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Deutschland 2018: der Faschismus kehrt zurück – in schickem Anzug

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Sonntag, 22.7.2018. Eifel. Habe ganz vergessen, dass wir wieder Jahrestag hatten. Nun – subjektiv gesehen rast die Zeit gerade in einem wahnsinnigen Tempo an mir vorbei …das muss das Alter sein. Acht Jahre besteht der Nachrichtenspiegel schon, bemüht sich, zum Nachdenken anzuregen … und detalliert aufzuzeigen, wie sich unser Land (und die ganze Welt) nach dem Putsch der Oligarchen der westlichen Wertegemeinschaft verändert. Sicher: wir sind immer noch sehr sozial. Wenn Kinder in Thailand in einer Höhle gefangen sind, dann fiebern wir mit an den Geräten, harren ihrer Rettung. Warum? Nun, weil es entprechend medial aufbereitet wird. Als staatlich organisierte Einladung zur Demonstration von Empathie und soziale Teilnahme zur Beruhigung des Gewissens: „wir“ leiden mit! Es ist natürlich global betrachtet nur eine Organisation von Heuchelei.

„Wir“ – als die Starken, die Reichen, die Mächtigen – vernichten jedes Jahr Kinderleben in einem Ausmaß, das fast die Horrorzahlen von Auschwitz erreicht. 4,7 Millionen tote Kinder in Afrika – jedes Jahr (siehe Patenschaft Afrika). Die – schaffen es nicht in die Medien. Der Grund ist einfach: in Thailand kommen Gutmenschen zum Einsatz – also „wir“. Taucher der westlichen Wertegemeinschaft retten die Welt – das ist eine Nachricht wert. Dass unser Lebensstandard, unser Reichtum indirekt und zum Teil auch direkt auf den Knochen von Negerkindern aufgebaut ist – die Nachricht schafft es nicht in die Presse. Das die letzten zwanzig Jahre knapp 100 Millionen Kinder verreckt sind, regt uns kaum auf – dabei sind das mehr Tote als in beiden Weltkriegen zusammen, Kriegen, die auch heute noch heiß diskutiert werden. Aber dass ich jetzt das „N-Wort“ benutzt habe – das kann mich in diesem Land Kopf und Kragen kosten. Neger verrecken lassen: ok. Neger sagen: Hinrichtung, wenigstens sozial, Bücherverbrennung eingeschlossen. Heuchelei hoch zehn im Dienste der Wohllebe und der Fleischtöpfe.

Dabei täten wir gut daran, mal einen Blick nach Afrika zu werfen, zu analysieren, woher eigentlich das Elend der Völker dort stammt, denn: wir sind ja gerade dabei, das Elend Afrikas im Dienste unseres Exportes flächendeckend in Europa einzuführen, ganz vorne mit dabei: Sozialnazis in Deutschland. Dass hier das Wort „Nazis“ wieder auftaucht, ist wohl bedacht. Sie kennen doch den Spruch „Sozial ist, wer Arbeit schafft“, oder? Er wurde 1932 von dem Herrn Huggenberg geprägt. Huggenberg, Alfred: Medienzar der Weimarer Republik, Feind der Republik – und jemand, der half, die NSDAP groß zu machen. Sein Satz hat es bis in die Gegenwart geschafft, Merkel, Westerwelle, Stoiber benutzen ihn, Clement, Münterfering und Schroeder haben ihn übersetzt und zum Teil andere Hitlerzitate transportiert, ohne dass groß eine Welle gemacht wurde: sozial ist, was Arbeit schafft – hierzu siehe das Werk der begnadeten Kallisti (siehe Kalisti-dichtet-belichtet), sie setzt sich dezidiert mit den faschistischen Bezügen zu Hartz IV auseinander, dort begegnet man dann auch Gustav Hartz – einem Namensvetter unseres Peters, der schon in den zwanziger Jahren Arbeits- und Sozialhilfe zusammenlegen wollte. Nebenbei erfährt man mal eine interessante Zahl 75 Milliarden Euro hat der Staat zur Errichtung des Hartz IV-Systems ausgegeben, eines Systems, welchen den besten Niedriglohnsektor Europas geschaffen hat, ein Sektor, der uns die Exportüberschüsse möglich gemacht hat und so hauptverantwortlich für die Zerstörung europäischer Industrien im Dienste der Rendite deutscher Millionäre ist – wofür wir langsam die Quittung kriegen und den Preis der asozialsten Volkswirtschaft Europas verdient haben.

