Armin Risi zu Friedrich Hölderlins visionärer Dichtung: „So kam das Wort aus Osten zu uns“
Friedrich Hölderlin (1770 – 1843) beschrieb auf poetisch-visionäre Weise den zyklischen Wechsel der Zeitalter. Er sah die gegenwärtige „Nacht der Götterferne“, er erinnerte sich an den vergangenen „Tag“ und kündete das Kommen des neuen Tages an, dann wenn „das Wort aus Osten“ wieder „vom Schlafe die Völker weckt“. Hölderlin war der erste Dichter des Abendlandes, der die Namen „Indus“ und „Ganges“ in der poetischen Literatur nannte.
2020 wird Hölderlins 250. Geburtstag gefeiert. Als er starb, war er unverstanden und seit Jahrzehnten für verrückt erklärt. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde sein Werk wiederentdeckt.
Heute gilt Hölderlin als einer der größten und genialsten Dichter der deutschen Literatur. Doch seine visionären Botschaften werden immer noch verkannt, obwohl sie aktueller sind als je zuvor, schrieb er sie doch, wie prophetisch sah, für uns, die „Enkel, … das Geschlecht der kommenden Jahrhunderte“.
2011 wird ein spannendes Jahr. China erobert laut Managermagazin die Welt mit Geld:
Mit immer ausgefeilteren Strategien strebt Peking nach globaler Dominanz. Auch die demonstrative Harmonie während des Staatsbesuches von Chinas Vizepremier Li Keqiang kann nicht verdecken: Der angeschlagene Westen hat dem chinesischen Expansionsdrang wenig entgegenzusetzen.
Man kann davon ausgehen, das diese Entwicklung nicht zufällig gerade jetzt eintritt. Die ehedem primitive und schlecht ausgerüstet Volksbefreiungsarmee hat sich mitlwerweile – lange versteckt vor der Öffentlichkeit – zu einer hochmodernen Riesenarmee entwickelt, die laut Handelsblatt schon jetzt Sorgen macht:
China lässt nicht nur wirtschaftlich, sondern auch militärisch die Muskeln spielen: Ob Flugzeugträger, U-Boote oder neue Mittelstreckenraketen – die Volksrepublik steckt Milliardensummen in seine Streitkräfte. In den USA und den Nachbarländern löst die Aufrüstung Unbehagen aus.
Dabei war doch – ebenfalls laut Handelsblatt – erst vor fünf Monaten ein reisefreudiger SPD-Parlamentarier vor Ort um die Sache zu klären:
„Vom Selbstverständnis her strebt China nur eine regionale Rolle an“, sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Bartels, der sich vor wenigen Tagen in seiner Funktion als Mitglied des Verteidigungsausschusses vor Ort informiert hat.
Selbstverständlich ist der SPD-Mann davon ausgegangen, das er vor Ort von den Chinesen umgehend alles Material ausgehändigt bekommt, weil er ja immerhin vom Verteidigungsausschuß kommt. Wie es aussah, war die Reise zwar nicht billig, aber umsonst – wenn man dem Spiegel glauben kann:
Ballistische Anti-Schiffs-Raketen, Flugzeugträger, Tarnkappen-Kampfjets: China modernisiert seine Streitkräfte mit atemberaubendem Tempo. Die USA fürchten um ihre Vorherrschaft im Pazifik – und kontern Pekings Ambitionen mit einer neuen Militärdoktrin, die Anleihen im Kalten Krieg nimmt.
Was die USA momentan planen, wird detalliert beschrieben:
Auf diese Gefahr reagiert die „AirSea Battle“-Doktrin. In einer weiteren Studie des CSBA sind die wahrscheinlichen Kernpunkte aufgelistet:
Die Air Force würde chinesische Satelliten ausschalten, damit US-Schiffe nicht mehr anvisiert werden und frei operieren können,
Aegis-Schiffe würden die Raketenabwehrsysteme von US-Luftwaffenbasen im Westpazifik verstärken,
Langstrecken-Schläge würden Chinas landgestützte Ozean-Überwachungssysteme und Startrampen für ballistische Raketen zerstören,
von US-Flugzeugträgern würden Kampfjets aufsteigen und die bemannten und unbemannten Aufklärungsflugzeuge der Volksbefreiungsarmee angreifen,
Kampfflugzeuge würden chinesische U-Boote mit Minen und Bombenangriffen bekämpfen.
