In diesem speziellen Vortrag, der ursprünglich auf der S.E.E.D. 4 Growth Conference gehalten wurde, analysiert Mark Passio die vielen falschen Formen des so genannten „Anarchismus“. Mark geht dann tiefer auf die psychologischen Denkfehler dieser falschen „Anarchisten“ ein und enthüllt die vielen religiösen Gedankenformen, die sie von einem genauen Verständnis der ursächlichen Faktoren für den gegenwärtigen Zustand der Versklavung der Menschheit zurückhalten. Diese Präsentation wird den Zuschauern helfen zu verstehen, warum so viele falsche Formen des „Anarchismus“ existieren und wie man nicht authentische „Anarchisten“ von den echten unterscheiden kann.
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Prof. Dr. Antony P. Mueller ist habilitierter Wirtschaftswissenschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg und derzeit Professor der Volkswirtschaftslehre, insbesondere Makroökonomie, an der brasilianischen Bundesuniversität UFS, wo er am Zentrum für angewandte Wirtschaftsforschung und an deren Konjunkturbericht mitarbeitet und im Doktoratsprogramm für Wirtschaftssoziologie mitwirkt. Er ist Mitglied des Ludwig von Mises Institut USA, des Mises Institut Brasilien und Senior Fellow des American Institute of Economic Research (AIER). Außerdem leitet er das Webportal Continental Economics.
„Die Feinde der Freiheit und des Wohlstands sind auf dem Vormarsch. Sah es nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Dezember 1991 danach aus, als hätten die Sozialisten es eingesehen, dass ihr Programm nicht das leistet, was es verspricht, so kommt nun eine Generation ans Ruder, denen die Erfahrungen der Vergangenheit fehlen und die nun wieder von einer geplanten Wirtschaft und kontrollierten Gesellschaft träumt. Diesmal marschieren die Sozialisten aber nicht mehr mit roten Fahnen in der Hand auf der Straße, die neue Farbe ist vielmehr Grün und ihre Plattform ist das öffentlich-rechtliche Fernsehen und die anderen staatstragenden Medien.“
Aus dem Vorwort von
Antony P. Mueller: „Kapitalismus, Sozialismus und Anarchie: Chancen einer Gesellschaftsordnung jenseits von Staat und Politik“ bestellen: https://amzn.to/3H0SOh0
Dienstag, 27.6.2018. Eifel. Lesen Sie eigentlich mal in der Bibel? Wahrscheinlich nicht. Ist ja ein verpöntes Buch. Nun – eigentlich sind es viele verpönte Bücher, doch das erfährt man nur, wenn man sich damit beschäftigt. Es sind Schriften von Menschen, 3000 Jahre alt – und es gibt hunderte Versionen von ihnen. War eine Riesenarbeit, aus all´ den vielen Bibeln eine zu erstellen, in der all´ das herausgenommen wurde, was Könige und Päpste haben hineinschreiben lassen. Manches wurde herausgenommen, obwohl es wahrscheinlich echt war – aber die Lehre der Kirche und ihre Tradition standen da der Wahrheit sehr im Wege. Ich lese Ihnen mal etwas vor aus dieser Bibel, die aus tausenden von Papierfetzen mühevoll zusammengebastelt wurde:
Samuel teilte dem Volk, das einen König von ihm verlangte, alle Worte des Herrn mit. Er sagte: Das werden die Rechte des Königs sein, der über euch herrschen wird: Er wird eure Söhne holen und sie für sich bei seinen Wagen und seinen Pferden verwenden und sie werden vor seinem Wagen herlaufen. Er wird sie zu Obersten über Abteilungen von Tausend und zu Führern über Abteilungen von Fünzig machen. Sie müssen sein Ackerland pflügen und seine Ernte einbringen. Sie müssen seine Kriegsgeräte und die Ausrüstung seiner Streitwagen anfertigen. Eure Töchter wird er holen damit sie ihm Salben zubereiten und kochen und backen. Eure besten Felder, Weinberge und Ölbäume wird er euch wegnehmen und seinen Beamten geben. Von euren Äckern und euren Weinbergen wird er den Zehnten erheben und ihn seinen Höflingen und Beamten geben. Eure Knechte und Mägde, eure besten jungen Leute wird er holen und für sich arbeiten lassen. Von euren Schafherden wird er den Zehnten erheben. Ihr selber werdet seine Sklaven sein. An jenem Tag werdet ihr wegen des Königs, den ihr euch erwählt habt, um Hilfe schreien, aber der Herr wird euch an jenem Tage nicht antworten. (Aus: Die Bibel, Einheitsübersetzung, Herderverlag 1980, Seite 277)
Samuel war ein Prophet, wurde nach seinem Tod noch einmal von einer Totenbeschwörerin aus der Unterwelt geholt, um dem König Rat zu erteilen (ja: reinste Fantasyliteratur) und sprach regelmäßig mit Gott, der ihm klar sagte: „Denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen: ich soll nicht mehr ihr König sein“.
