Atomgau

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Deutsche Weicheier, grüne Kriegstreiber, die Wasserkriege und die tägliche Pressehurerei

Ich warte ja schon seit Tagen darauf, das der Bundesverband der deutschen Atomprofiteure mit seinen Gegenmaßnahmen startet … mit denen, die richtig weh tun. Es geht immerhin um eine Rendite von FÜNFHUNDERT PROZENT, da muss doch jedem Stoffel klar sein, das die Grenze des erträglichen erreicht ist, wenn man daran rühren möchte. Hunderte von Leistungsträgern hatten die „Goldene Nase“ schon in der Tasche, der Bentley war bestellt – da macht Fukushima einem einen Strich durch die Rechnung: das geht natürlich gar nicht. Natürlich werden sie jetzt auf Verdienstausfall klagen – erfolgreich, wie ich dieses Land kenne. Für Gauner haben wir immer ein paar Millionen übrig, nur nicht für Kinder. Die sind noch zu ehrlich, das wollen wir nicht subventionieren.

Nun – nachdem uns kürzlich im Spiegel eine Französin darüber aufklären durfte, wie dämlich wir Deutschen doch mit unserer Atomangst sind, wird heute in der Welt richtig nachgelegt.

Jammern, meckern, nölen – kaum eine Nation kann das so gut wie die deutsche. Psychologen erklären nun, warum das gut ist und was dabei herausspringt.

Wir haben da einen geistigen Defekt, sind psychisch labil. Die Welt ist völlig in Ordnung, nur der Deutsche will das einfach nicht verstehen. Der Türke versteht das besser, das ist noch ein richtiger Kerl, siehe SZ:

Der einstige türkische Handelsminister Cahit Aral zum Beispiel: Kurz nach der Katastrophe von Tschernobyl im April 1986 erklärte er, jeder, der behaupte, die radioaktive Wolke habe die türkischen Tee-Anbaugebiete am Schwarzen Meer erreicht, sei ein „Atheist“ und „Verräter“. Später, als die Geigerzähler auch in der Türkei anschlugen, hielt er eine Tasse türkischen Tees in die Kamera und teilte mit, er trinke „sieben oder acht Tassen am Tag“. Turgut Özal, der Premierminister, setzte noch eins drauf: „Radioaktiver Tee“, schwärmte er, „schmeckt noch besser, noch leckerer.“

Na, das sind doch wohl noch echte Kerle, oder? Die stehen noch zu ihrem Atom. Die beißen in den Brennstab, bis es weh tut. So gehört sich das. Die schicken auch Obdachlose oder Kinder in die nukleare Hölle: warum auch nicht? Einem echten Mann macht das nichts aus, ja, der braucht das sogar, wie man in der Welt nachlesen kann:

Gebt mir Spinat und Milch aus Fukushima!

Wie ist die Wirkung der Radioaktivität in und um Fukushima? Eine vom Alarmismus abweichende Einschätzung von Prof. Dr. Ryuta Kawashima.

Radioaktivität ist völlig ungefährlich, und solange man genug Wegwerfmenschen hat, die aufräumen, brauchen wir uns um unsere Rendite keine Sorgen machen. So hart können Leistungsträger sein, auch bei den Grünen gibt es diese echten Kerle. Einer davon ist jetzt im Spiegel zu hören:

Cohn-Bendit: Im letzten Moment haben die gestandenen Realos und einige andere, auch Entwicklungspolitiker, der Partei- und Fraktionsführung gesagt: Jetzt ist Schluss mit Eurem Unsinn – wir müssen uns von der Bundesregierung distanzieren. Grundsätzlich ist doch die Frage: Warum fällt es uns in Deutschland so schwer einzusehen, dass man den Revolutionären in Libyen helfen musste – weil insbesondere in Bengasi ein Blutbad drohte? Jeder kennt doch die Bilder vom Warschauer Ghetto, jeder weiß wie es ist, wenn eine Armee eine Stadt einnimmt. Deshalb sind in Frankreich alle Parteien – einschließlich der Linken – mit dem militärischen Eingreifen in Libyen einverstanden. Ganz anders als in Deutschland

Die Franzosen sind ja auch echte Kerle, wenn es um die Atomkraft geht. Was der rote Danny wohl sagen würde, wenn wir die bei den Bombadierungen angewandten Rechtsprinzipien auf Deutschland übertragen würden? Für jede Regelsatzkürzung einen Brandsatz aufs Jobcenter schmeißen, für jeden Hungertoten einen Agenda 2010-Politiker ins Jenseits befördern (also: GRÜNE)? Wäre das nicht auch Widerstand der Unterdrückten gegen die Bösen? Wie Warschauer Ghetto?