Andere Medien, die nicht gerade Ländern der sich selbst dauerlobenden westlichen Wertegemeinschaft angehören, deren höchster Wert „Rendite durch Ausbeutung“ halt nicht jeden Staatschef lückenlos überzeugt, sprechen deutlich vom „Wirtschaftlichen Staatsterror durch Hartz IV“ (siehe rt-deutsch) – auch zu einem neuen Anlass.

Jedem Hartz-IV-Opfer können jederzeit alle Bezüge gestrichen werden können, wenn er sich nicht folgsam genug zeigt, wir er eliminiert, ihm wird alles entzogen, ja: auch Miete, Heizung, Krankenkasse; in Zeiten, wo jeder Apfel in der freien Natur eingezäunt, jeder Quadratmeter einen Besitzer hat, braucht man Menschen nicht mehr in die finstersten Kerker des Burgverlieses zu werfen um sie verrecken zu lassen, heute ist alles so gut bewacht und durchorganisiert, dass das schon die Straße erledigen kann. So dargestellt, stört das doch den Genuss der Sahnetorte am Nachmittagstisch, oder? 34000 Menschen in diesem Land werden jedes Jahr die Lebensgrundlagen total entzogen – nur durch ein Wunder haben wir keine Leichenberge auf den Straßen … durch das Wunder von Freundschaft und Solidarität der Bürger, der wenigen sozialen, die noch in diesem Land leben.

Der neue „Staatsterror“ gegen „Minderleister“ und „Ballastexistenzen“ (ja, solche Wortmonster sind inzwischen gang und gäbe in der „Wirtschaft“, die ihr Betriebssystem mutmaßlich direkt aus dem Führerhauptquartier bezieht) sieht nun Zwangsarbeit vor (siehe gegen-Hartz). Es werden dazu natürlich viele schöne Worte gemacht, Nazis haben selbst in der Zeit, als sie mit offenem Visier das Land tyrannisierten, von Schönrednerei Gebrauch gemacht: kein Jude wurde „ins Gas geschickt“ – die wurden alle „umgesiedelt“ – und heute, wo die alte menschenfeindliche Pest wieder ihr grässliches Haupt erhebt – quer durch alle Parteien – wird sogar noch schöner geredet. Wer länger als fünf Jahre arbeitslos ist, wird einem Arbeitgeber zugewiesen, der massive Lohnkostenzuschüsse erhält, gleichzeitig wird die Person massiv „betreut“. Wieder eine Milliardensubvention für „die Wirtschaft“, die wieder mal Steuergelder auf Privatkonten buchen kann. Natürlich ist alles freiwillig … so wie das Unterschreiben der Eingliederungsvereinbarung. Nur: wer nicht unterschreibt, wird sanktioniert. Freiwillig war ja auch das Besteigen des Zuges nach Auschwitz – man hätte sich ja auch weigern und von den Wachen erschießen lassen können.

Spannend auch die Stellungnahme des Sozialverbandes Deutschland zu dem Gesetz (siehe sovd), ihm liegt die Integration der Schwerbehinderten auf dem Arbeitsmarkt sehr am Herzen. Man merkt gar nicht mehr, wie asozial das Denken eigentlich geworden ist, oder? Schwerbehinderte sind schwer krank – und sollten deshalb von Arbeit verschont bleiben. Darum haben wir überhaupt das ganze Sozialwesen eingeführt: für die Kranken sorgt die Gemeinschaft – schon seit Jahrtausenden. Außer heute. Man fühlt sich an Zeiten erinnert, wo im Rahmen der Divisionen des Volkssturmes 1944/1945 alle auch nur irgendwie tauglichen Menschen für den Endsieg an die Front geschickt wurden – auch die uralten und schwer kranken. Nur: welchen Endsieg haben unsere Oligarchen da im Sinn? Die wirtschaftliche Eroberung ganz Europas? Wieder mal ein vereintes Europa unter großdeutscher Führung? „Wollt Ihr den totalen Wirtschaftskrieg“? Na ja – die USA jedenfalls … haben diese Kriegserklärung jetzt angenommen und reagieren. Italien rebelliert auch schon.

