Ausgrenzung

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V.d. Leyen baut Demokratie ab“ – Punkt.PRERADOVIC mit Dr. Gudula Walterskirchen

Was ist in den letzten zwei Jahren mit unserer Demokratie passiert? Durch die sogenannte Pandemie wurde klar, wie schnell Parlament und Grundrechte ausgehebelt werden können. Und womöglich geht es im Herbst so weiter. Meinungsfreiheit ist inzwischen ein kostbares und seltenes Gut geworden. Laufen wir in eine totalitäre Gesellschaft? Ja, sagt die Historikerin und Autorin Dr. Gudula Walterskirchen. In ihrem neuen Buch „Wie wir unfrei werden- Der Weg in die Totalitäre Gesellschaft.“, analysiert sie die Zeichen für eine womöglich düstere Zukunft und zieht Parallelen zur Vergangenheit. Sie sagt: „Wir müssen die Taktiken der Totalitären kennen, um sie zu bekämpfen.

 

 

Ich würde mich freuen, wenn ihr meine unabhängige journalistische Arbeit unterstützt, damit ich auch in Zukunft weitermachen kann. Vielen Dank!

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#demokratie #totalitarismus #politik #deutschland #österreich #eu #wef #transhumanismus #meinungsfreiheit #grundrechte

„Ein Bundespräsident darf nicht ausgrenzen“ – Punkt.PRERADOVIC mit Prof. Dr. Max Otte

Er hat für den Paukenschlag bei der sonst vorhersehbaren Wahl zum neuen Bundespräsidenten gesorgt. Prof. Dr. Max Otte, seit 30 Jahren CDU-Mitglied, lässt sich als Kandidat von der AFD vorschlagen. Die CDU will ihn jetzt aus der Partei schmeißen, er kämpft dagegen. Aber warum tut sich Max Otte das an? „Weil es eine bürgerlichen Kandidaten braucht“, sagt der Ökonom und stellt mit Blick auf den Amtsinhaber Steinmeier fest: „Ein Bundespräsident darf nicht ausgrenzen“

Der geschürte Hass entlädt sich: Diskriminierung wird gesellschaftlich akzeptiert! (Raphael Bonelli)

Die neue 2-Klassen-Gesellschaft (Raphael Bonelli)

Univ.-Doz. DDr. Raphael Bonelli kritisiert im ServusTV-Interview den aktuellen Weg der Politik. Ungeimpfte werden ausgeschlossen, wodurch eine neue 2-Klassen-Gesellschaft entsteht. Raphael Bonelli spricht sich für eine Deeskalation aus und hofft auf Verständnis in der Politik.

Ausgrenzung ist Aggression

Den vollständigen Standpunkte-Text (inkl ggf. Quellenhinweisen und Links) finden Sie hier:
https://apolut.net/ausgrenzung-ist-aggression-von-alexander-jacobi

Der notorische Ausschluss von Menschen oder Themen aus einem gesellschaftlichen Diskurs ist kein friedvoller Akt. Sich gegenseitig wertschätzend zuzuhören, ist die Grundlage einer friedlichen Kommunikation. Eine wertschätzende Verständigung dringt nicht auf Überzeugung, also den Konsens, sondern hat einen friedlichen Diskurs zum Ziel. Dieser ist Grundlage einer friedlichen Gesellschaft. Ein Auszug aus dem Buch „Kant & Corona: Wie viel Aufklärung leisten Medien und Politik? Wie wenig Aufklärung verträgt die Demokratie?“

Von Alexander Jacobi.

Wenn Menschen der Regierung misstrauen, ist es eine Auszeichnung eines freiheitlich-demokratischen Rechtsstaats, wenn sich auch diese kritischen Menschen in diesem Land wohl fühlen. Es ist ein gutes Anzeichen für einen selbstbewussten, freiheitlich-demokratischen Staat, wenn in Diskussionen offen und kritisch über Regierungsmaßnahmen gesprochen werden kann – ohne dass daraus negative Folgen für den kritisch Sprechenden resultieren und ohne dass sich die kritisch Sprechenden dabei unwohl fühlen. Allein das Gefühl des Unwohlseins ist dagegen leiser Indikator einer rechtsstaatlich problematischen Entwicklung.

„Politisch Andersdenkende […] dürfen mit ihren Auffassungen auch in Zukunft nicht an den Rand gedrängt werden, auch dann nicht, wenn ihre Ansichten der Mehrheit noch so abwegig erscheinen.“ (1)

Diese Bemerkung Helmut Schmidts kann nur Bestand haben, wenn sie um eine eminent wichtige Unterscheidung ergänzt wird. Die Unterscheidung zwischen Tatsachen und Meinungen. Wer Tatsachen als bloße Meinungen, als subjektive Ansichten, als Einzelmeinungen bezeichnet, verkennt diesen außergewöhnlich wichtigen Unterschied. Der Unterschied wird aus „Faulheit und Feigheit“ verkannt, wie Immanuel Kant in seiner Aufklärungsschrift schreibt, oder aus taktischem Kalkül mit dem Ziel der Diskreditierung, um eigene Interessen durchzusetzen.

