, Trumpf GmbH, VHB Grundstücks- und Beteiligungsverwaltung GmbH undsoweiter. Sie kalkulieren geizig mit jedem Cent, jedenfalls bei Ihren Beschäftigten. Aber allein im jetzigen Wahljahr haben Sie der Merkel-Partei schon mehrere Hunderttausender großzügig und steuermindernd rübergeschoben. Damit das Agentur-Produkt besser verkauft werden kann. Schon bevor Ihre abhängig Beschäftigten wählen können, haben Sie schon gewählt – Glückwunsch! Sie haben schon gewonnen – oder doch nicht?


[*] Dr. Werner Rügemer ist Publizist und Autor mehrerer Bücher. Er lebt in Köln. Seine aktuellste Veröffentlichung: Bis diese Freiheit die Welt erleuchtet… Transatlantische Sittenbilder aus Politik und Wirtschaft, Kultur und Religion. Ausgewählte Veröffentlichungen aus drei Jahrzehnten, aufgedeckte und wieder verdrängte Erfahrungen aus den USA, aus Deutschland, der Europäischen Union und aus Köln. Papyrossa Verlag, Köln 2016, 220 Seiten. 2. Auflage Februar 2017.

Lesetip:
Wer noch mehr Reibfläche für sein Zündholz braucht, findet auf der unabhängigen Plattform „Swiss Propaganda Research“ hochkarätige Analysen über das mediale und geostrategische Netz, in dem wir alle zappeln:

Über das globale Spinnennetz des CFR (Sept. 2017)

Über transatlantische Geopolitik und die Rolle des US Präsidenten

„Der Propaganda-Multiplikator“ – Drei globale Nachrichtenagenturen als Zapfsäulen für die nationalen Massenmedien

Medien-Navigator

zum Thema Merkel siehe auch Nachrichtenspiegel:

Angela Merkel und das namenlose Grauen … wollen einfach nicht in Ruhestand gehen

Was wir heute brauchen wie ein Loch im Knie: „Bodenständige“ Politiker im Maulwurfspelz und AFX-Parteien

 

Deutschlands alternativloser Ruck nach Rechts

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Montag, 25.1.2015. Eifel. Bevor Sie sich diesen Zeilen widmen, möchte ich Sie warnen: hier schreibt ein „Nazi“. Ja – ich bin eindeutig identifiziert worden: man hat meinen Artikel über die Alpha- und Omegakinder der Welt „analysiert“, mir unterstellt, ich würde Flüchtlingskinder nichts zu essen geben wollen und deshalb geschlussfolgert, dass ich ein Nazi sein müsse. Lesen Sie selbst: vielleicht in ich ja ein Nazi und merke es nur nicht, meine Intention jedenfalls war, aufzuzeigen dass es zwei verschiedene Arten von Kindern in der Welt gibt, dass meiner Meinung nach die täglich sterbenden Omegakinder in Afrika ebenfalls bei der Lösung der Flüchtlingskrise bedacht werden sollten (die kommen nämlich nie hier an, die sterben schon zuhause). An den Alphakindern – den Pflegekindern in Deutschland – kann man jedoch sehen, dass der Staat manchmal für Kinder sehr viel Geld ausgibt – das meiner Meinung nach alle Kinder in Deutschland brauchen. Aus meiner Sicht also: ein sehr unfaires Urteil. Man hat mir geraten, dagegen vorzugehen, doch die Autorin ist arbeitslos, zu 150% sanktioniert und ohne festen Wohnsitz – das rührt mich schon so an, dass ich hier wegen mangelndem Textverständnis keinen Aufstand mache. Wenn Sie aber nun Probleme damit haben, dass es Menschen gibt, die mir unbemerkt einen „Nazi“Aufkleber auf den Rücken gepappt haben: lesen Sie bitte woanders.

Ich mache mir auch eher über andere Dinge Gedanken, die aber mit solchen Ausfällen zu tun haben. Ich weiß: man darf das Wort nicht mehr benutzen, ebenso wie bei dem Gebrauch des Wortes „Flüchtling“ macht man sich verdächtig, man könnte gleich was Falsches sagen, ich muss aber nochmal darauf eingehen, weil ich dieses Wort seit 30 Jahren mit Verweis auf Nitzsche benutze, er war ebenfalls von dieser urdeutschen moralisierenden Biedermeierspießigkeit angewiedert, die Feind jeder Ehrlichkeit war, jedes wahren Guten und Schönen, ein Hort der Heuchelei und Verlogenheit, Vorläufer der faschistischen Tendenzen im Land (und das im 19. Jahrhundert – da scheinen wir in der Tat auf der Spur von etwas richtig Deutschem zu sein): dieses Wort lautet „Gutmensch“.

