bundestag

This tag is associated with 27 posts

Nachrichten AUF1 vom 18. März 2022

Corona- und Ukraine-Krise: Politiker agieren zum Schaden der eigenen Bevölkerung + Bizarre Debatte zu Impfpflicht und neuem Infektionsschutzgesetz im Bundestag + Und: Flüchtlingswelle wird Wohnungsnot in Mitteleuropa drastisch verschärfen

Ken Jebsen zur Bundestagsabstimmung über die allgemeine Impfpflicht 17.03.22

Am 17.3.2022 will der Deutsche Bundestag über die Einführung der Impfpflicht in der Bundesrepublik abstimmen. Ziel ist es dem Staat in Zukunft pauschal das Recht einzuräumen die Bürger auch gegen ihren ausdrücklichen Willen mit mehr oder weniger entwickelten Präparaten der Pharmaindustrie behelligen zu dürfen. Das alles wird uns unter Solidarität mit vulnerablen Gruppen verkauft. Sollte der Bundestag der Gesetzesvorlage 20/899 zustimmen, hat sich Artikel 1 des Grundgesetztes erledigt. Dann ist die Würde des Menschen legal anzutasten und jeder, der sich der Spritze durch den Staat verweigert, kann mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden. Wer sich das Beerdigen von Artikel 1 nicht gefallen lassen möchte, ist hiermit aufgerufen Widerstand zu leisten. Durch Protest auf der Strasse und / oder die Nutzung der DEMOCRACY APP. Dort kann er ab sofort über die geplante Impfpflicht abstimmen. Nein! wäre die einzig richtige Entscheidung, wenn man verstanden hat, dass der Staat nach 1945 das Individuum nie wieder gegen den einzelnen Menschen ausspielen darf!

Und so wird`s gemacht:
Bürger können über die Sars–Cov–2–Impfpflicht abstimmen, indem sie:

1.) die DEMOCRACY App im App– bzw. Google–Play–Store herunterladen

2.) in der Suche „20/899″ eingeben

3.) sich mit ihrer Handynummer verifizieren, sodass ihre Stimme verbindlich gezählt wird

4.) Abstimmen wie Abgeordnete: “Dafür”, “Enthaltung” oder “Dagegen”
Mit der DEMOCRACY-App können alle Bürgerinnen und Bürger über die Gesetzesvorlagen zur allgemeinen Impfpflicht im Bundestag abstimmen

Die Fake-Facts der Impfpflicht-Befürworter – Sahra Wagenknecht

Die Omikron-Welle scheint bald ihren Höhepunkt zu erreichen. Und weiterhin wird über die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht diskutiert, am Mittwoch gab es dazu die erste Orientierungsdebatte im Bundestag. Mit den wichtigsten Argumenten der Befürworter setze ich mich in dieser Wochenschau auseinander: Ist die Impfquote in Deutschland wirklich so niedrig? Geht von Ungeimpften tatsächlich eine größere Gefahr für andere aus als von Geimpften? Wie lange schützt die Impfung vor einem schweren Krankheitsverlauf und was ist, wenn es im Herbst tatsächlich neue Mutanten gibt, die jetzt so oft beschworen werden? Und wenn es jetzt nur noch darum geht, eine erneute Überlastung des Gesundheitswesens zu vermeiden: Warum unternimmt die Politik nicht endlich etwas gegen den Pflegenotstand, den es schon vor Corona gab und der sich durch die einrichtungsbezogene Impfpflicht weiter verschärfen wird? Um diese Fragen und warum es gute Gründe gibt, die gegen eine Impfpflicht sprechen, geht es in meinem Video der Woche.

Video-Ausschnitte:

ARD: Tagesschau vom 19.01.2022: Karl Lauterbach: https://youtu.be/6JeFWSfUC0c

ZDF: Markus Lanz vom 19. Januar 2022: Karl Lauterbach: https://youtu.be/qjfJNKZoPqo

Phoenix: Bundespressekonferenz vom 07.12.2021: Olaf Scholz: https://youtu.be/xbU7C_gLvYc

ARD/Phoenix: Tagesschau 10.12.2021: Karl Lauterbach: https://youtu.be/UcqDOl0o0VA

Dt. Bundestag: 26.01.2022: Dagmar Schmidt, Heike Baehrens, Karl Lauterbach: https://dbtg.tv/cvid/7533310, https://dbtg.tv/cvid/7533316, https://dbtg.tv/cvid/7533352

HallMack – Eklat im Bundestag

HallMack #Satirekanal
Hier werden aktuelle Themen aus den Bereichen: #Politik, #Gesellschaft und #Kultur kommentiert.

HallMack ist ein #Gorilla aus der #Pfalz.

Bitte nehmt nicht alles so ernst!

Kontakt: horsthallmackenreuter(at)gmail.com
Bildquelle: pixabay.com

YouTube Alternative (Bitte abonnieren):
HallMack auf lbry
https://lbry.tv/@hallmack:9

HallMack auf Rumble
https://rumble.com/c/c-755047

Mehr von #HallMack auf
https://hallmack.net/

Ich freue mich sehr auf das Feedback von euch. BITTE TEILT mein Video so oft ihr könnt! Ein herzliches Dankeschön an jeden, der meine Arbeit freiwillig finanziell unterstützt und somit weiterhin ermöglicht.
Auf
https://hallmack.net/index.php/spenden
findet ihr viele Möglichkeiten mich zu unterstützen.
https://www.paypal.com/donate?hosted_button_id=SNEBKVPF22Q4C

ZWEI KLASSEN BUNDESTAG EINE SCHANDE – Carsten Jahn – TEAM HEIMAT

Charles Krüger – Alle positionieren sich für die große Impfpflicht-Abstimmung!

Basta Berlin (Spezial) – Protest in Berlin: Ein Gesetz mobilisiert die Massen

Der 18.11. war ein ganz besonderer Tag in Berlin: Während rund um den Reichstag tausende Menschen gegen die Neuauflage des #Infektionsschutzgesetz|es auf die Straße gingen, wurde im Bundestag heftig darüber debattiert. Dabei haben Opposition und die Menschen auf der Straße die gleiche Sorge: Zu viel Macht für Gesundheitsminister Jens Spahn und die Regierung.

SNA Radio-Moderator Benjamin Gollme und Sputnik-Politikchef Marcel Joppa haben ihr Studio verlassen und sich unter die Demonstrierenden gemischt. Entstanden ist dabei ein umfassender Eindruck von den Protesten an diesem Mittwoch in Berlin. Was bewegt die Protestler? Was kritisiert die Opposition? Was war los vor dem Brandenburger Tor und was im Bundestag? #BastaBerlin, der alternativlose Podcast – Mittendrin statt nur dabei…

Todesgrüße an Trump | Grüne Doppelmoral Episode 129 | Bundestag hat grippefrei

Neue Runde, neues Glück. Auf dem 451°-Jahrmarkt gibt es viel zu erleben. Die hippen Ökos sind zwar mal wieder mit Twitter beschäftigt. Aber Dr. Drosten macht Aluhut-Werfen und die Politik-Familien wollen es mit der belarussischen Achterbahn aufnehmen. Immerhin.
Doch bevor man den Jahrmarkt im schönen Konstanz betreten darf, gilt natürlich eines: Maskenpflicht! Es sei denn, man ist Bundestagsabgeordneter. Dann ist das Tragen dieser blöden Gesichtsbedeckung absolut überflüssig – über Quarantäne brauchen wir erst gar nicht zu reden. Wir wussten es doch schon immer: Mitarbeiter des Deutschen Bundestages sind einfach die besseren Menschen – Übermenschen sozusagen. Und da bessere Menschen auch gleichzeitig ein besseres Image verkaufen, lassen wir sie auch kostenlos auf den Jahrmarkt. Außer Olaf Scholz, der kann mal schön den Vollpreis blechen.
So, dann schauen wir uns mal ein bisschen um. Und da sehen wir auch schon die absolut freshen Twitter-Kids. Ralf Stegner, Margarete Stokowksi, Dunja Hayali und die kleine Luisa Neubauer. Doch anstatt jetzt Spaß auf dem Rummel zu haben, stehen alle vier nur herum, schauen auf ihre Handys und verbreiten Posts auf Twitter zur Corona-Infektion des amtierenden Präsidenten. Aber so schnell diese Euphorie kam, umso schneller ist sie bei #LuisaNeubauer auch wieder verschwunden. Die steht jetzt mit verschränkten Armen da und schmollt. Sie hat gerade erfahren, dass ihr Zug wegen eines Kabelbrandes ausfällt und sie jetzt mit einem Mietwagen über die A49 nach Hause fahren muss. Und dabei hasst Luisa (nicht nur) diese Autobahn so sehr. Sobald sie über die Autobahn zu wichtigen Terminen fährt, lenkt sie sich ständig mit Telefonaten mit Bündnis90-Kollegen ab. Doch die können dieses ständige Gejammer und Geläster auch nicht mehr hören und legen meistens sofort wieder auf. Tja, da muss Little Miss Sunshine jetzt wohl durch. Hoffentlich versucht sie nicht wieder, solange die Luft anzuhalten, bis sie bekommt, was sie will. Das wäre nicht nur gefährlich für sie, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer.
Aber wir lassen uns diese Oktoberfeststimmung von dieser kleinen Göre nicht verderben und streifen weiter über den Platz der guten Laune. Und da sehen wir unseren Lieblingsdoktor: Christian Drosten. COVID-19-Matador, PCR-Test-Schummler und nach unseren Recherchen ein echter Querdenker. #ChristianDrosten hat Lust auf Aluhut-Werfen. Das ist wie Ringe werfen, nur muss man hier Aluminium-Hüten auf die Köpfe von Verschwörungstheoretikern werfen. Nichts für Weicheier. Man benötigt eine ruhige Hand und Nerven aus Stahl. Dr. Drosten macht das sehr gut und trifft einen Kopf nach dem anderen. Respekt. Als Preis winkt ihm ein echtes Bundesverdienstkreuz. Das hat er sich aber auch wirklich verdient.
Zu guter Letzt kommen wir zum Highlight. Die belarussische Achterbahn. Familie Barley, Familie Steinmeier und Familie Merkel machen zusammen Urlaub und sind extra nur für diese Attraktion angereist. Schade nur, dass es keine der drei Gesellschaften bis in die Achterbahn geschafft hat. Familie Barley war falsch abgebogen und ist nun ohne Essen in Ungarn gestrandet. Frank-Walter, das Oberhaupt der Familie Steinmeier, hat sich mit Axel Springer am Würstchen-Stand verquatscht und Kleinstfamilie #Merkel war so respektvoll und hat alle Oppositionellen vorgelassen, bis dass die Achterbahn vor ihrer Nase wegen zu hoher Teilnehmerzahl geschlossen wurde. Pech gehabt.
Der Tag neigt sich dem Ende, und doch war es trotz einiger Enttäuschungen eine erfolgreiche Veranstaltung. Wir hoffen, dass ihr im nächsten Jahr wieder mit dabei seid. Dann soll es dort ganz nostalgisch eine echte republikanische Geisterbahn geben.

Bundestagswahl 2017: Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat – und die Unschuld der Menschen

Donnerstag, 14.9.2017. Eifel. Na, Sie freuen sich doch sicher schon, oder? Sie dürfen bald wählen gehen, wählen in einem Land, in dem wir „gut und gerne leben“ (CDU). Jenem Land, das jetzt „mehr Zeit für Gerechtigkeit“ braucht. „Zukunft wird aus Mut gemacht“(Grüne), „Die Zukunft für die wie kämpfen“ (Linke), wo gilt: „denken wir neu“ (FDP, alle Zitate aus: Bundestagswahl 2017). Nun, man hat neu gedacht, hatte Mut für die Zukunft und für diese Zukunft gekämpft, es gab mehr Zeit für Gerechtigkeit, damit dies ein Land bleibt, in dem „wir“ gut und gerne leben: alle im Bundestag vertretenen Parteien haben sich darauf geeinigt, dass es jetzt fünf Jahre lang fette Diäten gibt anstatt vier Jahre lang: die Wahlperiode soll im nächsten Bundestag verlängert werden, egal, ob es Ihnen gefällt oder egal wen Sie wählen. Die Meldung stammt vom heutigen Tag (siehe Zeit), darüber abstimmen werden nur diejenigen, die davon direkt profitieren und ein Jahr länger fette Diäten garantiert bekommen – die zudem auch noch automatisch fett steigen. Ja – so kauft man Demokratie, so sorgt man dafür, dass beim Kampf „reich gegen arm“ alle jene, die die Armen, Alten, Schwachen und Kranken schützen sollten, automatisch reich werden und so eine Interessengemeinschaft der Besserverdiener werden. Für den Zusammenhalt sorgen die Lobbyisten mit lecker Essen – außer vielleicht bei den Linken, die offiziell erstmal eine andere Propagandastrategie fahren müssen.

Und kommen Sie mir jetzt nicht mit der AfD, die stellen zwar mit ihrer Doppelspitze den ältesten Kandidaten und die jüngste Kandidatin, aber die kommen als Schaf im Wolfspelz daher, geben sich als Kritiker des „Systems“, wollen es aber ganz offen noch weiter verschärfen, in dem die Bezugsdauer von Alg 2 (Hartz IV) „gestaffelt“ wird (siehe AfD) – was nichts anderes heißen kann als: irgendwann gibt es gar nichts mehr, denn: momentan gibt es Hartz IV unbefristet, ergo bringt eine Staffelung der Bezugsdauer nur ein frühes Ende; der Arbeitslose wählt also seinen eigenen Hungertod. Wer kann schon eine Partei ernst nehmen, die über schrumpfende Bevölkerung jammert, aber gegen Einwanderung ist? Einfach nur: neue Bewerber für die Futtertröge der Lumpenelite. Und sobald die Kohle läuft, sind die ersten die für die fünfzigjährige Wahlperiode sein werden -unter großer Begeisterung aller Abgeordneten im Bundestag – egal von welcher Partei.

Ja- Piratenpartei, dass war mal was Feines. Habe denen prophezeit, dass sie sich selbst zerlegen werden – haben sie dann auch brav gemacht. Mein Favorit bei der Wahl – wenn ich diesen Narrenzirkus überhaupt noch mit der Abgabe meiner Souveränität legitimieren möchte – ist „Demokratie in Bewegung„. Oder ich male einen Haufen Hundekot auf die Liste und wähle den – ist vielleicht ehrlicher.

Aber regen wir uns nicht mehr sonderlich auf. Darum geht es mir heute gar nicht. Mir geht es um Sie, um den Menschen. Nein, keine Sorge – ich möchte Ihre Stimme nicht, die dürfen Sie behalten. Mir geht es um Ihren Schutz, darum, Sie vom Galgen zu holen, vom Pranger, an den Sie täglich genagelt werden – immer wieder aufs Neue von einer ganzen Horde Irrer. Sie wissen genau was ich meine. Es geht um Ihre Schuld – und spätestens am Wahlabend werden Sie wieder daran erinnert: „der Wähler hat unsere Botschaft nicht verstanden“. Wie doof doch der Wähler, wie unfehlbar alle Parteien. Ehrlich wäre, wenn die Parteien am Wahlabend sagen würden: „Nun gut, ehrlich gesagt hatten wir hatten alle nur Gülle im Angebot – wer kann schon wirklich Gülle in die Regierung wählen wollen. Schön, dass wenigstens noch ein paar da sind, die die Wahrheit nicht verstanden haben“.

Gut. Gehen wir mal alles im Detail durch. Sie wissen ja auch, wer für die Massentierhaltung verantwortlich sind? Na? Soll ich mal in Ihren Kühlschrank schauen? Was werden wir darin finden? Na? Etwa … Fleisch? Das Sie seit ihrer Kindheit essen, schon gegessen haben, als sie „Fleisch“ noch nicht mal buchstabieren konnten, aber doch aßen, weil Mutterns Kochlöffel drohte? Und weil sie groß und stark werden wollten – oder einfach nicht mehr das elendige, vernichtende, unerträgliche Hungergefühl im Bauch haben wollten, dass Menschen in den Wahnsinn treiben kann? Sie Ökosau!

Was finden wir denn eigentlich in Ihrer Garage? Was – Sie haben eine Garage?!? Ungeheuerlich. Mit Sicherheit ist sie größer als ihr Kinderzimmer. Was steht denn in der Garage? Siehe da: ein Auto. „Sondermüll auf vier Rädern“ hat das der Spiegel mal genannt – zu Zeiten, als es in Deutschland noch andere Schriften als nur Millionärspresse zu lesen gab. Womit betrieben? Ach … Diesel? Wirklich … Diesel? Sie alter Abgasnazi! Wissen Sie, was das für die Stickoxyde bedeutet? Und kommen Sie mir jetzt mit nicht der Geschichte, dass die 15 größten Containerschiffe mehr Stickoxyde ausstoßen als alle PKW der Welt zusammen – oder dass ein einziges Kreuzfahrtschiff soviel Schadstoffe wie fünf Millionen Autos abgibt – Sie haben weder ein Containerschiff noch ein Kreuzfahrtschiff in Ihrer Garage. SIE stehen auf der Anklagebank, nicht … die anderen. Wir wissen, dass die 400 größten Containerschiffe mehr CO 2 produzieren als alle Autos der Welt zusammen, doch Ihnen gehört kein einziges davon (Daten dazu aus: n-tv)!

Was haben wir denn da im Wohnzimmer? Die sogenannte Unterhaltungselektronik. Ja – ich sehe auch den Fernseher da mitten im Raum. Wissen Sie eigentlich, was da für ein Müll drin läuft? Und sowas schauen Sie sich an? Müll auf 200 Kanälen? Natürlich schauen Sie nur Arte, das weiß ich auch. Das macht jeder. Niemand schaut RTL. Niemand – außer Ihnen. Ja – Sie verblöden sich täglich selber und tragen die Schuld daran, dass Sie die differenzierten Programme der unfehlbaren Parteien nicht mehr verstehen. Sie kaufen jeden Schrott, der da harmlos und ohne Absicht als pure Wareninformation vorgestellt wird – und das meiste, was Sie davon kaufen, brauchen Sie überhaupt nicht. Sagen Sie mal: schämen Sie sich eigentlich nicht? Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht, den Pazifik mit Plastikmeeren zu verunstalten?

Folgen Sie mir bitte noch mal in Ihr Schlafzimmer. Keine Sorge, für das Plastikspielzeug Ihrer Frau, Ihre Pornosammlung und die Handschellen interessiere ich mich nicht. Ich will den Kleiderschrank sehen. Aha – dachte ich es mir doch. „Made in Asien“. Sie sind ein absolut abscheulicher Ausbeuter von Kinderarbeit und Frauenerniedrigung! Meine Fresse, die Welt wäre ohne Sie wirklich besser dran.

Soll ich noch fortfahren, oder reicht es Ihnen jetzt? Waldsterben? Sie! Ozonloch! Sie! Klimawandel? Sie! Oder wollen Sie noch ein paar Anklagepunkte? Ich kann mich gerne weiter bei Ihnen umsehen, der Deutsche Bundestag ist hochinteressiert an dem, was ich noch alles finden werde! Und ich kann Ihnen eins versprechen: für Ihre Verbrechen werden Sie büßen, wir werden Sie gnadenlos jagen und zur Rechenschaft ziehen, Sie werden bezahlen für Ihre Untaten, daran besteht kein Zweifel ……

So. Genug jetzt.

Das hören Sie jeden Tag.

Kommen Sie bitte herunter vom Kleiderschrank, setzen Sie sich zu mir und hören Sie mir zu. Ganz ruhig. Nein – mich interessieren Ihr Dachboden und Ihr Keller nicht. Ich bin mir auch bewusst, dass Ihr Einfamilienhaus an und für sie die größte Klimasünde überhaupt darstellt – trotzdem gibt es eine ganze Industrie, die Ihnen welche verkaufen möchte – und immerhin müssen Sie ja irgendwo wohnen, da ist Bauen langfristig schon interessanter als 1000 Euro für 18 m2, die in mancher Großstadt gerade angeboten werden. Ja – ich weiß: Sie flüchten nur vor den Kosten. Sie werden immer älter – ihr Marktwert als Lohnsklave sinkt täglich – und Ihr Chef hat sicher schon Andeutungen gemacht. Wussten Sie, dass Ihre Frau regelmäßig mit den Nachbarinnen darüber spricht, wie sicher aktuell die Jobs Ihrer Männer sind? Und das eine schon darüber nachdenkt, den Versorger zu wechseln? Nein, ich meine nicht den Stromversorger.

Nun hören Sie schon auf zu weinen. Ich brauche jetzt einen ganzen Mann. Einen Helden. Und keine Sorge – mit Ihrer Frau rede ich später. Wir brauchen auch eine Heldin. Millionen von ihnen.

Nehmen wir mal an, Sie fänden dieses ganze Leben zum Kotzen. Diese Zwänge, diesen Lärm, diese Gifte, diese leblose Montonie, diese allumfassende Geistlosigkeit, diese Leben, dass gar keins mehr ist sondern aus endlosen Anforderungen an Sie besteht, von denen Sie sich nicht eine einzige selbst ausgesucht haben. Ein Leben, dass aus unzähligen Sünden gegen ihren Lebensraum, Ihre Ökosphäre besteht, die gerade auf Kosten aller folgenden Generationen aufgefressen wird. Nehmen wir an, Sie … entscheiden sich, dass einzig richtige zu tun und Widerstand zu leisten. Keine Sorge, Sie dürfen Ihren Arbeitsplatz behalten. Mir ist bewusst, dass Ihnen härteste Strafen drohen, sollten Sie sich der Ausbeutung durch „Arbeitgeber“ (ein Lügenwort, die geben keine Arbeit, die nehmen Ihre Arbeit … und dann die Früchte Ihrer Arbeit mit nach Hause, um ein noch größeres Haus, noch größere Autos und noch weitere Fernreisen zu kaufen) durch Verweigerung entziehen. Ja – nicht ich rede von Strafen, sondern ihre Leidmedien, ganz offen (siehe Focus). Ich kann mir gut vorstellen, welche finanziellen Verpflichtungen Sie haben, welche Ansprüche alle an Sie stellen, wie hoch der Tribut ist, denn Sie den Landesherren und ihren vielen Lakaien zahlen müssen: früher war es nur der Zehnte, heute sind von Ihrem Lohn schon fünfzig Prozent weg, bevor der bei Ihnen überhaupt ankommt. Ewige Diäten sind halt teuer – und Sie zahlen ja nicht nur den ganzen Bundestag sondern ein Millionenheer von staatlichen Dienstleistern.

Mir geht es um Ihre Kinder. An ihnen möchte ich den Grad der Freiheit demonstrieren, den Sie haben. Es wäre ja denkbar, dass Sie sagen: „ok, mich habt ihr eingesackt, aber meine Kinder: die bekommt ihr nicht“. Gehen Ihre Kinder noch in den Kindergarten? Ach – beide schon in der Schule. Gut, fangen wir da an. Sind Sie bereit?