1G, 2G, 3G – Punkt.PRERADOVIC mit Dr. Peter F. Mayer

3G, 2G oder auch 1G, wie es bereits für einige Bereiche in Österreich kommen soll. Der Ausschluss von Ungeimpften scheint für den Herbst beschlossene Sache. Baden-Württemberg will ab 300 belegten Intensivbetten ungeimpften Menschen nur noch Supermarkt und Tankstelle erlauben, die anderen Bundesländer planen ähnliches. Aber sind die Maßnahmen wirklich evident? Der Physiker und Wissenschaftsjournalist Dr. Peter F. Mayer wertet für seinen Blog tkp internationale Studien aus. Und die kommen zu Ergebnissen, die der Politik widersprechen. Außerdem: WHO plant globalen Impfpass mit riesiger Datenmenge. Kommt der komplett gläserne Mensch?

Politische Drecksarbeit wird zunehmend ausgelagert

Während über all 3G startet, werden die Daumenschrauben bei der Treibjagd auf Ungeimpfte weiter angezogen. Hamburg führt bereits 2G ein. Dabei zeigt sich, dass Veranstalter und Wirte zu einer Front-Truppe der Regierung Merkel gemacht werden, denn sie werden Einschränkungen im Rahmen der Corona-Politik los, wenn sie restriktiver einlassen. Hier bestätigt sich ein Muster, das immer besser sichtbar wird, weil es die Regierung Merkel bewusst forciert: Drecksarbeit wie der Kampf gegen Kritiker und Abweichler vom Mainstream wird zunehmend an militante und ideologische Söldner ausgelagert, das sieht man an den Beispielen 2G, dem „Kampf gegen rechts“ und der Antifa …

Willkommen in der 2-Klassen-Gesellschaft!

Quelle:

https://www.merkur.de/bayern/corona-gipfel-soeder-tests-impfen-aiwanger-mpk-zr-90911962.html

Alter Spalter

Eine gespaltene Gesellschaft wie in den USA soll uns eine Mahnung sein — meint ein Sozialdemokrat, der an der hiesigen Spaltung mitwirkte.

Ein Kommentar von Roberto J. De Lapuente.

Ein altes Sprichwort wirft Sozialdemokraten etwas ganz Böses vor. Das soll hier nicht wiederholt werden. Aber wer sich anhört, was Sozialdemokraten heute sagen und wie sie politisch handeln, könnte auf den Gedanken kommen, das alte Sprichwort vielleicht so neu zu formulieren: „Wer hat uns gespalten? Die Sozialdemokraten, diese Gestalten!“ Doch sie betreiben dabei nur das alte Geschäft der Macht nach dem Prinzip: „Teile und herrsche“.

Was waren das für tolle Tage, als sich die US-Präsidentschaftswahlen schier endlos vor uns ausbreiteten und man fast zu der Ansicht kommen konnte, sie würden nie enden. Selbst der Wahlabend war ja kein Endpunkt und der noch amtierende Präsident gibt immer noch zu Protokoll, das Oval Office nicht räumen zu wollen. Toll waren und sind diese Tage, weil sie uns in Deutschland in Sicherheit wiegen. Denn so irre, wie es über dem großen Teich zugeht, ist es bei uns nicht.

Glaubt man jedenfalls zuweilen. Daher betont man es in Sonntagsreden. Der Zusammenhalt sei so gut wie nie, weiß der Bundespräsident stets zu erklären. In den Vereinigten Staaten könnte man das nicht behaupten. Olaf Scholz, nächster SPD-Kanzlerkandidat ohne Perspektive, legte nach und sagte ebenfalls sein Sprüchlein auf, wonach wir die gespaltene US-Gesellschaft als Mahnung ansehen sollten. Er sollte echt mal unter Parteigenossen nach Spaltpilzen forschen.

Rechtsradikale Hetzer, Verleumder und Denunzianten

Die Suche fiele ihm nicht schwer. Nur einen Tag, bevor Scholzens Ausführungen in der Bild am Sonntag am 08. November publiziert wurden, meldete sich eine der beiden Köpfe des sozialdemokratischen Parteivorsitzes zu Wort: Saskia Esken. Von jener Plattform aus, die auch Donald Trump wie kein anderer zu bedienen weiß, ergoss sich ihre Empörung ins Land…

Vom Mittelstand direkt nach Hartz IV … auch dann, wenn man wirklich alles richtig macht und beim Jobcenter selbst arbeitet

Samstag, 29.12.2012. Eifel. Bei der Hitliste der größten Lügen der deutschen Bundesregierung in den letzten zwanzig Jahren ist sicherlich die Lüge über die wahren Arbeitslosenzahlen auf Platz 1 zu setzen. Nirgendwo wird mehr gelogen als in diesem Bereich - unter Mitwirkung der gesamten schreibenden Nachrichtenzunft in Deutschland. Das hat auch seinen guten Grund: würden wir wirklich realisieren, das nur noch 17 Millionen Menschen in der echten Wirtschaft Unterschlupf finden (und schon ab einer Arbeitszeit von nur 21 Stunden als "Vollzeitkräfte" gelten - was die Zahl der wirklich noch "echt" arbeitenden Menschen nochmal deutlich reduziert), dann hätten wir Unruhe an den Märkten. Das können wir aber gerade gar nicht gebrauchen - das können wir eigentlich nie gebrauchen. Wenn sich ein Georg Diez im Spiegel über die Tagesschau aufregt und sie zum "Volkserziehungs-TV" erklärt, dann ist das sicher richtig, verkennt aber den eigentlichen therapeutischen Wert der Sendung: sie ist dazu da, die Märkte zu beruhigen. Unsere wahren Herrscher, unser wirklicher Souverän, unsere Hoheiten sind nämlich leicht zu beunruhigen - und wenn die unruhig werden, wird es schlimm für alle: Arbeitsplätze werden in Massen abgebaut, damit das richtig weh tut, wird der Sozialstaat (gerade dann, wenn man ihn mal braucht) abgeschafft und der Druck auf Arbeitslose nimmt zu ... so lange, bis sie alle zusammenbrechen. Da das keiner will, müssen die wahren Daten über die wirtschaftliche Situation Deutschlands verschleiert werden ... ebenso wie die wahren Geschichten über Menschen, die in die Hartz IV-Falle geraten.

