Benzin

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Die Anstalt vom 07.03.2017

Der Eurokollaps 2012: Seuchen, Genozid, Preistreiberei – und doch nur ein Vorbote der kollabierenden Weltwirtschaft

Dienstag, 24.4.2012. Eifel. Vorgestern war "Earth Day". Ich hätte Pionier des Monats werden können. Stattdessen ist es ein Catering-Dientsleister geworden. So geht das heute: verschmutzt einer gar nichts, bemerkt man ihn nicht. Wenn aber eine Super-Umweltsau sich mal eine Biobanane kauft, kommt´s in die Zeitung. Ich kann mir kaum vorstellen, das ein Catering-Service eine erträgliche Umweltbilanz hat - auch wenn er nur Gemüse ausliefert. Irgendwie ist das doch der Hintergrund der ganzen grünen Bewegung: anstatt Energieeffizient in Hochhäusern zu leben, zersiedeln die Ökos die ganze Umwelt mit ihren Einfamilientempeln - haben aber Sonnenkollektoren auf dem Dach, die der ganzen Gegend zeigen sollen: "Wir haben´s drauf".  Das Einfamilienhäuser an und für sich eine ökologische Katastrophe sind - darüber wird in Deutschland nicht nachgedacht. Man denkt ja auch nicht darüber nach, das Kreuzfahrtschiffe soviel Dreck machen wie 2,5 Milliarden Autos oder das allein das in aller Regel die unnütze Urlaubsfliegerei eine fünfmal höhere Umweltschädigung nach sich zieht als die gleiche Strecke mit der Bahn zu bewältigen. Insofern wäre es eigentlich den "Pionier des Monats" wert, wenn ich NICHT über den globalen wirtschaftlichen Kollaps schreiben würde, der die meisten Klimasäue in Leichen verwandeln wird. Immerhin: der Erde wird es nützen - für die Menschen jedoch wird es eine heftige Zeit werden - vielleicht sogar die letzte, die sie erleben werden.

Dienstag, 24.4.2012. Eifel. Vorgestern war „Earth Day„. Ich hätte Pionier des Monats werden können. Stattdessen ist es ein Catering-Dientsleister geworden. So geht das heute: verschmutzt einer gar nichts, bemerkt man ihn nicht. Wenn aber eine Super-Umweltsau sich mal eine Biobanane kauft, kommt´s in die Zeitung. Ich kann mir kaum vorstellen, das ein Catering-Service eine erträgliche Umweltbilanz hat – auch wenn er nur Gemüse ausliefert. Irgendwie ist das doch der Hintergrund der ganzen grünen Bewegung: anstatt Energieeffizient in Hochhäusern zu leben, zersiedeln die Ökos die ganze Umwelt mit ihren Einfamilientempeln – haben aber Sonnenkollektoren auf dem Dach, die der ganzen Gegend zeigen sollen: „Wir haben´s drauf“.  Das Einfamilienhäuser an und für sich eine ökologische Katastrophe sind – darüber wird in Deutschland nicht nachgedacht. Man denkt ja auch nicht darüber nach, das Kreuzfahrtschiffe soviel Dreck machen wie 2,5 Milliarden Autos oder das allein das in aller Regel die unnütze Urlaubsfliegerei eine fünfmal höhere Umweltschädigung nach sich zieht als die gleiche Strecke mit der Bahn zu bewältigen. Insofern wäre es eigentlich den „Pionier des Monats“ wert, wenn ich NICHT über den globalen wirtschaftlichen Kollaps schreiben würde, der die meisten Klimasäue in Leichen verwandeln wird. Immerhin: der Erde wird es nützen – für die Menschen jedoch wird es eine heftige Zeit werden – vielleicht sogar die letzte, die sie erleben werden.

