Atheismus

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Der Mensch als „freundlicher Affe ohne Moral“: „Spiegel“-Propaganda für ein nihilistisch-idiotistisches Weltbild der Giordano Bruno Stiftung

Affe GBS pixabay

 

(Gastbeitrag von Prof. Dr. Hubertus Mynarek)

Dieses Magazin hat einen Leserbrief unterdrückt, der sich mit Wirtschaftsminister Robert Habeck und der Giordano-Bruno-Stiftung befasst. Sagen wir es zunächst einmal in aller Kürze für Leser, die nicht gern einen ganzen Aufsatz von A-Z lesen:

Da der Leserbrief sich gegen einen Aspekt von Habecks Auftritten wendet, konnte dieser Brief nicht erscheinen, denn Habeck ist eine der neuen Ikonen dieses Magazins. Er ist die führende Figur innerhalb der Grünen, und seine Halbbildung und seine fragmentarischen Kenntnisse der Wissenschaften ohne tieferen Einblick in die Wissenschaftsgeschichte entsprechen ungefähr dem Bildungs- und Wissensniveau der meisten „Spiegel“-Redakteure. Außerdem sind die Grünen für die Macher des „Spiegel“-Magazins ein nicht zu verharmlosender Wirtschaftsfaktor, wenn man bedenkt, dass die Anzahl der „Spiegel“-Leser rückläufig ist, während doch die Grünen jene Partei sind, deren Mitglieder im Vergleich zu anderen Parteien der Bundesrepublik noch am öftesten den „Spiegel“ zur Hand nehmen.

Also, mit der grünen Partei darf es sich der „Spiegel“ nicht verderben, und deshalb muss jede Kritik an Habeck unobjektiv und ungerecht sein und somit unterdrückt werden, selbst wenn es sich noch gar nicht um seine politischen Ideen handelt, die früher in dem Satz gipfelten, dass ihn das große Kotzen überkomme, wenn er an Deutschland denke.

Inzwischen hat er ja wenigstens gelernt, dass man dies so unverblümt und direkt nicht sagen darf, wenn man die nächsten Wahlen für sich gewinnen will. Es fällt einem in diesem Zusammenhang ein Gedicht des Gesellschaftskritikers Erich Kästner ein, das ich in meinem neuesten Buch „Betrug-Fälschungen-Fake News in der Politik des 20. und 21. Jahrhunderts“ zitiert habe.

„Macht einen Buckel. Denn die Welt ist rund. Wir wollen leise miteinander sprechen: Das Beste ist totaler Knochenschwund. Das Rückgrat gilt moralisch als Verbrechen.
 
Ihr seht sie eilends in den Reichstag schreiten. Das Wohl des Volkes fördert ihren Gang. Und würdet ihr sie noch ein Stück begleiten, dann merktet ihr: sie geh‘n ins Restaurant.
 
Sie fürchten Spott, sonst nichts auf dieser Welt! Und wenn sie etwas tun, dann sind es Fehler. Es ist, zum Glück, nicht alles Hund, was bellt. Sie fürchten nur die Wahl und nicht die Wähler.“

 

Der zweite Grund, warum der „Spiegel“ meinen Leserbrief nicht veröffentlichte, hat wesentlich mit der Giordano-Bruno-Stiftung zu tun. Fast der ganze Artikel im „Spiegel“ mit dem Titel „Land der Gottlosen“ übernimmt die Daten zum Kirchenaustritt vieler Protestanten und Katholiken von einem fanatischen Atheisten, der noch vor einigen Jahren mit einem Bus durch fast alle größeren Städte der Bundesrepublik fuhr und simple Propaganda gegen die „Dummen“ machte, die noch an Gott glauben (als ob der Glaube aller Atheisten an die darwinistische Version der Evolution, die ohne Milliarden günstiger Zufälle kein Leben, keine Pflanzen- oder Tierart zustande bringt, nicht weit mehr Glauben verlangt, als es der Glaube an einen genialen Schöpfergeist erfordert).

Aber da ja die meisten jüngeren „Spiegel“-Redakteure oberflächliche Atheisten sind, deshalb auch in ihrer Unkenntnis der Philosophiegeschichte die Giordano-Bruno-Stiftung zu einer ganz neuen atheistischen Denkfabrik hochjubeln, können sie auch nicht zugeben, dass ihre statistischen Daten über die Kirchen und die Kirchenaustritte von einem Vorstandsmitglied der Giordano-Bruno-Stiftung, eben Carsten Frerk, restlos übernommen sind. Auch zwei weitere Glaubensthesen der Giordano-Bruno-Stiftung, nämlich, dass der „Mensch lediglich ein Tier ist“ und dass wir „ohne Moral die besseren Menschen sind“, sodass wir trotz unserer vielen Ausrutscher in unserer Entwicklungsgeschichte doch noch zu „freundlichen Affen“ werden können, übernehmen die meisten „Spiegel“-Redakteure in ihrer Gesinnung und zahlreichen Äußerungen vom „Denktank“ der Giordano-Bruno-Stiftung.

Zwar betont der „Spiegel“ sehr oft das Prinzip der Meinungsfreiheit, aber er gewährt, wie man am Beispiel des hier behandelten Leserbriefs klar erkennen kann, nur den Leserbriefschreibern einen Platz im Spiegel“, die genau seiner Meinung sind.

Buchveröffentlichungen Mynareks im Zusammenhang mit dem obigen Aufsatz:

„Die Vernunft des Universums. Lebensgesetze von Kosmos und Psyche“ (nur noch über den Autor erhältlich);
„Religiös ohne Gott?“, NIBE Verlag, Alsdorf;
„Die Giordano-Bruno-Stiftung. Neo-Atheistische Variante der Humanität oder Affentheorie?“ Angelika-Lenz Verlag, Neu-Isenburg 2022
(Neuauflage von „Der evolutionäre Naturalismus ist kein Humanismus – Die Giordano-Bruno-Stiftung in der Kritik“
„Der Mensch – Sinnziel der Weltentwicklung“, Schöningh Verlag, Paderborn;
„Betrug-Fälschungen-Fake News in der Politik des 20. und 21. Jahrhunderts“, Angelika-Lenz Verlag, Neu-Isenburg 2022;
„Moderne Denker der Transzendenz“, NIBE Verlag, Alsdorf 2019.

Universitätsprofessor i. R.
Dr. Hubertus Mynarek
Odernheim

Zum Autor:

Der Philosoph und Theologe Hubertus Mynarek gilt als einer der prominentesten Kirchenkritiker unserer Zeit. Er war Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien und der erste Universitätsprofessor der Theologie im deutschsprachigen Raum, der aus Gewissensgründen aus der katholischen Kirche ausgetreten ist. In einem Offenen Brief an Papst Paul VI. prangerte er dessen Herrschsucht und die Machtstrukturen der kirchlichen Hierarchie an. Eines seiner Hauptwerke ist „Herren und Knechte der Kirche“. Mynarek ist Vertreter eines ökologischen Humanismus, den er u.a. in seinen Büchern „Ökologische Religion“ und „Die Kunst zu sein“ darlegt. Vita siehe mynarek.de.


Foto: Pixabay/CC0

 

Zum Vizekanzler, der mit Deutschland und mit Gott „nichts anfangen“ kann (unveröffentlichter Leserbrief von Prof. Hubertus Mynarek an den SPIEGEL)

Zum Vizekanzler, der mit Deutschland und mit Gott "nichts anfangen" kann (unveröffentlichter Leserbrief von Prof. Hubertus Mynarek an den SPIEGEL)


(Bild: E-Gruppe Berlin)

Dass es keineswegs unerheblich ist, welches Weltbild ein Politiker bzw. ein Mensch in sich trägt und dass dieses Weltbild zu ganz konkreten Realitäten führt, die dann auch im Sozial- und Wirtschaftsleben – mitunter schmerzhaft – spürbar werden, ist jüngst am Beispiel Habeck zu sehen. Als praktizierender Nihilist weiß Habeck laut eigenem Bekunden nicht nur „mit Deutschland nichts anzufangen und weiß es bis heute nicht“, sondern ebenso wenig mit Gott. Dazu habe er „zu viele Philosophen gelesen“. In einem Leserbrief an den Spiegel weist Prof. Hubertus Mynarek auf die evidente Unbelesenheit eines Wirtschaftsministers hin, der eine solche Aussage tätigt. Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Textes (edit: pw).

Leserbrief
zum „Land der Gottlosen“ in:
Der Spiegel Nr. 34/20.08.2022

Es zeugt vom schwachen Bildungsgrad des grünen Vizekanzlers Robert Habeck, wenn er sich rühmt, nicht an Gott glauben zu können, weil er „wohl zu viele Philosophen gelesen“ habe. In Wirklichkeit war die weit überwiegende Mehrheit der Philosophen seit der Antike Theisten und religiöse Pantheisten, auf welch letztere Schopenhauers Diktum, Pantheismus sei nur eine höflichere Form des Atheismus, keineswegs zutrifft. Habeck kann also höchstens, wenn überhaupt, nur die paar nennenswerten Atheisten, die in der Philosophiegeschichte vorkommen, gelesen haben: Ein „Philosoph“, der von echter Philosophie wenig Ahnung hat!

Aber angesichts der relativ geringen Zahl atheistischer Philosophen in der Philosophiegeschichte muss sich der Atheismus halt an religiöse Pantheisten heften und ihnen ein pseudoatheistisches Image verpassen. So macht das ja auch die Giordano-Bruno-Stiftung, zu deren Vorstand der in Ihrem Artikel zitierte Carsten Frerk gehört, und die ebenfalls einen Etikettenschwindel begeht, indem sie den tiefreligiösen und die Göttlichkeit des Multiversums enthusiastisch preisenden Exmönch Giordano Bruno zu einem Atheisten umfunktioniert, um für möglichst viele in ihrem Gottesglauben Schwankende annehmbarer zu werden.

Überhaupt begeht auch Ihr Blatt den Fehler, Religiosität weitgehend mit Kirchlichkeit gleichzusetzen, weshalb es dann im Bedarfsfall nicht erklären kann, warum die Mehrheit der aus der Kirche Austretenden keineswegs zu atheistischen Grüppchen überläuft, sondern eine eigene, individuelle Religiosität und Spiritualität vorzieht, entwickelt und praktiziert.

Universitätsprofessor i. R. Dr. Hubertus Mynarek
Odernheim

(Nur für Ihre Redaktion: Mynarek ist Autor der folgenden drei Bücher zur obigen Thematik: „Moderne Denker der Transzendenz“;
„Religiös ohne Gott?“;
„Die Giordano-Bruno-Stiftung“, Angelika-Lenz-Verlag, Neu-Isenburg 2022).

 

 


Zum Autor:

Der Philosoph und Theologe Hubertus Mynarek gilt als einer der prominentesten Kirchenkritiker unserer Zeit. Er war Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien und der erste Universitätsprofessor der Theologie im deutschsprachigen Raum, der aus Gewissensgründen aus der katholischen Kirche ausgetreten ist. In einem Offenen Brief an Papst Paul VI. prangerte er dessen Herrschsucht und die Machtstrukturen der kirchlichen Hierarchie an. Eines seiner Hauptwerke ist „Herren und Knechte der Kirche“. Mynarek ist Vertreter eines ökologischen Humanismus, den er u.a. in seinen Büchern „Ökologische Religion“ und „Die Kunst zu sein“ darlegt. Vita siehe mynarek.de.


 

Die unteilbare Welt von Prof.Hans Peter Dürr Quantenphysiker, Mitarbeiter von Nobelpreisträger Werner Heisenberg

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Bild:pixabyay.CC0

Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen dürfen Sie es verbreiten und vervielfältigen.

24 Minuten Lesezeit

Die unteilbare Welt

Wir alle sind dazu aufgerufen, die Zukunft der Menschheit mitzugestalten. Exklusivabdruck aus dem Buch „Verbundenheit“.

von Rubikons Mutmach-Redaktion

 

Der deutsche Physiker und Essayist Hans-Peter Dürr erklärt seine verblüffenden Erkenntnisse nach fünfzig Jahren Forschung in einem fesselnden Kapitel des Buches „Verbundenheit. Warum wir ein neues Weltbild brauchen“, das unter anderem von Rubikon-Beiratsmitglied Gerald Hüther herausgegeben wurde.

Wir können diese Weltkrise der Gegenwart als eine Zukunftschance begreifen. Unsere zentrale Aufgabe und die gesellschaftliche Herausforderung in dieser entscheidenden Zeit ist die Frage der Zukunftsfähigkeit, die sich mittlerweile als eine Frage des Überlebens der Menschheit herauskristallisiert.

Zukunftsfähigkeit erwächst uns jedoch nur, wenn wir zu einer neuen und erweiterten Betrachtungsweise der Welt finden und die Fesseln eines mechanistischen Weltbildes abstreifen, in dem wir uns als willenlose Rädchen einer großen Maschine verstanden haben.

Wir haben uns eine falsche Vorstellung von der Welt gemacht und uns in ein enges Weltbild hineinmanövriert, aus dem uns keine Lösungen erwachsen. Wir haben uns gleichsam selbst gefesselt. Nun ist es an uns, diese Fesseln abzustreifen. Hierfür brauchen wir die Bereitschaft, neue Impulse und Inspirationen in dieses verknöcherte und veraltete Denken hineinzubringen.

Es ist an der Zeit, unserem Leben wieder die Lebendigkeit zurückzugeben, die diesem zueigen ist. Das heißt auch, dass wir die geistige Dimension unserer Existenz wieder erkennen müssen, die wir verdrängt haben, denn deren Verlust in der modernen Welt wiegt schwer.

Der moderne Mensch erfährt sich als etwas von der Natur Getrenntes, als gleichsam außerhalb der Natur lebend. Wir können diesen Zustand „Naturvergessenheit“ nennen. Der Mensch hat sich zum Herrscher über die Natur aufgeschwungen und dabei die Natur erniedrigt. Um zu überleben, so dachte er, müsse er seine eigene Natürlichkeit aufgeben und leugnen, dass er selbst Teil der ihn umgebenden Natur ist.

Das ist der folgenschwere Denkfehler der Neuzeit. In deren anthropozentrischem Weltbild dient die Natur dem Menschen nur mehr als Baustein und Werkzeug zur Erfüllung seiner Bedürfnisse. Darüber hat der Mensch vergessen, dass er selbst zutiefst in diese Natur eingebettet und gänzlich abhängig von ihr ist. Die Illusion der Trennung führte dazu, dass wir einerseits das Machbare heillos überschätzen und andererseits unterschätzen, was für Möglichkeiten der Teilhabe wir tatsächlich haben.

Das neue Weltbild der Quantenphysik trägt hingegen das Eingeständnis in sich, dass dem menschlichen Wissen und Allmachtstreben Grenzen gesetzt sind. Freiheit ist nicht etwas, das wir beliebig ausdehnen könnten. Wir leben auf einem Planeten, dessen Reichtum wir nicht verschleudern und dessen Rohstoffe wir nicht ungestraft ausbeuten können. Dieser Planet ist nicht beliebig, und deshalb können wir uns auch nicht beliebig verhalten.

Wir haben uns weit von einer friedlichen und gerechten Welt entfernt, so weit, dass viele Menschen mittlerweile Gerechtigkeit und Frieden für eine Utopie halten. Sie glauben, dass die Wirklichkeit so ist, wie sie sich derzeit darstellt, und dass es in dieser Welt immer unfriedlich und ungerecht zugehen wird. Das aber sind Annahmen, denen ein falsches Menschen- und Weltbild zugrunde liegt.

Wir tragen die Verantwortung für diese Welt. Wir können nicht weiterhin russisches Roulette mit dem Leben unserer Kinder und Enkelkinder spielen. Es ist an der Zeit, unsere schöpferischen und kreativen Fähigkeiten zu begreifen und verantwortlich zu gebrauchen. Wenn wir weiterhin die natürlichen Lebensgrundlagen der Erde zerstören, sind wir die Ersten, die dabei abstürzen werden.

Neue Physik — altes Weltbild

Die Entstehung der Quantentheorie zu Beginn des 20. Jahrhunderts führte nicht nur zu einer Revolution innerhalb der Physik, sondern zugleich zu einer radikalen Veränderung des bis dahin gültigen klassischen Weltbildes. Dessen Fundament wurde durch die Aufklärung im 17. Jahrhundert gelegt, die ihrerseits das Ergebnis eines mit der Renaissance einsetzenden beispiellosen Triumphzuges des menschlichen Forscherwillens war, der den vernunftbegabten Menschen in den Mittelpunkt des Weltgeschehens hob.

Diesem Weltbild lag die Vorstellung einer streng determinierten Natur zugrunde, die sich von dem mit Geist begabten und mit vielfältigen Fertigkeiten ausgestatteten Menschen manipulieren und in den Griff bekommen ließe. Je mehr Wissen der Mensch sich dabei aneignete, desto größer erschien seine Macht über das von ihm vermeintlich Beherrschbare.

Mit den Entdeckungen der neuen Physik erfuhr der Glaube der Wissenschaft, dass wir die Welt im Griff hätten, jedoch eine grundlegende Erschütterung. Bis dahin galt die Welt als von unumstößlichen Gesetzmäßigkeiten bestimmt.

Es herrschte die Überzeugung, dass es der Naturwissenschaft möglich wäre, die Welt durch die Zerlegung in ihre Bestandteile zu analysieren, und dass sich der Wissenschaftler mittels einer objektiven Betrachtung gleichsam von der Welt trennen und diese von außen betrachten könnte. Lange glaubte die Wissenschaft, dass der Beobachter unabhängig vom Beobachteten existiere. Dies jedoch war ein folgenschwerer Irrtum. Denn mit der Trennung von Subjekt und Objekt verlor die Wissenschaft das Wesentliche aus dem Blickfeld — das Lebendige.

Die neue Physik hingegen macht deutlich, dass der Forscher selbst Teil dessen ist, was er erforscht, und dass die Welt weit mehr ist als die Summe ihrer Teile. Mit dem Blick auf das Ganze fördert sie eine gänzlich neue Betrachtungsweise der Welt zutage, die zugleich das Eingeständnis in sich trägt, dass es dem menschlichen Verstand nicht möglich ist, die Wirklichkeit zu begreifen.

Damit markiert die Quantenphysik den Abschied von einem aristotelischen Weltbild, in dem noch alles erklärbar schien, und knüpft an eine heraklitische Weltsicht an, in der alles im Fluss ist.

Die Wirklichkeit wird nicht mehr als Realität, sondern vielmehr als Potenzialität begriffen, und damit die Prozesshaftigkeit alles Bestehenden erkannt. Alles steht in Beziehung zueinander. Das Quantenfeld kreiert ein Meer aus Möglichkeiten, ein lebendiges Erwartungsfeld, aus dem heraus sich unablässig Neues gebiert.

Während unsere heutige Technik auf den Errungenschaften der neuen Physik basiert, wird die Gesellschaft immer noch vom Weltbild der klassisch-materialistischen Physik dominiert, die weiterhin an den Schulen und Universitäten gelehrt wird. Diese Sicht auf die Welt führt dazu, dass der Mensch das, was er sieht, als Realität (vom lateinischen res, das Ding) wahrnimmt. Die Welt besteht für ihn aus Dingen, aus Materie und wird als greifbar und damit begreifbar wahrgenommen.

Dies ist die Grundlage unserer materialistischen Sichtweise der Welt, in der es dann letzten Endes nur noch darum geht, möglichst viel materiellen Reichtum anzuhäufen. Denn alles, was man greifen und festhalten und gegen andere verteidigen kann, erscheint dieser Weltsicht als real.

In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass der Kapitalismus — ebenso wie der Marxismus — ein Denkmuster aus dem 19. Jahrhundert ist. Als der Marxismus unterging, hätte man eigentlich erwarten können, dass der Kapitalismus ebenfalls von der Landkarte verschwinden würde, weil er die Welt in ähnlich begrenzter Weise versteht.

Leider ist das bislang nicht geschehen. Vielmehr glauben die Anhänger des Kapitalismus nun, weil sie übrig geblieben sind, im Besitz der einzig gültigen Wahrheit zu sein. Und die Menschen glauben ihrerseits — übrigens völlig zu Unrecht —, dass es keine Alternative zu der kapitalistisch-neoliberalen Wirtschaftsform gäbe, in der wir leben, und dass wir diese einfach so akzeptieren müssten, wie sie ist.

Das aber ist reiner Fatalismus, dem wir entschieden entgegentreten müssen. Fatalismus bedeutet Phantasielosigkeit und Unverständnis dessen, was wirklich hinter dieser Welt steht.

Wir Menschen hängen an diesem veralteten materialistischen Denkgebäude, weil es uns die Illusion vermittelt, dass es mit unseren Händen greifbar und daher für unseren Verstand zu begreifen sei. Wir können ein Stück dieser Welt in der Hand halten und behaupten, dass es uns gehöre. Und dann können wir mit anderen das Streiten darüber beginnen, weshalb es uns und nicht ihnen gehört.

Ständig treibt uns der Ehrgeiz um, ein noch größeres Stück der Welt in Händen halten zu können. Das ist das Grundprinzip der Wettbewerbsfähigkeit. So konnten Konkurrenz- und Wettbewerbsdenken zum Leitmotiv unserer Zeit werden. Wettbewerb heißt, wir müssten schneller sein als die anderen. Die Richtung, in die wir dabei rennen, ist sekundär, Hauptsache, wir kommen als Erster dort an. Derzeit rennen wir auf den Abgrund zu.