Samstag, 29.12.2012. Eifel. Bei der Hitliste der größten Lügen der deutschen Bundesregierung in den letzten zwanzig Jahren ist sicherlich die Lüge über die wahren Arbeitslosenzahlen auf Platz 1 zu setzen. Nirgendwo wird mehr gelogen als in diesem Bereich – unter Mitwirkung der gesamten schreibenden Nachrichtenzunft in Deutschland. Das hat auch seinen guten Grund: würden wir wirklich realisieren, das nur noch 17 Millionen Menschen in der echten Wirtschaft Unterschlupf finden (und schon ab einer Arbeitszeit von nur 21 Stunden als „Vollzeitkräfte“ gelten – was die Zahl der wirklich noch „echt“ arbeitenden Menschen nochmal deutlich reduziert), dann hätten wir Unruhe an den Märkten. Das können wir aber gerade gar nicht gebrauchen – das können wir eigentlich nie gebrauchen. Wenn sich ein Georg Diez im Spiegel über die Tagesschau aufregt und sie zum „Volkserziehungs-TV“ erklärt, dann ist das sicher richtig, verkennt aber den eigentlichen therapeutischen Wert der Sendung: sie ist dazu da, die Märkte zu beruhigen. Unsere wahren Herrscher, unser wirklicher Souverän, unsere Hoheiten sind nämlich leicht zu beunruhigen – und wenn die unruhig werden, wird es schlimm für alle: Arbeitsplätze werden in Massen abgebaut, damit das richtig weh tut, wird der Sozialstaat (gerade dann, wenn man ihn mal braucht) abgeschafft und der Druck auf Arbeitslose nimmt zu … so lange, bis sie alle zusammenbrechen. Da das keiner will, müssen die wahren Daten über die wirtschaftliche Situation Deutschlands verschleiert werden … ebenso wie die wahren Geschichten über Menschen, die in die Hartz IV-Falle geraten.

Wir haben nun schon einige dieser Fälle veröffentlicht … und ich habe mir die Kritik an diesen Fällen sehr genau angeschaut. Manchmal ist mir geradezu schlecht dabei geworden. Ist schon irgendwann mal jemand aufgefallen, wie Hartz-IV-Abhängige in diesem Land öffentlich dargestellt werden? Sie sind die Aussätzigen der Neuzeit. Als mein Onkel Rentner wurde (ziemlich früh allerdings, mit 54 Jahren und einem Berg von Geld als Abfindung), hat er sich in der vornehmen Gesellschaft der Familie seines Schwiegersohns als „Arbeitsloser“ vorgestellt – er neigt zu solchen derben Scherzen … wofür ich ihn sehr mag.

Der Effekt war durchschlagend, er hätte auch sagen können: „Guten Tag, mein Name ist Klaus-Dieter Schwurbel, ich habe Aids, Lepra, Hepatitis B und einige durch die Luft übertragbare Geschlechtskrankheiten, die der Medizin noch nicht bekannt sind, außerdem sitze ich normalerweise wegen unkontrollierbarer  Gewalttätigkeit infolge wahnhafter, psychotischer Schübe in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie in Bonn ein und bin wegen meiner notorischen Kleptomanie bekannt, die nur durch meinen Alkoholismus gebremst wird“.

Wer so in der Gesellschaft wahrgenommen wird, der hat bald keine andere Chance mehr, als sich Gesellschaft in Form von Tieren zu verschaffen. Aktuell greift Siybille Berg diese Menschen im Spiegel auf … in einer wohlgemeinten Phantasie, die erkennen lässt, das sie viel Verständnis für jene Menschen hat, die finanziell so weit unter ihr stehen:

Da sind andere wie ich, von keinem gemocht, von der Welt nicht benötigt, vom Kapitalismus aussortiert. Alleine in einer Wohnung hockend, aus dem Fenster starrend. Ich bin nicht alleine, die Welt hat sich nicht gegen mich verschworen. Ich bin ihr nur einfach egal.

Man wird vielen egal, wenn man ganz unten ist. Tiere sind da besser als Menschen – sie achten nicht auf die Kontostände, wenn sie Zuwendungen verteilen – das kann manchmal Leben retten. Psychologen und Psychiater empfehlen deshalb einsamen Menschen, sich ein Tier anzuschaffen, für das man da sein kann. Es ist also wahrlich nichts Besonderes, wenn Arbeitslose sich Tiere halten: über drei Millionen der 42 Millionen Jobcenterkunden haben schon überhaupt keine Chance mehr, wie der Spiegel aktuell berichtet.