Nun – das sind harte Worte. Ich würde lieber schönere Worte machen – aber leider spielt da die Realität nicht mit. In den siebziger Jahren konnte ich noch schöne Worte über diese Solidargemeinschaft machen, war einer der Wenigen, der verstand, warum es ok war, einem arbeitslosen Zuhälter die Raten für seinen Porsche weiter zu bezahlen (geschah beim Sozialamt Recklinghausen): das Gebot, niemanden wegen Arbeitslosigkeit aus seiner sozialen Stellung zu reißen war wichtiger als das moralische Urteil über die Person. Vierzig Jahre später betrifft die Hartz IV-Gesetzgebung allein in den letzten zehn Jahren 18,2 Millionen Menschen (siehe Zeit) – alle gleichzeitig enteignet, während im gleichen Zug nach einem Jahr all´ ihre beruflichen Qualifikationen auf Null gesetzt wurden … per Gesetz. Das sind ein Drittel aller Arbeitnehmer, die selbst schon in ihrer Gesamtheit als „die Wertlosen“ bezeichnet werden, weil Millionär sein unterster gerade noch tolerierbarer Sozialstandard geworden ist. Wer den nicht erreicht, ist selber Schuld, weil er sein Leben nicht auf die Reihe kriegt und immer noch von der Gnade der Arbeitgeber abhängig ist, sie durch seine Unfähigkeit zur Selbstversorgung mit seiner Existenz belastet.

Ursachen für Fachkräftemangel? Vielleicht mal die gelebte Praxis in Jobcentern und die dazu gehörigen Gesetze genau studieren. Gilt übrigens auch für wissenschaftliches Personal, begleitend zu Hartz IV wurde das Wissenschaftszeitvertraggesetz ins Leben gerufen (siehe Wikipedia), welches verhindert, dass der wissenschaftliche Nachwuchs auch über die Habilitation (also: die Voraussetzung für die Erlangung einer Professur) hinaus an der Universität arbeiten kann: so werden dann die jungen Wissenschaftler (die können dann schon 50 sein) an die Hartz-Behörde übergeben, die ihre jahrzehntelang erarbeiteten Qulifikationen erstmal wieder löscht und sie auf Hilfsarbeiterniveau herunterstuft.

Und das wird noch schlimmer, weil nun die Existenzberechtigung von Alleinerziehenden in Frage gestellt wird. Ganz offen. Der Millionär (siehe FAZ) Richard David Precht – der Edelphilosoph der deutschen Medien – hat dazu eine einprägsame Meinung: er will nicht, dass Menschen mit einem bedingungslosen Grundeinkommen hemmungslos Kinder in die Welt setzen können (siehe Freitag). Ein ansonsten wohlüberlegt scheinender Mensch öffnet die Tore für … Zwangssterilisationen armer Menschen – und merkt es womöglich gar nicht selbst. Das wird dann ein interessantes bedingungloses Grundeinkommen – wer weiß, welche Bedingungen noch erfüllt werden müssen, um so ein Einkommen erzielen zu können.

Der Staat selbst experimentiert gerade am lebenden Objekt weitere Einsparmöglichkeiten, die wohl in Zukunft auf alle Arbeitnehmer übertragbar sein werden: Lehrer werden in den Ferien entlassen und auf Hartz IV gesetzt – da spart man Millionen (siehe Tagesschau), die man wieder für sinnlose Bauprojekte oder horrende Entlohnungen von Staatsdienern der gehobenen Klasse einsetzen kann. Was spräche dagegen, im Dienste der Weltherrschaftspläne der „Wirtschaft“ auch mit dem Urlaub von Arbeitnehmern so zu verfahren? Die könnten doch dann sinnvollerweise im Urlaub noch einen Ein-Euro-Job für die Gemeinde machen. Vielleicht könnte so das flächendeckende Sterben der Gemeindebäder (siehe Tagesschau) aufgehalten werden, wenn die Anästhesisten der Uniklinik im Urlaub noch den Bademeister machen, die Handwerker das Gelände und Bauwerk instand halten und die Lehrer Aufsicht führen.

Irreal?

Glauben Sie bloß nicht, dass der Phantasie der Plünderer Ihrer Börse irgendwelche Grenzen gesetzt werden. Ein neuer Vorstoß erreicht uns gerade durch die KV Niedersachsen, die mehr Geld aus Kranken pressen will – die haben immerhin außer dem Tod kaum sinnvolle Alternativen. 50 Euro soll die Aufnahme in die Notfallambulanz der Kliniken kosten (siehe NDR) – falls man überhaupt noch eine in der Nähe erreichen kann, nachdem Jens Spahn 600 Notfallambulanzen in Kliniken geschlossen hat (siehe ZDF).