Was die Welt im Innersten zusammenhält

Ich bin Kernphysiker geworden, weil ich herausfinden wollte, was die Welt im Innersten zusammenhält. Mein ganzes Forscherleben habe ich damit verbracht zu untersuchen, was tatsächlich hinter der Materie steckt. Das Endergebnis ist ganz einfach — wenn auch überraschend:

Es gibt gar keine Materie! Ich habe somit fünfzig Jahre nach etwas gesucht, was es gar nicht gibt.

„Der arme Kerl“, denken Sie jetzt vielleicht, „hat fünfzig Jahre seines Lebens an etwas drangegeben, was es gar nicht gibt.“ Doch ich kann Ihnen versichern, dass es sich gelohnt hat, den weiten Weg zu gehen. Zu sehen, dass das, von dessen Wirklichkeit alle überzeugt sind, am Ende gar nicht existiert, ist eine erstaunliche, geradezu phantastische Erkenntnis.

Was aber macht ein Naturwissenschaftler, wenn er plötzlich erkennt, dass es das, was als die Grundlage der Naturwissenschaft gilt — nämlich Materie, die wir alle greifen können — gar nicht gibt? Wenn er erkennen muss, dass die Wirklichkeit eine völlig andere ist, als er bislang annahm? Dass von der Materie, je weiter man sie auseinander nimmt, am Ende gar nichts mehr übrig bleibt, was an Materie erinnert?

Die neue Physik hat erkannt, dass die Materie nicht das Fundament unserer Wirklichkeit ist. Bildlich ausgedrückt bedeutet dies: Am Anfang gibt es gar keine Hardware, sondern nur Software. Eine Software, die man nicht begreifen kann, die nur eine Gestalt, aber keine Existenz im ursprünglichen Sinne des Wortes hat. Materie besteht also nicht aus Materie. Am Ende finden wir etwas, das weit mehr dem Geistigen ähnelt, eine Art „verkrusteter Geist“.

Der entscheidende Punkt, an dem uns Physikern die Materie abhanden gekommen ist, hat mit der Struktur des Atoms zu tun. Durch die Erforschung der Atome erhoffte sich die Naturwissenschaft, die Welt endgültig in den Griff zu bekommen. Dies konnte jedoch nur gelingen, wenn es möglich wäre, die Materie von der Form abzulösen. Doch wie sollte dies gehen?

Die traditionelle Methode der Wissenschaft besteht darin, das Ganze auseinander zu nehmen und in Einzelteile zu zerlegen. Wissenschaftler glauben, dass sie so die Welt verstehen könnten. Wir nahmen also ein Beil und zerschlugen erst einmal den Tisch. Damit war seine ursprüngliche Form zwar kaputt, doch es entstanden neue Teile, die wiederum eine Form hatten. Daher schlugen wir mit dem Beil weiter auf diese Teile ein, in der Hoffnung, ihre Form zu beseitigen. Wenn man dies lange genug tut, wird man schließlich zum Atomphysiker.

Beim Atom angekommen meinten wir endlich, am Ziel zu sein. Jetzt hatten wir das a-tomos gefunden: Das, was sich nicht mehr spalten lässt — reine Materie ohne Form. Doch dann wies der Experimentalphysiker Lord Rutherford nach, dass auch dieses Atom noch eine Struktur hat.

Wieder mussten wir das Beil nehmen und nachsehen, wie es im Inneren des Atoms ausschaut. Und was fanden wir? Eine Struktur, die einem Planetensystem glich mit einem schweren Kern, umkreist von leichteren Elektronen und zusammengehalten durch elektrische Kräfte.

Es erschien naheliegend, dieses in Analogie zu unserem bekannten, durch die Gravitation zusammengehaltenen Planetensystem zu verstehen und mechanistisch zu erklären. Doch auch dies misslang, als wir erkennen mussten, dass es instabil ist und damit den bislang geltenden Naturgesetzen widerspricht.

Es blieb also nur noch die Folgerung: Die bisherigen Naturgesetze entsprechen nicht der Wirklichkeit.

Denn letzten Endes gibt es nur eine Art Schwingung. Es gibt streng genommen keine Elektronen, es gibt keinen Atomkern, sie sind eigentlich nur Schwingungsfiguren. An diesem Punkt hatten wir die Materie verloren. Denn was wir am Ende allen Zerteilens vorfanden, waren keine unzerstörbaren Teilchen, die mit sich selbst identisch bleiben, sondern ein feuriges Brodeln, ein ständiges Entstehen und Vergehen, etwas, das mehr dem Geistigen ähnelt — ganzheitlich, offen, lebendig.

Im Grunde, so müssen wir nun sagen, gibt es nur Geist. Die Materie ist gleichsam die Schlacke des Geistigen. In unserer begrenzten menschlichen Wahrnehmung nehmen wir diese Schlacke, da wir sie mit Händen greifen können, jedoch weit wichtiger als das geistig Lebendige.

Tatsächlich aber gilt es zu erkennen: Es gibt letztlich gar nichts Seiendes, nichts, was aus sich heraus existiert. Es gibt nur Veränderung, Wandel, Prozesse. Vor diesem Hintergrund können wir sagen: In jedem Augenblick wird die Welt neu geschaffen.

Das Eine und Ganze

Wenn die Frage nach der Materie keinen Sinn mehr macht, dann droht es uns erst einmal die Sprache zu verschlagen. Mit den Erkenntnissen der modernen Physik ist die Naturwissenschaft an einen Punkt gekommen, an dem sie sich von der Vorstellung verabschieden muss, dass sie alles erklären könnte.

Gerade die Naturwissenschaftler waren immer stolz darauf, zu der Gattung zu gehören, die weiß, was exakt berechenbar und damit richtig ist. Jetzt aber müssen wir erkennen, dass auch die Wissenschaft nur in Gleichnissen sprechen kann. Mit unserer begrenzten Sprache werden wir der Wirklichkeit nicht gerecht.

Wir haben eine Sprache, die nur die äußere Welt abzubilden vermag und gänzlich unbrauchbar dafür ist, das zu benennen, was im Hintergrund existiert. Daher haben wir die Wirklichkeit bislang so geformt, dass wir ihr mit unserer Sprache beikommen konnten.

Die Herausforderung aber liegt darin, zu einer neuen Sprache zu finden, die der Wirklichkeit gerecht wird. Damit gelangen wir an einen Punkt, an dem wir Physiker uns mit den Mystikern treffen. Wir erkennen einen Zusammenhang, den wir vorher gar nicht sehen konnten.

Dachten wir früher noch, alles sei getrennt, sehen wir nun, dass alles von Anfang an und unauflösbar miteinander verbunden ist.

Das Fundament der Wirklichkeit enthüllt sich als etwas zutiefst Spirituelles. Und selbst der Ausdruck Fundament weist bereits in die verkehrte Richtung, denn er ist an die Vorstellung von einer Substanz gebunden.

Unsere Aufgabe ist es aber, die Lebendigkeit zu erkennen und ihr Ausdruck zu verleihen. Das Lebendige ist nichts, was wir greifen und festhalten könnten, sondern das, was sich unserem Zugriff immer wieder entzieht und sich unablässig verändert.

Der Bruch, den die neue Physik einfordert, ist tief. Denn in einer Welt, in der es keine Objekte mehr gibt und alles Beziehung ist, kann die Frage nach dem, was ist, letztlich nicht mehr gestellt werden. In einer solchen Welt können wir nur mehr die Frage stellen: Was passiert?

Wirklichkeit ist für die moderne Physik keine Realität, sondern eine Potenzialität. Wirklichkeit ist das, was wirkt und sich daher andauernd verändert. Sie ist die Möglichkeit, die sich energetisch und materiell irgendwo und überall manifestieren kann, etwas noch nicht Entschiedenes, Schwebendes.

Potenzialität ist räumlich nicht lokalisiert. Sie ist gleichsam über die ganze Welt ausgebreitet. Es gibt nur diese einzige Gestalt, und die ist die Welt der potenziellen Wirklichkeit. Sie ist das Eine und Ganze. Und dieses Ganze kann man weder zerstückeln noch aufteilen. Die Welt zeigt sich somit als etwas Nicht-Teilbares und Ganzheitliches.

Wir müssen sie uns als etwas vorstellen, das man überhaupt nicht zerlegen kann. Denn das Ganze ist weit mehr als seine Teile. Wir müssen als Mensch unsere Fähigkeit schulen, das Ganze anzuschauen. Nur so können wir den Zusammenhang erkennen. Das setzt eine holistische Betrachtungsweise der Welt voraus.

Die neue Physik bestätigt, was die mystischen Wege der Religionen immer schon wussten: Es gibt nur das EINE. Im Sanskrit gibt es hierfür den Begriff des Advaita, des Nicht-Dualen, Nicht-Zerlegbaren. Auch die Quantenphysik sagt uns heute, dass es keine getrennten Teile gibt. Alles ist ins Unendliche ausgestreckt und im Hintergrund miteinander verbunden. Jedes Atom ist mit jedem Atom in diesem Universum verbunden.

Alles kann mit allem kommunizieren. Das hat weitreichende, geradezu phantastische Konsequenzen. Das heißt für uns Menschen, die wir in diesem Ganzen aufgehoben sind, dass wir zwar unterschiedlich und unterscheidbar, nicht aber getrennt sind. Wir befinden uns alle sozusagen in dieser Gemeinsamkeit, die wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass wir überhaupt miteinander kommunizieren können.

Es gibt nur wenige Wörter in unserer Sprache, die diese Verbundenheit zum Ausdruck bringen können. Für mich sind diese Liebe, Geist, Leben. Die Verben sind hierfür noch weit besser geeignet: leben, lieben, fühlen, wirken, sein.

Was wir in jedem Falle sagen können ist, dass hinter allem eine Verbundenheit steht, die eine Offenheit aufweist und damit ungeahnte Möglichkeiten der Entwicklung bietet. Wir Menschen sind Teilhabende an einer unteilbaren Welt, integrierter Bestandteil eines lebendigen und kreativen Kosmos. Kreativität ist eine Eigenschaft, die wir mit allem Lebendigen in der Welt teilen.

Wir befinden uns damit in einer Situation, die für uns weit günstiger ist, als bisher angenommen wurde.

Wir haben einerseits stabilisierende Gesetzmäßigkeiten, zugleich aber unendlich viele potenzielle Möglichkeiten, die wir nützen können, um selbst Einfluss zu nehmen. Wenn wir erkennen, dass wir integriertes und gestaltendes Element eines dynamischen Kosmos sind, erfahren wir unsere Verbundenheit mit allem, das uns umgibt.

Aus der Erfahrung der Teilhabe erwächst uns die Verantwortung für die Bewahrung der Welt. Als Teilhabende dieses Feldes wirken wir zugleich kreativ auf dieses ein und indem wir diese unsere kreativen Eigenschaften nutzen, dann tragen wir aktiv zur Gestaltung der Zukunft bei.

Das Lebendige inmitten des Lebendigen

Wir alle wollen leben, und wir alle wollen eine Zukunft. Für uns selbst, für unsere Kinder und Enkelkinder, für die Generationen nach uns. Es gibt so viele wunderbare Menschen in dieser Welt, und wegen der paar Verrückten, die derzeit die Geschicke der Welt lenken, werden wir doch nicht bereit sein, die Zukunft der Menschheit zu opfern.

Wer ihnen jetzt noch glaubt und diese unsinnigen Dinge mit- und nachmacht, weiß es einfach noch nicht besser. Wir alle haben die Veranlagung zum Homo sapiens sapiens — zum Menschen, der weiß, dass er weiß.

Wir haben uns bislang einfach noch zu wenig Mühe gegeben, diesen zu verwirklichen. Dabei ist doch jeder von uns einmalig und vermag einen einzigartigen Beitrag zur Gestaltung der Welt zu leisten. Was wir hierfür brauchen ist wechselseitige Rücksichtnahme und die Einsicht in die gegenseitige Abhängigkeit.

Es ist wichtig, sich immer wieder in Situationen zu begeben, in denen wir die Verbundenheit auch spüren können. Das tun wir, indem wir mit anderen Menschen in Kontakt gehen, uns in Gruppen zusammenfinden, in die wir unsere individuellen Fähigkeiten einbringen, kooperieren, uns ergänzen und gemeinsam Probleme lösen, die wir alleine nicht zu lösen imstande wären, und uns Geschichten erzählen, die neue Zusammenhänge herstellen.

Im kreativen und kooperativen Zusammenspiel bringen wir ungeahnte Möglichkeiten zur Entfaltung. Unsere Aufgabe ist es, unser Talent und unsere Kreativität in das Leben einzuspeisen, das Potenzial der Möglichkeiten zu mehren und wahres Wachstum zu ermöglichen.

Als Albert Schweitzer in Afrika einmal in seinem Boot von Nilpferden gefährlich bedrängt wurde und nicht wusste, ob er aus dieser Situation heil herauskommen würde, gelangte er zu seiner oft zitierten Erkenntnis: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, was leben will.“ Damit brachte er das zum Ausdruck, was auch ich hier auszudrücken versuche.

Es geht darum, die eigene Lebendigkeit in all dem Lebendigen um uns herum zu erkennen. Das ist es, was unter dem etwas nichtssagenden Begriff Nachhaltigkeit zu verstehen ist: Unsere Aufgabe ist es, das zu erhalten, was ist und zugleich Vitalität, Produktivität, Elastizität und Kreativität in das Bestehende einzuspeisen.

Durch das Zusammenspiel aller Kräfte wird das Leben reicher. Das Biosystem der Erde ist in einem Schwebezustand, in einer Balance, die wir bewahren, zugleich aber auch beständig wiederherstellen müssen. Es geht daher nicht nur um Bewahrung, sondern auch darum, das Lebende noch lebendiger werden zu lassen.

Dies ist ein Prozess, eine Dynamik, in allem, was wir tun, es nicht bei dem zu belassen, was wir vorfinden. Stattdessen müssen wir dafür sorgen, dass es noch lebendiger wird, als es anfangs war, ohne dabei der Versuchung zu erliegen, uns mit unserer Lebendigkeit auf Kosten des Lebens um uns herum behaupten zu wollen.

Wie also können wir miteinander leben und zu einem neuen Ganzen finden? Für diese wichtigen Fragen, die unser Überleben betreffen, brauchen wir nicht auf die Antworten der Experten zu hoffen. Die sitzen meist in ihrem kleinen Gefängnis des eigenen Wissens fest und bemerken gar nicht, dass die Welt eine ganz andere ist, als sie in ihrer Zelle sehen können.

Für diese weitreichenden Fragen braucht es Menschen, die mit beiden Beinen im Leben stehen, die um den Reichtum der Welt wissen und das Wissen von der Kostbarkeit des Lebens in sich tragen und nähren. Menschen, die genau hinsehen und hinhören, was in der Welt geschieht. Menschen, die sich einen Überblick verschaffen, indem sie auf das Ganze blicken und dadurch die Zusammenhänge erkennen können.

Das führt zu einer holistischen Wahrnehmung der Welt. Das Expertenwissen hingegen ist nicht nur Vereinfachung und Spaltung, sondern allzu oft auch Verstümmelung. Es tendiert dazu, den Bezug zum Lebendigen zu verlieren. Nicht von ungefähr hat die Physik sich bevorzugt am Unbelebten erprobt. Das Belebte erschien ihr als viel zu kompliziert.

Doch nur wer sich abtrennt vom Leben, kann etwas so Ungeheuerliches wie eine Atombombe bauen. Ich selbst bin ja von Haus aus Kernphysiker — doch ein Kernphysiker, der gegen die Nutzung der Kernenergie ist. Mit der Entwicklung der Atombombe hat die Physik für immer ihre Unschuld verloren. Auch ihr kompensatorischer Versuch einer friedlichen Nutzung der Kernenergie war von Anfang an zum Scheitern verurteilt, wie Tschernobyl und Fukushima schließlich der ganzen Welt vor Augen führten.

Das Paradigma des Lebendigen

Wir sind bewegte Wesen in einer bewegten Welt. Trotz aller Gemeinsamkeit sind wir verschiedenartig. Und wir müssen sogar zunehmend verschieden werden, damit wir immer mehr Stützfunktionen übernehmen können, die immer mehr dynamische Stabilisierungen und Entwicklungen ermöglichen.

Dies erfordert ein Plus-Summen-Spiel, in dem niemand seine spezielle Eigenart aufgeben muss, sondern jeder seine Unterschiedlichkeit behalten kann. Wie bei einem Orchester ein Konzert nur dann gelingt, wenn verschiedene Instrumente konstruktiv zusammenspielen und so das Ganze mehr wird als die Summe der Teile. Das ist das Paradigma des Lebendigen.

Der erste Prozess dahingehend ist die Individualisierung des Menschen und seine Emanzipation, die es zu unterstützen gilt. Erst dann können wir jeder auf unsere eigene und einzigartige Weise durch die Welt gehen, ohne zu fallen.

Das Wesentliche alles Lebendigen ist in seiner Bereitschaft zur Instabilität zu finden. Das Leben ist die instabilste und damit verletzlichste Situation, die es gibt. Instabilität ist geradezu das bestimmende Kennzeichen alles Lebendigen. Denn nur aus einem instabilen Zustand, der kurzfristig zusammenbricht, können sich neue hochentwickelte Strukturen bilden.

Es ist daher immer der verletzlichste Moment, der uns voranbringt und neue Dimensionen erschließt.

Das praktizieren wir selbst Tag für Tag, wenn wir auf unseren beiden Beinen vorankommen wollen. Jeder Schritt, den wir vorwärts gehen, ist nur durch die Preisgabe von Stabilität möglich. Wir wechseln von einer Instabilität in die andere, denn um vorwärts zu kommen, müssen wir kurzfristig auf einem Bein stehen, was statisch betrachtet ein äußerst instabiler Zustand ist.

Einzig durch das Vertrauen in die Kooperation aller Teile unseres Körpers und deren erneutes Wiederherstellen der Balance kommen wir voran. Der Moment der größten Instabilität markiert zugleich den Punkt der höchsten Sensibilität und Offenheit.

Wir müssen dabei nur an ein Kind denken, das Rad fahren lernt. Das Fahrrad ist eine äußerst instabile Angelegenheit. Das Kind fällt anfangs einige Male hin, doch bald schon ist es so geschickt, dass es alleine losfährt. Es hat gelernt, sich in der Instabilität eine neue Dimension in der Welt zu erschließen. Das ist der Prozess der Evolution des Lebendigen. Aber diese Beherrschung einer neuen Stabilität in der Instabilität verlangt Übung und braucht Zeit — die Kreativität des Verschiedenen ist dabei ebenso wichtig wie die Bereitschaft zum kooperativen Zusammenspiel.

Das ist gar nicht so unmöglich, wie wir oft meinen, wenn wir uns bewusst werden, dass wir trotz aller Differenzierung zutiefst miteinander verbunden sind und es auch immer bleiben werden. Wir haben als Menschheit bereits eine lange gemeinsame Entwicklung hinter uns, auf der wir aufbauen können.

Der Heilungsprozess der Welt erfordert daher die beständige Kooperation und Ausbalancierung von instabilen Systemen. Unsere Aufgabe als Mensch ist es, deren Zusammenwirken unablässig zu erproben und immer wieder aufs Neue zu wagen.

Gelingt uns dieser kreative Akt, das Leben in seiner Vielfalt und Unterschiedlichkeit mit all seinen dynamischen Kräften und Gegenkräften auszubalancieren, dann bewahren wir nicht nur das Leben, sondern bringen zugleich die Evolution des Lebendigen einen Schritt voran. Die Höherentwicklung des Lebendigen durch die Kombination aus Differenzierung und dem kooperativen Zusammenspiel von Verschiedenartigem ergibt eine neue Ganzheit, ein neues Holon.

Globalisierung ist ja an sich nichts Schlechtes, im Gegenteil, sie ist eine Notwendigkeit, um eine höhere Entwicklungsstufe zu erklimmen. Das bedeutet jedoch zwingend, dass die Verschiedenartigkeiten in einem Plus-Summen-Spiel zusammenkommen müssen.

Es geht also nicht an, dass eine Gruppe von Menschen darüber entscheidet, welche Eigenschaften als wichtiger oder wertvoller gelten und daher globalisiert werden, während alle übrigen Eigenschaften unterdrückt und ausgebeutet werden.

Wir müssen dafür sorgen, dass alle Kulturen dieser Welt in ihrer Substanz bestehen bleiben und in eine alles überwölbende Weltkultur hineingenommen werden. Denn nur die Summe aller dieser Kulturen kann in einem kooperativen und konstruktiven Zusammenspiel ein neues Holon und damit eine Weltkultur auf einer höheren Entwicklungsstufe bilden.

Die Bewahrung der Welt

Das sich langsam herauskristallisierende, neue naturwissenschaftliche Weltbild ist in hohem Maße dafür geeignet, die verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen der Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften wieder enger zusammenzuführen und darüber hinaus Brücken zu den Religionen zu schlagen.

Aus Sicht der Quantenphysik ist die Wirklichkeit kreativ, hat keine Grenzen, ist offen, dynamisch, instabil, das unauftrennbare Ganze. Die Grundlage der Welt ist nicht materiell, sondern geistig. Als ein nicht-auftrennbares immaterielles Beziehungsgefüge ist die Wirklichkeit eine Art Erwartungsfeld für zukünftig mögliche energetisch-materielle Manifestationen.

Die Zukunft ist dabei wesentlich offen, was jedoch nicht heißen soll, dass sie beliebig offen, sondern durch gewisse allgemeine Bedingungen strukturiert ist, die mit den so genannten Erhaltungssätzen zusammenhängen und aus Symmetrieeigenschaften der Dynamik resultieren.