Ich denke … da würden gerade die Grünen ganz schnell ganz anderer Meinung sein. Das nützt ja auch ihren imperialistischen Freunden aus den USA nichts. Letztendlich scheinen jene Grünen recht gehabt zu haben, die seinerzeit vor dem Ökofaschismus gewarnt haben: die verrohte braune Gutbürgerlichkeit ist haute grün.

Hören wir zu dem Ansinnen einfach mal Christof Hörstel, jenen ARD-Mitarbeiter, der die Medienlügereien nach eigenen Angaben satt hatte. Er spricht ein klares Wort zu Lybien:

Die Dämonisierung Gaddhafis in der westlichen Pressehurerei nach dem Motto: “Ein bisschen Wahrheit vermischt mit einer Menge Lügen” lässt nur zu deutlich darauf schließen, wer hinter der “Libyschen Revolution” steckt. Nachdem die Russen die westliche Presse wieder einmal wegen der angeblichen Bombardierung der Bevölkerung durch Gaddhafis Luftwaffe der Lügen strafen konnten, ist es keineswegs mehr von der Hand zu weisen, dass die “Libysche Revolution” in Gänze auf Befehl der einschlägigen Weltbrandstifter in London angezettelt wurde.

Während ich jedoch dachte, es ginge um Öl und Gas, geht es jedoch scheinbar um Wasser.

Im Süden Libyens gibt es vier große Wasserreservoirs (Kufra basin, Sirt basin, Morzuk basin und Hamada basin), in denen 35.000 Kubikkilometer(!) Wasser lagern. Um sich von der Größe der Reservoirs ein Bild zu machen: Nehmen Sie die Fläche der Kolonie Deutschland und stellen sie sich einen ebenso großen See mit 100 Metern Wassertiefe vor! Diese quasi unerschöpflichen Wasserreserven sind für die Globalisten, die das Weltwassergeschäft monopolisieren wollen, viel wichtiger, das das libysche Öl! Ein Kubikmeter unbelastetes, extrem reines Wasser kann mit einem Kostenaufwand von unschlagbaren 35 Cent gefördert werden.

Unterstellt man einen Abgabepreis von nur 2 Euro/Kubikmeter (den Globalisten werden sicherlich lukrativere Geschäftsmodelle einfallen), so beziffert sich der Wert dieser Wasserreservoirs höchster Güte auf 58 Billionen (58.000.000.000.000.-) Euro!

58 Billionen Euro!

Dafür lassen Grüne gerne mal ein paar Beduinen über die Klinge springen. Für die Kohle kann sich jeder Grüne einen eigenen Windpark in den Vorgarten seines Einfamilienegotempels fernab der Hartz-Ghettos installieren lassen – und es bleibt auch genug für einen Pool im Garten.

Der Wasservorrat reicht nach Berechnungen bis zu 4.860 Jahren, wenn die davon profitierenden Staaten Libyen, Sudan, Tschad und Ägypten ihn wie es vorgesehen verwenden.

Warum erfährt man davon bei uns so wenig? Bei der Einweihungsfeier sagte Gaddhafi , dass dieses Projekt “die größte Antwort auf Amerika ist, das uns anklagt, den Terrorismus zu befördern.” Auch Mubarak war ein großer Anhänger des Projekts.

Hatten wir ganz vergessen, nicht war? Das „die nächsten Kriege um Wasser geführt werden“.  Und das tolle ist: wir sind schon mittendrin – und merken es gar nicht, dank der täglichen „Pressehurerei“. Welch unschönes Wort eigentlich … aber ich nehme an, Herr Hörstel weiß, wovon er spricht. Immerhin ist er ein Mann vom Fach.

Wir sind aber nicht nur durch den Kampf um Lybien mitten im Geschehen … auch vor unserer Haustür entbrennt der Kampf ums Wasser, ohne das man uns darüber groß aufklärt. So berichtet heute Tadema:

Wasser ist ein knappes und damit teures Gut, das mittlerweile immer mehr Unternehmen, etwa die französischen Konzerne Suez und Vivendi oder die deutsche RWE entdecken. Für den Verbraucher aber ist es nicht immer von Vorteil, wenn die Wasserversorgung von der Kommune zu privaten Firmen wechselt. Das zeigt das Beispiel Großbritannien, wo man schon lange weiß, daß mit Wasser viel Geld zu verdienen ist.