Klar, wir lachen darüber. Wir sind ja „aufgeklärt“. Nur 2800 Jahre nach dem Tode Samuels kamen die Franzosen auf die Idee, dass Könige in der Tat eine sehr unnütze Einrichtung sind und schmissen sie ´raus. Seitdem machen wir alles anders. Wir wählen unsere Könige selbst – auf Zeit. Wir hatten viele Jahre immer die Wahl zwischen zwei Königen: dem roten oder dem schwarzen. Natürlich taten unsere Könige dasselbe, dass auch Samuel angekündigt hatte: sie nahmen uns das Beste weg und gaben es ihren Beamten. Deshalb sind die Beamten auch die treuen Wähler Merkels (siehe Handelsblatt), denn sie wissen: von der Königin gibt es am Meisten. Die neue Arbeiterpartei … nun, das ist aktuell die AfD (siehe Spiegel).
Was würde wohl Samuel davon halten, würden wir ihn nochmal aus der Unterwelt heraufbeschwören? Nun – er würde das Handelsblatt aus seinem Umhang ziehen und uns vorlesen, dass die Staatsverschuldung inzwischen – dank planloser Selbstvereicherung der Könige und ihrer Vasallen – bei sage und schreibe 5 Billionen Euro liegt. das sind 260 Prozent. (siehe Handelsblatt). Aktuell sind es 200 Prozent, von denen Sie aber noch nichts mitbekommen, weil man ihnen nur einen Teil der Staatsschulden mitteilt. Sie sind zwar Sklave … aber man hat die französische Revolution noch in guter Erinnerung.
Nun – der Herr wird uns jetzt nicht mehr antworten, wenn wir herumschreien und uns darüber beschweren, dass wir innerhalb einer fein ausgetüftelten Demokratie doch nur Sklaven sind, die anzuziehen haben, was der Markt verlangt, die Musik zu hören haben, die der Markt vorgibt, die Frisur schneiden lassen, die der Markt empfiehlt, die Wohnungseinrichtung gestalten, wie der Markt es wünscht und so lange für andere arbeiten, wie der Markt befiehlt. Verstößt jemand gegen diese Regeln … die tief in das Privatleben hinein schneiden, was die meisten nur nicht merken, weil sie schon längst stramm stehen, noch bevor der Markt um die Ecke kommt … dann droht der Tod. Ja – das ist in Deutschland inzwischen möglich, die Beamtenkaste hat hintenrum die Todesstrafe bei Arbeitsverweigerung eingeführt. Wir reden natürlich vornehm, untermautert mit vielen von den Beamten selbst geschriebenen Gesetzestexten – doch wer sagt: ich mache nicht mehr mit bei einem System, das die ganze Welt vernichtet, die Meere verseucht, die Äcker vergiftet, die Luft verpestet, ein System, das das größte Artensterben seit Samuels Zeiten hervorgebracht und und das jedes Jahr die Fläche des Saarlandes zubetoniert, der … begegnet schnell der dämonischen Fratze hinter der bunten Tchibo-Fassade.
Nun, ich denke: Samuel … würde angesichts dieser Realitäten einfach zurück in die Unterwelt gehen, weil die ihm lebendiger scheint als die industrialisierte Schweinewelt.