Wie heftig die Zeit wird, merkt man jetzt schon an Griechenland. Eine Arbeitslosigkeit über zwanzig Prozent, eine Jugendarbeitslosigkeit bei fünfzig Prozent und ein kollabierendes Gesellschaftssystem, dessen medizinische Versorgung an manchen Orten nur noch von „Ärzten ohne Grenzen“ aufrecht gehalten werden kann, Ärzten, die sich eigentlich um leidende Menschen aus ärmsten Flüchtlingsländern kümmern wollten, jetzt aber darum kämpfen, das die Malaria nicht wieder auf dem europäischen Kontinent Fuss fasst, weil wir sonst auch bald wieder Pest in Hannover haben. Das motiviert wohl auch die einheimischen Ärzte, ihre Arbeitskraft umsonst zur Verfügung zu stellen, weil es sonst in wenigen Monaten Seuchen ungeahnten Ausmasses in Griechenland geben würde.

Früher wäre es undenkbar gewesen, das europäische Länder tatenlos zusehen, wie die Armut nach Europa zurückkehrt, heute arbeiten sie tatkräftig an der künstlichen Verarmung des griechischen Volkes mit.

Oder schauen wir nach Portugal – dort bringt der Rettungsschirm (bzw. seine Nebenwirkungen) ganz direkt Leute um.  Infolge der „Sparmassnahmen“ ist die Sterblichkeit in Portugal um 20% gestiegen. Das kann man schon einen Genozid nennen: die Massenvernichtung von Leben, für das wir kein Geld mehr ausgeben möchten. So etwas lässt sich auch in Zahlen ausdrücken, die jeder versteht. Der portugiesische Rentner bekommt eine Rente von 300 Euro – im Durchschnitt. Infolge der Sparmassnahmen im Gesundheitswesen zahlt er für einen Krankenhausbesuch 20 Euro, für weitere Untersuchungen (wie z.B. Röntgenaufnahmen) 50 Euro.

Das würde auch reichen Deutschen weh tun. Gut, der Artikel kommt aus den USA – man regt sich dort auch über die Horrorspritpreise in Europa auf. Fast acht Dollar pro Gallone kostet der Sprit hier, während die gerade im Schnitt bei 3,80 Dollar liegen – das wären umgerechnet ca 75 Cent pro Liter. Das wären Preise, die die deutsche Wirtschaft und die deutschen Familien sehr entlasten könnten – wenn man sie ihnen gönnen würde.

Tut man aber nicht.

Erst recht unheimlich wird es, wenn man nach Spanien schaut. Spaniens drei größte Banken sind fast doppelt so groß wie der Rest der Wirtschaft … und haben dicke Probleme. Spaniens Wirtschaft schrumpft … und seine Arbeitslosenzahlen sind die höchsten in Europa – sie liegen noch über denen von Griechenland.

Damit sind die Probleme Europas aber noch nicht zuende. Wir haben die Rückkehr längst besiegt geglaubter Seuchen zu verzeichnen, Alter wird zunehmend immer früher wieder ein tödliches Risiko und wir erleben eine Preistreiberei wie zu Zeiten großer Weltwirtschaftskrisen – eine Preistreiberei, die nur noch durch immer mehr „frisches Geld“ überdeckt wird – und dabei haben wir noch gar nicht über Italien geredet. Italien hat die gleichen Probleme wie Griechenland, Portugal und Spanien – ist nur größer als alle drei zusammen. Sinkende Wirtschaftsleistung, steigende Arbeitslosigkeit, schrumpfende Wirtschaft: der altbekannte Teufelskreis geht auch dort um.

Insofern kann es nicht verwundern, das es Stimmen gibt, die den Zusammenbruch der europäischen Union für Mai/Juni diesen Jahres erwarten – mit guten Argumenten. Man erfährt dort nebenbei, das Griechenland neben den bislang in deutschen Medien abgehandelten Schulden nochmal ungedeckte Verbindlichkeiten in Höhe von 800% des BIP hat. Noch bedrochlicher sind aber die „Hebel“, Hebel, die die Krise überhaupt erstmal ausgelöst haben. Hatte die Lehmanbank noch 30 Dollar pro Dollar echtem Kapital verliehen, liegt die Quote für die EZB, die allen Schrott aufkauft, den die Bankenwelt sich ausgedacht hat, schon bei 36:1. Die ganze Eurozone hat eine Quote von 26:1, die Bankenwelt der USA von – überaschenderweise – 13:1.