Die Wasserindustrie wurde 1989 privatisiert, jedenfalls in England und Wales. In Schottland und Nord- irland blieb sie staatlich. Die neuen Unternehmen machten in den ersten sieben Jahren Riesenprofite, sie griffen den Verbrauchern tief in die Taschen – ohne zu investieren. 1990 – ein Jahr nach der Privatisierung – wurden in England und Wales 2.756 Ruhr-Fälle gezählt, im Jahr darauf waren es schon 9.935. Die Zahl der Haushalte, denen das Wasser abgestellt wurde, hatte sich im gleichen Zeitraum verdreifacht: von 7.273 Fällen im Jahr 1990 auf 21.586 Fälle ein Jahr später

Und das droht auch uns in Deutschland. Unsere von EU-Geldern bezahlten Kommissare haben nichts anderes im Sinn, als den Konzernen ebenfalls unbegrenzten Zugang zu unseren Geldbeuteln zu verschaffen:

Der EU Handelskommissar Pascal Lamy stellt in einem Interview klar, daß auch die EU ihren Wasser- sektor liberalisieren will – ganz im Gegensatz zu allen bisherigen Behauptungen! In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung am 10.3.03 äußerte er sich folgendermaßen (Auszug):

SZ: Die Wasser-Versorgung ist für jeden Staat besonders sensibel. Haben Sie Vorschläge gemacht, den Wassermarkt in Europa zu öffnen? Hat es Anfragen aus anderen Ländern gegeben?

Lamy: Wir haben keine Anfragen. Aber ich mache Angebote. Weil ich ein Interesse daran habe, dass die Wasserversorgung geöffnet wird

Man merkt auf einmal … da gibt es wieder mal Zusammenhänge. Und wer sich jetzt fragt, warum eigentlich gerade die Franzosen so intensiv in Lybien engagiert sind, der hat mit Blick auf das Wasser schnell eine Antwort parat:

Giganten, Transnationale Konzerne, versuchen die Kontrolle über die Grundlagen allen Lebens in ihre Hände zu bekommen. Die lebenswichtige Ressource Wasser soll nicht mehr in der Hand von Gemein- wesen sein und jedem Menschen via Menschenrecht zur Verfügung stehen, sondern soll zu einem Handelsgut werden, das von privaten Firmen kontrolliert und verkauft wird. Transnationale Konzerne versuchen in Zusammenarbeit mit der Weltbank und der Welthandels-Organisation (WTO), das Trink- wasser zu privatisieren und auf dem freien Markt als Handelsware anzubieten.

Wasser wird knapp, seine Qualität ist gefährdet – weltweit. Private Wasserversorger teilen sich den Weltmarkt. Zwei französische Konzerne sind zu nennen: Vivendi Environnement, ehemals Générale des Eaux, und Suez Lyonnaise des Eaux kümmern sich schon heute um das Trink- und Abwasser von jeweils mehr als 100 Millionen Menschen rund um den Globus.

Die haben eine blühende aufstebende Wasserindustrie. „Wer zuerst bombt, zapft zuerst“ … so ist wohl das Motto der Rofstoffkreuzritter. Und was nun die anderen Kreuzzuggründe angeht: möglicherweise alles nur die übliche Pressehurerei, siehe „Arbeitertum„.

Hintergrund: Wie sowohl sämtliche Westmedien als auch das arabische Al-Jazeera einhellig berichteten, sollten Gadaffis Truppen Luftschläge auf Zivilisten in Tripolis und Bengasi geflogen haben. Das russische Militär teilt nun mit, daß dies nie geschehen sei und beruft sich dabei auf Satelitenbeobachtungen, die schon seit längerer Zeit über Libyen vorgenommen werden.

Keine Bomben auf Zivilisten durch Gadaffi … aber durch die Söldnertruppen der französischen Wasserkonzerne.

Unsere Hoffnung? Das irgendwann mal die Atomlobby mit der Wasserlobby aneinandergerät. Möglicherweise finden wir dann in einer Konfliktnische einen sicheren Lebensraum. Schade nur das die lybischen Träume von der begrünten Wüste nun ausgeträumt sind. Aber ich kann mir nun vorstellen, wer die Kriegswaffenlieferungen an die lybischen „Aufständischen“ bezahlt und organisiert hat – falls dies nicht auch der SAS erledigt hat, der schon seit Wochen vor Ort für günstige Bedingungen sorgt.