In dieser Wirklichkeit sind Unbelebtes und Belebtes nicht mehr grundsätzlich unterschiedlich, sondern erscheinen als Artikulationen des Ganz-Einen. Mensch und Natur sind — wie alles — in dieser Sichtweise nicht getrennt. Die prinzipielle Offenheit der Zukunft hat wesentliche Folgen für unser Verständnis der Welt, ihrer Entwicklung und unserer Beziehung zu ihr.

Stellten sich die Wissenschaftler der klassischen Physik den Anfang der Welt noch als einen Urknall vor, der die ganze Wirklichkeit bereits enthielt und bei dem alles, was fortan geschah, nur eine Entfaltung dessen war, was bereits von Beginn an angelegt war, so vertritt die neue Physik die Auffassung, dass die Schöpfung keinesfalls abgeschlossen ist. Sie ereignet sich in jedem Augenblick neu.

Wir alle sind als Teilhabende eines kreativen Kosmos am fortlaufenden Schöpfungsprozess beteiligt. Diese Sichtweise von einem lebendigen Kosmos hat weitreichende Konsequenzen für unser Leben. Wir erkennen, dass wir integriertes und gestaltendes Element dieses dynamischen Kosmos sind, und erfahren unsere Verbundenheit mit allem, was ist. Jeder Einzelne von uns ist Teilhabender dieses Feldes und wirkt gestaltend auf dieses ein.

Alles, was wir tun oder auch nicht tun, hat Auswirkungen auf das Ganze.

Denn wir alle sind Mitschöpfer. Wir können natürlich die Welt nicht beliebig ändern, aber wir tragen mit unseren Entscheidungen immer zum Gesamten bei. Aus dieser Erfahrung der Teilhabe erwächst uns die unverbrüchliche Verantwortung für die Bewahrung der Welt. Es ist offensichtlich: Die zukünftige Entwicklung hängt von uns ab.

Für mich erübrigt sich damit auch die Frage nach einem Schöpfergott. Wenn Menschen mich fragen, „Glaubst du an Gott?“, dann sage ich oft: „Ich bin ein Atheist.“ Hierbei bedeutet aber die Vorsilbe A-, so wie im Sanskrit, nicht eine Verneinung, sondern erklärt das Ziel der Frage für ungültig.

Anders ausgedrückt: Gott ist für mich, was nicht gezählt werden kann, weil es das Ganz-Eine meint, nämlich Advaita, das Unauftrennbare. Nur in diesem Sinne bin ich ein A-theist. Aber ich bin kein Atheist im Sinne eines Ungläubigen, denn ich zweifle keineswegs an einem über unser Verständnis hinausgehenden Zusammenhang: eines Beziehungsgefüges, das viele Namen hat. Wir können es Geist oder Liebe nennen.

Die Liebe ist das, was für mich am besten zum Ausdruck bringt, was wir als Verbundenheit erfahren und als Empathie empfinden. Um diese Liebe zum Wirken zu bringen, müssen wir alles dafür tun, dass jeder Mensch sich angemessen entfalten kann. Jeder Mensch ist einzigartig und verschieden von allen anderen Menschen.

Es geht darum, diese Einzigartigkeit zur vollen Blüte zu bringen und in das gemeinsame Netzwerk aller Wesen einzuspeisen. Es geht darum, den Menschen zur optimalen Entfaltung zu bringen, um dadurch das Lebendige lebendiger zu machen.

Als Teilhabende der Biosphäre ist es an uns, die Instabilität alles Lebendigen zu erkennen und dessen dynamische Balance zu fördern. Denn die Wirklichkeit ist keine unveränderliche Realität, sie ist vielmehr voller Möglichkeiten, und unsere Aufgabe ist es, diese Wirklichkeit zu gestalten und an der Vision einer wahrhaft lebendigen Welt mitzuwirken.

„Der fallende Baum macht Krach. Der Wald wächst lautlos“, besagt ein altes tibetisches Sprichwort, das mir selbst immer wieder Mut macht, mein Vertrauen in das Leben und in den kreativen Prozess der Evolution in einer bedrohten Welt zu bewahren.

Anstatt immer nur gebannt auf die Schreckensnachrichten unserer Zeit zu blicken und auf die wenigen Menschen, die am meisten Lärm machen, sollten wir unseren Blick öffnen für die unzähligen Menschen in dieser Welt, die Tag für Tag dafür sorgen, dass das Leben weitergeht und weiter besteht.

Der Wald wächst leise, aber unaufhaltsam. Und wir alle sind dazu aufgerufen, in dieses Feld Mensch, das bereits seit vielen Jahrtausenden überlebt hat, Weisheit und Liebe einzuspeisen und damit unseren Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung zu leisten.



Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Peter Dürr, 1929 bis 2014, war einer der bekanntesten Vordenker und Querdenker unserer Zeit. Nach seiner Promotion und Habilitation in Physik war er von 1958 bist 1976 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Physiknobelpreisträgers und Mitbegründers der Quantenphysik Werner Heisenberg, als dessen Nachfolger er bis 1997 das Max-Planck-Institut für Physik sowie das Werner-Heisenberg-Institut in München leitete. Mehrere Gastprofessuren führten ihn nach Berkeley, Kalifornien, China und Indien. Bereits seit den 1980er Jahren engagierte sich der Kernphysiker in der Umwelt- und Friedensbewegung und warnte vor der militärischen ebenso wie vor der friedlichen Nutzung der Atomenergie.

Wir erleben in der heutigen Zeit einen Paradigmenwechsel. Die Welt, so wie wir sie kennen, wird es nicht mehr lange geben. Zerstörung und Orientierungslosigkeit greifen mitten in unseren Alltag hinein. Wie können wir uns in ihm zurechtfinden? Wie nicht den Mut verlieren und Zugang bekommen zu dem, was im Dunkel hell und unbeschwert ist? Um diese Fragen und Antworten hierauf geht es der von Elisa Gratias geleiteten Mutmach-Redaktion.

Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen dürfen Sie es verbreiten und vervielfältigen.

Der Verbraucher – Feind der Welt, Staatsfeind Nr. 1

Digital StillCamera

Donnerstag, 8.9.2016. Eifel. Letztens ist etwas unheimliches geschehen. Da verschwand doch ein Freund aus dieser „Facebook-Freundesliste“ – also so einer Liste all´ jener Menschen, die man gerne auch mal persönlich kennenlernen würde. Da das im Laufe der Zeit hunderte werden, wenn man nicht strenge Disziplin wahrt, bemerkte ich es nicht sofort. Es dauerte eine Weile – weil ich nichts gehört hatte, wollte ich mal sehen, wie es ihm geht und stellte fest: wir sind keine Freunde mehr. Gut, dass kann mal passieren. Ich bin schon mehrfach darauf angesprochen worden, dass ich mich in großer Gefahr befinde, falsch verstanden zu werden, alldieweil ich so provokativ schreibe. Wenn jemand nicht ganz so helle ist – oder nur Auszüge liest – könnte das schnell zu Missverständnissen kommen. Ich konnte nur sagen: ich schreibe halt nicht für Blöde, sind immer kleine Philosophievorlesungen, die zum Nachdenken anhalten sollen – und ich bin immer nur einen Schritt davon entfernt, morgen zu beweisen, dass die Erde doch eine Scheibe ist.

Nun – was wirklich erschreckend war: dieser Freund hatte sich eine Software installieren lassen die ihn vor Schadkontakten schützt – immerhin ist er Geschäftsmann und muss auf seinen guten Ruf achten. Und diese Software hat mich automatisch entfreundet, weil der Nachrichtenspiegel irgendwie „rechts“ ist und ich „irgendwas“ damit zu tun habe. Soweit sind wir also schon. War ich meinem Freund – mit dem ich schon unzählige Telefonate geführt habe – böse? Nein – was kann er denn dafür, dass irgendein IT-Schrauber keinen Begriff von differenzierten politischen Positionen erarbeiten kann?

Die Methode der Provokation finde ich jedoch trotzdem sehr nützlich – jedenfalls bereitet sie mir große Freude. Ich habe das selbst jetzt am eigenen Leibe erlebt, als ich mich mit der „Holocaust-Lüge“ auseinandergesetzt habe: das wäre natürlich ein Ding, wenn das größte Verbrechen der Menschheit – wie man so sagt, ich selbst kenne gar nicht alle und weiß nicht, nach welchen Maßstäben da gemessen wird – nur ein Mediengag gewesen wäre. Hier laufen ja oft genug irgendwelche Hanseln auf, die – sofern ich von Holocaust rede – immer berichtigend eingreifen und genau das behaupten: er sei nur erfunden, um das deutsche Volk zu knechten. Mich hat diese Provokation dazu gebracht, mich noch einmal mit dem Datenmaterial auseinander zu setzen und nicht mit den vielen Büchern, die „wissenschaftlich akribisch“ behaupten, daran wäre nichts dran. Ich weiß ja selbst am Besten, wie man Daten und Fakten umsortieren kann, um andere Bilder zu erzeugen … aber mehr ist das auch erstmal nichts.

Gut – ich bin den braunen Volksaufklärern dankbar, denn meine Recherchen haben noch viel mehr erbracht: nicht das Bild eines Volkes voller Judenhass (der war sogar erstaunlich gering), sondern das Bild eines gemütlichen Biedermeiertums kleiner Leute, die gerne Schnäppchen machen … und genau so drauf waren wie wir heute. Es war ein sehr beängstigendes Bild, viel beängstigender als das alte Bild aus dem Geschichtsunterricht von den wahnsinnigen Deutschen. Gleichzeitig erhielt ich einen Ausblick auf die unfassbar gigantische Datenmenge, die den Holocaust belegt. Es sind die kleinen Dokumente, die in Massen beeindrucken – einfache Transportdokumente der Reichsbahn zum Beispiel, die akribisch die Deportation des jüdischen Volkes (und der anderen „Asozialen“ … das genau ist der kleinste gemeinsame Nenner aller zu Vernichtenden) beschrieben. Meine Schlussfolgerung: wer die Existenz des Holocaust anzweifelt, würde wohl auch die These vertreten, dass der Mond aus grünem Käse ist (wie nach meinem Professor Rudi Koschnitzke der erste Vorläufer der Psychoanalyse behauptet hatte) oder das die Erde doch eine Scheibe ist (was angeblich heute wieder Menschen behaupten – allerdings sind mir die noch nicht über den Weg gelaufen).

Gut – ich habe es leicht, den braunen Verführern zu widerstehen: ich habe Zeitzeugen in der Familie, einen Großvater, der Juden vor der Vernichtung gerettet hat – er war Schachtmeister in einem Bauunternehmen in Polen und hat immer wieder KZ-Häftlinge angefordert, „weil die am Besten bauen konnten“. Das stimmte zwar nicht – aber so konnte er sie gut versorgen („damit die gut bauen können“), hat sich den Ärger der SS eingehandelt und wäre … wären da nicht plötzlich überall russische Panzer gewesen … selbst eingewiesen worden. Ja – ihm haben die Russen das Leben gerettet … und er wusste genau, was in den KZ´s los war, ebenso wie die Wehrmachtsangehörigen in meiner Familie, die die Erschießungen durch Sonderkommandos zum Teil selbst beobachten mussten. Menschen jüngeren Datums und einfacherem Gemütes kann man damit einfangen – die Frage ist nur: wozu?

Jetzt haben wir uns eine ganze Zeit lang mit Geschichten beschäftigt, die mit dem Thema augenscheinlich nichts zu tun haben – aber Sie werden sehen, dass dies nicht zutrifft. Mein Freund, der Geschäftsmann: habe ich ihm die Schuld gegeben? Nein. Er hat auf die „Elite“ vertraut, die Höllenmaschinen zur Pauschaldenunzition entwickelten, von denen er nichts wissen konnten. Seine Schuld: er hat vertraut. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für menschliches Zusammenleben. Vertraut haben auch die Biedermeierdeutschen – so geworden durch die französische Besatzungszeit, in der diese Form der „inneren Emigration“ das Überleben in turbulenten Zeiten sicherte, vertraut darauf, dass „die Wissenschaft“ – allen voran Mediziner und Naturwissenschaftler, die den Nazis das Material zur Selektion „unwerten Lebens“ an die Hand gaben – schon wahr, echt und richtig urteilen würden. Aber wer wird heute verfolgt, als schuldig angesehen?

Richtig: Sie!

Und so ein wenig haben Sie sicher davon mitbekommen, oder? Sie sind nämlich immer schuld, an allem. Sie sind der Feind der Welt – und gleichzeitig Staatsfeind Nr. 1!

Das scheint Sie zu verwundern – aber gefühlt haben Sie das doch schon immer, da bin ich mir sicher.

Ich schaue mir zum Beispiel ihr Frühstück an – das sehe ich schon, was Sie für einer sind: eine unmenschliche Bestie voller irrsinnigem Hass und ungebremster Vernichtungslust. Nun schauen Sie nicht so verdutzt, gehen wir das mal im Einzelnen durch, was wir da vor uns haben: Kaffee mit Milch, ein Ei, ein halbes Brot mit Honig und ein halbes Brot mit Salami, alles gekauft bei einem Discounter. Nein – es geht jetzt nicht um Arbeitsbedingungen beim Discounter … aber wo wir gerade dabei sind: wie können Sie es nur wagen, da einzukaufen – wo Sie doch wissen, für wie wenig Geld die Leute da wie viel schuften müssen! Was sind sie nur für ein Mensch, dass Sie solche Arbeitsbedingungen mit Ihren Geldern unterstützen!

Mir geht es jedoch eher um die Wurst – und um das Ei, den Honig und die Milch. Wie können Sie nur dieses unendliche Tierleid unterstützen? Nehmen den Bienen die Nahrung für ihre Kinder weg! Töten arme Tiere für ihre Rindersalami – und stehlen ihren Müttern die Milch, die diese für ihre Kinder bereit hielten! Und dann diese unsägliche Qual der Massenhühnerhaltung, in der Ihre Eier produziert werden – mich wundert ehrlich, dass sie nach so einem Frühstück keine Suizidgedanken haben! Und: denken Sie denn überhaupt nicht an des Klima? Die Blähungen Ihrer Nutztiere zerstören das ganze Weltklima! Und zudem … blähen Sie auch noch selber mit! Das sind sieben Milliarden Bläher, die die Welt vernichten! Haben Sie jetzt endlich Suizidgedanken, weil Sie die Erbärmlichkeit ihrer Existenz erkannt haben und ihrer Täterschaft ein Ende bereiten wollen? Halten Sie noch einen Moment still, ich bin noch nicht fertig Ihnen. Dieses T-Shirt da: ist das nicht von KIK? Oder sonstwem, ist eigentlich völlig egal: alle werden unter erbärmlichsten Umständen im Ausland produziert – von Kinderhänden. Nein, nicht weglaufen – sehe ich da Lederschuhe, die Fußgeruch vermeiden sollen? Tiermörder. Abscheulicher Tiermörder. Und jetzt geht der auch noch in sein Auto: wissen Sie, dass Autos Sondermüll auf vier Rädern sind? Mit jedem Autokauf unterstützen Sie die Vernichtung des ganzen Planeten! Gegen Sie ist jeder Hitler ein Amateur! Die ganze wunderbare, fein ausgewogene natürliche Landschaft Deutschlands ist wegen ihren Autowahn vernichtet worden – nur, weil die nicht gut auf Feldwegen fahren, wurden wertvolle Ackerland- und Waldflächen zubetoniert: in Ländergröße! Und sehe ich da etwas ein Eigenheim? Die größte Heizenergieverschleuderung, die man sich denken kann?

Jetzt nehmen Sie mal das Messer von den Pulsadern fort und legen es beiseite. Wir sind erstmal fertig mit der Anklageschrift, die sie täglich auf verschiedene Art und Weise in den Medien hören. Wir denken jetzt auch nicht daran, welches einzig denkbare logische Ergebnis diese Anklagen haben: die Forderung nach Vernichtung Ihrer Existenz – und der einiger anderer Milliarden Lebewesen, Pupskühe eingeschlossen.

Kommen wir mal jetzt zurück zur Wahrheit – einer anderen Wahrheit, als Sie die bisher kannten. Kehren wir zurück … zu Ihrer Kindheit. Wie sie auf die Welt gekommen sind – sie wissen noch? Sie konnten nicht laufen, nicht sprechen, wenig hören, kaum gucken und hatten keine Kontrolle über Blase und Darminhalt. Blöde Sache – aber sie hatten Menschen, die Ihnen halfen, zu überleben. Ihr Überleben hing direkt von den Dingen ab, die Sie von ihnen lernten – dazu gehörte unter anderem das Essen von biologischer Materie, denn wie Sie selbst bald gemerkt haben, waren Sie in einem recht seltsamen Körper gefangen, der ohne regelmäßige Zuführung biologischer Materie steigende Schmerzen verursachte, die bis zum Tode führen konnten – und nur die, die schon mal richtig gehungert haben, können diese Schmerzen nachvollziehen.

Welche biologische Materie vertilgbar ist, haben ihre Vorfahren von ihrem Lehrmeister gelernt: der Natur. Sie findet es ganz in Ordnung, Tiere zu haben, die gegessen werden können und so als zusätzliche biologische Materie dienen, die das Leben ermöglicht. Es ist auch ganz in Ordnung, wenn Sie sich persönlich aus ethischen, ästhetischen oder geschmacklichen Gründen vom Fleischkonsum abwenden – nur „besser“ ist das erstmal im Prinzip nicht – und spätestens seit dem Holocaust wissen wir, dass wir auf der Hut sein müssen vor jenen, die glauben, „besser“ zu sein. Sie sind kein schlechter Mensch, wenn Sie alles tun, was andere Tiere (denn mehr sind Sie selbst erstmal auch nicht) auch tun. Sicher: die Zustände in den Schlachthöfen sind erbärmlich. Sie sind eine Folge der naturwissenschaftlich-materialistischen Geisteshaltung, die in lebenden Wesen nur tote Dinge sieht und somit religionswissenschaftlich in der Tat als „Antichrist“ angesehen werden kann, dessen Herrschaft fürchterlich sein soll – ja: Grundüberzeugung jüdischen Glaubens ist nicht, dass ein alter Mann mit langem Bart im Himmel wohnt, sondern dass das Leben – jede Form von Leben, also auch Sie – selbst Gott ist, bzw. „Hauch Gottes“.  Doch für den Materialismus haben Sie keine Verantwortung, noch für das Leid der Tiere in den Schlachthöfen. Sie ehren diese Tiere, wenn Sie sie – als Aasfresser – wenigstens noch einem Nutzen zuführen, damit sie nicht völlig umsonst gestorben sind. Der Ansatz, das Leiden in den Schlachthöfen zu beenden, muss über die Täter kommen – und das sind diejenigen, die den Prozess des Schlachtens organisieren und diese bestialisch grausame Art der Vernichtung durch herzloses betriebswirtschaftliches Denken überhaupt erst möglich machen – einem Denken, dass auch Leid über Mensch und Natur bringt.

Merken Sie, wie elegant die sich aus der Verantwortung stehlen – während Sie nur Mustern folgen, die Ihnen als Kind das Überleben gesichert haben? Und wer nicht gerade mit dem goldenen Löffel im Mund geboren worden ist, der weiß, dass die Jahre nach der Geburt auch nicht gerade darauf ausgelegt sind, Muße und Gesinnung ins Leben zu bringen: Ihre Hauptaufgabe ist „funktionieren“ – als Rädchen im Getriebe. Visionssuche für das eigene Leben nach alter Tradition – ein paar Tage als junger Mann allein auf einsamen Berge – wird nicht mehr angeboten, im Gegenteil: die Forderung danach führt direkt in die geschlossene Abteilung der Psychiatrie, weil ihr Rädchencharakter, ihre Funktionstüchtigkeit in Gefahr ist.

Können Sie sich noch daran erinnern, wie sie selbst sich an den Kaiser gewandt haben mit der dringenden Bitte, man möge die menschliche Bauerngesellschaft doch bitte in eine Effizienzmaschine umwandeln, in der jeder ein Rädchen ist, das an der Vernichtung der Welt teil hat?

Nein – natürlich nicht. Sie sind – wie Sartre sagt – in die Welt geworfen worden, und diese Welt ist seit dem Triumph des Materialismus (der auch aus Ihnen ein totes Stück Matsch ohne jeglichen Wert macht) sehr klein geworden – und sehr eng. Und … erschreckend tot und leer. Eine Welt der Zombieapokalypse, wo man nur von toten, unheimlichen Dingen umgeben ist und sich beständig auf der Flucht befindet, von äußeren Zwängen durch die Welt getrieben. Ihre Verantwortung daran? Nun – das sind Ihre eigenen Entscheidungen in Bezug auf ihre direkte Umgebung. Mag sein, dass Sie ein Auto benutzen müssen auf der täglichen Flucht vor den Mächten und Gewalten der Welt, mag sein, dass Sie sich in einem Eigenheim verstecken wollen vor dem untoten Chaos des Materialismus, mag sein, dass Sie Nutztiere essen wie ein Raubtier, um ihr Überleben zu sichern – das alles sind Nebensächlichkeiten.

Wenn Sie es aber sind, der Schlachthöfe baut, Autofabriken, Autobahnen, Waffenfabriken, wenn Sie derjenige sind, der an der Regierung ist – die demokratisch sein soll und den Nutzen und das Wohl der ihnen anvertrauten Menschen im Blick haben soll: dann haben Sie eine gewaltige Verantwortung … für die Sie aber auch sehr gut bezahlt werden. Bringen Sie Gift in die Nahrung, Leid über Leben, Armut (auch geistiger Art – dass moderner Atheismus eine Art von geistiger Käfighaltung ist, sei nur mal nebenbei bemerkt), Schmerz, Krankeit (auch durch Arbeitsbedingungen), Demütigung oder Lüge in die Welt – dann sind Sie ein Verbrecher.