Morgen schicken Sie Ihre Kinder wie gewohnt zur Schule: aber als neue Menschen. Als Menschen einer umweltschonenden planetaren Zivilgesellschaft, die sich im Kleidungsstil jenen Völkern anpassen, die seit Jahrzehntausenden im völligen Gleichgewicht mit den Vorräten dieses Planeten leben: ich stelle sie mir barfuß mit Baströcken vor. Ging auch ganz nackt, macht keinen Unterschied. Was wird wohl geschehen?

Es gibt Schulpflicht. Das deutsche dreigliedrige Schulwesen galt im Kaiserreich als das Beste der ganzen Welt. Diese Welt hat sich zwar geändert, aber nicht unser Schulsystem. Wem begegnen dort nun ihre Kinder – die sich selbst vielleicht im Moment sehr wohl fühlen ob des neuen Lebens, dass viel Luft an ihre Haut läßt? Dem Bildungsbeamten. Dem … Lehrer. Ein Staatsdiener, offiziell damit beauftragt, Ihre Kinder zu kategorisieren: Chirurg, Mechaniker, Landstreicher: das entscheidet sich schon in der Grundschule. Es wird streng selektiert, der Arbeitsmarkt will nur erlesene Ware. Wer selektiert dort? Das kann ich Ihnen sagen: ein Mensch, der den Arbeitsmarkt in seinem ganzen Leben noch nicht kennen gelernt hat, ja, durch Unkündbarkeit ewig vor ihm geschützt ist. Selektion ist eine hoheitliche Aufgabe, sie soll sicher stellen, dass die Kinder der Priviligierten das Erbe ihrer Eltern antreten dürfen. Über Noten – das wissen Sie so gut wie ich – entscheidet in Deutschland der soziale Status, nicht die Intelligenz (siehe Welt). Und was macht der Staatsbüttel, wenn er Ihre Kinder sieht? Er hat keine Wahl, will er weiter Büttel bleiben: er muss das Jugendamt wegen Vernachlässigung informieren. Dort sitzen weitere Vollzugsbeamte, die mit dem realen Arbeitsleben, dem Produzieren und Handeln, überhaupt keine Erfahrung haben. Diese Beamten werden sich Ihre Kinder anschauen, sich mit Ihnen unterhalten … und sie ihnen wegnehmen. „Verwahrlosung“, wird es heißen, und Sie – bekommen womöglich noch eine Diagnose: „unangemessener kultureller Wahn“.

Soweit kommen Sie nun mit Ihrer Weltrettung. Die nächste Generation wird passend gemacht.

Gut, sorry – Sie werden mit dieser Diagnose doch arbeitslos. Ihre Frau sucht sich einen neuen Versorger, der zieht in Ihr Haus, normt Ihre Kinder um Ihrem Schicksal zu entgehen. Was Ihnen bleibt? Ein Buch, von dem Sie sich sehr viel versprechen. Henry David Thorau heißt der Autor, „Walden“ sein Buch, nach dem gleichnamigen Teich, an dem er zwei Jahre als Selbstversorger gelebt hatte. Ja – er hat alles aus eigener Kraft geschaffen, sich sein eigenes Haus gebaut, seine eigene Nahrung angebaut … und bemerkt, dass er so erstaunlich viel Zeit hatte, die Natur zu genießen. Vier Stunden Arbeit am Tag – wenn es hoch kommt. Obdach, Nahrung, Wärme, Schlaf – mehr braucht der Mensch nicht zum Leben, das hat Thoreau in den zwei Jahren bewiesen. Superökologisch – er hat sogar Urlaub abgelehnt. Sicher: Sie scheitern schon nach fünf Minuten, weil Sie Essensabfälle vom Boden sammelten – das gibt in diesem freien Land ein Strafverfahren, hat gerade eine Frau erlebt, die nach der Ernte die Reste auf dem Feld einsammelte – Blumenkohl, genauer gesagt (siehe MZ). Thoreau hatte es gut: er konnte auf den Ländereien eines Freundes bauen, aber Sie?

Brauchen erstmal „Bauland“. Kostet … ein kleines Vermögen. Beeilen Sie sich … ohne Land ist Ihr Leben nicht mehr sicher, der Winter naht – und der kennt keine Gnade. „Obdach“ – einst leicht und billig zu errichten – ist Ihr persönlicher Eintritt in den Sklavenmarkt, denn: für Obdach brauchen Sie kein Holz, keine Werkzeuge, keine Ideen, sondern … Geld. Abgesehen davon: die Vorräte der ganzen gesamten Welt liegen – sagt uns die Wissenschaft – in den Händen ganz weniger Menschen, denen alles gehört (siehe blicklog) – und die erobern sich täglich mehr, das nächste Ziel ist die Aneignung allen Trinkwassers dieses Planeten. Ja – diese „Konzerne“ ähneln in der Tat außerirdischen Invasoren – und die Gimpel drängen nur in den Bundestag, um ihnen zu entkommen. Dort ist man noch sicher, auch bei einem Alienangriff werden Regierungszentren möglichst lange geschützt.

Und für Sie? Ist nur ein Platz in der Maschine da, ein Ruderplatz auf der Galeere … und Ihre einzige Freiheit ist noch, zu beten, dass der Eigner nicht Wasserski fahren möchte. Gerne fahren die auch Rennen gegeneinander – nur so zum Spaß. Der Verlierer muss dann sein Schiff versenken, die Ruderer bleiben angekettet. Wissen Sie, was Thoreau dazu geschrieben hat – ca: 1850? (Aus: Thoreau, Walden, Nikolverlag 2016, Seite 86):

„Wir gehören dem Gemeinwesen. Nicht nur der Schneider macht den Mann, sondern auch der Geistliche, der Kaufmann, der Farmer. Wo wird diese Arbeitsteilung enden? Welchem Zweck dient sie schließlich? Allerdings – ein anderer kann auch für mich denken. Trotzdem ist es durchaus nicht wünschenswert, dass er dies in einem solchen Maße besorgt, daß mein selbständiges Denken gänzlich ausgeschlossen wird“

Darum meinte er auch, dass die beste Regierung der Welt jene ist, die nicht regiert. Dann sparte man sich auch das Geld für „Experten“, die uns täglich neu sagen, was wir denken sollen. Wo können wir diese wählen? Und wissen Sie, wie man Sie nennt, wenn Sie die offiziell angeordneten Wahrheiten fundiert hinterfragen? Verschwörungstheoretiker. So frei ist Ihr Denken 2017. Und sollten das zu viele merken: die Bundeswehr ist schon jetzt vorbereitet (siehe taz).

„Die Sicherheitsbehörden können in prekären Situationen künftig auf militärische Unterstützung zurückgreifen, wenn polizeiliche Mittel nicht ausreichend erscheinen. Aktuell stellt die Bundeswehr neue Einheiten im Rahmen des sogenannten Heimatschutzes auf. Die Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte (RSUKr) bestehen ausschließlich aus Reservisten der Bundeswehr.“

So sieht es aus. Und deshalb ist auch eine ganze Armee von Propagandaspezialisten unterwegs, um Ihnen ständig zu sagen, dass SIE und NUR SIE höchstpersönlich SCHULD an der ganzen Misere haben – die ganzen anderen gehen frei aus. Jeder, der nach den einfachen Grundzügen der Verantwortungsethik die Missstände durch Produktion verursacht hat, trägt auch die volle Verantwortung dafür – ebenso wie der, der die Missstände durch Polizei – oder Militärgewalt  hätte aufhalten müssen. Sie persönlich machen wie alle Menschen nur eins: Sie passen sich den Umständen an, sorgen für Ihr Überleben und das Ihrer Familie. Mehr nicht. Das machen Sie schon seit hunderttausend Jahren – nur der Dschungel hat sich geändert. Schuld – haben jene, die den Dschungel wieder neu geschaffen haben, anstatt Umstände zu liefern, die überlebenstüchtig sind, die Freude bereiten und Frieden garantieren. Und geht diese Welt vor die Hunde: Sie werden sich wieder anpassen. Anpassung – ist die größte Stärke, die Menschen – und das Leben an sich – haben.

Ich werde Sie nun verlassen. Entschuldigen Sie, wenn ich Ihnen zuviel Angst gemacht habe. Eins habe ich aber noch, um dass ich Sie bitten möchte. Kommt auch von Henry David Thoreau. Ein weiteres Buch … es heißt: Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat.

Und wissen Sie, was darin steht?

„Wenn aber das Gesetz so beschaffen ist, dass es notwendigerweise aus dir den Arm des Unrechts an einem anderen macht, dann, sage ich, brich das Gesetz. Mach’ dein Leben zu einem Gegengewicht, um die Maschine aufzuhalten. Jedenfalls muss ich zusehen, dass ich mich nicht zu dem Unrecht hergebe, das ich verdamme.“

Er kannte die Maschine schon damals, als alles begann und die ersten Eisenbahnen die ersten Landschaften zerschnitten.

Und ich denke: Sie sind ein Arm des Unrechts. Sonst würde man Ihnen nicht so viel Geld für Haus, Auto und Gerümpel zuteilen. Ich sagte ja: ich brauche Helden, die ihr Leben zu einem Gegengewicht machen, um die Maschine aufzuhalten.

Sind Sie einer?

So ein edler Ritter?

Und – nur keine Sorge, ich kann Ihnen als Gegner die stärksten Mächte bieten, die dieser Planet gesehen hat: die globalen Konzerne. Dagegen sind die alten Drachen ein Witz. Und zu diesen Konzernen muss man auch – wenn auch untergeordnet – die Verwaltungskonzerne des Staatswesens und die Parteikonzerne zählen. Keine Sorge – niemand ruft Sie auf, Gewalt gegen sie anzuwenden. Aber Ungehorsam sein: das dürfte doch möglich sein – oder? Das geht auch erstmal in ganz kleinen Portionen, mit ganz wenig Sand im Getriebe – bis die Maschine still steht.

Und dann lesen wir alle nochmal Walden – und bauen die Welt ganz bescheiden neu auf.

Oder?

 

Deutschland geht es schlecht – und das ist eine Schande

Freitag, 18.8.2018. Es ist Zeit für etwas Ehrlichkeit. Immerhin ist bald Bundestagswahl, die Kanäle und Pappwände sind wieder voller hohler Phrasen, leerer Versprechungen und irrer Sprüche. Es ist Zeit, eine kurze Bestandsaufnahme zu machen, wie es denn diesem „Deutschland“ wirklich geht. Im Prinzip hat unsere Bundeskanzlerin – kabarettreif – diese Bestandsaufnahme schon vorweggenommen: Deutschland geht es gut – und das ist ein Grund zur Freude, heißt die Parole – und jeder sei ein „Arschloch“, der dagegen angeht. Nun, Zeit, mal eine Gegenmeinung zu bilden: schwer in Zeiten, wo Widerstand gegen die Regierungsmeinung gleich umgehend zu absurden Verortungen im extremistischen Spektrum der politischen Landschaft führt: aktuell ist die gebräuchlichste Losung die Beschimpfung als „irgendwie rechts“ zu seien, sie hat – ohne Erklärung oder Erläuterung des Paradigmenwechsels – das klassische „irgendwie links“ ersetzt … außer bei G 20 Gipfeln.

Nun – was ist eigentlich dieses Deutschland? Nun kommen Sie mir nicht mit Deutschtümeleien, Historie von Großreichen oder germanischen Urseelen: Deutschland ist ein von den Bürgern selbst organisierter Verwaltungsbezirk – mehr nicht. Nicht mehr und nicht weniger national als Griechenland, Ungarn oder Luxemburg. Was wir gemeinsam haben ist die gemeinsame Sprache (und die auch nur ganz grob gemeinsam) – sonst nichts. Schön waren die Zeiten, als noch von der „Bundesrepublik“ gesprochen wurde, da war klar, was gemeint wurde – doch echte Rechte, über die nie jemand spricht weil sie Regierungsverantwortung tragen haben den Begriff Bundesrepublik langsam und schleichend zu dem nationalistischen Begriff Deutschland umgemodelt … ohne darüber nachzudenken, was der Begriff Deutschland früher mal bedeutet, als es noch Reiche gab – Reiche, die ich persönlich alle rundherum ablehne, daraus möchte ich keinen Hehl machen.

Wenn die Bundeskanzlerin euphorisch jubelt: „Deutschland geht es gut und das ist ein Grund zur Freude“ so habe ich gelegentlich den Eindruck „Deutschland“ besteht für sie nur aus ihr selbst und (vermutlich) jenen, die ihre Politik finanziell unterstützen und davon riesig profitieren: jene Politik, die die alte Bundesrepublik langsam aber nachhaltig in eine marktkonforme Demokratie verwandelt – eine Staatsform, in der der Begriff „Demokratie“ nur noch das von allen benutzte Feigenblatt ist, um eine brutale Diktatur einer ökonomischen und finanziellen Oligarchie zu decken, die schon längst ganz offen ihre Überlegenheit demonstriert: denken sie nur an „Dieselgate“ – die aufgedeckte Verschwörung der großen Automobilkonzerne zum Betrug an Bürgern, Staat und Umwelt. Spricht man da noch von einem ungeheuerlichen Ausmaß an krimineller Energie – wie es angemessen wäre? Fordert jemand 20 Jahre schweren Kerker bei Wasser und Brot für die sich gegen alle verschwörenden Millionäre? Wird überhaupt jemand verhaftet? Nein – es gibt ein kleines Gespräch, wo die Putschisten gegen Staat und Bürger der schwachen Regierung eine Software auf den Tisch schmeißen … oder das Versprechen für eine Software, mehr war es ja nicht … und alles ist wieder gut.

Warum eigentlich? Sind die so gut, dass sie über jede Kritik erhaben sind? Sind die so unverzichtbar, dass man sich eine Existenz ohne sie gar nicht mehr vorstellen kann? Diese betrügerischen Wichte sind noch nicht mal Inhaber ihrer Konzerne, die Eigentümer sind ganz woanders – auch in Ländern, in denen Menschenrechte einen Dreck wert sind. Ja – das ist so in der globalisierten Welt: wir stellen Infrastruktur, Bildung, Intelligenz, Arbeitskraft und Land zur Verfügung … und der Gewinn aus dieser konzertierten Aktion geht nach Katar, wo gerade tausende von Arbeitern dafür sterben, dass der Deutsche fein Fußball gucken kann. Einem Land (also: einer Verwaltungsgemeinschaft), das solche Machtkonstruktionen hilflos erdulden muss, geht es nicht gut: dem geht es schlecht, es hat seine Freiheit verloren.  Mein Vorschlag dazu: alle Käufer der Mogelautos wird der volle Kaufpreis zurückerstattet – die Autos selbst dürfen sie als Wiedergutmachung behalten, die Konzerne werden komplett enteignet und als volkseigene Betriebe weitergeführt. Würde eh´ nicht lange dauern, denn nicht mehr lange, dann ist die deutsche Automobilindustrie komplett weg vom Fenster (siehe businessinsider):

„Ich fürchte, dass wir da schlecht aufgestellt sind. Das gilt gerade für die Automobilindustrie, die ja von besonderer Bedeutung ist für Deutschland — nicht nur, weil sehr viele Menschen bei BMW oder Volkswagen arbeiten, sondern auch, weil wir eine große Zulieferindustrie besitzen. Für beide Branchen gilt: Die sind null digitalisiert! Also wirklich: null. Ich empfinde es bereits als schlechtes Zeichen, dass ich als Deutscher ein amerikanisches Auto fahren muss. Weil es kein deutsches Elektroauto gibt, das den Namen verdient. Die deutschen Autohersteller haben es ja nicht mal hinbekommen, in ihrem eigenen Land eine Infrastruktur mit Ladestationen aufzubauen. Ein US-Startup, nämlich Tesla, muss in Deutschland eine solche Infrastruktur errichten — für mich ist das beschämend.“

Das ist die Meinung von Frank Thelen, Investor. Es lohnt sich, noch mehr von ihm zu lesen: man erfährt, dass die Ärzte und Banken ebenfalls vor großen Problemen stehen, die absolut ignoriert werden: Deutschlands Elite ist halt von „Nieten in Nadelstreifen“ zu „Gangstern in Nadelstreifen“ verkommen. Es ist heutzutage für den kleinen Mann ein Risiko, den menschengemachten Klimawandel in Frage zu stellen: niemand aber regt sich darüber auf, dass Minister und Leistungsträger regelmäßig mit den größten Dreckschleudern durchs Land duften.

Ach ja: das amerikanische Elektroauto! Die Firma Tesla bringt es auf den Markt – das macht ein Milliardär ganz allein. Ja: so geht Verantwortung, wenn man Macht hat. Jubeln ja auch alle über die Elektromobilität – und Autos, die ganz von allein fahren. Die brauchen überhaupt keine Fahrer mehr – oder Passagiere. Die rollen ganz von allein durch die Gegend, damit der Verkehr im Fluß bleibt. Über die Folgen der Elektromobilität macht sich öffentlich kein „Großer“ Gedanken – ein kleiner Teslaaktionär bringt das aber auf den Punkt (siehe Forum Golem)

„Tesla wird die Zukunft.
Hinter der Firma stecken nicht unbedingt nur Autos, sondern auch eine riesige Forschung im Bereich der Akku Technik. Riesige Akku Fabriken werden gebaut. Eine riesige Forschung und Entwicklung wird betrieben.
Die Zukunft wird aber trotz Einsparungen und Effizienz immer elektronischer und somit stromhungriger!
Was macht Deutschland und alle anderen naiven Idioten? Sie ziehen der Atomkraft den Stecker. Nota bene der Energiequelle mit den geringsten CO2 Ausstössen und einem sagenhaften Wirkungsgrad. Indem man die Atomkraft auf politischer Ebene als illegal erklärt, verhindert man aber auch die Forschung an der Kernfusion. Nebst der Schattenseite der Medaille gibt es aber auch eine glänzende Seite – sofern man denn auch bereit ist, die Medaille umzudrehen!
Deutschland zieht also den Stecker während Amerika die Zukunft baut.“

Ja: unsere Zukunft muss atomar werden. Die Atomlobby nutzt schon lange ihre Chance zum Wiedereintritt in das staatlich maximal subventionierte Riesengeschäft – und es gibt auch überraschende Zahlen für unsere Zukunft (siehe taz):

„Um einen merkbaren Unterschied bei den CO2-Emissionen zu machen, müssten nach einer Studie der US-Universität MIT weltweit mindestens 1.500 neue 1.000-Megawatt-Reaktoren gebaut werden: fast das Vierfache der momentanen Kapazität.“

Da droht Rendite in Billionenhöhe – und diese Zukunft ist alternativlos, erst recht, wenn wir unseren „Sondermüll auf vier Rädern“ (siehe Spiegel) in Zukunft mit Strom betreiben wollen – anstatt völlig neue Verkehrskonzepte zu entwickeln, von denen es schon genug gibt.

Werden Sie schon nervös? Ist schwierig, sich zwischen Klimakatastrophe und Atomwahn zu entscheiden, oder? Keine Sorge: Sie wird sowieso niemand fragen – Sie dürfen noch nicht mal mitreden. Wir sind von einer Gesellschaft, in der die offene politische Diskussion Grundbestandteil des demokratischen Gesellschaftsaufbaus war zu einer Gesellschaft geworden, in der „Alternativlosigkeit“ herrscht: ein Begriff, der den Meilenstein zum Obrigkeitsstaat bildete. Deshalb kann man heute auch gar nicht mehr gemeinsam an der Wahrheits- und Entscheidungsfindung arbeiten: Wahrheit wird quasi von oben angeordnet – der Bürger hat die freie Wahl, ihr freiwillig zu folgen oder gelöscht zu werden. Wir leben in einer Welt voller Parolengetöse, wo das ruhige, souveräne Abwägen überhaupt keine Rolle mehr spielt – obwohl doch genau das so wichtig wäre für eine echte funktionierende Demokratie.

Wir leben in einer durch und durch verlogenen Scheinwelt, in der sogar die ansonsten eher harmlosen Bestsellerlisten manipuliert werden: d.h. Konzerne bestimmen, was so aussehen soll, als ob es die Massen begeistert (siehe Tagesanzeiger):

„Dem Erfolg wird in den USA gerne nachgeholfen – zumindest in der Verlagsbranche. Spezialisierte Unternehmen unterstützen Verlage dabei, ihre Werke auf die Bestsellerliste der «New York Times» zu bringen. Dazu kaufen sie massenweise Bücher auf. Sie verstecken das aber, indem sie über Angestellte jeweils nur kleine Mengen auf einmal erstehen. Für den Dienst zahlt der Verlag eine ­Gebühr von rund 20 000 Dollar, wie das «Wall Street Journal» erfahren hat. Hinzu kommt eine Investition von rund 200 000 Dollar, um die Bücher aufzukaufen. Sie ist aber gut eingesetzt, weil bei Erfolg diese Posten locker wieder abgesetzt werden können.“

So erzeugt man Bestsellerautoren, so macht man Meinung, so gibt man vor, was „in“ zu seien hat. So einfach ist das – wenn man Geld hat. Kann mir kaum vorstellen, dass das bei dem kleinen Bruder der USA anders ist. Darf ich Ihnen noch was über unseren großen Bruder erzählen? Habe ich von dem Portal eines Börsenmaklers erfahren (siehe cashkurs):

„Wodurch zeichnet sich diese Sprache des Zwangs aus? Militarisierte Polizeikräfte. Überfallkommandos. Tarnkleidung. Schwarze Uniformen. Stark gepanzerte Einsatzfahrzeuge. Massenverhaftungen. Den Einsatz von Pfefferspray und Tränengas, sowie Schlagstöcken. Kevlar-Westen. Drohnen. Tod bringenden Waffen. Gummigeschossen, Wasserwerfern, Handgranaten. Verhaftung von Journalisten. Taktiken zur Massenkontrolle. Einschüchterungstaktiken. Und nackter Brutalität.“

Erinnert an … ja: den G 20 Gipfel in Hamburg. Da gibt es ja auch neue … unglaubliche … Entwicklungen (siehe ntv):

„Die Polizei hat bei der Hamburger Gewaltorgie beim G-20-Gipfel Gummimunition eingesetzt. Die Politik weiß nicht, wer geschossen hat und wer den Befehl dazu gab.“

Kaum zu glauben, oder? Wirklich:

„Die Pressestelle der Hamburger Polizei bestätigt lediglich, was bekannt ist, nämlich dass Gummimunition eingesetzt worden ist. Ansonsten hüllt sie sich in Schweigen. Auch zur Rechtmäßigkeit des Gebrauchs der Gummiteile wollte sie sich nicht äußern. Alle Einzelaspekte wie die Frage, wer den Befehl zur Verwendung der Geschosse gegeben habe, beträfen die „Polizeitaktik, zu der aus grundsätzlichen Erwägungen keine Angaben gemacht werden“, erklärt eine Sprecherin des Hamburger Präsidiums auf Anfrage von n-tv.de.“

Gummigeschosse sind … potentiell tödlich und haben das schon bewiesen (siehe Berliner Zeitung) – und unsere Exekutive weigert sich, darüber Rechenschaft abzulegen? Ich sehe neue Anwärter für den schweren Kerker, da sind unsere Gangstermanager nicht mehr so allein. Doch hier gilt wieder: „alles ist, wie es ist, alles ist alternativlos so, wie es ist – und das ist ein Grund zur Freude“. Hellau!