Fragen Sie sich jetzt, warum der Widerstand gegen diese äußerst asoziale Entwicklung gerade in Deutschland so gering ist? Wieso der Geist des Führers die Führer aller Parteien umringt? Wieso wir eine Wiederholung der dreissiger Jahre und ihrer menschenfeindlichen Parolen erleben?

Die Antworten wollen sie gar nicht wissen, sie gehören zu den verbotenen Themen der „Verschwörungstheorie“, die vor allem alle Verschwörer aus Wirtschaft und Politik extrem beunruhigen – wer will schon, dass seine perfiden Pläne von irgendeinem Schreiberling offen gestellt werden?

Zum Thema Widerstand gibt es auch eine Umfrage, gefragt wurden über 600000 Menschen, ob sie sich an einem Aufstand gegen die Mächtigen beteiligen würden, wenn er die nächsten Tage losginge (siehe Generation-Whats). Mit überwältigender Mehrheit wollten die Europäer an diesem Aufstand teilnehmen … außer die an der direkten Grenze zu Deutschland und die Deutschen selbst.

Warum wohl?

Nun … die waren am längsten durch die Faschisten besetzt, können sich noch am Besten daran erinnern, wie es damals war – und heute wieder ist. Darum bleiben in Deutschland die Demonstrationen aus, darum sind alle ruhig … wie damals. „Töte einen, um hundert zu verängstigen“ heißt es in China (siehe Spiegel). Eine ganz alte Methode des Terrors, seit Jahrtausenden vom Adel praktiziert. „Sanktioniere einen total, um Millionen zu ängstigen“ – das wäre die neue Devise zu diesem Folterinstrument.

Hat funktioniert. Gerade in Deutschland ist die Erinnerung an den Staatsterror noch lebendig – und man erkennt schnell, wenn es für Widerstand zu spät ist. Man braucht nur die Großeltern zu fragen – die ware noch live dabei … und sind schockiert, was in Deutschland wieder möglich ist.

Und ich möchte dabei auch zu denken geben, was aus den Ankerkonzentrationslagerzentren werden kann, wenn einem die Flüchtlinge ausgehen.

Dorthin könnte man doch auch die Ballastexistenzen wirtschaftlich günstig entsorgen, die sich wirklich durch Krankheit, Alter oder Beharren auf ihrer Würde dem Arbeitszwang entziehen – oder?

 

 

 

 

 

 

 

Hitler lebt und webt am neuen Weltkrieg: Arbeitslager Deutschland im Spiegel der Weltpolitik

Hitler lebt und webt am neuen Weltkrieg: Arbeitslager Deutschland im Spiegel der Weltpolitik

Samstag, 21. April 2012. Eifel. Gestern war ein denkwürdiger Tag.  Adolfs Hitlers Geburtstag. Vergessen viele. Achten Sie mal drauf, wo gestern überall gefeiert wurde – das Vergessen läßt uns manchmal weniger aufmerksam sein, was um uns herum wirklich vor sich geht. Überall Nazis – aber berichtet wird nur darüber, wenn einer in der Piratenpartei auftaucht … so, als hätte die CDU/CSU überhaupt keine Nazis mehr. Die Grünen hatten auch mal welche, aber die sind angeblich nicht mehr da – obwohl das ihre Lust auf Kriege in aller Welt erklären könnte. Eine Grüne hat jetzt auch erkannt, wie der Hase läuft: Renate Künast hat die Piraten gewarnt, ganz frisch im Handelsblatt:

„Die Piraten dürfen sich jetzt nicht zum Opfer eines allgemeinen Rechtsextremismus in der Gesellschaft machen“, sagte Künast der „Frankfurter Rundschau“.

Fällt ihnen was auf an diesem Satz? Es gibt da ein klares GUT und ein klares BÖSE. Anstatt die rechtsradikalen Tendenzen in der SPD bei Namen zu nennen oder sie einfach mal weniger dramatisch als Versagen deutscher Bildungspolitik der letzten zwanzig Jahre zu beschreiben, ist es die böse Gesellschaft, die zu einem „allgemeinen Rechtsextremismus“ neigt. Die lieben ihren Führer immer noch, hoffen sogar, ihn unter dem ewigen Eis zu finden. Auf der anderen Seite gibt es die GUTEN – das sind die Politiker, die das böse deutsche Volk in Zaum halten. In Wirklichkeit sind wir nämlich blutrünstige Bestien, die eingesperrt gehören. Die Farbe unserer Wärter dürfen wir selber wählen.

