Antirussismus

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Ukraine, Corona, Dreadlocks … Deutschland im Wahn

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Dienstag, 29.3.2022. Eifel. Es gibt interessante Bücher – wie zum Beispiel die Aufsatzsammlung „Der Wissenschaftler und das Irrationale“ von Hans-Peter Duerr, eine Sammlung von Eindrücken über jene Momente, wo Wissenschaftler dem „Irrationalen“ begegnen – zum einen einfach nur „Gefühlen“, zum anderen auch Hexen, Geistern und Zauberkunst … aber auch dem Krieg. Es gibt wenige Momente in der Geschichte der Menschheit, wo man dem Irrationalen so deutlich begegnen kann wie im Krieg – und bislang gibt es noch keine Theorie darüber, wie diese Kriege zwischen demokratischen Staaten eigentlich zustandekommen, abgesehen von der Tatsache, dass die, die Kriege beginnen und führen nur seltenst selbst in ihnen kämpfen, aber als Sieger von den erbeuteten Rohstoffen, Waren und Menschen enorm profitieren. Ein kleinerer Wahn als die Kriege sind die Hexenverbrennungen u.a. in der frühen Neuzeit (und nicht, wie der Volksmund sagt, nur im Mittelalter). Zahlen über die Hinrichtungen sind allgemein ungenau, was man aber sagen kann: in Deutschland wurden europaweit die meisten verbrannt (siehe Deutschland-im-Mittelalter).

Was macht uns Deutschen eigentlich so anfällig für Menschenjagden? Für völlig irrationalen Wahn? Jenes Land der „Dichter und Denker“, dass in der Philosophie den höchsten Stand der Reflexion seit der Antike erreicht hatte, dass Modelle des vernünftigen Miteinanders entworfen hatte, die uns „Ewigen Frieden“ (Kant) schenken sollte? Ja, jeder weiß, dass ich jetzt über Juden reden muss, obwohl wir da nicht allein stehen: 1919 kam es – hauptsächlich verübt von ukrainischen, nationalistischen Banden – zu Massakern an Juden, denen insgesamt 100 000 Menschen zum Opfer gefallen sind (siehe lemonde): zu dem Zeitpunkt ging es jüdischen Mitbürgern in Deutschland noch recht gut – aber dafür sind wir Deutschen später gründlicher das Vernichtungsgeschäft angegangen.

Ja – Ukraine. Das ist ja gerade ein heißes Thema. Auf einmal sind wir alle so fürchterlich für die Ukraine, schicken ihnen Waffen, Geld, Helme und haben alle blau-gelbe Fähnchen am Balkon: die große Solidaritätsaktion für ein armes Volk und ihren armen Präsidenten. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, da war dieser Präsident bzw. sein Sieg bei der Wahl noch „Ausdruck eines kranken politischen Systems“ (siehe Süddeutsche), bei dem Oligarchen mit viel Geld bestimmen, wer Präsident zu sein hat und wer nicht – und wer Präsident wurde, konnte laut „Pandora-Papers“ mit enormen Gewinnen rechnen (siehe Süddeutsche) – aber das alles ist vergessen im großen Kampf der Zivilisationen. Wir dulden in unsere Mitte offen Neonazis aus der Ukraine – zum Beispiel den Botschafter der Ukraine, der Neonazis ungestraft verharmlosen darf, aber als „Russenhasser“ bezeichnet werden kann (nd), ein Hass, der sogar so weit geht, dass er Benefizkonzerte meidet, weil da Russen mitspielen (siehe Welt). So langsam versteht man, wie es bei einer solchen Gesinnung zu so fürchterlichen Progromen kommen konnte – aber versteht man auch, dass russischstämmige Menschen sich in dem Oligarchenspielplatz nicht so wohl fühlen?

Der Antirussismus (den Begriff habe ich gerade erfunden: Antiamerikanismus ist uns ja gut bekannt) ist aber nicht nur ein Reflex auf den völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine, er ist in der ukrainischen Gesellschaft gut verankert und wird sogar philosophisch (und rassistisch) untermalt und begründet (siehe ntv):

Russland hat keine eigene Zivilisation, es ist ein Schatten der europäischen Zivilisation. Alle Institutionen, alle Lebensweisen der europäischen Zivilisation werden in Russland als dunkler Schatten gespiegelt. Das Positive wird ins Negative verkehrt. Statt einer freien Presse gibt es Lügen, statt christlicher Kirchen gibt es eine Kirche, die Teil des Staates, Teil des Geheimdienstes FSB ist und die die Ideologie des Regimes legitimiert. Es gibt einen offenen Brief der Konferenz der russischen Hochschulrektoren, in denen die Universitäten als Stütze des Staates bezeichnet werden und der Krieg gegen die Ukraine verteidigt wird. Mehr als 700 Hochschulrektoren haben diesen Brief unterzeichnet. Das ist eine moralische Katastrophe. Der Krieg gegen die Ukraine ist nicht ein Problem von Putin oder ein Problem des Kremls. Es ist ein Problem der ganzen Gesellschaft.