Gut – schauen wir mal nicht mehr so auf die Extremfälle, wer will auch schon genau wissen, wieso es in diesem Land Alltag ist, dass Betriebsratsvorsitzende von Privatdetektiven beschattet werden (siehe dgbrechtsschutz), dass der Bundestag selbst die Gemeinschaft der Steuer- und Beitragszahler betrügt, in dem er massenhaft Scheinselbständige beschäftigt (siehe Zeit) und in dem der Wunsch nach mehr Bildung (sprich: Studium) seitens arbeitsloser Menschen höchstrichterlich „sozialwidriges Verhalten“ ist, das nur „der Erhöhung des Sozialprestiges dient“ und mit Entzug aller lebensnotwendigen Güter bestraft werden kann (siehe Arbeitsagentur).

Ach ja. Sanktionen für Arbeitslose – da sind wir nicht so zimperlich wie bei den Auftragsbanditen der internationalen Finanzindustrie: da wird richtig durchgegriffen. Der Bundestag selbst hat da gerade einige Studien zu den Folgen von Sanktionen vorliegen, die zu denken geben sollten – aber keinerlei Effekt haben werden (siehe Bundestag), demnach tragen Jobcenter die Hauptverantwortung für Obdachlosigkeit (nicht nur durch Sanktionen, auch durch schlichte Schlamperei), für soziale Isolation der Sanktionierten, mangelnde Ernährung, erhebliche Belastungen des familiären Zusammenhaltes, steigende psychische Belastungen. Nur 4 von 26 Jobcentermitarbeitern halten härtere Sanktionen für sinnvoll … und doch werden sie wohl weiterhin durchgeführt werden.

So gehen wir mit jenen Menschen um, deren größte Schuld darin liegt, von kriminellen Leistungsträgern entlassen worden zu sein.

Deutschland geht es gut?

Selbst wenn Sie sich vom Jobcenter abmelden, um den Schikanen zu entgehen, werden Sie als jemand, der krankheits- oder altersbedingt die Grenze seiner renditefördernden Ausbeutbarkeit erreicht hat, weiter verfolgt

(siehe gegen-hartz):

„Eine Bürgerin aus Sachsen – Anhalt schrieb der Erwerbslosenhilfe Suhl. Da sie die keinen Weiterbewilligungsantrag auf ALG2 stellte, bekam die Betroffene keine Hartz IV Leistungen mehr. Der Grund war fortwährende Schikanen, die sie nicht mehr aushalten konnte. Nun hat sie mehrfach Post und Androhungen vom Jobcenter erhalten. Sie bekam die Aufforderung, die Nichtbeantragung zu begründen. Zudem solle sie nachweisen alles mittels Kontoauszügen und VM nachweisen.“

Irgendwann werden wir uns einmal sehr ärgern, dass wir nicht gemerkt haben, welche Art von Behörde sich da entfaltet. Und welcher Art von Wahnsinn unsere ganze Gesellschaft bestimmt (siehe Zeit):

„Die größten Arbeitssurrogate sind die, die eine Identifikation mit den Reichen und Mächtigen befördern. Es sind die Jobs der Unternehmensberater, der Fachanwälte für Gesellschaftsrecht, der Marketingspezialisten, der promovierten Finanzjongleure. Die Bullshitjobber sind die Hofnarren des Kapitalismus. Je sinnvoller hingegen eine Tätigkeit für die Gesellschaft ist, so Graebers paradoxe Beobachtung, desto schlechter wird sie bezahlt. Je überflüssiger der Job, desto üppiger das Gehalt. Die unten müssen sich mit weniger zufrieden geben, weil sie sich ja einer richtigen Tätigkeit erfreuen können.“

Deutschland geht es gut? Ganz kurz nur noch ein Blick auf den wirklichen Inhalt dieser Hochlohnjobs:

„Oder diese Tage im Büro, an denen die Uhr fast rückwärts ticken würde, schlüge man die Zeit nicht mit Minesweeper und Facebook tot. An denen man Arbeit heuchelt, indem man noch einmal und noch einmal den E-Mail-Eingang aktualisiert. Bullshitjob.“

Für Minesweeper wird man gut bezahlt. Das ist wichtig zur Disziplinierung der Unterschicht. Und für die Unterschicht selbst (also: auch für Sie, der Sie keine 120000 Euro im Jahr nach Hause bringen) … wird gerade neues geplant: längere Arbeitszeiten, kürzere Pausen: das ist die neue Welt der kommenden CDU/FDP-Regierung (siehe WDR).

Deutschland geht es gut?

Versuchen Sie mal, auf dem Land einen gut bezahlten Arbeitsplatz zu bekommen … oder in der Stadt eine bezahlbare Wohnung. Wo Mieten in 5 Jahren um 36 Prozent steigen, können nur noch die echten Hofnarren des Kapitalismus mithalten – alle Menschen mit gehaltvoller, wertsteigender Arbeit werden aus den Städten verdrängt (siehe WDR), werden so zu Pendlern – was allerdings niemand auf Regierungsebene interessiert, weil es nur Aufgabe des „kleinen Mannes“ ist, die Klimakatastrophe abzuwenden: ab 120000 Euro Einkommen im Jahr ist der Klimawandel für das Individuum offenbar nicht mehr existent – beweist ja auch die Zunahme der Spritfressermobile in dieser Gehaltsklasse.

Ein ehrliches Wort zu Deutschland – jenseits der Parolen der Bullshitjob-Uperclass? Bitte (siehe Süddeutsche):

„Das Ergebnis ist, dass Deutschland auseinanderzufallen droht: hier die prosperierenden Ballungsräume, die zunehmend mehr überhitzen, dort der Rest der Republik, in dem das Leben immer trauriger wird. Es läuft etwas gehörig falsch in diesem Land und auf dem Lande.“

Und Sie glauben immer noch, Deutschland gehe es gut? Das glauben noch nicht mal mehr die Trompeten der Bullshitwirtschaft selber (siehe FAZ):

„Lässt man die Merkel-Jahre Revue passieren, findet man mehrere große Entscheidungen ohne Plan und abrupte opportunistische Wenden – mit gravierenden Konsequenzen für die gesellschaftliche Stabilität und den Wohlstand in Deutschland.“

„Für ein Land, in dem wir gut und gerne leben“: so der Slogan der CDU. Sie werden bald merken – so wie Millionen andere – dass Sie nicht zu diesem „wir“ gehören. Sie … sind ja auch nicht Deutschland.

Deutschland ist nur noch der, der es sich leisten kann … und deshalb geht es dieser gleichsprachigen Lebensgemeinschaft schlecht wie nie.

Und dem wirklichen Deutschland? Der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft der deutschsprachigen Mitteleuropäer?

Geht es schlecht wie nie.  Und das ist angesichts der realen Arbeitsleistung, die die Menschen dieses Landes (übrigens auch die Arbeitslosen, deren Job es ist, sich selbst und ihre Kinder mit Mickerbudget vor dem wirtschaftlichen Abgrund zu retten: eine Leistung, für die man eigentlich eine erstklassige betriebswirtschaftliche Ausbildung im Ressourcenmanagement braucht) eine Schande … aber trotzdem alternativlos, oder?

Der dunkle Kult der Elite. Ein Livebericht über das Unsagbare.

Donnerstag, 15.6.2017. Eifel. Wie sagt man etwas, das man nicht sagen kann? Gar nicht, sagt die Philosophie. Und was, wenn davon Menschenleben abhängen? Was, wenn die ganze immer wahnsinniger werdende Weltgeschichte samt Millionen oder Milliarden noch bevorstehender Toter davon abhängen kann? Wenn nachweisbar wäre, dass ein dunkler Kult die Macht übernimmt – schon lange übernommen hat – der irrwitzigste Pläne in die Tat umsetzt? Nun: niemand würde einem glauben. Darum wollte ich davon auch nicht erzählen. Gelegentlich mal was fallen lassen – ok. Aber die Geschichte ganz und konzentriert? Ginge gar nicht, habe Schweigepflicht. Aber: wäre nicht ein katholischer Priester so mutig gewesen, die Schweigepflicht zu brechen: wir hätten nie davon erfahren.

Ja – das war mein erste Begegnung  mit einem Kult, in dem die reichen und einflussreichen Menschen sich sammeln. Ich war zu Besuch in einer Sektenberatungsstelle (Details brauche ich hier ja noch nicht nennen – auch hier wurde Schweigepflicht gebrochen) die sehr aufgeregt waren. Ein Kind war geopfert worden – als Teil einer satanischen Messe – ein Kind, das offiziell nie geboren war und nur zu diesem Zweck gezeugt und ausgetragen wurde. Abscheuliche Dinge wurden mit seinem Fleisch angestellt – die Mitarbeiter der Sektenberatung waren derzeit außer sich vor Entsetzen … bislang hatte man nur mit psychischen Ausnahmezuständen zu tun, weil junge Menschen in diversen Sekten bis aufs Letzte ausgebeutet wurden – finanziell und sexuell … aber nun trat eine neue Qualität auf. Ich war dort um Material für die Unterrichtsvorbereitung zu suchen – lies das Thema aber fallen. Man bleibt ja auch im Gebiet des „Hörensagens“ – so gruselig die Thematik auch ist. Allerdings bewegte ich mich in einem anderen Kontext – und wusste schon zuvor, dass solche Entsetzlichkeiten geschehen.

Während des Studiums hatte ich Gelegenheit, mehrere Vorträge eines evangelischen Landesbeauftragten für Sektenfragen zu hören, was er erzählte, war so unglaublich, dass ich zu jedem weiteren Vortrag eilte. Er sprach von Satanismus, davon, wie er sich in London in die Vorhut der Szene eingeschlichen hatte – was eine lustige Geschichte ist. Die Satansleute trafen sich im Keller zum Katzen schlachten und der Sektenbeauftragte wollte Zugang, kam aber nicht ´rein. Dann kam ihm ein Zufall zu Hilfe. Er fuchtelte herum (um magische Zeichen zu erklären – weiß nicht mehr genau warum, kann mich ja beim besten Willen noch nicht mal an seinen Namen erinnern) und im selben Moment fiel der geübten Kellnerin das Tablett mit allem Bier aus der Hand. Sie hatte aber zuvor die Handbewegung des Kirchenmannes gesehen … und flugs durfte er – als großer Zauberer – zu den Tierfolterern in den Keller.

Er erzählte auch Geschichten von Aussteigern – bzw. ihren Freunden. Kurz gefasst: junges Mädchen will Satanismussekte verlassen. Ihr Freund – ein bodenständiger Realist – fährt zu dem bekannten Rechtanwalt, der Leiter der satanistischen Ortsgruppe ist, sagt ihm klar, dass seine Freundin aussteigen und nicht mehr mitwachen will – und es ordentlich Stunk gibt, wenn er sich ziert. Der Anwalt gibt sich freundlich und zuvorkommend, verspricht alles, der junge Mann verläßt triumphierend das Haus – und ist kurze Zeit später tot. Auf einer langen, geraden Allee mit dem Auto vor einem Baum gefahren.

Dann aber wird es noch dramatischer: die junge Frau wird von der evangelischen Landeskirche ins Ausland gebracht, wo mehrere „sichere Häuser“ existieren, die extra zu diesem Zwecke angekauft wurden: um Opfer der satanischen Elite in Sicherheit zu bringen. Ich – damals nicht mehr ganz so atheistisch wie einst – war schockiert: Barbarei in der Nachbarschaft! Als ob es nicht schon Elend genug gab!

Man konnte auch mehr erfahren, wenn man länger blieb: über die Organisationsstruktur „satanischer Zirkel“, die – anders als andere Organisationen – keinen Mittelbau hatten. Klar – bei den Dingen, die man da abzog, bei den Straftaten, an denen man sich ergötzte musste man schon sehr geschlossen auftreten. Man durfte sich das so vorstellen: „unten“ gab es eine Schicht von Prolosatanisten, meist rebellierende Jugendliche, die gerne mal wilden Sex auf einem Friedhof haben wollten, dann eine ganz kleine Schicht von Mittelmännern, die Geld nach unten und neue Mitglieder nach oben transportierten – und dann eine Oberschicht, die auch einer gesellschaftlichen Oberschicht entsprach.

Und warum machte man sowas? Warum waren Richter, Ärzte, Anwälte, Beamte in so einen ekelhaften und widerwärten Kult verstrickt? Nun – eine Hälfte der Frage beantworten die neuen Sado-Maso-Buden, deren Anzahl zum Beispiel in Berlin nach Aussagen einer Insiderin nach dem Umzug des Parlamentes geradezu explodierten. Die andere Hälfte der Frage … nun: suchen wir nicht alle nach einem neuen „Kick“? Langeweile kann so tödlich werden wie die schlimmste Not – und ein Frauenarzt empfindet nun mal nichts mehr, wenn er nackte Frauenkörper sieht. Da tritt eine Sättigung ein, die mit starkem Lustverlust einhergeht – und deshalb muss man mit Frauen ganz andere Dinge anstellen, um wieder auf seine Kosten zu kommen.

Letztlich … wurden dann sogar Satanisten im Ruhrgebiet gefunden: die Zeitschrift Marabo fand einen Amtmann, der zu den Kultisten gehörte. War aber auch nicht schwer, denn für die Zeitschrift Marabo arbeitete Jürgen Gisselmann, der selbst Satanist war (später mit eigenem Orden: Club Belphegor) und einige Zeit lang magischer Gefährte der Hexe Ulla von Bernus – bis man sich in Fragen des Ufo-Glaubens entzweite und sich der Herr Gisselmann im zarten Alter von 25 Jahren das Leben nahm – nachdem er sich magisch verfolgt fühlte (siehe Wikipedia). Ach ja – Ulla von Bernus … war auch mal im Fernsehen. Es waren die wilden Achtziger, da war alles möglich. Sie war Nachbarin des „Kannibalen von Rothenburg“, der in ihrem Hause aus und ein ging, weil die Hexe mit seiner Mutter befreundet war (siehe Spiegel). Ja – Ulla Pia von Bernus war damals die bekannteste Hexe Deutschlands, der Satan gab ihr viel Macht, die sie gewinnbringend verkaufte (siehe Spiegel):

„Für Honorare von 150 bis 30000 Mark beschwor die selbsternannte „Satanspriesterin“ nachts ihre Dämonen, sie möchten doch den verhaßten Partner beseitigen.

Die Geister, erklärte die Magierin, würden den Auftrag bei passender Gelegenheit erledigen: Einen Autofahrer steuern sie gegen einen Baum, einem Fußgänger lassen sie einen Ziegel auf den Kopf fallen.“Ob es da einen Zusammenhang mit dem jungen Mann gab, den der Sektenbeautragte in seinen Vorträgen zitierte? Ich weiß es nicht. Urteilen Sie mal selbst – mir geht es nicht nicht um übersinnliche Mächte, sondern um Politik.

Ich stieß noch auf mehrere Quellen zum Thema Satanismus – wenn ich in der Bibliothek während meiner Arbeit Pause machte. Erstaunlich, was man da an altem vergessenem Wissen fand – aus Frankreich zum Beispiel. Ein Pfarrer hatte sich die Mühe gemacht, in der Literatur nach Menschenopfern zu suchen, die in aller Öffentlichkeit stattfinden – aus dem einfachen Grund, weil Menschenofper das Betriebssystem des Kultes sind. Er fand einiges – unter anderem den Fall einer Gräfin, die in ihrem Schloss 12 Liebhaber ermordete und sie in den Grüften des Schlosses kreisförmig anordnete. Für die Polizei … eine normale Wahnsinnige. Für den kundigen Geist jedoch: ein Opfer zur Stärkung der Energie der „Bekloppten“. Der Pfarrer fand viele Indizien in der Symbolik des Schlosskellers, die ihm klar machten: das war eine Auftragsarbeit einer Freiwilligen. Wann war sein Buch erschienen? In den frühen fünfziger Jahren.

Mich beunruhigten diese ganzen Geschichten etwas, aber ich sortierte sie anders ein: unter „Kulte“. Beginn den gleichen Fehler wie die Polizei, die damals aus Unkenntnis der Symbolik zu keinem anderen Schluss bezüglich der Gräfin kommen konnte. Wie Kant schon ausführlich darlegte: wir können nur das erkennen, für das unser Gehirn auch eine Kategorie hat. Er meinte die großen Kategorien – z.B. Form, Farbe, Zahl – doch gilt der Spruch auf für die kleinen Kategorien.

Nun – ich verließ das Ruhrgebiet … aus beruflichen Gründen … und zog in die Eifel. Dachte, damit hätte ich die dunklen Kulte hinter mich gelassen, bis mir in den neunziger Jahren ein Förster erzählte, dass man in den grenznahen Wäldern immer die Reste von Tieropfern fand, grässlich verstümmelt – ein kleines altes Auto mit Duisburger Kennzeichen wurde mal von einem Passanten beobachtet und damit in Zusammenhang gebracht, doch da der Passant die Nummer in der Schnelle nicht auswendig lernen konnte, gab es keine Strafanzeige.

Trotzdem dachte ich: nun bin ich sie los, diese dunklen Kulte. Und es gab auch keinen Grund mehr, sich mit ihnen auseinander zu setzen, denn: eine Bundestagsabgeordnete – Renate Rennebach, SPD –  war drauf und dran, sich des Problems gründlichst anzunehmen: bei dem ganzen Material, dass die evangelische Kirche gesammelt hatte, konnte es sich nur noch um ein paar Monate handeln, bis man die Übeltäter dingfest machte.

Doch was geschah?

Nichts.

Also – fast nichts. Es gab 1998 einen Bericht der Enquete-Kommission über „sogenannte Sekten und Psychogruppen“ (siehe agpf.de). Im selben Jahr wurde die renitente Abgeordnete Frau Renate Rennebach nicht mehr auf die Landesliste der SPD gesetzt … und schaffte es nur durch einen – zufälligen – gewaltigen Stimmenzuwachs ohne Liste noch in den Bundestag … für nochmal vier Jahre. Dann schoss sie ein parteiinterner Gegenkandidat aus dem Bundestag – damit Ruhe ist. Schon der Bericht des Bundestages lies Ruhe einkehren … denn – abgesehen vom Jugendsatanismus fand man nichts Konkretes.

Ich war … etwas verstört? Wo waren denn die ganze Beweise geblieben? Wo waren denn die Kirchen mit ihren geheimen Häusern? Gehen Sie heute mal zur evangelischen Kirche Rheinland zur zuständigen Abteilung für Weltanschauungsfragen und geben Sie den Suchbegriff „Satanismus“ ein (siehe ekir). Ergebnis: keine Treffer. Als ob es sowas nie gegeben hätte.

Oder gehen wir zur Sektenberatung Essen (siehe Sekten-info.nrw):

„Für die Existenz großer, international vernetzter, satanistischer Sekten, in denen gefoltert und gemordet wird, gibt es bisher keinerlei Anhaltspunkte.“

Nun – hätte man damals dem Sektenbeauftragtem gelauscht: man hätte dafür Anhaltspunkte finden können. Er kannte sie persönlich – in London, San Franzisko und Turin – dem „satanischen Dreieck“.

2002 gründete Renate Rennebach – nun nicht mehr im Bundestag – eine Stiftung, die sich um die Opfer ritualisierter Gewalt kümmern sollte. Schauen Sie selbst: es gibt dort kaum was zu berichten, der Ort ist weitgehend leer (siehe Renate-Rennebach-Stiftung). Alles nur ein Joke, der Anfang der achtziger Jahre durch die Landeskirche geisterte?
2005 gab es eine Datenerhebung (keine Studie) zur Situation ritualisierter Gewalt in Rheinland-Pfalz (siehe Bistum Münster). Die Ergebnisse waren erstaunlich: Dutzende Fälle von ritualisierter Gewalt wurden gemeldet – von Ärzten und Psychologen, teils trotz mangelnder Unterstützung durch die Kassenärztliche Vereinigung.  Der Satanismus ist also aus der Öffentlichkeit komplett verschwunden – nur seine Opfer nicht.

Man könnte trotzdem ruhig bleiben. Irre gab es immer und überall. Vielleicht – sind sie einfach an Altersschwäche gestorben. Nur … damit macht man es sich sehr einfach, denn: die satanische Symbolik ist auf dem Vormarsch, die satanische Methodik lebt weiter fort, erreicht- wie im Falle Dutroux, in Großbritannien, in Portugal – ungeahnte Ausmaße. „Tu was Du willst sei Dein ganzes Gesetz“ – so der satanistische Urspruch des selbsternannten Antichristen Crowley – und weite Kreise der gehobenen Gesellschaft folgen dieser Maxime … im politischen Alltagsgeschäft.

„Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“ – ist das Gegenteil von „Liebe Deinen Nächsten wie  Dich selbst“. So schnell gelingt die Verbindung von moderner Gesetzgebung mit der Gestalt des absolut Bösen.

Das Böse? Ja – wir werden die Kategorien ändern müssen, um den „immer bedrängender werdenden Ansturm des Bösen“ erkennen zu können, von der Alfred Schütze im Jahre 1969 sprach (A. Schütze, das Rätsel des Bösen, Taschenbuchausgabe Fischer 1982, Seite 7). Satan ist ursprünglich die Symbolfigur des Bösen – und sein Ziel ist die Vernichtung des Lebens. Wir werden also unsere romantischen Vorstellungen von dunklen Kaputzengestalten mit Totenköpfen und grimmigen Gesicht, die orgiastische Orgien bis zur Besinnungslosigkeit feiern beiseitelegen müssen, um uns moderneren Formen zuzuwenden, die nur sekundär noch mit kannibalistischen Ritualen zu tun haben (diese aber mitlerweile in aller Öffentlichkeit zelebrieren können – als „Kunst“ verbrämt braucht niemand mehr den dunklen Keller).

 Hier mache ich es mir bequem, verweise auf die Arbeiten meines geschätzten Kollegen Parkwächter über die satanischen Elemente in der Gegenwart: sein Artikel über die Kinderfresser unter uns (siehe Nachrichtenspiegel) zeigt uns ein Kaleidoskop bösartigen Treibens, das immer mehr an die Öffentlichkeit dringt, aus den Satanisten mit Kaputzenmänteln sind nun „Luziferaner“ geworden … Männer in dunklen Anzügen mit noch dunkleren Gemütern. Eiskalt muss man sein, um große Geschäfte zu machen, eiskalt müssen auch die Soldaten der US-Armee sein, die im letzten Weltkrieg noch zu weich fürs Geschäft waren und oft einfach mal neben den Feind schossen, wenn sie ihn persönlich sahen – heute sorgen Umerziehungsprogramme für absolute Härte, damit der Soldat seinen Job machen kann. Kindermord – ist auch der letzte Beweis dafür, dass man jene Geisteshaltung an den Tag legt, die für das „Big Business“ wichtig ist … und sie bindet den Täter für immer an seine Kollegen. Keine schlechte Idee zur Firmenbindung. Ebenso zeigt sein Artikel, dass die Vernichtung der Menschheit, des Menschlichen, des Humanen schon längst gigantische Formen angenommen hat: der Mensch wird durch leblose Maschinen ersetzt (siehe Nachrichtenspiegel) – das Paradies für wahre Anhänger des dunklen Kultes.