Wir brauchen ja auch keinen Samuel. Wir haben ja Paulus. So tausend Bibelseiten nach Samuel kam jener Herr, der – wie Philosophen sagen – aus Christi Lehre das Gegenteil machte, es mit Gewalt in die Gemeinden drückte und so einen Götzen der besonderen Art erschuf: die Kirche. Ich höre aber mal besser auf, hier ins Detail zu gehen, habe ja jetzt schon Theisten und Atheisten als Feinde, Könige und Priester als Verfolger, nur, weil ich hier auf Genauigkeit der Schrift wert lege. Dabei habe ich noch gar nicht richtig angefangen.
Nun: erstmal zu Paulus. Kaum zweitausend Jahre alt, also noch ein ganz junger.
„Das sollst Du wissen: In den letzten Tagen werden schwere Zeiten anbrechen. Die Menschen werden selbstsüchtig sein, habgierig, prahlerisch, überheblich, bösartig, ungehorsam gegenüber ihren Eltern, undankbar, ohne Ehrfurcht, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, roh, heimtückisch, verwegen, hochmütig, mehr dem Vergnügen als Gott zugewandt. Den Schein der Frömmigkeit werden sie wahren, doch die Kraft der Frömmigkeit werden sie verleugnen. Wende dich von diesen Menschen ab.“ (Bibel, a.a.O., Seite 1346).
Die Frage, die sich stellt: woher kannte Paulus die sozialen Qualitäten der bundesdeutschen Wohlstandsblase?
Nun – wir wissen ja gar nicht, ob es die letzten Tage sind. Sicher: die Böden werden immer unfruchtbarer, die Luft immer verseuchter, das Wasser immer ungenießbarer (obwohl man Mikroplastik ja gar nicht schmecken kann), das Klima scheint außer Rand und Band – aber das sind ja vielleicht nur kurzfristige Erscheinungsformen einer außer Kontrolle geratenen Industrie und Wissenschaft, die mehr an den Zauberlehrling erinnern, der aus völliger Unkenntnis der größeren Zusammenhänge mit den Grundfesten der Schöpfung spielt … und mit den Nebenwirkungen dieses Spielens völlig überfordert ist.
Aber die Menschheit um uns herum: wer will aufstehen und sagen: die sind nicht so! Gut – mit dem Begriff „Gott“ haben wir so unser Problem. Nur: der alttestamentarische Mensch hatte ein ganz anderes Bild (bzw. gar keins, denn Bilder waren ja – zurecht – allerstrengstens verboten) von diesem „Gott“. Kurz gefasst … ist es nur die Beschreibung von „Lebendigkeit“ als eigenständiger Kraft im Universum, vor der man etwas Respekt und Ehrfurcht haben sollte, denn: Lebendigkeit können wir, die wir Atome spalten und zum Mond fliegen können, noch nicht erzeugen. Wir haben ja auch noch nicht mal im Ansatz verstanden, was dies eigentlich sein könnte, spielen nur ein wenig mit Lebewesen herum – oft auf üble Art und Weise. Fragen sie mal Tierschützer zu diesem Thema.
Nun steht ja Bürgerkrieg im Titel … und natürlich fühle ich mich verpflichtet, dem Titel Recht zu geben. Aber wahrscheinlich haben Sie schon selbst nach den paar Zeilen eine Ahnung entwickelt, wie dieser Bürgerkrieg wirklich aussieht. Er läßt sich direkt auf die Worte des alten Propheten Samuel zurückführen: es ist der Krieg der Beamten gegen die Sklaven – kurz gefasst. Jener Beamte (und Regierungsvertreter), die die ungebremste Wucht der Finanzmärkte über unser kleines Land gebracht haben und so die Macht im Staate dem Bürger entzogen und sie namenlosen Geldherren übertragen haben. Jede Regierung – auch die von „Linken“ oder „AfD“ – muss sich dem Urteil der Ratingagenturen unterziehen – sieht dieses Urteil schlecht aus, fällt das Rating, dann explodieren unsere Staatsschulden und auf dem Rentenbescheid am Ende des Arbeitslebens werden wir den Satz finden: „von Ihnen zu zahlender Betrag“. Falls Sie das Ende Ihres Arbeitslebens überhaupt erleben werden: die gigantische Nachhaltigkeitslücke im Schattenhaushalt der Republik wird zu einer immer weiter fortschreitenden Erhöhung des Rentenalters führen. 70 Jahre, 80 Jahre, 90 Jahre – Sie werden noch erleben, was es heißt, Sklave zu sein.
