Botschaften

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Reste von Botschaften

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Reste von Botschaften

© Jotha

Wikileaks Cablegate – eine Charm-Offensive der CIA?

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Nun hat Wikileaks trotz DDoS Angriffen und Drohungen aus den USA heldenhaft die angekündigten 3 Millionen geheime Dokumente aus Amerikanien veröffentlicht. Ach nee, nur knapp über eine viertel Million. Na ja, das reicht ja auch erst einmal.

Und was können wir da alles an interessanten Dingen lesen – bzw. was nicht.
9/11 und die Folgen? Oh, da war gerade Sendepause. Der Kossovo Krieg? Hat die Amerikaner wohl nicht interessiert. Die Wiedervereinigung? Nö, das können die auf dem Kontinent auch ohne die USA.

Aber das, was veröffentlicht wurde, ist recht geschickt ausgewählt.
Da lesen wir nun – gerne auch mit Schadenfreude, daß die Botschaftsangehörigen unsere Meinung bezüglich Westerwelle, Merkel, Steinbrück und so weiter im Großen und Ganzen teilen. Fefe schreibt, (daß man ihm schrieb..) daß Cablegate sich wie eine englische Version seines Blogs liest. Stimmt auffallend. Und unsere Vorurteile, daß sich die arabischen Staaten am liebsten sofort an die Gurgel gehen würden wenn Amerika da nicht lenkend eingreift, werden auch bestätigt. Ok, manchmal lenken sie in die für die Bevölkerung falsche Richtung, aber sie meinen es doch nur Gut und verhindern Nachbarschaftskriege. Der islamische Mensch ist halt Böse, wenn er an die Macht will – spätestens dann, wenn er an der Macht ist. Kennen wir ja schon. Oha, die Chinesen helfen dem Iran mit Chemikalien und Bauteilen zur Urananreicherung aus – via Nord Korea. Kommt gerade richtig.
Glaubt das eigentlich jemand?

Ok, vielleicht ist Rösler ein Spion der Amerikaner.
Wem ist der denn auf die Füße getreten. Aber haben wir was von dieser Information? Ermittelt die Spionageabwehr? Macht er seine Entscheidungen rückgängig? Pustekuchen.
Brand ist (wurde?) noch zurückgetreten weil er einen – ziemlich unfähigen – Spion beschäftigte. Das Merkel klebt viel zu fest am Kanzlersitz als das sie solch eine Alternative ernsthaft in Erwägung ziehen würde. Und Rössler selbst..  wird weitermachen wie bisher. Und dementieren muß man das auch nicht, würde ja eh keiner glauben. Ein Spion ist doch eine viel zu schöne Ausrede für verhandlungstechnische Unfähigkeit. Und wer das Bauernopfer sind wird, ist auch noch nicht klar.

Was gibt es noch… Informationen über irgendwelche aufsehenerregenden Aktionen der Amerikaner? Fehlanzeige.

Und im Hinterkopf behalten wir nun am besten, daß die Amerikaner gar nicht so böse Buben sind sondern einfach nur kritische und genaue Beobachter mit spitzer Zunge. Alles gar nicht so schlimm. Gehen Sie weiter. Hier gibt es nichts zu sehen.

Cui Bono?

Update 30.09.2010:

Für den iranischen Präsidenten Ahmadinedschad steht fest, woher die wahre Lüge rührt: Das WikiLeaks-Material sei nicht einem Leck, also einer unerwünschten Datenweitergabe, zuzuschreiben, sondern „in einer organisierten Weise weitergegeben worden“ – von der US-Regierung selbst. Damit antwortete Ahmadinedschad laut dem iranischen Fernsehsender Press.TV auf Fragen zu Cablegate, die ihm während einer Pressekonferenz gestellt wurden.

Siehe in der Telepolis: Obskure Verschwörungstheorie um Wikileaks

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