Wenn ich der Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross trauen darf, werden Sie für diese Verbrechen am Leben selbst einen hohen Preis zahlen. Aber: das ist Ihre Sache.

Sind Sie jedoch nur Verbraucher, dann tragen Sie nicht mehr Verantwortung als Tiere, die im Urwald für ihr Überleben kämpfen müssen. Sie haben weder die Industrialisierung beschlossen, noch den Materialismus, nicht die Konzernbildung oder die asoziale Globalisierung. Sie bauen nicht die Bühne, noch schreiben Sie das Stück, das aufgeführt wird. Sehen Sie nur zu, dass Sie Schurkenrollen vermeiden, nicht alles extra noch schlimmer machen, denn: Verantwortung haben Sie nur in so fern, als dass sie auch Macht haben. Aber jene, die Macht haben, schieben Ihnen die Verantwortung gerne zu. Fragen Sie sich mal, warum! So … lebt es sich halt viel leichter.

Ich selbst kann übrigens hoch und heilig versprechen, dass ich keine Tiere im Wald jagen werde, wenn in meinen Jagdgebieten (Aldi, Norma, Lidl, Rewe und Netto – mehr haben wir vor Ort auf dem Lande nicht) kein Fleisch mehr in der Kühltheke zu finden ist. Ich werde auch kein Auto mehr fahren, wenn die Anforderungen der Umwelt an meine Mobilität verschwinden werden und der Tante Emma Laden im Dorf wieder aufmacht. Häuser bauen wollte ich noch nie – trotz des gewaltigen Druckes, der hier auf junge Menschen ausgeübt wird (siehe hier: Zendepot: Warum alle wollen, dass du ein Haus kaufst).

Überlegen Sie doch erstmal, dass die ganze riesige Maslowsche Bedürfnispyramide nur deshalb entwickelt wurde, um Ihnen einzureden, dass Sie ein Mangelwesen sind, dass noch ganz viel kaufen muss, bis es eine Chance auf Glück hat – und viele fallen erstmal darauf herein, die meisten sogar bis kurz vor ihrem Tode. Entgegen dieser Pyramide steht die griechische, römische, deutsche Philosophie, die überzeugend darlegt, dass man Glück in der kleinsten Tonne finden kann, wenn man nur sein Hirn sinnvoll gebraucht: das heißt, dazu, sein eigenes Leben frei und souverän zu leben … was heute nahezu unmöglich geworden ist, weil jeder Fußbreit Boden in Privatbesitz ist – von einigen wenigen. Auch Diogenes müsste heute für seine Tonne Strandgebühr bezahlen, Wassergebühr für sein Trink- und Abwasser, eine Kurpauschale …. und auch die Früchte der Natur sind alle in Privatbesitz. Welt … ist Geld geworden. Und es gibt viel mehr Geld als Welt.

Und kommen Sie mir nun nicht damit, dass seien alles nur Ausreden! Wenn jemand mein Grundstück unerlaubt betritt, wen mache ich dann für die Tat verantwortlich? Schreie ich etwa die Füße an, die den Befehlen des regierenden Gehirns folgen? Und in einer arbeitsteiligen Gesellschaft haben wir viele solcher „Gehirnfunktionen“ – und da gehört die Verantwortung auch wieder hin.

In diese Sinne: kämpfen Sie sich weiter durch – und bleiben Sie sauber! Und schauen Sie genau hin, wer Ihnen warum was vorwirft – meist geht es nur darum, Macht über Sie zu gewinnen. Es sind die menschlichen Raubtiere, die dort unterwegs sind – und für die sind Sie das unwerte Nutztier, das ihrem Willen unterworfen gehört, weil es irgendwie … böse, minderwertig und schlecht ist, nur, weil es sich einer toten, materialistischen Welt anpasst, um zu überleben.

Aber Anpassung – ist die größte Stärke des Menschen. Ihr werden wir es zu verdanken haben, dass der Geist der allgemeinen Menschenrechte den drohenden Kollaps überleben wird – durch ein paar wenige, die sich auch der nachapokalyptischen Welt anpassen können, Stämme und Gemeinschaften bilden, die – wie schon immer –  stärker sind als die Gefahren der Umwelt. Und vielleicht … wird der Kollaps ja auch noch verhindert. Was Global 2000 damals prophezeite, wurde durch die Natur selbst verhindert … durch ein explosionsartiges Wachstum der übrig gebliebenen Bäume, das die Wissenschaft sehr überrascht hatte.

Wir sind stärker als wir glauben – und sollten uns deshalb nicht durch das Einreden falscher Schuld schwächen lassen.

 

 

Die NWO, ihr Bild im Vatikan und die Hintergründe zum laufenden Weltkrieg.

Die NWO, ihr Bild im Vatikan und die Hintergründe zum laufenden Weltkrieg.

Samstag, 26.1.2012. Eifel. Es gibt ja soviel zu schreiben, zu erzählen, zu berichten, umzusortieren, das ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Dabei muss ich mir immer noch bewusst sein, das ich eigentlich jetzt Journalist bin und einen Auftrag habe: Tabubrecher und Wahrheitsfanatiker zu sein. So etwas kann bisweilen lebensgefährlich sein – vor allem, wenn man die wirklich wichtigen Tabus anfasst. Eins berührte ich vor kurzem, aufgehängt an einem überraschend abstossenden Bildnis im Vatikan, das ich selbst erst für eine Fälschung hielt, bis ich akzeptieren musste, das es – Malachi Martin sein Dank – eine plausible Erklärung für das Kunstgebilde gab, das einen dämonischen Christus zeigte, der in bedrohlicher Positur und mit verzerrtem Gesicht aus einer nuklearen Hölle emporstieg, die die Erde vertilgte. Ich war nun auf der Suche nach weiteren Bildern dieses Thrones – und siehe da, den gibt es auch mit Licht:

Ein kurzes Video von Azazel 8867 zeigt uns die nukleare Hölle in blutrotem Licht getaucht, während die Christusgestalt in leichenblau darüber schwebt. Schöner könnte man die Auferstehung des Antichristen nicht illustrieren. Doch wo soll hier noch ein Tabu gebrochen werden? Welche Wahrheiten gibt es noch zu entdecken? Macht das überhaupt noch Sinn, Aufklärung zu betreiben, wo die Welt zielstrebig auf diese nukleare Hölle zumarschiert … oder sich darauf vorbereitet, ein bis ins kleinste Detail überwachtes, kontrolliertes und reglementiertes Supergefängnis zu werden?

Wir Deutschen arbeiten daran zielstrebig mit. Erfuhren wir vor kurzem erst noch, das wir überhaupt Drohnen hatten, so erfahren wir jetzt, wie schnell man die bewaffnen kann. Die einen Drohnen überwachen uns nur, die anderen schießen uns ab, wenn wir aufmucken. Die Zerschlagung von Aufmuckern kann in Deutschland jetzt auch ganz zentral geübt werden: mitten in der großen Wirtschaftskrise, in der Studien offen über die Angst der Führer vor Aufständen reden, geben wir Unsummen aus für eine Übungsstadt, in der die Zerschlagung von Aufständen geübt werden kann, siehe TAZ:

Wenn die Stadt in Sachsen-Anhalt 2016 fertig ist, wird sie nicht nur über Hochhäuser, Einfamilienhäuser und eine Armensiedlung verfügen. Es werden sogar ein Bahnhof und ein Flughafen errichtet, zu denen eine neue Autobahn führt. 

Die Bundeswehr, argwöhnt die Linkspartei, übe in Schnöggersburg schon für „den Einsatz im Inland“; schließlich entspreche ein Ort wie dieser „keinem der bisherigen Einsatzgebiete“, meint die Abgeordnete Inge Höger

Ein Riesenskandal eigentlich – aber andererseits auch ein kleines Detail auf dem Weg in eine neue Weltordnung, die eine international hervorragend vernetzte Elite durch ihre Filiale in Deutschland auch hier etablieren lässt. Schritt für Schritt wird die Bundeswehr von einer Volksarmee zur Landesverteidigung zu einer Hilfstruppe für Konzerninteressen umgebaut – zu einem Knüppel für die Elite des Planeten.

Dieser Knüppel geht gerade auf Mali nieder.

Ist es nicht rührend, wie ein Ex-Terrorist im Fernsehen für den Einsatz von deutschen Bodentruppen wirbt? Die „Welt“ geht aber noch einen Schritt weiter und spricht offen aus, was auf der politischen Weltbühne gerade geschieht:

Der Islamismus ist im Weltkrieg gegen den Westen

Einzig Frankreich hat erkannt, dass in Mali die westliche Zivilisation angegriffen wird – und die richtigen Schlussfolgerungen gezogen. Das verdient Unterstützung, nicht nur Lippenbekenntnisse.

In Mali wird die westliche Zivilisation angegriffen, und die gilt es zu verteidigen.

Frankreich kämpft derzeit in Mali an der Frontlinie nicht nur der westlichen demokratischen Welt, sondern der ganzen zivilisierten Menschheit.

Der mörderische Hass, der ihm dergestalt entgegenschlägt, ist ein untrügliches Anzeichen dafür, dass unser Verbündeter jenseits des Rheins das Richtige tut.

Absoluter Jubel bei den Kommentaren dieses Artikels – und bedauern darüber, das man in Deutschland noch nicht das gleiche tun darf: kämpfen.

Wir haben uns diesen Krieg doch schon nach Deutschland geholt. Nur kämpfen dürfen wir noch nicht… 686 Leser empfahlen diese Worte.

Erinnert an Deutschland 1933 – 1945 … nur diesmal ist der Islam das Ziel – und aus Deutschland ist die ganze Welt geworden. Erinnern Sie sich noch an den Thron im Vatikan?

Wir wollen auch mal schauen, wer denn da in Mali verteidigt wird. Das erzählt uns die Tagesschau:

Frankreich und die Europäische Union sind besorgt über Berichte, wonach malische Soldaten schwere Menschenrechtsverstöße begangen haben sollen. Menschenrechtler und Einheimische beschuldigten die Streitkräfte, bei der Rückeroberung des von Islamisten besetzten Norden des Landes Tuaregs und Araber hingerichtet zu haben.

Diese seien der Zusammenarbeit mit islamistischen Kämpfern bezichtigt worden, gegen deren Vormarsch Frankreich Soldaten eingesetzt hat. Andere seien im Besitz von Waffen gewesen, hätten sich bei Kontrollen nicht ausweisen können oder hätten schlicht einer verdächtigen Volksgruppe angehört, berichtet die Internationale Vereinigung der Ligen für Menschenrechte (FIDH).

Massenmord an einer „verdächtigen Volksgruppe“ (wir Deutschen hatten das ja schon mal) nennt man Genozid – oder Holocaust. Dabei hilft die Nato.  Unsere deutschen Steuergelder helfen bei dem Genozid. 600 Millionen Dollar haben allein die USA in den letzten vier Jahren in den Aufbau des Militärs in Mali investiert (siehe Internetz-Zeitung) und dafür am 21.3.2012 einen schönen Militärputsch bekamen, weil die demokratische Regierung zu wenig gegen die Tuareg unternahm (Wikipedia), deren Führer am 26.8.2011 von einer durch die USA ausgebildete „Anti-Terroreinheit“ umgebracht worden war (Stratfor).

Damit auch der Rest der Tuareg umgebracht werden kann, sollen jetzt deutsche Soldaten die Folgen der willkürlichen Grenzziehung der alten Kolonialzeit beseitigen und so die Ära der neuen Kolonialzeit anbrechen lassen – so formuliert, merkt man schon, warum die heimlich Kampf in „zivilisierten“ Großstädten trainieren sollen.

Der Erfolg im tollen Kampf gegen den Terrorismus sieht man ja auch in Lybien. Während unter Gaddafi amerikanische Botschafter dort ungestört wohnen konnten, müssen nach der Beseitigung des ach so schrecklichen Terrorregimes (und nach der Flucht der Tuaregsöldner Gaddafis nach Mali) nun alle Ausländer das Land verlassen, weil es zu gefährlich geworden ist (Spiegel).

Denken Sie noch an den Thron Satans? Keine Sorge – wir kommen noch darauf zurück, nachdem wir kurz in der Türkei waren.

45000 Menschen sind dort umgekommen – im Kampf um die Unabhängigkeit der Kurden. In schöner Regelmäßigkeit überfallen die Türken den Irak, weil dort auch noch Kurden lebten. Erst kürzlich sind in Paris drei weitere Kurdinnen hingerichtet worden (Yahoo) – sowas geschieht schon mal in der westlichen Zivilisation, die wir gerade in Mali gegen das freie Reitervolk der Tuareg verteidigen. Auch Kurden sind Terroristen, eine enge Vertraute ihres Anführers wurde dort ebenfalls ermordet. Darf ich diesen Anführer mal zitieren? Hier – aus Wikipedia:

„Das, was man „Ehre der Familie“ oder „Ehre der Ehe“ nennt, bedeutet im Grunde nichts anderes, als ständig unter dem „kleinen Imperator“ zu leiden. So wie der große Imperator es als casus belli (Kriegsgrund) auffasst, wenn seinem Staatsbesitz etwas zustößt, so hält auch der kleine Imperator es für einen großen Angriff auf seine Ehre und daher einen Grund zu kämpfen, wenn mit seiner Frau, die er zu seinem Besitz zählt, etwas passiert. Noch merkwürdiger ist, wie die Frau völlig seelenlos gemacht und äußerlich in einen extrem femininen, geschmückten „Käfigvogel“ mit hübscher Stimme verwandelt wird. Stimme und Make-up haben mit der natürlichen Frau fast nichts mehr gemein und beruhen auf einer starken Selbstverleugnung, die vernichtend für die Persönlichkeit wirkt. Insbesondere die Schürzenjägerei beraubt die Frau ihrer Persönlichkeit. Sie ist eine Erfindung des Mannes, er besteht darauf.“

Der kleine Imperator und sein hübsch geschminktes, niedliches Eigentum – wir sehen, unsere Zivilisation ist in Gefahr: Deutschland sucht den Superstar, Deutschland sucht das Topmodell, die Wahlen zu schönsten Frau der Welt – überhaupt: die Rolle der Frau in der Industrienation ist in Gefahr!

Darum lassen wir Türken Kurden morden, ohne mit der Wimper zu zucken (wir schicken ihnen sogar noch Raketen, wenn die von ihnen ausgesandten Söldner in Syrien nicht den gewünschten Erfolg haben und syrische Gegenschläge zu erwarten sind) und tolerieren sogar türkische Willkürjustiz, siehe Welt:

Drei Freisprüche, ein „umfallender“ Richter, ein Anschlag, der nie stattfand, Beweise, die fehlen: Die Soziologin Pinar Selek wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein Schritt in die Willkürjustiz.

Das ist Teil unserer Zivilisation, die wir in Mali schützen. Kein Wunder, das unsere Seite für Massenmorde verantwortlich ist.

Nun – mein Herz schlägt eher für die Tuareg (deren Gast ich einmal war) oder die Kurden (deren Gast ich einmal war) als für Willkürjustiz und Genozid, deshalb hätte ich gerne, das wir Deutschen uns da ´raushalten., bevor wir hier, im friedlichen Herzen Zentraleuropas, ähnliche Probleme bekommen. Immerhin war ich auch früher kein Freund von deutschen Terroristen, die damals jenen Alfred Herrhausen ermordeten, der sich so vehement für die Entschuldung der Dritten Welt eingesetzt hatte.

Die Probleme kriegen wir aber jetzt auch – wir bekommen es nur nie so richtig mit, weil wir immer nur nach bösen Moslems Ausschau halten. Nochmal die Welt:

Buttersäure-Anschläge, Kettensägen-Folter und Zwangsprostitution. Dies sollen teils rechtsextreme Kriminelle organisiert haben.

 

Der Verweis auf „Rechtsextreme“ stört hier etwas, weil es nur „teils“ Rechtsextreme waren. Was aber alle waren: Mitglieder einer äußerst gewalttätigen Bande, die Deutschlands und Europas Zukunft sein werden, wenn sich das ethische Bewußtsein weiter zersetzt. Diese Banden toben schon in ganz Nordafrika und zermürben dort einen Staat nach dem anderen, alle normalen ethischen Grundsätze des normalen Durchschnittseuropäers sind bei denen völlig außer Kraft gesetzt und durch Elemente aus Horrorfilmen ersetzt worde.

Und die Justiz?

Findet so etwas gut, wie der Zeitblog Störungsmelder gerade schreibt: Bahnmitarbeiter auf Gleise geschubst, gefährliche Körperverletzung, Sachbeschädigung, Verwendung von Nazi-Symbolen, sexistische Attacken auf die Schaffnerin und Beleidigungen? Da greift die Justiz hart durch:

Kevin S. wurde wegen gefährlicher Körperverletzung zu sechs Monaten auf drei Jahre Bewährung verurteilt. 

Als Tabubrecher und Wahrheitsfanatiker sage ich einfach mal: das ist so gewollt.

Jene Zivilisation, die wir gerade in Mali verteidigen, hat sich endgültig abgewandt von dem „Schwächling“ – wie Jesus nach Malachi Martin von den Abtrünnigen im Vatikan abfällig genannt wird. Die internationale Elite hat die Nase voll von den Weicheiern und Sozialromantikern, ihre mit Totenkopf geschmückten Elitesoldaten (siehe Yahoo) führen einen Weltkrieg gegen die letzten Reste der noch nicht gleichgeschalteten Religion, um ihren Triumph vollständig zu machen.

Wir verstehen das nicht, weil Disney uns Satanismus immer mit falschen Bildern verkauft: blutrünstige Höllendarstellungen aus dem Mittelalter sind da in  unseren Vorstellungen präsent, dabei ist die Denkrichtung der Elite unter den Satanisten eine ganz andere: ihr Hauptziel ist es, das Dogma Atheismus weltweit als Standardüberzeugung (und dogmatische Staatsreligion) durchzusetzen, weil die menschliche Seelen an die Erde gebunden sein sollen. Hört sich schräg an, aber wir müssen hier mal kurze Zeit in das Denken anderer Menschen hineinversetzen, Menschen, die viele Milliarden in die Förderung atheistischer Glaubenssätze investieren  – sogar ganze Blogs kann man mit diesen Geldern gut finanzieren, sofern man überzeugt die Hauptbotschaft vermittelt: es gibt nichts außerhalb der sinnlich erfahrbaren Welt,

Der Geist, den wir in uns wahrnehmen, ist nur ein Illusion, seine Kommunikation mit Wesen von außerhalb ist eine Krankheit, nach dem biologischen Ende erlöschen wir wie das Bild des Fernsehers, wenn der Strom ausfällt. Ein geschlossener, dogmatischer Argumentationskreis, den zu brechen sich kaum noch Autoren wagen – ganz schnell ist man fundamentalistischer Terrorist. Darum gibt es keine Milliardenförderung für Nahtodesforschung, Remote Viewing-Experimente oder Doppelblindstudien über jene Menschen (aus allen Kulturen) die behaupten, mit Gott (in allen Abarten) reden zu können – dabei wäre es doch spannend, zu sehen, ob man anhand der Aussagen, die sie machen, auf eine einheitliche Quelle schließen kann … oder eben nicht.

Im Glauben des ideologischen Satanismus ist Luzifer der Herr der Welt, ungerecht aus dem Himmel verstoßen, ein edler Anführer der Engel in all seinem Glanz und Glorie auf ewig auf die Erde verbannt in Gemeinschaft mit den haarlosen Affen, die er so verachtet.  Geboren ist diese Ideologie im 19.Jahrhundert als streng antikatholische Bewegung (von der sie ihre Symboliken und Rituale ableiten) – und schnell sah sie, wie sehr sie aus Wissenschaft ein dogmatisches Instrument machen konnte, das ihrer Religion, ihrem Glauben dient: die Seelen der Menschen auf Erden für immer unter Satans Herrschaft zu halten.

Und in diesem Rahmen erklärt sich auf einmal, warum wir gegen jene Religion einen Weltkrieg führen, die ihren Glauben noch ernst nimmt.

Wer sich nun ruhig zurücklehnen will, weil das ja ein Kampf von Sektenanhängern unter sich ist und jederzeit Gott eingreifen könnte, um diesem Spuk ein Ende zu bereiten, dem sei gesagt, das Gott dies 1933 auch nicht getan hat, als eine menschenverachtende politische Strömung in Deutschland die Macht ergriff, eine Strömung, die auch heute noch in Deutschland mordet und sich aktuell zu immer größeren Horden zusammenschließt.

Satanisten sind ein politische Problem – kein weltanschauliches. Ein Beispiel? Hier, die Presse aus Österreich:

Er war eine nationale Ikone, ein Exzentriker mit weißblonder Mähne, befreundet mit Margaret Thatcher und Prinz Charles, von Queen und Papst für seine Wohltätigkeitsarbeit geadelt und geehrt. Und er war offenbar einer der schlimmsten Kinderschänder der britischen Geschichte.

Er schändete sogar sterbende Kinder (the sun) und hatte – was Kenner der Materie nicht verwundert – einen satanistischen Hintergrund (Express). Geehrt von Queen und Papst.