„Der Gutmensch glaubt, dass er, im Kampf für das, was er für ,das Gute‘ hält, von jeder zwischenmenschlichen Rücksicht und zivilisatorischen Regel entpflichtet ist.“

So zitiert die Welt Harald Martenstein (siehe Welt) – und für diesen Satz hat er einen „Shitstorm“ über sich ergehen lassen müssen. Was ein „Shitstorm“ ist? So etwas wie die Reichskristallnacht, wo der Mob ungebremst seine niedersten Gelüste ausgießt – mit staatlicher Genehmigung, jener Mob, der jederzeit eine hervorragende Rekrutierungsquelle für SA und SS war, viele davon mit „linken“ Parolen auf den Lippen – und rechtem Hass im Herzen.

Es ist – meiner Meinung nach – ein ganz zentrales Kennzeichen rechter Politik – und Kennzeichen einer rechten Gesellschaft – dass man das Zwischenmenschliche und jede Form von Zivilisation im Namen des „Guten“ mit Füßen treten kann: jeder Eroberer, jeder Diktator, jedes Imperium der Weltgeschichte, jeder König, Fürst und Landgraf kämpfte immer nur für das „Gute“ – für das „Böse“ stritten in der bekannten Geschichte der Menschheit nur eine winzig kleine Hand voll „Satanisten“, der Rest war immer und überall hemmungslos „gut“.

Das Gute – ist eigentlich schnell beschrieben, wir haben eine Religion und eine durch sie inspirierte Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte – was Rechte für „Sozialromantik“ halten, die abgeschafft gehört. „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ – das könnte auch Kernsatz jedweder echter „linker“ Politik sein, die über alle Länder- Rassen- und Klassengrenzen hinweg zu einer maximal möglichen Menschlichkeit aufruft; „Hasse Deinen Nächsten wie Dich selbst“ wäre dann der faschistische Gegenpart (wobei ich in der Tat voraussetze, dass „Faschismus“ der logische Endpunkt einer jeden rechten Bewegung ist, wenn sie nicht durch Gesetz und Opposition gebremst wird) – ein Satz, der gut zu einer Gesellschaft passt, deren Mitglieder zur beständigen Selbstoptimierung aufgerufen werden (was heißt: sie sind immer aktuell nicht gut genug – ergo: hassenswert) und deren Wirtschaft durch die Konkurrenz aller gegen alle geprägt ist (anstatt den vernünftigen Weg der Kooperation zu wählen, der uns überhaupt erstmal Reichtum und Wohlstand gebracht hat). Überall wo es „Herrenmenschen“ gibt, ein klar definiertes „Oben“ und „Unten“ existieren rechte Gesellschaften: tauscht man den (guten) Grafen durch den (guten) Kommissar aus, hat man noch nicht unbedingt viel gewonnen, wenn man es bei dieser Übergangslösung beläßt (was dem Kommissar, der alle Macht innehat, in der Regel gut gefällt).

Nun haben wir eine lange Vorrede über uns ergehen lassen müssen, doch soll es heute ja nicht um eine große Bestimmung wahrhaft linker Politik gehen, sondern um die Zukunft Deutschlands – nicht als Nation gedacht (auch dieses Denken ist schon ziemlich „rechts“, weil hier das „wir“ und „die anderen“ verankert ist), sondern als zufällig zusammengewürfelte Lebens- und Sprachgemeinschaft.