Wer nun unverständlich auf die aktuelle Weltpolitik schaut, sollte diese Perspektive im Auge behalten. Der Deutsche ist ein gefährliches Tier, das man im Zaum halten muss – „man“, das sind die Guten unter uns, die Politiker, Pöstchenhuber und Spesenritter. Letzteres bereitet natürlich dann keine Probleme, wenn man sieht, das man den Bakschisch von einem bösen Volk bekommt. Die haben das nicht anders verdient.

Doch wir müssen noch ein wenig weiter ausholen, um ein Gesamtbild zu entwerfen, das ein wenig anders ist als das, das die Medien tagtäglich in uns hineinprügeln.

Schauen wir uns mal die aktuelle Manöverfront an: die USA halten gerade gemeinsam mit den Phillippinen Manöver im Südchinesischen Meer ab. Gekontert wird das mit einem russisch-chinesischen Manöver, das eine Organisation veranstaltet, die die meisten Deutschen nicht kennen: die SOZ. Die SOZ vereint unterschiedlichste Staaten, da treffen sich Indien und China, Pakistan und der Iran, Russland und die Türkei. Manche von ihnen bereiten sich mit großer Kraft ganz neu auf einen nuklearen Schlagabtausch vor – so als wäre die Gefahr eines nuklearen Holocaustes immer nur Therorie gewesen. Was wissen die Inder eigentlich, was wir nicht wissen?

Vielleicht gar nichts. Aber sie können Nachrichten schauen – und dort kann man barbarische Horden durch die Welt toben sehen, die auf Leichen pissen, religiöse Werke schänden, Massaker an Zivilisten begehen, gezielt im Ausland morden, Leichenteile als Trophäen sammeln und auch gerne mal Leichenschändung betreiben.  Man könnte meinen, Adolf Hitler wäre wirklich noch am Leben und jagt seine SS-Mörderhorden durch die Welt – es ist aber nur die US-Armee, die als „Botschafter des Westens“ „unseren“ Lebensstil in aller Welt verbreitet. Unsere Medien erzählen uns von der Angst der Amerikaner vor Racheakten wegen der Leichenschändung, wie ein solcher „sozialer Standard“ für den Rest der Welt aussieht, erzählt man uns nicht – und darum erfahren wir auch nichts über das antiamerikanische Bündnis zwischen den ehedem verfeindeten Mächten dieser Welt, uns erzählt man lieber die Geschichte vom bösen Chinesen, dessen Marine die Frechheit besessen hat, das Schiff eines Energiekonzerns aus von ihm beanspruchten Gewässern zu vertreiben.

So etwas geht natürlich gar nicht.

Immerhin sind im 21. Jahrhundert Firmen so mächtig wie ganze Staaten – mit denen legt man sich besser nicht an.  Die USA gebären eins dieser Konzernmonster nach dem anderen, auch andere Länder machen das inzwischen nach – was aber immer dazu führt, das diese Konzerne letztlich von US-Konzernen geschluckt werden. Erzählt man uns nicht – aber das ist der Grund, warum die Bundesregierung seit Jahren den Prozess der Konzernbildung unterstützt – „wettbewerbsfähig sein“ heißt: groß genug werden, um nicht von US-Konzernen geschluckt werden zu können. Aber selbst die, die es schaffen, nicht geschluckt zu werden sind nicht frei genug, um sich Hitlers neuer Bewegung entziehen zu können – und werden so zu Agenten der neuen braunen Welle auf deutschem Boden, einer Welle, die in den USA als Lobbyistentruppe Alec bekannt ist:

So verfasste die Gruppe die Vorlagen für viele knallhart-konservative Law-and-Order-Gesetze in den USA – schärfere Einwanderungsgesetze wie in Arizona, diskriminierende Wahlgesetze und krasse Notwehrgesetze, die selbst „tödliche Gewalt“ legalisierten, so man sich bedroht fühlt.

Fast könnte man meinen, Merkel und Sarkozy gehören auch dazu – immerhin wollen sie für Europa ja auf einmal auch „schärfere Einwanderungsgesetze„, nachdem erst kürzlich der Einwanderer die ultimative Rettung vor dem Fachkräftemangel war.

„Einsatz von tödlicher Gewalt, sobald man sich bedroht fühlt“ … und gezielte Züchtung von Terrorängsten, damit man sich bedroht fühlen und die ganze Welt mit tödlicher Gewalt überziehen kann?

