Blockade

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Was bedeutet die Blockade Kaliningrads durch Litauen? | Von Thomas Röper

Ein Kommentar von Thomas Röper.

Litauen hat eine teilweise Blockade der russischen Exklave Kaliningrad verkündet. Was bedeutet das und welche Reaktionen sind aus Russland zu erwarten?

Die Provokation Litauens gegenüber Russland ist kaum hoch genug zu bewerten. Litauen hat die russische Exklave Kaliningrad unter eine teilweise Blockade gestellt und den Schienentransport von etwa der Hälfte aller Waren zwischen Russland und seiner Exklave verboten.

Als Litauen der EU beigetreten ist, wurde 2002 ein Vertrag zwischen Russland, Litauen und der EU geschlossen, der den Transit von Waren und Passagieren durch Litauen per Bahn garantiert hat. Dieser Vertrag war eine der Grundlagen für den litauischen EU-Beitritt. Diesen Vertrag hat Litauen mit Rückendeckung der EU nun gebrochen.

Litauen beruft sich dabei auf die EU-Sanktionen, die den Export bestimmter russischer Waren betreffen. Allerdings ist hier ja nicht von einem Export der Waren aus Russland die Rede, sondern von einem Transport der Waren aus dem russischen Mutterland in seine Exklave Kaliningrad und umgekehrt.

In Moskau spricht man von „offen feindseligen Handlungen“ und droht harte Konsequenzen an, wobei Hinterbänkler des russischen Parlaments sogar die militärische Durchsetzung des freien Warentransits ins Spiel bringen. Das ist zwar eher unwahrscheinlich, weil die Blockade Kaliningrads anscheinend relativ unproblematisch auf dem Seeweg umgangen werden kann und daher keine existenzielle Gefahr für die russische Exklave darstellt, aber dass Russland darauf sehr hart reagieren wird, gilt als sicher.

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Geisterschiff im Nadelöhr

Containerschiff Ever Given im Wüstensand: Der zentralisierte Welthandel ist extrem verletzlich

Ein Kommentar von Hermann Ploppa.

Endlich gab es mal wieder ein ganz anschauliches Ereignis im Nachrichtendschungel zu bestaunen. Anstelle der garstigen Corona-Viren, die man nicht einmal sehen kann, nun also ein spektakulärer Unfall, den man sogar aus dem Weltall orten konnte.

Ein Containerfrachtschiff von gigantischen Ausmaßen hatte sich in den gefluteten Wüstensand des Suezkanals gefressen. Es kommt gar nicht so selten vor, dass im Suezkanal Schiffe auf Grund gehen. 2018 brachte zudem ein Motorschaden ein Containerschiff ganz plötzlich zum Stehen. Vier nachfolgende Schiffe sind damals aufeinander gekracht.

Aber diesmal stellte sich das Containerschiff Ever Given einfach quer. Nichts ging mehr. Die Ever Given ist eines der größten Containerschiffe der Welt: beinahe einen halben Kilometer lang, 58 Meter breit. Traglast: 20.288 Container. Gesamtgewicht: 224.000 Tonnen. In dieser Größenordnung schippern etwa 500 Container-Boliden durch die Weltmeere.

Selbstverständlich meldeten sich in den sozialen Medien sofort hunderttausende von Nautik-Experten zu Wort. Die Havarie im meist befahrenen Kanal der Welt sei kein Zufall. Vielmehr sei nachgeholfen worden, um den Welthandel absichtlich auszubremsen…

OPERATION FUCK OFF: ANGRIFF AUF DIE WELTWIRTSCHAFT!

Tja, so ein Zufall: Mitten in der Corona-Krise, während die Weltwirtschaft mit Absicht abgewürgt wird, stellt sich im Suez-Kanal ein Riesenfrachter quer und blockiert 12 Prozent des Welthandels. Aber ist das wirklich Zufall? Oder hat es etwas mit dem obszönen Kurs zu tun, den der Kapitän zuvor im Roten Meer gefahren ist? Dort zeichnete er nämlich mit seinem 400-Meter-Schiff einen riesengroßen Penis aufs Wasser bzw. auf die Trackingsysteme des Schiffsverkehrs. War das bloß eine Laune oder eine Botschaft – nach dem Motto: F… OFF, Weltwirtschaft!

Proteste der Landwirte breiten sich bundesweit aus

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