Viele, viele Jahre und zehntausende von Toten später haben die kriegführenden Mächte ihr Totalversagen, ihre Ahnungslosigkeit, ihre militärische Unfähigkeit endlich eingesehen.
Sie hatten unter der Federführung der top-aggressiven USA vor gut neun Jahren in Afghanistan einen Krieg begonnen, der von vornherein niemals zu gewinnen gewesen wäre.
Die Motivation der USA zu diesem Krieg ist fraglich; in Betracht kommen entweder grenzenlose, militärische Selbstüberheblichkeit bis hin zur massiven Persönlichkeitsstörung führender Generäle und Präsidenten oder aber versteckte, politische Ziele, über die bloß niemand offen spricht.
Für psychische Krankheit spricht die allseits sattsam bekannte Auffälligkeit des letzten Amtsinhabers George W. Bush, der genauso wie seine Gegner bekennendermaßen in „göttlichem Auftrag“ gehandelt haben wollte. Sein Adlatus Dick Cheney, welcher höchstpersönlich blendend am Irak-Krieg große Summen verdiente (er ist führender Anteilseigner der Firma Halliburton, die Exklusivaufträge für die Armee ausführt), verbrämte offizielle Statements an den Präsidenten immer wieder gern mit markigen Bibelsprüchen um Bush zu motivieren. Immerhin sollte der Präsident nicht auf die Idee kommen, militärische Auseinandersetzungen zu beenden. Der ehemalige US-Präsident fiel durchaus des Häufigeren durch seine verschwiemelte Religiosität auf, für die er nach eigenem Dafürhalten Kriege führte. So verriet er dem vorletzten, palästinensischen Ministerpräsidenten unter Zeugen, er sei „von Gott berufen, im Nahen Osten Frieden zu machen. Nötigenfalls mit brutaler Gewalt.“
Ähnlich wie in den letzten Tagen des letzten Weltkrieges blieb Bush offensichtlich so dumm und uninformiert wie Hitler, der ebenfalls kaum bis gar keine offenen Widerstände von Generälen erfuhr und nur noch unzureichend bis falsch informiert worden war.
Das Militär hat ganz zweifellos von Anfang an genau gewusst, dass ein Sieg über die Taliban niemals hätte erwartet werden können – und zwar unter gar keinen Umständen.
Erst im Frühjahr dieses Jahres hatte das Pentagon von hochrangigen, russischen Militärs Besuch. Der fand nur statt um den Russen Gelegenheit zu geben, ihren US-amerikanischen Kollegen nunmehr sehr dringlich vom Weiterführen des Krieges in Afghanistan abzuraten. Man verwies auf Zahlen und Erfahrungen mit Strategien und Taktiken, die man selbst in Afghanistan gemacht hatte. Das Credo der Russen war unzweifelhaft und völlig klar: „Hört auf damit! Wir hatten fünfmal mehr Soldaten als ihr da unten und haben ganz erheblich brutaler und rücksichtsloser gemetzelt und dennoch verloren. Afghanistan ist unbesiegbar.“
2014 also soll es passieren; bis dahin sind wohl die relevantesten, politisch möglicherweise noch ärgerliche Hindernisse zerschossen und die wichtigsten Verträge für die größten und interessantesten Rohstoffe geschlossen und das Land kann ähnlich bequem ausgeblutet und ausgewrungen werden wie beispielsweise der Irak. Sämtliche menschliche, militärische und politische Infrastruktur wird dann in Afghanistan vernichtet sein; man wird sich ähnlich schnell mit den Taliban einigen wie heute mit Aufständischen im Irak, die bekanntlich auch für die Ölförderung kein Hindernis (mehr) darstellen.
Die USA werden sich, ihrer Doktrin zufolge, also in nächster Zukunft um den Iran „kümmern“, denn auch dort gibt es sehr viel Öl und sehr viel Natururan. Da der Iran auf dem Wege zu einer regionalen Supermacht ist und langfristig dort mehr Einfluss haben wird als die USA, wird er von den USA zerstört werden müssen. Denn nach US-eigener Auffassung sind es die USA die zu bestimmen haben, wer wann welche Reste von dem Öl kriegt, dass die USA nicht selbst unmittelbar benötigen – da scheint es nicht hinnehmbar, wenn dies die (bisher) rechtmäßigen Eigentümer entscheiden wollen.