Eine dieser Arbeitslosen möchte ich heute mal vorstellen. Sie hat keine vier Kinder, kämpft nicht gegen das System, will einfach nur eins: Arbeit. Diesen Text hat sie  zwischen ein paar Bewerbungen verfasst, ich habe ihn nicht verändert (es gab allerdings ganz wenige Flüchtigkeitsfehler … die sind jetzt fort).  Es ist die Geschichte eines ganz normalen Menschen, wie es sie in diesem Land zu Millionen gibt … und wie man sie nie in den Medien zu lesen bekommt. Es ist die Geschichte eines Menschen, der sogar beim Jobcenter selbst gearbeitet hat … und so nebenbei ein paar Einblicke vom Innenleben des Jobcenters vermitteln kann.

Dieser Mensch bleibt absolut anonym. Auch wenn jetzt tausend Leute helfen wollen – ich gebe die Adresse nicht heraus. Sucht andere Wege. Und jetzt: eine ganz normale Geschichte, wie der deutsche Mittelstand sich mit Fleiß, Tüchtigkeit, überdurchschnittlichem Einsatz und Arbeitswillen direkt nach Hartz IV vorarbeitet:

 

Am Anfang muss ich erst mal ein wenig ausholen, denn wie mir irgendwann klar geworden ist, fing da Ganze ja schon vor ein paar Jahren an:

Damals arbeitete ich für eine bekannte Autoverleihfirma in der Buchhaltung. Es hätte mich vielleicht misstrauisch machen sollen, dass es dort keine Angestellten gab, die in irgendeiner Gewerkschaft waren und nur zwei Angestellte (von ca. 40 allein in dieser Filiale) die Kinder hatten.

Wie auch immer, ich machte meine Arbeit gut und brachte mich voll ein, im Glauben an einen sicheren Arbeitsplatz und daran, dass sich Fleiß und Einsatz lohnen würden. Eine Zeitlang übersah ich einfach was wirklich los war: immer wieder mittags durcharbeiten, Überstunden ohne Ende, Bossing, das Betriebsklima unter aller Kanone.

Eine Kollegin und ich hielten zusammen und solange sie noch in der Firma war, war es auszuhalten. Doch dann wanderte sie aus und ich blieb zurück und hielt weiter durch (nebenbei suchte ich einen neuen Job, das war sehr schwer). Mir blieb auch nichts anderes übrig, als weiter durchzuhalten, denn der Verdienst war nicht gerade üppig und ich wollte nicht arbeitslos werden um mit noch weniger Geld da zustehen. Irgendwann sagten mir Bekannte wie schlecht ich doch aussehen würde, ob ich etwa krank wäre. War ich, doch das war mir damals nicht bewusst. Meine Seele litt, ich rutschte mit Riesenschritten in eine Depression, aber selbst wenn ich das bemerkt hätte, hätte ich es nicht zugegeben. In der heutigen Zeit muss man funktionieren oder man geht unter.

Meine Arbeitsleistung selbst ließ seltsamerweise nicht nach, aber zu Hause hatte ich kaum noch Kraft für den Haushalt, geschweige denn für solche Dinge wie Ausgehen, oder Freunde…. Auch hatte ich auf Arbeit nicht erkannt, dass eine neue Kollegin gegen mich integrierte. Im Nachhinein war es vielleicht besser so, denn sie schaffte es, dass ich gehen musste. (Ein halbes Jahr später wurde sie selbst gefeuert, wie ich erfuhr.)

 

Die Arbeitslosigkeit dauerte nicht lange und ich fand über eine Zeitarbeitsfirma wieder eine neue Stelle, vom Regen allerdings in die Traufe. Als Zeitarbeiter war man in dieser Firma ein Mitarbeiter zweiter Klasse, das bekam man deutlich zu spüren. Gleichzeitig wurde aber erwartet, dass man höhere Leistung brachte als die Festangestellten, obwohl man nur die Hälfte an Gehalt bekam. Mobbing? Natürlich, obwohl seit über vier Jahren kein Zeitarbeitnehmer mehr in eine feste Stellung übernommen worden war. Außerdem lauerte bereits ein anderer Konzern diesen Teil der Firma zu übernehmen und es wurde mit Windeseile daran gearbeitet den „Laden“ aufzuräumen. Jeder wusste es, in spätestens einem halben Jahr würde jeder Leiharbeiter gehen müssen. Wir waren nur Lückenbüßer. Also wieder einen neuen Job suchen.

 

Ich fand diesen auch, allerdings nur halbtags mit dem Versprechen, dass diese Stelle zu Vollzeit ausgebaut werden würde. Dann kam die Krise…. Schneller als ich dachte, wurde aus dem Stellenausbau ein Stellenabbau.

 

Nach wenigen Jahren wieder arbeitslos. Na gut, egal, ich würde schon wieder etwas finden. Ich wollte ja schließlich arbeiten und Geld verdienen. Und ja, nach kurzer Zeit fand ich eine Stelle in der Kindergeldkasse, allerdings befristet auf ein halbes Jahr. Ein paar Jahre früher, hätte ich eine befristete Stelle nicht mal in Betracht gezogen. (Und wie ich heute weiß, werden im öffentlichen Dienst die Stellen so gut wie immer nur befristet besetzt.) Zumindest die meisten Kollegen waren klasse. Die waren sogar selbst gefrustet, dass die Leute nur befristet wurden, denn das machte ihre eigene Arbeit auch nicht gerade leichter. Es kostet Zeit immer wieder neue Leute anzulernen. Übernahmen in eine feste Stellung erfolgten äußerst selten. Für mich bedeutete das: die Stelle antreten und nebenbei gleich wieder auf Arbeitssuche gehen.