Das darf man sicher zweimal lesen: es ist der offene Aufruf, die russische Kultur als Kultur von Untermenschen zu begreifen – ein Aufruf, der in Deutschland sofort aufgegriffen wird: das BKA berichtet von hunderten von Straftaten gegen Bürger, die irgendwie mit Russland in Verbindung gebracht werden, „Russen“ sein könnten (siehe Tagesschau). Da geht es den Russen wie den Roma, die in der Ukraine gezielt von „Straßenpatroulien“ des rechtsextremen Asow-Battalions angegriffen und tyrannisiert werden (siehe t-online) – bald auch mit deutschen Helmen und deutschen Waffen. Wäre man nicht im Wahn des Antirussismus gefangen, könnte man schon sagen: da bahnt sich ein „failed state“ an (zur Definition siehe bpb), aber im Wahn kennt der Deutschen keine Freunde mehr – was auch für die Ukrainerinnen gilt. Sie werden wohl als gelungene Bereicherung des „Bordell Europas“ angesehen (ja – das ist unser Deutschland, siehe dw), wie aktuell der Flüchtlingsrat berichtet (siehe taz). Das sind vielleicht nur Parolen von „sexarbeitsfeindlichen Kreisen“ (siehe JW), aber die Parolen reichen aus, um die Innenministerin dazu zu bewegen, den Ukrainerinnen Polizeitschutz mitzugeben (siehe Tagesschau) … wobei mir gleich wieder der „Wissenschaftler und das Irrationale“ einfällt: Prostitution soll bei „unzivilisierten“ Völkern so unbekannt sein wie Menschenopfer. Womöglich sollten wir mal einen Zivilisationsindex entwickeln, der das berücksichtigt?

Wie wäre es eigentlich mal mit der Schlagzeile „Bordell Europas hilft ukrainischen Nazis bei der Jagd auf Sinti und Roma“?

Ja, ist hart – ist aber auch ein Fakt.

Warum engagieren wir uns eigentlich überhaupt so in dem Konflikt? Darf man das mal nachfragen? Die Ukraine (das „kranke politische System“) ist nicht unser Verbündeter, ihre ethnischen Konflikte erstmal nicht unser Problem. Ich meine: die Versklavung von Gastarbeiterinnen – auch als Sexsklaven gehalten – in Saudi-Arabien stört hier doch auch niemanden und wird höchsten mal am Rande erwähnt (siehe Netzfrauen – aber das kann natürlich mit dem Bordellcharakter unseres Landes zu tun haben und mit Wunschträumen mancher deutscher Männer). Natürlich – es gab das Versprechen Russlands, die Ukraine nicht militärisch anzugreifen, wenn die ihre Atomwaffen abgeben (das sogenannte „Budapester Memorandum“) – aber darf denn nur der Westen seine Versprechen brechen? Inzwischen töten auch Deutsche in der Ukraine – und unsere Presse berichtet voller Stolz davon (siehe FAZ). Die Kriegsgeilheit und Mordlüsternheit kennt langsam keine Grenzen mehr – sogar der Präsident des PEN-Verbandes träumt unverhohlen vom großen Nato-Krieg gegen Russland (siehe Nau). Journalisten, die eher um Verständnis bemüht sind, werden von ihren Verlagen aus dem Programm genommen, die Enteignung von Gabriele Krone-Schmalz offen gefordert (siehe FAZ): sind das noch die demokratischen Werte von Meiungsvielfalt, Toleranz und Demokratie? Oder Ausuferungen eines Volkes, das sich wieder lieber einem irrationalen Wahn hingibt anstatt nüchterner Vernunft.

Dabei sind wir schon im Krieg – im Informationskrieg und im Wirtschaftskrieg, in dessen Folge jetzt auch die Metro die Lebensmittelrationen für die Deutschen gekürzt hat (siehe Spiegel). Sprit, Gas, Öl rationieren sich infolge des Krieges durch Rekordpreise schon jetzt fast wie von selbst – bei Benzinpreisen gibt es auch jetzt schon deutliche Kriegsgewinner: die großen Konzerne und den deutschen Staat (siehe ntv), wobei die Gewinne der Konzerne von ein paar Cent pro Liter auf 50 Cent angewachsen sind: also um knapp 1000 Prozent gestiegen. Aber im Krieg zahlen wir das gerne, frieren für die Ukraine (als ob das da irgendjemandem nützt). Die Armut in Europa ist inzwischen so drastisch gewachsen, dass wieder Kinder verkauft werden (siehe Netzfrauen), was auch niemanden interessiert: die Bordelle brauchen Frischfleisch für die Rendite. Und die Schäden für die deutsche Wirtschaft sind infolge des von der Nato initiierten Kreuzzuges gegen Russland gigantisch (siehe Focus).

Der Krieg – so scheint es – wird in erster Linie gegen die Menschen im eigenen Land geführt – unter dem Schutzschild eines edlen, guten, gerechten Krieges gegen die russischen Untermenschen, einen Krieg, den schon Hitler geführt hatte. Die Großen bestimmen, das Krieg ist – die Kleinen bluten dafür.

Was für ein Wahn.