Die deutschen Banken?

Liegen mit 32:1 deutlich über dem katastrophalen Lehmanlevel.

Aber wir retten alle.

Das man unter diesen Umständen in den USA einen massiven Kollaps der Eurozone erwartet, verwundert kaum noch – allerdings sieht es in den USA selbst nicht viel besser aus.

53 % der Collegeabsolventen sind unterbeschäftigt oder arbeitslos, die Anzahl der Städte und Gemeinden, die unter ihrer Schuldenlast zusammenbrechen, wächst weiter so wie auch die Zahl der Zwangsversteigerungen. Geht es um die Staatsschulden, wird es noch schlimmer. Insgesamt 160 Billionen Euro Schulden haben Unternehmen, Privatpersonen und Regierungen weltweit aufgehäuft, Regierungen allein liegen bei 40 Billionen – wovon die US-Regierung mit 14 Billionen mehr als ein Drittel zu verantworten hat.

Gegen diese Schuldenlawine sind auch die 18 Billionen Dollar, die die globale Elite in Steuerparadiesen angehäuft hat, nur ein Tropfen auf dem heissen Stein – aber man versteht auf einmal, warum sie diese ausgeprägten Fluchttendenzen hat. Wie es aussieht, werden wir dem totalen Zusammenbruch, der laut einer Studie des renommierten MIT im Jahre 2030 droht, überhaupt nicht mehr entkommen können.

Das wird Milliarden von Menschen das Leben kosten.

Auch das ist nicht weiter verwunderlich, denn auf jeden Politiker, der etwas an den Verhältnissen ändern möchte, kommen tausend Lobbyisten, Anlageberater, Auto-, Reise- und Versicherungsverkäufer, Investmentbanker, Anwälte und Unternehmensberater, die die Schuldenblase noch weiter anfeuern und dafür von den Medien umfangreich als „Leistungsträger“ gewürdigt werden, anstatt das man sie als Totengräber der menschlichen Zivilisation anklagt.

Für die Erde jedoch wird dies ein Segen sein.

Man wird merken, das es ihr ohne Catering-Service noch besser geht als mit grün angehauchtem Catering-Service.

Das Leben an sich wird neue Wege finden, sich auszudrücken – und intelligente Käfer der Zukunft mögen die Reste unserer Städte für sonderbare Felsformationen halten (für die sie tolle vernünftige Erklärungen haben werden) und das plötzliche Aussterben der haarlosen Riesenaffen einer Klimaveränderung zuschreiben, die der Einschlag eines Riesenmeteors verursacht hat.

Das ist für uns auch weniger peinlich als wenn man sich die Geschichte erzählen würde, wie wir wirklich untergegegangen sind: aus Faulheit, Dummheit und Niedertracht – und weil wir mit dem Konstrukt „Konzern“ unsere eigenen Weltuntergangsmaschinen gebaut haben.

Ein wenig ähneln unsere Konzerne ja auch in der Tat den ausgestorbenen Dinosauriern: sie werden immer größer, fressen immer mehr, bis sie letztlich alles aufgefressen haben, was sie zum Leben brauchten. Dinosaurier hatten nur keinen Staat, der sie dann auffangen musste, noch Banken, die ihnen Heu und Fleisch zwischenfinanziert haben.

Man sieht: hätte ich das nicht geschrieben, dann hätte ich Chancen gehabt, Pionier des Monats zu werden.