 

Und ich war natürlich so naiv nicht zu erkennen, in welcher Spirale ich mich befand: Zeitarbeit, befristete Stellen…prekäre Jobsituation.

 

Danach, und ich schäme mich es zuzugeben, landete ich für ein weiteres halbes Jahr in einer anderen Behörde, die Arge. Nicht als Vermittlerin (obwohl auch hier die Neuen nur befristet eingestellt werden, so die Personalpolitik), ich hatte ja kein Studium vorzuweisen. Nein, in der Verwaltung fand ich sozusagen Verwendung. Ich fühlte mich auch nicht wohl, war ich doch seit Anfang an gegen Hartz IV gewesen, und jetzt arbeitete ich auch noch für diese Behörde. Aber ich behandelte die „Kunden“ wie ich auch selbst behandelt werden wollte, freundlich. Viel Kontakt hatte ich zwar nicht mit diesen Menschen zu denen ich später auch zählen sollte, aber für mich ist zumindest selbstverständlich freundlich zu grüßen und weiterzuhelfen, wenn jemand eine Frage hat. Uns als „Kunden“ zu bezeichnen, finde ich übrigens falsch, man wird ja nicht so behandelt. Alles geschieht unter Zwang. Gerne verwendet wird das Wort „Freiwillig“, zwei Sätze später wird dann mit Sanktionen gedroht. Was denn nun? Entweder etwas ist freiwillig, dann kann man ohne Konsequenzen ablehnen, oder es ist ein „Muss“, dann muss man mit Konsequenzen bei Nichteinhalten rechnen.

Wie auch immer, es gab hier durchaus Kollegen die auch die andere Schreibtischseite kannten und die Hilfesuchenden freundlich behandelten. Aber es gab leider mehr als genug Kollegen, die auf diese Menschen hinabblickten und sie entsprechend behandelten. Wenn ich dann bemerkte, dass man ja gar nicht wüsste, was diese Menschen mitgemacht hätten und weshalb sie in dieser Situation steckten, ja dass die meisten mit Sicherheit lieber einen guten Job hätten, wurde ich verständnislos angeschaut. Heute weiß ich, dass die Mitarbeiter der Jobcenter von oben indoktriniert werden, dass jeder Hartz-IV- Empfänger ein Schamrotzer sei, der sich Leistungen erschwindeln möchte, auf gut Deutsch: Jeder Hartz-IV-Empfänger will nur „bescheißen“! Auch dass die Hilfesuchenden bereits beim Eintreten in das Gebäude vom Sicherheitsdienst unfreundlich und abweisend behandelt werden, ist so gewollt!

 

Nun es kam, wie es kommen musste: Mitte 2010 trat ich meinen Gang zur Agentur für Arbeit an. Auf meine Bitte wurde mir zumindest ein 2-monatiger Weiterbildungskurs in SAP bewilligt, den ich auch sehr erfolgreich abschloss. Half nur leider nicht. Bewerbung um Bewerbung: erfolglos. Dass es nicht einfach werden würde, hatte ich ja geahnt, ich war ja bereits über vierzig, da gilt man in der Arbeitswelt inzwischen als zu alt. Das ist natürlich völlig lächerlich, vor allem im Büro. Ehrlich gesagt, inzwischen frage ich mich, ob ich mir nicht einfach mal einen Rollator leihen sollte und mit diesem zu einem Vorstellungsgespräch erscheinen…

 

Je mehr Zeit verstrich, desto depressiver wurde ich. Es konnte doch nicht angehen, dass ich keinen Arbeitsplatz fand. Schließlich wollte ich doch arbeiten, und jeder der arbeiten will, bekommt doch auch Arbeit. Lag es wirklich an meinem Alter, war ich zu dick oder zu dumm? Meine Zeugnisse waren schließlich gut, daran konnte es nicht liegen, oder doch? Meine Selbstzweifel wuchsen mit den Monaten, und die Angst vor Hartz IV.

 

Allein die Vorstellung Hartz IV beantragen zu müssen, war der pure Horror.

 

Dazu muss man vielleicht auch wissen, dass ich bereits als Jugendliche für ca. 3 Jahre in die Fänge der Sozialbehörden geraten war. Als ich 12 Jahre alt war, hatten sich meine Eltern getrennt und ließen sich scheiden. Mein Vater hatte daraufhin den Job geschmissen um nicht für Frau und Kinder zahlen zu müssen und so standen wir vor dem Nichts.

 

Obwohl es damals noch nicht so schlimm wie heute mit Hartz IV war, hatte ich mir geschworen, dass mir so etwas nie passieren würde (na ja, in dem Alter hat man noch viele Illusionen). Aus diesem Grund habe ich dann meine Ausbildung zur Bürokauffrau sehr ernst genommen und später auch Gelegenheiten zur Weiterbildung genutzt, war fleißig und mir auch nicht für Überstunden zu schade. Tja, das half dann am Ende auch nicht und es ärgert mich wahnsinnig, wenn sich Politiker hinstellen und es so darstellen, als wenn nur Menschen ohne Ausbildung in diesem menschenverachtenden System feststecken würden.