Denken wir doch mal weiter – aus der Sicht der Inder, der Pakistanis, der Russen, Iraner, Chinesen und anderer „nichtweisser Völker“, von denen sich der gute Weisse bedroht fühlen könnte.  Wie denkt man dort über das Schicksal des antiislamischen Irak, über die nie verurteilten Lügen über seine „Massenvernichtungswaffen“, die nie verurteilten Lügen über seine Babyräuber in Kuweit oder über den im Namen der Demokratie mit einer Eisenstange gefolterten und gepfählten Gaddafi?

Auf dieser neuen braunen Bewegung steht zwar noch „Demokratie“ drauf, jenseits der Reklame und der engagierten Werbefeldzüge der Marketingstrategen ist die nüchternde Wahrheit viel brutaler: neue unmenschliche Horden toben durch die Welt, morden überall wo es ihnen gefällt und breiten ihre Macht tagtäglich weiter aus – man braucht einfach nur die Liste der amerikanischen Militärbasen im Ausland mit der der Chinesen im Ausland zu vergleichen: China hat nur eine einzige Basis ausserhalb Asiens: sie dürfen Häfen in Kuba benutzen, während die Liste der (offiziellen!) Basen der USA schon ein Buch füllen könnte.

Doch gehen wir mal weg von der Kriegstreiberei der neuen braunen Welle. Kehren wir zurück in unseren Alltag, unserem schönen neuen Alltag in der ehemaligen Bundesrepublik, einem Alltag, der eigenartige Träume in den Menschen aufkommen lässt, siehe Spiegel:

Wer träumt nicht gelegentlich davon, die Brocken hinzuschmeißen und sich zu Hause einzuigeln, weitab vom Stress der Arbeitswelt, dem Zwang zu Erfolg und Leistung.

Es ist sehr ungemütlich geworden in Deutschland – wo man früher Leistung und Erfolg als beglückendes Erlebnis gesehen hat, ist heute ein eigentümlicher Zwang bemerkbar, das neue Deutschland gleicht einem Arbeitslager – mit beeindruckenden Ergebnissen:

60% der Bevölkerung Deutschlands fühlen sich inzwischen sozial ausgeschlossen – in ihrem eigenen Land:

Auf das Ergebnis ihrer Untersuchung haben Wissenschaftler der Universität Kassel bei der Tagung „Inklusion, Teilhabe und Behinderung – Anfragen an die (Human-) Wissenschaften“ am Mittwoch hingewiesen. „60 Prozent der deutschen Bevölkerung erleben ihre finanzielle Situation als ständige Gratwanderung zwischen Meistern und Absturz“, sagte der Sozialpsychologe Prof. Dr. Ernst-Dieter Lantermann. „40 Prozent machen sich große Sorge um ihren Arbeitsplatz, über 50 Prozent befürchten, dass sie ihre Ansprüche im Alter deutlich senken müssen.“ 40 Prozent sähen ihre Gesundheit als bedroht an, 60 Prozent glaubten, dass in Deutschland die Häufigkeit sozialer Notlagen deutlich zunehme: „30 Prozent befürchten eine Erosion ihrer sozialen Netze.“

Das ist dann genau jene „Gesellschaft“, von der sich die Piraten laut Künast entfernen sollen – diese Schmarotzer und Kakerlaken, die keine durch Diäten und fürstliche Pensionen abgesicherte Zukunft haben, diese Versager, die es einfach nicht schaffen, von den Zinsen ihres Kapitals königlich zu leben. Es ist auch kein Zufall, das die Deutschen sich so fühlen … immerhin ist der Umbau der bundesdeutschen Gesellschaft ein absichtlich gestalteter Prozess gewesen – ein Prozess, in dem die GRÜNEN eine entscheidende Rolle spielten:

Denn anders als gebetsmühlenhaft behauptet, hat Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den Partnern in der Währungsunion nicht etwa vor allem durch hohe Produktivität oder durch besonders gute Produkte erhöht, sondern durch eine auch politisch inszenierte langandauernde Lohndrückerei, zum Beispiel mit den Hartz-Gesetzen und der Öffnung für einen immer größer werdenden Niedriglohnsektor.

Dieser Prozess soll sich nun von Deutschland über ganz Europa ausbreiten, damit sich auch die anderen so schön ausgeschlossen fühlen, wie es die Deutschen selbst aktuell tun:

Und nun verordnen wir unser deutsches „Erfolgsmodell“ der Lohnzurückhaltung und damit der Senkung der Lohnstückkosten, des Sozialabbaus und der Privatisierung dem gesamten Europa. Am deutschen Wesen soll Europa genesen.