Der Deutsche Beamtenbund wird dem natürlich widersprechen. Ist ja auch sein Job. Wir wollen hier auch nicht zum Beamtenbashing aufrufen, denn dies ist nur ein Aspekt einer modernen Entwicklung, die 1989 mit dem Zerfall der Sowjetunion begann (siehe Zeit):
Bis 1989, so geht die Pointe, war der Kalte Krieg „draußen“, aber als die Spieltheoretiker überall an Boden gewannen und den Typus des rationalen Egoisten durchsetzten, verwandelten sie die Gesellschaft in ein Kriegsgebiet. Neoliberale Ökonomen, Computerfreaks, Informationstheoretiker, die ganze digitale Elite von Silicon Valley, sogar ein Soziobiologe wie Richard Dawkins (Das egoistische Gen) – alle waren heimliche Spieltheoretiker und träumten in ihrer Weltbildfabrik vom Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Ineffizienz, kurz: vom Informationskapitalismus. Für Schirrmacher ist das – nach Faschismus und Kommunismus – schon wieder ein soziales Großexperiment am lebenden Menschen, und zwar mit dem Ziel, jede individuelle Regung durch eine „soziale Physik“ zu berechnen und zu kontrollieren.
Die Elite von Silicon Valley – folgt einem seltsamen Aberglauben: die Erde, der Planet, die Schöpfung ist nur … sowas wie ein Videospiel. Sie ist nicht real, sie existiert nur virtuell. Das glauben … führende Milliardäre des Silicon Valley (siehe Welt). Wissenschaft im Dienste der Egoisten: wenn alles nur Show ist, muss uns das Schicksal von 30 Millionen Kindern, die gerade auf der Flucht sind (siehe Unicef), nicht kümmern.
Ach ja: Flucht. Flucht – und Flüchtlinge. Nehmen wir das mal als Beispiel des aktuellen Bürgerkrieges der Egoisten. Grob gesagt, haben wir da zwei Fronten: die Gutmenschen und die „Nazis“. Der Gutmensch möchte gerne sich selbst als gut beweisen und öffnet seine Grenzen schrankenlos für jeden, der Einlaß begehrt. Natürlich kümmern sich die wenigsten selbst um die Menschen, die da zu uns kommen. Niemand denkt daran, dass Übervölkerung von Siedlungsgebieten problematisch ist, zu psychischen Krankheiten führt (siehe Spiegel). Niemand denkt überhaupt noch vernünftig, Überlegungen, ob man nicht lieber die ganzen Kinder aufnehmen möchte, die gerade verhungern, ob man nicht die geflüchteten Menschen lieber – nach Not sortiert – aus den Krisenländern selbst abholen möchte, ob es wirklich weise ist, im verarmten und verschuldeten Bundesland Nordrhein-Westfalen mehr Flüchtlinge unterzubringen als in ganz Italien (siehe Welt) – alles egal, Hauptsache: man fühlt sich selbst gerade gut. Auf der Gegenseite: jene, die glauben, die Flüchtlinge würden ihnen die Butter vom Brot nehmen, den Arbeitsplatz stehlen, ihre Häuser plündern, die Frauen schänden und Kinder köpfen. Auch die „Nazis“ wollen nur eins: an sich selbst denken. Und natürlich auch … „gut“ dastehen. Als Helfer armer Witwen und Waisen mit heller Haut, während die anderen als Helfer armer Witwen und Waisen (bzw. aktuell mehr junger Männer) mit dunkler Haut glänzen wollen.