 

Dazu kam natürlich die Tatsache, dass ich, wenn auch nur kurz, für diese Behörde gearbeitet hatte. Man wurde vom Ex-Kollegen zum „Kunden“. Wie schon erwähnt, gibt es auch in den Jobcentern Mitarbeiter, die nicht jeden Hilfesuchenden für „Schmarotzer“ halten. Sie wissen dann auch, dass die wahren Schmarotzer jene Arbeitgeber sind, die so wenig Lohn zahlen, dass die Menschen „aufstocken“ müssen. Nicht zu vergessen jene, die sich Eingliederungshilfen zahlen lassen, um Menschen Arbeit zu geben. Wenn diese Hilfen dann wegfallen, die werden ja nur für einen gewissen Zeitraum bezahlt (meistens für ein halbes Jahr), werden diese Menschen vielleicht noch einen Monat weiterbeschäftigt (reines Alibi) und dann entlassen. Schwupps, sofort wird ein neuer Arbeitnehmer gesucht, der natürlich wieder nur „mit Eingliederungshilfe eingestellt werden kann“. Das wirklich Skandalöse dabei ist, dass die Jobcenter-Mitarbeiter wissen, dass diese Eingliederungshilfen skrupellos ausgenutzt werden. Eigentlich müssen diese Gelder nämlich zurückgezahlt werden, wenn die Menschen nicht mindestens um denselben Zeitraum weiterbeschäftigt werden, für den diese Eingliederungshilfen gezahlt wurden. Die meist fadenscheinigen Gründe für die Entlassung werden erst gar nicht angezweifelt oder untersucht. Da geht man einfach drüber hinweg. Die meisten Arbeitgeber kommen damit durch.

 

Aber auch nicht alle Mitarbeiter der Jobcenter kommen ungeschoren davon. Diejenigen, die noch sozial engagiert sind und sich auch für die Hilfesuchenden einsetzen möchten, werden entweder psychisch krank (wie meine Freundin, die über ein Jahr brauchte um wieder auf die Beine zu kommen und sich dann versetzen ließ), oder bewerben sich nach kurzer Zeit wieder auf andere Stellen. Jetzt sollte sich auch niemand mehr über die Mitarbeiter der Jobcenter wundern, es bleibt ja meist nur der „Bodensatz“ zurück. (Okay, das ist jetzt vielleicht gemein).

 

Jetzt sind ein wenig die Pferde mit mir durchgegangen. Entschuldigung dafür, aber ich habe mich entschieden, dies jetzt so zu belassen.

 

Also, vier Wochen vor offizieller Beantragung von Hartz IV (an dem ich beantragen müsste) und ich falle in ein tiefes Loch. Muss mich anstrengen und zusammenreißen. Schließlich brauchen mich meine Katzen und meine Mutter. Vielleicht findet sich ja doch noch rechtzeitig ein neuer Job. Meine (einzig verbliebene) Freundin drängt mich, zur Behörde zu gehen, sonst bekäme ich nicht rechtzeitig Geld.

Ich kann nicht.

 

Ein Tag vor dem offiziellen Termin. Ich schaffe es immer noch nicht zum Jobcenter zu gehen. Meine Mutter und meine Freundin bedrängen mich weiter. Es geht trotzdem nicht. Seit einer Woche denke ich unentwegt über Selbstmord nach.

 

Drei Wochen nach dem offiziellen Termin. Meine Mutter und meine Freundin nehmen mir das Versprechen ab, am nächsten Tag zum Jobcenter zu gehen. Mir ist kotz übel. Ich denke an meine Katzen und weiß, ich habe keine Wahl mehr. Sie müssten hungern.

 

Nächster Tag. Ich konnte kaum schlafen und habe Kopfschmerzen. Meine Hände zittern und mir ist schlecht, aber ich fahre. Ich habe es versprochen und ich halte meine Versprechen.

Der Sicherheitsdienst, ein Kahlkopf mit stechendem Blick, ist ausgesprochen unfreundlich. Dies löst sofort eine Abwehrhaltung in mir aus. Das ist ein Neuer wie ich erfahre, der ist so. Irgendwie schaffe ich es durch diesen Behördengang. Als ich nach Hause komme bin ich völlig erschöpft.

 

Seitdem muss ich mit Hartz IV leben. Ich habe seitdem diverse Mitgliedschaften bei Tierhilfsorganisationen kündigen müssen, das ging ja nicht mehr. Zeitungen und Zeitschriften kann man sich auch nicht mehr leisten, da muss dann das Internet herhalten. Man kann auch nicht das essen, worauf man Lust hat (wobei das auch schon vorher keine Luxus-Lebensmittel waren), man achtet eigentlich nur noch auf den Preis. Klamotten? Das ist gar nicht mehr drin. Handy? Vertrag gekündigt, ist nicht lebensnotwendig und kostet zu viel. Meinen alten Corsa habe ich versucht solange wie möglich zu halten. Schließlich verlangen die meisten Arbeitgeber heutzutage, dass man ein Auto hat, selbst wenn man nur im Büro arbeitet. Doch dann war der TÜV fällig und mit ihm notwendige Reparaturen. Das war nicht bezahlbar, also Auto ade.