Ich würde das dann einfach mal Weltkrieg nennen. Wir dürften dann nämlich auch dabei sein um unsere Bündnispflichten zu leisten oder im Sinne Guttenbergs unsere Wirtschaftsinteressen dort militärisch durchzusetzen. Während der SPD-Mann noch verbale Narkotika verteilt, um die Rente mit 67 in Deutschland zu verteidigen (der rückständige primitive chinesische Kommunist legt ja schon mit sechzig den Hammer hin) , schreibt die Welt heute Klartext:
Die Chinesen machen die Welt schwindelig. Keine Woche vergeht bei uns ohne Titelseiten von Magazinen oder Fernseh-Features, die respektvoll, ehrfürchtig, Furcht einflößend oder rätselnd raunen und warnen über die heraufkommende, bald alles beherrschende Supermacht. Was immer wieder vergessen wird: Es geht nicht um eine einfache globale Gewichtsverschiebung. Die passiert alle paar Generationen. Wir aber erleben eine historische Premiere: Zum ersten Mal wird eine einst führende Weltmacht nach vielen Jahrhunderten ein grandioses Comeback feiern.
Der Drachenthron kommt wieder … und mit ihm eine alte Kultur, die Gelehrte seit Jahrtausenden fasziniert – eine Kultur, die andere Prioritäten setzte, in der der Soldat nichts galt, der Geisteswissenschaftler aber viel: das sorgte zu Zeiten der Aufklärung für viel Aufsehen in Europa. Weise Menschen als Regenten … ja, geht denn das?
Es kommt auch eine andere Philosophie zum Tragen, eine Philosophie, die nicht unbedingt unseren Vorstellungen vom Kommunismus entspricht – aber das scheinen wir ja dankenswerterweise schon verstanden zu haben, denn in den Artikeln ist ja nicht vom großartigen Sieg des Kommunismus die Rede, wenn über das Erfolgsmodell China gesprochen wird. Es ist die jahrtausendealte Philosophie der Harmonie, des Zusammenspiels von Ying und Yang, der Vorstellung davon, das politische Auseinandersetzungen nicht offen auf der Straße sondern besser innerhalb des Regierungsapparates – oder innerhalb der Partei – ausgefochten werden sollten, um den gesellschaftlichen Frieden zu wahren. Das ist eine andere Philosophie als die des Westens, der eher den Sozialdarwinismus in verschiedenen Schattierungen bevorzugt und sich zu einer merkwürdigen Religion bekennt, die Akupunktur hemmungslos einsetzt, ohne nur im Mindesten zu verstehen, wie sie funktioniert: der Religion des Materialismus.
Historisch gesehen hat sich der Materialismus aus einer Gegenbewegung zum Katholizismus entwickelt – und wie alle Gegenbewegungen hat er ihn erstmal kopiert.
Aus Priestern wurden Kommissare oder Wissenschaftler – je nach Gesellschaftsmodell, in das man hineinkam. Deshalb konnten Sowjetforscher leichter „parapsychologische“ Studien durchführen, weil ihr Äquivalent zur Priesterkaste sich als politische Kommissare und Funktionäre niederlassen konnte, während sie im Westen an die Universitäten eilte, gemäß dem Motto: Wissen ist Macht. Nur vor dem Hintergrund des Religionscharakters des Materialismus kann man diese Artikel verstehen – und diesen Gelehrtenstreit, über den der Spiegel berichtet:
Vorhersagen, was in der Zukunft passiert – das ist Stoff für Science-Fiction-Filme. Oder tatsächlich machbar? Ein wissenschaftliches Journal veröffentlicht nun eine Studie, die angeblich belegt, dass Menschen dazu in der Lage sind. Die Fachwelt ist schockiert. Und widerspricht.