Was für eine Reise … von den Anfängen … einer Gräfin mit ein paar Leichen im Keller … bis zum Jahre 2017, in dem die Menschheit sich in einem absoluten Belagerungszustand befindet: ihre Wirtschaft ist nur noch ein Narrenhaus, in dem Irrsinnssummen verschoben werden, die keine realen Gegenwert mehr haben, ihre Politik ist saft- und kraftlos geworden, die Natur stirbt in rasendem Akkord – und Geisteskrankheiten jeder Art nehmen massiv zu, weil das natürliche Lebensumfeld des Menschen zu einer Vorform der Hölle wurde – noch nicht optisch … aber akustisch und ästhetisch.

Wie wollen wir uns das anders denken als durch einen Kult, der mit großer Kraft ein einzelnes Ziel verfolgt – und der sich stetig an den Satz des christlichen Religionsstifters erinnert: „Lasset die Kindlein zu mir kommen, denn ihrer ist das Himmelreich“. Vielleicht ist dieser Satz der einzige, der den weltweiten systematisierten Kindesmissbrauch erklärt: man will es dem Widersacher Luzifers mal so richtig zeigen. Und traut sich auch, immer öffentlicher aufzutreten – wer sich in den dunklen Kulten auskennt, wird sehr überrascht gewesen sein, dass er seine Symbolik bei der Eröffnung des Gotthardtunnels in dem vorgeführten Schauspiel wiederfand: zur Belustigung der geladenen Elite.

>Googeln Sie mal selber: die Symbolik des Bohemian Grove, jenem Treffpunkt der US-Elite, über den man nur wenig weiß – außer, dass es ihn gibt. Ich schreibe selbst mal gelegentlich darüber (siehe Neopresse) und warte seitdem auf große Richtigstellungen von Seiten des Mainstream … doch weder machen sich investigative Journalisten auf, das Rätsel dieses geheimen Kultes zu lösen … noch werden die dunklen Gerüchte über die kultischen Aktivitäten (wie: symbolische Verbrennung eines Kindes) überzeugend dementiert. Schweigen ist alles, was man erhält, wenn man nachfragt. Man berührt ein Tabu.

Satanismus in Deutschland, ritueller Missbrauch – sehe ich mir an, was der Bundestag dazu fabriziert hat und vergleiche das mit dem, was ich während des Studiums erfuhr – ebenfalls ein Tabu. Ein Tabu, das mit großer Macht behütet wird.

Ich werde wohl noch ein Zitat nachreiche müssen, denn ich finde meinen geliebten Noam Chomsky (Profit over People) gerade nicht mehr. Er klärt auf: in jener Zeit, als der Satanismus erfunden wurde, wurde auch noch etwas anderes erfunden: der Kapitalismus. Und in den ersten Jahren – bevor noch die organisierte Arbeiterschaft ihn kurzzeitig in die Schranken wies – hatte er eine felsenfeste Überzeugung: dass die Armen keinerlei Lebens- oder Existenzrecht hatten. Und welche Religion wäre wohl am Besten geeignet, Menschen diesen Geistes untereinander zu vereinen?

Ich habe da auch noch was aus dem Jahre 2011 – die Originalquellen sind … oh Wunder … nicht mehr auffindbar – aber dafür gibt es ja uns (siehe Nachrichtenspiegel):

„Kritisch sieht Dagmar Fügmann gewisse Wertvorstellungen von Satanisten. Aufgrund ihrer Weltanschauung treten sie für einen radikalen Sozialdarwinismus ein. Sie glauben an das Recht des Stärkeren. Weil sie eher als andere nach der Natur des Menschen leben, halten sich Satanisten für eine Art Elite. Größere Unterschiede in den Werten von Satanisten zur übrigen Bevölkerung gibt es nur in wenigen Bereichen. Satanisten akzeptieren in deutlich höherem Maße verschieden Formen der Sexualität, insbesondere auch Homosexualität. Sie betonen in der Frage der Abtreibung die Freiheit der Frau. Und sie befürworten in höherem Maße Euthanasie als der Rest der Bevölkerung. Ansonsten haben Satanisten keine abweichenden Wertvorstellungen. Im Gegenteil: Dagmar Fügmann glaubt, dass allgemein die Gesellschaft soziales Verhalten weniger und individuelle Freiheit zunehmend höher bewertet, dass sie sich also in Richtung satanistischer Wertvorstellungen entwickelt.“

Sie sind … normale Menschen wie Sie und ich. Nur: reicher. Besser. Letzteres zeigt ja ihr Kontostand deutlich. Und ihre Statussymbole. Und die ganze Gesellschaft huldigt ihnen, die ganze Gesellschaft, die schon längst Satan als ihren Gott akzeptiert hat – weshalb der dunkle Kult immer öffentlicher auftreten kann.

Schütze warnt in seinem Buch auch vor einer Erscheinung der falschen Propheten – ist lange her. Einer der Propheten hat nun als Firmensymbol einen angebissenen Apfel … der mich immer so ein wenig an Adam und Eva erinnert. Und er hat der Menschheit etwas geschenkt, das … unser soziales Leben in nie dagewesenem Ausmaß zusammenschrumpfen läßt: alle starren nur noch in ein kleines Kästchen, an dessen Verbreitung mit Hochdruck gearbeitet wird.

Ist Ihnen alles zu hoch? Zu irre? Schauen Sie nie Tagesschau? Da wird im Jahre 2017 von einem Philosophen ganz offen davon gesprochen, dass wir einen neuen Gott haben (siehe Tagesschau). Unser neuer Gott heißt Konsum. Er ist von allen historisch bekannten Göttern der billigste und idiotischste – wird aber weltweit kritiklos angebetet. Auch von Ihnen.

Konsum – ist aber nur der Pseudogott für die Massen. Die Elite frönt jemandem, der …. mehr Lust macht. Mehr Unterhaltung verspricht. Einem beim Geldverdienen keine ethischen Bedenken in den Weg legt.

Wir liegen völlig falsch, wenn wir „Satanismus“ nur als Kult mit Mummenschanz definieren – so werden wir ihn nicht packen können. Aber als dunklen Kult der Elite, als geistige Heimat der „Leistungsträger“, die die Leistungen anderer Menschen auf ihr eigenes Konto tragen, als kleinster gemeinsamer Nenner der „Reformer“, die die Armen am liebsten in engen Scheunen lagern würden (die andere dann später anzünden werden): als solchen können wir ihn schnell dingfest machen können – wenn wir wollen. Einige von denen kokettieren auch ganz offen mit satanistischer Symbolik – und kannibalistischen Ritualen. Andere sehen normaler aus – vernichten aber die Nahrungsgrundlage ganzer Länder in Afrika, was Millionen von Toten zur Folge hat, produzieren Waffen für apokalyptische Kriege und Gifte, denen man sie nirgends mehr entziehen kann. Und haben sicher kein Problem damit, auch mal ein Kind zu töten – zur Belustigung der Kameraden.

Und mit denen will sich eine Renate Renebach wirklich anlegen?

Oder Sie?

Mich … wunderts nicht mehr, dass aus den Geschehnissen der achtziger Jahre, deren indirekter Zeuge ich sein durfte, keinerlei Aufklärung resultierte.

Dafür … sind „die“ schon längst viel zu etabliert und sitzen sicher in den Schaltstellen der Macht.

Und was die Zukunft bringt?

Nun – der Horror des Dritten Reiches war nur ein kleines Vorbeben – wenn ich Alfred Schütze folge.

Das Jahr 2016: der häßliche Deutsche ist zurück! Über Faschismustradition in Deutschland

Digital StillCamera

Montag, 22.8.2016, Eifel. Zurück nach einem familiär bedingten Notfallurlaub (der mit viel Arbeit verbunden war) komme ich heute mit einer ziemlich schlechten Botschaft: der häßliche Deutsche ist zurück. Nun – – diese Erkenntnis ist ja nicht neu. Erst im Juni informierte die Tagesschau (siehe Tagesschau) darüber, dass er wieder im Lande ist – und zwar überall, nicht nur im Osten. Hier wähnt man ihn jedoch als rassistischen, hasserfüllten Untermenschen, der vor allem seltsame Meinungen über Sinti und Roma hat (58,5 %: die klauen), der nicht noch mehr Islam im Lande will (41,4%) oder sich nicht über Küsse von Homosexuellen freut (40,1 Prozent finden das ekelhaft). Der interviewte Soziologe will nicht von einer neuen Welle der Fremdenfeindlichkeit sprechen, hat aber klare Vorstellungen davon, was zu geschehen hat:

„Mit Prognosen bin ich vorsichtig. Allerdings müssen wir Mittel finden, der Polarisierung und Radikalisierung der Gesellschaft entgegenzuwirken – sonst könnten solche Einstellungen weiter Auftrieb erhalten. Dazu sollten wir auf politische Bildungsarbeit setzen, um den Menschen klarzumachen: Was sind demokratische Werte, und warum lohnt es sich, diese auch durchzusetzen?

Und bei möglichen Gewalttätern müssen wir auch die Empathie fördern und ihnen klarmachen, was es bedeutet, anderen Menschen bestimmte Rechte abzusprechen.Was weniger erwähnt wird: die Sozialwissenschaften sind schon längst viel weiter, arbeiten sich an den Kern der Hasstiraden immer näher heran – nur findet das in den Medien keine sonderliche Verbreitung. Die Bundeszentrale für politische Bildung hat dies schon 2012 formuliert, ohne dass sich daraus eine neue Kampagne der Demokratieverteidigung ergeben hätte (siehe BpB):

Menschenfeindlichkeit markiert und legitimiert die Ungleichwertigkeit von Individuen und Gruppen, sodass deren Diskriminierung wahrscheinlicher wird. Der Begriff Menschenfeindlichkeit bezieht sich auf das Verhältnis zwischen Gruppen und meint kein interindividuelles Feindschaftsverhältnis. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit umfasst Stereotype, Vorurteile und Diskriminierungen gegen Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu schwachen Gruppen in unserer Gesellschaft, kurz: die Abwertung von Gruppen.

Es ist schön zu hören, dass man bei möglichen Gewalttätern Empathie fördern will und ihnen klar machen möchte, was es bedeutet, anderen Menschen bestimmte Rechte abzusprechen, weniger schön ist, dass man das Augenmerkt gezielt auf schützenswerte Minderheiten lenkt, die zahlenmäßig eher gering sind, während man über riesige ausgestoßene Gruppen gar nicht mehr redet, obwohl ihnen de facto Grundrechte abgesprochen, Versicherungsleistungen vorenthalten und Versorgungsleistungen nur widerwillig gewährt werden: ich rede da von Arbeitslosen, die durch „rot-grüne“ Reformen in einen vogelfreien Status versetzt wurden, ein Reiseverbot erhalten, Hausdurchsuchungen erdulden müssen, als „Parasiten“ und „Sozialschmarotzer“ beschimpft werden, denen man das Essen streichen sollte (wer da an Gaskammern denkt, denkt in die richtige Richtung – da wird es wieder enden, wenn man den Kurs nicht ändert).

Mit einem Schlag wurde 2005 „der Untermensch“ geschaffen, beheimatet in einer mit staatlicher Gewalt (und viel Begleitmusik durch Wissenschaft und Medien) geschaffenen neuen Kaste namens „Prekariat“, in die man – ebenfalls mit staatlicher Gewalt – auch Millionen Kinder steckte, die ebenfalls zu wenig taten, um ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Die diesen Menschen zustehenden Versicherungsleistungen („Arbeitslosengeld“ – für das viele jahrzehntelang eingezahlt hatten) wurden schlichtweg gestrichen bzw. enteignet, ebenso wurde das mühsam vom Munde abgesparte Vermögen inklusive Ausbildungssparverträge für die Kinder enteignet. Millionen Deutsche leben seitdem unter einer fürchterlichen Angst – der Angst um die willkürliche Vernichtung der eigenen Existenz, die jederzeit aufgrund von Formfehlern oder schlecht gelaunten Sachbearbeitern durchgeführt werden kann – in dem das Amt zum Beispiel einfach mal nicht die Miete überweist. Oder das Geld für´s Essen.

Vielleicht sollte man hierzu einmal auf die Besitzverhältnisse in Deutschland eingehen, um zu verdeutlichen, welchen Stellenwert dieses staatliche Geld für Menschen hat. Wohnen, Essen und Trinken gibt es von der Natur umsonst, seit Millionen von Jahren, in Hülle und Fülle. Was man dazu braucht, um diese Fülle leben zu können ist: freier Zugang zum Land, damit man als Jäger und Sammler außerhalb staatlicher Fürsorge für seinen Unterhalt sorgen kann. Doch wie sieht es aus in Deutschland (siehe Stern):

Hiernach sind zwei Drittel der Fläche der alten Bundesländer in privater Hand: Land- und Forstwirte besitzen 34 Prozent, Privatpersonen 22 Prozent, Gemeinschaftseigentümer 5,5 Prozent, Kleinunternehmer wie Handwerksmeister und Kaufleute 3 Prozent. Ein weiteres knappes Drittel gehört Bund, Ländern und Gemeinden, 4 Prozent besitzen die Kirchen, den Rest teilen sich Wohnungsgesellschaften, Banken und andere Unternehmen.

Ja – unsere Demokratie hat keinerlei materielle Grundlage mehr. 66 Prozent des Landes sind privatisiert, der Rest wird zubetoniert – im Auftrag und mit Hilfe des Staates. Der Fakt, dass man den Bürgern das Land genommen hat, ist die Wurzel vieler Übel, die nicht nur Arbeitslose betreffen: jeder „Minderleister“ im Land ist gezwungen, sich – ohne Rücksicht auf seine im Prinzip unantastbare Würde – unter erbärmlichsten Umständen zu vermarkten (bzw. für den Arbeitsmarkt zu optimieren), Körpergeruch, Länge der Fingernägel, Länge des Haarschnittes, Kleidung – all´ dies wird reglementiert und sanktioniert, als wären wir auf einem orientalischen Sklavenmarkt. Hier müßte auch linke Politik ansetzen – und per Gesetz die Maximalgröße an privatem Grundbesitz auf 5 Prozent der Gesamtfläche reduzieren – oder auf Null Prozent. Wer mehr für sich in Anspruch nimmt, muss kräftig zahlen: aber nicht an den Staat (der als solcher nicht der eigentliche Eigentümer ist) sondern an den Bürger (der somit erste Schritte zu einem bedingungslosem Grundeinkommen macht – in Form von Entschädigungszahlungen für Landraub). Doch solche Ansätze linker Politik sucht man in diesem Land vergebens – ebenso wie die Empathie für die von der Wirtschaft ausgestoßenen „Minderleister“.

Ach ja – die „Minderleister“: unsere Parasiten. Letztendlich führt der aktuelle Umgang mit Ihnen zu einer ganz besonders speziellen Fragestellung – nämlich der Frage, wie lange wir die noch durchfüttern wollen. Immerhin handelt es sich um „tote Kosten“ – und wir in Deutschland haben da eine gewisse Erfahrung, wie man mit diesen Kosten umgeht (siehe Götz Aly, Vordenker der Vernichtung, 5. Auflage 2004, Fischer Verlag, Seite 56 – 57):

„Die andere Möglichkeit, den Bedarf der Zivilbevölkerung einzuschränken, führte Donner nicht weiter aus – auch wenn er sie implizit nahelegt: Also die Möglichkeit, Dienstleistungen und Güter so zu verteilen, daß einerseits die Leistungsfähigkeit der arbeitenden Bevölkerung erhalten bleibt, andererseits aber die „nutzlosen Esser“ einen besonders hohen – für sie bald tödlichen – Beitrag zu den Kriegskosten zu leisten hatten.

Entsprechende Argumente spielten auch bei der Vernichtung der Geisteskranken und sogenannten Asozialen eine Rolle. Der zigtausendfache Mord wurde umgerechnet in eingesparte Nahrungsmittel, freigewordene Krankenhausbetten und Anstaltsplätze. Die Ermordung von 70000 Geisteskranken bis zum August 1941 ergab für einen eigens mit dieser Rechnung beschäftigten Statistiker eine ausschließlich positive Bilanz. Hochgerechnet auf zehn Jahre hatte der Staat fast eine Milliarde Mark sogenannter „toter Kosten“ eingespart und für andere Zwecke, nämlich die des Krieges, freigemacht.“

Ja- die Massenvernichtung von „unwertem Leben“ hatte einen klaren, wirtschaftlichen Hintergrund. Kaum erstaunlich, dass die rot-grüne Regierung, die diese Sichtweise wieder in die Politik einbrachte, auch für den ersten Kriegseinsatz deutscher Bomber (mal wieder Jugoslawien, wie schon 1941) verantwortlich ist: der Geist des Faschismus bricht sich wieder Bahn, mit tödlicher Gewalt für Mindervölker – wie z.B. die Slawen, deren stärkste Nation – die „Russen“ – aktuell wieder im Düsterfokus der Medien stehen, mit dem designierten Antichristen Putin an der Spitze.

Bleiben wir bei dem Herrn Otto Donner, Mitarbeiter in Hermann Görings „Vierjahresplan“ – dem kleinen Gremium von Experten, welches Deutschland innerhalb von vier Jahren kriegsfähig machen sollte (und gemacht hat) und einen Großteil der Verantwortung für die NS-Vernichtungspolitik zum Beispiel gegen slawischer Kriegsgefangene und slawische Völker trug – oder für den Holocaust an den bis dahin komplett ausgeplünderten Mitmenschen jüdischer Religionszugehörigkeit. Otto Donner erhielt 1947 die US-Staatsbürgerschaft und eine Professur in Washington, 1968 erhielt er das Große Verdienstkreuz mit Stern, wirkte mit beim IWF und der Weltbank. Dort konnte er seine wissenschaftliche Erkenntnis weiterverbreiten, eine Gleichung, die besondere Aufmerksamkeit verdient (siehe Aly, a.a.O., Seite 55):

„Das Maximum dessen, was der Staat aus dem Arbeitsertrag des Volkes für sich in Anspruch nehmen kann, ist offenbar gleich der Differenz zwischen dem Gesamtbetrag der volkswirtschaftlichen Arbeit und dem Existenzbedarf der Zivilbevölkerung“.

Es ging natürlich um den Krieg und die Frage der „Notwendigkeit einer rigorosen Einschränkung des Bedarfes der Zivilbevölkerung“ (Aly, a.a.O., Seite 56), also um die Frage, wie man mehr und mehr Geld und billige Arbeitsleistung aus der Zivilbevölkerung herauspressen kann, um es dem Staat als Beute zur Verfügung zu stellen. Dass „Staat“ in diesem Moment „Raubstaat“ wurde und der Grundkonzeption des Staatsgedankens komplett widersprach, ging unter. Immerhin war Krieg. Doch die Lehre – und Donner – überdauerte den Krieg, wurde weiter verbreitet, denn viele Staatsdiener sahen da für sich schon einen ganz besonderen Vorteil: je mehr man aus dem Volk herauspresst, umso mehr war für einen selbst übrig.

Ungeheuerlich, oder? Der Staat als organisierte Räuberei – mit sieben Millionen Knechten, denen es ziemlich gut geht, vergleicht man ihre Versorgung mit der des „Niedriglohnsektors“, auf dessen Schaffung Kanzler Schröder so stolz war. Ich habe mir deshalb mal erlaubt, die Entwicklung der Diäten seit 2005 zu beobachten – also jener Bezüge, die sich der deutsche Bundestag ohne Kontrolle selbst zubilligt, während er die Regelsätze für Kinder von Ausgestoßenen (ja, denken Sie etwa, die haben ihre Arbeitsplätze selbst wegrationalisiert? Dafür gibt es eine ganze Branche von Experten, die das erledigt hatten, der Staat selbst war ganz vorne mit dabei) so gering hält, dass sie sich als Tagesmahlzeit gerade mal zwei Kugeln Eis erlauben dürfen. 2005 lagen die Diäten bei 7009 Euro – was in meinen Augen für eine leichte, sitzende Tätigkeit im Büro schon ziemlich viel ist. Heute liegen sie bei 9372 Euro (mit Aufwandspauschale: 10598 Euro auf 13 677 Euro – Quelle: Flegel-g). Das macht eine Steigerung von 33 Prozent. Die Staatsverschuldung stieg im gleichen Zeitraum 1,4 Billionen Euro auf 2 Billionen Euro – trotz massivem Sozialabbau. Für Misswirtschaft und Demokratieabbau gab es also richtig fette Prämien – und damit stoßen wir zum Kern des häßlichen Deutschen vor, der weniger daran liegt, dass er nicht durchgehend homosexuell geprägt ist, sondern eine Kultur der Asozialität lebt, die wieder zurückkehrt.

Wissen Sie, wie der polnische Bürger („Kaum gestohlen, schon in Polen“ – hört man auch schon mal in ZDF-Sendungen, ein Rassismus, den wir immer noch gerne haben, weil er … Slawen betrifft) mit Not umging? Bevor der kalte deutscher Herrenmensch ihm „Effizienz“ beibrachte (zu der immer der Massenmord an Minderleistern und die Enteignung von Schwachen gehört)? Ein amerikanischer Regierungsberater klärt darüber auf (siehe Aly, a.a.O., Seite 76):

„Ein entscheidendes Hindernis für die Produktivitätssteigerung der Landwirtschaft lag nach Ansicht Buells und anderer Wirtschaftsstrategen darin, dass die Bauern ihre Überschüsse, soweit sie überhaupt welche erwirtschafteten, nicht produktiv in den Betrieb investierten. Stattdessen konsumierten sie, wie Buell beklagte, in „guten Zeiten“ mehr, sie bewirteten Gäste oder verschenkten, was sie erübrigen konnten, an arme Leute“

Sie verschenkten Überschüsse an arme Leute – wie grauenvoll. Interessant, dass sich die US-Regierung schon so früh Gedanken über die Wirtschaft anderer Länder gemacht hat. Ob man sich im Anschluss daran gefreut hat, dass der deutsche Geist diese Misswirtschaft beiseite gefegt hat und durchsetzte, dass jeder nur noch an sich selber zu denken hatte und „tote Kosten“ durch Massenmord beseitigt werden konnten?