Groß ist da Geschrei, wenn wirklich eine Dunkelhaut mal wieder eine Weißhaut getötet oder vergewaltigt hat. Sicher – die andere Seite brüllt gleich los: das machen deutsche Männer auch! Nur: das rechtfertigt nicht, dass man noch mehr Männer ins Land holt, wir haben ja mit den deutschen Männern schon Probleme genug – oder? Wie wäre es denn mal mit einer bösen Gegenfrage: wie viele Menschenleben sind denn für das eigene „Gutsein“ tolerabel? Zehn? Hundert? Die Frage muss man an beide Seiten stellen, denn: auch weiße Männer töten braune Menschen. Schauen wir nach Afghanistan, Syrien oder dem Irak, wissen wir, dass da ganz andere Opferzahlen produziert werden. Bevor die Flüchtlinge kamen, war „Ausländer klatschen“ ein Volkssport des weißen Mannes (siehe opfer-rechter-gewalt). Gerne übrigens im Nachklang zu einem Fußballspiel, einer Sportart, deren Gewaltverherrlichung niemand groß in Frage stellt, da herrscht einhellig Jubelverpflichtung fürs Nationale!
Wird Ihnen übel dabei? Lachhaft. Wir opfern jedes Jahr tausende von Menschen, ohne dass ein Hahn danach kräht, einige verbrennen bei lebendigem Leibe, andere werden grauenhaft zerfetzt, bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt … und nie wird ein Wort darüber verloren, im Gegenteil: wir brüsten uns damit, dass wir heute nur noch 4000 im Jahr opfern, während es früher 13000 waren. Ja – so würde Samuel schauen: wir diskutieren über jedes kleine Opfer von Ausländergewalt oder ausländerfeindlicher Gewalt, während unser „Straßenverkehr“ jedes Jahr mehr Opfer fordert als der Angriff am 11.9.2001. Und wie viele Menschen die 34000 Totalsanktionen des Beamtenstaates in Hartz IV überlebt haben, wird gar nicht mehr gezählt.
Der Bürgerkrieg, der wirklich wichtig ist: über den reden nur wenige. Außenseiter. Spinner. Verschwörungstheoretiker. Ganz wie Paulus vorhergesagt hat: die Gerechten werden in der Endzeit verfolgt werden – von allen. Immer wieder werden wir mit Schablonen überhäuft, damit wir die politische Gegenwart gefälligst in vorgegebene Kategorien einordnen, um uns den jeweiligen Truppenteilen anzuschließen, die gegeneinander marschieren. Links gegen rechts, arm gegen reich, jung gegen alt, Frau gegen Mann, Kinder gegen Eltern … Kriege werden genug angezettelt. Bald wohl auch wieder international, gezündelt wird ja in den Medien schon genug.
Aber der wahre Bürgerkrieg der Gegenwart ist ein anderer. Es sind … die Sozialen gegen die Asozialen. Die Siedler gegen die Räuber. Und die asozialen Räuber gewinnen gerade – auf breiter Front, quer durch alle sozialen Strukturen. Das Räuberleben ist ja auch leicht: es geht viel schneller, anderen etwas weg zu nehmen als selbst etwas aufzubauen. Die Verführung zur Asozialität ist da groß – bei Rechten wie bei Linken, bei Armen und Reichen, bei Alten und Jungen.
Umso erstaunlicher ist es, wenn man feststellt, dass es auch anders geht. Ganz anders.
Kürzlich bat ich – als letzte Möglichkeit, in ziemlicher Verzweiflung – um eine Spende für einen in Not geratenen Menschen. Was daraus wurde … war ein Wunder.
In dieser Aktion trafen sich … Unternehmer, Arbeitslose, Rentner, Arme, Reiche, Alte, Junge … zu einem selbstlosen Ziel: ein Menschenleben zu retten. Gegen jeden Egoismus, denn: niemand kennt Madame Che persönlich, niemand kennt ihr Leben, ihre politische Überzeugung, ihre religiöse Einstellung oder ihre Alltagsentscheidungen, niemand weiß, ob sie nun Veganerin ist, Wolfskuschler, links oder rechts. Aber alle halfen – ohne je eine Möglichkeit zu haben, sich deshalb irgendwo als „gut“ positionieren zu können. Es war ein sehr eindrucksvolles Erlebnis … für mich. Habe selbst dadurch Menschen kennen gelernt, die … mir Hoffnung auf die Zukunft geben.
