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Das – wiederholte – Ende des Kapitalismus und unsere dunkle Zukunft

Das - wiederholte - Ende des Kapitalismus und unsere dunkle Zukunft

Freitag, 26.10.2018. Eifel. Schneller wird die Welt. Und immer schneller irrer. Fragt man sich, woran es liegen mag, so wäre die Antwort einfach: der Kapitalismus nähert sich wieder einmal dem Ende – und immer wenn er sich dem Ende zuneigt, wird er brutal – und irre. Es eilt ja auch: noch so viel Geld auf Konten hilft nicht, wenn der Zusammenbruch da ist und das Geld nichts mehr wert. Geld man man nicht essen, es ist nur Papier – oder – wie bei den Superreichen – nur eine Zahlenkette auf dem Rechner. Ein Stromausfall reicht und die Milliarden sind nicht mehr erreichbar – unvorstellbar, oder? Doch genau so ist es. Streng genommen sind diese Buchgeldsummen aber nur eins: Optionen auf Ansprüche. Da es mehr Geld auf dieser Welt gibt als Waren und Dienstleistungen zusammengenommen, können Sie sich unschwer vorstellen, was passiert, wenn diese gigantischen Summen sich auf die Jagd nach Land, Nahrung, Obdach und Wasser machen – und was dann mit Ihnen passiert. Klar – man braucht ein paar Jungs fürs Grobe, Menschen, die mit einem robusten Mandat keine Probleme haben – an den Randzonen der Gesellschaft werden mittels Demütigung, Erniedrigung und seichter Folter genug dieser Menschen produziert, die ihren Lebensfrust nur allzugern an anderen auslassen.

Der österreichische Ökonom Stephan Schulmeister beschreibt derzeit zwei Szenarien, die der Neoliberalismus enden wird (siehe Freitag), dass er enden wird, daran hat er keine Zweifel mehr – wie viele andere auch. Entweder er endet in einem Sieg der Vernunft, der die überbordende, irrwitzige Finanzwirtschaft auf den Boden der Tatsachen zurückholt – oder er endet in einer Form des „sanften Faschismus“. Ich jedoch frage mich währenddessen, ob Herr Schulmeister wohl zu jenen Eliten gehört, die jeglichen Kontakt zur Wirklichkeit verloren haben – so wie es der Elitenforscher Hartmann der politischen Kaste vorwirft (siehe Heise). Mit liegt mehr an der These, dass Faschismus – immer und überall – Kapitalismus im Endstadium bedeutet: das Kapital sammelt seine Schläger immer dann, wenn der große Knall droht und mal wieder klar wird: das war alles nur irrationales, substanzloses Casinospiel, aufgrund dessen man sich unendlich reich gerechnet hatte und nun fordert, dass andere für den erspielten Reichtum echte Arbeit und echte Waren liefern. Klar, dass das nicht gut geht.

Wer ist eigentlich der Erzfeind des Faschismus? Haben Sie sich das schon mal gefragt? Bin sicher, es kommen laufend falsche Angaben dazu, weil Faschismus im gemeinen Bildungswesen immer nur extrem verkürzt unterrichtet wird … was in einem kapitalistischen System durchaus eine gewisse Logik hat: wieso soll man groß drauf aufmerksam machen, dass das System nur funktioniert, wenn am Ende der Party die Saalräumer vom Ordnungsdienst die Spuren beseitigen und die Gäste ´rausjagen. Der Ausländer ist der Feind des Nazis? Sicher Ihre erste Vermutung, doch – es waren nie mehr Ausländer in Deutschland als zur Zeit des Dritten Reiches: billige Zwangsarbeiter kann das Kapital immer gebrauchen (und auch die Waffen-SS nahm gerne jeden auf, der ihren Job gut machte), haben wir in Deutschland ja auch in den sechziger Jahren gesehen, als Menschen aus Europa gezwungen waren, in Deutschland zu arbeiten, um der Armut in ihren Herkunftsländern zu entfliehen – sie wurden zu einer Zeit willkommen geheißen, als hier in Juristerei, im Ärztewesen, in der Politik und den Geheimdiensten alles noch voll mit Spitzennazis war. Der Jude ist der Feind des Nazis? Ja – in Österreich und Deutschland ist das eine besondere Spielart der Faschisten – schon in Italien hörte dieser vernichtende Spezialwahn auf. Zudem ist die Geschichte der Judenprogrome – die es 1903 auch in Russland gab (siehe Deutschlandfunk) oder 1946 – kurz nach dem Ende der Judenvernichtung durch Deutsche – auch in Polen (siehe Zeit). Der Judenhass – vor allem in Österreich, und dort vor allem in Wien – ist eine ganz anders gelagerte Problematik – und viel viel älter. Aber als Sündenböcke für alles … nun, dafür waren sie schon immer gut. Antisemitismus ist halt nichts typisch Faschistisches, das sollte man sich merken – obwohl die Welt dadurch komplizierter wird … und einige schon jetzt überfordert.

Der Erzfeind des Faschismus ist: die guten Menschen. Also nicht die als „Gutmenschen“ bezeichneten Bessermenschen, die sich externen Verhaltenskodexen unterwerfen, um angesichts wechselnder moralischer Qualitäten immer als besonders gut dazustehen, sondern jene Menschen, die für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit einstehen, jene Menschen, die die christliche Nächstenliebe aktiv praktizieren, die gegen Ausbeutung sind, gegen Gewalt, gegen Fremdherrschaft, Bevormundung, Ungleichheit – kurzum: gegen alles unmenschliche und unsoziale, gegen jede Form von Herrenmenschentum, das in der Gesellschaft ein klar definiertes „oben“ und „unten“ erzeugt, wobei „unten“ – immer und überall – ohne großen Lohn für „oben“ Leistungen zu erbringen hat.

Zuerst hatten sich die guten Menschen mal unter dem Banner des Kommunismus versammelt – jener Idee, die einer Welt, die von urchristlicher Nächstenliebe geprägt ist, am Nächsten kam, doch das klappte überhaupt nicht: wie man aktuell in China sehen kann, können Kapitalismus und Kommunismus ganz gut miteinander – staatlicher Monopolkapitalismus ist zudem nur eine Sonderform des Kapitalismus selbst – sowie Auschwitz eine Sonderform des Faschismus deutscher Prägung war. Besser, leichter, freier, friedlicher, geborgener war das Leben dort nicht.

Wir können es auch auf einen anderen Nenner bringen, wenn man Schlagworte gerne mag: Erfeind das Faschismus ist der Antikapitalist, früher: Kommunist genannt. Mit dieser klaren Linie kann man in jedem Land der Welt klar und eindeutig Faschisten entlarven, die – wie seit Jahrtausenden – immer als die begeisterte Schlägertruppe der Herren des Geldes auftreten. Es ändern sich die Waffen, die Methoden, die Uniformen, die Marschmusiken und die Liedertexte, aber eins bleibt gleich: Menschen, die es außerordentlich geil finden, im Auftrag des Großgrundbesitzers auf die Schwachen einzudreschen. Da gibt es psychische Defekte, die zum Tragen kommen, das ist gar nichts politisches.

Natürlich ist das jetzt eine Theorie. Meine Theorie. Ich denke aber auch, sie läßt sich verifizieren – und da sehe ich die Welt halt anders als der Anfangs erwähnte Ökonom. Ich sehe nichts von einer Allianz der Vernünftigen, halte sie für wünschenswert aber unrealistisch, weil die Verfilzungen der Büttel des Kapitalismus schon viel zu weit fortgeschritten sind, so weit, dass sie schon weiter Teile ursprünglich linken Denkens okupiert haben – unter anderem auch die einst sinnreiche Bewegung der Antifa, jetzt „Staatsantifa“ (siehe DKP). Ich sehe keinen sanften Faschismus in der Zukunft, sondern einen harten Faschismus in der Gegenwart, der sich zunehmend ausbreitet – angefangen mit Hartz IV, jener Gesetzgebung, die Millionen von Bürgern zu Feinden der Allgemeinheit erklärte, zu Parasiten, Schmarotzern und geistig minderbemittelten Untermenschen (ja: die „Unterschicht“, die man verschämt „Prekariat“ nannte) – die Paralellen zum Umgang mit Millionen jüdischer Mitbürger, die in den frühen dreissiger Jahren zu beobachten waren, sind frappierend – aber nur für jene zu erkennen, die sich mit der Zeit beschäftigt haben. Das Horrorbild, dass der Bertelsmannkonzern mit seiner medialen Supermacht vom Arbeitslosen in die Gesellschaft gedrückt hat, entsprach bis ins Detail dem Bild, dass Nazis von Juden zeichneten – und deshalb sind ja auch alle begeistert davon gewesen, dass man normale Mitmenschen komplett enteignete, entrechtete und sie einem diskriminierendem System unterwarf, dass ihrer Gesundheit (und damit paradoxerweise auch ihrer Vermarktbarkeit) massiv schadete.

Es ist eine der erfolgreichsten Ruckzugsstrategien des Kapitalismus, dass er – bis er seine brutalen Schlägerbanden von der Leine läßt – erstmal die Bevölkerung spaltet, sie gegeneinander aufbringt – und das erleben wir ja schon länger. Macht auch Sinn: so verkleinert man die zahlenmäßige Übermacht der Untermenschen und Arbeitssklaven.

Was haben wir nicht alle für Riesenthemen, die uns beschäftigen: den großen Abwehrkampf gegen den übermächtigen Islam zum Beispiel. Klar, es gibt eine kleine aber außerordentlich reiche Milliardärssekte in Saudi-Arabien mit enorm schlechten Umgangsformen, die eine moderne, faschistoide Sonderform des Islam finanziert und verbreitet, der mit demokratischen Grundprinzipien des sozialen Miteinanders einer aufgeklärten Gesellschaft nicht vereinbar ist – das hat jedoch mit meinem Nachbarn, dem türkischen Gemüsehändler, überhaupt nichts zu tun, selbst wenn der zehn mal am Tag seinen Gebetsteppich ausrollt. Wir haben solche irren Sekten auch im Christentum, sogar mächtige Sekten wie den Opus Dei, die Schmerz verherrlichen (und deshalb niemals Macht bekommen dürfen), sie gab es auch im Hinduismus (die Thuggs) und wahrscheinlich auch in allen anderen Weltreligionen. Das ist aber kein Problem: dafür haben wir die Polizei. Kein Grund sich darüber aufzuregen: sobald die mit den Gesetzen der demokratischen Zivilgesellschaft kollidieren, werden die mit robusten Gegenmaßnahmen rechnen müssen. Punkt, Ende der Debatte.

