Arbeitslosenflut

This tag is associated with 1 posts

Armutsrassismus in Deutschland – weiterhin gesellschaftsfähig

Digital StillCamera

Montag, 9.11.2015. Eifel. Es weht wieder ein besonderer Wind durch Deutschland: der Wind des Hasses, der Verachtung, der Menschenjagd. Angst geht um: die Angst, seine Meinung zu sagen. Die Angst, eine Meinung zu sagen, die nicht erlaubt ist. Da man nie genau weiß, was gerade erlaubt ist, schweigt man lieber. Zu reden gäbe es genug. Warum zum Beispiel ist der Preis für Sex mit Asylbewerberinnen in Deutschland so viel geringer als in Afghanisten? 40 Euro kostet das in Afghanistan – 10 Euro in Deutschland (siehe BR)? Warum bekommt eigentlich Pegida eine so hohe Aufmerksamkeit, eine so hohe Medienpräsenz (siehe Spiegel), während niemand – wirklich niemand – mehr über die NPD schreibt (die auch die „Asylflut stoppen“ will) und gar keiner seinen Unmut über namhafte Unternehmer ausgießt, die die AfD finanzieren (siehe Spiegel) – eine Partei, die selbst Olaf Henkel als „NPD-light“ ansieht (siehe N-Tv)?

Nun – Pegida hat einen anderen Hintergrund: es sind halt keine prominenten Unternehmer, die sich dort tummeln. Es sind … ich sage es mal deutlich: Aussätzige. NPD, AfD sind wenig in der Kritik – sie haben reale Chancen auf Bundestagsmandate und gehören somit bald „dazu“, ich habe Umfragen gesehen, die sehen die AfD bei 56 Prozent – aber auch bei konservativer Schätzung werden sie mit Sicherheit dem nächsten Bundestag anhören und dann von den Lobbyistenbattalionen eingenordet werden, sie sind somit akzeptabler Bestandteil des Politklüngels – anders als das „Prekariat“.

Es ist eine neue Hexenjagd in Deutschland erkennbar – und sie zerreißt selbst Familien und Freundeskreise. Vorbei die Erinnerung an die Zeiten der NSDAP, als ganz Deutschland sich gegenseitig belauschte und denunzierte, vorbei die Erinnerung an das Ministerium für Staatssicherheit – lange Zeit das Symbol für den diktatorischen Staat, wo Kinder und Ehepaare sich gegenseitig kontrollierten. Ich habe darüber Material gesammelt – das findet man bei Facebook. Eine Atmosphäre des Belauerns und der Angst macht sich breit, jeder könnte jederzeit zum „Nazi“ werden, man muss wieder Angst haben, was die eigenen Kinder den Lehrern in der Schule und den Erzieherinnen im Kindergarten sagen … und man muss sehr vorsichtig sein, was man am Arbeitsplatz sagt … manche trauen sich noch nicht mal mehr, ihnen genehme Beiträge bei Facebook zu „liken“ … was zeigt, wie groß schon die Angst ist, Opfer der modernen Hexenjagd zu werden. Wohl gemerkt: es geht nicht darum, was wirklich gemeint war – es geht nur noch darum, wie etwas gedeutet werden könnte … und die Zahl der hassenden Denunzianten ist wie immer groß im Land.

Ziel dieser Hexenjagd ist allerdings nicht der politisch organisierte Rassismus – wie gesagt, die dafür zuständigen Parteien und Organisationen schaffen es nicht in die Tagesschau oder in die „Leitmedien“, Ziel dieser Hexenjagd ist … die Selbstorganisation des Proletariats. Jedenfalls kann ich mir nur so erklären, dass Pegida mehr Aufmerksamkeit bekommt als die NPD und sich niemand (außer mir vielleicht – siehe Neopresse) über das Gatestoneinstitut aufregt, dass offen fremdenfeindliche Propaganda vom Stapel läßt … aber halt einen ehemaligen US-Botschafter der UN und Mitglied des „Projektes für ein neues amerikanisches Jahrhundert“ im Vorstand hat.

16 Milliarden Euro kostet die Betreuung von 1,2 Millionen Flüchtlingen (siehe Spiegel), weitere drei Millionen werden nächstes Jahr erwartet (siehe Handelsblatt). Wie darüber zu denken ist, erklärt und Georg Diez vom Spiegel (siehe Spiegel):

Thomas de Maizière zum Beispiel. Was ist seine Schuld, ganz unmittelbar und persönlich, wenn er fordert, syrische Flüchtlinge wieder zurückzuschicken zu Fassbomben, Giftgas und Tod an drei verschiedenen Fronten? Wie offensichtlich ist er verantwortlich, wenn Frauen und Kindern, denen er den Nachzug nach Deutschland verbieten will, zerfetzt werden? Und wie würde seine Anklage lauten vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte?