Ich kann aber nicht ruhig zusehen, wie Menschen umgebracht werden. Heute sterben in Portugal wieder ein paar, die ohne Sparpakete noch leben würden – und gerade heute wird bekannt, das die Deutsche Wirtschaft auch in Deutschland höhere Mortalitätsquoten fordert – also: mehr Sparmaßnahmen.

Wir sind schon mitten drin im Kollaps – wir nennen es nur anders.

Darum ist es auch letztendlich egal, ob man was drüber schreibt oder nicht, denn wie es aussieht, wird die Marktwirtschaft es in der Tat schaffen, die Menschheit von der Erde zu tilgen – auch ohne Weltkrieg mit der SOZ.

 

 

 

 

 

 

Benzinpreiswucher, das Auto, die Ohnmacht der Politik und die Heuchelei der grünen Radfahrer

Benzinpreiswucher, das Auto, die Ohnmacht der Politik und die Heuchelei der grünen Radfahrer

3.April 2012. Eifel. Mögen Sie eigentlich Autos? Ja, wirklich? Haben Sie sich das auch wirklich genau überlegt? Denken Sie nochmal genau nach – ich möchte Ihnen etwas Hilfe dazu geben:

Das mausgrauen Jetzt=Zeit benimmt benimmt viel entschiedener mittelalterlich sich als jedes andere Mittelalter zuvor. In fünfhundert Jahren gesamteuropäischen Mittelalters wurden 200 000 Hexen ermordet. Hingegen fordert der Gott der europäischen Autobahnen dieselben Opferzahlen nicht innerhalb eines Jahrzehntes sondern – in bloß fünf Monaten! So blutdürstig war zu keiner Zeit jemals ein Mittelalter, auch nicht in seinen schwärzesten Nischen! (Aus: Dagegen, Eibornverlag 2003, Seite 134)

Dieses Zitat von Ulrich Holbein mutet uns fast biblisch an: an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen! J.R.R. Tolkien, der Autor des Herrn der Ringe, war ein leidenschaftlicher Autofahrer, der sonntägliche Ausflug ins Grüne mit der Familie war ein geliebtes Ritual – bis er erkannte, wie das Auto die Landschaft fraß. Mehr und mehr seiner geliebten englischen Landschaft wurde zerstört, immer weiter musste man fahren, bis man noch heile Gegenden fand, die alsbald auch wieder „angebunden“ wurden. Bald brauchten wir Flugzeuge, um im Urlaub noch unzerstörte Landschaften erleben zu können. Als Tolkien das erkannte, schaffte er sein Auto ab – für immer und ewig. Der Erhalt seiner natürlichen biologischen Umwelt war ihm lieber, in einem seiner Briefe aus den fünfziger Jahren verband er das Automobil mit seinem Mythos vom Ring der Macht: Automobilfabriken seien Produkte von Orks, die den Ring gefunden haben.

Ich fand diesen Lebensstil sehr konsequent und hätte ihn auch gerne kopiert, da mir die Horrorzahlen über Verkehrstote ebenfalls sehr imponiert hatten. Das Automobil hat uns die zerfetzen Leichen der Kriege in den Alltag hineingelegt, seine tödlichen Folgen rauben uns die Seelenruhe bei jeder Fahrt – aber wir haben uns daran gewöhnt. So sehr, das wir uns vollkommen abhängig von ihm gemacht und die ganze Gesellschaft nach seinen Bedürfnissen anstatt nach unseren Bedürfnissen konstruiert haben.

12 Kilometer Hügellandschaft müsste ich zu Fuß zum nächsten Geschäft überwinden, öffentlichen Nahverkehr gibt es bei uns nur noch dreimal am Tag – im Sommer fährt auch eine Postkutsche – aber nur ins Nachbardorf … dort gibt es auch schon seit Jahren keine Nahversorger mehr. Wäre ich nicht gesundheitlich angeschlagen, so würde ich allerdings in der Tat überlegen, auf das Auto zu verzichten – es wäre mir sehr lieb, nicht mehr Teil einer bürgermordenden Maschinerie zu sein. Wie blöd würden wir aus der Wäsche schauen, wenn wir sehen würden, das zukünftige Historiker unser Mordmobilkultur in einem Zug mit Hexenverbrennungen und Ausschwitz nennen.  Wieder einmal würden wir sagen: wir haben von nichts gewusst.