Oder Diesel – das nächste Riesenthema. Was gibt es da für endlose Debatten drüber – ebenfalls irre und irrationale Debatten. Gestern noch mit einem Autohändler drüber gesprochen: sein Konzern hat ein Ankaufverbot für Dieselautos verhängt (natürlich inoffiziell), weil die Dinger in Deutschland nicht mehr zu verkaufen sind. Zehn Kilometer weiter jedoch – in Belgien – ist der gleiche Diesel wieder ein ganz normales Auto mit wenig CO2-Ausstoß. Das gilt sogar weltweit. Rom, Paris, Brüssel – Megastädte ohne Probleme mit dreckigem Diesel, aber das kleine Aachen erstickt im Dreck. Was geschieht mit den ganzen Dieseln, die hier abgestoßen werden? Die werden mit großem Gewinn für die Firmen aber großen Verlusten für die deutschen Eigentümer ins Ausland verkauft. Dort sind sie offenbar sofort sauber. Nun – Dieselmotoren jedoch – kann man umrüsten, auf Wasserstoff zum Beispiel (siehe bizz-energiy). Man kann auch den Diesel selbst als Kraftstoff so verändern, dass er nur noch einen Bruchteil an Schadstoffen ausstößt (siehe heion.de): man sieht also … kein Grund für Panik oder Debatten. Punkt. Ende der Debatte. Ach ja – was ich nebenbei erfuhr … man geht intern davon aus, dass es sich bei der Kampagne gegen Diesel um eine groß angelegt externe Kampagne handelt, die auf breiter Fläche agiert. Schade nur, dass wir keine Theorien über Verschwörungen mehr bilden dürfen: wäre schon interessant, wer uns da an der Nase herumführt. Der Kreis der Verdächtigen aber läßt sich so oder so eingrenzen: es wird einer der großen Player des Kapitalismus sein. Allein schon die Atomkonzerne hätten hinreichendes Interesse an einer Anti-Diesel-Kampagne – die eröffnet ihnen die Rückkehr ins Geschäft, wenn gleichzeitig das Elektroauto gepuscht wird. Geld haben die genug – erhalten ja Riesensubventionen (siehe Ingenieur.de).

Oder der gigantische Abwehrkampf gegen „Rechts“ – womit der Faschismus soweit verniedlicht und derealisiert wurde, dass man ihm jedermann andrehen kann – ob der nun bekennender Faschist ist oder nicht, spielt da gar keine Rolle, denn irgendwie „rechts“ sind alle Menschen mehr oder weniger – je nach Deutungsrahmen. Gleichzeitig wird der echte, existentiell bedrohliche Faschismus infolge der Unschärfe der Sprache nicht mehr erkannt – und marschiert lustig weiter fort – auf ganz breiter Front.

Reicht das an künstlich aufgeblasenen Zwistigkeiten? Oder soll ich noch mal das Stichwort „Gender“ bringen, mit dem der Kampf der Geschlechter neu entfacht worden ist – ohne an der Wurzel des Übels zu rütteln, die dafür sorgt, dass Emanzipation im Alltag eher rückläufig ist. Es ändert nicht viel, die Genderei, kostet aber enorm viel Zeit, Geld und Aufmerksamkeit – es braucht schon ein wenig Muße, um nachvollziehen zu können, warum männliche Studenten in Zukunft nur noch in Ketten in Hörsälen der Universitäten erscheinen dürfen (was ein Fake war, aber zeigt, wie irre dort auf Kosten der Allgemeinheit gedacht wird – siehe Süddeutsche).

In Ungarn wird Obdachlosigkeit strafbar – wir regen uns auf (siehe Wiwo), bringen aber gleichzeitig Bügel an Bänke an, damit Obdachlose dort nicht mehr schlafen können (siehe WAZ). Aber vielleicht ist ja das das „Sanfte“ an unserer Form des Faschismus, die unser Ökonom kommen sieht. Anstatt nicht „Kosten auf zwei Beinen“ in einer Aktion T4  für immer aus dem Verkehr zu ziehen, benutzen wir für alte Menschen Schlaftabletten, damit sie nicht mehr im Wege stehen und uns Zeit stehlen (siehe Zeit). Auch die Jugend bleibt nicht mehr verschont, die schwarze Pädogogik der NS-Zeit hält wieder Einzug und wird groß propagiert, die „Qulitätsmedien“ propagieren gerade in breiter Front einen Film, der Standard einer neuen Elternschule sein kann (siehe Ken.Fm – ja, der Kanal des als „Rechten“ verbrämten Ken Jebsen erkennt hier folgerichtig, dass auch in diesem Sektor die NS-Zeit wiederkehrt – die „demokratischen Qualitätsmedien“ hingegen folgen der faschistischen Argumentation kritiklos). Und über Hartz IV – die Neuauflage der NS-Aktion „Arbeitsscheu reich“ – haben wir ja schon gesprochen.

Die Liste ließe sich ebenso endlos fortsetzen – und auch für das Ende wird schon gerüstet: Einsatz der Bundeswehr im Inneren und Ausrüstung der Polizei mit mit Maschinengewehren bestückbaren Panzerwagen zeigt, wie weit Entscheider heute schon denken. Wenig geschieht gegen die asozialen Schmarotzer im Maßanzug, die plündern fröhlich weiter, erbeuteten allein durch Cum-Ex 55 Milliarden Euro Steuergelder (siehe Zeit). Ebenso bei den Pflegekassen: Betrüger räumen mit Duldung der Kassen groß ab, während Leistungen für die Versicherten immer knapper gehalten werden (siehe Spiegel). Eine Milliarde Euro Steuergeld wird der Gastronomie geschenkt, damit die billige Arbeitskräfte haben kann (siehe rp-online). Das alles ist ok, weil ja Kapitalismus im Kern heißt: nimm von den viel-zu-vielen so viel du kannst, dass ist der Kernbefehl das Kapitalismus, der gerade – kurz vor seinem Ende – zum Überwachungskapitalismus mutiert (siehe Deutschlandfunkkultur). Und am Ende – ganz oben – häuft sich immer mehr Kapital an (siehe Spiegel).

Und wenn es soweit ist … dann werden die Entscheider sich schnell aller Demokratie entledigen. Da sagt dann die Industriekanzlerin einfach: „Wir schaffen das ab“ – und fort ist das. Schauen Sie nicht so verdutzt: in der gleichen Art und Weise hat sie Deutschland im Handstreich zum Migrationsland erklärt – ohne jegliche Debatte – und Fakten geschaffen. So geht Politik in der Postdemokratie.

Und was wir noch mehr abschaffen werden, sind Menschen. Mit Hochdruck arbeitet das Investivkapital an der Automatisierung des Lebens. Man könnte stattdessen auch Lebensbedingungen von Mensch und Tier verbessern und dort investieren – aber der Kapitalist selber weiß, dass Kapitalismus in seiner Gier immer ein Ende erreicht – ein Ende, an dem alles immer schneller und irrer wird, bevor der Kollaps kommt – wozu also das Unaufhaltsame künstlich herauszögern? Selbst ist man ja geschützt durch faschistische Schlägertrupps, die einem das humanistisch orientierte Pack durch die Straße jagen – und wer in den Städten durch Hungersnöte dahingerafft wird, kann einem da völlig egal sein. Aber danach will man ja sein Luxusleben weiterleben – aber dann völlig unabhängig vom Menschsein. Da kommt die Nachricht gerade richtig, dass nun auch Künstler durch Programme ersetzt werden können und Kunstwerke schaffen, die gute Preise erzielen (siehe Spiegel).

Es werden dunkle Zeiten auf uns zukommen – wie immer, wenn der Kapitalismus im Endstadium ist. Vielleicht ersehnen wir als Menschheit solche Zeiten aber insgeheim, weshalb wir uns nicht dagegen organisieren (mal davon abgesehen, dass die Verhinderung dieser Organisation ja gerade das Ziel aller Spaltung ist, weshalb auch „Querfront“ als Begriff ein urkapitalistisches Werkzeug ist). Die Wissenschaft ist da gerade auf einer interessanten Spur: offenbar hat die Menschheit – anders als die meisten anderen Spezies – vergleichbar mit einem blinden Höhlenfisch lange Phasen absoluter Dunkelheit erlebt (siehe Spektrum).

PS: ja, ich weiß, Sie vermissen als großes Thema jetzt „Klima“. Ist auch so ein Aufreger. Wie Ozonloch oder Waldsterben. Das kann jedoch in der Tat ein Fakt sein, ist aber trotzdem dem sterbenden Kapitalismus sehr nützlich, weil er die Schuld nicht auf die Verursacher, sondern auf die Konsumenten schiebt, die Untermenschen, die für ihn sowieso viel zu viele sind. Die Inuit jedoch meinen, es liegt gar nicht am Menschen – sondern an der Verschiebung der Erdachse (siehe Connectivevents).

 

 

 

Die Zukunft der Menschheit – und die Träume der Menschen

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Freitag, 6.5.2016. Eifel. Kennen Sie Günter Fröhlich? Wahrscheinlich nicht. Er serviert Kaffee. Wer kennt schon seinen Kellner mit Namen? Günter Fröhlich jedoch sollten Sie kennen: er ist Philosoph, Professor gar. Eigentlich – im Prinzip – ein wichtiger Mensch, gerade in Zeiten, wo wir mit „fragmentierter Information“ überschüttet werden und gut Menschen gebrauchen könnten, die diese Informationen wieder defragmentieren – also ein geschlossenes Bild von der Welt entwerfen, auf grund dessen man gut informiert seine eigenen Entscheidungen treffen kann, anstatt in einem bunten Potpourie von Bröckchen zu ertrinken. Professor Fröhlich ist Privatdozent an der Uni Regensburg – nur bekommt er keinen Cent dafür, weshalb er jetzt den Staat Bayern wegen „Sklaverei“ verklagt (siehe Spiegel). Den Kaffee serviert er, um nicht zu verhungern – oder ins Hartz-Gettho zu kommen, wo nach einem Jahr jede berufliche Qualifikation auf „Hilfsarbeiter“ gesetzt wird. Er trifft dort auch mal seine Studenten – scheint lustig zu sein.

