In der Zeit, als der nackte Wahnsinn durchmarschierte und sich sogar viele der vormals scheinbar kritischsten Intellektuellen krallte, war Ulrich Mies so etwas wie ein rettender Anker. Er war einer der wenigen, die sich von der Panpanik nicht anstecken ließen, sondern den Irrsinn von Beginn an durchschauten (siehe z.B. Rubikon: „Die große Transformation“). Und wer darüber höhnt, warum sogar brillante Köpfe wie Ulrich Mies Beate Bahner verlinkt haben (deren „Umfallen“ von vielen Sofaintellektuellen ja höhnisch mit dem obligatorischen „Ich hab’s euch ja gleich gesagt“ quittiert wurde): Ulrich Mies war bewusst, dass man eine Lawine stoppen muss, wenn sie zu rollen beginnt.
Und da war die Initiative der Anwältin Bahner eben einer der wenigen Hoffnungshalme – der natürlich wie alle basisdemokratischen Initiativen durch eine mittlerweile hochprofessionalisierte Manufacturing Consent-Maschinerie in Rekordzeit zersetzt wurde. Jetzt ist es zu spät. Die Lawine rollt mit voller Wucht. Und viele der einstmals klügsten Kommentatoren des Zeitgeschehens haben dabei einen Bärendienst erwiesen, dessen sie sich nicht einmal ansatzweise bewusst sind, indem sie nach Kräften mitgeholfen haben, alle mundtot zu machen, die sich der Lawine entgegenstellen wollten.
Es hat sie eben zu Tränen gerührt, dass dieses fiese kapitalistische System, das bisher einen feuchten Kehricht auf ihr Wohlergehen gegeben hat und sie nur als Arbeits- und Konsumvieh behandelt hat, nun plötzlich alles tut, um sie zu „retten“. Auch sie als Mavericks und geächtete, einsame Wölfe durften nun unter Muttis Corona-Rock schlüpfen und ins Gute&Gerne&Alternativlose Leben der marktkonformen Demokratie einmünden. Popcorn und Coronacola gab’s für alle Zuseher gratis, während auf der Imax-3D-Kinowand der Angstporno flimmerte und alle Kinosaalbesucher nichts anderes tun mussten als sich bange die feuchten Hände zu reichen und immer tiefer in den plüschgepolsterten Lehnstühlen des Manufacturing Consent zu versinken. Gegen ein bisschen Grusel und Gänsehaut hatten die Fearporn-Voyeure nichts einzuwenden, denn aus der Kinoprogrammzeitschrift wussten sie bereits: Wenn auf der Titanic jetzt alle das tun, was Harald Lesch sagt: „Folgen Sie der Besatzung!“, dann gibt’s ein Happy End. Fehlt jetzt nur noch die erlösende mRNA-Spritze, dann können sie ihren Followern twittern: „Ende gut, alles gut!“
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Bild: Jacques Prilleau