Ja – der deutsche Geist. Er ersinnt aktuell ja wieder Maßnahmen gegen „unwertes Leben“, sucht – mal wieder – jeden Cent aus den Ausgestoßenen zu pressen, um die Luxusversorgung von Staatsdienern und Blockwarten gewährleisten zu können – und natürlich die fortlaufende Steigerung der Diäten des Deutschen Bundestages. Was wollte noch Andrea Nahles? Kürzungen bei der bestehenden Unterversorgung der Alleinerziehenden, wenn die Kleinen mal beim anderen Elternteil sind – wer solche Ideen verfolgt, wäre in Görings Gruppe „Vierjahresplan“ gut aufgehoben gewesen. Oder aktuell, wo man bei den Enteigneten und Entrechteten wieder nach Centbeträgen sucht und schaut, ob man die Versorgung von Arbeitslosen nicht irgendwie verwandten Rentnern aufdrücken kann (siehe FAZ). Die „nutzlosen Esser“ sollen wieder den größten Beitrag leisten – für die Fettsucht einer „Elite“, deren größte Leistung einfach nur Raub ist … das entnehme ich jedenfalls dem Handelsblatt, das sich schon 2009 zur immer weiter auseinanderklaffenden Einkommensschere äußerte (siehe Handelsblatt):

„Die meisten Soziologen erklären die Öffnung der Schere lieber mit der „Schließungstheorie“: Demnach gelingt es den finanziellen Eliten durch institutionelle Veränderungen, Klassenkonflikte und Diskriminierungsmechanismen sich selbst deutlich steigende Einkommen zu sichern und andere von den volkswirtschaftlichen Wohlstandsgewinnen auszuschließen.“

Eine Entwicklung, die sogar die zentrale Ursache für wachsenden Terrorismus sein soll (das darf man nur in den USA diskutieren, siehe Washington Post), während Deutschland lieber auf die Bekämpfung des „nutzlosen Essers“ setzt (und dem dabei nicht unwichtigen Einsatz der Bundeswehr im Inneren) und dabei wichtige Erkenntnisse der NS-Planer berücksichtigt, die Götz Aly unter anderem am Beispiel des Schauspielers Wolf Goette aufzeigt (Götz Aly, Hitlers Volksstaat, Fischer Verlag, 2. Auflage 2011, Seite 356):„Doch wie immer der Schauspieler Goette zu einzelnen politischen Aktionen stand, in jedem Fall schätzte er die beruflichen und konsumtiven Möglichkeiten, die ihm die deutsche Gewaltherrschaft in der „Schlaraffenstadt“ Prag verschaffte. Er war mit dem kleinen individuellen Vorteil beschäftigt und damit politisch neutralisiert“.

Eine Einstellung, die sich 2016 nahtlos auf den deutschen Durchschnittsbürger übertragen läßt.

„Die Tatsache, dass die Konsumenten hier Dinge zu einem sehr niedrigen Preis kaufen können, liegt daran, dass woanders Menschen auf Plantagen oder in Fabriken zu Hungerlöhnen arbeiten“ (siehe Deutsche Welle).

Die Tatsache, dass man wertvolle Dinge zu einem sehr niedrigen Preis kaufen konnte (zum Beispiel aktuell die Immobilien der Arbeislosen), hielt auch die Entrüstung beim Verkauf enteigneter jüdischer Wertgegenstände in Grenzen, ungeachtet der Tatsache, dass gerade jene Enteignung aus jüdischen Mitbürgern „nutzlose Esser“ machte – ein häßliches Verhalten, das man auch in der DDR beobachten konnte (siehe Uwe Johnson, bei Aly, Volksstaat, a.a.O., Seite 379):

„Nun musste ich noch mit ansehen, wie in Gneez die Möbel von Elise Bocks Schlafzimmer versteigert wurden. Sie waren Volkseigentum, seit Elise umgezogen war nach Westberlin. Da drängten Leute einander in einem schmalen, schmutzigen Hof vor den offenen Flügeln von Elises Fenstern. Darin trat auf ein Mann in abgewetztem Anzug, am Revers das Abzeichen der Einheitspartei, und hielt der Versammlung Bilder hin, einen Sessel, Lampen. Die Bieter, Alfred Fretwurst voran, johlten ihre humoristischen Anmerkungen, als seien sie jugendlich, oder angetrunken.“

Der häßliche Deutsche. Läßt auch gerne Flüchtlinge für 80 Cent die Stunde arbeiten (siehe swr) und nimmt es gelassen hin, dass die Lebenserwartung von Geringverdiendern des Prekariats beständig sinkt (siehe Süddeutsche). Doch darüber regt sich keiner auf. Aber wagen Sie mal, darauf hinzuweisen, wie diese „Politik“ positiv sanktioniert wird (durch ein Spitzenrating jener privaten US-Ratingagenturen, die die Versorgung der Staaten kontrollieren): sofort sind moderne Gesinnungswächter auf dem Plan, die – ganz in alter DDR-Tradition – Ihnen einen Platz am äußersten rechten Rand zuweisen. 1968 – als Uwe Johnson die Beobachtungen in der DDR machte, wären Sie noch „Kommunist“ gewesen (in der DDR schon damals „Nazi“), 1938, als die Grundlagen jenes deformierten Verständnisses von Staatswesen erarbeitet wurden, „Judenfreund“.

Die Aufkleber, die der häßliche Deutsche verteilt, ändern sich. Seine Gesinnung jedoch – bedarf wohl einer gründlichen politischen Bildung zum Thema: „Was sind demokratische Werte und warum lohnt es sich, diese auch durchzusetzen“ – womit der Soziologe … ohne dass es groß bemerkt wird … vor der Realität kapituliert, in dem er von „Lohn“ spricht, also vom individuellen Vorteil, den der häßliche Deutsche braucht – während der Pole einfach Überschüsse verschenkt.

Wie wir im superreichen Bundestag jedoch Empathie für Arme und Schwache erzeugen wollen – da habe ich keine Idee zu.

Welcher Geist im Bundestag herrscht, wurde aktuell anhand eines kleinen Beispiels wieder deutlich – ein noch nicht völlig konformer Abgeordneter tanzte aus der Reihe (siehe Spiegel):

Wenn es ums Auto geht, kann es auch unter Volksvertretern ruppig zugehen. Das musste der Grünen-Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek im Juli lernen. Gemäß den grünen Grundsätzen hatte er zuvor gefordert, man solle den Chauffeurdienst des Bundestags abschaffen, die Politiker könnten doch auch mit dem Fahrrad oder bei schlechtem Wetter mit dem Taxi zum Reichstag oder anderen Terminen fahren.

Seine Kollegen aus der Grünen-Fraktion fanden den Vorstoß gar nicht lustig. „Der Junge wurde erst mal in die Mangel genommen“, erzählt ein Abgeordneter, „beim Fahrdienst hört der Spaß einfach auf“.

Umweltschonende und sparsame Politik gleich: „Spaß“. So denkt der deutsche Bundestag. Da werden wir mit der politischen Bildung anfangen müssen – zum Beispiel mit der Erläuterung, warum Abgeordnete niemals „in die Mangel genommen“ werden dürfen – und warum man jeden, der dies tut, sofort verhaften sollte, weil er die Grundkonstanten demokratischer Willensbildung noch nicht mal im Ansatz begriffen hat.

Aber wir denken, die Gefahr droht von jenen, die keine gute Meinunge von Roma und Sinti haben (schlechte Meinung über Polen jedoch: das geht).

 

Die „westliche Wertegemeinschaft“ und ihre Werte: Selektion, Folter, Drogen, Dreck, Kindesmissbrauch und ihr neuer Gott

Digital StillCamera

 

 

Freitag, 12.12.2014. Eifel. Ja, wir leben derzeit ja in der westlichen Wertegemeinschaft. Auch schon länger – die hat sich während des Zweiten Weltkrieges gebildet: als Bollwerk gegen die Hunnen, die Russen, die Roten, die Bestien, die Nicht- und Unmenschen – also all jene, die nicht jubeln, wenn ihnen der „american way of life“ ins Land sickert. Man kann den „american way of life“ (dem immer weniger Amerikaner trauen) auch einfach beschreiben: „Gib mir all´ Dein Geld“. Ja – wir schauen immer auf die „Winner“ und vergessen dabei schnell, dass die ihre Milliarden nur auf unterschiedlichstem Wege von den „Loosern“ abgezogen haben. Ja – ich kann mich an Zeiten erinnern, wo Pädagogen und Psychologen die Abschaffung primitiven „Rankings“ im Sportunterricht (und im Sport generell) abschaffen wollten, weil man für einen „Sieger“ zehn, hundert oder tausend „Verlierer“ produziert; für den einen auf dem Treppchen mussten viele andere am Wegesrand liegenbleiben. Ja – schauen sie sich mal an, was das volkswirtschaftlich anrichtet: das Wertesystem produziert serienweise Menschen, die sich als Versager und Verlierer fühlen – mit enormen Folgen für ihre Leistungsfähigkeit.

Seltsamerweise macht man sich darüber keine Gedanken: „Selektion“ ist eins unserer Lieblingsspiele, das läuft schon seit Urzeiten („Wer ist Herr, wer ist Sklave“?) und sollte durch die Einführung der demokratischen Zivilgesellschaft aufgelöst werden. Leider – war man nicht gründlich genug, hatte den Sport übersehen, wo das Prinzip „Selektion“weiter vor sich hinwucherte. Man verdient auch gut an der Selektion: entlässt Microsoft mal eben 18000 Mitarbeiter („Entlassungen“ sind eine weitere, gern praktizierte Form der Selektion) steigen gleich die Börsenkurse (siehe Newsslash): so verdient man doppelt. Ebay schlägt jetzt ganz gezielt in die gleiche Kerbe: trotz gut laufender Geschäfte feuert man mal eben 3000 Mitarbeiter, „um sich für Investoren interessanter zu machen“ (siehe Spiegel).

Aktuell tritt neben der Selektion auch ein weiterer westlicher Wert in den Vordergrund: die Folter. Weltweit hat die CIA Foltergefängnisse eingerichtet, zum Teil mit Hilfe anderer westlicher Staaten – sogar die Schweden haben ihnen Opfer zugeliefert – um bestialische Menschenrechtsverletzungen zu begehen. Es kam aber noch schlimmer: die Folter geschah nicht etwa auf Grund menschlicher Entgleisungen, sondern wurde ganz professionell mit hochgradig krimineller Absicht ins Leben gerufen (siehe Spiegel):

Bei „Dr. Swigert“ und „Dr. Dunbar“ handelt es sich um zwei Militärpsychologen, die die CIA beauftragte, die schlimmsten Foltermethoden zu entwickeln und sogar persönlich durchführen zu lassen. Obwohl bis dahin ohne jede praktische Erfahrung mit „verschärften Verhörmethoden“, habe das Duo schließlich eine so zentrale Rolle gespielt, dass die CIA ihr Folterprogramm ab 2005 fast ganz an die Privatfirma der Männer „outgesourct“ habe.

Wissen Sie, was die Menschheit an dem Holocaust so entsetzt hatte? Nicht die Tatsache, dass Menschen andere Menschen in Massen umbringen – das gab es schon öfter. Aber dass sich der die Wissenschaft komplett mit all ihrer Kraft und Leistungsfähigkeit in einen Vernichtungsapparat integrieren lässt, ja, diesen sogar ersinnt, baut und mitbetreibt (und als Mediziner wie Dr. Mengele sogar einen riesigen Nutzen aus dem vorhandenen „Material“ ziehen kann): das hat viele Hoffnungen und Träume der Menschheit nachhaltig zerstört und bewiesen, dass „Wissenschaft“ keinerlei moralischen Wert in sich trägt und der „Wissenschaftler“ ebenso brutaler Täter werden kann wie die „bildungsfernen Schichten“: nur mit viel größerer Wirkung.

Hier sind es zwei Psychologen, die – noch eine Steigerung des Grauens, wie sie wohl nur in den USA möglich ist – eine Privatfirma betreiben und aus Folter einen lukratien Geschäftszweig machen.

Wir haben es hier aber nur mit den großen Folterungen zu tun, das Prinzip „Folter“ hat in den letzten Jahren weite Teile unserer Gesellschaft durchdrungen – und wird auch von vielen als normaler Umgang akzeptiert. Ja – nehmen wir mal wieder das oft strapazierte Thema Hartz IV. Ich zitiere mal ein – künstliches – Testament eines Arbeitslosen (gegen-Hartz), ein literarisches Stück der Extraklasse:

Das „Paradestück“ Schröders, die Hartz-Reformen und davon besonders die vierte, erwiesen sich für den Betroffenen als ein Weg, gepflastert mit Demütigung, Verachtung, Menschenrechtsverletzung, Bevormundung, Engstirnigkeit, Unwissenheit und Ignoranz.

Hinzu kommen noch – nicht erwähnt im Testament – die ständigen Ängste, von einem gering qualifizierten Sachbearbeiter mit Sanktionen überzogen zu werden, die Hunger und Obdachlosigkeit nach sich ziehen können, wobei der Tod des Sanktionierten billigend in Kauf genommen wird: das läßt sich ohne Probleme als Form von Folter anerkennen.

Huch – wir foltern in Deutschland Arbeitslose?

Ja – jetzt schauen Sie sich doch mal die Antifolterkonvention an:

Die UN–Antifolterkon­ven­tion enthält in ihrem Artikel 1 eine Def­i­n­i­tion der Folter:

Nach Artikel 1 der Kon­ven­tion ver­steht man unter Folter jede Hand­lung, durch die einer Per­son vorsät­zlich große kör­per­liche oder seel­is­che Schmerzen oder Lei­den zuge­fügt wer­den. Diese Def­i­n­i­tion wird durch erk­lärende Beispiele noch weiter spez­i­fiziert. So muss diese Schmerzen bzw. Lei­den zuführende Hand­lung erfolgen:

  • z. Bsp. um von der Per­son oder einem Drit­ten eine Aus­sage oder ein Geständ­nis zu erlangen,
  • um sie für eine tat­säch­lich oder mut­maßlich von ihr oder einem Drit­ten began­gene Tat zu bestrafen,
  • um sie oder einen Drit­ten einzuschüchtern oder zu nötigen
  • oder aus einem anderen, auf irgen­deiner Art von Diskri­m­inierun­gen beruhen­den Grund.

Dabei ist allerd­ings Voraus­set­zung nach Artikel 1, dass

  • diese Schmerzen oder Lei­den von einem Ange­höri­gen des öffentlichen Dienstes
  • oder einer anderen in amtlicher Eigen­schaft han­del­nden Person,
  • auf deren Veranlassung
  • oder mit deren aus­drück­lichem oder stillschweigen­dem Einverständnis  

Hartz IV-Sanktionen werden von Angehörigen des öffentlichen Dienstes verhängt, um Arbeitslose einzuschüchtern und zu nötigen … z.B. zur Arbeitsaufnahme oder zur Teilnahme an unsinnigen Maßnahmen. Bestraft werden sie für ihre Arbeitslosigkeit, diskriminiert werden sie, um die „soziale Hängematte“ unattraktiv zu machen und arbeitende Menschen einzuschüchtern. Das geschieht auch mit nachhaltigem Erfolg: seit Einführung der Folter für Arbeitslose arbeitet inzwischen jeder vierte Deutsche als Geringverdiener (siehe Spiegel).

„Sanktionen“ – auch im internationalen Parkett ein gern und schnell genommenes Instrument des staatlichen Miteinanders der Bestrafung, Nötigung und Einschüchterung, welches die alten „vertrauensbildenden Maßnahmen“ völlig verdrängt hat: so was kann man schon „Zeitgeist“ nennen.

Diese Art von Folter wird auch von privaten Hilfsorganisationen angewandt, die sich als Zuchtmeister von Hilfebedürftigen aufspielen, ohne zu merken, was sie da eigentlich wirklich machen (siehe Der Westen):

1800 Einzelpersonen oder Familien erhalten bei der Essener Tafel Woche für Woche Lebensmittel. Wer dreimal bei der Lebensmittel-Ausgabe der Tafel fehlt, verliert seine Karte für ein Jahr. Angesichts des großen Andrangs müsse man streng sein, sagt der Tafel-Verein.

Selektion – und Folter. Westliche Werte – wie gehabt. Es gibt aber noch mehr „Werte“, die man sich richtig was kosten läßt: Drogen zum Beispiel.

Kürzlich fand die Polizei in Australien drei Tonnen Drogen aus Deutschland, Marktwert: eine Milliarde Euro. Der Stoff kam aus Hamburg (siehe Spiegel). Drogen für EINE MILLIARDE. Wer soll die eigentlich alle nehmen? Anders gefragt: gibt es noch Menschen, die ohne auskommen? Auch nur EINEN? Und wir halten den „Kampf gegen die Arbeitslosigkeit“ für so wichtig, dass wir eine Behörde von 100000 Sanktionieren einrichten – anstatt die Leute in die Drogenfahndung zu stecken? (Auch in der Steuerfahndung wären die wahrscheinlich gewinnbringender eingesetzt – aber das widerspräche den Werten Folter und Selektion).
Wie wichtig Drogen in Deutschland sind – sogar in Deutschland – zeigen interessante Untersuchungen schon seit vielen Jahren – zum Beispiel die Flusswasserstudie aus dem Jahre 2000, siehe Spiegel:
Erstmals haben Forscher das Wasser deutscher Flüsse in einer umfangreichen Studie auf Kokainspuren untersucht. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Deutschen weit mehr Kokain konsumieren als bisher vermutet – allein am Rhein jährlich im Wert von 1,6 Milliarden Euro.

Drogen bestimmen mehr und mehr den Alltag eines Lebens im Folter- und Selektionsstaat, den man anders wohl nicht aushalten kann. Sogar der Chef der Grünen züchtet auf seinem Balkon eine Hanfpflanze (siehe Der Westen), in 22 von 28 Toiletten des Berliner Reichtstagsgebäudes fand man Spuren von Kokain (siehe Spiegel aus dem Jahre 2005, bezug nehmend auf eine Sendung von Sat 1).

Als wären Selektion, Folter und Drogen nicht schon genug Werte der westlichen Wertegemeinschaft, die zeigen, dass wir auch Dreck am Stecken haben, um den wir uns kümmern sollten, bevor wir andere verurteilen, kommt noch ein weiterer Wert dazu: eben der eben genannte Dreck.

Ja: kürzlich verkündete das Handelsblatt, welche Städte in Deutschland die dreckigsten seien. Überraschenderweise nahmen nicht die klassischen Ruhrgebietsstädte wie Duisburg oder Gelsenkirchen die vordersten Plätze ein, sondern die Metropolen der deutschen Schickeria: auf Platz 1 kam Stuttgart, auf Platz 2 München – als Städte mit der höchsten Feinstaubbelastung (siehe Handelsblatt). Ja – dort, wo die Industrie so richtig brummt, ist es auch wieder mal so richtig schön dreckig. Aber über die Schattenseiten unsere Unkultur reden wir ja nicht so gerne.

Leider kommt noch eine dazu, eine, die größten Abscheu erzeugt und deshalb gerne weit verdrängt wird.

Kindesmissbrauch.

Nicht der alltägliche, der schon schimm genug ist – sondern der systematisierte, der von einer Leistungselite im Koksrausch begangen wird. In Belgien verschwanden die Spuren sehr schnell … bzw. starben 30 Zeugen, die belegen konnten, dass hinter der Affäre Detroux noch viel mehr stand als ein durchgeknallter Einzeltäter. In Portugal hatte man den Fall Casa Pia, in den Mediengrößen und Spitzen der Politik verwickelt waren (auch der ehemalige Premier- und Arbeitsminister) – und jetzt kommt England dazu, das schon zuvor durch mehrere Fälle systematischen Missbrauchs von sich reden machte. Die Welt berichtet darüber (siehe Welt):

In London gärt ein unfassbarer Pädophilen-Skandal. Darin verwickelt: Politiker, Richter, V.I.P.s. Der Verdacht: Geheimdienste deckten den Kinderschänderring im Regierungsviertel – und auch Morde.

Diese Geschichte liest sich wie das Drehbuch eines schlechten Krimis. Es geht um einen Pädophilenring, dem prominente Politiker, Richter und andere Personen des öffentlichen Lebens angehören. Und es geht um Kinder, die über Jahre hinweg missbraucht, einige von ihnen gar ermordet wurden.

Eine Nachricht, die einen erblassen lässt. Was spielt sich eigentlich hinter den Kulissen unsere Weltpolitik ab? Welche perverse Gestalten überziehen unser Welt mit Selektion, Folter, Drogen und Dreck, um sich als Lohn an unseren Kindern gütlich zu tun?

Es ist natürlich nur eine Momentaufnahme, einige willkürlich herausgegriffene Aufnahmen einer Gegenwart, die – so scheint es – völlig aus den Fugen gerät. Doch sollten wir diese Aufnahmen deshalb vergessen, verdrängen, ignorieren?

Die Dimensionen der Entgleisungen der westlichen Wertegemeinschaft haben ein solches Ausmaß erreicht, dass man sich schämen muss, dazu zu gehören. Es ist eine Gemeinschaft von Unwerten … und mit der Meinung stehe ich nicht alleine da. Der Papst selbst – oberster Hüter der so oft gepriesenen Werte des christlichen Abendlandes – fällt ein vernichtendes Urteil über die westliche Wertegemeinschaft, führende Volkswirtschaften sanieren sich durch den Verkauf von Waffen (ja – hier steht Deutschland inzwischen ganz weit vorne), Kriege dienen unverzichtbar als Stützen eines großen Imperiums, Menschen werden dem Idol „Geld“ geopfert, ja, Geld“ ist der neue Gott geworden (siehe Zeit).

Schauen Sie sich bitte diese westliche Wertegemeinschaft an, deren Friedensnobelpreisträger den Drohnenkrieg gegen die Zivilbevölkerung auf ein nie dagewesenes Niveau gebracht hat, schauen Sie sich diese Gemeinschaft an, die Selektion, Folter, Drogen, Dreck und Kindesmissbrauch als unverzichtbare Werte vorlebt … und dann fragen Sie sich, wie das auf Russen oder Moslems wirkt.

Ich könnte verstehen, wenn die da Angst kriegen und sich Sorgen um ihre Familien machen.

In den Augen unseres obersten Wertehüters  haben wir – die westlichen Kulturen – die größtmögliche Sünde begangen, die man sich im christlichen Wertekanon vorstellen kann:

„Das Wirtschaftssystem sollte im Dienst des Menschen stehen. Aber wir haben das Geld in den Mittelpunkt gerückt, das Geld als Gott.“

Kein Wunder, dass dieser Artikel über den Papst sehr kurz und knapp ist. So etwas hören wir nicht gern: Geld als Gott – das ist die größte denkbare Sünde einer Wertegemeinschaft, die sich dereinst nominell aus dem Christentum heraus definierte – aus ihm und den zehn Geboten, die zuallererst davor warnten, sich anderen Göttern zuzuwenden.

Das haben wir jetzt getan – und wundern uns darüber, mit welchem Zorn man unsere Kultur ablehnt.

Ich denke – es sind gerade die Momentaufnahmen unserer Kultur, die unser Ansehen weltweit schädigen.