Nun – ich will kein Loblied über die akademische Philosophie singen – ich war schockiert, als ich vor zehn Jahren meine alte Universität besucht habe, um – wie ganz ursprünglich mal vereinbart – meinen Doktor zu machen: das Vorlesungsverzeichnis sah aus wie bei Betriebswirtschaftlern: Philosophie war zum Büttel der Pfeffersäcke verkommen. Ich war erschrocken: woher sollte denn die kritische Selbstreflexion der Menschheit kommen, wenn nicht gerade aus diesen Reihen? Alle anderen Wissenschaften waren doch schon der „Todesmaschinerie“ des Westens untergeordnet, die weltweit Leid und Vernichtung sät – inzwischen sogar mit Waffengewalt und nicht nur indirekt  mit raffinierten Verträgen und Finanzmacht.

Gehen wir weg vom Elend der Philosophie, die sich schon im letzten Jahrhundert weit von ihrer Bestimmung entfernt hat, die auch Opfer der Fragmentierung von Wissen wurde: alle Wissenschaften stammen aus ihr, weshalb es sinnvoll wäre, dort alle Wissenschaften wieder zu bündeln, als immer nur mehr aus der Philosophie herauszuschneiden, bis dass nur noch Philosophiegeschichte (also: die narzistische Selbstbetrachtung der Philosophie) übrig blieb – und alle anderen Wissenschaften ziel- und planlos munter vor sich forschen und so nebenbei Atombomben, unaufhaltsame Krankheiten oder besonders effektive Gift entwerfen und als völlig verrückte „Transhumanisten“ sogar an der konkreten küsntlichen Erschaffung des körperlich überlegenen Herrenmenschen arbeiten – ohne sich Gedanken über das Schicksal der dann massenhaft vorhandenen Untermenschen zu machen. Hitlers Träume sollen wahr werden – doch diesmal sind nicht wir Deutschen Heimat des Wahns … könnten aber aus unserer Geschichte heraus wertvolle Informationen über das Ende jener Unternehmung liefern. Wir jedoch: vergessen und verdrängen diese Geschichte lieber, anstatt sie produktiv umzusetzen und die Erfahrungen ernst zu nehmen.

Die USA testen in diesem Zusammenhang gerade das größte unbemannte Kriegsschiff der Welt (siehe Spiegel). Der Traum wird wahr: die gesamte Schifffahrt der Welt wird automatisiert. Nach den Drohnen und den Kampfrobotern werden auch alle Kriegsschiffe automatisiert: vorbei die Zeit, wo die Mannschaften von Kriegsschiffen mit großer Kampfkraft meutern können (wie in Russland oder Deutschland) und diese nicht leicht zu bezwingenen Waffen in den Dienst der Gerechtigkeit stellen (um es mal provokant zu formulieren) – in Zukunft werden ganze Armeen von Donald Trump (oder Nachfolgern ähnlichen Kalibers) persönlich und völlig allein kommandiert werden können. Jeder Despot dieser Welt träumt davon. Zudem werden alle Matrosen der Handelsschifffahrt arbeitslos und konkurrieren mit unserem Philosophieprofessor um die letzten Bullshitjobs – wobei: ein Philosoph passt ganz wunderbar in ein Café – aber auch dort wird der Ausschank zunehmen automatisiert.

Ein Philosoph eignete sich auch gut als Briefträger, mit dem man ein erbauliches Gespräch an der Tür führen könnte – würde er nicht unter unerträglichen Termindruck leiden wie die Postboten der Moderne. Es war übrigens auch Hitler, der den Produktionsdruck für alle enorm erhöhte, in dem der massenhaft kleine – meist jüdische – Betriebe schloss – doch davon muss später mal die Rede sein. Deshalb arbeiten wir ja auch an dem automatischen Auto und LKW (siehe Stern) – und rationalisieren nebenbei alle Postbankmitarbeiter weg, ersetzen sie durch Automaten (siehe Spiegel). Wo bleibt der Platz für Menschen in diesem Zukunftstraum? Nun: Hitler hatte ja schon alles mal vorexerziert: Minderleister und unnütze Esser könnten dann noch als Rohstoffe herhalten. Wir sind jedoch weiter als er, haben gelernt, wie teuer Gas und Lagerhaltung sind: einfach das Essen streichen – der Mensch stirbt von ganz allein. Praktizieren wir gerade in ersten Probeläufen als „Sanktionen“ im Rahmen der Hartz-IV-Gesetzgebung.

Ja – nun glauben Sie mal nicht, „wir“ würden ohne Pläne in die Zukunft starten. Der Krieg „reich“ gegen „arm“ hat in naher Zukunft konkrete Folgen für Sie alle – schon in wenigen Jahren werden 50 Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland wegfallen – und bei den bestehenden wird „Burn out“ mit 35 zur fest einprogrammierten Sollbruchstelle wegen chronischer Überarbeitung in völlig sinnlosen, unnatürlichen Tätigkeiten – jedenfalls für die wenigen, die überhaut noch einen festen, unbefristeten Arbeitsvertrag bekommen (Voraussetzung dafür wird sein: 1. die Beziehungen der Eltern, 2. Abitur an einer teuren Privatschule. 3. Studium an mehreren teuren, internationalen Universitäten).

Alternativlos, diese Zukunft, oder? Wir leisten uns tausende von fürstlich bezahlten Politikern, die nicht einen – nicht einen einzigen – Schritt zur Lösung dieser Probleme liefern. Sind sie etwa unlösbar? Keineswegs. Gerne erwähne ich mal die Initiative einer Berliner Genossenschaft, die ein perfekt durchdachtes System entworfen hat, mit dem man schrittweise – und ganz friedlich – den Wirtschaftsraum „Welt“ umbauen könnte – zum Nutzen aller (siehe Treeec World Project). Kann sofort gestartet werden – es fehlen nur noch Menschen. Mehr Menschen. Viel mehr Menschen.

Andererseits – gibt es jenseits der Sphären der bezahlten Politik auch ganz normale Menschen, die bescheiden auf kleinstem Raum leben und sich gelegentlich ein paar Gedanken machen. Folgende Gedanken stammen von Christine Schröter, sie hinterließ sie auf meinem Autorenprofil – ich habe die Erlaubnis, sie mal komplett zu zitieren:


Die Welt liegt in den Händen derer,
die den Mut haben zu träumen
und es wagen, ihre Träume zu leben.
Wer nie jagte und nie liebte, nie den Duft der Blumen suchte und nie beim Klang der Musik erbebte, ist kein Mensch, sondern ein Esel. (aus Arabien)


– Vermögensabgabe für Vermögen ab/über 2 Millionen Euro in Höhe von 10 bis 30 % gestaffelt nach Höhe des Vermögens – leistbar binnen 12 Monaten