Langsam wird es auch in Europa deutlich, das wir als Bürger unsere Macht an die Konzerne abgegeben haben. Wegen dieser Entwicklung (und einiger pseudogrüner Kriegstreiber und Sozialstaatsplünderer in führenden Positionen) sterben nun weltweit tausende von Menschen. Und vielleicht werden wir bald auch aus Lybien Bilder wie aus Afghanistan bekommen, wie der Spiegel jetzt nochmal erinnert:

Eine Gruppe von US-Soldaten ist angeklagt, als „Kill Team“ in Afghanistan systematisch Unschuldige getötet zu haben. Die Täter prahlten mit grausigen Fotos – der SPIEGEL hat einige davon veröffentlicht. Eine Entschuldigung der US-Armee soll die Gemüter am Hindukusch nun beruhigen.

Im Prinzip könnte man sagen: diese Fotos sind mit eine Folge rot-grüner Aussenpolitik. Aber solche Deutungen wird man in der deutschen Presselandschaft nicht finden – dafür bezahlt kein Konzern, keine Partei und kein Wirtschaftsverband.

Mordanschlag auf Merkel, Bomben auf Lybien, Atomgau in Japan – die Neuordnung der politischen Welt des 21. Jahrhunderts?

Wahnsinn. Wir hatten ja wieder Wahl in Deutschland. Da blieben die Münder offen, so spannend war das Rennen, wer denn jetzt nun der nächste Kandidat für die Aufsichtsratspostenwarteschleife wird. Immerhin: eine gestiegene Wahlbeteiligung hat geholfen, die NPD draußen zu lassen und die FDP zu altem Ruhm zu verhelfen: Fast Drei Prozent ist Wahrheit geworden. Währenddessen gerät die Welt ausserhalb des niedlichen Pöstchenbewerberkarussels aus den Fugen, die alten demokratischen Nationen Frankreich, Großbritannien und USA treten offener als je zuvor als terroristische Vereinigung auf und zieht sich massive internationale Kritik zu, siehe FAZ:

Während das arabische Emirat Qatar ankündigte, sich an dem Militäreinsatz zu beteiligen, äußerte die Arabische Liga Kritik. Ihr Generalsekretär Amr Musa sagte, die Luftangriffe führten zu Todesopfern unter der Zivilbevölkerung, sie gingen weiter als jene Schritte, welche die Arabische Liga gebilligt habe. „Wir wollen Schutz der Zivilbevölkerung, nicht ihren Beschuss“, sagte Musa, der eine Dringlichkeitssitzung der Liga ankündigte. Ihre Zustimmung war als Bedingung für einen Militäreinsatz in Libyen angesehen worden.

Dem libyschen Staatsfernsehen zufolge wurden bei den Angriffen 64 Menschen getötet und rund 150 verletzt, darunter viele Zivilisten. Es gab keine Möglichkeit, die Angaben unabhängig zu bestätigen.

In der Tat … da hat jemand den Teufel gerufen und wird ihn nicht mehr los. Nicht nur die arabische Liga erschrickt sich über die Dimensionen der „Flugverbotszone“, auch die afrikanischen Staaten zeigen sich entsetzt darüber, das erstmal möglich ist, wenn die Kolonialmächte das Schild „Diktatur“ über einem Land anbringen, sie Rianovosti:

Das Komitee zu Libyen der Afrikanischen Union hat aufgerufen, „Militäraktionen in diesem Land unverzüglich einzustellen“, teilt AFP am Sonntag mit.

Laut einem Kommuniqué der Afrikanischen Union zu Ergebnissen einer Sitzung des Komitees in der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott fordern die Vertreter  der Afrikanischen Union auf, die „Sicherheit der Ausländer, einschließlich der Arbeitsmigranten aus afrikanischen Ländern, die in Libyen ansässig sind, zu gewährleisten“ sowie „politische Reformen zwecks Beseitigung der Ursachen der entstandenen Situation zu ergreifen und in die Tat umzusetzen“.