Dieses Deutschland befindet sich auf einem stramm rechten Kurs, der alternativlos ist – und mir kam da die Idee, dass dies vielleicht wirklich von langer Hand vorbereitet worden ist. 2014 veröffentlichte die Bundesregierung ein Werbevideo, dass in der arabischen Welt darüber aufklären sollte, wie leicht es ist, sich in Deutschland anzusiedeln (siehe Welt). Verschwiegen wurde, dass Deutschland ein dicht bevölkertes Land ist, das jetzt schon kaum Wohnraum für arme Menschen hat, das hoch verschuldet ist (und wirtschaftlich sehr angeschlagen, aktuell wird vor der Pleite von 50000 Geschäften gewarnt  – siehe N-TV) und in dem es im Winter für viele Monate bitter kalt werden kann – eigentlich völlig unverantwortlich, dieses Land als Zielland für eine große Auswanderungswelle zu präsentieren. Nun gut, aktuell steuert man dagegen, tausende von Flüchtlingen verlassen nach Angaben des „Spiegel“ schon jetzt wieder das gelobte Land, weil es kalt, unfreundlich und arm ist (siehe Video „Lieber sterbe ich in meinem Land“).

Können Sie sich noch an die Bundestagswahl 2013 erinnern? Die CDU/CSU hatten 311 Sitze im Parlament, die SPD/GRÜNE/LINKE 320. Bei jedem CDU-Parteistratetegen mussten da die Alarmglocken klingeln: eine „rote“ Mehrheit im Land – undenkbar. Gut, dass die SPD schon immer Wolf im Schafspelz war und regelmäßig rechte Politik gesellschaftsfähig macht, wenn die Unternehmer das mal allein nicht schaffen – sonst hätte es für die Rechten (ja, CDU/CSU sind auch „rechte“ Parteien. Echte Linke wissen das noch – Gutmenschen leider nicht) übel ausgesehen. Aber da musste eine Lösung her: die Dauerherrschaft der rechten Minderheitspartei CDU war in Gefahr. Die Idee hätte sein können: macht die Grenzen wieder auf – man hatte schon mal sehr gute Erfahrungen mit 1,7 Millionen Russlanddeutschen gemacht (siehe Spiegel):

„Aus purer Dankbarkeit hatten die Rußlanddeutschen stets CDU oder CSU gewählt – ein verläßliches Stimmenreservoir für Helmut Kohl.“

Ich verfüge in meinem Archiv noch über Briefe der NRW-CDU, die genau diese Dankbarkeit eingefordert hat. Später hat man die „Spätaussiedler“ wieder fallen gelassen, ganz übel diskriminiert, womöglich der Grund dafür, dass ihre gründlich „verarschten“ Kinder die Gewaltstatistiken anführten – und zwar „auffallend brutal“ (siehe Zeit).

Ist der Gedanke wirklich zu gewagt, zu folgern, dass „gewisse Kreise“ in der CDU sich an den großen Wahlerfolg durch Russlanddeutsche erinnerten – und sich eine neue Klientel aufbauen wollen? Nun- bis „Flüchtlinge“ Wahlrecht haben, dauert es sicher eine Weile, aber „Parteistrategen“ werden auch dafür bezahlt, dass sie sehr weit nach vorne schauen, weiter, als es die Millionärspresse dem Bürger erlaubt.

Nun – zuvor ein paar Gedanken zur Flüchtlingspolitik … wie ich sie gelegentlich immer wieder einfließen lasse. Man hätte – da man ja schon entsprechende Werbevideos geschaltet hatte – schon 2014 mit einem Ansturm von Asylbewerbern rechnen können. Als mutmaßlicher Initiator dieses Sturmes hätte man sich umgehend an das Volk wenden können, ganz nach dem Motto „da herrscht Not, nächstes Jahr kommen viele Menschen zu uns, denen es fürchterlich geht, wir wollen helfen, was sollen wir tun?“ Man hätte einen Aufruf starten können, wer alles bereit ist, privat einen Flüchtling bei sich aufzunehmen, wo überall Geld zuviel ist, um Unterkünfte bereit zu stellen und vor allem: wie man die Anreise der Flüchtlinge ohne Risiko für Leib und Leben hätte organisieren können, ja, man hätte sogar dafür sorgen können, dass sie die Reise gar nicht hätten unternehmen brauchen – wie zum Beispiel durch Umverteilung des immer obszöner werdenden Reichtums der Reichen und Superreichen (siehe Süddeutsche oder Spiegel): damit hätte man Millionen von Menschenleben retten können – und auch all´ jene, die momentan wieder im Mittelmeer ersaufen.