-Genossenschaften für Verkehr, Wasserversorgung, Energieversorgung, Gesundheitswesen (alle Sparten die für das Gemeinwohl unabdingbar sind) mit Überwachung der Preisgestaltung und Versorgung durch unabhängige Gremien
– Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenzen in der Krankenversicherung – Ausweitung der Versicherungspflicht auf alle Einkommen – alle Einkommen müssen (gedeckelt) in die gesetzliche Krankenversicherung einzahlen … nur noch Bonusleistungen über private Krankenversicherer (z.B. Chefarzt, Hotelkonfort im Krankenhaus usw)
– Abschaffung von geringfügiger, nicht sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung = Jeder Arbeitsplatz unterliegt der Sozialversicherungspflicht unabhängig davon ob 200 Euro oder 10.000 Euro monatlich „verdient“ werden.
-Einführung einer „Sozialabgabe“ für Betriebe die mit „Maschinen“ Arbeitskräfte freisetzen und keine Abschreibungsmöglichkeit… abgabefrei und abschreibbar sind Maschinen die Arbeit erleichtern zum Wohl des Menschen.
– Einführung Mindestlohn in Höhe von mindestens 10 Euro – mit laufender Anpassung an die Inflation – gemessen an einem „Warenkorb“, der tatsächliche Bedarfe/Bedürfnisse wiederspiegelt
– Abschaffung Kündigungsschutz (ohnehin Makulatur) im Gegenzug tragen die Arbeitgeber/Unternehmen – gestaffelt natürlich – bei Stundenlöhnen unterhalb von 12 Euro anteilig höhere Sozialversicherungsabgaben als die Arbeitnehmer – befreiende Wirkung davon ist möglich bei: betrieblichen Fort- und Weiterbildungen sowie anderen Vergünstigungen für die Arbeitnehmer (geldwerte Vorteile, Entlastung von Arbeitskosten, Kinderbetreuungskosten, betriebliche Gesundheitsfürsorge, gesonderte Altersicherung etc.). Die Arbeitslosenversicherung leisten die Unternehmen ohne die Beteiligung der Arbeitnehmer.
– Sozialleistungen erfolgen unter einheitlicher Bezeichnung durch eine Behörde in einheitlicher Höhe (Messlatte ist ein noch anzupassendes Existenzminimum auf der Grundlage Miete/Kultur/Lebenshaltung/Energie – Warenkorb
– stufenweise Arbeitszeitverkürzung (bei annähernd vollen Lohnausgleich) für alle (!) Beschäftigungsverhältnisse auf zunächst 6 Std. später 4 Std., Unternehmen, die mehr als den Mindestlohn leisten und eine Anzahl Mitarbeiter X (gemessen an Betriebsgröße und Gewinn) einstellen (und halten), werden anteilig von steuerlichen Verpflichtungen befreit (Bekämpfung der Arbeitslosigkeit)
-Kürzung Verteidigungshaushalt
-Aufstockung Bildungshaushalt
-Verbesserung der Pflege durch gesetzliche Pflegebeiträge für alle Einkommen
– Flexibilisierung der Arbeitsleistung – verteilt über den Tag, Förderung von Tätigkeiten, die nicht an das Unternehmen gebunden sind (Homeoffice etc.) – realisierbar über Arbeitszeitkonten, die von den Unternehmen abgesichert sein müssen für den Fall der Insolvenz.
– Ehrenamtliches Engagement, Tätigkeiten für Umwelt- und Tierschutz nach der regulären Arbeitszeit wird mit einer Erhöhung des Existenzminimums belohnt – ggf. darstellbar über eine negative Steuer
– Unternehmen – insbesondere Klein-, Kleinstbetriebe werden von hemmenden Auflagen befreit (Meisterzwang etc. ) – sie leisten in den ersten 5 Jahren geringere Abgaben/Steuern… Zwangsmitgliedschaften entfallen für die ersten 5 Jahre nach Existenzgründung
– Die Umsatz/Mehrwertsteuer wird einheitlich auf 15% festgesetzt – Einkommen unter 1500 Euro monatlich leisten keine Einkommensteuer/Lohnsteuer – nach oben hin erfolgt eine Staffelung nach Leistungsfähigkeit/Höhe des Gehaltes. Steuererleichterungen nur für soziales Engagement je nach Leistungsfähigkeit des Steuerpflichtigen
-Einführung der Vermögenssteuer
-Spitzensteuersatz von 49%
– Abschaffung von Riester, Rürupp etc. pp – ein einheitliches Rentenkonto für alle – private Absicherung erfolgt über Ersparnisse, die nicht auf ggf. notwendige Grundsicherung im Alter angerechnet werden (!) Es wird eine Mindestrente in Höhe des jeweils geltenden Existenzminimums eingeführt und geleistet – ohne Wenn und Aber… ohne gesonderte Anträge.
– Erziehungsarbeit wird in Höhe des Existenzminimums gewürdigt – stufenweise Wiedereingliederung in den Beruf erfolgt nach Einschulung des Kindes, Zwischenlösungen über Heimarbeit etc. werden gesondert gefördert. Ab dem 3. Lebensjahr besteht ein Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für 4 Std.
– auch bei befristeten Arbeitsverhältnissen greift während der Schwangerschaft der Frau Kündigungsschutz – Frauen erhalten eine feste Wiedereinstellungsoption in das alte Arbeitsverhältnis. Die Rahmenfristen für das Arbeitslosengeld werden entsprechend angepasst. Elterngeld entfällt – hierfür gibt es eine Sicherung in Höhe des Existenzminimums.
– Pflegeleistungen innerhalb der Familie werden unterstützt – das Arbeitsverhältnis bleibt erhalten, die Stundenzahl wird reduziert, es erfolgt eine Sicherung in Höhe des Existenzminimums.
– Hauptschulen werden komplett abgeschafft – jedes Kind wird insoweit gefördert, dass es seinen Realschulabschluss mit mindestens befriedigender Benotung – und somit eine angemessene Bildungsgrundlage erhält – das Bildungswesen wird nach bundeseinheitlichen Kriterien vereinheitlicht. Lehrer müssen sich zwingend weiterbilden und regelmäßige Tests absolvieren/bestehen.
– Förderung des öffentlichen Personennah- und Fernverkehrs , Anbindungen werden ausgebaut – Familien, die sich mit anderen ein KfZ teilen, werden steuerlich entlastet. Fahrradwege werden umfassend ausgebaut
– Landwirtschaftliche Kleinbetriebe werden gefördert – ebenso Wochenmärkte, Tante-Emma-Läden eine Art Landwirtschaftsumsatz und Mehrwertsteuer von 7% damit nicht auf Sonderangebote der Discounter zurückgegriffen werden muss – Massenhaltung von Tieren zur Fleisch- und Lebensmittelerzeugung wird mit 25% besteuert. EU-weite Transporte von Tieren werden verboten – Schlachtungen finden standortnah statt.
– Keine Subventionen für Raps und andere pflanzliche „Energiegewinner“ – Beschränkung der dafür ausgewiesenen Flächen inkl. Verpflichtung zur Wiederaufforstung – alternativ Anbau von Obst- und Gemüse.
– Einführung einer Transaktionssteuer
– Warentermingeschäfte werden unter Strafe gestellt
– keine üppigen Pensionen der Staat ist der einzige Arbeitgeber der „aus den Vollen“ des Steuersäckels schöpft selbst keinerlei Vorsorge trifft
– Abschaffung der „Selbstbedienung im Bundestag“ das Volk entscheidet über Diätenerhöhungen (könnte gleichzeitig mit Wahlen erfolgen und gilt für eine Legislaturperiode …

erträumt von Christine Schröter … in vielen schlaflosen, nachdenklichen Nächten

Unser Innenminister holt sich Berater für Beträge ins Haus, die seinem ganzen Personalbudget entsprechen (siehe FAZ), das Ergebnis der Beratungen? Vermögen des Bürgers wird an Menschen verteilt, die „Arbeit nur spielen“. Ja – eine Beobachtung, die ich leider selbst im Berufsalltag machen musste: wer einen coolen Job mit viel Geld hat, arbeitet quasi gar nicht mehr, man verbringt seine Zeit in „Meetings“, die so überflüssig wie ein Kropf sind (siehe Süddeutsche), das weiß auch jeder, der in so einem „Bullshitjob“ sitzt: aber ein sechsstelliges Jahresgehalt ist Geld genug, um zu schweigen (und beständig über die hohe Arbeitsbelastung zu klagen).

Vermeiden Sie bei der Betrachtung von Christines Träumen bitte den antrainierten Reflex, zu schauen, ob man die formulierten Positionen einer politischen Partei zuordnen kann. Konzentrieren Sie sich bitte nur darauf, ob diese Positionen geeignet sind, der Menschheit Zukunft zu bringen. Sie werden überrascht sein, wieviel Utopie in den wenigen Worten steckt, die viele viele Probleme heute lösen, die uns morgen erschlagen – und vernichten werden. Fragen Sie sich lieber, warum solche Ideen nicht aus den parteiunabhängigen (und teuren) Expertengremien des Bundestages kommen, die ohne zu zögern hinnehmen, dass wir mit irrsinnigen Summen Banken retten – anstatt Menschen (siehe Spiegel) – jene Banken, die die private steuerbegünstigte Forschung an der Wegautomatisierung menschlichen Lebens mit Krediten ausstatten, die sich auf Kosten der Griechen eingefahren haben.

Stellen Sie sich einfach mal vor, wie das Leben wäre, wenn wir einfach mal alle „Träume“ von Christine in die Tat umsetzen würden – einfach aus dem Grund, weil der bisherige Kurs uns nur direkt in die unaufhaltsame Apokalypse führt – wovon wir in Deutschland noch am Wenigsten mitbekommen, weil wir hier sozusagen behütet an des Kaisers Hof verweilen und durchgefüttert werden, bis man unserer überdrüssig wird. In Afrika, Asien und Mittelamerika jedoch sind die Folgen dieser Lebensweise schon heute zu erkennen – dort verhungern die Menschen (allein 30000 Kinder – jeden Tag), während wir uns 20 Millionen fleischfressende Haustiere halten (siehe statista) … gleichzeitig aber die Triumphe unserer „veganen“ Lebensweise feiern – und aus Mangelernährung ein politisches Programm machen (hierzu – vor allem auch zu den Geldgebern dieser Bewegung – später mehr).

Wir jedoch leben eine politische Herrenmenschenphilosohie, in der „die da oben“ die große Ahnung haben (allerdings völlig ohne konkrete problemlösende Ergebnisse), während „die da unten“ zu blöd für eine politische Beteiligung in Form einer Volksabstimmung sind – jedenfalls nach Meinung des Bundespräsidenten (siehe z.B. Welt).

Mir jedoch kommt es so vor, als wenn die problemlösende Kompetenz bei Normalbürgern (die einfach viel näher an den Probleme leben als fürstlich bezahlte Politiker, die reflexartig die Quellen ihrer Fürstenhonorare decken) deutlich höher ist als bei „Fachleuten“, die den Elfenbeinturm für selbstverständliche Norm halten. Hieraus kann man auch eine weitere, ergänzende politische Forderung ableiten: mehr Normalverdiener als Kontrollgremium in den Bundestag – in Form von „Geschworenen“, die Gesetze letztlich absegnen müssen. Außerdem: die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens (in Form einer Negativsteuer – um ein Beispiel zu nennen), um dem Souverän des Landes unabhängig von den Kommandostrukturen der „Wirtschaft“ zu machen … und ihm Zeit die geben, die intensiv fragmentierten Informationen wieder zusammen zu fügen: dann kann er auch souverän bei Volksabstimmungen mitentscheiden.

Man stelle sich vor, was ein Volk voller „Christines“ bewirken könnte … wenn man sie nur lassen würde, wie es in einer Demokratie Norm sein sollte.

Stattdessen … arbeiten wir lieber mit der faschistischen Weltsicht von „Herrenmenschen“ und „Untermenschen“. Gibt es da noch irgendwen, der glaubt, dass dieses „Experiment“ – nun weltweit durchgezogen – anders enden wird als der erste Feldtest in Deutschland? „Bevölkerungsreduktion“ ist für den Herrenmenschen halt lebenswichtig. Überlebenswichtig.

(Vielen Dank an Christine Schröter für die Leihgabe ihrer „Träume“)

Brief eines verharzten Deutschen an einen Flüchtlingsgast.

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Montag, 29.2.2016. Eifel. Lieber Gast – heute möchte ich Dir einen Brief schreiben. Ich nenne Dich Gast, weil einer Deiner Brüder das gerne so gesehen hätte, er stammte aus dem Iran und wurde gefragt, wie er denn sich selbst gerne bezeichnet sehen würde. Er meinte – nicht Flüchtling (weil es sich wie Schädling anhört) oder Refugee (das ist Schädling in ausländisch), sondern: Gast. Ein seltsamer Moment, wie ich meine: mir fiel dort auf, dass auch die, die hemmungslos Gäste willkommen heißen, lieber über die Gäste reden als mit ihnen – selbst wenn sie welche in ihre eigenen Wohnung aufgenommen haben.

Ach ja, lieber Gast: ein herzliches Willkommen erstmal. Ein herzliches Willkommen meinerseits von denen, die sich noch ein Herz bewahrt haben und es wirklich so meinen: den Armen in diesem Land. Ja – es gibt Arme in diesem Land. Das hat man Dir nicht erzählt, oder? Nein: sie sind nicht so arm wie Eure Armen im Sudan, im Tschad oder im Irak – jedenfalls, wenn man nur auf die materielle Versorgung schautund die Wertschätzung  durch ihre Umwelt nicht berücksichtigt. Viele von ihnen haben sogar ein Dach über dem Kopf, fließend warmes Wasser in der Wohnung und gelegentlich sogar warm im Winter … nur: den Standard, den man braucht, um gesellschaftlich anerkannt und integriert zu werden, den erreichen sie nie. Sie können keine Geschenke machen, keine Partys geben, nicht zum Essen mitkommen, weder Theater noch Kino oder Oper können Sie mit uns besuchen – zumal sie staatlicherseits Hausarrest haben und erst recht nicht weit reisen dürfen. Sie müssen immer telefonisch erreichbar sein und wenn sie nicht gehorchen, nimmt Frau Merkel ihnen alles weg. Alles – sogar die Kinder.