So aber – sind wir nicht jene „Guten“, als die wir gesehen werden wollen, und deshalb bleibt uns der Krieg als einziges Kommunikationsinstrument übrig, denn als „gut“ kann man eine Gesellschaft, in der solche Momentaufnahmen möglich sind, nicht auf Anhieb erkennen, weshalb „wir“ für „die anderen“ (zu denen jetzt auch unsere eigene Kirche gehört) einfach nur … „böse“ sind.

 

Ralph Boes ist tot, das System hat gewonnen und mordet weiter.

Ralph Boes ist tot, das System hat gewonnen und mordet weiter.

Samstag, 19.10.2013. Eifel. Heute wird mein letzter Tag mit Gartenarbeit – dann kann der Winter kommen. Wird er auch – daran habe ich keinen Zweifel. Allerdings nicht nur meteorologisch, sondern auch politisch. Es ist nicht schwer, diese düstere Zeit vorherzusagen: eine allmächtige Regierung, eine zur Handlungsunfähigkeit degradierte Opposition (die an sich schon den Namen nicht verdient), ein Wertekanon, der dem einer Räuberbande gleicht – das wird sehr teuer werden für die Bürger. Gestern habe ich mit einem (nicht arbeitslosen) Sozialarbeiter gesprochen, er überraschte mich mit der Frage, ob ich überhaupt noch einen Menschen kennen würde, der glücklich sei. Fast hätte ich gesagt: „Ich“ – doch dann schreckte ich zurück … kam mir kurz so vor, als wäre ich der letzte Überlebende im Zombieland.

Der Zustand des Unglücks wird natürlich nicht in Frage gestellt, man nimmt es klaglos hin: Zombieland halt. Tag für Tag wird es liebloser, gewalttätiger, dümmer – als in einem demokratischen Deutschland groß gewordener Bürger möchte man einfach nur noch weg. Deutschland kann nicht mehr „Heimat“ bieten, es wird „un – heim – lich“.

Die Gründe für diese Entwicklung sind bekannt, viele Schriftsteller haben darüber berichtet – über den „Deutschland-Clan“, über „das System“, über „die Elefantenmacher“: es ist jedem aufgeklärten Bürger klar, dass das Traumschiff Berlin fernab der gesellschaftlichen Realität ein Hort von Wölfen geworden ist, die nur noch dann miteinander ringen, wenn es darum geht, welche Lämmerbürger gefressen werden –  und die Lämmer dürfen wählen, welcher Wolf am Kopf des Tisches sitzen darf. Neu ist die Erkenntnis, das diese Entwicklungen schon im Dritten Reich angelegt wurden: die Geburt des Vierten Reiches ist kein Zufall, doch der deutsche Blogger sieht eher die Zunahme der Nazivergleiche als Problem, weniger das zielstrebige konsequente Wachstum des Vierten Reiches.

Ein Kampf gegen die Auferstehung dieses Monsters, dass in Europa schon jetzt wieder für Angst und Schrecken, Hunger und Obdachlose sorgt, wurde jetzt verloren: der neue Stauffenberg ist tot. Ich hatte Ralph Boes diesen Ehrentitel verliehen (in meinen Augen war das einer, für die meisten Deutschen auch), um auch andere Schichten als die „üblichen Verdächtigen“ darauf aufmerksam zu machen, was da geschieht.

Die Idee war gut, auch wenn mir Führerkult zuwider ist – im Krieg geht es aber nicht anders, das wussten sogar die Indianer und wählten einen Kriegshäuptling. Die Vorstellung, alle Hartz-Kritiker hinter einem Intellektuellen zu vereinen und dabei gleichzeitig dem Bürger klar zu machen, dass neue Hinrichtungen bei Befehlsverweigerungen laufen, war sehr verlockend. Nun – es kam, wie es halt kam: anstatt Frontmann einer sozialen Bewegung zu werden, wurde eine „Ein-Mann-Show“ durchgezogen, die Zusammenarbeit mit anderen Grundeinkommensbewegungen eingestellt, da Ralph und seine bösen Freunde nicht den Verlockungen des TV widerstehen konnte, wurde der total unvorbereitete Akteur gnadenlos durch die Arena gezerrt, was blieb war das Bild von „Deutschlands frechstem Arbeitslosen“: Wasser auf die Mühlen des asozialen Mobs, der das sofort dankbar aufgriff. Wer immer dort Rat gab, muss ein großer Narr sein: der Kriegshäupling war der Schlacht nicht gewachsen.

Dilettantismus amüsiert mich nicht, erst recht dann nicht, wenn es um Menschenleben geht – und dass es darum geht, scheinen die Deutschen nicht zu verstehen. Es geht um IHR Leben, um die Implementierung grundgesetzfeindlicher Werte in unser Alltagsbewußtsein. Medien, Richter, Polizei – überall herrscht das Parteibuch. In kleinen lichten Momenten erlaubt der Spiegel seinem Feigenblatt (den Kolumnisten) mal eine kritische Reflexion des Zeitgeistes, wie aktuell von Georg Diez vorgenommen:

Wie ist denn dieses Gift in die Köpfe von Journalisten gedrungen? Wie können sie in einem freien Land tatsächlich solche Orwell-Sätze schreiben, dass der Staat schon wissen wird, was gut für uns ist? Ist das nur die Angst um die eigene Position, die Angst vor der medialen Herausforderung durch „das Internet“? Reicht das als Erklärung etwa für den klebrigen Populismus von Kirsty Wark, die sich zur Sprecherin der von ihr vermuteten schweigenden Mehrheit der Briten machte, die sich doch „durchaus sicher fühlen“, so sagte sie es, durch die Spionage von NSA und GCHQ?

Was ist los mit einem Journalismus, der die Grundlagen, die ökonomisch gefährdet sind, inhaltlich gleich selbst zerstört?

Hätte man mehr Bildung, würde man nicht so schnell vergessen, dass andere schon längst beschrieben haben, was los ist: der „Putsch von oben“, 2004 von Arno Luik im Stern angekündigt, läuft in vollem Gange. Jahrzehntelang wurden überparteiliche Allianzen unter der Schirmherrschaft des Kapitals geschmiedet, das so mächtig in Berlin geworden ist, dass es die Grünen und Linken ganz schnell schlucken konnte, gleichzeitig wird dafür gesorgt, dass die Lämmer sich vor Furcht nicht aus den Häusern trauen, in denen als Ersatz für Realität immer mehr optisch brillante aber inhaltlich peinliche Unterhaltung produziert wird.

Die Fragen des Herrn Diez lassen sich also leicht beantworten: der Putsch von Oben hat inzwischen die Medien gleichgeschaltet, überzieht gerade das Land mit Sicherungskompanien und bringt Arbeitslose durch unterlassene Hilfeleistung zum Tode, ex-Militärs machen in der Arbeitslosenverwaltung lukrative Karriere und schaffen dort erstmal lukrative Parteibuchjobs von dem Geld, das man den Arbeitslosen aus der Tasche gezogen hat – so stopft man kritische Mäuler am Besten: durch Beförderung.

Wir haben kaum noch unabhängige Medien, das Kapital diszipliniert sie direkt über Werbung, den Aufkauf ganzer Zeitungen oder auch indirekt über die Parteisoldaten, die unablässig ihre Wühlarbeit auf allen Ebenen durchführen, finanziert durch großzügige Spenden. Man merkt den neuen, strammen Geist des Vierten Reiches nicht nur in den Medien, sondern auch in den Parteien: die „Basis“ ist voller Verwunderung über den Kurs ihrer „Elite“, doch gegen den „Willen des Volkes“ kommen sie nicht an … und dieser Wille wird vom „Volk“ auf allen Kanälen tagtäglich gesendet, einmal wendete sich das „Volk“ sogar direkt an den Bürger, die „Nachdenkseiten“ haben das Dokument deutscher Elitemenschen der Nachwelt erhalten: eine breite Front reicher Menschen jubelt Kanzler Schröder für Harzt IV zu – auch Marius Müller-Westernhagen.

Dafür ist Geld da: man will wieder Tote sehen – und fast hätte man wieder einen mehr gehabt.

 

Ralph Boes ist nicht tot. Er lebt – noch.  Die Jobcenter bekommen sogar von dritter Seite Geld überwiesen, um sein Überleben sicher zu stellen, siehe wir-sind-boes:

Nach einer erneuten Sanktion, die am 1.August 2013 über Ralph Boes verhängt wurde, hat dieser erneut öffentlich vorgelebt, dass die Sanktionen sehr wohl bis zum Hunger führen. Nach über 50 Tagen ist die Lage um Ralph Boes so besorgniserregend geworden, dass nun mehrere Menschen begonnen haben, Darlehen an das Jobcenter Berlin-Mitte zu überweisen. Sie fordern das Jobcenter auf, im Namen der Allgemeinheit das Geld umgehend an den mittellosen Ralph Boes weiterzuleiten. Wird das Jobcenter selbst diese Gelder vorenthalten?

Nun – das wird man sehen. Interessanter Schachzug der Planer um Ralph Boes, doch leider wird er nicht weit tragen: Jobcenter sind nicht für die Verteilung von Almosen zuständig, sondern für die Erteilung von Befehlen an Arbeitslose: „Wer zahlt, befiehlt“ hat die Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte ersetzt. Wer nicht gehorcht, wird obdachlos und verhungert, das ist so geplant und gewollt.

Das wir die Menschenrechte kampflos aufgegeben haben, werden bald viele Millionen bitter bereuen …. wenn man merkt, das Rentner eigentlich auch arbeitslos sind, ebenso Kosten auf zwei Beinen, deren sozialverträgliches Frühableben man im Dienst an der zahlenden Generation gerne optimal organisiert. Sind doch eh´ alles Schmarotzer … oder „Gammelfleisch“ – ja, das Wort hat die Jugend schon mal eingeführt. Ihm müssen nur noch Taten folgen.

Um die Klage zum Bundesverfassungsgereicht aufrecht zu erhalten, muss Ralph Boes leben. Auf Drängen der Aktivistengruppe hat er seit Kurzem angefangen, wieder Nahrung anzunehmen, wenn sie von Freunden gegeben wurde. Ohne Solidarität wäre Ralph Boes bald Geschichte.

Gäbe es keine Aktivistengruppe – wäre die Überschrift hier korrekt. So ist sie es nur halb.

Bei der Bundestagswahl hat Ralph Boes mehr als die Hälfte seiner Stimmen eingebüßt, sein Antrag auf aufschiebende Wirkung der Sanktion wurde abgelehnt, ebenso lehnte es der Petitionsausschuss ab, die Fordernung nach sofortigem Stop der Sanktionen dem Gesetzgeber zuzustellen.

Herr Boes könnte verhungern und es würde kaum mehr als ein Achselzucken in der Politik bewirken.

Genau.

Es war immer die Frage, ob Gandhis Methode des gewaltlosen Widerstandes auch bei Hitler gewirkt hätte. Viele meinten: nein. Gandhi konnte nur gewinnen, weil die Briten anständige Demokraten waren. Wir haben nun erlebt, wie „Das System“ mit einem kleinen Gandhi aus Berlin umgeht: sie räumen ihn gnadenlos aus dem Weg. In der Tat würde sein Tod niemanden interessieren – immerhin ist ja auch das gerade vom „System“ (in dem dauernd gräßliche Dinge geschehen, für die niemand Verantwortung trägt) beabsichtigt: wer die Befehle von Oberst Weise nicht mit voller Begeisterung ausführt, wird erschossen … äh, nein, Entschuldigung: „sanktioniert“.

Und dieser Zustand ist es natürlich nicht wert, dem Bundestag vorgelegt zu werden.

Wieso auch: der hat das beschlossen!

Das wenigstens haben wir Ralph Boes zu verdanken: die Erinnerung daran, das SANKTIONEN DIREKT ZUM TODE FÜHREN.

Sanktionen sind kein Kinderspiel, noch Spaß. Der Staat greift mit tödlicher Gewalt in den Arbeitsmarkt ein: unser Feind steht moralisch weit unter dem Ethos der britischen Besatzungs- und Kolonialmacht in Indien – es gibt nur niemanden, der das noch so verbreiten würde. Eine Glocke des Schweigens senkt sich über die Republik der Unglücklichen, die Bürger flüchten sich (wie früher schon mal) in die innere Emigration, werden fügsam und biegsam, weil der Tod wieder durch die Straßen schleicht, die Wirtschaft selektiert immer gnadenloser aus, der Staat entsorgt den nicht mehr verwertbaren Müll: das alles hatten wir schon mal. War doch kein Unfall, wie sich zeigt.

Und was ist mit den vielen Menschen, die durch die mit dicken Bonuszahlungen versüßten Sanktionen (die in Deutschland von Jahr zu Jahr neue Rekorde erreichen – Bonus bringt halt doch was) aktuell dem Hungertode nahe sind – nicht durch einen schweren Schicksalsschlag, sondern durch den brutalen Willen eines empfindungs- und verantwortungslosen Staatswesens, das sich völlig dem Dienst an einer Elite von Lumpen verschrieben hat?

Sie sterben, ihre Namen kennt keiner.

Um an sie zu gemahnen, habe ich mir mal erlaubt, den Namen des prominentesten Arbeitslosen in Deutschland zu verwenden – ich glaube, das ist eine verzeihliche Sünde. Dem Herrn Boes selbst wünsche ich: guten Appetit. Schön, wenn man Freunde hat, die helfen, wo der Staat Hunger und Tod sät.

Und ihr anderen, die ihr dem Morden mal wieder meinungs- und tatenlos zuschaut: für euch habe ich leider nur noch eine Tüte Verachtung im Schrank.

Ein Volk, das immer mal wieder dazu neigt, Staatsmacht zum Bürgermord zu missbrauchen, sollte sich nicht wundern, dass es bei der NSA auf der Liste der Feinde steht.

Das ist keine Frage von Politik und Bündnis, dass ist eine Frage von Erfahrung und Menschlichkeit. Rentnergenozid steht nur in Deutschland alternativlos auf dem Plan, nur hier versagten schon einmal alle menschlichen Sicherungen – und man will wohl vorgewarnt sein.

 

 

 

Sarah Wagenknecht in Aachen und die Arbeitslügen der deutschen Kultur.

Montag, 9.9.2013. Eifel. Ein fieser Tag - wie jeder Montag. Seltsam, dass der Montag so einen Ruf hat, oder? Immerhin leben wir in einem Land, in dem Arbeit heilig ist, heilig zu sein hat. Arbeit - in christlichen Zeiten ein Fluch des Gottes und auch in außerchristlichen Bereichen wegen Schmerzen, Langeweile und Stumpfsinnigkeit nicht sehr geschätzt - ist Lebenssinn geworden. "Frieden ist Krieg" - so tönen die Propagandatrompeten der Neuzeit, "Arbeit ist Lust".  Niemand würde es wagen, in der Öffentlichkeit zu behaupten, dass Arbeit Scheiße ist (äh, doch, ich. Aber das ist schon eine Weile her und ich bin dafür auch ordentlich geschimpft worden). Doch was sehe ich Montagmorgen? Oder schon den ganzen Sonntag? Lauter Leute, die jammern und klagen, dass die Tretmühle schon wieder losgeht - egal ob in Firma oder Behörde. Was für eine Beschisskultur - um es mal deutlich zu sagen. Feiern gigantische "thanks-god-it´s-friday-Partys", aber finden Arbeit natürlich supercool, können sich eine andere Existenz als die des "workoholic" gar nicht vorstellen - jedenfalls nicht offiziell. Wieso werden Arbeitslose eigentlich mit solchen hasserfüllten, niederträchtigen Schmähungen überzogen, wenn doch Arbeit ein so toller Wert ist? Mitleid müsste man mit ihnen haben, dürfen sie doch nicht teilhaben an einer solchen tollen hocherotischen Arbeitswelt! Die Realität ist: Neid ist das hauptsächliche Gefühl, das Arbeitslose erzeugen. Die haben Zeit, sitzen den ganzen Tag mit Bier vor der Plasmaglotze und fühlen sich pudelwohl! Na, da muss ja nach Hitler gerufen werden, der endlich mal richtig aufräumt. Dabei muss man viel eher mit den eigenen Lebenslügen aufräumen - doch dafür ist man zu feige, zu ängstlich, würde das doch bedeuten, sich gegen die offiziell von Kreisen der Politik und Wirtschaft gewünschten Ansichten zu stellen.

Montag, 9.9.2013. Eifel. Ein fieser Tag – wie jeder Montag. Seltsam, dass der Montag so einen Ruf hat, oder? Immerhin leben wir in einem Land, in dem Arbeit heilig ist, heilig zu sein hat. Arbeit – in christlichen Zeiten ein Fluch des Gottes und auch in außerchristlichen Bereichen wegen Schmerzen, Langeweile und Stumpfsinnigkeit nicht sehr geschätzt – ist Lebenssinn geworden. „Frieden ist Krieg“ – so tönen die Propagandatrompeten der Neuzeit, „Arbeit ist Lust“.  Niemand würde es wagen, in der Öffentlichkeit zu behaupten, dass Arbeit Scheiße ist (äh, doch, ich. Aber das ist schon eine Weile her und ich bin dafür auch ordentlich geschimpft worden). Doch was sehe ich Montagmorgen? Oder schon den ganzen Sonntag? Lauter Leute, die jammern und klagen, dass die Tretmühle schon wieder losgeht – egal ob in Firma oder Behörde. Was für eine Beschisskultur – um es mal deutlich zu sagen. Feiern gigantische „thanks-god-it´s-friday-Partys“, aber finden Arbeit natürlich supercool, können sich eine andere Existenz als die des „workoholic“ gar nicht vorstellen – jedenfalls nicht offiziell. Wieso werden Arbeitslose eigentlich mit solchen hasserfüllten, niederträchtigen Schmähungen überzogen, wenn doch Arbeit ein so toller Wert ist? Mitleid müsste man mit ihnen haben, dürfen sie doch nicht teilhaben an einer solch´ tollen hocherotischen Arbeitswelt! Die Realität ist: Neid ist das hauptsächliche Gefühl, das Arbeitslose erzeugen. Die haben Zeit, sitzen den ganzen Tag mit Bier vor der Plasmaglotze und fühlen sich pudelwohl! Na, da muss ja nach Hitler gerufen werden, der endlich mal richtig aufräumt. Dabei muss man viel eher mit den eigenen Lebenslügen aufräumen – doch dafür ist man zu feige, zu ängstlich, würde das doch bedeuten, sich gegen die offiziell von Kreisen der Politik und Wirtschaft gewünschten Ansichten zu stellen.

Woher ich diese Gedanken habe? Von Sarah Wagenknecht – also, von meinem Eindruck von ihrem Auftritt. Sie sprach am Samstag in Aachen – und ich war da. War ein Fehler, mein Rücken erlaubt solche Experimente nicht. Aber ich habe etwas dazugelernt: so was rechtfertigt jeden Schmerz. Ich habe eine tolle Rede gehört, habe Zahlen gehört, die auch die SPD und CDU vor sich hertragen. Das hat mich schon mal verblüfft – hatte ich doch selber Zahlen ausgegraben, die die offiziellen Propagandazahlen Lügen strafen. Rechne ich nach strengen Maßstäben durch, dann komme ich locker auf eine Arbeitslosigkeit von über sechzig Prozent. Das korrespondiert auch mit den Datensätzen der Jobcenter: 42 Millionen Menschen sind dort schon registriert: bei 40,5 Millionen Menschen, die überhaupt irgendeine Form von Arbeit haben, fand ich das erschreckend viel. Warum erwähnt man das nicht bei den Linken?

Noch weiter verwundert  hat mich der Gebrauch des Begriffes Arbeit. Was wurde da gejammert und geklagt über mangelnde Arbeit, über die vielen Menschen, die zu wenig an diesem kostbaren Gut teilhaben konnten. Ich schaute mich um, sah meine Mitmenschen an, sah ihre zerschlissenen Schuhe (da achten die wenigsten drauf – ist ja auch ziemlich weit unten und ziemlich weit weg vom Kopf), ihre selbst geschnittenen Frisuren (ja, das sieht man), ihre verfaulten Zähne (Praxisgebühr hatte halt doch Folgen – und den Eigenbeitrag für´s Porzellaninlay kann man von Billiggehältern nicht bezahlen) oder ihre Kleidung, die deutliche Zeichen des Verfalls trug: ich wusste sofort: die brauchen GELD, nicht ARBEIT. Arbeiten können die doch gar nicht mehr. Arbeit zu bekommen ist nicht Ergebnis intensiven Wunschdenkens, nicht Folge großer Gebete zum Universum oder Konsequenz eines ominösen „Secret“ (hierzu folgt an anderer Stelle mehr) sondern die Entscheidung eines Personalverantwortlichen! Erschreckend, oder? Ist bei den Jobcentern und Politikern kaum bekannt – aber für die Arbeitslosigkeit in Deutschland tragen Personalverantwortliche die Hauptverantwortung: NIEMAND ANDERS stellt in Deutschland Menschen ein. Ihre zumeist von der Fernsehwerbung verwöhnten Anschauungen, wie Mensch auszusehen hat, kann – dank Bundesregierung – KEIN ARBEITSLOSER GERECHT WERDEN!. Ist einfach viel zu teuer, dieser ganze Bluff.

„Ordentliche Kleidung“ kostet schon etwas. Ein guter Anzug, italienische Schuhe und Hemden, Socken aus Dänemark – da ist schnell ein gebrauchter Kleinwagen zusammen. Ja, ich war auch mal personalverantwortlich und weiß, worauf man achten muss. Habe ich mühsam gelernt. Da hat man Richtlinien zu erfüllen, sonst ist man selbst schnell draußen: Mitarbeiter sollten (und das wird gerne arbeitsvertraglich so festgehalten) so aussehen, dass sie ohne große Umkleidungsaktionen umgehend im Fernsehen auftreten können. An diesem Menschenbild arbeiten die Medien konzentriert mit (ja, auch Martin Sonneborn von der PARTEI).

Und wer hält sich alles daran?

Alle.

Einfach mal in die Einkaufszonen der Republik schauen – oder in den deutschen Bundestag. So uniformiert ist sonst nur die Bundeswehr oder andere Karnevalsvereine.  Vergeblich sucht man die langhaarigen Männer in Jesuslatschen oder die vollbärtigen Marxjünger, der Bundestag sieht aus wie ein großer Verein in Firmenkleidung, man fühlt sich wie bei einem Besuch bei McDonalds – und kriegt auch ähnliche Qualität serviert. Denen soll ich abnehmen, dass sie unterschiedlicher Meinung sind, für unterschiedliche politische Entwürfe stehen? Sie demonstrieren doch ihre politische Richtung jeden Tag! Ja – Kleidung ist auch Kommunikation, ist auch Botschaft – soll ein Zusammengehörigkeitsgefühl ausdrücken.

Man kann das auch noch präzisieren: welche Botschaft drückt denn ein feiner Anzug aus?

„Ich mache mir die Hände nicht mehr schmutzig. Ich habe es geschafft, ich bin was Besseres!“.

„Was Besseres“ stellt man dann auch gerne ein, man erhofft sich davon, damit ein Stück des repräsentierten Erfolgs kaufen zu können.