Und Hoffnung darauf, dass möglicherweise doch noch eine „Gegenfront“ gegen die Asozialen möglich ist. Widerstand – haben wir alle zusammen jetzt geleistet. Über den Erfolg – wird noch zu schreiben sein. Soviel sei gesagt: wie es aussieht, wurde ein Leben gerettet. Für länger. Es ist noch viel Arbeit – aber die Kraft, die die Erkenntnis gibt, dass da draußen – im Meer der Asozialen – noch soziale Wesen leben, die sich mutig zu ihrem Anderssein bekennen, ist groß.
Es hängt viel davon ab, dass die Sozialen gewinnen. Ich wage zu sagen: das Schicksal des ganzen Planeten. Auf jeden Fall: das Schicksal der Menschlichkeit, denn … der Mensch an sich ist keine asoziale Bestie, zu der wir seit einiger Zeit erzogen werden. Wir sind soziale Wesen – so haben wir die Herausforderungen der Umwelt gemeistert … nicht als unbezwingbare Supermänner, die uns die Medien in Serie präsentieren, sondern als … gemeinschaftliche und gemeinschaftsfähige Wesen, die durch gemeinsames Handeln eine Kraft erschaffen,d ie viel größer ist als die Summe der Teile.
Der Spender, der prozentual am meisten gab? Ein vorbestrafter Krimineller, nach eigenen Angaben jemand, der auch „täglich auf der Fensterbank“ steht, um seinem Leben ein Ende zu setzen, verurteilt wegen dem Wurf eines Molotowcoctails. Lebt von Hartz IV … und gab 150 Euro, weil ihm Geld nichts bedeutet. Ich denke … Samuel und Paulus würden da von einem „heiligen Mann“ sprechen, einem heiligen Mann der Taten, nicht der Worte. Ich würde gerne mal seine Geschichte erzählen.
Von ihm kam auch ein Vorschlag:
„Ich bin am überlegen ob ich dir nicht öfters einen Kleinbetrag überweisen sollte, also so wie ich es ermöglichen kann.
Denn scheinbar ziehst du ja Menschen in Not geradezu an, da wäre ein Notfall- Depot vielleicht nicht die schlechteste Idee.“
Eine edle Idee … die ich ablehnen muss. Aus vielen Gründen. Dafür reichen ganz einfach unsere Verwaltungsressourcen nicht aus, wir können dem Großreich der Asozialen nur hier und da spontan einen Stich versetzen, bei günstiger Gelegenheit den einen oder anderen Menschen mal heraushauen, aber sonst – müssen wir erstmal bei Worten bleiben. Reinweg … weil das Personal fehlt.
Wissen Sie, was diesen großzügigen Menschen noch umtreibt? Eine Frage, die wir uns alle stellen dürfen:
Es ist erstaunlich wie sehr der Neoliberalismus und seine Verrohung sogar meine eigene Moral angreift.
Und es ist erstaunlich, wie viele Menschen sich diesem Angriff noch erfolgreich widersetzen können.
Ein wirklich wunderbares Erlebnis, dass die Hoffnung weckt, dass der als großes Sozialexperiment aufgezwungene Bürgerkrieg vielleicht doch noch … von der Menschheit gewonnen werden kann.
Dienstag, 20.2.2018. Eifel. Ja, ich bin ja froh, dass es die Antifa gibt. Ja – ich kann mich halt noch an die alten Zeiten im Ruhrgebiet erinnern, Ende der siebziger Jahre, wo braune Schlägerkommandos durch die Gassen schlichen und jeden zusammenschlugen, der nicht so aussah, als hätte er in der Hitlerjugend eine Chance auf ein Ehrenabzeichen. Damals kam dann – unterstützt von den damals noch lebenden Kommunisten – tatkräftige Menschen auf die Straße, die dem braunen Terror ein Ende setzen wollten … und letztlich gesetzt haben. Es war auf einmal nicht mehr so risikolos, Behinderte zusammenzuschlagen – das mag der stolze deutsche Nazi nicht. Er mit hundert Mann hinter sich, schwer bewaffnet, ihm gegenüber ein Rollstuhlfahrer jüdischen Glaubens: ja, das ist seine wahre Welt. Aber echter Widerstand? Nein, das hat der Führer nicht gerne – ein Grund, weshalb man ja damals ganz schnell alle umgebracht hat, die Widerstand im Sinn hatten.