Wenn katholische Krankenhäuser schwangere Frauen aus Furcht vor der Kirche abweisen, gibt es ein Riesengeschrei in der Presse. Über die Tatsache, das sich im Inneren der westlichen Zivilisation eine menschenverachtende Organisation breit macht, wird nicht groß weiter berichtet – und das, obwohl Kinder ihre Opfer sind.

Die Verrohung der Sitten in Deutschland ist … kein zufälliges, natürliches Gewächs. Dafür gibt es in Politik, Medien und Gesellschaft einen Rahmen, der das Volk nahezu unmerklich umerzieht und in asoziale Richtungen leitet.

Wenn es diese Organisation geschafft hat, am 29.6.1963 den „Richtungskampf“ innerhalb der Kirche zu gewinnen, wie groß ist dann ihre Macht, ihr Einfluss auf die Menschheit im Jahre 2013? Welche wichtigere Aufgabe haben wir eigentlich, als alles mögliche daran zu setzen, diese Möglichkeit zu überprüfen?

Aber was machen wir?

Wir sehen uns dieses Bild oben an – und obwohl es Kindern Angst machen würde, geeignet ist, sensiblen Gemütern Alpträume zu bescheren und mit nichts in Zusammenhang steht, was laut dem Neuen Testament die „Frohe Botschaft“ ist, machen wir uns keine Gedanken darüber, warum das so ist, welche Absichten und Intentionen die vielen vielen Menschen hatten, die geholfen haben, dieses Kunstwerk dort im Herzen der katholischen Kirche zu etablieren.

Aber wieso auch?

Wir machen uns ja auch keine Gedanken darüber, warum die Bundeswehr ihre Drohnen bewaffnet, warum sie (als Privatarmee ohne Anbindung ans Volk) Kämpfe in modernen Großstädten trainiert, warum wir die Abschlachtung eines freien Reitervolkes in Mali oder einer ganzen Volksgruppe in der Türkei unterstützen müssen oder unsere Mitbürger immer weiter verrohen … und dabei noch die Gnade der Justiz erfahren dürfen.

Darf ich mal aus einem prophetischen Text der Gegenseite zitieren?

Matthäus 24/15:

Wenn ihr nun sehen werdet den Greuel der Verwüstung stehen an der heiligen Stätte,  wovon gesagt ist durch den Propheten Daniel, – wer das liest, der merke auf!

Aufmerken … das täte uns auch gut, ohne das Greuel der Verwüstung an heiligen Stätten stehen – und die Führer dieser Welt bei ihren Feiern im Vatikan auf ein äußerst unappetitliches Abbild schauen.

Lauschen wir mal einer weltlichen Interpretation der Johannesapokalypse, hier aus Wikipedia

In einer aktuellen Version hält sich mit Daniel Rubinstern  ein Autor zugute, in den Texten die sog. Mysteriensprache erkannt und daraus die etwa 700 Symbole und deren zeitliche Reihenfolge entschlüsselt zu haben. Demzufolge entsprechen zum Beispiel die ersten 6 Siegel und die ersten 6 Posaunen 12 geistigen und gesellschaftlichen Fesseln, die bis zur Entmündigung des Bürgers in heutiger Zeit führen und ihn seiner sozialen und finanziellen Freiheiten berauben.

Weitere Beispiele: Wasser steht für das Unterbewusstsein oder das Unbewusste, Geschwüre stehen für Abartigkeit oder verfehlten Lebensweg, die Hure von Babylon für die Weltmacht des Geldes, die Posaune als Symbol einer Verkündung von Herrschenden an Untertanen. Die Zahl 6 für die Materie, das Materielle oder Nichtlebendige, die 7 für das Wirken Gottes hinter der Materie, die 12 für die Vollkommenheit, die 13 für die Erleuchtung, den Erleuchteten, die 666 als dreifache 6, je eine für die Verneinung einer göttlichen Quelle, für die Materie ohne sie lenkenden Geist und für die Diktatur des Intellekts, in summa für den dialektischen Materialismus.

Und das sprechende Bild des Tieres? Hat vielleicht gerade jeder vor sich, wenn er diesen Artikel liest.  Und die sozialen und finanziellen Fesseln gibt es von Bank oder Arbeitsamt.

Passt doch alles, oder?

 

 

 

 

 

 

 

 

Atheismus: unwissenschaftlich, unmoralisch, undemokratisch, grausam und selbst nur ein dunkler Gott

Samstag, 12.1.2013. Eifel.  Philosophie hat eine ganz konkrete Aufgabe im Kanon menschlicher Wissenschaften. Sie kümmert sich (schon immer) um die ersten und letzten Dinge, um die Frage: wo kommen wir her, wo gehen wir hin – und was machen wir hier überhaupt? Es gibt viele Themen, die die Philosophie erschließt und die im Nachhinein von ihren Kindern übernommen werden: Physik, Mathematik, Chemie, Biologie, Hermeneutik, Ingenieurwesen  sowie der ganze Bereich der „Geisteswissenschaften“ sind ursprünglich aus der einfachen, philosophischen Frage entstanden: wo sind wir hier eigentlich? Wer sind wir? Und was machen wir hier? Antworten auf diese Fragen gibt es reichlich. Ob sie richtig oder falsch sind, können wir nicht beurteilen – wir hätten die Fragen nie gehabt, wenn wir das könnten. Daraus kann man eine gewissen Beliebigkeit bei der Wahl seines Weltbildes ableiten – wie es ja heute auch geschieht. Der religiöse Bereich ist der Mentalität des Konsums unterworfen, wodurch er aus dem Bereich der Philosophie heraustritt und in das Reich der Beliebigkeit hineintritt: dort darf man an alles glauben, das Disney produziert. Es gibt jedoch eine dieser Anschauungen, über die wir trotzdem Aussagen machen können: den Atheismus – oder seine kriminelle Form, den Antitheismus. Er ist grober Unfug. Gröbster Unfug sogar – aus der strengen Sicht der Erkenntnistheorie. Und außerdem: ziemlich gefährlich, wenn er Hand in Hand  mit dem primitiven und unreflektiertem Materialismus.

Doch fangen wir erstmal mit der Erkenntnistheorie an. Dieser Bereich ist sehr komplex, über „Wahrheitstheorien“ sind ziemlich viele umfangreiche Bücher geschrieben worden. Wir können es uns aber auch einfach machen und starten die Diskussion im 17. Jahrhundert. Dort starteten unsere Naturwissenschaften – erst später stellte man fest, das der Mensch vielleicht auch mal Gegenstand der Untersuchung sein könnte und es folgten die Geisteswissenschaften.

Prinzipiell gibt es nur zwei Möglichkeiten für Menschen, „Wissen“ zu sammeln: entweder wir bekommen es durch Beobachtung (das ist – die von Bacon vorbereitete Position Lockes) – oder aber (so Descartes) durch Nachdenken. Die darauffolgende Diskussion dauert bis heute an, füllt Millionen von Seiten – ändert aber nichts daran, das diese beiden Prinzipien aus naturwissenschaftlicher Sicht unsere einzigen Wahrheitsinstrumente darstellen (das wir Emotionen auch als „Wahrheitsinstrument“ anerkennen können und müssen, würde hier zuweit führen: das ist eine noch sehr moderne Sichtweise, die – hoffentlich – zukünftige Generationen bei der Wahrheitsfindung anleiten wird).

Damit ist die Debatte um den Atheismus schon zu Ende. Rational zeigen uns die Gottesbeweise, das wir ohne irgendeine Art von Ursache, die die unglaubliche Fähigkeit hat, sich aus sich selbst heraus zu bewegen, das Universum nicht  denken können. Empiriker halten das gleich für eine Schwäche des Geistes – haben aber eine ähnliche Schwäche … bzw. ein ähnliches Problem. Sie müssen eine Unzahl von Geister- und Dämonensichtungen für wahr nehmen, weil sie belegbar Bestandteil der Naturbeobachtungen der Menschheit sind. Der Rationalist hält das für völlig verrückt … und verweist gleich auf die Schwäche der Sinne: sie können sich täuschen.

Der Materialismus (als besondere Form des Atheismuskomplexes, der unter anderem auch Elfengläubige erfasst, die aber die Existenz des christlichen Gottes ablehnen) macht es sich hier besonders bequem: er handelt einfach unwissenschaftlich und setzt willkürlich eine „Wahrheit“. Das kann man machen: die schlimmsten Verschwörungstheoretiker arbeiten genauso, haben aber eine Qualität, die der Atheismus nicht hat: sie berufen sich auf Dinge, die beobachtbar sind – und rational nachvollziehbar. Alles was die Rationalisten an Fragen am Rande der menschlichen Existenz auffinden, hält der wissenschaftliche Materialismus für Geistesschwäche, alles, was an Beobachtungen stört, für völlig verrückt.

Solche geschlossenen Beweiszirkel sind in der Philosophie schon lange bekannt: aber diskutiert mal mit einer Horde, ausgebeuteter, wütender, hasserfüllter Arbeiter die mit roten Fahnen vor dem Werktor stehen und meinen, der Kampf gegen den Gedanken „Gott“ sei Teil des Kampfes gegen ihre asozialen Fabrikführer. Natürlich haben sie aus einer gewissen Perspektive Recht mit ihrer Anschauungen: lange Zeit war es für den Adel Tradition, das der Zweitgeborene der Kirche gehört – sie haben die Kirche schlicht und einfach gekapert um sich Gott zu unterwerfen, in dessen Namen sie dann fürchterliche Kriege geführt haben. Quelle des Übels ist aber hier der Adel – nicht Gott.

Mit solchen Beweiszirkeln kann man alles beweisen, was man will. Wenn ich sage: die Farbe Rot gibt es nicht – so kann ich das beweisen. Alle die, die Rot sehen, haben eine Geistes- oder Sinnesschwäche, alle die, die mir irgendwelche Farbspektren erklären wollen, sind schlicht und ergreifend verrückt, denn es gilt: Rot gibt es nicht.

So beweise ich alles: das der Mond aus grünem Käse ist, wir alle nur im Traum eines wahnsinnigen Gottes leben, das Merkel ein Alien ist, Deutschland eine souveräne Demokratie, das es keine rechten Winkel gibt oder die Erde eine Scheibe ist – für solche „Methodik“ ist das kein Problem, sie kann wirklich ALLES beweisen.

Und alles, was so bewiesen wird, ist falsch, weil es willkürliche Setzungen von Wahrheiten sind. So arbeiten Diktatoren, aber so arbeitet nicht die Wissenschaft – weder die rationalistische noch die empiristische.

Jetzt kommen wir natürlich in ein gefährliches Fahrwasser, weil der neugierige Leser jetzt wissen will: wenn Atheismus grober Unfug ist, heißt das dann, das es den lieben Gott gibt?

Nun – diese Frage kann ich nicht beantworten … und würde mich auch nicht auf die Seite der widergöttlichen Mächte stellen, die ganz klar wissen, wir Gott aussieht. Widergöttliche Mächte? Ja, was die Vorstellung von Gott betrifft, so gelten in dem hiesigen Kulturkreis ganz klare Regeln (an die sich der Adel natürlich nicht gehalten hat – als Speerspitze der widergöttlichen Mächte war das zu erwarten: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst haben die wohl nie im Leben praktiziert – damals wie heute tanzen sie lieber um das Goldene Kalb):

1. „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.“

Ja, das war ihm wichtig. Oder ihr. Oder es. Keinen Baal, dem man Kinder in Feueröfen opferte (war damals Alltag), keinen „Führer“, keinen Gottkaiser, keinen „Fortschritt“ und keinen „Markt“. Eine weise Botschaft, eigentlich, denn diese Götter fordern – so lange wir denken können – Menschenopfer. Auch heute noch verlangt der Mammon (wir nennen den nicht so – aber die Bibel würde ihn so nennen) aus ganz vernünftigen Gründen die Reduktion des Menschengeschlechtes um einige Milliarden Seelen … und da diese Seelen keine Kinder Gottes mehr sind, sondern aus einem chaotischen Urschlamm zufällig entstandene Schädlinge, die keine Daseinsberechtigung haben, wenn sie zu schwach sind (oder arbeitslos oder Juden  oder Armenier oder Kurden oder Christen oder Moslems oder alt und krank), spricht auch rein rational nichts dagegen, sie zum Schutze des eigenen Wohlstandes zu opfern – oder sie, wie in Griechland, bis aufs Blut zu quälen.

2. „Du sollst dir kein Gottesbildnis machen, das irgendetwas darstellt am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.“

Auch das war ihm wichtig. Wichtiger als der arbeitsfreie Samstag, das Verbot von Raub und Mord war ihm die Tatsache, das man gefälligst aufhören sollte, Religionen zu formen, die ganz klar wissen, wie das  „Jenseits“ aussieht.

Toller Gott, oder? Kommt daher und sagt: habt Euch lieb und macht Euch um mich keine Gedanken. Die Atheisten der griechischen Philosophie haben ähnlich gedacht. Und da kommt jetzt das politische Instrument des Atheismus (ja, ich urteile jetzt – und verweise auf die Ursprünge) und sagt: der hat keine Ahnung, den „gibt“ es gar nicht … wobei sie hier ein Urteil fällen, das purer Nonsens ist. Gott als höchster von Menschen zu denkender Gedanke (noch etwas größer als alle Universen zusammengenommen) ist kein Gegenstand der Welt des „Seins“ – also kein Objekt der Naturwissenschaften, das man beliebig zersägen, zerlegen oder spalten kann (und das ist auch gut so, denn genau das würde unsere machtbesessene „wissenschaftliche“ Kultur mit ihm machen), er ist auf jeden Fall und unwiderlegbar ein Objekt im menschlichen Geist – also ein Objekt der Geisteswissenschaften. Trotz aller Allmachtsphantasien des modernen Materialismus gibt es ein paar Dinge, die sich seiner Machtausübung entziehen … eins davon ist fast jedem Menschen bekannt  – man nennt es Liebe, ein anderes ist der Hass … und beide richten mehr Schaden an als alles Religiöse zusammen (was dafür spräche, den Geisteswissenschaften mehr Geld zu geben, damit die Haßprediger in Militär und Politik  nicht die Welt mit den Werkzeugen der Naturwissenschaftler zersägen, zerlegen, spalten und zerfetzen, bevor wir uns überhaupt bewußt geworden sind, was wir hier wollen).

Aber wie schön wäre es, wenn die Menschen „Atheismus“ als „wahr“ anerkennen (ja, das darf man, das ist im Reich der unwissenschaftlichen Beliebigkeit erlaubt: Ufos, Spukgeister und ein Mond aus grünem Käse – alles kein Problem, wenn man nur will), denn dann … kann man ihnen andere Götter geben, denen sie hinterher laufen – und ganz schnell vergessen sie, das Nachfolge Christi bedeutet, das man alles verkaufen sollte, was man hat – und den Armen geben. DIESER Gott mochte nämlich keine Armen, laut der Legende hat er sogar extra seinen Sohn heruntergeschickt, um das nochmal ganz ausdrücklich klar zu machen: liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst – und nicht: beute ihn aus, so gut Du kannst. Nicht umsonst wurde er … gekreuzigt.

Und jetzt merken wir: Atheismus ist nicht nur eine kleine, pubertäre Spinnerei von Individuen mit Allmachtsphantasien … er ist politisch und gesellschaftlich extrem gefährlich, weil er das gesamte moralische Fundament der Zivilisation untergräbt, alle Grundlagen eines sozialen Miteinanders in Frage stellt.

Sicher, wir haben ein Grundgesetz, das unser Verhältnis zu Gott klar zum Ausdruck bringt:

Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen […] hat sich das Deutsche Volk […] dieses Grundgesetz gegeben.

Und das geschah sehr überlegt und weise – aufgrund der Erfahrungen, die man mit einem anderen gottgleichen Wesen gemacht hat, das die „Vorsehung “ persönlich an die Spitze des deutschen Staates gestellt hatte … mit entsprechenden Ergebnissen: Menschenmassenopfer.

Das ist nichts weniger als die unabdingbare Anbindung unserer Gesellschaft an den Gedanken eines höchsten „Guten“. Wie Angriffe auf die Verfassung, Wünsche zu ihrer Veränderung  zu beurteilen sind, kann jeder selbst beurteilen. Im Prinzip, dem Sinn entsprechend: alles satanistisch (sofern wir Satan als Gegenteilbegriff zu Gottes Willen zulassen wollen).

Wir erleben das alles am eigenen Leibe – als Volk. Je weiter wir uns von dem an Gott gebundenem Grundgesetz entfernen, umso verharzter und verschuldeter werden wir … und umso unmenschlicher. Wie Immanuel Kant schon erkannte: die Vernunft als solche kann zwar moralische Regeln aufstellen … zeigt aber eine gewissen Schwäche bei der Frage: und was bringt mir das jetzt, wenn ich mich so verhalte, das meine Verhaltensmaximen jederzeit Gesetz eines Staates werden können – ich aber keine Millionen damit verdiene, während andere mit Menschenhandel und brutaler Ausnutzung der Not der Menschen superreich werden?

Was also wollen atheistische  Strömungen, die Gott (und in Folge auch seine Gebote) in Frage stellen?

Eine Förderung der Unmoral, die letztlich in Kindermord, Kinderprostitution und Lagerhaltung endet, weil alle moralischen Grenzen gefallen sind – wie man aktuell am Beispiel der Kirche sehen kann.

Jetzt wird es völlig verrückt, wird mancher denken: die Kirche als Speerspitze des Atheismus?

Antwort: siehe Gebot 1 und 2. Die verstoßen jeden Tat dagegen, kennen Gebote Gottes besser als er selbst, predigen Wasser und saufen Wein und haben natürlich auch kein Problem damit, die Kanonen jeder Seite zu segnen. Für Innenansichten der Kirche empfehle ich den Roman des ehemaligen Vatikanmitarbeiters und Papstvertrauten Malachi Martin („Der letzte Papst“), der dort schon in den neunziger Jahren die Kindermißbrauchsnetzwerke beschrieb, die jetzt allgemein bekannt geworden sind – die satanischen Gruppen, von denen er berichtete, sind aber noch nicht so weitläufig bekannt.

Hexenverbrennungen, „Ketzer“-Morde, Ablassbriefe und ein Hauptsitz, der voller Prunk und Pracht nur so glänzt lassen sich kaum in Einklang bringen mit jenem Gott, der im Verständnis des „Erfinders“ dieses Begriffes (das Judentum) das Heilige des Lebens selbst präsentiert, jenen göttlichen Hauch (Ruach), der überhaupt erst Lebendigkeit in die Materie bringt (ein Bild, mit dem wir schon wieder gegen das zweite Gebot verstoßen haben).

Nun – die Bibel ist kein Fax Gottes. Mag sein, das es einen Moses gab, der mit konkreten Anweisungen (oder altbekannten sittlichen Ideen) von einem Berg stieg, aber der Rest ist von Menschen geschrieben worden, die ihre eigenen Interessen haben.

Jetzt ist mancher sicher völlig verwirrt: wenn denn die Atheisten unrecht haben, die Theisten aber auch – was ist denn dann wahr?

Nun – hier sind wir im Kernbereich der Philosophie.

Was wahr ist, können wir nicht sagen, noch erkennen. Unsere Sinne sind zu beengt, unser Verstand zu unerfahren, das wir das Universum verstehen könnten. Daran wird sich auch in tausend Jahren nichts ändern (auch wenn es die Kirche in dem Zeitraum schaffen könnte, den Einfluss des Adels und des Kapitals aus sich herauszuwaschen – wenn sie das überhaupt wollte). Wir müssen uns also ENTSCHEIDEN, in welchem Rahmen wir leben wollen.

Anders geht es nicht.

Also entscheiden wir uns … zwischen einer Welt, die sinnlos und ziellos aus einer chaotischen Ursuppe entstanden ist – oder einer Welt, die liebevoll und gut durchdacht ein Spielfeld darstellt, in dem menschliche Seelen die Erfahrung materieller Existenz machen dürfen.

Das erste Bild wurde übrigens schon mal plastisch dargestellt: in der dunklen Mythologie des Howard Phillips Lovecraft hat der atheistische Materialisms eine Gestalt bekommen: Azathoth, der blinde und wahnsinnige Dämonengott, den man sich unter anderem als permanente Nuklearexplosion vorstellen kann … ein Zustand, dem die Kultur des wissenschaftlichen Materialismus  und Atheismus hier und jetzt schon möglich gemacht hat.

Das zweite Bild … entspricht eher einer freien, glücklichen Hippiekultur, die mit allen Sinnen das Leben genießt, weil sie weiß, das es gut ist und das sie vom Urquell des Seins geliebt werden.

Also … ich habe da als vernünftiges, rationales Wesen kein Problem, mich zu entscheiden und zu dieser Entscheidung mit aller Konsequenz zu stehen (und das ist im Übrigen die wahre Bedeutung des Wortes „Glauben“ – dort, wo man nicht urteilen kann, vernünftige Entscheidungen zu setzen … wenn man muss).

Die Frage, wie Gott jetzt aussieht und wie er zu Homosexualität steht (oder zu anderen völlig bedeutungslosen Themen) kann ich nicht beantworten – ich will ja den widergöttlichen Mächten keine Dienste leisten. Wenn Gott gewollt hätte, das wir darüber Bescheid wissen, dann wüssten wir es schon – ich schätze mal, es gehört zu den Spielregeln dazu, das wir hier unten keine Ahnung haben sollen. Würde die Ergebnisse des Experimentes verfälschen.