Aber wie steht „was Besseres“ zum Thema Arbeit? Nun – in so einem Anzug kann man nur wenig mehr tun als repräsentieren. Kranke oder Alte pflegen, mit Kindern spielen, den Acker bestellen oder Nudeln verkaufen geht damit nur schlecht, wäre auch schade um den guten Stoff. Noch nicht mal im Büro taugt er zur Tat – eigentlich ist er das Signal: „ich kann nur auf Kosten anderer gut leben – und habe Spass wie Bolle dabei“.

Nun – Sarah Wagenknecht hatte keinen Anzug. Sie war außerordentlich mutig und trug ein Kostüm, mit dem sie auf einem Sektempfang in einem Nobelgeschäft der Düsseldorfer Köngisallee oder einer Tagung der deutschen Pharmaindustrie nicht sonderlich aufgefallen wäre. Den Mut hat die deutsche Bundeskanzlerin nicht, sie traut sich nicht aus ihrem Hosenanzug.

Politiker haben ja auch generell nicht viel mit Arbeit zu tun, darum nennt man sie ja auch „Abgeordnete“. Sie sind aus der normalen Arbeitsordnung entfernt worden, um die politischen Geschäfte einer Gemeinschaft zu erledigen. Dass könnte man natürlich auch tun, ohne sich mit den Statussymbolen einer bis ins Mark dekadenten Oberschicht zu schmücken – aber dies ist ein freies Land, weshalb sich unsere Abgeordnete anders entschieden haben und beim Tanz ums Goldene Kalb ganz besonders schräge Figuren auf dem Parkett zeichnen.

Das gilt leider auch für die „Linken“. Wir sollten trotzdem froh sein, dass es sie gibt, denn nach sechzig Jahren Filz, Netzwerken und Korruption hat auch der allerletzte Depp begriffen, dass man im Prinzip nur die Wahl für einen Flügel der großen deutschen Einheitspartei SCFUDDP (Sozialchristlichfreie Union der deutschen demokratischen Parteien) hat: entweder für Angela Merkel (Kanzlerin der großen Koalition) oder Peer Steinbrück (Finanzminister der großen Koalition), deren Programme sich noch am deutlichsten durch die Wahl der Papierqualität unterscheiden, auf denen sie gedruckt sind. Inhalte sind ja auch – siehe Wahlplakate – kein Thema.

Mag man die große Koalition der SCFUDDP nicht, wohnt man definitiv im falschen Land.

Klar, man kann die Linke wählen … aber wer moderierte den Auftritt von Sarah Wagenknecht? Eine „lustige Frau“, eine Komödiantin, gekleidet in der Uniform der deutschen Hausfrau der sechziger Jahre. Sollte wohl lustig sein (war es auch – stellenweise), doch dem politisch interessierten Bürger störte das sehr, war es doch gleichzeitig eine deutliche Verunglimpfung des einfachen Bürgers, der schon allein in seinem (perfekt imitierten) Aussehen unglaublich lächerlich wirkt im Vergleich zu dieser Ikone der Linken.

Nun – diese lächerliche Gestalt aus dem einfachen Volk war auch äußerst devot und demütig der großen Ikone der Linken gegenüber: wie es sich gehört, wenn Herrenvolk sich unter Urnenpöbel mischt.

Als Nachdenkmagazin blickt man natürlich auch gerne hinter die Kulissen – auch wenn man selbst nicht besser aussieht als das Publikum und sich schon denken kann, dass man mit der Kluft nicht sonderlich gut ankommt bei den oberen Zehntausend.

Hinter der Bühne wartete – neben dem üblichen Sicherheitspersonal und der Polizei – eine riesige schwarze Limousine mit Berliner Kennzeichen, die hinteren Scheiben so getönt, dass der Pöbel den Fahrgast nicht weiter wahrnehmen konnte. Hier stieg Sarah Wagenknecht ein – und verschwand.

Mit „Arbeit“ kann man eine solche Limousine nicht bezahlen. Ein seltsames Bild – und angesichts der Rede und des Umfeldes eine seltsame Botschaft. Ich fühle mich ein wenig wie im Kabarett – obwohl diese Wirkung natürlich nicht beabsichtigt war. In Wirklichkeit hatte sich niemand Gedanken gemacht, wie ein solches Bild wohl beim Volk ankommt – woraus die direkte Botschaft kommt, dass der Eindruck, den man beim Urnenpöbel macht, sowieso keine Rolle mehr spielt.

Nicht, das wir uns falsch verstehen. Sarah Wagenknecht ist kein sonderlich herzlicher Mensch – aber sie hat sich große Mühe gegeben, in Kontakt mit dem Publikum zu kommen. Sie hatte neben der Bühne Zeit für ein paar enthusiastische Fans und verteilte auch hinter der Bühne noch Autogrammkarten. Das ist für einen Kopfmenschen eine große Leistung, die andere nicht in diesem Ausmaß geleistet hätten.

Was mir aber nicht aus dem Kopf gehen wird, ist das Bild mit der Limousine … und der Umgang mit dem Wort „Arbeit“.

Wir brauchen keine Arbeit. Alle finden Arbeit lästig und ungut, weshalb sie auch immer häufiger von Maschinen gemacht wird, die Wissenschaftler und Ingenieure direkt im Auftrag der Konzernleitung entwickeln, um die lästige Abhängigkeit von Arbeitern los zu werden.

Es ist eine Lüge, dass Arbeit gut, edel und schön ist: und das demonstrieren mir die Deutschen jeden Montagmorgen. Da gibt es keine Freudenschreie, keine großen Partys, die schon um fünf Uhr stattfinden, weil man es gar nicht erwarten kann, um neun Uhr endlich im Büro zu sein. Freitagnachmittag … ja, da wird schon mal gefeiert. Manchmal sogar ziemlich lange. Aber Montag?

Einfach mal am Sonntagabend durch Facobook stöbern und sich die Klagen der Bürger über den Wochenanfang anhören … da weiß man schon genug.

Was man aber auch weiß (und dies hat Frau Wagenknecht auch deutlich beschrieben): das Volk ist schon zu sehr eingeschüchtert, um sich selbst die Wahrheit einzugestehen.

Einfach mal direkt auf Menschen zugehen und sie nach ihrer Meinung zum Thema Arbeit fragen: was kommen da nur für seltsame Verrenkungen. Alle finden es supertoll, dass es so etwas wie Arbeit überhaupt gibt, etwas Schöneres kann man sich im Leben gar nicht vorstellen.

Warum spielen dann immer mehr Leute Lotto? Warum dieses Theater um den Montag? Wobei genau wird da eigentlich gelogen?

Warum gelogen wird, kann ich sagen: man hat Angst vor dem Jobcenter. Man stelle sich mal vor, man würde arbeitslos und der Sachbearbeiter hätte Aussagen zum eigenen Verhältnis von „Arbeit“ vor sich liegen. Sofort könnte man sich eine Sanktion einhandeln, weil die eigene Einstellung einer erfolgreichen Arbeitsaufnahme im Wege steht: sofort reagiert der Staat mit dem Entzug der Lebensgrundlagen und droht so mit Gewalt, die den Tod billigend in Kauf nimmt.

Deshalb jubeln alle über Arbeit: öffentliche Jubelverweigerung kann ganz schnell zum Tode führen.

Die Menschen wissen das. Sie wissen auch, welche Macht dieses System Arbeitgebern in die Hände gibt: sie werden auf einmal mittelbar Herren über Leben und Tod, die Nähe zur Leibeigenschaft ist unverkennbar.

Hätte man darüber nicht auch mal reden müssen – als „Linke“?

Immerhin: ich rede ja auch darüber.

Worüber ich mich noch ein wenig wundere, ist, dass es den Sonntag überhaupt noch gibt. So hocherotisch wir Arbeit nun mal ist, müssten doch alle seine Abschaffung fordern.

Na, das wird sicher noch kommen.

Ich warte dann auf die Partys, die dann stattfinden werden, weil endlich noch ein lästiger, langweiliger, unproduktiver Tag der unbegrenzten Arbeitslust zur Verfügung gestellt würde: das gibt sicher spontane Massendemos auf den Straßen zum Lob der Regierung, die sich an diesen Tag endlich herangewagt hat und die jahrhundertelange Dominanz der Kirchen endlich überwunden hat.

Ich suche derweil mal nach einer Partei, die so ehrlich ist wie Volker Pispers, der mal zugab, dass er keine Arbeit braucht – er bräuchte nur Geld, meinte er, beschäftigen könne er sich selber.

Der Besuch bei den Linken hat mir auf jeden Fall ein ungutes Bauchgefühl beschert – trotz schönem Wortgeklingels.

 

 

 

Gregor Gysi – Im Bundestag am 3.9.13

03.09.2013 – Aussprache zur Situation in Deutschland: Ohne DIE LINKE gäbe es keinen Widerspruch einer Fraktion gegen Kriege, Waffenexporte, falsche Eurorettungsschirme, gegen die Senkung des Rentenniveaus und die Rentenkürzung um zwei Jahre, gegen prekäre Beschäftigung und gegen Hartz IV. Die einzige Partei, auf die sie alle reagieren, ist DIE LINKE. Und das macht unsere Wahl auch wirklich so attraktiv für die Leute. Man wählt uns, und noch bevor wir einen dummen Antrag gestellt haben, ändern sie schon ihre Politik.

 

Enteignung Deutschlands beschlossen – Bundestag war sehr fröhlich

Freitag, 14.6.2013. Eifel. Wahnsinn, oder? Jetzt hätten wir dieses brisante Datum doch fast verpennt. Viel zu sagen gibt es sowieso nicht dazu – jedenfalls nicht von mir.

Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten informieren umfassend über diesen Tag – in einem lesenswerten und humorvollen Artikel, der insgesamt mehr über unsere Demokratie aussagt, als man eigentlich wirklich wissen möchte.

Der Bundestag hat die komplette Bankenaufsicht über die großen europäischen Banken an die EZB übertragen. Anstatt sich jedoch ernsthaft mit der historischen Weichenstellung zu befassen, funktionierten die Abgeordneten das Plenum zu einer locker-entspannten Abschieds-Veranstaltung für einen beliebten Kollegen um. Auf dem geselligen Club-Abend wurde dem deutschen Steuerzahler die Verfügungsgewalt über 135 Milliarden Euro entzogen.

Es geht natürlich eigentlich nicht um die 135 Milliarden Euro, die wir so nebenbei aus der Portokasse bezahlen. Es geht im Kern um drei Billionen – das sind 3000 Milliarden – Euro, mit denen der deutsche Steuerzahler und seine europäischen Kollegen Privatbanken in Spanien retten sollen … aber das ist jetzt noch geheim. Im Laufe dieses und des nächsten Jahres werden wir mehr dazu erfahren.

Geheim scheint auch dieser Beschluss gewesen zu sein, denn in den Unterlagen zur 246 Sitzung des Deutschen Bundestages am 13.6.2013 finde ich dazu nichts in der Tagesordnung. 

Aber was hat ein einfacher Bürger wie ich auch schon in der Tagesordnung des Bundestages herumzuschnüffeln.

Sehr bezeichnend für ich ist allerdings etwas anderes – etwas unmenschliches: das Verhalten des deutschen Bundestages zu einem ihrer Mitglieder, nochmal die deutschen Wirtschaftsnachrichten

Wie ein Aussätziger wird dagegen der FDP-Abweichler Frank Schäffler behandelt. Er ist der einzige bei dem kein Abgeordneter applaudiert. Vor seiner Rede nicht, und nach der Rede erst recht nicht. Schäffler sagt: „Wir diskutieren um 22 Uhr über ein solch wichtiges Thema. Damit zeigen wir, wie ernst es uns ist. Der wahre Grund der Eile: Die spanischen Banken sollen mit Eigenkapital von den europäischen Steuerzahlern ausgestattet werden. Wir übertragen die komplette Bankenaufsicht an die EZB. Das ist ein Rechtsbruch. Es muss eine Änderung der europäischen Verträge geben. Dazu muss ein Konvent einberufen werden. Und danach muss es eine Volksabstimmung in Deutschland geben. Wir befinden uns auf dem Weg zum europäischen Superstaat. Wir machen das durch die Hintertür. Damit zerstören wir das Haus Europa.“ Eisiges Schweigen im Saal.

Während es zuvor eine Allparteienkoalition zur löblichen Verabschiedung eines altgedienten CSU-Diätenempfängers gab, scheut man sich nicht, hier einem Menschen jeglichen Respekt abzusprechen, der den nicht öffentlichen Zielen der Diätenempfängerkoalition öffentlich widerspricht.

Währenddessen testet die Landesregierung hier in der Eifel den ersten Einsatz von Sparkommissaren, die sich vor Ort jenseits jeglicher Gemeindeverwaltungen darum kümmern, dass die Steuerbeutequote maximiert werden kann. Diese Erfahrungen werden die Diätenempfänger brauchen, wenn sie den Eurodurst von Mario Draghi befriedigen wollen.

Warum nun der Bundestag fröhlich war?

Nun – mit dem gestrigen Tag haben sich alle Parlamentarier (außer einem, der Lepra hat) erfolgreich für einen Nachdiätenposten bei Goldman-Sachs beworben – und das ist die wichtigste Frage für alle Parlamentarier, unabhängig welche Partei sie in den lustigen Saal befördert hat: was kommt nach den Diäten?

Nun – von den vielen Billionen, die in den nächsten Jahren nach Brüssel überwiesen werden müssen, kann man vielen Ex-Parlamentarier ein fürstliches postdiätetisches Leben bezahlen.

So erklärt sich der tosende Applaus der Menge zu den Aussagen von Herrn Brinkhaus, CDU:

„Vier Jahre Finanzmarktpolitik in diesem Haus heißt für die Opposition: Papiere schreiben, diskutieren, lamentieren und kritisieren. Vier Jahre Finanzpolitik für diese Koalition heißt: Liefern!“

Liefern –  und zwar deutsches Steuergeld in europäische schwarze Löcher.

Und nach der Lieferung wird bezahlt … in Form von Anerkennung und Pöstchen.

Die selbe Prozedur wie jedes Jahr.

 

 

Wieso Ärzte Hartz IV beziehen und das Konto gekündigt bekommen. Zahlen, Daten, Fakten über unser politisches System.

Wieso Ärzte Hartz IV beziehen und das Konto gekündigt bekommen. Zahlen, Daten, Fakten über unser politisches System.

Freitag, 31.5.2013. Eifel. Nass. Heute morgen ein scheußlicher Artikel im Münchener Merkur:

Hartz IV-Empfänger Konto gekündigt: „In der Menschenwürde verletzt“

Schongau – Michael Rätzel aus Schongau versteht die Welt nicht mehr. Er glaubt, dass die Raiffeisenbank Pfaffenwinkel hat ihm das Konto gekündigt hat, weil er Hartz IV-Empfänger ist.

Tja, was wird die Mainstreampresse zu dieser Entwicklung sagen? Richtig so, faule Sau, arbeitsscheues Gesindel, wer nicht arbeitet, braucht auch kein Konto!

Ist doch so, oder? Kann man sich doch umhören wo man will: wer Hartz IV bezieht, ist ein Unmensch, ein Untermensch, ein Wesen, dass von führenden deutschen Drehtürpolitikern (heute Politik, morgen Wirtschaft, übermorgen wieder Politik – oder beides zusammen) in die Klasse niederster tierischer Lebewesen einsortiert wurde („Schmarotzer“ – so der damals zuständige deutsche Minister).

Was machte ehedem dieser Schmarotzer jetzt beruflich?

Michael Rätzel war einst als erfolgreicher Arzt in den USA tätig, wo er Karriere machte. Doch dann wurde er krank. Er erlitt vier Herzinfarkte und kann seit vier Jahren nicht mehr arbeiten. Er ist dann nach Deutschland zurückgekehrt – ohne einen Cent in der Tasche. Denn sein gesamter Rentenfonds ist mit dem Untergang der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers mehr oder weniger den Bach hinuntergegangen.

Tja – so geht es vielen. Über die wird nicht geredet. Früher waren wir noch stolz auf unsere Karriereärzte in den USA, die leuchtenden Beispiele des Mythos „vom Tellerwäscher zum Millionär“, heute lassen wir sie auf der Straße verhungern, weil sie „krank“ sind. Dafür bejubeln wir jene Anlageverräter, die ihren Porsche noch von unserer Steuer absetzen können – Hauptsache, die haben Geld. Woher ist egal. Auch erfolgreiche Menschenhändler schaffen den Weg in die bunte Welt der Medien – wir beten Geld aus jeder Quelle an und kriechen vor ihm im Dreck.

Und wie geht es unseren normalen Mitbürgern? Den anderen, die von dem Räuberkartell aus Politik und Wirtschaft ausgenommen worden sind?

Die haben Angst. An jedem Monatsende. Hier, auf Facebook, kann man live dabei sein: Hören wir Frank Kopperschläger:

Glotz Kontostand … – oh oh, liebes JC – Ihr habt doch nicht etwa vor, Mist zu bauen???

In den Kommentaren – ähnliche Erfahrungen. Und ein Einblick in die Gefühlswelt der Hartz – Abhängigen.

… Leute, wie abartig ist das eigentlich! … bangen ob alles glatt geht … Monat für Monat … allein das erzeugt schon einen wahnsinnigen Druck! … da hängt so verdammt viel dran … ich persönlich finde es jedes Mal unerträglich! …. so ausgeliefert …

Ist es so, dass in diesem reichen Land Menschen wieder um ihr Leben bangen müssen? Das ist doch keine Demokratie mehr, das wird ein Arbeitslager! Schlimmer noch – im Arbeitslager gab´s regelmäßig was zu essen.

Wo das gut klappt mit der Versorgung? Im Machtkartell aus Wirtschaft und Politik. Da gibt es jedes Jahr satt was oben drauf – inzwischen verdienen die dort im Parlament wesentlich mehr, als sie jemals in der freien Wirtschaft verdienen würden, trotzdem aber: etwas mehr geht immer, siehe Spiegel:

Deutsche Politiker können sich über mehr Geld freuen: Von Januar an steigen die Diäten der Abgeordneten im Bundestag um 292 Euro. Eine weitere Erhöhung folgt im August. Auch der Gehaltsscheck der Kanzlerin und ihrer Kabinettsmitglieder fällt 2013 höher aus.

Da lachen die feinen Herrschaften. Die ZWEITE DIÄTENERHÖHUNG in dieser Legislaturperiode! Bei Billionen Euro Staatsverschuldung – immer ´rein in den Schlund. Zahlt ja ein anderer.

Auch Merkel und ihre Kabinettsmitglieder bekommen mehr Gehalt. Zum 1. Januar sowie zum 1. August 2013 steigt es jeweils um 1,2 Prozent. Ihre Gehälter steigen entsprechend der Erhöhung der Beamtenbezüge. Insgesamt bekommen Kanzlerin, Bundesminister und Parlamentarische Staatssekretäre in drei Schritten eine Gehaltserhöhung von 5,7 Prozent.

Aber nicht nur die werden glücklich. Gauck und sogar der abgesägte Wulff bekommen jetzt einen richtig satten Nachschlag – wir haben´s ja. Obwohl Christian Wulff genau so ein Arbeitsloser ist wie Frank Kopperschläger, würde niemand ihn als Parasiten oder Schmarotzer bezeichnen, trotz seiner nicht vorhandenen Leistung und seines selbst verschuldeten Arbeitsplatzverlustes wird der gemästet, bis er platzt. Ein Leistungsträger, wie er im Buche steht – künstlich produziert vom Geld der Steuerzahler – wie alle anderen Leistungsträger auch.

Währenddessen zittern Millionen – von Leistungsträgern gezielt aus Renditegründen entsorgte – Mitbürger um das klägliche Almosen, dass wir ihnen in entwürdigenderweise zuwerfen … und manchmal eben auch nicht.

Macht dann wahrscheinlich dem Amt einen Riesenspaß, denen dabei zuzuschauen, wie sie hin und herwieseln und überall herumkriechen, um noch einen Happen zu essen zu bekommen.

Wisst ihr, was diese Land inzwischen ist?

Eine Schande.

Gut, das ich nicht mehr reisen kann … ich würde mich schämen, sobald ich die Landesgrenze verlasse. So ging es mir vor vierzig Jahren schon mal, als ich im Ausland weilte und merkte, was „Holocaust“ angerichtet hatte.

Aber – Flucht ins Ausland wird auch nichts mehr nützen. Immerhin: Hartz IV soll ja ganz Europa übergestülpt werden. Und das wird auch klappen – durch die Ausplünderung der Armen ist für die Politikwanzen ganz viel Geld da, dass man umverteilen kann – in die eigenen Taschen. Da kann man dann auch den eigenen Kindern noch ein Taschengeld auf Staatskosten bezahlen – alles kein Problem im Rahmen der Ethik- und Moralvorstellungen unserer „Regierenden“.  Das Modell ist mehrheitsfähig in jedem europäischem Land, wo es ein Parlament gibt.

Wisst ihr, wer richtig über uns lacht?

Der Philosoph Thomas Hobbes, der schon früher meinte: ohne einen absoluten Herrscher, einen König mit absoluter Macht, dem das ganze Land gehört, geht das ganze Land den Bach herunter.

Wie es aussieht, gibt ihm die Geschichte Recht. Ärgerlicherweise, denn ich war ganz anderer Meinung. Scheinbar ist es wirklich so: Demokratie spült übelsten menschlichen Abschaum ins Parlament, der dann mit seiner Dummheit und Gier das ganze Land ruiniert.

In der Tat sind Räuberbanden wie die, die wir gerade als Machtkartell in Politik und Wirtschaft erdulden müssen, der Grund dafür, dass wir überhaupt eine Stadt, einen Staat samt Polizei und Militär gegründet haben. Ohne Räuber bräuchten wir diese Institutionen gar nicht. Und jetzt? Wie es aussieht, sitzen sie in den Schaltzentralen der Macht und lachen sich kaputt über unsere „Visionen“ von Demokratie.

Es gibt in der Tat einen US-Historiker, der genau das meint – so laufe Geschichte halt: manchmal überwiegen die Räuberbanden, bis der starke Mann kommt und sie vertreibt, der aber dann wieder selbst so verrückt wird, dass man ihn nur durch die Hilfe der Räuberbanden los wird.

Was heißt das aber für uns Bürger?

Ein Überleben außerhalb des Konstruktes „Räuberbande“ scheint nicht möglich. Unmoralische Charaktere können solche Erkenntnisse immer schnell umwandeln, während man uns … zum Frieden erzieht.

Darf ich aber mal dran erinnern, dass dieser Friede nie für Räuber galt?

Sollte man sich mal dran erinnern.

PS: zum Abschluß noch ein paar Zitate aus den „Unliebsamen Wahrheiten“ von Frank Kluge, Redline 2013.

Seite 28:  Noch immer hat Deutschland die UN-Konvention gegen Abgeordnetenbestechung nicht unterzeichnet.

Seite 27: Deutsche Firmen kaufen sich Stimmen von Politikern. 