Sieh mal: wir haben über eine Million Gäste im letzten Jahr empfangen müssen – und ich sage extra: müssen. Das war ein großer Fehler der Regierung – oder aber finstere Absicht, aber darauf komme ich gleich zu sprechen. Viele Gäste stehen den ganzen Tag vor dem Lageso, bei jedem Wetter – auch im Winter. Weißt Du eigentlich, wie viele Deutsche hier ähnlich leben? Wir haben 350000 Odachlose im Land – bald sollen es – Euren Bedarf nicht dazu gerechnet – 500 000 werden. Manche erfrieren sogar mitten in der Hauptstadt, auf dem Kudamm, dort, wie die reichen Deutschen Kaffee trinken. Deine deutschen Brüder und Schwestern wissen das, denn es ist ein Schickals, dass hier vielen droht. Das überrascht Dich jetzt?

Nun – davon erzählen wir auch nicht gerne im Ausland … jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit. Den Regierungen erzählen wir es schon gerne – und die hören dort auch gerne zu, denn seit dem hart gegen Arbeitslose vorgegangen wird, sie zum Volksfeind Nummer Eins erklärt worden sind, der den ganzen Wohlstand in Gefahr bringt, ist Ruhe im Land: keine Demonstrationen mehr, keine Gewerkschaften, keine alternativen Experimente – jeder Deutsche, der von der Wirtschaft keinen Chef bekommt, bekommt einen vom Staat, der ihm genauestens auf die Finger guckt – oft auch durch überfallartige Hausbesuche, bei denen die Wohnung gründlich inspiziert wird – auch das Schlafzimmer der Ehefrau.

Man munkelt davon, dass tausende Deutsche sich schon umgebracht haben, um dieser Schmach zu entgehen – doch Genaues weiß man da nicht, die Regierung zählt diese Toten nicht und alle anderen können nur schätzen.

Zurück zu den Obdachlosen. Das sind keine armen, faulen Menschen, erst recht keine Staatsfeinde: es sind Menschen wie Du und Ich. Im Unterschied zu Dir haben sie aber kein Zeltlager, wo viele Freiwillige darauf warten, das Leid zu lindern: es sind Parias, Ausgestoßene, die man sonst nur aus der alten indischen Klassengesellschaft kennt. Kein Arzt kümmert sich um sie, niemand heißt sie willkommen, niemand denkt daran, für sie neue Häuser zu bauen. Was sie falsch gemacht haben, um so arm zu enden? Nun – manche haben einfach den falschen Anlageberater gehabt. Oder eine hinterlistige Frau. Manche haben sich überarbeitet und verloren die Kontrolle, manche wurden von ihren Drogen kontrolliert, die sie brauchten, um überdurchschnittlich viele Arbeit zu leisten. Manche sind einfach nur schüchtern und können nicht so gut nach Hilfe rufen, manche sind krank. Du – ich hätte selbst einer werden können – nur ein glückliches Schicksal hat mich davor bewahrt, jetzt unter einer Brücke zu liegen, um wenigstens trocken zu bleiben.

Ja – ich habe mal sehr viel verdient – doch dann bin ich krank geworden. So krank, dass ich nicht mehr arbeiten konnte – jedenfalls konnte ich keine Arbeiten erledigen, an denen der Arbeitgeber und das Finanzamt noch super verdient. Dann kam der Tag, an dem die Miete für die Wohnung zu teuer wurde – und es hätte schnell geschehen können, dass eine Räumung nach Berliner Modell mir mein allerletztes Eigentum geraubt hätte. Kennst Du nicht: Räumung nach Berliner Modell? Nun – ursprünglich war das für Mietnomaden entwickelt worden, weil es da nichts Wertvolles gab, jetzt setzt man das aber auch gerne bei jenen Menschen ein, die gerade frisch arbeitslos geworden sind: die dürfen noch eine Tasche packen – und der restliche Inhalt der Wohnung gehört fortan dem Vermieter. Fortan gilt: ohne Wohnung kriegt man keine Arbeit – und ohne Arbeit keine Wohnung, ein Satz, den die Deutschen seit den fünfziger Jahren kennen.

Sowas stand nicht in den Werbebroschüren, die Euch Deutschland schmackhaft gemacht haben, oder? Man muss sich das mal vorstellen: Deutschland schafft es noch nicht einmal, 350000 Obdachlose zu versorgen, Millionen von Menschen im eigenen Land sind unter- bzw. mangelenährt, weil sie sich finanziell einfach kein gesundes Essen mehr leisten können – auch jene nicht, die ein ganzes Leben lang gearbeitet haben und nun mit Minirente langsam verhungern.

Weißt Du, warum ich Dir das erzähle? Nun – damit Du verstehst, warum gerade viele Deutsche völlig ausrasten. Du weißt was ich meine? Belagerte Busse mit Gästen, brennende Unterkünfte für Euch, Hassparolen an den Wänden – das kann man nur verstehen, wenn man weiß, in welchem Land diese Deutschen eigentlich leben. Gerade die im Osten sind besonders davon betroffen, denn die haben erlebt, was Dir noch bevorsteht: sie wurden aufs Herzlichste Willkommen geheißen, bekamen Geldgeschenke, blühende Landschaften wurden ihnen versprochen- und dann durften sie für die Gewinne ihrer westlichen Herren schuften, bis sie nutzlos geworden sind. Sie bekommen bis heute weniger Lohn als ihre Brüder und Schwestern im Westen, bis heute werden sie von der Unterhaltungskaste der Herren ausgegrenzt, belächelt, bespöttelt – und das wird auch Euer Schickal sein. Die im Osten haben 25 Jahre darauf gewartet, dass die versprochenen Reichtümer auch zu ihnen kommen – und dann merkten Sie, dass an Stelle der neuen Reichtümer … Ihr kamt. Und dass sie sich nicht darüber beschweren durften, weil sie Untermenschen waren, immer noch, nach einem Vierteljahrhundert. „Ossis“ halt.

Verstehst Du jetzt, warum sie so zornig sind? Und das gilt nicht nur für die aus dem Osten. Auch im Westen gibt es gibt es zig Millionen, für die die Unternehmen gar keinen Platz mehr haben – oder haben wollen. Es gibt nur wenige Familien in Deutschland, die richtig reich sind, Familiendynastien, von denen man offen sagt, dass sie Deutschland regieren (siehe Welt). Ein Prozent der deutschen Haushalte besitzen 33 Prozent des gesamten Vermögens, die reichsten 40000 davon 17 Prozent, die unteren fünfzig Prozent besitzen gerade mal 2,5 Prozent des Reichtums dieses Landes, mit dem wir weltweit protzen (siehe Spiegel): so etwas gibt es in keinem anderen Land Europas. Wir nennen uns zwar noch Demokratie, doch 60 Prozent der Deutschen glauben schon längst  nicht mehr daran, merken, dass „die Wirtschaft“ – also: die Reichen – dieses Land zu ihrem eigenen Spielball gemacht haben (siehe Handelsblatt). Wären wir noch eine Demokratie: diese Zahlen hätten für einen Aufstand der Anständigen sorgen müssen. Doch die Anständigen … sind arm und kämpfen im reichsten aller Länder Europas ums Überleben.

Lies doch einfach mal die Zeitungen in diesem Land – die alle Millionären gehören, die dort ihre Meinung lesen möchten. Aktuell hat der Vizekanzler vorgeschlagen, die armen Deutschen (immerhin mindestens fünfzig Prozent der Einwohner) auch mal in dem Umfang zu unterstützen, in denen Euch Unterstützung versprochen wurde, doch dieser Vorschlag wurde von der Kanzlerin und ihrem Finanzminister als „erbarmungswürdig“ abgelehnt (siehe Zeit): das war erneut ein „Stinkefinger“ des herrschenden Machtkartells zum eigenen Volk hin – das Volk durfte das schon häufiger erleben.

Siehst Du: wenn der Frau Merkel und ihren Freunden wirklich etwas an Euch gelegen wäre, dann hätte sie schon frühzeitig mit ihrem Volk reden können – sie wusste früh genug Bescheid, in welchem Umfang bald die Aufnahme von Gästen notwendig wurde (siehe Südddeutsche Zeitung). Man hätte tausenden Deiner Brüder und Schwestern viel Leid – und sogar den Tod – ersparen können, wenn man frühzeitig gehandelt hätte … doch das wollte man nicht. Noch heute betreibt man eine perverse Selektion: nur jene, die stark genug sind, die Reise zu überstehen, werden überhaupt wahr genommen – die vielen Millionen, die gar nicht mehr zur Reise fähig sind, interessieren niemanden.

Ich möchte Dir auch etwas erzählen über diese Kaste, die insgeheim die deutsche Demokratie unterwandert hat. Das stammt aus dem Jahre 1997 – ist also fast zwanzig Jahre alt:

„Die Entscheidungsträger unserer Zeit sind zu dem geworden, was Robert Reich „Symbolmanipulatoren“ oder, wenn man so will, „Symbolanalytiker“ nennt, die nicht (oder kaum) mit der alten Welt der „Arbeitgeber“ in Verbindung stehen. Was sollten sie mit all den so kostspieligen „Beschäftigten“ anfangen, für die Sozialvericherung gezahlt werden muss und die so unbeständig und hinderlich sind im Vergleich zu den klaren, stabilen Maschinen, die keinerlei sozialen Schutzes bedürfen, die von Natur aus dienstbar sind und außerdem wirtschaftlich und frei von zweifelhaften Gefühlen, aggressiven Klagen und gefährlichen Wünschen?“ (siehe:Viviane Forrester, Der Terror der Ökonomie, Paul Zsolnay Verlag, Wien 1997, Seite 35)

Dieses Land arbeitet seit Jahrzehnten an der Abschaffung des Menschen – wie die ganze westliche Welt. Wir stehen auf Grund der Aktivitäten der Symbolmanipulatoren kurz vor dem „Ende der Arbeitsgesellschaft“ (siehe Good Impact) – und trotzdem lügt man Euch die Hucke voll, ihr könntet Euch hier durch Arbeit integrieren. Es ist wie eine idiotische Religion des offenen Wahns, der niemand widersprechen darf, eine Religion, in deren Mitte ein blinder Idiotengott steht, der „Markt“, von dem man glaubt, er würde mit „unsichtbarer Hand“ Heil in die Welt bringen. Da der Markt aber schon längst in der Hand einer Hand voll Familien und deren dienstbeflissenen Dienern ist (wie auch der ganze Bundestag), macht der Markt nur noch die Reichen reicher – und dazu brauchen sie auch Euch.