Das hat man aber nicht gemacht, stattdessen … hat man sich für „Nötigung“ entschieden und den Deutschen spontan eine Million Flüchtlinge vor die Nase gesetzt und daraus eine Kampagne mit deutlich nationalistischen Untertönen gemacht: “ wir tollen, perfekten Deutschen schaffen das“ (die doofen Franzosen natürlich nicht). Aktuell wird offen von 4 Millionen Flüchtlingen gesprochen – und langsam kommen die ersten Gedanken, was das eigentlich für unsere Wirtschaft bedeutet (siehe Spiegel): es ist ein Schock für den deutschen Arbeitsmarkt mit unkalkulierbaren Folgen. Es ist auch ein Schock für den deutschen Wohnungsmarkt im Niedrigpreisbereich. Angst macht sich breit: Angst um den Arbeitsplatz, Angst um die Wohnung, auch Angst vor Obdachlosigkeit. Und auch Zorn breitet sich aus: wie kann es sein, dass die deutsche Regierung, die für ihre eigenen Kinder und Arbeitslosen kein Geld übrig hat auf einmal viele Milliarden investieren kann? Hatte man vorher etwa falsch gerechnet?

Nun – Armut in Deutschland ist politisch gewollt, dass wurde damit nochmal deutlich – und ich denke: genau das sollte noch mehr Zorn provizieren – allerdings auf die Falschen. Nachdem lange Zeit gezielt vor dem schrecklichen Islam gewarnt wurde (ja: wie die Heute-Show – ein Komödienstadel des ZDF – in ihrer Sendung vom 22.1.2016 nachwies, gab es kein „Schweigekartell“ des „öffentlich rechtlichen“, sondern eher eine – heute als „faschistisch“ deklarierte – antimuslimische Stimmungsmache über Jahrzehnte hinweg). Ich glaube, es reicht ein Hauptschulabschluss, um zu erkennen, was in der Gemeinschaft geschehen wird, wenn man erst einen „bösen, kulturell abartigen“ Feind detalliert beschreibt und dann überraschend eine (oder vier) Millionen dieser „Barbaren“ ins Land läßt: da wird es eine breite Gegenbewegung geben, die zusätzlich auf eine stabile Ausländerfeindlichkeit in Deutschland setzen kann (wobei ich jetzt gelernt habe, dass „Polenwitze“ „gute Ausländerfeindlichkeit“ sind, gegen die „Gutmenschen“ nichts haben), ich verweise hierzu mal auf die Erfahrungen eines Journalisten in Schalke (siehe Der Westen).

Nun ist „doof stellen“ und die damit einhergehende Verantwortungslosigkeit ein politisches Erfolgsrezept einer ganzen verunsicherten Generation, weshalb man der Bundeskanzlerin eine massive Verkürzung der Realität auf die spotane und unerwartete Einreise Millionen neuer Mitbürger erlaubte und gar nicht mitbekam, wie das „Recht auf Asyl“ zur „Pflicht zur Einwanderung“ wurde – eine Wendung, die die gesamte Situation zusehends verschärfte und die kaum diskutiert worden ist: aber ohne diesen Schritt wäre der „Schock“ zu gering gewesen.

Was nun geschehen wird? Aktuell ist die AfD drittstärkste Partei in Deutschland – und je kopfloser sich die Politik der Groko darstellt, um so sicherer werden ihre Wahlergebnisse. 2017 werden wir also eine stabile rechte Mehrheit in Deutschland haben: CDU/CSU/AfD werden deutliche stärker sein als SPD/GRÜNE/LINKE – welch´ Zufall. Die CDU hat eine Alternative zur FDP (die eigentlich keiner mehr will) – und natürlich wird man den Willen des Wählers akzeptieren. Schon zuvor hatte man spekuliert, dass Angela Merkel sich auf ihr Altenteil zurückziehen wird  – weshalb man jetzt auch alles auf ihre Schultern abladen kann. Man kann sich nach den Erfahrungen mit „Russlanddeutschen“ darauf verlassen, dass auch „Araber“ sich zunehmend daneben benehmen werden, wenn für sie offenbar wird, wie sehr man sie mit falschen Versprechungen hinters Licht geführt hat: ihre Taten werden Öl ins Feuer der Ultrarechten gießen.

Wem das zu utopisch ist: schon jetzt zeigt die CDU Solidarität mit der AfD (siehe Tagesschau) oder fordert öffentlich eine Annäherung (siehe FAZ).