Das Automobil wirkt wie eine Erfindung des Teufels: es verlockt mit dem Versprechen einer immensen Reisefreiheit, die sogar ferne Städte wie Köln, Aachen, Koblenz oder das schon fast schon legendär entfernte  Brüssel in Tagesfrist erreichen lassen kann, während es hintenherum – sozusagen im Kleingedruckten – menschlichen Lebensraum in nie dagewesenen Umfang zerstört, menschliche Lebenssicherheit im Alltag schlimmer gefährdet als es einst Wölfe und Bären getan haben (die wenigstens ausserhalb der Stadtmauern blieben und das Feuer mieden) und uns aktuell finanziell schlimmer ausbluten lässt, als es einst die Kultur der Wegelagerei getan hat.

Man fragt sich, wo bleibt da der Fortschritt?

Man darf darüber gar nicht nachdenken – und es ist auch zu spät dafür. Wir sind – als Gesellschaft – zu 100 % abhängig vom Automobil geworden. Sicher, es gibt in den Städten ein paar fahrradfahrende Gutmenschen, die es auch gut meinen aber übersehen, das die Städte ohne die Versorgungskette von schweren Lastkraftwagen in wenigen Tagen zugrunde gehen würden – und auf dem Land findet man das Fahrrad als Alltagsvehikel nur selten: soviel Zeit hat hier keiner, das Transportvolumen eines Fahrrades entspricht nicht gerade den Versorgungsansprüchen einer Familie, sei sie auch noch so klein.

Wie teuer uns das Automobil kommt, merken wir gerade jetzt: Diesel wurde innerhalb von 20 Jahren um 175% teurer, die 2 Euro-Grenze für den Liter Sprit wird aktuell fest ins Auge gefasst. Das seltsame ist: gerade zu Ostern steigen die Spritpreise wieder auf neue Rekorde, obwohl die Rohölpreise sinken. Die Politik zeigt sich dagegen völlig machtlos – und das schon seit Jahrzehnten. Das müsste eigentlich den obersten Revolutionsrat auf den Plan rufen, ebenso jeden aufrichtigen Verfassungsschützer: wo die Politik machtlos geworden ist, ist der Staat als solcher in Gefahr und die Demokratie keinen Pfifferling mehr wert. Hier spielen schon längst andere zum Tanz auf – und ausser wertlosem Geschrei der zappelnden politischen Kaste erlebt man keine reale Gegenwehr.

Wie auch – fast jeder ist auf das trojanische Pferd „Auto“ hereingefallen, das nun, wo alles Überleben davon abhängt, das wir mit Wonne tagtäglich die letzten Ressourcen der Erde verbrauchen und gerne tausenden von Menschen jährlich von den Maschinen zerfetzen lassen, um morgen noch Brot, Obst und Käse im Supermarkt kaufen zu können.

Dabei wissen wir Bescheid, in welch´ prekärer Situation wir uns befinden: es sind nur fünf Konzerne, die nach fünfzig Jahren Marktwirtschaft das fressen und gefressen werden überlebt haben – wie stünde Deutschland da, wenn die aus Gründen zu niedriger Rendite nicht mehr liefern würden?

Darum zahlen wir. Mit Blut, Geld, unserer Gesundheit, unserem Land und unserem Leben. Finsterstes Mittelalter … nur spricht niemand gerne darüber. Man kann ja auch am Wochenende irgendwo hinfahren, auf der ständigen Flucht vor dem eigenen Alltag, der immer unerträglicher wird. Unerträglich allein die Vorstellung, man müsste dort wirklich leben, wo man wohnt – für immer und ewig.  Da werden auch die Fahrradfahrer nachdenklich, die ihrem Hobby nur frönen können, weil sie von vielen Autos versorgt werden.  Pferdefuhrwerke wären da sinnvoller – aber wer denkt schon so weit, wenn er nur bis zum nächsten Supermarkt radeln muss, um sich umfangreich versorgen zu können.