Die Fachwelt widerspricht – wie üblich – noch bevor sie Gegenbeweise angebracht hat. Es gibt dazu auch keine Gegenbeweise. Entweder sagen Menschen die Zukunft voraus – oder nicht. Wenn es nur einer mal geschafft hat, dann geht das – im Prinzip. Das heißt aber nicht, das es ständig wiederholbar ist, noch, das man es beherrschen kann. Da ich selbst persönlich ein solches Erlebnis hatte (aber ganz unspektakulär – nur der Traum von einer Situation, die später detalliert eintraf), und genug Menschen kenne, denen Ähnliches widerfahren ist, sage ich: es geht. Steuern und kontrollieren kann man es nicht, es „fällt zu“, wie manchmal Erkenntnis „einfällt“. Niemand würde die Existenz von Newton, Bohr oder Einstein negieren, weil geniale Erkenntnisse nicht unter Laborbedingungen in Serie geschaffen werden können.
In der Tat ist die Prophetie keine nutzbringende Gabe, auch wenn es fürs Lottospielen und die Börse hilfreich wäre.
Warum ich nun gerade Chinas nagelneue radikale Expansion im Zusammenhang mit Hellseherei bringe?
Nun, ich bin neugierig auf die Zukunft – und manchmal lese ich auch prophetische Bücher. Sie sind in ihrer Aussagekraft nicht schlechter als die Wirtschaftsprognosen der Experten, denen bislang kaum eine treffende Voraussage gelang. Einer dieser Propheten ist Armin Risi, der in seinem Buch „Machtwechsel auf der Erde“ 1999 das Heraufziehen einer – apokalyptischen – chinesischen Bedrohung voraussagte – unter anderem mit Bezug auf die Vorgänge des Diebstahls der Unterlagen zum hochmodernen W-88 Nuklearsprengkopf der USA.
Ich hielt seine Ausführungen für plausibel, aber völlig unwahrscheinlich. Lese ich jedoch die oben zitierten Artikel, so muß ich sagen: ich sollte diesen Risi nochmal lesen. Er vertritt zwar ein dem herrschenden Materialismus und Monotheismus völlig entgegengesetzes Weltbild – aber das muß deshalb nicht falsch sein.
Und wer weiß – vielleicht sind seine Spekulationen und synkretistischen Arbeiten auch durch ein kleines Traumbild motiviert worden, das einen Ausblick auf die Zukunft warf … so wie auch die Arbeiten von Einstein und Bohr durch Träume nachhaltig beeinflußt wurden. Aber hier zeigt sich ja auch gleich die Schwäche der Traumdeuterei … man weiß nie, was jetzt ein reales Zukunftsbild war, eine geniale Erkenntnis … und was einfach nur alltägliches, übliches, verschlüsseltes Traumtheater ist. Wer also meint, man könnte es renditetauglich nutzbar machen … der investiert vergebens.
Aber seitdem die Gerac-Studie Akupunktur bei deutschen Krankenkassen hoffähig gemacht hat, werden wir uns in Zukunft vielleicht auch mit anderen Aspekten des menschlichen „Energiekörpers“ auseinandersetzen müssen, Aspekten, die wir eigentlich nicht wahr haben wollen, weil unsere materialistische Religion sie mit einem Tabu belegt hat … einem Tabu, das auch die Überlegenheit der weißen Rasse, ihrer Art zu Denken und die Welt zu deuten beinhaltet hatte.
Nach der nun erkennbaren Rückkehr des Drachenthrones werden wir uns möglicherweise noch von viel mehr liebgewonnenen Tabus lossagen müssen … wobei die Philosophie der Harmonie der gesellschaftlichen Kräfte nicht so unfreundlich wirkt wie die Philosophie des Kampfes aller gegen alle. Vielleicht heißt in Zukunft wieder: von China lernen heißt siegen lernen.
Dann wäre es vielleicht auch für uns möglich, Alternativen zur alternativlosen Rente mit 70 zu entwickeln.