Die Allianz der Antikolonialisten ist damit aber noch nicht erschöpft wie die Tagesschau berichtet:

Russland hat den internationalen Militäreinsatz gegen Libyen kritisiert. „Wir bedauern diesen bewaffneten Einsatz im Rahmen der UN-Resolution, die in Eile beschlossen wurde“, erklärte das Außenministerium in Moskau. Russland rief zu einer baldigen Waffenruhe auf: „Das Blutvergießen muss schnell gestoppt werden.“

Auch China bedauert die Luftangriffe. Eine Sprecherin des Außenministeriums sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua, man sei gegen den Einsatz von Gewalt in internationalen Beziehungen. Peking hoffe, dass sich die Lage schnell wieder stabilisiere, damit weitere Opfer vermieden würden. Auch China hatte nicht für die Resolution gestimmt und sich enthalten.

Wenn die gewußt hätten wie die Operation wirklich ausfällt, dann hätten sie vielleicht auch einfach NEIN zur Resolution gesagt. Das es der Nato nicht um eine Flugverbotszone geht, wird tagtäglich offensichtlicher, siehe Welt:

Bei einem Angriff wurde am Sonntagabend ein Gebäude auf dem Stützpunkt Bab al-Asisija, auf dem sich auch die Residenz Gaddafis befindet, schwer beschädigt. Wo sich Gaddafi zu dem Zeitpunkt aufgehalten habe, sei unbekannt. Der Nachrichtensender CNN berichtete unter Berufung auf die Koalitionstruppen, dass das Gebäude als militärisches Kommandozentrum diente.

Man merkt, es war weise von der deutschen Regierung, sich an diesem Desaster nicht zu beteiligen – obwohl wir wahrscheinlich wieder dafür bezahlen dürfen. Was hier versucht wird, ist nichts weiter, als die – erneute – gewaltsame Vernichtung einer Regierung aus bloßer Willkür heraus. Sowas kann in Deutschland natürlich nicht passieren, und wer hier Zusammenhänge sieht zwischen den aktuellen Drohungen französischer Diplomaten und dem darauf folgenden Ereignis, der irrt sicherlich, siehe Spiegel:

Die Ursache für den Beinahe-Absturz ist dem Bericht zufolge noch unklar. Polizei und die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung nahmen Ermittlungen auf. Dem Blatt zufolge ist die Maschine fast neu und wurde erst im Dezember 2010 bei der Bundespolizei in Dienst genommen. Von einem Sabotageakt gehen die Experten nach Informationen der Zeitung nicht aus.

Sowas macht die Weltelite der Finanzmacht mit Diktatoren und Zweite- bis Dritte-Welt-Präsidenten, aber nicht mit einer deutschen Bundeskanzlerin. Das ist so sicher wie ein Atomkraftwerk. Nagelneue Hubschrauber stürzen bei uns alle fünf Minuten lang ab, die scheinen ebenso sicher zu sein wie Atomkraftwerke.

Was aber, wenn die Weltöffentlichkeit Zeit bekäme sich über eine Meldung Gedanken zu machen, die der Fokus heute bringt:

Sondereinheiten des britischen Militärs sind nach FOCUS-Informationen offenbar bereits vor Wochen nach Libyen eingesickert. Sie erkunden dort strategische Ziele. Wie FOCUS aus Berliner Sicherheitskreisen erfuhr, sollen getarnte Teams des Special Air Service (SAS) und des Special Boat Service (SBS), die im Zweiten Weltkrieg gegründet wurden, strategische Ziele wie Militärflughäfen, Luftabwehrstellungen und Kommunikationszentralen vermessen und für Bombenangriffe markiert haben. Die britischen Kommandos SAS und SBS, die auch für verdeckte Aktionen in Afghanistan und im Irak eingesetzt werden, sind für Operationen hinter feindlichen Linien ausgebildet.

Ich würde gerne glauben, das hochmoderne Technik versagen kann. Das darf ich aber nicht, denn dann müsste ich die Abschaltung aller AKW´s weltweit fordern. Ich würde auch gerne glauben, das in Lybien friedliche Demonstranten gegen einen brutalen Diktator aufstehen … aber ich kriege am 21.2.2011 die Meldung nicht verpackt, das britische Spezialeinheiten schon „seit Wochen“ einen Militärschlag vorbereiten, der erst seit ein paar Tagen überhaupt denkbar ist.  Da stinkt langsam etwas gewaltig zum Himmel – doch das wird keinen stören. Störte ja auch beim Irakkrieg schon nicht. Der Deutsche ist mitlerweile froh, das man ihm nicht die Regelsätze streicht – direkt oder indirekt. Nach zwanzig Jahren neoliberaler Offensiver wissen wir, das hinter dem schönen Schein eine hässliche Wahrheit lauert – und wir geben uns viel Mühe, diese nicht sehen zu müssen.