Was ich sagen kann, beschränkt sich auf geisteswissenschaftliche Methodik der Hermeneutik, auf vergleichende Religionswissenschaften, auf Ergebnisse der Nahtodesforschung und die religionsübergreifenden Erfahrungen der Mystiker, die zum Beispiel Jesus als Zenbuddhist begreifen … oder als Zauberer in der Tradition der Huna, die dereinst im Norden Marokkos anzutreffen waren, letztlich aber auf Hawai gelandet sind.

Wir können davon ausgehen, das die Zerstörung des Empfangsgerätes (wie beim Fernseher) nicht das Ende des gesendeten Programmes bedeutet – einige Fälle im Bereich der Reinkarnation sind dermaßen gut dokumentiert und rational anders nicht erklärbar, das wir eine gewissen Wahrscheinlichkeit dafür annehmen können. Dasselbe gilt für die Existenz des Geistes nach dem Tod (so wie ein Autofahrer noch weiter Autofahrer  ist, obwohl er aus dem Auto ausstieg). Ebenso bedeuten die reproduzierbaren Erfahrungen der Mystiker, das es auch im hier und jetzt eine gewisse Wahrscheinlichkeit mit einer begrenzten Kommunikation mit dem Transzendenten, Jenseitigem geben könnte (bekannt sind da Erfahrungen aus dem Bereich der Mathematik, des Gebetes, der Meditation oder einfach nur dem Bereich der emotionalen Schau der Welt) – hier rate ich aber nicht zu einem Urteil, sondern einfach mal zur Erarbeitung konkreter persönlicher Erfahrungen – wobei wir einen letzten Bereich betreten, der mir noch am Herzen liegt.

Atheisten und Materialisten betrachten sich selbst gerne als Speerspitze der Aufklärung, der Rationalität und der Vernunft (was wir jetzt schon in Ansätzen widerlegt haben) und sie wähnen sich aber auch als ein kleines Häuflein Auserwählter in einem Meer von Idioten.

Genau das Gegenteil ist aber der Fall.

Aus philosophischer Sicht kann ich nur jenen „Gläubigen“ als Gläubigen anerkennen, der:

a) empirische nachvollziehbare Hinweise für sein Weltbild hat oder

b) hinreichend gut durchdachte nachvollziehbare rationale Gründe dafür vorweisen kann.

Beides ist aber außerordentlich selten – und wird auch immer seltener. Quer durch alle Kulturen finden wir gemeinsame Aussagen über Techniken der Begegnung mit „Gott“ (schon diesen Namen zu gebrauchen, ist im strengen Sinne widergöttlich … weshalb ich hier mal anmerke, das ich das sehr ungern tue): dazu braucht es vor allem Stille und eine nur mit strenger Disziplin zu erzeugende Gedankenleere … d.h., man muss sein Denken in einen Zustand bringen, wo es außerhalb von Worten funktioniert.

Einfach mal einen Selbstversuch machen: einfach mal „Gott“ denken, ohne das dabei Bilder auftauchen – in unsere Kultur für den Normalbürger fast unmöglich. Unsere (satanische?) Kultur ist voll von Bildern von Gott … dafür sorgt allein schon Hollywood. Und Stille? Wann haben wir die das letzte Mal vernommen?

So sehe ich mich also einer Kultur gegenüber, in der der „Gläubige“ eine außerordentliche Seltenheit geworden ist … und schon verstehe ich, warum unsere Zivilisation so degeneriert. Konzentrationslager, Hexenverbrennungen (ja, die sind ein Produkt der „Neuzeit“- nicht des Mittelalters, wie es gern aus Propagandagründen behauptet wird), Atombomben, Giftgas, antibiotikaresistene Keime, Umweltvernichtung, Massenmorde … all das sind Teile einer Kultur, die sich gegen den Gedanken „Gott“ entschieden hat. Nicht de jure, aber de fakto … und das letztere ist, worüber Philosophen Urteile fällen.

Sonst könnten wir ja auch einfach glauben, das Deutschland 2013 der Gipfel dessen ist, was an demokratischer Gesellschaft überhaupt möglich ist – oder das ich der König der Welt bin, weil ich das gerade jetzt behauptet habe.

Nun habe ich viel belegt – Atheismus ist unwissenschaftlich, unmoralisch, undemokratisch und selbst ein dunkler Dämon … aber eins fehlt noch: das grausame.

Nun – Religion ist doch Opium für das Volk, oder? Das kann man sogar nachvollziehen – das ist eine Wirkung religiöser Gedanken.

Ich sehe aber keinen Grund, den an der Welt leidenden Menschen, der kleinen, verarmten, hungernden Rentnerin auch noch ihr Schmerzmittel zu nehmen, um sie völlig dem auszuliefern, was wir so selbstherrlich die „moderne“ Gesellschaft nennen – das wäre grausam und gemein.

Aber Menschen ohne Entscheidung für ein „gutes“ (nicht mehr hinterfragebares moralisches und ethisches)  Leben haben damit kein Problem – nicht nur das: ihr eigener, dummer, blinder und tauber Idiotengott ergötzt sich an diesen sinnlosen Grausamkeiten … und auf einmal erahnen wir auch, woher diese Illusion vom „Teufel“ ihren Ursprung hat: es ist nichts weiter als die entschiedene Abwendung von der Idee des „Guten“.

Und was ist jetzt dieses Gute?

Die unwiederbringliche Entscheidung, das wir letztlich über „gut“ und „böse“ nicht urteilen können, ebenso wenig wie über Gott, das Jenseits und die Existenz jenes Stuhles, auf dem wir gerade sitzen.

Wofür wir uns aber entscheiden können, das wir diese Reise von Geburt zu Tod vernünftigerweise gemeinsam unternehmen, ohne uns gegenseitig zuviel unnütze Probleme zu bereiten, in dem wir den anderen umbringen, seine Regelsätze zu niedrig berechnen oder ihn aus der Gemeinschaft ausstoßen, weil wir seine Rohstoffe für uns allein haben wollen. All das können wir zurecht teuflisch nennen, satanisch, widergöttlich, grausam, unmoralisch und gemein … und der höchste von Menschen zu denkende Gedanke gibt uns als „Gott“ sogar Recht.

Leider … sind die, die versuchen, ihm trotz der erkennbaren menschlichen Schwächen entschieden zu folgen in der absoluten Minderheit, die Mehrheit entscheidet sich für andere Verhaltensweisen … und deshalb auch gegen Gott.

Nun ist dieser Artikel jetzt schon wieder viel zu lang geworden fürs Internet, aber er wäre fast umsonst geschrieben, wenn man nicht aus seinen Erkenntnissen heraus einige Feststellungen treffen würde – und sie nochmal deutlich unterstreicht:

1. Ja, die Hippiekultur des „Love und Peace“ war in der Tat (im Prinzip) eine Wiederkunft Christi – aus kulturwissenschaftlicher Sicht, nicht aus der Sicht der Amtskirchen

2. Ja, jeder, der anderen vorwirft, sie seien „Sozialromantiker“, ist ein grausamer Diener Satans. Man sollte ihn auch fairerweise so nennen, damit ihm selbst ganz konkret bewusst werden kann, auf welchen Pfaden er gerade lustvoll wandelt.

3. Nein, Gott hilft nicht beim Einparken; Gebete nützen nichts beim Lottospielen, noch bei Bewerbungen, Aktienkursen oder der Erreichung von Kriegszielen. Wäre dies so … wir bräuchten das ganze Ereignis „Leben“ nicht, sondern würden uns nur noch in unfreien, gottgewollten Routinen bewegen. Wer will das schon – außer der NWO und ihren dunklen Aposteln.

 

 

 

 

 

 

Der Maschinengott des Todes und die Welt der Menschen: Anleitungen zum Widerstand

Sonntag, 7.10. 2012. Ein Tag, an dem man eigentlich dankbar sein sollte, das es die Kirche gibt. Warum? Ganz einfach: ohne Kirche kein Sonntag. Wird gerne vergessen, aber ist halt so. Sonntagsarbeit galt als "Sonntagsfrevel": die Seele drohte Schaden zu nehmen (siehe Wikipedia).  Nun - die Maschinenwelt hat keinen Sinn für solch´ romantischen Unsinn, der Sonntag wird zunehmend zu einem ganz normalen Tag, an dem der Bürger seinen Produktionsdienst abzuleisten hat. Dieser Produktionsdienst ist in unserer Kultur elementar wichtig - so wichtig wie das Gebet für die Kirche. Rational ist er nicht mehr zu begreifen - eher im Gegenteil. Wird die moderne kapitalistische Kultur nicht gestoppt, dann wird sich die Erde in einen leblosen  Müllplaneten verwandeln, dessen Werte als elektronische Informationen auf einer Riesenfestplatte gespeichert sind, die sicherheitshalber in einem Satelliten die Erde umkreist. Vielleicht werden wir in einer Million Jahre dann von Teleskopen von der Venus beobachtet, von Leuten, die sich fragen, warum es wohl auf der Erde gar kein Leben gibt - und warum sie dem Mars so ähnlich ist. Manche Romantiker werden davon träumen, das es vielleicht dereinst Leben auf der Erde gegeben hat  - so wie dann auf der Venus. Sie werden ausgelacht werden, während sie durch ihre Teleskope starren und die Zukunft ihres eigenen Planeten direkt vor Augen haben.

Sonntag, 7.10. 2012. Ein Tag, an dem man eigentlich dankbar sein sollte, das es die Kirche gibt. Warum? Ganz einfach: ohne Kirche kein Sonntag. Wird gerne vergessen, aber ist halt so. Sonntagsarbeit galt als „Sonntagsfrevel“: die Seele drohte Schaden zu nehmen (siehe Wikipedia).  Nun – die Maschinenwelt hat keinen Sinn für solch´ romantischen Unsinn, der Sonntag wird zunehmend zu einem ganz normalen Tag, an dem der Bürger seinen Produktionsdienst abzuleisten hat. Dieser Produktionsdienst ist in unserer Kultur elementar wichtig – so wichtig wie das Gebet für die Kirche. Rational ist er nicht mehr zu begreifen – eher im Gegenteil. Wird die moderne kapitalistische Kultur nicht gestoppt, dann wird sich die Erde in einen leblosen  Müllplaneten verwandeln, dessen Werte als elektronische Informationen auf einer Riesenfestplatte gespeichert sind, die sicherheitshalber in einem Satelliten die Erde umkreist. Vielleicht werden wir in einer Million Jahre dann von Teleskopen von der Venus beobachtet, von Leuten, die sich fragen, warum es wohl auf der Erde gar kein Leben gibt – und warum sie dem Mars so ähnlich ist. Manche Romantiker werden davon träumen, das es vielleicht dereinst Leben auf der Erde gegeben hat  – so wie dann auf der Venus. Sie werden ausgelacht werden, während sie durch ihre Teleskope starren und die Zukunft ihres eigenen Planeten direkt vor Augen haben.

Viele werden nun denken: hier wird übertrieben.

Schön, wenn man noch so naiv sein kann.

Das geht wohl nur mit ganz viel privaten Verblödungsfunk und öffentlichen Wohlfühlmedien, deren Aufgabe vor allem darin besteht, den WAHREN GLAUBEN zu vermitteln, der besagt, das unser Gott der einzig wahre ist, das alle anderen Götter gar nicht existieren und das jemand fürchterliche Frevel begeht (dem Sonntagsfrevel gar nicht so unähnlich), wenn er an nicht so lebt wie wir. Unser Gott? Nun – öffentlich wahrnehmbar ist es der „Gibt-kein-Gott“- Gott, der Atheismus, der eine der stärksten und ignorantesten Formen von Glauben darstellt. Das aber ist nur ein Eckpfeiler jener neuen Religion, die uns alle in ihren Dienst zwingt. Ein anderer Eckpfeiler ist „der Markt“, der als Hand des neuen Gottes auf Erden wahrnehmbar ist. Jeder zittert vor ihm, jeder fürchtet sich vor ihm und wirft sich ehrfürchtig und demütig in den Staub, sobald er naht.

Ist natürlich irrationaler Mumpitz wie jede Religion. Und wie so oft: die Priester wissen das. Sie verdienen gut an diesem Glauben. Der Spiegel demonstriert das gerade sehr gut: in einer Infografik wird erläutert, wie Hedgefonds automatisch Bürger enteignen. Die Enteignung geht inzwischen sogar soweit, das sogar Marineschiffe beschlagnahmt werden (siehe ebenfalls Spiegel) – der erste Schritt zu Auflösung auch der militärischen Souveränität der Staaten scheint getan. Sollte man sich merken, wird irgendwann ein historischer Tag, vielleicht sogar ein Feiertag der neuen Religion.

Wir normalen Menschen würden das für kriminell halten, aber für die Priester des neuen Glaubens ist dies auch Teil des neuen Gottesdienstes: des Produktionsdienstes. Jener Dienst muss auch erbracht werden, selbst wenn keine Arbeit mehr zu tun ist. Ein aktuelles Beispiel? Mal ein ganz harmloses aus dem deutschen Alltag? Die GEZ, ehedem als „Gebühreneinzugszentrale“ bekannt, wird jetzt zu einer neuen Behörde mit ganz viel neuen Mitarbeitern (siehe Welt), die eigentlich alle keine Arbeit haben, weil ab 1.1.2013 die Gebührenordnung geändert wird. Arbeitslosigkeit enthebt aber nicht vom Produktionsdienst (davon können die vielen Millionen künstlich mit allerlei Unsinn „Beschäftigten“ in Deutschland ein Lied singen, Milliarden über Milliarden geben wir dafür aus, das die Arbeitslosen bloß nicht auf die Idee kommen, ihr Leben zu genießen).

Mit Vernunft  hat das alles nichts mehr zu tun. Reale Werte und menschliche Werte werden völlig ignoriert zugunsten jenes neuen Gottes, der schlimmer in unseren Alltag eingreift als der alte Gott (und zudem noch ständig behauptet, es gäbe keinen Gott,  um jede Gegenbewegung im Keim zu ersticken). Die jüdische Religion ist übrigens auch so entstanden: aus dem beuwußten Setzen von Wahrheiten – „es gibt keinen Gott außer unserem und wie der funktioniert, wissen nur wir!“.  Klar, ihr Gott hatte auch ein paar Wunder getan, damit die Geschichte ins Rollen kommt: aber das macht der neue Gott ja auch. Wir sehen sie nur nicht, weil wir keinerlei Muße mehr haben: der neue Produktionsdienst erstreckt sich nicht nur auf den Sonntag, sondern auf 24 Stunden an sieben Tagen die Woche. Leisten wir ihn erfolgreich, so haben wir immer die neuesten Maschinen im Haus und können uns auch beständig größerer Häuser leisten, in denen wir den von immer mehr Maschinen produzierten Nippes ehrfurchtsvoll lagern können.

Mit Vernunft hat das nichts zu tun, aber mit Glauben.

Dem Wissenschaftler erschließt sich dieser Glaube von außen betrachtet nicht so leicht, was vor allem an der Sprache liegt. Nun – einfach mal die alte Bibel gelesen: schon weiß man, welche Barrieren dort auf einen warten. Der Gläubige und der Rationalist sprechen nicht die gleiche Sprache, auch wenn sie die gleiche Sprache sprechen.

Schon in der äußeren Erscheinung wirkt diese Kultur sehr kompliziert. Alle reden von Freiheit und Individualität als größten Werten, verbringt man dann aber einmal einen Tag in der Stadt, so wird man eines besseren belehrt: die sehen alle irgendwie gleich aus. Vorbei die Zeiten, wo Krishna-jünger, Hippies und Blumenkinder das Straßenbild verschönerten: im Reich des neuen Glaubens gibt es Einheitskleidung, einen neuen „Konformismus“, der einen bis in die private Wohnung hinein verfolgt. Über die Folgen des neuen Konformismus hat mich vor genau acht Jahren der Direktor einer Sonderschule aufgeklärt: zunehmend bekomme er nicht mehr irgendwie „behinderte“ Kinder, sondern sanfte, kritische, sensible Gemüter, die dem neuen Konformismus nicht standhalten wollen – oder finanziell nicht mithalten können. Das Modell „asozialer angepaßter Ellenbogeneinzelkämpfer“ hingegen entfalte sich ganz gut.

„Brüderlichkeit“, „Gerechtigkeit“, „Vernunft“ werden ebenfalls als Werte ganz hoch geschätzt – gelebt wird das Gegenteil. Mehr und mehr wird die Gesellschaft zu einer Kopie der alten Pharaonenreiche, wo oben das superreiche Alphamännchen steht und unten viele Sklaven billig Dienste verrichten und völlig sinnlose Pyramiden bauen (was ja auch nicht anders geht: ohne Sklaven keine Milliardäre – das weiß man schon seit Jahrtausenden).  Manchmal scheint noch ganz kurz die Vernunft durch, wie bei Kurt Krieger (siehe Welt) oder Dietmar Hopp (ebenfalls: Welt), aber im großen und ganzen lebt man das Modell „asozialer angepaßter Ellenbogeneinzelkämpfer“ mit großer Begeisterung und im großen Stil, wie der Libor-Skandel unlängst nochmal eindeutig demonstriert hat (siehe u.a. Handelsblatt).  Gleichzeitig sehen wir hier die vorherrschende Irrationalität der modernen Zeit: obwohl wir  hier ein weiteres deutliches Beispiel dafür haben, wie unsere Wirtschaft manipuliert wird (neben vielen anderen Beispielen aus Politik und Gesellschaft, denen wir uns im Rahmen unseres Nachdenkmagazins unermüdlich widmen), verweisen wir jeden Bericht über groß angelegte Manipulationen in den religiösen Bereich des „Tabu“ – der bei uns „Verschwörungstheorie“ heißt.

Mit dieser wissenschaftlichen Methodik kann man beweisen, das die Erde eine Scheibe ist: einfach alle Kugelfans zu Spinnern erklären, täglich über alle Kanäle verbreiten lassen, das jeder, der an die Kugelform der Erde glaubt, „psychische Probleme“ hat (und ihnen deshalb mit Arbeitsplatzverlust, Verlust des gesellschaftlichen Ansehen oder Streichung der Regelleistungen drohen) und ab und zu ein paar Leute eliminieren, die „einfach zu weit gegangen sind“ (und dann über den Rand der Scheibe fielen) – schon steht die Botschaft fest wie Stein.

Beim Bau der großen Menschenpyramide hat sowieso kaum noch jemand Zeit, mal eben ins Weltall zu fliegen (oder sich mit der Kraft seiner Vernunft über das Tabu zu erheben) und die Welt von oben zu betrachten.

Natürlich hat das alle nicht mehr viel mit „Vernunft“, „Aufklärung“ oder „Menschenrechten“ zu tun. Das merkt jeder, der nur kurz mal in die Nachrichten das Tages schaut. Es hat mit „Krieg“ zu tun, einem Krieg, über den wir nichts erfahren, obwohl wir seine Opfer sind. Moment – wir erfahren nichts über ihn? Doch, jeden Tag sogar. Beschäftigt (und ungebildet) wie wir sind, kriegen wir es nur nicht mehr mit. Heute zum Beispiel kann man in der Welt von der „gewollten Hyperinflation“ lesen, die den Iran im Rahmen eines von den USA und den Europäern geführten „Wirtschaftskrieges“ vernichtet – wer aber den Wirtschaftskrieg gegen uns Europäer führt, im Rahmen dessen wir mit einer Hyperinflation in Europa rechnen müssen (hier genannt: „sinkende Kaufkraft“, siehe Spiegel), erfahren wir nicht … nachdenken darüber führt zur Anklage wegen „Verschwörungstheorie“.

Diese sprachlichen Verschleierungstaktiken erschweren es ungemein, schnell und auf Anhieb die richtigen Begrifflichkeiten zu entwickeln, die den Menschen klar machen, in welcher Welt sie eigentlich leben. Kaum zu glauben: ohne die richtigen Worte keine präzise Erfassung des Problems, ohne präzise Erfassung des Problems – keine Handlungsalternativen.

Betrachten wir den aktuellen Pyramidenbau nur aus unserer Kultur selbst heraus, so ist er so alternativlos wie die Scheibenwelt des Mittelalters – auch dort haben viele große Denker an der Scheibe mitgearbeitet, die Praktiker waren es (die Seefahrer), die mit den herrschenden Theorien Probleme bekamen … immer dann, wenn ihnen ein Segelschiff entgegenkam und der Mast des Schiffes langsam über den Horizont wuchs, beschlich sie das Gefühl, die Erde sei eher eine Kugel denn eine glatte Fläche.

Und wo sind heute unsere Seefahrer?

Überraschenderweise finden wir sie nicht bei den Astronauten. Wir finden sie dort, wo gesellschaftliche Verachtung ihr Höchstmaß erreicht: bei den faulen Arbeitslosen, jenen, denen man unterstellt, sie würden absichtlich den Gottesdienst verweigern (also: den Produktionsdienst, in dessen Kielwasser die Erde in einen zugemüllten, toten Klotz verwandelt wird).  Die Medien meiden sie großflächig, sind sie doch eindeutig Ketzer, die vom wahren Glauben abgefallen sind, Ketzer wie … John Perkins, der eine fast schon biblisch anmutende Wandlung (Saulus zu Paulus) durchgemacht hat und als Gegenpol zur kapitalistischen Korruptionswelt nun … einen schamanischen Weg empfiehlt. Eine bemerkenswerte Wandlung – aber eine, die Sinn ergibt, wenn man den religösen,  unvernünftigen, irrationalen Charakter der modernen Welt begreift. Eine Wandlung, die – unter diesem Licht betrachtet – sehr konsequent und vernünftig ist, die der neuen Religion eine Gegenreligion präsentiert, die – volkswirtschaftlich betrachtet – einen höheren Sinn ergibt.