Das hatten wir schon mal – hieß damals nur „Nationalsozialismus“, Wörter wie „Arbeit“ (die eigentümlich frei machte), „Sozialschmarotzer“ (Menschen die nicht von regierenden Parteien mit Pöstchen versorgt werden) hatten damals wie heute ebenfalls Hochkonjunktur, gleichfalls gab es die „gute“ politische Elite, die das blöde Volk ins reichsdeutsche Paradies führen wollte, ein Paradies, das heute „Europa“ heißen soll – mit ähnlichen Folgen für die Lebenszufriedenheit im Alltag.

Die Griechen erleben gerade, wie schön das ist: 15 % weniger Lohn für alle – fürs erste.

Es sind in erster Linie US-Zeitungen, die über die Selbstmordwellen in Europa schreiben, den Deutschen erzählt man lieber nichts von den Folgen ihrer „Rettungspolitik“ – wäre blöd, wenn man wieder einmal erfährt, das die Politik der eigenen Regierung mit dem eigenen Geld im Ausland Menschen in den Tod treibt. Das hatten wir schon mal.

Die Schweizer halten sich da ebenfalls nicht an die öffentlichen Jubelchöre:

Selbstmordwelle wegen Krise schockt Italien

Arbeitslose, Pensionierte und Kleinunternehmer: In Italien wird die Liste der Menschen von Tag zu Tag länger, die sich unter dem Druck finanzieller Schwierigkeiten infolge der Wirtschaftskrise und der Sparpolitik das Leben nehmen.

Währenddessen rollt die Schuldenlawine weiter – unaufhaltbar und – wie ich frecherweise behaupten möchte – gezielt und geplant.

Mit reichen, zufriedenen Menschen kann man keinen Krieg machen – und den Krieg gegen die SOZ führt man aus Sicht der US-Konzerne mal wieder am Besten in Europa, das Modell hat sich in den letzten beiden Kriegen auch bewährt.

Man muss auch US-Zeitungen lesen, um über den Sinn und Zweck der aktuellen Krise informiert zu werden. Dort äußert sich der Herr Schäuble ganz offen:

He sees the turmoil as not an obstacle but a necessity. “We can only achieve a political union if we have a crisis,” Mr. Schäuble said.

Ohne Krise kein vereintes Europa, ohne vereintes Europa kein Krieg mit der SOZ. Die 300 Millionen Amerikaner brauchen die 500 Millionen Europäer, um mit 2 Milliarden Asiaten einen äußerst gewinnträchtigen Krieg um das neue amerikanische Jahrhundert führen zu können. Man munkelt ja auch, das US-Konzerne Hitler eben gerade deshalb unterstützt haben, weil er am ehesten gewillt war, die Bestie Krieg wieder zu entfesseln.

So bleibt am heutigen Tag nur eins zu sagen: wie es aussieht, lebt Hitler immer noch (in den USA sogar ganz real) und webt an einem neuen Weltkrieg.

Das der Deutsche sich angesichts dieser Entwicklung lieber in sein Privatleben zurückzieht, verwundert nicht: die Diskrepanz zwischen offiziellem Glücksgetöse und der realpolitischen Wirklichkeit der Weltpolitik sowie der erlebbaren Auswirkungen im Alltag eines jeden einzelnen Menschen sind anders nicht mehr zu ertragen.

Die ausführenden Organe der US-Politik auf deutschem Boden drohen zudem sofort mit dem Hammer „Rechtsradikalismus“ (früher nannte man das „Antiamerikanismus“, gerne auch „Judenfreund“ oder „Klassenfeind“, Worte sind da sehr geduldig), wenn man darauf hinweist, das die aktuelle US-Politik nur noch ganz wenig mit „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ zu tun hat … und das könnte empfindliche persönliche Konsequenzen für den eigenen Platz im Arbeitslager haben.

Wer weiß schon, wann die Regierung endlich die Geduld mit dem arbeitsscheuen Gesindel in den Hartz-IV-Ghettos verliert, „weil man sich die Sozialschmarotzer einfach nicht mehr leisten kann“ … Schmarotzer, die auf die eine oder andere Weise schon 60% der Bevölkerung ausmachen.

Da will man lieber nicht auf der falschen Seite stehen, wenn das Morden wieder deutschen Boden erreicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Freiheit und Wahn deutscher Arbeit.