So informieren führende Medien in Deutschland nur zögerlich über den Supergau in Japan, recht konkret wird noch das „Manager-Magazin„:

Ob die Ereignisse auch Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben werden, hängt nach Ansicht von Experten von der weiteren Entwicklung im Atomkraftwerk Fukushima ab. Sollte es dort zum Super-Gau kommen, so könne sich dies auch auf das weltweite Wachstum auswirken.

Falls die Lage am Atomkraftwerk Fukushima Eins außer Kontrolle gerate, drohten massive Folgen für die globale Konjunktur, sagte etwa der Wirtschaftsweise Wolfgang Franz in der „Rheinischen Post“: „Die Folgen könnten im Extremfall für Japan desaströs sein und erhebliche weltwirtschaftliche Bremsspuren hinterlassen.“

Deutsche-Bank-Chefökonom Thomas Mayer warnte: „Eine Atomkatastrophe könnte zu einem Vertrauensschock auf der ganzen Welt führen, der sich über die Finanzmärkte in die reale Wirtschaft übertragen könnte.“

Das wäre natürlich schlimm, denn das greift an den Regelsatz bzw. an die Regelsatzkürzungsschutzzonen, die früher „Arbeitsplätze“ hießen. Während wir aber noch in banger Erwartung sind, ob es einen Gau gibt oder nicht, sind die Schweizer da schon weiter, siehe NZZ:

Die austretende Radioaktivität belastet zunehmend die Landwirtschaft in der Umgebung des beschädigten Atomkraftwerks. Die japanischen Behörden riefen Bauern und Molkereien der Region dazu auf, freiwillig darauf zu verzichten, verstrahlte Lebensmittel und Milch in den Handel zu bringen.

Bei Spinat aus der Stadt Hitachi, mehr als 100 Kilometer südlich des Atomkraftwerks, wurde in einem Fall ein Jod-131-Wert von 54’000 Becquerel pro Kilogramm festgestellt. Bei Cäsium wurden 1931 Becquerel gemessen.

Der Grenzwert liegt in Japan bei 2000 Becquerel pro Kilogramm Spinat für radioaktives Jod und bei 500 Becquerel für Cäsium. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt allerdings einen generellen Grenzwert von nur 100 Becquerel pro Kilogramm.

Jenseits der beschönigenden Meldungen über mutige Feuerwehren, die mit normalem Löschwasser Kernspaltungen bekämpfen, ist der GAU schon längst eingetreten: AKW explodiert, Kern zerstört, Radioaktivität tritt aus. Welchen GAU erwartet man denn dann noch zusätzlich? Die Wiedergeburt Godzillas?

Was nun den Mordanschlag auf Merkel angeht, so wollte ich nur den sicher bald erscheinenden Enthüllungsbüchern vorausgreifen – es passt zeitlich einfach zu schön in die aktuelle Bedrohungslage. Atomkraftwerke abschalten, im Sicherheitsrat vorsichtig heraus- und den europäischen Geldbeutel geschlossen halten … und dann so ein kleiner Unfall – das hat schon Thrillerqualität, der man sich schlecht entziehen kann, auf einmal kommt einem spontan der Name Uwe Barschel wieder in Erinnerung.

Was man aber daraus lernen kann, ist: modernste Technik kann versagen – sogar, wenn sie Kanzlerinnen transportiert.  Andererseits aber … wenn wir damit leben müssen, das eine „Koalition von Willigen“ hemmungslos Bombenterror verbreiten kann, diesen sogar von langer Hand vorbereitet – können wir wirklich sicher sein, das wir als Bundesrepublik Deutschland nicht mit ähnlichen (situativ angepassten) Maßnahmen überzogen werden? Und … wäre es nicht weise, sich langsam mal politisch eher an Russland, China, Indien, Brasilien, Afrika und der arabischen Liga zu orientieren, bevor man mit den neoliberalen Kolonisatoren in ein Boot steigt?

Ich möchte ja nur vorsichtig warnen: die falschen Freunde könnten unseren Aufschwung gefährden wie ein Supergau in Japan.

Das ist – hoffentlich – eine Sprache, die man in Deutschland versteht.

Ohne Kunden – kein Aufschwung. Ohne Aufschwung – kein Job. Ohne Job – kein Regelsatz.

 



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