Schon in den sechziger und siebziger Jahren des  letzten Jahrhunderts machte sich eine Gegenbewegung gegen den ausufernden irrationalen Kult der Moderne bemerkbar: in Findhorn sprachen Menschen mit Pflanzen und Naturgeistern, was zum Ergebnis hatte, das sie durch ihre unglaublichen (und unerklärlichen) Ernteerfolge internationale Aufmerksamkeit erhielten. Selbst kritische Wissenschaftler waren damals begeistert – aber die moderne Religion verhinderte, das weitere Forschungen betrieben wurden. In Findhorn selbst hat man dann einen anderen Weg eingeschlagen, aber andere nahmen diesen Impuls auf: der Bildhauer Marko Pogacnik erschuf in seinen Werken eine komplexe Systematik über die energetischen Strukturen der Erde – und bewies in seinen Arbeiten am Schloßpark Türnich bei Köln, das man durch systematische Anwendung seiner Lehre die Kriminalitätsrate des Ortes senken konnte. In logischer Folge beider Strömungen bildete sich das „Heilungsbiotop“ bei Tamera, das die „Heilung der Erde“ (und der menschlichen Gesellschaft) zum Ziel hat.

Der Leser wird sich nun wundern: ist das nun ein Plädoyer für die „Anwendung magischer Prinzipien zur Rettung der Welt“?

Nun – das ist eigentlich eher die Spielwiese der neuen Pharaonen, die ihren Kult im Bohemien Grove praktizieren … ohne das die „Systempresse“ an den kindischen, einfältigen und mit gruseliger Symbolik versehenen Treffen Anstoß nimmt – ja, sie nimmt noch nicht mal Notiz von jenen Veranstaltungen, die jedem Beamten des Kartellamtes hochgradig nervös machen müsste.

Was wir wieder brauchen, ist eine Rückkehr zu Rationalität und Vernunft, wie wir sie zu Zeiten der Aufklärung hatten. Dazu gehört, das man Phänomene wie die, die in Findhorn zu beobachten waren, nüchtern und kritisch untersucht – und sie nicht automatisch mit einem „Kirchenbann“ belegt. Dazu gehört auch, das man die gleiche Kritik auf die eigene Kultur anwendet und sich gleichzeitig von der unendlichen Selbstbeweihräucherung der neuen Religion distanziert. Insofern ist der Weg des John Perkins ebenfalls nachvollziehbar: um ein System in seiner Gänze zu verstehen (und die Kugelform der Erde zu bestätigen) muss man sich völlig von diesem System lösen: Arm in Arm mit den Schamanen des Amazonas hat man wohl den größtmöglichen Abstand vom Heimatsystem, den man sich momentan nur vorstellen kann.

Nun fehlt an dieser kleinen Exkursion natürlich noch etwas: eine Begrifflichkeit für die neue Religion. Spielereien mit Weltdeutungssystemen sollten schon handfeste Ergebnisse haben und nicht nur der Unterhaltung dienen – und deshalb soll heute mal der Sonntag als jener Angelpunkt dienen, von dem aus wir den Feind der Menschheit begrifflich erschließen wollen. So wie der Sonntag einst jener Tag war, an dem der neue Gottesdienst in den Alltag eingriff (und uns von der Fronarbeit befreite) so muss er heute dem neuen Gott weichen:

Der wirtschaftliche Druck durch Maschinen, deren Auslastungszeit möglichst 24 Stunden an jedem Tag der Woche betragen soll, setzt sich sowohl gegen die traditionell-religiösen als auch gegen die sozialen und humanitären Gründe durch. Neuere Arbeitsgesetze lassen für den Sonntag mehr und mehr Ausnahmen zu. Insofern ist der Sonntag als „großes Kulturgut“ (Reinhard Kardinal Marx) zu schützen, zumal wir die Gestaltung des Lebens immer mehr der „Wirtschaft unterordnen“ (siehe Wikipedia)

Worauf weisen unsere modernen Priester hin, wenn sie auf die Überlegenheit unserer Kultur aufmerksam machen? Auf die Maschinen. Ihre Bedürfnisse gelten uns als höchstes Gut, dem wir auch unseren heiligen Sonntag opfern. Also nennen wir den neuen Gott nicht „Markt“ oder „Geld“, sondern den Maschinengott. Ihm opfern wir unser ganzes Leben, er diszipliniert uns in unserem von Maschinen geprägten Alltag, er degradiert den Menschen zum bloßen Schmiermittel einer ganz großen, gigantischen Maschine, die sich im Alltag als „Markt“ und „Geld“ zeigt und alle Menschlichkeit aus dem Miteinander verbannt.

Ziel diese Gottes ist der genetisch optimierte und standartisierte Mensch, der sich optimal als Schmiermittel einsetzen lässt, bis er alt und verbraucht ist und beim nächsten Ölwechsel entsorgt werden kann.

Ein solcher Gott ist das Gegenteil all jener Religionen, die (einschließlich der jüdischen, christlichen, islamischen, buddhistischen und hinduistischen Religion) das Leben selbst als „heilig“ empfunden haben – er ist ein Gott des Todes, in dessen Sphären auch jegliche Reflexion über die Dimensionen der menschlichen Sterblichkeit verboten ist – selbst, wenn sie hoch wissenschaftlich begründet ist. Wie alle Priesterreligionen strebt er nach „Alternativlosigkeit“ – und dort finden wir den Hauptgrund für viele seltsame Erscheinungen der Moderne und für das Ersterben aller „Utopien“ über eine andere, bessere, glücklichere Welt.

Natürlich „existiert“ so ein Gott nur im menschlichem Bewusstsein – aber das ist schon schlimm genug.  Es reicht, die Welt an den Abgrund zu führen – erst recht, wenn alle ihm folgen. So gesehen ist der erste Schritt zum Widerstand, jenen „Gott“ aus dem eigenen Bewusstsein zu verdrängen. Wie tief er darin schon verankert ist, kann jeder bei sich selber sehen, wenn er es wagt, sich den „Tabuthemen“ der neuen Religion zu nähern mit jenen Fragen, die die Menschheit seit Anbeginn der Zeiten beschäftigt: die Existenz einer Seele, die Existenz von Bewusstsein außerhalb der menschlichen Erlebniswelt (seien es nun Götter oder Geister), die Fortexistenz der Seele nach dem Tod, die wirklichen Dimensionen von „Leben“ in einer zwölfdimensionalen Welt – alles Themen, die den einzelnen Menschen in seiner puren Substanz und Existenz betreffen und für ihn viel bedeutender sind als die Einschaltquoten von „Wetten Dass“, die uns gerade in breiter Front um die Ohren gehauen werden, als sei unser Seelenheil davon abhängig.

Wie der Religionswissenschaftler nun natürlicherweise erwarten würde, gibt es schon zum Maschinengott des Todes eine reale Gegenkultur, deren Existenz von den meisten Medien großflächig ignoriert wird – dabei ist es ein Wunder, sie sie nach so vielen Jahrzehnten der Verfolgung überhaupt noch existiert. Sie ist im Internet schwer nachzuweisen, weil sie den Moloch „Technik“ konsequenterweise weitgehend meidet – und doch ist sie da, siehe Rainbow-Info.de:

Jedes Jahr hält die Familie das Treffen der Stämme ab, ein völlig freies, unkommerzielles Teilen unseres Lebens und unserer Herzen in der Kathedrale der Natur.
Hier gibt es keine autoritären Hierarchien. Wir haben eine Stammesanarchie, in der wir für einander Sorge tragen, weil wir spüren, dass wir eine Einheit sind. Das Treffen funktioniert, weil jeder von uns die Verantwortung dafür übernimmt, das zu tun, was getan werden muss, und weil wir unser Wissen und Herz teilen.
Teil dieser Verantwortung ist die Übereinkunft:
Zu versprechen sanft und bewusst mit unserer Mutter Erde umzugehen, uns selbst und alle lebenden Wesen zu respektieren und für einander Sorge zu tragen. Im Umgang miteinander gewaltfrei zu handeln, direkt mit offenen Herzen aufeinander zuzugehen.

Unglaublich, oder? Eine weltweite anarchistische Bewegung von Hippies – jenen Menschen, die am konsequentesten aus der alternativlosen Kultur des Maschinengottes herausgetreten sind – und dafür bis heute in breiter Front mit Verachtung gestraft werden. Man könnte das Gefühl bekommen, was handelt sich um eine weltweite Bewegung von friedlichen Anarchisten, die schon Heute aufbauen, was Morgen das Überleben der Menschheit sichert.

Dem rational denkenden Wissenschaftler jedoch erschließt sich auf einmal, warum „Beschäftigung“ in einer Welt ohne Arbeit auf einmal so wichtig geworden ist: das es jenseits der Kultur des Todes, jenseits der Kultur des Maschinengottes noch eine alternative Kultur gibt, die ein lebendigeres Sein verspricht als selbst die Seifenopern im Privatfernsehen ist eine Botschaft, die auf jeden Fall unterdrückt gehört.

Schon interessant, worauf man stößt, wenn man nur ein wenig über den Sonntag nachdenkt … und darüber, das es leicht möglich wäre, jeden Tag in einen Sonntag zu verwandeln, wenn man nur aufhört, den Pharaonen und ihrem Weltbild zu dienen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Über die Ursprünge der europäischen Schuldenkrise – eine Frage der Moral

Montag, 12.12.2011. Eifel. Die Novemberstürme sind endlich da. Schön, das der Herbst noch kommt, bevor der Winter eintritt. So ein bischen Normalität schadet ja nicht. Ein Blick in die Medien zeigt, das der Weltuntergang vor der Tür steht. Immer noch. Zum Beispiel in der FAZ:

„Geht’s jetzt auch mit Deutschland bergab?“, fragte Günther Jauch nach dem EU-Krisengipfel. Man muss es wohl befürchten, wenn der Oberlinke Lafontaine und der Neoliberale Sinn so oft einer Meinung sind.

In der Tat sollte man sich Sorgen machen, wenn die politischen Gegner sich derart zusammenschließen. Das ist normalerweise nur im Kriegsfall zu beobachten - aber den Krieg haben wir ja.

Montag, 12.12.2011. Eifel. Die Novemberstürme sind endlich da. Schön, das der Herbst noch kommt, bevor der Winter eintritt. So ein bischen Normalität schadet ja nicht. Ein Blick in die Medien zeigt, das der Weltuntergang vor der Tür steht. Immer noch. Zum Beispiel in der FAZ:

„Geht’s jetzt auch mit Deutschland bergab?“, fragte Günther Jauch nach dem EU-Krisengipfel. Man muss es wohl befürchten, wenn der Oberlinke Lafontaine und der Neoliberale Sinn so oft einer Meinung sind.

In der Tat sollte man sich Sorgen machen, wenn die politischen Gegner sich derart zusammenschließen. Das ist normalerweise nur im Kriegsfall zu beobachten – aber den Krieg haben wir ja. Gestern schrieb ich noch darüber, das die Republikaner einen Wirtschaftskrieg gegen Europa planen, heute wird klar, wer ihnen das Geld dafür gibt – siehe Fokus:

Die Bundesbank ist bereit, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zusätzliche Kreditlinien von bis zu 45 Milliarden Euro zur Krisenbekämpfung einzuräumen, will dafür aber die Zustimmung des Bundestags….

„Zusätzliche“ Kredite … man will gar nicht wissen, was die sonst schon bekommen haben und bald auf Grund republikanischer Initiativen in den USA für sich behalten dürfen. Hoffen wir, das Obama gewinnt, sonst ist noch mehr Geld im Eimer. Die Aussichten für 2012 sind sowieso schon düster genug, 2011 haben alle für billiges Geld nochmal deutsche Maschinen gekauft …. aber die laufen jetzt eine Zeit lang. Und ob alle Käufer auch ihre Rechnungen bezahlen können, kann aktuell niemand voraussagen.

Der deutsche Bürger nimmt dies alles gelassen hin. Keine großen sozialen Bewegungen, keine Demonstrationen, keine Protestparteien (na, außer vielleicht der Piratenpartei). Andererseits … gibt es schon Erscheinungen, die darauf hindeuten, das man sich auf einen ganz großen Knall vorbereitet. Die Welt hat sie mal aufgelistet:

Umsatzsteigerungen bei Tresorkäufen zwischen 15 und 25%, bei Geländewagen um 295%, bei Bunkern mit Stahlbetonwänden ebenfalls um 25%. Viele machen Flugscheine, kaufen sich Notrationen oder decken sich mit Schusswaffen ein – auch in Deutschland.

Warum nimmt die Mehrheit die Entwicklung eigentlich so gelassen hin? Immerhin geht es hier um ganz existentielle Bedrohungsszenarien. Ein weitere Artikel aus der Welt klärt auf:

„Beim Besuch Berlins überrascht die Diskrepanz zwischen der weitverbreiteten Propaganda in den Zeitungen, dem Film, dem Radio und an Anschlagsäulen – und der völligen Apathie der Leute, die nur von den materiellen Schwierigkeiten des täglichen Lebens beansprucht sind.“

Das ist wohl die treffende Beschreibung unsere gegenwärtigen Lage. Wir müssen halt täglich das Kunststück vollbringen, mit immer weniger Geld immer mehr Rechnungen zu bezahlen. Das wird 2012 auch nicht besser, siehe Manager-Magazin:

Im neuen Jahr müssen die Bundesbürger einige bittere Pillen schlucken. Dazu gehört der Start der umstrittenen Rente ab 67. Das Rentenalter von heute 65 wird ab 2012 in Tippelschritten um zwei Jahre hochgeschraubt. Auf den Geldbeutel nahezu aller drückt, dass Strom- wie Gaspreise zum Jahreswechsel wieder einmal kräftig steigen. Zahnersatz wird teurer, ebenso die private Krankenversicherung und das Bahnfahren. Was steigt, sind auch die Beitragsbemessungsgrenzen in der Sozialversicherung.

Die gleiche Prozedur wie jedes Jahr. Wer die Gewalt über Preise hat, erhöht diese. Die Konkurrenz zieht sofort mit. Alternativlos. Natürlich sehen wir, das die Preise zu hoch sind. Woher kommt denn das Geld für solche Luxusreisen – siehe Handelsblatt:

Die traditionsreiche Bausparkasse Wüstenrot bemüht sich fieberhaft um Aufklärung einer Incentive-Reise nach Brasilien. Wie der Konzern auf Anfrage des Handelsblattes bestätigte, drehen sich die Nachforschungen um einen 203.000 Euro teuren Ausflug der besten freien Handelsvertreter der Bausparkasse nach Rio de Janeiro. Im Rahmen dieser Reise im April 2010 fuhr der Reisebus der Truppe auch zum Nachtclub „Barbarella“. Hierbei handelt es sich um ein so genanntes „Boate“, einen Kontakthof für käuflichen Sex.

So fördern wir mit unseren Bausparverträgen nebenbei die Prostitution in der Dritten Welt. Man stelle sich vor, wie gut wir unsere Rechnungen bezahlen könnten, wenn wir in den Versicherungsprämien die Zuschläge für Sex-Reisen streichen könnten. Aber – machen wir uns nichts vor: Pharmaindustrie und Bankenwesen sind da ebenfalls sehr großzügig in der Preisgestaltung. Und was macht Berlin? Wie hilft uns unsere Regierung gegen diese Verbrecher, gegen die wir kleinen Bürger vor Ort völlig hilflos sind?

Kehren wir nochmal zu dem Artikel aus der Welt zurück, der uns über die Apathie der Deutschen informiert hat:

 „Die Berliner Moral ist heute schon unter jeder Kritik. Wäre Berlin Deutschland, wir hätten diesen Krieg schon verloren.“

Den Krieg? Reden jetzt schon alle über den großen aktuellen Wirtschaftskrieg, der die Aufbauleistung der letzten Jahrzehnte zu vernichten droht?

Nein – das sprach ein Soldat auf Heimaturlaub 1941, das Zitat über die Apathie der Bevölkerung bezog sich auf das Kriegsjahr 1941, die Beobachtungen machte der schwedische Botschafter.

Also mich haben – ganz ehrlich – die Paralellen erschrocken. „Wann begann der totale Völkermord der Nazis“ – fragt der Autor des Artikels und ich frage mich, wie andere Artikel in ferner Zukunft die aktuelle Situation beschreiben. „Wann begann der totale Völkermord des Bankenclans?“

Immerhin: Menschen sind Kosten auf zwei Beinen, wer etwas anderes behauptet, ist hoffnungsloser Sozialromantiker. Mit der Philosophie ist Massenmorden jeder Art Tür und Tor geöffnet – wenn der politische Wille und die Macht dazukommen.

Den Klagen über die Berliner Moral können wir uns offensichtlich auch sofort anschließen. Aktuell ist der neue Justizsenator Braun im Visier der Verbraucherschützer, er soll an dubiosen Immobiliengeschäften mitgewirkt haben. Einfachen Bürgern 86000 Euro für eine unbewohnbare Schimmelbude aus der Tasche zu ziehen – ja, das ist die Welt der tollen, engagierten Leistungsträger der Berliner Republik, solche Helden des Alltags – die anschließend ihre „Leistung“ im Bordell in Brasilien feiern – haben wir gern. Die dürfen bei uns auch immer reicher werden.

Moral? Ist unter jeder Kritik, da hat der Landser schon recht.

Die Zeit widmet sich diesem Problem umfassend – und listet die Todsünden der Schuldenkrise Europas detalliert auf:

Allein in der Schweiz haben ausländische Privatpersonen, die meisten davon EU-Bürger, 1560 Milliarden Euro liegen, in Großbritannien, und dort vor allem auf den Kanalinseln, sind es 1400 Milliarden, in Luxemburg 440 Milliarden, in Liechtenstein 78 Milliarden. All diese Staaten leisten Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Sie saugen fremdes Volksvermögen ab und leben von den Zinsen.

Der Traum vom leistungslosen Einkommen wird für mutige Steuerhinterzieher schnell Realität, während der heute noch fleissige Unternehmer morgen schon in eine sehr düstere Röhre schauen kann:

In diesem Jahr beläuft sich der deutsche Exportüberschuss mit den Ländern der EU auf 62 Milliarden Euro. Das bedeutet nichts anderes, als dass die in Deutschland produzierten Waren nicht gegen ausländische Waren getauscht, sondern praktisch auf Kredit ausgeliefert werden. Die Südeuropäer verschulden sich also bei den Deutschen, um deren Waren zu kaufen. Sprich: Der Reichtum der Deutschen beruht auf den Schulden der anderen. Bloß, wer beschwert sich am lautesten über diese Schulden? Genau. Deutschland.

Irgendwann droht den Schuldnern der Bankrott, und den Gläubigern damit die Entwertung ihrer Forderungen. Die Deutschen haben in den vergangenen Jahren Auslandsvermögen in Höhe von fast 1000 Milliarden Euro angesammelt – ein großer Teil des Geldes ist weg, wenn der Süden nicht mehr zahlen kann.

Nur zwei von sieben Beispielen, die der Artikel auflistet. Wir wissen also, woran es liegt. Wir wissen, das unser Steuergeld auf den britischen Kanalinseln liegt: 1,58 Billionen Euro. Aber für den Untergang des Abendlandes wird der deutsche Arbeitslose verantwortlich gemacht, der das wundersame (und nahezu unmögliche) Kunststück verbringen soll, seine Kinder für 2,67 Euro am Tag gesund zu ernähren. Sogar in der Eifel ist zwei Stunden Parken teurer.

Es ist eine Frage der Moral bzw. der Verantwortung.

Als guter Kaufmann verkaufe ich nicht an Menschen, die sich meine Waren nicht leisten können – ich könnte sie in den Hungertod treiben. Ich leiste auch meinen Beitrag zur Gemeinschaft so gut ich kann, ja, ich bin dankbar für jeden Euro Steuern, die ich zahlen darf, weil verantwortungsbewußte Politiker damit Frieden, Fortschritt und die Sicherheit des Wohlstands auf Dauer festigen.

Als schlechter Kaufmann verkaufe ich Glasperlen an Indianer und handele ihnen damit ihre Jagdgründe ab, so das der Stamm den nächsten Winter nicht überleben wird.

Als asozialer Bürger plündere ich die Gemeinschaft aus, wo ich kann, nutze ihr Infrastruktur für meine Gewinne, schöpfe alles an Förderung ab, wo ich nur kann – und schicke den Gewinn weit weg ins Ausland.

Räuberethik. Nach wie vor plädiere ich für den Entzug der Staatsbürgerschaft und der politischen Bürgerrechte als Strafe für Steuerhinterziehung. Ist wie Schwarzfahren – und dafür gibt es in Berlin inzwischen sogar Gefängnis.

Der Niedergang der Moral in Deutschland hat einen Namen: Helmut Kohl. „Parteispendenaffäre“, genauer gesagt. Ein Ehrenwort jagte das andere und der Kanzler stellte sich demonstrativ vor seine Spender – gegen das Volk. Wer für die Politik der CDU bezahlte, ging das blöde Wahlvieh nichts an. Dann kamen Schröder und Fischer, der Hartz-Kanzler und sein Bombenminister, der Deutschland in den ersten heißen Krieg seit der Nazizeit führte.

Der kleine Bürger vor Ort weiß schon längst, das er im Krieg ist – und reagiert wie 1941. Er versucht, über die Runden zu kommen. Er versteht, was auf ihn zukommt, wenn der Edmund Stoiber lobend die Chinesen zitiert, die meinen: „Demokratien können nur Schulden machen“.

Dann kann man sich Demokratien eben nicht mehr leisten.