Die Antwort auf diese Frage wäre einfach: hören wir auf, die USA bei ihrem Feldzug gegen 60 Terrorstaaten zu unterstützen, ziehen wir unsere eigenen Truppen aus dem Ausland zurück, hören wir auf, Zivilisten im Ausland mit zu ermorden, hören wir auf, Frauen und Kinder zu zerfetzen und ständig neue Rekorde bei Waffenexporten zu erzielen – schon könnten sich viele Probleme lösen … und viele Ängste beruhigen, die momentan die Menschen umtreiben. Wir könnten auch tausende von Menschenleben retten, die momentan auf den endlosen Wegen nach Europa sinnlos verrecken – doch das ist ja nicht das Ziel.

Ich denke, es ist legitim und legal, zu fragen, warum zur Lösung der Flüchtlingskatastrophe nur eine einzige politische Lösung diskutiert wird: die kritiklose Ansiedlung endloser Flüchtlingsströme im dicht bevölkertsten Kontinent der Erde, der jetzt schon 26 Millionen Jugendliche ohne Zukunftschancen hat – und auf den noch ganz andere Probleme zukommen werden. Allein in Deutschland werden in Zukunft 18 Millionen Arbeitsplätze wegfallen (siehe N 24):

Von den 30,9 Millionen sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten, die in der Untersuchung berücksichtigt werden, würden demnach 18 Millionen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten durch Maschinen und Software ersetzt.

Schon jetzt offenbart die Meldung eine unglaubliche soziale Schieflage: 43 Millionen Menschen sind allein in Deutschland beschäftigt (siehe statistisches Bundesamt)… aber nur 30 Millionen sozialversicherungspflichtig. Von denen sind 7,5 Millionen geringfügig beschäftigt (siehe statista) … also nur noch 22,5 Millionen haben einen „ordentlichen“ Job (unter anderem aber nur mit Mindestlohn), knapp 5 Millionen sind nur befristet angestellt (siehe statista). Die reale Arbeitslosigkeit in Deutschland ist gigantisch – wenn man strenge Maßstäbe anlegen würde. Lieber jedoch haben wir eine gnadenlose Armenhatz durchgeführt, jammern über Fachkräftemangel, lassen aber 2,5 Millionen Kinder in prekären Verhältnissen verblöden. Natürlich muss die Frage, wie sich bald 4 Millionen Flüchtlinge in dieses Bild einfügen lassen, noch stellbar sein. Die Antwort kann sich auch jeder denken: sie sind es gar nicht. Hierfür braucht man kein Abitur, da reicht schon Grundschulmathematik aus.

Doch dieses Denken ist verboten – bzw. verpönt. Wer sich äußert, wird schnell öffentlich als „sexuell unterdrückt“ gebrandmarkt (so Georg Diez in dem oben zitiertem Artikel) – oder als asozialer Dummkopf hingestellt, dem es am edelsten, höchstem Gut des Deutschen mangelt: der korrekten Rechtschreibung (siehe Huffingtonpost), weshalb man sie öffentlich als „Asoziale“ denunzieren darf. Kein Ausfall ist zu peinlich, keine Arroganz zu billig um sie nicht zum Einsatz zu bringen im Kampf gegen die Selbstorganisation der „Überflüssigen“, die überhaupt nicht mehr verstehen, wo noch Platz für sie im Land (oder in der Welt) sein soll.

Bei aller Ablehnung von Pegida sollte man eins klarstellen: die Rechtsprechung des Islam – wie in Saudi-Arabien zu studieren – ist nicht vereinbar mit der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte, wozu sich die Bewohner der Bundesrepublik verpflichtet haben – es ist somit ein ganz legales Recht deutscher Bürger, klar zu sagen, dass diese Rechtsauffassung hier nicht gewünscht wird, weil sie schlichtweg gegen unsere Verfassung ist. Hier lebende Muslime haben damit auch kein Problem – ganz im Gegenteil. Diese Auffassung mit dem Schlagwort „Nazi“ zu versehen, ist eine unglaubliche Verniedlichung der Verbrechen des Nationalsozialismus … und macht ihn im nächsten Schritt wieder sehr gesellschaftsfähig, wenn man im Umkehrschluß zu merken glaubt, dass „Nazi“ sein ja gar nicht so schlimm sein kann, wenn sogar die Spaziergänger von Pegida diesen Titel tragen können.