 

Das sind nur einige Dinge die einem mit Hartz IV blühen. Ich lebe in ständiger Angst, dass ein wichtiges Gerät seinen Geist aufgeben könnte. Eine Reparatur des Kühlschranks oder Computers etwa oder gar eine Neuanschaffung. Das könnte ich niemals stemmen. Oder noch schlimmer, wenn eine meiner Katzen krank würde.

 

Das einzig Gute in meiner Situation ist meine Freundin. Wenn sie mich nicht mal auf einen Kaffee oder auch zum Essen einladen würde, hätte ich gar keine Teilhabe am öffentlichen Leben mehr.

 

Und so geht es Millionen von Menschen in diesem unserem Lande. Vielen geht es sogar noch schlechter als mir. Ich meine zum Beispiel die chronisch Kranken, die von den Jobcentern fertig gemacht werden.

 

Zumindest konnte ich den beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben und meinen Katzen eine Kleinigkeit zu Weihnachten gönnen, in dem ich eine kleine technische Spielerei (gekauft in besseren Zeiten) verkauft habe. Ein Baum war nicht mehr drin, aber ein Adventsgesteck bietet auch ein wenig Lichterglanz.

 

Du siehst, lieber Eifelphilosph, meine Geschichte ist wirklich nicht besonders drastisch oder dramatisch. Es gibt weit schlimmere Schicksale. Das Tragische ist, meiner Meinung nach, dass es Millionen Menschen so oder ähnlich ergeht, und dass es zur Normalität verkommt. Noch schlimmer ist, dass Menschen wie wir gebrandmarkt sind als Taugenichtse, Nichtskönner, Faulenzer und Schmarotzer. Das ist menschenunwürdig. Und deshalb bin ich froh, dass es doch noch Menschen wie Dich gibt, die sehen, dass Hartz-IV-Empfänger auch Menschen sind.

 

Wäre ich allein, würde ich stärker dagegen angehen, aber ich habe eine große Verantwortung meiner Mutter (mit kleiner Rente) und meinen Katzen gegenüber. Wie schon in einer e-mail beschrieben, wird es mir oftmals zu viel, aber dann mache ich doch wieder weiter. Mein Seelenleben hat jedenfalls sehr gelitten und mir wurde nahe gelegt, mir doch Hilfe von einem „Seelenklempner“ zu suchen. Doch das ist mir nicht sehr geheuer…

Vielen Dank für diese Zeilen – und wieder mal ein persönlicher Dank an jenen Leser, der bis hierher durchgehalten hat. Mich hat dieses Schicksal sehr fasziniert, weil es so normal ist. Die Geschichte ist nicht drastisch oder dramatisch … sie ist völlig normal. Die Mehrheit der Deutschen kennt dieses gewerkschaftslose Arbeitsleben, in dem man alles gibt, weil man den Leitsatz der Zeit verstanden hat:

In der heutigen Zeit muss man funktionieren oder man geht unter.

Die Mehrheit der Deutschen merkt auch, das Depressionen zur Volkskrankheit werden, weil alle die gleichen Arbeitsbedingungen haben. Ich halte diese Lebensgeschichte für eine sehr wichtige Geschichte, darum ein Aufruf an die Leser hier – vor allem an diejenigen, die für den „Spiegel“ und die „Welt“ arbeiten (ja, ich weiß das ihr hier lest. Seit doch heute mal mutig, und veröffentlicht diese Geschichte. Doch doch … „Analysetools“ haben Euch zweifelsfrei ausgemacht, jetzt versteckt euch mal nicht, hat keinen Sinn mehr): verbreitet sie weiter.

Das ist kein bedauerlicher Einzelfall, sondern das TYPISCHE DEUTSCHE ARBEITNEHMERSCHICKSAL im Jahre 2012. Ein Mensch, der alles richtig gemacht hat, ein Mensch, der genau die richtige Einstellung hat, keine Kinder, keine Freunde, keine teuren Hobbys – jemand, der NUR FÜR DIE ARBEIT LEBT … und dafür – wie alle anderen auch – einen sehr hohen Preis bezahlt hat. Gut, dieser Mensch pflegt noch seine Mutter … aber ein paar Fehler darf man ja wohl noch haben: schließlich ist er bzw. sie auch nur ein Mensch.

Das ist der Weg, der inzwischen allen droht: Vollzeitjob-Leiharbeit-Arbeitslos – drei Schritte zur völligen sozialen Vernichtung.

Und ich will jetzt kein Gemecker hören, weil da noch Katzen leben: Menschen haben in diesem Leben schon längst keinen Platz mehr – ist halt das normale Hartz IV-Schicksal – das Schicksal eines ganz normalen Menschen, der einfach nur arbeiten will, alles richtig macht und trotzdem aussortiert wird.

Ja … „über 40“ zu sein war schon vor zehn Jahren ein Makel.

Heute ist dies kein Makel mehr … sondern ein existenzgefährdender Zustand, ebenso wie die Mitgliedschaft bei einer Gewerkschaft oder die Tatsache, das man Kinder zu versorgen hat.

 

 

Merkels Welt und das Leben im Abseits in Deutschland

Millionen Menschen welche von Hartz IV leben, von ihrer Hände Arbeit nicht mehr ihre Familien ernähren können, Alte Menschen welche auf Grundsicherung angewiesen sind, tausende welche kein Dach über den Kopf haben, Hunderttausende welche auf Lebensmittelspenden angewiesen sind, bei der Bekämpfung der Kinderarmut ist man nicht vorangekommen, Bildung und Gesundheit erste und zweiter Klasse, all das ist die Realität in Deutschland.