Ja – damals. Damals – so lernte ich noch im Geschichtsunterricht – hatten die Kommunisten und Sozialdemokraten 300 000 Mann unter Waffen – mehr als die Reichswehr. Man hätte dem braunen Spuk einiges entgegenzusetzen gehabt … doch man fürchtete den Bürgerkrieg. Der kam dann auch, aber leise – gegen unbewaffnete Zivilisten, Frauen, Kinder, Behinderte. Ich mag auch gar nicht mehr Juden sagen, weil … die Reduktion auf die Mordopfer jüdischen Glaubens minimiert den Schrecken eines Systems, das wesentlich mehr Slawen ermordete als jüdische Mitbürger … und wir sollten uns nicht in Sicherheit wiegen, weil der Antisemitismus aus Deutschland gebannt worden sein soll. Sicher: immer noch kann man als CDU-Mann deutliche Worte sprechen (siehe Zeit):
„Im Januar sagte der Bürgermeister von Korschenbroich, Graf von Spee, während der Etatberatungen in seiner Gemeinde, daß „für den Ausgleich des Haushaltes einige reiche Juden erschlagen werden“ müßten.“
Das Tabu zerbricht – so lautete der Titel jenes Artikels aus dem Jahre 1986 – und in der Tat sah es so aus, als würde sich der braune Geist wieder über Deutschland erheben, hätte nun genug geruht, würde wieder nach Macht und Geltung streben, wieder Lager bauen wollen, in denen „die anderen“ leise beseitigt wurden.
Damals war ich froh darüber, dass es die Antifa gab. Man erinnert sich nicht gerne an die Zeiten, als Helmut Kohl die „geistig-moralische Wende“ beschwor, von der niemand jemals etwas bemerkt hatte – anders als von der Dominanz des „Share-Holder-Value“, die mit einem Schlag alle Firmen im Lande zu tributpflichtigen Vasallen erklärte, die keine sicheren, sauberen, sinnvollen Produkte mehr herstellen wollten, sondern nur noch eins im Sinn hatten: auf Kosten von Arbeitnehmern, Verbrauchern, der Umwelt und der Zukunft unserer Kinder Gewinne machen, koste es, was es wolle. Ja – schauen Sie ruhig skeptisch, aber: dass wir nun Keime in allen Gewässern haben, die gegen alle bekannten Antibiotika resistent sind (siehe Tagesschau), haben wir einer besonderen Art zu denken zu verdanken: einem Denken, dass im Prinzip (aber noch nicht im Detail) faschistoid ist – alles für mich, nichts für die anderen. Diese Keime könnten die Bevölkerung Europas Schaden zufügen wie die schwarze Pest – aber dafür wurde enorm viel Geld eingespart, das die Herren des großen Geldes einkassierten. Ist so ähnlich wie: reiche Juden für den Haushalt erschlagen.