Schon Bush Senior sagte damals beim ersten Angriff auf den Irak öffentlich (Überfall auf Kuwait):
„Wer sich zwischen die USA und das Öl stellt, wird beseitigt.“
Afghanistan aber scheint heute durchaus genug weichgekocht und daher widerstandslos genug zu sein, um nach gleichem Muster um seine Ressourcen erleichtert werden zu können. Die Mär von den Taliban, die angeblich sogar das deutsche Bundesgebiet bedrohen, ist jetzt jahrelang gut im Volk verankert und absichtsvoll sind auch Soldaten geopfert worden um öffentliches Murren erst gar nicht entstehen zu lassen. Das Innenministerium muss sich wundern, wie wunderbar einfach es ist, ein ganzes Volk langsam zu verblöden: es gibt zwar nicht einen einzigen, ernsthaften Terroranschlag, keine konkrete Drohung, aber genug Angst davor. Herbeigeführt wurde die Angst nur durch konsequente Wiederholung der Terrorlüge; ab und zu hat man möglicherweise gänzlich getürkte, sonst aber wundersam idiotische „Terroristen“ medienwirksam verhaftet. „Terroristen“, die zum Umkippen eines Eimers zwar zu doof sind, aber dennoch angeblich zur Crème de la Crème des internationalen Terrors zählen sollen.
Sie bauen angeblich Bomben, die gar nicht explodieren konnten.
Sie panschen an einer chemischen Mischung herum, deren Zustandekommen ihren eigenen Transport unmöglich gemacht hätte weil die Chemie erschütterungssensibel gewesen wäre. Man hätte eine Bombe zwar bauen, aber nur an Ort und Stelle zünden können – wie dämlich.
Sie sagen erst nichts und plärren plötzlich wie Kinder.
Die deutschen Verunsicherungsbehörden haben feinfühligerweise auf die Erfindung einer arabischen Legende dieser „Terroristen“ verzichtet, um nicht tatsächlich dadurch doch noch versehentlich eine echte Terrorgefahr zu provozieren.
Wir Deutschen haben also dabei fleißig mitgedient, den USA mittelfristig wieder zu lukrativen Verdientsmöglichkeiten wegen zuverlässig strömender und ultrabilligen Ressourcen verhelfen..
Wir werden am Datum 2014 gar nichts ablesen können. Es wird in diesem Jahr natürlich keinen Frieden in Afghanistan geben, denn es wird tausenden von Afghanen den Kopf kosten, wenn die Taliban wieder an der offiziellen Macht sein werden. Inoffiziell haben sie sie ja nie verloren, selbst die USA bezahlen Talibankommandeure dafür, dass sie Pässe und Straßen benutzen dürfen, die den Taliban gehören. Die USA also geben den Taliban Geld für Waffen, die dann gegen sie eingesetzt werden. Aber auch das ist nichts wirklich Neues; im zweiten Irak-Krieg wurde mit Raketen auf US-Bomber geschossen, die in den USA hergestellt und an Saddam Hussein geliefert worden waren.
2014 ist vielleicht nur für einige, wenige Militärs ein Richtpunkt: möglicherweise schickt man dann die Truppen von dort direkt nach Iran, in welchem man dann eine weitere, militärische Eskalationsstufe eröffnen möchte. So wie die Jungs heute aus dem Irak kommen und nach Afghanistan gehen werden sie eines Tages aus Afghanistan kommen und direkt in den Iran gehen. Vielleicht erhofft man sich durch direkte und umfangreiche, israelische Beteiligung eine erheblich schnellere Vernichtung des Iran und möchte 2014 die freien Jungs dann zur Sanierung der Ölfördereinrichtungen Irans einsetzen. So wie im Irak. Dort waren die Ölförderungen das erste und für lange Zeit einzige, was die USA überhaupt repariert haben denn auf mehr war es ihnen ohnehin nie angekommen.
2014 – schaun mer mal, wo dann die Deutschen (mit-) schießen!
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