Seite 21: Abgeordnete des Bundestages sind besser bezahlt als Manager. Sie verdienen im Jahr zwischen 20 000 und 30 000 Euro mehr als Führungskräfte aus der Wirtschaft mit vergleichbaren Qualifikationen. 

Das kommentiere ich jetzt nicht – hier kann mal jeder selber nachdenken. Ist ja ein Nachdenkmagazin hier. Aber einen gibt es noch zum Schluß:

Seite 158: 2012 erfüllte kein einziger Dienstwagen von deutschen Bundesministerien die EU-Richtlinie für den CO2-Ausstoß. 

Aber der Untermensch braucht jetzt grüne Plaketten für jedes Kaff.

PSS: auf den kann ich nicht verzichten – Über 70% aller neu zugelassenen Porsche sind Dientswagen. 

Zahlen wir mit unseren Steuern. Wie viele Minister und Abgeordnete Porsche fahren, ist nicht bekannt, ich persönlich kennen nur einen, der Porsche fährt: einen linken Gewerkschafter.

 

 

 

Das große Zeitungssterben … prima, es geht voran! Tod dem Tyrannen.

Mittwoch, 14.11.2012. Eifel.  Früh am Morgen empfängt einen hier ein klarer Sternenhimmel und leichter Nebel am Boden. Das Leben ist schön, merkt man wieder. Dann wendet man sich dem täglichen Studium der Nachrichtenwelt zu, um zu schauen, ob der Kurs der Republik auch weiterhin Richtung Eisberg geht - und schon ist das Leben weniger schön, wird sogar ausgesprochen hässlich. Gerade kursiert ein Gerücht in den Medien, nach denen die USA in Zukunft wieder über Unmengen an billiger Energie verfügen werden.  Eine flüchtige Botschaft, die heute nur noch schwer aufzufinden ist - dabei wäre es doch eine  Sensation, wenn man verkünden könnte, das die Energiekrise der Menschheit gelöst ist. Stattdessen, was erfährt man, was hat Priorität in der Berichterstattung? Ich denke alleine an die geschätzten einhundert Artikel zu "Wetten, dass" und das tägliche Durchkauen der vortäglichen Talkshows. Wir beschäftigen uns medial am liebsten nur noch mit uns selber - könnte  man sagen. Leider stimmt das nicht, weil "wir" nicht bestimmen, was geschrieben wird, denn das bestimmen "die Märkte" - und sie lassen es sich viele Werbemilliarden kosten, das wir glauben, das das, was sie senden und schreiben, wirklich das ist, was wir wissen wollen. Riesengroße Reklametafeln warnen uns auch regelmäßig vor, was wir am Abend zu gucken haben, damit wir am nächsten Tag im Büro nicht völlig unvorbereitet sind. Wundert es da, es auch große Zeitungen pleite gehen?

Mittwoch, 14.11.2012. Eifel.  Früh am Morgen empfängt einen hier ein klarer Sternenhimmel und leichter Nebel am Boden. Das Leben ist schön, merkt man wieder. Dann wendet man sich dem täglichen Studium der Nachrichtenwelt zu, um zu schauen, ob der Kurs der Republik auch weiterhin Richtung Eisberg geht – und schon ist das Leben weniger schön, wird sogar ausgesprochen hässlich. Gerade kursiert ein Gerücht in den Medien, nach denen die USA in Zukunft wieder über Unmengen an billiger Energie verfügen werden.  Eine flüchtige Botschaft, die heute nur noch schwer aufzufinden ist – dabei wäre es doch eine  Sensation, wenn man verkünden könnte, das die Energiekrise der Menschheit gelöst ist. Stattdessen, was erfährt man, was hat Priorität in der Berichterstattung? Ich denke alleine an die geschätzten einhundert Artikel zu „Wetten, dass“ und das tägliche Durchkauen der vortäglichen Talkshows. Wir beschäftigen uns medial am liebsten nur noch mit uns selber – könnte  man sagen. Leider stimmt das nicht, weil „wir“ nicht bestimmen, was geschrieben wird, denn das bestimmen „die Märkte“ – und sie lassen es sich viele Werbemilliarden kosten, das wir glauben, das das, was sie senden und schreiben, wirklich das ist, was wir wissen wollen. Riesengroße Reklametafeln warnen uns auch regelmäßig vor, was wir am Abend zu gucken haben, damit wir am nächsten Tag im Büro nicht völlig unvorbereitet sind. Wundert es da, es auch große Zeitungen pleite gehen?

Jetzt hat es die Frankfurter Rundschau erwischt, die FTD soll bald folgen: ein Zeitungssterben droht am Horizont (siehe Handelsblatt).  Auf einmal melden sich sogar die Gewerkschaften und fordern eine Perspektive für die von Entlassung bedrohten Journalisten (siehe Spiegel) – eine Perspektive, die wohl Millionen andere Menschen nicht brauchen, denn wer als Leiharbeiter zwischen Hartz-IV und Ausbeutung pendelt, bekommt selten soviel Zuwendung aus den Führungsetagen der Gesellschaft. Ein wenig muss ich nun persönlich werden, weil mir schon klar ist, das ich selbst (mit tausend anderen) am Untergang der „Totholzmedien“ beteiligt bin. Ich stehle Leser – und demonstriere öffentlich, das man meistens keine „geheimen Quellen“ braucht, um der Wahrheit nahe zu kommen: kritische Kreuzlektüre von Spiegel, Welt und Handelsblatt reichen in der Regel aus, um seine eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen. Ich habe heute auch mal einen Blick in die Frankfurter Rundschau geworfen – nicht eine Information, die für mich relevant gewesen wäre.

Dafür waren die Artikel über ihr Ende interessant, zum Beispiel der aus der FAZ: „Der Tag der lebenden Toten“. Hier reicht es völlig, den Titel zu lesen: erstmalig in der deutschen Medienlandschaft werden Arbeitslose mit Zombies verglichen, jenen hirnlosen, stinkenden, verwesenden Horrorgestalten, die in den Blockbustern der Gegenwart in die Häuser reicher Menschen eindringen, um sie bei lebendigem Leibe aufzufressen: so fühlt der Neoliberalist, wenn er das Wort „Sozialstaat“ hört – und er weiß auch, wie er damit umzugehen hat … ein Schuss mit der Schrotflinte in den Kopf, das war es dann mit dem Arbeitslosen. Dabei gehören Journalisten mit zu der ersten Garde, die fleissig und emsig jene Zombies schaffen, jenes dunkle Bild vom Langzeitarbeitslosen, der sich faul und fies gelaunt mit unglaublich schlechten Manieren auf unsere Kosten ein gutes Leben macht.

Aber – was will man schon anderes erwarten in einem Land, in dem  sogar die  Politiker völlig im eigenen Haus versagen. Wahrscheinlich verstehen sich die beiden Berufsgruppen deshalb so gut – immerhin stellen sie Teile der Frontlinie da, die die Superreichen vor den Zombiehorden schützen sollen. Das demonstriert aktuell der deutsche Bundestag: dort verdienen Schreibkräfte so wenig, das sie ihre Vollzeitstelle mit Bezügen aus Hartz IV aufstocken müssen (siehe Spiegel, der sich auf einen Bericht des ARD-Magazins Report Mainz beruft):

„Gängige Praxis ist, dass in etlichen Bereichen in den letzten Jahren Beschäftigungsverhältnisse, die im Bundestag vorhanden waren, ausgegliedert worden sind zu Drittfirmen“, so Schreiner. Die Beschäftigten seien aber die gleichen geblieben. „Der entscheidende Unterschied ist, dass die Beschäftigten jetzt zu wesentlich niedrigeren Löhnen arbeiten.“

So geht es in der ganzen Republik – und das ist ein stetig wachsender Trend. Es geht um die große, systematische Verarmung ganzer Bevölkerungsschichten – aber kein Medium hat sich diesem Zusammenbruch der bundesdeutschen demokratischen Wohlstandskultur in den Weg gestellt. Jetzt merken sie, das auch die Propagandaaktivisten des Neoliberalismus nicht vor dem Prozess verschont bleiben, der Schmusekurs mit dem Kapitalismus führt halt nicht dazu, der der einen plötzlich lieb hat: man verkauft nur seine Seele etwas schneller als die anderen, mit denen man dann später bei dem Jobcenter aufschlägt, um sich sanktionieren zu lassen.

Selbst Blätter, die es besser wissen sollten, schlagen hier denselben Kurs ein. So hat jetzt das „Neue Deutschland„, das den von staatlicher Seite mit Folter durch Hunger überzogenen Ralph Boes zu einem „rheinischen Winzersohn“ mit „einem verrückten Plan“ gemacht:

Der Winzersohn hat sich in eine Lage gebracht, aus der er ohne Weiteres nicht mehr rauskommen wird.

Ja, wer solche Freunde wie das pseudolinke neue Deutschland hat, der braucht auch wirklich keine Feinde mehr. Auch dort schreibt man mit einem Gefühl von Achtung und Demut vor der Obrigkeit, die ja vielleicht auch irgendwann erkennt, das man selbst gar kein „Linker“ war, sondern nur in Zeiten der Not so getan hat als ob: der Grundtenor der gesamten deutschen Journaille. Wer aber will wirklich einen solchen Schmarrn noch lesen, in Zeiten, wo die Obdachlosigkeit selbst für Arbeitnehmer vor der Tür steht, die nicht mehr genug verdienen, um als „Melkkühe der Nation“ (siehe Welt) für Anleger im Immobiliensektor bereitstehen zu können.  Über 14 Millionen Menschen (Leiharbeiter und Hartz IV-Abhängige) stehen im Hochpreisland Deutschland aktuell vor dem Aus – die vielen Minirentner gar nicht mitgezählt, da kommen wir wahrscheinlich schnell auf 20 Millionen.

Die Verarmungswelle erreicht auch zunehmend die priviligierten Schichten, jene Menschen, die sich dereinst aus der gesetzlichen Krankenversicherung verabschiedet hatten, weil die Privaten diese schönen günstigen Tarife für junge, gesunde Menschen hatten. Man wusste schon damals, das das im Alter teuer wird, aber wer für Millionäre schreibt, den stört das  nicht sonderlich. Jetzt dürfen diese Gestalten 1022 Euro im Monat für ihre Krankenversicherung ausgeben (siehe Spiegel), Tendenz: steigend – bis zu dreißig Prozent sind möglich. Das ist halt das Leben im ungebremsten Kapitalismus: immer auf der Flucht vor der endgültigen Insolvenz, immer auf der Flucht vor Armut, Ausgrenzung und staatlicher Verfolgung wegen beruflicher Erfolglosigkeit. Ja – das hier und heute Menschen staatlich verfolgt werden, weil sie momentan beruflich weniger erfolgreich sind als andere und wir diese Looser wegen den verdammten überlebenden Sozialstaatsresten nicht einfach auf der nächsten Mülldeponie zum sozialverträglichen Frühableben entsorgen dürfen, ist eine Perspektive, die zwar wahr ist – aber so nie in den Medien auftaucht. Dort ist Schönsprech angesagt – aber man wundert sich dann trotzdem, das das keiner lesen mag.

Und weil dieses Fluchtgefühl für alle im Zentrum des Lebens steht, wollen auch alle immer mehr, um nicht von der schrecklichen Gegenwart aufgefressen zu werden. Wer „es geschafft hat“, der greift ab, wo er nur kann. Das diese Selbstbedienungsmentalität von jemandem bezahlt werden muss, ist auch allen klar: dafür wurde ja Hartz IV und der Niedriglohnsektor geschaffen, eine Entwicklung, von der Millionen von Menschen PROFITIEREN, weshalb man es auch nicht schaffen wird, erfolgreich dagegen anzugehen.

4300 Computer für 1800 Mitarbeiter – so sieht laut Handelsblatt die IT-Bilanz der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt aus. Dort hat jede Hand einen eigenen PC, manche setzen auch schon ihre Füße für die Schreibarbeit ein. Oder man kauft ganz viel ein, um die Familie nebenbei mit zu versorgen – so etwas kenne ich aus Großkonzernen.  Man kann sich das auch erlauben, dank gut gepflegter Netzwerke in Wirtschaft und Politik kann man über Preise und Steuern alles wieder ´reinholen.

Solche Überlegungen werden auch schon in der Planung berücksichtigt. Aktuell gibt es ja Streit um den Haushalt des Europaparlaments, siehe Spiegel. 138 Milliarden – das sind einhundertachtundreissigtausend Millionen – will das EU-Parlament. 2011 waren es noch 126,5 Milliarden – das entspricht einem dicken, fetten, saftigen Plus von 11,5 Milliarden – oder 8,7 %. Wollen die jetzt auch Rechner für die ganze Familie? Hatten wir da nicht EU-weit ein paar kleine finanzielle Probleme und wollen mehrere Staaten zur strikten Sparsamkeit verpflichten – mit Methoden, die aktuell für nie dagewesenen Protest in Griechenland sorgen: die Bürgermeister weigern sich, der Regierung die geforderten Entlassungslisten zuzuschicken (siehe Spiegel):

Die Entlassungen im Öffentlichen Dienst sind eine zentrale Forderung der internationalen Geldgeber – andernfalls soll Griechenland keine Finanzhilfen bekommen. Tausende Staatsbedienstete sollen mit Gehaltskürzungen in eine Art Reserve-Pool abgeschoben werden. Wenn sie nach einem Jahr keine neue Stelle im Öffentlichen Dienst oder der Privatwirtschaft gefunden haben, sollen sie entlassen werden.

Hier regt sich Widerstand gegen die gesamteuropäische Verarmungswelle, der Wirkung zeigt – und was machen die (pseudo)linken Tageszeitungen? Rufen sie auf zum Generalstreik in Deutschland? Nein – heute, an dem Tag, an dem in vielen deutschen Städten Demonstrationen stattfinden (sogar die Gewerkschaft der Polizei macht mobil), widmet sich das Neue Deutschland dem Fleischkonsum. „Gesund essen ist gut für´s Klima“ springt mich da auf der ersten Seite an – und ich denke gleich an Ralph Boes, der heute wieder hungern wird. Kein Wunder, das er im Neuen Deutschland nicht so gut wegkommt – die finden das gut, das der nichts isst. Bleibt mehr Klima für den Redakteur übrig. Auch die TAZ lobt die fleischlosen Tage (allerdings erst auf Platz 3 der Artikelliste, Personalfragen der chinesischen Armee bekommen heute Platz 1), offensichtlich hat der Artikel im Spiegel über die neuen Rekordausstöße von CO2 seine Wirkung nicht verfehlt – die spielen inzwischen als Team zusammen, wie beim Fußball.

Viel revolutionärer gebärdet sich da die Welt, auch wenn ich hier oft den Verdacht habe, das sie gar nicht wissen, was sie mit ihren Informationen so alles anrichten. Da gibt es jetzt einen Artikel, der berufliche Chancen für junge deutsche Frauen beschreibt – einen Artikel mit größter Wichtigkeit, den man allerdings nur ganz weit unten findet. Doch lauschen wir erstmal der Welt, die uns die junge Frau vorstellt:

Chloés Geschichte ist die Geschichte der Generation Praktikum in den Jahren der Krise. Als sie noch in Paris wohnte, wurde die 27-Jährige oft zu Bewerbungsgesprächen eingeladen. Sie kam dann, auf hohen Schuhen, aber nicht höher als der Pariser Bewerbungs-Dresscode es erlaubt, im Bleistiftrock oder Hosenanzug.

Meist mit einem professionellen Lächeln auf den schmalen Lippen, die blonden Haare zu einem Zopf gebunden. In der schwarzen Handtasche trug sie eine Mappe mit Lebenslauf und einem Master von einer teuren Pariser Business School in „Business and Communication”.

Die Generation Praktikum – das ist unsere Jugend. Und an der verdienen alle mit:

Praktika findet sie so viele sie will, bei der Presseabteilung der französischen Regierungspartei, in der Werbeabteilung eines exklusiven Concept Stores und bei einer „Makeover Agency“, die reichen Frauen einen neuen Look verkauft. 400 Euro bekommt eine Praktikantin in Paris für solche Jobs – 700 Euro kostet ein Ein-Zimmer-Appartement in der Pariser Vorstadt.

Das ist – kurz gesagt – die Misere Europas auf einen ganz kleinen Nenner gebracht. Immer höhere Mieten, immer höhere Preise, immer weniger Einkommen – so stirbt man sehr langsam, aber trotzdem sicher – dabei reden wir hier von den Idealkandidaten der europäischen Wirtschaft: jung, attraktiv, sehr  gut ausgebildet von einer privaten Business-School: das solche Menschen hier keinen Job mehr finden, gehört auf die Seite 1 jeder Tageszeitung – mit einer ganz fetten Überschrift versehen, zeigt die Geschichte uns doch, wie chancenlos dann all jene sind, die sich keine sündhaft teuere Privatschule leisten können.

Aber die Geschichte geht noch weiter – und man könnte meinen, sie wird mit Absicht so erzählt. Unsere gute Chloé geht nach Kanada, wird dort Stripperin – und macht eine merkwüdige Erfahrung:

Es ist eine Parallelgesellschaft, der Chloé in den Pariser Clubs oft genug begegnet ist, und die oft genug im Fernsehen gezeigt wird. Es sind Leute, denen es im Prinzip egal ist, ob eine Handtasche nun vier oder acht Tausend Dollar kostet, wenn sie sie verschenken wollen.

Von hier aus sehen Chloés alte Träume naiv und absurd aus: Eine Mischung aus schickem Irrenhaus und kreativem Hamsterrad. Ihre alten Kollegen wie Galeerensklaven ohne Ketten, die auf die Chance hoffen, irgendwann einmal Trommler zu werden. Aber die Boote gehören jemand anders.

Galeerensklaven ohne Ketten – das ist aus uns Arbeitnehmern geworden. Auch aus denen, die an der Spitze stehen. Ihr größtes Ziel: mal Trommler werden, mal selber auf die ganz dicke Pauke hauen.  Träume vom eigenen Boot hat niemand mehr. 700 kanadische Dollar bringt Chloe abends nach Hause – mindestens. Geschäftsleitergehalt. Und das alles steht einfach so in der Welt, als sei es ganz normal – und nicht ein Symptom für des definitive Ende aller zivilisierten Gesellschaftsverträge, die wir so haben. Chloes Verdienst resultiert natürlich aus dem Überflussgeld, das besonders erfolgreiche und trickreiche Räuber für sich aus dem System gezogen haben. Die haben soviel zuviel, das es egal ist, wie viele tausend Euro eine Handtasche kostet – fast so egal wie die Frage, wie viele Laptops eine Behörde eigentlich wirklich braucht. Es zeigt, wieviel zuviel in gewissen Kreisen vorhanden ist, weil die Galeerensklaven jetzt schon ein Praktikum als Ruderer als großen Gewinn ansehen.

Der Spiegel berichtet derzeit von einer interessanten Entdeckung:

„Ich würde wetten, dass ein durchschnittlicher Bürger aus dem Athen vor 3000 Jahren, der plötzlich in unserer Zeit auftauchen würde, einer der hellsten und intellektuellsten Köpfe wäre. Mit einem guten Gedächtnis, einer großen Palette von Ideen und einem klaren Blick für das Wesentliche.“ Mit diesem Szenario beginnt der US-amerikanische Entwicklungsbiologe Gerald Crabtree einen zweiteiligen Fachartikel im Magazin „Trends in Genetics“.

Als Freund der griechischen Philosophie könnte ich diesen Eindruck nur bestätigen. Käme ein griechischer Philosoph in unsere Zeit – er würde sich gruseln und voller Abscheu abwenden  – egal, welcher Schule er angehörte. So sehr stinkt unsere Blödheit zum Himmel, das selbst ein Neandertaler die Nase rümpfen würde. Es mag genetisch bedingt sein, das wir immer blöder werden …. aber wäre es nicht gerade Aufgabe der Presse, uns davor zu bewahren anstatt täglich ihren Teil dazu zu tun, das wir immer blöder werden, immer weniger Ahnung von dem haben, was um uns herum vor sich geht und nur noch verwundert dreinschauen, wenn Stripperinnen aus Kanada unsere Leistungselite als Galeerensklaven bezeichnen?

Ich bin mir sicher, diese Stripperin aus Kanada würde von Plato, Epikur und Diogenes als Gesprächspartner sehr begrüßt werden, weil ihr keinerlei ideologische Scheuklappen die Sicht versperren.

Auch in der großen Politik wäre die Hilfe solcher Denker hochwillkommen – immerhin gilt es einen Tyrannen zu beseitigen. Doch – ach wie schön – wir bräuchten noch nicht mal den Tyrannenmord zu diskutieren, denn unser Tyrann sind „die Märkte“ … und die leben gar nicht. Die sind an sich völlig tot – und gebärden sich wie Zombies, die alles menschliche Leben vertilgen wollen. Die kann man also in aller Ruhe und ohne Gewissensbisse erledigen. Sogar Jesus – der Held unserer Religion – hat die Märkte aus dem Tempel vertrieben – und wie schnell wären wir diese Tyrannen los, wenn nur alle kritischen Medien es der Welt gleichtun würden und uns schonungslos über die Realitäten in Deutschland aufklärten.

Leider … haben sich die Zeitungen auf „Unterhaltung“ spezialisiert und meiden Aufklärung wie die Pest, weil … man auch als Journalist davon träumt, mal großer Trommler zu werden.

Deshalb … ist aktuell jede tote Zeitung eine gute Zeitung. Sie macht Platz für etwas Neues.

PS: ein Tip noch für Geldanleger. 2008 prognostizierte ich für die Piratenpartei 15 % Wählerstimmen. Damit lag ich richtig. Für ein entsprechendes Medium, das sich der Wahrheit verpflichtet fühlt und nicht nur den sorglosen Scheiß veröffentlicht, den alle täglich schreiben, wage ich eine gleiche Prognose. Das wäre auch ein schöner Name für diese „Gegenbild“-Zeitung: WAHRHEIT! Gut, die gab es schon mal, als Zeitung der SEW– aber der Name hat eine gute Tradition:

  • Die SEW war ein Unikat unter den politischen Parteien in Westberlin. Finanziert und gelenkt von der SED, wirkte sie in einem Umfeld, das ihr zumeist feindlich gegenüberstand. Trotzdem gelang es der SEW, Massen zu mobilisieren und Einfluss auf die politischen Kräfte in Westberlin auszuüben. Als Beispiele seien hier die Maidemonstrationen nach 1968 oder die Friedensbewegung der 1980er Jahre genannt.
  • Im Unterschied zu CDU, SPD und FDP wurde die SEW nie in den Korruptionssumpf der Frontstadt hineingezogen.

Da kann man mal sehen, wozu Wahrheit alles gut sein kann: sie bewegt die Massen, erlaubt erfolgreiches Überleben in feindlichem Umfeld und schützt vor Korruption. Vielleicht haben die griechischen Bürgermeister noch etwas von diesem philosophischem Geist in sich …

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die letzten 100 Artikel