Ja – ich muss Dir noch ein wenig erzählen über den Westen, den Du Dir als Zuflucht auserkoren hast – und ich denke da erstmal an Deine irakischen Brüder, von denen eine Million im völkerrechtswidrigen Krieg der USA umgekommen sind. An diesem Krieg wollten die Deutschen nicht teilnehmen – und überraschenderweise auch nicht die deutsche Regierung. Frau Merkel aber – jene Frau, die heute Kriegsflüchtlinge aus dem völlig destabilisierten Irak voller Freude aufnimmt – wollte gerne mit in den Krieg ziehen, flog persönlich in die USA, um dort ihre Ergebenheit kund zu tun – und ihre Begeisterung für jenen Krieg, der ein reiner, unbegründeter Angriffskrieg mit verheerenden Folgen für das irakische Volk war (siehe Spiegel). Wie gern hätte sie mitgemacht an dem Völkerschlachten, an der Verseuchung der Bevölkerung mit Uran-Munition, die heute noch Kinder mit unbeschreiblichen Verstümmelungen zur Welt kommen läßt – die niemand als „Refugees“ würde haben wollen.

Das ist Deine Gastgeberin, die heute all jene zornigen Mitbürger „Rassisten“ schimpfen läßt, die sich über ihre Politik beschweren. Weißt Du, wo es wirklich noch Rassismus gibt? In der führenden Weltmacht des Westens, den USA, wie man an der aktuellen Oskarverleihung sieht, die wieder einmal völlig ohne einen nicht-weißen Oskarnominierten von statten geht. Über diesen Rassismus beschwert sich niemand – obwohl er eine langjährige Tradition hat (siehe Spiegel):

„Warum protestieren wir jetzt? Warum bei diesen Oscars?“, fragte Rock. Immerhin sei es schon die 88. Verleihung. Diese ganze „keine Schwarzen“-Sache habe es schon mehr als 70-mal gegeben.

„Damals gab es aber keine Proteste“, so der 51-Jährige mit Verweis auf die Fünfziger- und Sechzigerjahre. „Wir Schwarzen waren damals damit beschäftigt, vergewaltigt und gelyncht zu werden. Wenn deine Großmutter an einem Baum hängt“, dann sei es einem egal, welche Dokumentation einen Oscar gewinnt.

Das ist ein Einblick in den finsteren Charakter jener Weltmacht, die Eure Heimatländer verwüsten hilft – und der Merkel voller Ergebenheit dient. Was viele vergessen: diese Frau, die jetzt als „Mutter Theresa der Flüchtlinge“ gefeiert wird, gehört einer Partei an, deren Mitglieder eine deutliche Meinung zu „Zuwanderern“ haben: „Abschau, Gesindel, Ratten, Müll“ seid ihr (siehe CDU-Abgeordneter Landowsky in der Tagesschau). Das war 1997 – und galt jenen, die vor fünfzig Jahren nach Deutschland eingeladen worden sind und bis heute ungeliebt am Rande der Gesellschaft leben. Merkels Ziehvater Helmut Kohl wollte sogar die hier etablierten Türken wieder aus dem Land jagen – jedenfalls die Hälfte (siehe Tagesspiegel):

„Doch die Forderung „Türken raus“ gehörte vor 30 Jahren nicht nur zu den politischen Plänen von CDU und CSU, sie stieß auch auf breite Zustimmung in der Bevölkerung. Unter anderem mit dem Versprechen, die Zahl der Ausländer in Deutschland drastisch zu reduzieren, hatte Kohl zudem die Bundestagswahl im März 1983 gewonnen.“

Hat sich seitdem viel geändert? Es war auch die CDU, die in den sechziger Jahren für die Wirtschaft massiv in der Türkei um Einwanderer geworben hatte – zu jener Zeit, als die Deutschen noch geburtenstarke Jahrgänge in die Welt setzten. Der Grund war einfach: der Türke war – wie der Spanier, der Grieche, der Italiener – billig. Er zahlte hohe Mieten für Bruchbuden, arbeitete für kleines Geld: und genau das erwartet man von Euch. Der Deutsche … der soll nämlich einen Mindestlohn bekommen. 8,50 Euro  die Stunde – immer noch so wenig, dass man damit arm ist (nicht vergessen: hier ist ein Hochpreisland!), aber trotzdem viel mehr, als man Euch zahlen wird: 3,82 Euro die Stunde ist für Euch genug. Und wenn ihr dreißig Jahre fleißig für die Gewinne der deutschen Oligarchen gearbeitet habt, dann werdet ihr sehen, wie schnell ihr wieder Abschaum, Gesindel, Ratten, Müll sein werdet – ebenso wie eure deutschen Brüder, die nirgendwo mehr hinflüchten können und Fremde in der eigenen Heimat sind.

Das solltet ihr bedenken, wenn ihr hier ansiedeln wollt. Ihr seid im Land jener Menschen, die fähig waren, ihre eigenen Brüder und Schwestern, ja sogar ihre Eltern und Kinder in industriellen Vernichtungslagern zu vertilgen. Auch heute noch machen die vor keiner Grenze halt … die Dir vielleicht noch unantastbar vorkommt (siehe Netzfrauen):

„Es gibt Firmen, die abgetriebene Föten aufkaufen und gewinnbringend weiterverkaufen. Es ist ein lohnendes Geschäft und egal, ob nun im Bereich Organhandel, der Kosmetik- oder Pharmaindustrie, ja sogar in der Nahrungsmittelindustrie, abgetriebene menschliche Föten werden wie Rohstoffe gehandelt und dies sogar mithilfe von staatlich finanzierten Beratungsstellen.“

Wenn Du dazu mehr erfahren willst: lies das Buch „Gott spielen“ von Stefan Rehder (Pattlochverlag 2007), dort erfährst Du, dass allein in Spanien und Frankreich 400000 menschliche Embryonen als Rohstoff einer neuen, gewinnträchtigen Industrie lagern (Seite 83), einer Industrie, an der Deutschland kräftig mit verdienen will.

„Der Islam betrachtet die Kinder und das Vermögen als die größten Gaben Gottes und als Pracht und Schmuck des Diesseits“ (siehe IGSaarland) … während der Deutsche seine eigenen Kinder mit Klagen vor Gericht erfolgreich aus der Öffentlichkeit verbannt … sie sind ihm zu laut (siehe Focus).

Das ist nun ein anderes Bild von einem Land, ein Bild, dass Du erhältst, wenn Du länger hier lebst … und nicht mehr genug Gewinn abwirfst für Deine Herren. Ich denke, es ist nur fair, Dir offen zu sagen, wo Du hier gelandet bist.

Meinen Brüdern und Schwestern aus dem Osten habe ich das 1990 auch erzählt … sie wollten das nicht glauben, zu magisch und verführerisch war die kunterbunte Glitzerwelt der Medien. Heute zünden Sie Eure Heime an, weil sie Angst haben, dass die Regierung ihnen noch mehr wegnimmt, dass auch noch das Wenige, was sie haben, in Gefahr gerät (siehe Spiegel) und sie – wie bald 500 000 ihrer Mitbürger – den Winter frierend im Stadtpark verbringen müssen.

Und zu diesen 500000 werdet auch ihr gehören … wenn ihr nicht mehr genug Gewinn abwerft. Und dann dürft ihr selbst erleben, wie schnell man in der Öffentlichkeit vom  Leistungsträger zum Parasiten wird, an dem man seine Vernichtungsphantasien austoben darf. Und wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wo ihr die Gewinnerwartungen nicht mehr erfüllt, wo ihr frecherweise Versicherungsleistungen einfordern müßt, für die ihr jahrzehntelang einen Großteil Eures Geldes investieren musstet – nun: ihr wisst, was ihr dann sein werdet:

Abschaum, Gesindel, Ratten, Müll.

So wie ich auch.

 

 

 

Die Vernichtung der Menschheit – und das Schweigen der Mehrheit: Reformgedanken

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Montag, 23.2.2015. Eifel. Es ist nicht gerade leicht, hier zu sitzen und zu schreiben. Das Haus ist leer, ein kaltes Echo erfüllt die Räume. Vieles – also: die Dinge die mir wert und teuer sind – befinden sich an einem anderen Ort. War mühsam: Schmerzen beherrschen den Körper und versöhnen einen mit der eigenen Sterblichkeit, die vor allem eins verspricht: ein endgültiges Ende jeder Form von Leid. Ja: Krankheit ist ein strenger Lehrmeister – und vielleicht ist gerade das der Grund, weshalb die Natur sie ersonnen hat … wir sollen es uns hier nicht zu bequem machen. Wir haben als Gesellschaft auch keinen Platz mehr für Kranke – vor allem: keinen Arbeitsplatz. Die Rendite diktiert uns Perfektion in allen Lebensbereichen, die totale Mobilisierung aller Menschen – Männer, Frauen und auch Kinder – für den „Arbeitsmarkt“ läßt keinen Platz für „Minderleister“, die aufgrund von Krankheit oder Alter das geforderte Mindestpensum nicht mehr erbringen können.

Das Haus in dem ich wohne ist gekündigt, das Haus in das ich ziehen muss schon bezugsfertig, doch trotzdem hängt alles in der Schwebe: weil ich dank einer Minirente für meine Kinder auf Leistungen vom „Jobcenter“ abhängig bin, um die Kosten des Alltags zu bestreiten  – Kosten, an deren Festsetzung man mich nicht im Mindesten beteiligt hat, die wurden andernorts diktiert …. soviel sei zur real existierenden Demokratie mal gesagt. Auf eine Genehmigung für das neue Haus warte ich seit Ende Dezember vergebens, es ist zwar preisgünstiger als das alte Domizil, aber das stört ja nicht bei der Ausübung von Herrschaft durch Bürokratie. Ich ziehe also in ein unbekanntes, unsicheres Land, eine unbekannte, unsichere Zukunft … und beschreite so einen Weg, den viele noch vor sich haben, viele jung und kerngesund, aber trotzdem überflüssig wie Hundekot an den Schuhen.