Viele unserer Politiker finden das auch, das lästige Wahltheater stört nur die Planungen zum persönlichen Vermögensaufbau.

Natürlich hat Moral bei uns keine Chance mehr. Die Naturwissenschaften haben bewiesen (in West und Ost), das der Mensch nur ein Haufen Biomüll ist. Zudem atmet er, was dem Klima schadet – ebenso wie seine Darmwinde. Will der Reiche mehr Natur geniessen, muss der Arme entsorgt werden – das wissen wir inzwischen alle, wir kleinen armen Bürger vor Ort. Wir wissen, was am Ende der Klimadebatte steht: unser eigenes Ende. Und da die Natur keine Moral kennt, die Kirche böse ist, es ganz sicher kein Existenz nach dem Tode gibt … steht hemmungslosem Massenmorden überhaupt nichts mehr im Wege.

Man ist auch stolz darauf – wie hier in einer Rezension eines Buches über das „Kooperative Gen“ durch einen … bezeichnenderweise – Gymnasiallehrer und einem Biologen bei Literaturkritik.de:

Die Entkopplung naturwissenschaftlicher Erkenntnismaximen von der Moral war eine der Vorbedingungen dafür, überhaupt Wissenschaft für die Erkenntnis der Welt fruchtbar machen zu können, statt sie auf bloßes Zuträgerhandwerk zu beschränken.

Die Folgen dieser Entkoppelung kann man heute bei Wikipedia nachlesen.

Die Medizin im Nationalsozialismus war geprägt durch das Bemühen der nationalsozialistischen Politik, das Gesundheitswesen für ihre Ziele nutzbar zu machen. Wesentliche Merkmale waren die Etablierung der sozialdarwinistischen „Rassenhygiene“ als neuer Leitideologie, eine ausgeprägte Leistungsmedizin und die „Gesundheitsführung“. 45 Prozent der 52.000 Mediziner wurden NSDAP-Mitglieder. Diese Konzepte fanden ihre zugespitzte Umsetzung in hunderttausendfach durchgeführten Zwangssterilisationen, skrupellosen Menschenversuchen mit tausenden Todesopfern und euphemistisch als Euthanasie bezeichneten zehntausenden Morden an Kranken und Behinderten.

Die Nazis haben genauso gedacht: Moral ist was für Juden. Für Feiglinge und Schwächlinge. Folgen wir dem Urteil des Landsers, dann haben wir deshalb den Krieg verloren – weil die Nazis keine Moral hatten.

Die Deutschen an sich übrigens schon. Es bestehen da Unterschiede zwischen Nazis und Deutschen. Wir Deutschen an sich können sehr moralisch sein – einfach so. Kostet ja auch nichts. Wir sind auch sehr gemütlich, fahren lieber zivilisiert im Kreuzfahrtschiff als im Uboot über den Atlantik, fliegen nach London lieber zum shoppen als zum Bomben abwerfen und verbringen den russischen Winter lieber zu Hause vor dem warmen Kamin als im Schützengraben vor Moskau.

Wir sehen auch den Zustand unserer Schulen, unserer Rathäuser, unserer Polizeiwachen. In der Eifel kenne ich einige dieser Einrichtungen, die man umgehend als Museum ausweisen könnte. In unserer Polizeiwache vor Ort (der letzten überlebenden) ist noch nicht mal genug Geld da, einen Fenstergriff reparieren zu lassen, in den Schulen renovieren Schüler und Eltern inzwischen alles selbst – manchmal gibt es aber noch  einen Zuschuss für Farben.

Die mir bekannten Konzernzentralen der Pharmaindustrie hingegen sind Tempel der Moderne. Alles von den Geldern der Beitragszahler finanziert – nicht etwa durch kluges Wirtschaften erarbeitet. Ehrbare Kaufleute würden so etwas berücksichtigen – und demütiger auftreten.

In einer Welt ohne Moral ist der ehrbare Kaufmann aber nur ein Depp – oder?

Die Ursprünge der europäischen Schuldenkrise liegen im Denken. Auch in den Extremformen des naturwissenschaftlichen Denkens, die glaubt, das aufgeführte Theaterstück wird schon gelingen, wenn wir nur die Bühne richtig analysiert haben. Entkoppelt sich Wissenschaft von Moral, baut sie Atombomben, Giftgas, Seuchen … und Staatsverschuldung. Forschung kostet halt.

Dafür machen sie dann dem Rest des Volkes klar, das „Moral“ böse ist, weil sie sich naturwissenschaftlich nicht belegen lässt.

Die Verbrecher der Welt jubeln: sie haben ihre Kirche gefunden.

„Es gibt keinen Gott, also lasst uns unsere Nachbarn fressen!“ – könnte der Schlachtruf der atheistischen Union werden.

Demut, Bescheidenheit, Menschlichkeit sind Werte, die in unserer Welt keinen Platz mehr haben – dafür stehen Hochmut, grenzenlose Gier und Unmenschlichkeit hoch im Kurs: man fühlt sich gerne hart und stark. „Flink wie ein Windhund, zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl“ – so sah auch Hitler sein Volk gerne. Bei Bankern, Börsianern und Anlageberatern wären solche Werte wohl auch gerne gesehen.

Der Nationalsozialismus als naturwissenschaftliche Verbrecherreligion – so langsam verstehe ich, warum diese Perspektive gerade in Deutschland kaum eingenommen wird.

Die neue Tätergeneration will unentdeckt bleiben. Und deshalb rücken Lafontaine und Sinn enger zusammen – der Krieg läuft schon längst. Vielleicht könnte man ihn auch als Krieg der atheistischen Egomanen gegen den Rest der Welt beschreiben, für die „Naturwissenschaft“ das ist, was für Nazis früher „Deutschland“ war – jener inhaltsloser Wert, von dem sie alle anderen ableiten und der ihnen gestattet, straflos jedes Verbrechen zu begehen. Geht „im Namen der Wissenschaft“ genauso wie „im Namen Deutschlands“ oder „im Namen Gottes“ (um fair zu bleiben).

Man sollte nie vergessen, das sich die Nichtexistenz irgendwelcher Götter ebenso wenig beweisen lässt wie die Heiligkeit Deutschlands. Aber mit der Postulation dieser Hypothese nimmt man dem asozialen Charakter die allerletzte Bremse, die ihn von seinen Taten abhalten könnte.

Warum macht man das wohl?

Die Antwort auf diese Frage findet sich wohl auf den Konten der Kanalinseln – und stellt den wahren Ursprung unserer Schuldenkrise dar.

 

 

 

 

Gott, der Papst, der Steinbrück und die Zukunft Deutschlands

Sich Gedanken über die Zukunft zu machen ist immer ein heikles Geschäft und ähnelt der Wetterprognose. Zudem spielt ein Faktor eine Rolle, der beim Wetter nie …. oder fast nie …. eine Rolle spielt: Geschichte wird nur von Menschen gemacht und Menschen sind launig, wankelmütig, wechselhaft und unzuverlässig.  Vielleicht treten ja morgen alle in die Kirche ein und die Welt wird ein Paradies?

„Die Katholiken in Großbritannien und auf der ganzen Welt werden sich weiter dafür einsetzen, Brücken der Freundschaft zu anderen Religionen zu bauen sowie Fehler und Wunden der Vergangenheit zu heilen“, sagte Benedikt am Freitag in London vor führenden Vertretern anderer Religionen.

„Sobald ein solcher Respekt und eine solche Offenheit bestehen, werden die Menschen aller Religionen gemeinsam wirksam für den Frieden und das gegenseitige Verständnis arbeiten und so vor der Welt ein erstrebenswertes Zeugnis geben“, fügte das Kirchenoberhaupt an.

Glaubt man dem Papst, so ist es nur ein kleiner Schritt, der zum Frieden nötig ist:

In seinen langen Ausführungen vor etwa 2000 Zuhörern hob Benedikt den Glauben als Partner einer an Vernunft orientierten Gesellschaft hervor und bekräftige seine Forderung nach einem ethischen Handeln in Politik und Wirtschaft auch im Kampf gegen Hunger und Armut. „Die Religion ist für die Gesetzgeber nicht ein Problem, das gelöst werden muss, sondern ein äußerst wichtiger Gesprächspartner im nationalen Diskurs.“

Besorgt sei er darüber, „dass die Religion und besonders das Christentum in einigen Bereichen zunehmend an den Rand gedrängt werden, auch in Ländern, die großen Wert auf Toleranz legen.“ Manche sprächen sich dafür aus, die Stimme der Religion zum Schweigen zu bringen oder wenigstens ganz auf die Privatsphäre zu beschränken, sagte er mit Blick auf atheistische Strömungen im Land.

Quelle: Spiegel-online

Die Methode, mit der man Öffentlichkeit manipuliert, ist ziemlich einfach und wird weitläufig gelehrt. These aufstellen, Gegenthese zulassen, Synthese genießen.

Seit zweitausend Jahren arbeitet die Kirche nun für den Frieden. Die Ergebnisse sind … vorsichtig ausgedrückt – beunruhigend.

Vielleicht liegt das darin begründet, das „Kirche“ und „Religion“ zwei völlig verschiedene Dinge sind? Nehmen wir … die Bibel.  Neben Tolkiens „Herr der Ringe“ das meistverkaufte Buch der Welt. Was ist die Bibel? Eine Sammlung von Erzählungen (überarbeitet und den Erfordernissen der Kirche und der Zeit angepaßt) der Begegnungen von Menschen mit etwas, das sie „Gott“ nennen.

2 Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.
3 Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.
4 Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.
5 Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation;
6 bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.

Quelle: Wikipedia

Vor dreitausend Jahren war das … die Aufforderung zum Atheismus. Aus dem Grund glauben heute ja noch viele, das die Juden mit dem Teufel im Bunde sind. Aber … die haben ja auch Christus umgebracht. Weiß man ja.

Geht man nun in eine katholische Kirche, so findet man: ein Gottesbild. Hängt tot von Kreuzen herab. Weil die Protestanten Gebote nicht nur predigen sondern auch einhalten wollten, haben sie die Leichen von den Kreuzen entfertn.

Aus philosophischer Sicht ist es eine Weise Erkenntnis. „Mach´ Dir kein Bild von Dingen, von denen Du keine Ahnung hast“ – hört sich auch heute  nicht verkehrt an.

In Zeiten, wo der „Fortschritt“, der „Wohlstand“, die „Arbeit“ und der „Arbeitsplatz“ quasi religiöse Elemente sind und sich alle einer „unsichtbaren Hand des Marktes“ unterwerfen, sogar noch weiser.

Nun ist die Bibel ja von Priestern gesammelt worden und voll von Menschen, die selbst persönlich mit Gott gesprochen haben. So etwas geht. Machen auch heute noch viele – nur nicht bei den Katholiken, denn dort … ist der Papst zwischengeschaltet worden. Als Stellvertreter Christi auf Erden quasi Gottes Stiefsohn. Und der Sohn hat ja gesagt, was Sache ist:

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

DAS zentrale Gebet. Milliardenfach aufgesagt. Ganz einfache Botschaft: was ICH will, ist nicht zu wichtig. Was Gott will, ist wichtig. Und er wird selbst am Besten Wissen, was er will.

Kurz: irgendwo da draußen (oder tief drinnen) exisitiert der lebendige Urgrund allen Seins und will seine Ruhe haben. Er will sein eigenes Ding durchziehen und verbietet den Menschen ausdrücklich, sich detalliert mit ihm zu beschäftigen. Man darf zu ihm beten … muß sich aber immer gegenwärtig sein, das es SEIN Wille sein soll, der geschieht – und nicht der Eigene.

Religion und Atheismus sind somit kein Gegensatzpaar – und da wird auch der Erkenntnistheoretiker glücklich, der weiß, das Urteile in jeder Art in diesen Gefilden eine Lüge sind.

Er ist ja auch mit wenig zufrieden. Es sind ja keine Horrorgebote, die er uns auferlegt: nicht stehlen, nicht morden, nicht lügen und was ihm da noch so einfällt: sind doch alles Sachen, die auch außerchristlich weltweit verboten sind. Hätte er uns eigentlich nicht noch extra sagen müssen. Ganz wichtig jedoch ist ihm … die Freiheit des Menschen. Ganz sauer wird er, wenn man „anderen Göttern“ hinterherrennt. Klar – folgt man seinen Gedanken, dann gibt es die anderen ja gar nicht. Und außerdem hat er den Menschen wohl absichtlich so geschaffen, das er Göttern nicht hinterherrennen braucht. Er kann frei und ungebunden sein eigenes Dingen durchziehen.

War eigentlich alles mal ganz funktionabel eingerichtet, will mir scheinen. Da ist ich auch kein Platz für eine Kirche. In dem Heldenepos „Der Herr der Ringe“ finden sich deshalb auch kaum Götter. Eigentlich kommt er ganz ohne aus, obwohl Tolkien (der selbst ein gläubiger und überzeugter Katholik aus England war) Zauberer, Elben, Zwerge, Drachen und eine Vielzahl übler Ungeheuer auferstehen läßt … beziehungsweise eine Unmenge europäischer Mythen in seinem Epos zu einer einzigen Bilderwelt vereint. Letzteres ist vielleicht auch der Grund für seinen Erfolg … irgendwo dürfte uns das alles irgendwie bekannt vorkommen. Nur einmal wird eine Kirche erwähnt: im „Silmarillion“, so einer Art Genesis für Mittelerde, findet sich ein Tempel für einen bösen Gott (der aber eigentlich nur ein gefallener Engel ist – aber Tempel bleibt Tempel).

Sogar das Wochenende hat Gott erfunden.

Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat.

Noch nicht mal Sklaven, Tiere oder Gastarbeiter sollen da malochen. Sollte man mal dem Bundesverband der Deutschen Industrie über die Eingangstüren ihrer Konferenzsäle hängen. Aber auch die Kirchen selbst huldigen gerne anderen Göttern:

Nur: Zum Angebot der katholischen Bank zählt der Investmentsparplan Uniprofirente, dessen Gelder bei Uniglobal investiert werden. Zu dessen Werten gehörten in diesem Jahr neben Tabakkonzernen die Rüstungsfirma BAE Systems, die von Atom-U-Booten bis zu Jagdbombern weltweit ein komplettes Waffenarsenal anbietet, und bis vor kurzem der langjährige Streumunitionshersteller Lockheed Martin. Peinlich auch das Bild des aktuellen BKC Treuhand Portfolio: Dessen jüngster Halbjahresbericht weist Alkoholwerte wie Carlsberg und Unternehmen wie Walmart aus, die wegen ihrer Arbeitsbedingungen massiver Kritik ausgesetzt sind.

Quelle: Spiegel-online

Was bleibt uns Menschen da übrig, wo These (Religion – Kirche) und Antithese (Atheismus – Materialismus) beide das gleiche Ergebnis haben: die Welt wird Hölle. Zumindest für die geistig Armen, die dem Sohn Gottes mal so wichtig waren. Na, vielleicht hat er damals schon gewußt, das die mal über sein werden:

Was die Menschen in 20 Jahren bedroht

Die unter der Leitung des Zukunftsforschers Georges T. Roos erstellte Studie zeigt nicht ganz überraschend vor allem eines: Das Leben wird komplizierter. Wir müssen uns in einer komplexen Welt zurechtfinden, in der Informations- und Kommunikationstechnologie den Alltag noch stärker prägen werden. Das Leben wird weiter beschleunigt. Kopfarbeit wird körperliche Arbeit noch mehr ablösen; die Anforderungen an die Arbeitnehmer steigen, der Leistungsdruck wird zunehmen. Klar ist, dass diese Veränderungen und Anforderungen krank machen können.

Quelle: NZZ Online.

Für die, deren mentale Kompetenz nur zum Bauer reicht, wird kein Platz mehr da sein. Die Zukunft wird ein kleiner Hamsterkäfig, in dem immer weniger immer schneller rennen müssen. Das das auf die Dauer nicht gutgeht, weiß auch der Herr Steinbrück:

Der Ex-Finanzminister wirft den Blick in den Abgrund bei der Finanzkrise. Er empört sich über Verkommenheit von Teilen der Wirtschaftselite und mangelnde Standfestigkeit der politischen Klasse. Der Sozialstaat bisheriger Prägung wird zum Auslaufmodell erklärt.

Quelle: Welt-online

„Auslaufmodell Sozialstaat“ … denkt man reflexhaft gleich an Arbeitslose. Doch um diese verschwinden kleine Minderheit geht es nicht. Es geht um die Kranken und Alten, die zu teuer werden, wenn sich an dem System nichts ändert. In einer Welt, die von Menschen mit christlichen Werten regiert wird, bräuchte man sich keine Sorgen machen. Aber offensichtlich hat Peer Steinbrück als Politiker andere Erfahrungen gemacht.

„Wir sind nicht ausreichend auf die Zukunft vorbereitet. Unser Fundament hat Risse. Die schlechteren Tage der letzten Jahre könnten auf lange Sicht die besseren gewesen sein.“

Für diese eher düsteren Vorahnungen bleibt Steinbrück den Beweis aus seiner Sicht nicht schuldig. Mit größter Sorge betrachtet er die eklatanten Entscheidungsdefizite der Europäischen Union. Anhand von Beispielen zeigt er auf, wie Europa gegenüber Amerika und vor allem gegenüber China immer weiter an Kompetenzen, Fähigkeiten und Einfluss verliert. Er nimmt tektonische Verschiebungen der politischen und ökonomischen Zentren auf dieser Welt wahr und geht vor allem mit den Europäern und Amerikanern hart ins Gericht.

Diese Art von Sozialdemokratie jedenfalls fordert heraus und verdient Respekt.

Quelle: Welt-online

Das letzte Lob kommt von: Friedrich Merz. Kein Unbekannter in der politischen Welt. Eng verbandelt mit der Atlantikbrücke, die im Auftrag der Kosmokraten (siehe Jean Ziegler)  und der Korporatokratie (siehe John Perkins) die Ausplünderung Europas, Asiens, Afrikas, Australiens und … nicht  zuletzt … ganz Amerikas vornehmen, dabei im Laufe der Jahrzehnte wirtschaftliche Systeme aus dem Gleichgewicht bringen und sinnlos zerstören, was den Tod von hunderten von Millionen von Menschen zur Folge hat. Und dabei haben sie gerade erstmal angefangen, sich auszudehnen, befinden sich noch in einem recht frühen Stadium der Ausbreitung.

Stehlen, Morden, Lügen … alles kein Problem. Man will ja kein Weichei sein.

In der Gestalt des modernen Konzerns ist uns ein neuer Gott erwachsen, an den wir glauben müssen, weil er sich die Welt angeeignet hat. So wie uns die Vorsehung Hitler geschickt hat, hat uns die unsichtbare Hand des Marktes den Konzern geschickt … will man uns jedenfalls glauben machen.

Konzerne … sind als gesellschaftliche Akteure Psychopathen. Der kanadische Film „Corporation“ untersucht dieses Ungeheuer, das Monarchie, Kirche und Kommunistische Partei gleichermaßen ersetzt hat (und deshalb auch in China problemlos Fuß fassen kann).  Das Ergebnis: Konzerne sind als gesellschaftliche Akteure geistig kranke Psychopathen – aufgrund ihrer Konstruktionsparameter können sie auch nie etwas andere sein.

Aus der Sicht der Religion haben sie sogar noch mehr ersetzt: sie sind an die Stelle Gottes getreten indem sie sich die ganze Schöpfung zu eigen machen. Was wir essen, was wir trinken, der Boden auf dem wir gehen, die Struktur unseres Alltages, unser Leben von der Geburt bis zu Tod: alles minutiös durchgeplant und auf maximale Rendite getrimmt.  Noch nie gab es in der Geschichte der Menschheit eine Macht, die so sehr den Alltag der Menschen bestimmt hat und der man so wenig entkommen konnte.

Na ja, das Alte Testament hatte uns ja schon mal gewarnt: das wird nicht gut gehen.

Am Ende der Geschichte wartet auf uns eine Welt, in der nur noch diejenigen Überleben können, die sich für die Profite der Konzerne maximal abstrampeln können. Wer schwächelt … fliegt aus der Kurve.

Das sollte man mal mit dem Papst diskutieren. Der Islam hat deshalb soviel Zulauf, weil seine Bürger die teuflische Macht der Korporatokratie deutliche spüren – dort wirkt sie noch mit größerer Gewalt als hier, wo sie sich flächendeckend durchgesetzt hat.  Die Kirche hat da weniger Zulauf, weil sie selbst Konzern geworden ist … der älteste Konzern der Welt. Ware? Dieselbe wie Disney. Gottesbilder.

Was ich mir von der Kirche in Zukunft wünschen würde? Das sie ihren Job macht und den Menschen lehrt, mit Gott zu sprechen. Mit ihm – nicht über ihn. Soll ja möglich sein – die Bibel ist voll von solchen Geschichten.  Oder das sie wenigstens über die Gefahren des Götzendienstes aufklärt … aber dazu müßte sie ihn erstmal selber sein lassen. Ich kann allerdings nicht ausschließen, das es der Rendite schaden würde … und das die Guttenbergs dieser Welt bei der Auswahl ihrer Dorfpfarrer strengere Maßstäbe anlegen würden, wenn diese Anfangen, ihren Gott ernst zu nehmen.

Und wer den Bogen so spannen will … aus dieser Perspektive sind „Kosmokraten“ Satanisten – auch ganz ohne Kutte, persönliche Menschenopfer und erotische Rituale.  Allerdings kennt die christliche Religion eigentlich keinen Teufel. Jedenfalls nicht den, den Hollywood uns jedes Jahr in neuen Variationen zeigt.

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