Niemand jedoch regt sich auf über das Zitat von „Farin Urlaub“ auf der FB-Seite von Pro-Asyl (siehe Facebook):

»Solange es Leute gibt, die nichts können, nichts wissen und nichts geleistet haben, wird es auch Rassismus geben. Denn auch diese Leute wollen sich gut fühlen und auf irgendetwas stolz sein. Also suchen sie sich jemanden aus, der anders ist als sie und halten sich für besser.«

Armutsrassismus pur. So spricht man leider nicht über die Unternehmer, die die AfD finanzieren. Warum eigentlich nicht?

Weil die Flüchtlingsdebatte nur oberflächlich human ist. Humanität – findet nur innerhalb der deutschen Grenzen statt, hier aber auch nur durch die von transatlantischen Seilschaften und Netzwerken gezogenen Grenzen … denn niemand wettert in den „Leitmedien“ gegen die Morddrohnen der USA, die Ausländer und Flüchtlinge nicht nur ablehnen sondern sie in ihren eigenen Ländern zerfetzen, niemand wettert gegen den Hunger, der sie zur Flucht treibt, gegen die Ausbeutung ihrer Rohstoffe, gegen die erbärmlichen Löhne  – warum auch? Die systematische Ausbeutung des Ausländers im Ausland garantiert dem „Spiegel“ enorme Werbeeinnahmen, von denen ein Georg Diez letztlich seine Schriften exzellent bezahlt bekommt … das stört den Nobelvierteljournalismus nicht so, weil die Mieten im Nobelviertel halt bezahlt werden müssen … auch mit dem Blut minderjähriger ausländischer Näherinnen.

Es ist schön zu hören, dass Flüchtlinge nicht nur Nahrung, Kleidung und Unterkunft sondern auch ein wenig Freundlichkeit brauchen (siehe Spiegel) – eine Freundlichkeit, die Millionen von Ausgestoßenen in Deutschland ebenfalls massiv vermissen, ohne das jemand daraus Konsequenzen gezogen hat. Warum eigentlich?

Die Antwort ist schon lange bekannt – und sie erklärt uns auch, warum „reiche“ Rechte wie AfD-Sponsoren und Parteifunktionäre der NPD nicht so ins Visier der „guten“ Menschen geraten wie die armen Sachsen in Dresden, die die Frechheit besaßen, sich ohne korrumpierbares Parteikorsett selbst zu organisieren, um eine Meinung zum Ausdruck zu bringen – eine Meinung, die wie oben beschrieben keinerlei Aufmerksamkeit verdient, weil die bundesdeutsche Rechtsprechung das Köpfen von verurteilten Straftätern sowieso verbieten würde wie auch den Verkauf von Kindern zwecks Zwangsheirat (siehe Jungleworld):

„So kommt die Studie zu dem Schluss, es mit dem »Problem einer rohen Bürgerlichkeit« zu tun zu haben. Die vermeintlichen gesellschaftlichen Eliten setzen sich nicht nur ökonomisch durch, sondern sie verfügen auch über die geeigneten Mittel, diese neue Mentalität über das Fernsehen, Zeitungen und das Internet in einen Konsens zu verwandeln“

Ja – es geht um die Heitmeyerstudie zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, hinter der noch viel mehr steckt: der Kampf gegen die Überflüssigen. Es gab hierzu am 26. 9.2012 einen Artikel in der TAZ, der mir als Kopie zugeschickt wurde, er stellt die Frage, ob die Reichen die Armen abschaffen – oder das Prekariat nach dem Motto „Eat-the-rich“ siegt. Der Artikel des Schriftstellers Ilija Trojanow warnt vor „Sparpaketen der besonderen Art“, in denen die Anzahl der „Überflüssigen“ weltweit um mehreren Milliarden Menschen reduziert werden soll … zum Schutze des Reichtums.

„Überflüssig ist derjenige, dessen Arbeitskraft nicht in den kapitalistischen Kreisläufen profitabel genutzt werden kann. Ein Subsistenz- oder Kleinbauer ist somit extrem überflüssig, auch wenn er um ein Vielfaches nachhaltiger lebt als ein Großstädter“.