Aber es ist nicht der einzige Wahn, der durch das Land fegt: und man könnte fast meinen, man hat erst den kleinen Wahn durch das Land gejagt, um dann den großen Wahn folgen zu lassen. Und ja: ich meine den Corona-Wahn. Wir wissen es ja alle inzwischen: Corona ist eine große, tödliche Seuche (die in Deutschland vierhundertmal tödlicher ist als in China – wir berichteten), wir müssen uns alle schützen, damit nicht alles zusammenbricht. Die Impfung gegen Corona ist unsere einzige Chance, während man früher bei Medikamenten, die nochmal und nochmal und nochmal gegeben werden mussten auch mal über die Wirksamkeit sprechen durfte, wird heute über „hohe Haftstrafen“ nachgedacht, wenn man sich an derartigen medizinischen Experimenten einfach mal nicht beteiligen möchte (siehe FAZ). Und wer über Nebenwirkungen von Impfungen spricht, gehört sofort zum Asow-Battalion (das nur in der Ukraine „gut“ ist). Dabei mehren sich die Stimmen der Wissenschaft, dass da ein Problem vorliegt: wir hinken bei der Erforschung von Impfschäden hinterher (siehe plusminus), die Zahl der gemeldeten Nebenwirkungen ist laut Experten recht hoch (siehe Welt), zunehmend peinliche Fragen von Experten warten auf Antworten (siehe Berliner Zeitung), wer Impfschäden hat, wird von der Politik allein gelassen (siehe mdr): ob Impfungen wirken oder nicht ist in Deutschland – das gerade über eine womöglich verfassungsfeindliche Impfpflicht diskutiert (siehe Berliner Zeitung) – inzwischen eine Frage mit politischer Brisanz … oder eben eine Frage des Glaubens – womit wir die Werte der hochgelobten „Aufklärung“ weit hinter uns gelassen haben und uns über zukünftige Kriege nicht mehr wundern brauchen. Obwohl der Anteil von angeblich top geschützten Geboosterten in den Intensivstationen der Kliniken „rasant“ zunimmt (siehe mdr), plant Herr Lauterbach jetzt die vierte Impfung, frei nach dem Motto: viel hilft viel. Und nebenbei erfahren wir: viele Patienten, die dort landen, werden gerade durch die Behandlung (Intubation) umgebracht (siehe Tagesschau).

Die Zahlen sind dramatisch: drei Viertel der über Sechzigjährigen überleben die ausgeklügelte künstliche Beatmung nicht (siehe Spiegel) – was man aber trotzdem abrechnen kann. Und wo ist der Aufschrei der Menschen? Verstummt im Impf- und Antirussismuswahn.

Und wem der Wahn noch nicht ausreicht: eher zukunftsorientierte, umweltbewusste „Fridays for Future“- Leute sorgen jetzt für gute Frisuren im Land: einheimische Künstler ohne ordentliche deutsche Frisur werden ausgeladen – wegen „Dreadlocks“, die man nur bei Farbigen tolerieren möchte (siehe mimikama). Die nur rudimentär erkennbaren Fähigkeiten im Gebrauch der deutschen Sprache werden noch übertroffen von ihrem mangelnden Geschichtsverständnis: die ordentliche deutsche Kurzhaarfrisur ist römischen Ursprungs – so wollte man sich von den Barbaren distanzieren. Mal sehen, wir wir herumlaufen dürfen, wenn die das erstmal merken, dass wir uns hier römische Kultur aneignen.

Insgesamt: ein Volk im Wahn, jenseits der Werte der Aufklärung. Krieglüstern, mordgeil, frauenfeindlich und unsäglich blöde, aber eifrige Nachbeter offizieller Parolen. Schon jetzt dürfen viele, die sich die Preise nicht mehr leisten können, für den Krieg in der Ukraine hungern und frieren, am Ende des Jahres werden es viele Millionen sein, gleichzeitig dürfen sie leiden für einen medizinischen Aberglauben, der sich schnell als der größte Medizinskandal in der bekannten Geschichte erweisen kann … sofern wir dann überhaupt noch drüber reden dürfen.

Und die Stimmen, die zu Frieden mahnen, die Völkerverständigung wollen, die Verständnis für beide Seiten erzeugen wollen?

Kaum mehr vernehmbar.

Waffen haben die Diplomatie verdrängt, der Wahn die Vernunft.

Und da wird es Zeit einfach mal: armes Deutschland zu sagen.

Bevor auch wir verstummen werden, wie die Opposition in der Ukraine, die nun … verboten wurde (siehe KlassegegenKlasse).

Aber wir haben ja in der Corona-Diskussion schon erlebt, dass es nun „gute“ und „schlechte“ Wissenschaftler gibt – dann eben auch gute und schlechte Autokraten. Gibt ja auch gute Todesstrafen (in den USA) … und keine Todesstrafen (bei den unzivilisierten russischen Untermenschen, die seit 1996 niemanden mehr hingerichtet haben).

Und das Irrationale?

Es wird bald neue Sammelbände von Aufsätzen geben müssen … aber die werden keine Verleger mehr finden.

 

 

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