Das ist dann der parlamentarische Rechtsruck in Deutschland, und er wird für deusche Arme (und  nicht regierungstreue „Linke“) fürchterliche Konsequenzen haben – bis hin zur völligen Abschaffung der meisten Sozialleistungen, die dann „leider“ unbezahlbar geworden sind. Dabei bleibt es aber nicht.

Dazu kommt auch ein schon jetzt erkennbarer gesellschaftlicher Rechtsruck, der sich nicht auf die Parolen bezieht, sondern – ganz im Sinne von Martensteins Kritik der Gutmenschen – auf den zwischenmenschlichen und zivilisatorischen Bereich. Rufmord, Denunziation, Diffamierungen, Ausgrenzungen, Zensur gehören wieder zum guten Ton, die politischen Kontrahenten aller Seiten pflegen eine brutale Hasskultur, die immer bedrohlichere Konsequenzen hat – und damit meine ich nicht nur die beinahe tödlichen Schüsse auf einen AfD-Plakatekleber (siehe swr).

Es ist eine Jüdin, die in der jüdischen Allgemeine ihre Sorgen schildert (siehe Jüdische Allgemeine), und eine „Diktatur des Guten“ aufziehen sieht – und was „gut“ ist, bestimmt die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Zur Erinnerung: jede Diktatur in der Geschichte der Menschheit hielt sich für grenzenlos überwältigend „gut“ – nur ihre Opfer sahen das anders. Vergessen scheint, dass Diktaturen immer und überall böse sind. Unsere Jüdin wird auf jeden Fall von ihren deutschen Freunden geschnitten – wer weniger als völlige Begeisterung für Angela Merkel empfindet, macht sich schon verdächtig. Soweit sind wir schon.

Doch es geht noch weiter – fast unbemerkt werden Allianzen mit alten SED-Spitzeln geschlossen um Zensur in Deutschland durchzusetzen: eine Allianz zwischen Facebook und einer Stiftung, die den Rahmen, was „böse“ sein soll, beständig (und nahezu unbemerkt) erweitert (siehe Focus). Alle klingt vollmundig „gut“, niemand nimmt Anstoß daran, dass es eine Bertelsmanntochter ist, die jetzt die Zensurmacht ausüben soll – wieso auch: hier geht es ja um den ultimativen Kampf des „Guten“ gegen „das Böse“ – wer könnte das besser als Inoffizielle Mitarbeiter des Stasi, die dereinst den Antifaschistischen Schutzwall („die Mauer“) verteidigt haben (siehe Annete Kahane bei Wikipedia). Was für die Frau und den Verein zum Kampf gegen „rechts“ gehört, habe  ich schon mal erwähnt (siehe Nachrichtenspiegel): die Signalworte „TTIP“, „MONSANTO“, „GENTECHNIK“, „CIA“, „ATLANTIKBRÜCKE“, „BILDERBERGER“, „FREIMAURER“, „ZINSKNECHTSCHAFT“, „ÜBERWACHUNGSSTAAT“, „DRITTER WELTKRIEG“, „GEHEIMDIENSTE“, „UKRAINEKRISE“, „INTERNATIONALE HOCHFINANZ“ werden völlig kritiklos in einen Topf mit echtem braunen Gedankengut geworfen und zu „antisemitischen“ und „antidemokratischen“ Begriffen erklärt (siehe Amadeu-Antonio-Stiftung). Das solche Tabusetzungen und Zensurrichtlinien mit einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung nichts mehr zu tun haben, brauche ich – so steht zu hoffen – nicht näher zu erklären. „Links“  ist an solchen Tabus überhaupt nichts mehr.

Es ist aber nicht nur dieser staatlich legitimierte Meinungsterror der „Diktatur der Guten“, die eine Kultur des Hasses befördert, sondern auch die zunehmende Zurückdrängung des Staates aus ganz zentralen Positionen, die den Rechtsruck im deutschen Alltag bemerkbar macht: man muss damit leben, dass eine Scharia-Polizei zum deutschen Alltag gehört (siehe Spiegel) und dass Rockerbanden anbieten, die Polizei zu ersetzen (siehe z.B. Blastingnews): hier wird das staatliche Gewaltmonopol in seiner Substanz angegriffen, jede andere Form von „Bürgerwehr“ ist da nicht besser – und die wachsen gerade wie Pilze aus dem Boden (siehe Süddeutsche).