Man denkt auch nicht mehr an die größeren Zusammenhänge, verdrängt auch gerne, was den Sprit so teuer werden lässt – und dabei rede ich noch nicht mal darüber, das die Konzerne jetzt gerade jenes Öl aus den Tanks verkaufen, das sie erst letztlich sehr billig eingekauft haben: Gewinne aus den großen Geschäften werden niemals weitergegeben, das gehört zum Geschäft. Natürlich greift der Staat auch erstmal ordentlich ab: bei einem Spritpreis von 1,70 Euro greift er sich 78 Cent ab. Die braucht er, um die Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst bezahlen zu können, die aktuell zu neuen Kreditaufnahmen und weiterem Stellenabbau im öffentlichen Dienst führen werden. Das die Politik jetzt wieder mit Erhöhung der Pendlerpauschale kommt, ist schlichtweg nur noch  peinlich: letztlich fördert diese „Landschaftszersiedelungsprämie“ nur den Autoverkehr.

Der Hintergrund der Politik ist ein anderer: man erkennt die prekäre Situation der ganzen Gesellschaft und will die paar um sich scharen, die noch einen ordentlichen bezahlten sozialversicherungspflichtigen Vollzeitjob haben.  Die kriegen dann auch 6,3% Lohnerhöhung – falls sie es schaffen, ihren Job zu behalten. Auf die gleiche Klientel stützen sich auch die Gewerkschaften, die immer mehr Geld für immer weniger Menschen fordern.  Für die Sieger dieses Geschäftes gibt es dann gleich auch eine ganz besondere Belohung: sie dürfen in Zukunft für 210 000 Euro in einem fliegenden Auto über das prekäre Volk hinwegfliegen. Bei den Kosten ist der Name vorprogrammiert: das „Boni-Mobil“ wird das Automobil für finanziell gierigere Schichten.

Natürlich wird der Sprit bald zwei Euro kosten – und die drei Euro sind dann auch nicht mehr weit. Je schwächer der Euro wird, umso teurer wird der Sprit … aber den Zusammenhang erwähnt die Politik nur noch selten und auch die Medien tun sich schwer damit – man schaue sich nur das Kasperletheater um Günter Jauch an, der reich und berühmt damit geworden ist,  ernste Themen zu veralbern.

Zudem treibt auch die Wallstreet ein übles Spiel mit uns, siehe Welt, die eine weitere Folge der staatlichen Finanzspritzen für die Geldmärkte erläutert:

Es sind also Unsummen, die hier gedruckt werden. Und dieses Geld fließt nach und nach an die Finanzmärkte. Banken und Hedgefonds spekulieren damit, sie setzen auf Aktien und Anleihen, deren Kurse in den vergangenen Monaten rasant gestiegen sind.

Aber sie wetten eben auch auf steigende Rohstoffpreise. Und daher steigen auch diese – obwohl der weltweite Rohölverbrauch im vierten Quartal 2011 sogar um 300.000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag zurückgegangen ist. Von wegen steigender Verbrauch der Schwellenländer!

Analysten der Investmentbank Bank of America / Merrill Lynch haben ausgerechnet, dass alleine die Maßnahmen der US-Notenbank den Ölpreis um fast ein Viertel nach oben getrieben haben. Das hat dazu geführt, dass in Euro gerechnet der Rohölpreis heute nahe seinem Allzeithoch liegt – selbst in der Zeit der Rohstoffblase Mitte 2008 lag er nur knapp darüber.