NSO- Zeitung

Den Nationalsozialisten gelang es, die entfremdete Arbeit zu erotisieren, die „Arbeit an sich“. Der nationale Gründungsmythos „deutsche Arbeit“ galt als Ort der „Unschuld“. Mit Luther und Hitler: Nicht was, sondern wie einer arbeitet, zählt. …

Freiheit und Wahn deutscher Arbeit.

Zur historischen Aktualität einer folgenreichen antisemitischen Projektion.

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Holger Schatz, Andrea Woeldike

Cover in groß „Freiheit und Wahn deutscher Arbeit. “ Holger Schatz, Andrea Woeldike Freiheit und Wahn deutscher Arbeit. Zur historischen Aktualität einer folgenreichen antisemitischen Projektion. ISBN: 3-89771-805-7 Ausstattung: br., 200 Seiten Preis: 16.00 Euro ?

Den Nationalsozialisten gelang es, die entfremdete Arbeit zu erotisieren, die „Arbeit an sich“. Der nationale Gründungsmythos „deutsche Arbeit“ galt als Ort der „Unschuld“. Mit Luther und Hitler: Nicht was, sondern wie einer arbeitet, zählt. … Ein Werk in der Tradition der Kritischen Theorie, stark in der Recherche und marxistischen Analyse.? Gerd Fittkau, konkret

Wie Hannah Arendt bei ihrem Besuch in der gerade gegründeten Bundesrepublik 1950 feststellte, ist die ständige Geschäftigkeit des Deutschen, dessen trainierte Form der Verdrängung der Wirklichkeit. Den Nationalsozialisten gelang es,die entfremdete Arbeit zu erotisieren, die ?Arbeit an sich?. Der nationale Gründungsmythos ?deutsche Arbeit? galt als Ort der ?Unschuld?. Mit Luther und Hitler: Nicht was, sondern wie einer arbeitet, zählt.

Die Autoren versuchen in der Entstehungsphase der ?deutschen Nation? die Geburt einer ?nationalen bzw. deutschen Arbeit? als historische Partikularität zu belegen. Die deutsche Reformation brachte die protestantische Arbeitsethik, das nur der sich nähren dürfe, der im Schweiße seines Angesichts dem lieben Herrgott arbeitend dient im Unterschied zum Calvinismus und Puritanismus. Nachdrücklich wird daran erinnert, warum Schüler in diesem Lande fast zwei Jahrhunderte die ?Glocke? auswendig lernen mussten. Der Mythos der ?deutschen Arbeit? mit den Wunschmerkmalen Fleiß, Disziplin und Pünktlichkeit bekam in der deutschen Romantik eine Erlösungs- und Befreiungsmetaphorik.

Schatz/Woeldike zeichnen nach, dass dieses Bild des tüchtigen Michel immer begleitet wurde von Ausgrenzungsprozessen und Hasstiraden gegen die ?Nicht-Arbeiter?. Luther polemisierte gegen die Juden als vermeintliche Wucherer, der ?Romantiker? Fichte wurde bemerkenswert ausfallend und von Wagner und Nietzsche ist es bekannt. Das Bild des Wucherers wird ab der Gründerzeit vom ?bösen jüdischen Finanzkapital?
abgelöst, das scheinbar einer Erlösung des produktiven ?Volkes? (Arbeiter und Industriekapital) entgegenstehe.

Die Spitze des ideologischen Aussatzes erreichen die Nationalsozialisten mit ihrer ?Versöhnung? des produktiven ?Volkes? in einer korporativen Volksgemeinschaft mit gleichzeitigem Vernichtungswahn gegen die vorgeblichen ?Schmarotzer?. Der ?rheinische Kapitalismus? zeichnet sich bis heute durch Sozialpartnerschaft und Bündnis für Arbeit aus. Ein Muster, dass sich schnell mit Ressentiments aufladen lässt, wie die letzten 10 Jahre im besonderen zeigen.

Ein Werk in der Tradition der Kritischen Theorie, stark in der Recherche und marxistischen Analyse. Leider wird eine stärkere sozialpsychologische Grundierung des Wahns vernachlässigt. Kurz werden Ernst Jüngers ?Arbeiter-Soldaten? skizziert und das Gegensatzpaar ?Gesund-Krank? gänzlich gemieden, dass im NS-Staat ein besonderes Wahnbild eines ?gesunden, produktiven Volkskörpers? annahm.
Gerd Fittkau, konkret…

Quelle:

http://www.unrast.org/unrast,2,10,5.html

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