So ist die New-York-Tour einer Berliner Schulklasse deshalb zu kritisieren, weil die Kosten von 2000 Euro nicht von den Eltern gezahlt wurden, sondern aus Fördertöpfen (siehe Spiegel):

„Den Zuschuss erhalten Schüler, deren Eltern beispielsweise Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe, Wohngeld oder Kinderzuschlag erhalten. Diese Voraussetzungen erfüllten alle Schüler der Klasse. Mit dem Einverständnis des Schulleiters konnte die Förderung, die in Berlin nicht auf eine bestimmte Höhe gedeckelt ist, beantragt werden.“

Deutsche Arme im Ausland auf „unsere Kosten“ – ein Skandal, auch wenn es der Bildung und Völkerverständigung dient. Deutsche Arme sollten in Paderborner Jugendherbergen Urlaub machen, New York ist für die Reichen vorgesehen. Darf ich da in dem Zusammenhang mal etwas vorrechnen? Wenn wir die 16 Milliarden Euro, die wir für 1,2 Millionen Flüchtlinge ausgeben müssen – Flüchtlinge, die primär auf das Konto der Außenpolitik einer befreundeten Supermacht gehen, die in diesem Land nicht kritisiert werden darf, weil man sonst Karrierechancen verpasst oder als „Antiamerikanist“ beschimpft wird – für unsere Schüler ausgeben würde (denen wir per Gesetz genauso gegenüber verpflichtet sind wie den Flüchtlingen), könnten die drei mal im Jahr nach New York fliegen. Das ist zu teuer – aber 13000 Euro für jeden Flüchtling, das ist drin.

Warum soll man darüber nicht mal diskutieren dürfen? Diskussion ist der Grundbestandteil einer Demokratie – doch davon haben sich die Oberschichtsjournalisten schon lange verabschiedet. Nicht der Kampf „gegen rechts“ treibt sie an, sondern – nach wie vor – die Hexenjagd auf das Prekariat, die Untermenschen, die Parasiten, die Dummen, die Schmarotzer … wobei immer ganz vergessen wird, dass auch der Absolvent einer Sonderschule ein jedem Professor in jeder Hinsicht gleichberechtigter Bürger unseres Rechsstaates ist, ausgestattet mit den gleichen Rechten wie der Oberschichtsjournalist … was nur diesen stört.

Das „Flüchtlingsdrama“ zeigt sich somit von einer besonders häßlichen Seite: als neuer Schachzug der Oberklasse gegen die von ihnen selbst geschaffenen Feinde: die Überflüssigen. Und konsequent fordert diese transatlantisch gut vernetzte Schicht die Bildung einer deutsch-syrischen Brigade (siehe Zeit):

„Die Bundeswehr sollte eine deutsch-syrische Brigade aufstellen. Aus Hilfsbedürftigen würden so Helfer werden. Und aus der deutschen Armee eine bessere Truppe.“

Eine bessere Truppe … so toll, dass man die Integration radikal-islamischer Schläfer ohne weiteres in Kauf nehmen kann:

„Dass IS-Anhänger die Gelegenheit nutzen könnten, sich als Schläfer in die Truppe einzuschleichen, bliebe sehr wohl ein Risiko.“… womit in deutschen Qualitätsmedien wieder einmal – wenn auch verdeckt – zugegeben wird, dass wir wohl mit einigen dieser verrohten Mordgesellen und Frauenschänder im eigenen Land zu rechnen haben, die aber ganz gut zu dem verrohten Oberschichtsjournalismus passen. Der Artikel der Zeit stammt übrigens von Jochen Bittner, jenem Mann, der das ZDF verklagte, weil es über seine Verflechtungen mit transatlantischen Think-Tanks berichtete …. was nun nicht mehr geschehen darf.

Und dann – mit dieser tollen Truppe – kann man endlich gezielt und garantiert unempathisch gegen die dummen Rechtschreibschwachen vorgehen, denen man offen Hass, Verachtung und Rassismus entgegenbringt.

Hand in Hand mit dem guten Syrer gegen das deutsche Prekariat: der Traum der journalistischen Oberschicht? Sehe ich die Verachtung, die nicht-superetablierten Mitbürgern entgegengebracht wird … also den „Überflüssigen“, nicht gewinnbringend zwecks Luxuswachstums vermarktbaren … dann fürchte ich: der Traum kann ganz schnell Realität werden.

Verachtung genug ist da. Und die Katastrophenschutzgesetzgebung Deutschlands macht solche Szenarien möglich.

 

 

 

 

Die letzten 100 Artikel