Dabei kann ich noch von Glück reden, dass ich nicht zu den Ärmsten der Armen gehöre: ich habe das große Glück, neben einer kleinen Leibrente einen verständigen Vermieter zu haben, der Geduld hat. Auf freier Wildbahn, auf dem freien Markt wäre ich als Mieter dank eines komplizierten Prozederes der Ämter völlig chancenlos – wer wartet schon gern monatelang auf den Abschluss eines Mietvertrages, der letztlich vielleicht doch von der Behörde nicht bewilligt wird? Es ist ein religiöses Fundament, das mir Halt und Stabilität gibt, notwendige Entscheidungen selber zu treffen – kein künstlich übergestülptes Glaubenskonzept von Weltkirchen, sondern der schlichte Blick auf das unausweichliche Ende allen Lebens, das jede Form von Qual, Entrechtung, Erniedrigung und Sklaverei beendet – vielleicht sogar endgültig. Bevor man nun gezwungenermaßen abtritt, kann man aber noch ruhigen Gewissens etwas Staub aufwirbeln.

Haben Sie sich schon mal gefragt, wieso wir das eigentlich mit uns machen lassen? Wieso wir uns so behandeln lassen? Sozialleistungen sind kein Geschenk, keine gnädige Gönnerei, sondern ein Recht, für das Generationen von Menschen die Hälfte ihres Einkommens stiften, um selbst ein sichereres Lebensgefühl zu haben. Sie sind noch mehr als ein Recht: sie sind eine Pflicht, die sich aus der Sozialstaatsklausel unseres Gesellschaftsvertrages ergibt – und genau für diesen Vertrag bezahlt auch der Ärmste der Armen seine Steuer in Form von Mehrwertsteuer, beteiligt sich so an der Finanzierung des Gemeinwohls.

Viele der Armen sind noch gar nicht mal krank – sie sind einfach aus anderen Gründen überflüssig. Manche sind einfach noch zu viel Individuum, tragen Tatoos, erlauben sich wüste Haarschnitte, zu lange oder ungepflegte Fingernägel, fremdartige Hobbys oder exotische Kleidung, weil sie den Werbern unserer „Kultur der individuellen Freiheit“ auf den Leim gegangen sind. Ja: damit wird gelockt. „Kommt zu uns, hier darf das Individuum frei sein, hier gibt es keine Diktatur, hier darf jeder leben, wie es ihm gefällt!“.

Wenn er die Kosten tragen kann, die andere definieren – das steht jedenfalls im Kleingedruckten … und das ist eine bittere Pille, die gerade vielen Bürgern der ehemaligen DDR sauer aufstößt: sie sind die aktuellste Kultur, die aufgesogen und verarbeitet worden ist.

Es sind aber nicht nur die Kosten – auch Kleidung, Haarschnitt, Schmuck: alles ist im Detail geregelt. Da geht es jedem Indianer besser als uns. Schauen Sie sich doch einfach mal die „besten Bewerbungsfotos“ 2014 an, die Zeitschrift „Wiwo“ wählt sie jedes Jahr aus und läßt sie von einer „Bewerbungsexpertin“ beurteilen (siehe Wiwo): Szenen aus einer Sklavenauktion … Szenen einer Sklavenkultur. Interessant nur der Leserhinweis, dass Australien Bewerbungsfotos grundsätzlich verboten hat. Ja – das kann eine Gesellschaft machen, wenn die Sklavenmarktmentalität überhand nimmt.

Schweifen wir ab?

Nein.

Arbeitslosigkeit ist ein Zustand, der in Zukunft auf SIE zukommen wird. Darum sollten SIE sich JETZT kümmern, wenn Sie wie ich erstmal zu den Ausgesteuerten gehören, zu denen, die noch nicht einmal Angebote für Jobs bekommen, weil sie als „nicht mehr verwertbar“ klassifiziert worden sind, dann werden sich schnell merken, dass niemand mehr mit ihnen redet, auch nicht die zuständigen Stellen. Sie existieren auf einmal außerhalb des Kosmos staatlicher Wahrnehmung – und ich kann noch von Glück reden, dann in anderen, vergleichbaren Fällen hat das Amt nach bekannt werden der Umzugsabsicht erstmal alle Zahlungen vollständig gestrichen. Ist nicht sonderlich logisch, aber es arbeitet ja auch nicht gerade die intellektuelle Elite der Menschheit dort.

Lesen Sie sich mal den aktuellen Artikel in der „Zeit“ genau durch (siehe Zeit):

Eine Studie der Universität Oxford kommt zu dem Schluss, dass bis 2030 rund 47 Prozent aller Arbeitsplätze in den USA der Automatisierung zum Opfer fallen könnten.

Glauben Sie jetzt nicht, dass Deutschland davon verschont bleiben wird: im Rahmen der Globalisierung werden die US-Maschinen auch unsere Arbeitsplätze vernichten.

Während etwa Sozialarbeiter oder Handwerker weniger gefährdet sind, ist das Risiko, ersetzt zu werden, besonders für Banker, Logistiker und Verwaltungsangestellte hoch.

Sogar Rechtsanwälte können durch Maschinen ersetzt werden.

Unglaublich, oder?

Zum ersten Mal habe ich von der Massenarbeitslosigkeit mittels Automatisierung durch eine Sparkassenreklame erfahren. Es war in den siebziger Jahren, wo wir noch davon träumen durften, „mehr Demokratie zu wagen“. Ja – das konnte man damals erleben. In der Romanreihe „Illuminatus“ von Robert Shea und Anton Wilson (die eine Grundlage für 99% aller heute gültigen Verschwörungstheorien über Freimaurer, „Illuminaten“ und SS-Zombiearmeen in bayrischen Alpenseen legte) inserierte die Sparkasse eine lustige Werbung, die aufzeigte, dass es Zeit wird, sein Geld für sich arbeiten zu lassen, weil die Maschinen den Menschen überflüssig machten. Ja – damals konnte man noch an ein Miteinander von Geld und Mensch glauben, damals waren „Bank“ und „Gesellschaft“ noch keine unversöhnlichen Feinde – die Bank war Diener der Gesellschaft, die die Geschäftsfähigkeit der Gemeinschaft fördern sollte .. anstatt nur für Anleger zu kassieren.

Das sie Letzteres tun würde, konnte man ebenfalls aus dieser Werbeanzeige schließen: läßt man sein Geld für sich arbeiten, weil man selber nicht mehr gebraucht wird, kommt es irgendwann zu einem Kampf zwischen den faulen Parasiten (wir nennen sie hilflos „Anleger“) und den produktiven Kräften der Gesellschaft, denen das Geld ausgeht, weil es für Zinszahlungen gebraucht wird: das merken wir ja gerade. Deutschland hat immer mehr virtuelle Millionäre, aber seine Brücken stürzen ein.

Mir kam damals der Gedanke, das wir wohl oder übel ein bedingungsloses Grundeinkommen zum Überleben brauchen würden, wenn die Automatisierung so fortschreitet – Jahrzehnte später kamen auch jene, die nicht durch die Sparkasse aufgeklärt wurden, auf diese Gedanken. Ja – die „Entscheider“ wussten schon damals von „Massenarbeitslosigkeit“ … und wählten einen sehr zweifelhaften Weg, ihr zu begegnen, als das Volk noch von Reichtum durch Arbeit träumte – ein Traum, der hunderttausend Jahre lang der sichere Weg zu Freiheit und Unabhängigkeit war.

Doch doch, bleiben wir mal auf dem Boden. Hätte ich zum Beispiel die Arbeitskraft meiner Jugend in die Rodung von Ackerland gesteckt, so könnte ich heute auf riesige Felder blicken, die meine sechs Söhne bestellen könnten: anstatt auf Almosen angewiesen zu sein, könnte ich das Leben eines weisen Alten führen, der dem Nachwuchs bei der Ausweitung und Verbesserung der Ertragskraft der Böden helfen könnte – die körperlichen Zipperlein würden keine Rolle dabei spielen, sie mindern Wissen und Lebenserfahrung in keiner Art und Weise. Statt dessen steckt diese Arbeitskraft jetzt in Konzernen, die schon vor Jahren erloschen und in andere Konstrukte aufgegangen sind – und in dem Staat, der sich seit der Agenda 2010 zum Diener der Entmenschlichung der Gesellschaft gemacht hat: die Folgen der Automatisierung der Gesellschaft hat – von heute auf morgen per Gesetz beschlosen – auf einmal der Einzelne selbst zu tragen, fernab jedes vernünftigen, menschlichen, plausiblen Verursacherprinzips.

Das Prinzip, dass nun wirkt, ist schlimmer als alles, was sich Shea und Wilson hätten ausdenken können: nicht mehr und nicht weniger als die Vernichtung der ganzen Menschheit durch Maschinen steht bevor – und wir agieren hilflos wie eine Bande verängstigter Kinder auf diese Herausforderung. Fallen 2030 47 Prozent aller Jobs weg – die aktuell noch sehr gut bezahlt werden – dann ist der Staat endgültig am Ende. Vernichtungslager für Minderleister sind die logische Konsequenz des Renditewahns – ob es einem gefällt oder nicht: Arme sind schlichtweg zu teuer, das nutzlose Durchfüttern von Minderleistern läßt sich in den Budgetplänen der Entscheider nicht mehr abbilden … jener Entscheider, die in den siebziger Jahren noch die kritische, rebellische Intelligenz als natürlichen Ansprechpartner für ihre Werbung akzeptiert haben: damals schon wurde die Entwicklung der „Grünen“ – an die noch keiner dachte – vorweggenommen: „Verschwörungstheoretiker“ waren die einzige Zielgruppe, die intelligent genug war, weit genug in die Zukunft zu schauen … was sie heute noch in den Augen der „Mächtigen“ verdächtig, ja, blasphemisch erscheinen läßt … und die notwendigen Schlußfolgerungen zu ziehen: baut die Gesellschaft so um, dass ihr zu den Sozialarbeitern (oder den wahrhaften Parasiten) gehört, dann werdet ihr 2030 überleben. Allerdings kann man schon jetzt sagen, dass „Sozialarbeiter“ – gerne in Jobcentern angestellt – ohne Menschheit wenig Arbeit haben, was auch für Handwerker gilt, die dann kaum noch einer bezahlen kann.

Ist es zu weit gedacht, von einer „Vernichtung der Menschheit“ zu reden?