Das wirkt nun ebenso teuflisch wie das Automobil selbst: wir alle zahlen an den Tankstellen tagtäglich für die Überversorgung der Märkte mit Geld – jenem Geld, das gleichzeitig die Spritpreise hochtreibt, weil es unsere Währung schwach macht.

Je höher des ESM, je großzügiger die EZB – umso teurer wird das Benzin durch immer schwächeren Euro und umso mehr Geld haben die Wegelagerer in den Investmentbanken, um den Preis noch mehr in die Höhe zu treiben.

Diese Bereicherungsmaschine aufzuhalten, wäre sehr töricht – jedenfalls für jene, die bald die Chance haben, mit ihrem Luxusauto über unsere Köpfe hinwegfliegen zu können.

Das scheint mir auch der wichtigste Grund gegen die aktuelle Theorie des CO2-verursachten Klimawandels zu sein: wäre das wirklich ernst zu nehmen, würde man doch gerade jetzt die Gelegenheit ergreifen, Deutschland in ein ultramodernes Land mit dem besten öffentlichen Nah- und Fernverkehr der Welt auszubauen, anstatt die Kultur der Mordmobile weiter zu fördern.

Was würde da für eine kulturelle Revolution auf uns warten …

Stattdessen drucken wir immer mehr Geld, von dem immer mehr Menschen immer weniger haben und fördern ein Vehikel, das neben seiner Eigenschaft als Mordmobil und Umweltzerstörer vor allem eins ist:

ein großer Haufen nicht mehr wiederverwertbarer Müll, der uns nur nicht ins Auge fällt, weil wir ihn in Afrika abladen.

 

 

Die Erfindung von Benzin aus Wasser, CO2 und Sonnenlicht

Erfindung Benzin

Ein Forschungsteam der ETH Zürich, des PSI und des Caltech hat soeben gezeigt, dass es möglich ist, aus Wasser und Kohlendioxid solare Treibstoffe zu erzeugen. Dazu haben die Forscher einen neuartigen Reaktor entwickelt, in dem konzentrierte Sonnenstrahlung ein stabiles und schnelles thermochemisches Verfahren antreibt, welches auf effiziente Weise solaren Treibstoff hervorbringt. Damit schliesst sich die Lücke eines technisch machbaren CO2-Kreislaufs.

Weltweit stellen sich Wissenschaftler die Frage: Wie kann man die saubere und unerschöpfliche, aber ungleichmässig verteilte Sonnenenergie speichern, um diese von den sonnigsten Flecken der Erde in die industrialisierten Zentren zu transportieren, wo die meiste Energie benötigt wird? Diese Frage motiviert Forscher nach Rezepten zu suchen, wie Sonnenlicht in chemische Energieträger umgewandelt werden kann, und zwar in Form von flüssigen Treibstoffen, die über lange Zeit gespeichert und über weite Distanzen transportiert werden können − Treibstoffe notabene, die nicht nur Autos, Schiffe und Flugzeuge antreiben, sondern die gesamte nach Öl lechzende Weltwirtschaft nachhaltig versorgen

Erfindung Benzin

Einem Forschungsteam um Aldo Steinfeld, Professor für Erneuerbare Energieträger an der ETH Zürich und Leiter des Labors für Solartechnik am Paul Scherrer Institut (PSI), ist es nun gelungen, ein solches Rezept inklusive «Kochtopf» − sprich Solar-Reaktor − zu entwickeln. Mit einem radikal neuen Prozess wird Wasser (H2O) und Kohlendioxid (CO2) umgewandelt in ein Gemisch von Wasserstoff (H2) und Kohlenmonoxid (CO), das als «Syngas» bezeichnet wird und eine Vorstufe von Benzin, Kerosin und anderen flüssigen Treibstoffen darstellt. Zusammen mit Kollegen des California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena, USA, haben die ETH- und PSI-Forscher den Solar-Reaktor entwickelt und die experimentellen Resultate in der aktuellen Ausgabe von «Science» veröffentlicht.

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