Und nun ziehen weiter dunkle Wolken über den „Sozialstaat Deutschland“ auf, eine neue „Armut“, oder wie es die Medien bezeichnen, die „Energie Armut“. Fakt ist schon heute, dass immer mehr Hartz-IV-Empfänger, nicht nur ihnen, der Strom gesperrt wird, weil sie ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können. Von einer solchen Abschaltung waren im vergangenen Jahr 200000 Menschen betroffen, worauf das ARD-Magazin Report Mainz hingewiesen hat. Das scheint die Politik nicht wirklich zu interessieren, denn wie man nun weiß, ist davon auszugehen, dass es bei den 200000 Menschen welche der Strom bereits gesperrt worden ist, nicht bleiben wird.

Wie eine Hand voll Kapitalisten des Energiemarktes, über die Medien mitteilen ließ, ist mit einer „drastischen Erhöhung der Strompreise“ zu rechnen, was für eine „Überraschung“. Doch halt, es naht „Hilfe“ aus der Politik (kleiner Scherz), denn die teilt uns mit, „man müsse dafür sorgen, dass die Belastung für private Haushalte überschaubar bleibt“, was so viel heißt, wir können auch nichts machen, wir sind hilflos der Gier des Energiemarktes ausgeliefert.

Deutlicher wird da die FDP, welche schon mal klar gestellt hat, dass man einer Subventionierung der Strompreise für private Haushalte nicht mittragen werde. Eine solche Politik bezeichnen FDP Politiker als „mitfühlenden Liberalismus“.

Ja die Armut und Not in Deutschland hat viele Gesichter. Wo die Armut als Mieter mit eingezogen ist, wird man schon bald daran erkennen, welche Wohnungen am Abend dunkel bleiben.

Es ist noch gar nicht so lange her, da sprach Merkel zu ihren Untertanen und versprach: „Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, gerade in Deutschland haben wir Grund zur Zuversicht. (…) Es sind so wenig Menschen arbeitslos wie seit 20 Jahren nicht (…) Wir wollen, dass unser Land das bleiben kann, was es ist: MENSCHLICH und erfolgreich (…) Dazu wollen wir die Familien stärken, damit unser Land kinderfreundlicher wird. Wir werden die sozialen Sicherungssysteme so verändern, dass sie auch in Zukunft JEDEM die HILFE und LEISTUNG geben, die er braucht……“.

Ich kann solches „Geschwafel“ nicht mehr ertragen, denn die Realität, der täglichen erlebbaren MENSCHLICHKEIT ist in Deutschland eine ANDERE.

 

Jeder müßte endlich den Mund aufmachen

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Unerträgliche Zustände im Jobcenter: Gängelung, Erpressung, Schikane. Und jede Menge Inkompetenz. Ein Gespräch mit Eckhard Freuwört

Interview: Gitta Düperthal
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Eckhard Freuwört (52 Jahre) hat seine Satire »Fordern statt Fördern« zum kostenlosen Downloaden ins Netz gestellt. Unter realasmodis.blog.de/2010/08/06/jobcenter-chronologie-9137551/ schildert er seine persönliche Geschichte als Hartz IV-Berechtigter im Jobcenter.

Als Chemo- und Mikroprozessortechniker mit langjähriger Berufserfahrung, weiteren Berufsabschlüssen, Publikationen in wissenschaftlichen Fachblättern und veröffentlichten Büchern, hat man Sie aus dem Job gemobbt. Was ist Ihnen dann als Hartz-IV-Berechtigter widerfahren?

Was ich im Jobcenter in der Region Hannover erleben mußte, würde ich als Amtsmißbrauch bezeichnen, wie er im Dritten Reich üblich war. Es fängt mit Kleinigkeiten an: Man putzt Sie herunter, hält Sie klein; es folgen Drohungen, Schikanen, Beschimpfungen und Nötigungen. Mir wurde beispielsweise gedroht, falls ich aufmuckte, schicke man mich zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU). Dorthin kommandieren die Behörden Mitbürger ab, von denen sie meinen, daß sie aus dem Verkehr gezogen werden müssen. Was war bei Ihnen Anlaß für diese Drohung?
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Meinen ganz persönlichen Dank an meinen Bloggerfreund  Eckhard Freuwört der den Mut und die Stirn hat sich gegen dieses System öffentlich zur Wehr zu setzen, dazu braucht es verdammt viel Mut, denn es bedeutet ein Schritt aus der Anonymität die oftmals sehr gefährlich sein kann. Beispiele gibt es zuhauf wie zum Beispiel Thomas Kallay Kläger vor dem Bundesverfassungsgericht bezüglich Eckregelsätze, er wurde massiv bedroht, verbal wurden seine Kinder auf öffentlicher Straße attackiert, er war einem unglaublichen öffentlichen Druck ausgesetzt, das kostet Kraft.

Ich möchte mich bei Eckhard Freuwört auf diesem Weg ganz persönlich bedanken, und ich bin stolz darauf in seiner Freundesliste zu stehen, denn das sind Männer mit Rückgrat, keine Wendehälse, keine Weicheier, keine weich gespülten, sondern vielmehr ganz großartige Persönlichkeiten.


Einfach nur danke……


Mit besten Grüßen:Grilleau

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