Von weniger zu reden wäre angesichts der sozialen Großwetterlage verantwortungslos, der Werkzeugkasten der Geschichte enthält genug Instrumente und Erfahrungen über ihren Einsatz, die gründlich und zweifelsfrei aufzeigen, wozu die mechanisierte Gesellschaft in der Lage ist, wenn sie sozialen Ballast zum Vorteil einer kleinen Minderheit los werden möchte: systematisierter Massenmord ist gelebte Historie. Er kann übrigens auch durchgeführt werden, ohne das auch nur ein einziger Schuss fällt: „aushungern“ war schon immer eine beliebte und kosteneffiziente Methode, unnütze Esser los zu werden – „vergasen“ ist da  noch ziemlich teuer im Vergleich. Ist das Netz der Überwachung nur dicht genug, die Kontrolle durch „Sozialarbeiter“ (in den siebziger Jahren als „Ingenieure der Gesellschaft“ bezeichnet) hinreichend engmaschig, wird sich nirgendwo mehr unbemerkt eine kritische Masse bilden können, die sich den herrschenden Zuständen verweigert.

Merken Sie, dass das „Schweigen der Mehrheit“ möglicherweise gar kein Zufall ist? Vier Stunden am Tag sitzen Sie im Durchschnitt vor dem Fernsehgerät und lassen Ihren Geist von anderen prägen, die Ihnen ein alternativlose Verhalten diktieren: welche Kleidung angemessen ist, welche Frisur genehm ist, welche Möbel man diesen Sommer hinstellt und welcher Dresscode von Dienstag bis Donnerstag gilt: man braucht dafür noch nicht mal Werbung, ein einfacher „Tatort“ reicht dafür schon aus, um die Botschaft „wie man zu sein hat“ herüber zu bringen. Steht dann noch die Bundeskanzlerin auf und spricht: „Deutschland geht es gut“ – wagt dieser inhaltslosen Parole keiner mehr zu widersprechen.

Die Menschheit steht vor der entscheidensten Zeit ihrer Geschichte, die kritische Intelligenz liest nicht mehr „Illuminatus“ sondern die Börsennachrichten. Der Rest schweigt, ist verwirrt und – dank der Verunglimpfung jeglichen konstruktiven Denkens als „Verschwörungstheorie“ – völlig ratlos, wie es eigentlich weiter gehen soll. Kein Wunder, dass der Krieg wieder als Vater aller Dinge ins Spiel kommt, das war schon immer so: weiß die Politik nicht weiter, wird einfach mal etwas geschossen – das hält die Leute zahm und läßt sie sich glücklich schätzen, dass sie gerade nicht in der Ukraine wohnen – oder in Griechenland, wo die „Geldgeber“ gerade mal demonstrieren, wie einfach es heute geworden ist, einen ganzen Staat auszuhungern oder durch „Sanktionen“ in die Knie zu zwingen.

Nun – ellenlange Beschreibungen von real erlebbarem Elend gibt es genug.

Was fehlt, sind Lösungen.

Bevor mich nun die Telekom zum ewigen Schweigen verdammt (nein, das ist keine Strafaktion – ich hatte nur das Pech, Kunde bei ihr zu sein und umziehen zu wollen: das hat einen Weltkonzern so sehr überfordert, dass er nur eine Lösung kannte: ab dem 26.2. erstmal alle Leistungen einzustellen, obwohl ich dafür bezahle … nur: ohne Kommunkationsmittel kann man sich kaum dagegen wehren; soviel mal nebenbei zu unserer „Freiheit“), möchte ich eine kleine Lösung vorschlagen, die nun nicht von mir kommt … sondern aus Videospielen von Facebook stammt.

Das Prinzip ist einfach – und funktioniert.

Sie können am Spiel grundsätzlich umsonst teilnehmen, alle Ressourcen (in meinem Fall ist es das Dorf von Asterix dem Gallier, welches meinen jüngsten Sohn außerordentlich erfreut) weden kostenlos ins Haus geliefert. Wer mehr will … muss außerordentliche Leistungen erbringen. Ja – allen Unkenrufen zum Trotz funktioniert dieses kleine Gesellschaftssystem: kein Wunder, dank Automatisierung ist ja nur wenig Arbeit zu tun. Natürlich ist das Spiel nicht an der Börse … und braucht deshalb nur auf das realwirtschaftliche Prinzip des Überlebens zu achten anstatt auf das finanzwirtschaftliche Prinzip der Maximierung von Eigenkapitalrendite … was jedem gesunden Unternehmen die Kraft zu Innovation und Expansion raubt.

Wäre es nun zu vermessen, dieses Prinzip auf ganz Europa auszuweiten? Es funktioniert – das beweisen hunderte von gleichartigen Spielen Tag für Tag.

Alle Menschen bekommen eine Grundausstattung an Waren (davon sind genug da, mehr als verfügbares Geld): Wohnraum, Heizenergie, ein Stromkontingent, Nahrung, Kommunikationselektronik, auf dem Land ein Auto – nicht mehr, als man jedem Strafgefangenem auch zukommen läßt – das dürfte doch wohl noch nicht ein Zuviel an „Sozialromantik“ sein.

Was kostet das?

Ohne Baukosten knapp hundert Euro … AM TAG! Das kosten jedenfalls Strafgefangene (siehe Beispielklagen). Ein Arbeitsloser hätte sein jetziges Budget nach vier Tagen aufgebraucht … und es ist doch wohl eine ganz üble Botschaft, dass man erstmal einen Menschen umbringen muss, um eine angemessene Versorgung erhalten zu können. Wir brauchen das auch gar nicht als Geld ausbezahlen  – davon haben wir nämlich dank Konzentration der Gesamtwirtschaft auf Millionärszüchtungen im virtuellen Bereich nur noch sehr wenig – wir können das in Waren bereit stellen: wer braucht dann überhaupt noch Geld, wenn er all das hat, was ein Strafgefangener auch hat?

Organisiert man das nicht als Behörde, sondern als Unternehmen, kann man für 100 Euro am Tag schon ein hinreichend funktionsfähiges Leben führen … und Ausschau halten noch Verbesserungsmöglichkeiten für die Gegenwart. Zu tun wäre da viel … doch wo fängt man an?

Auch hier ist die Antwort erschreckend einfach. Habe ich selbst erlebt in den siebziger Jahren, als die kulturell Kreativen sich aufmachten, die Welt zu verändern … um sie vor dem unausweichlich erscheinenden Ende zu schützen. Überall sah man ein Symbol: eine lachende Sonne mit der Aufschrift „Atomkraft NEIN DANKE. Wo immer man hin kam, gab es Menschen, die durch einen einfachen Blechbutton als Reformer kenntlich waren: selbst in der Fremde hatte man so Ansprechpartner fern aller kleinlichen Parteipolitik … manche waren sogar extrem konservativ.

Also produiert man einfach kleine Blechbuttons und Aufkleber (kostet echt nicht viel, kann sich jeder leisten), schreibt eine Parole drauf („Wirtschaftskollaps? Nein Danke!“ – zum Beispiel, oder einfach „Reformator“ – ist im Prinzip egal, was drauf steht), nimmt ein freundliches Symbol (zum Beispiel eine freundlich lachende Erdkugel): schon hat man eine reale Basis, die täglich wächst, kann bilden, was man zur Reformation braucht – ein Erkennungsmerkmal der Gleichgesinnten, eine „kritische Masse“. Billig, einfach – und seit der Antike erprobt. Menschen, die die „Schnauze voll haben“ gibt es genug, sie dürften mitlerweile die absolute Mehrheit bilden … Wirtschaft und Politik werden sich automatisch ändern, wenn nur genügend Symbole die wahrnehmbare Welt bevölkern.

Zu aufwändig? Also: zur Not organisiere ich die Produktion der Werbematerialen selber … müßte aber schnell gehen, Ende der Woche bin ich offline – bis mindestens zum 24. 3 (und an dem Tag hat einer meiner Söhne Geburtstag, da bin ich also auch beschäftigt). Die zwei Euro pro Button oder Aufkleber dürften jetzt wirklich keine finanzielle Hürde darstellen … und ich bin mir sicher, dass es findige Menschen gibt, die dafür eine Sparkasse als Investor finden … die waren ja schon in den siebziger Jahren sehr zukunftsorientiert. Das wir uns einem endgültigem Ende nähern, wissen auch einige der sehr Vermögenden .. wie zum Beispiel der Multimilliardär Nick Hanauer, der schon jetzt zurecht „Mistgabeln“ sieht (siehe z.B. Indipendent 24).

Eine neue Welt ist machbar – mit wenig Aufwand. Und die drohende Abschaffung der Menschheit als Kostenfaktor (um nichts anderes geht es verrückterweise hier) – klar gesagt: ihre Vernichtung und Ausrottung aus betriebswirtschaftlichen Gründen – sollte Motivation genug sein, mal vier Euro für Jacke und Auto zu investieren.

Und nur keine Bange: andere Menschen sind früher mal mit desaströsen Segelschiffen über den stürmischen Atlantik gefahren, um wieder Zukunft zu haben. Wir Menschen können da einiges leisten – das haben wir hinreichend bewiesen.

Wer eine schöne, freundliche lachende Erdkugel visualisieren kann, der darf gerne seine Entwürfe zum Nachrichtenspiegel schicken … hier arbeiten ja noch andere, die das gerne entgegen nehmen.

Wer einen schönen Spruch für die Buttons hat, darf sich ebenfalls gerne melden.

Und dann … legen wir einfach los. Einfach so.

Oder?

 

 

 

iPhone-Hersteller plant Fabrik ohne Arbeiter

Wegen einer Selbstmordserie in seinen Werken war Apple-Zulieferer Foxconn in die Schlagzeilen gekommen. Jetzt verteidigt sich der Konzern-Gründer – und stellt eine Vision vor.

Foxconn produziert schicke Handys wie das iPhone von Apple, doch in den chinesischen Werkshallen des weltgrößten Elektronik-Herstellers herrscht ein straffes Regiment. Die Löhne sind spärlich. Jetzt denkt der Konzern über vollautomatische Fabriken in den USA nach. Innerhalb der nächsten fünf Jahre werde der Auftragsfertiger wahrscheinlich Bauteile und komplette Geräte in Amerika produzieren, sagte Foxconn-Gründer Terry Gou der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. „Mit Automatisierung in den USA kann man auch nach China liefern, die Kosten wären immer noch konkurrenzfähig“, sagte Gou.

Quelle

Der Tag wird kommen, da werden Produkte ihre Käufer kaufen müssen.

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