So hat man mit einem einzigen Zug (Grenzen offen) den eher liberalen und linken Charakter der deutschen Bevölkerung ins Gegenteil verkehrt – und kaum einer merkts, im Gegenteil: viele, die sich für fleißig links halten, helfen nach Kräften am Umbau der ganzen Gesellschaft mit (manche vielleicht, weil sie sich ein paar Gnadeneuro dadurch versprechen, dass man ja so toll gegen „die Bösen“ kämpft, was – nach Definition – immer „gut“ ist).

So wird Deutschland 2017 eine stramm rechte Regierung bekommen, die auf ein stramm rechtes Volk trifft, das bereit ist, die unerwünschten und unbequemen Elemente zu isolieren und aus dem Weg zu räumen – was ganz nebenbei die Kritiker des Neoliberalismus und seiner Lobbyorganistion betrifft. Das es auch noch Reste echter linker Gesinnung in Deutschland gibt, wird großflächig übersehen, weil es enorm unbequem ist: die machen, was vernünftig ist und bauen Kobane wieder auf – ohne große Worte. Leider werden sie dabei durch einen Nato-Partner massiv behindert (siehe Tagesthemen bei MLPD).

Und währenddessen wird das Zukunft, vor dem „Verschwörungstheoretiker“ seit Jahrzehnten warnen: die Menschheit wird „gechipt“ – oder macht es freiwillig selbst (siehe FAZ). Doch um über die Gefahren dieser Entwicklung zu reden, müsste ich jetzt „Signalwörter“ gebrauchen, die mich als „bösen“ Menschen indentifizieren – was in einer Diktatur sehr ungesund werden kann: öffentlicher Rufmord wurde an mir ja schon vollzogen, die nächste Stufe davon brauche ich nicht – habe Kinder, auf die ich Rücksicht nehmen muss.

Aber: sich Gedanken über Verschwörungen von „Rechten“ zu machen, ist ja nun ebenfalls „rechts“ – dank einer Mitarbeiterin des Stasi.

2018 wird sich Deutschland dann einreihen in die Front ultrarechter Nationen, die momentan von Polen angeführt wird. Und dann wird man sich wieder fragen: wie konnte das nur geschehen?

PS: nur zur Sicherheit: ich bin dafür, dass alle Flüchtlingskinder sich kugelrund essen dürfen. Noch mehr: das gilt auch für alle Flüchtlinge. Noch mehr sogar: ich bin dafür, dass alle Menschen dieser Welt sich kugelrund essen dürfen – sogar Leute aus südlicheren Gefilden Afrikas, um die sich alle einen Dreck scheren. Und – um allen noch die Krone auszusetzen: ich bin sogar dafür, dass deutsche Arbeitslose genug zu essen bekommen -und erst recht ihre Kinder. Auch die aus Italien, Griechenland, der Türkei und Spanien. Und wenn das „rechts“ ist – dann bin ich das gerne. Ich setze noch einen oben drauf: ich halte folgendes Plakat für extrem rassistisch. Weiß noch jemand, wieso? Es darf keine Sünde sein, „weiß“ zu sein – ebensowenig, wie es falsch sein darf, „farbig“ zu sein. Und erst recht darf es keine staatliche Politik werden, gegen irgendeine Hautfarbe vorzugehen, sie gering zu schätzen und zu verordnen, dass man ab sofort noch mehr andere Farbe braucht, weil die vorhandene Farbe nicht gefällt.

PS2: der Autor bekennt sich dazu, dass er die Organisation „Eifel gegen Rechts“ unterstützt und einem Verein angehört, der Flüchtlingen in der Eifel hilft. Fühle mich da sehr wohl – auch wenn niemand die von mir organisierten Kleiderspenden brauchen konnte. Ich bin auch jederzeit bereit, eine Patenschaft für ein Flüchtlingskind zu übernehmen – wenn es mit meinen Ressourcen machbar ist, die schon für meine eigenen Kinder ziemlich knapp sind. 

PS3: ja – ich halte die SED und ihre Mitarbeiter nicht für links. Sie ist linker als der Neoliberalismus – aber das heißt noch nicht viel. 

 

 

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