Ebenso ist es mit dem Mikroplastik: früher nur in Flüssen, ist es nun überall auf der Welt (siehe Spektrum):
„Mikroplastik an Land stellt offenbar ein erheblich unterschätztes Problem dar: Die kleinen Kügelchen und Fasern aus Kunststoff sind in Böden und Binnengewässern inzwischen allgegenwärtig. Je nach Umgebung finde sich an Land das 4- bis 23-Fache der in Ozeanen üblichen Menge, schreiben Forscher um Anderson Abel de Souza Machado vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB).“
Ja – ich weiß: Umweltthemen sind langweilig wie die Debatte über Frauenrechte, aber sie trifft den Kern der Aussagen, die früher Antifaschisten vereinte – und höchst wachsam werden ließ: dort herrschte in der Tat die Überzeugung, dass Faschismus der politische Zustand einer kapitalistischen Gesellschaft ist, die in ihren Endzügen liegt … somit wäre es hochaktuell, gerade jetzt besonders wachsam zu sein. Inzwischen bedrohen die Spätfolgen des sterbenden Kapitalismus nicht nur Arme, Schwache und Hilflose, sondern zerstören die Lebensgrundlage der ganzen Menschheit – für Profit, der in Steueroasen nutzlos herumliegt. Was für ein Wahn! Und sozial: sieht es auch nicht besser aus. Die Armut nimmt beständig weiter zu – auf der anderen Seite wachsen irrsinnige Geldhaufen, die sich mit den Tricks der Banken noch ins Unendliche vermehren: wo soll das alles enden? Man wagt nicht drüber nachzudenken, denn: das hat schon der Historiker Götz Aly mit seinen Werken getan und nachgezeichnet, dass die Organisation der Massenvernichtung unter anderem auch ganz einfache, betriebswirtschaftliche Gründe hatte und die Idee der Massenaussiedlung jüdischer Bürger nach Madagaskar verdrängte. Es war einfach nicht mehr genug zu essen für „die da unten“ da (nein: die da oben litten nie), also … zerschredderte man ein paar Millionen von den Armen für die Wohllebe der Reichen (und natürlich für die Rationen der Soldatenfrauen, die man unbedingt bei Laune halten wollte).
Und auch im politischen Bereich macht sich die braune Sprache des Untermenschen langsam breit – eine Vorbereitung für die Entsorgung jener, die viel zu viel sind, mein Freund und Kollege Marigny de Grilleau hat dazu mal einige Aussagen gesammelt – über Ratten jagen, Sterilisierung und Hungertod ist ja schon alles im Gespräch (siehe Marigny de Grilleau).
Man sollte froh sein, dass es die Antifa gibt – bei solchen Zuständen. Tobt der Kapitalismus weiter durch die Gassen, bleibt bald nur noch der Faschismus als politisches System (und da haben schon einige Chief Execution Officers neidisch nach China geschaut, weil man da so schön durchregieren kann. Ist nur leider kommunistisch – aber die Methoden fänd´ der Führer auch toll – jeder Führer).
Die haben ja auch Gutes geleistet – es hatte schon seinen Grund, warum Boris Becker Fan dieser Gruppierungen war (siehe Focus). Sie haben herausgefunden, dass der Attentäter von Henriette Riek Ende der 90´er auf Rudolf Hess Gedenkmärschen war (siehe Spiegel) und wurden wegen ihrer Aufdeckungsarbeit sogar 2016 sogar vom Verfassungsschutz gelobt – die Bewegung, die ihre Ursprünge im Jahre 1923 hat, hat ihren Platz in der Gesellschaft gefunden.
Doch was höre ich heute?
Ich bekam einen Anruf von einem Freund von mir, der mich auf Vorfälle in Hamburg aufmerksam machte. Es gab eine Demonstration: „Merkel muss weg“. Unpolitische Menschen – sich mit einem seltsamen politischem Anliegen, denn: über den „Merkel-muss-weg-Blödsinn“ habe ich mich ja schon mal ausführlich geäußert. Wirkt wie: „Wenn der Jude erstmal draußen ist, ist alles heileheile“, das übliche Sündenbockprinzip, das schon seit Jahrtausenden Menschen das Leben kostet. Aber: das darf man in diesem Land noch sagen – und erst wenn man das nicht mehr darf, wird es kritisch. 50 Leute kamen auf diese Demo (manche meinen, es waren sogar hundert) und forderten: Merkel muss weg.
Was geschah dann?
Die Antifa marschierte auf. Und ich dachte: die gäbe es so gar nicht mehr. Sicher: wenn G 20 Gipfel sind, dann sind sie alle wieder da. Ist ja auch nach alter antifaschistischer Sitte die passende Gelegenheit: die Globalisierung – die als solche in unseren Landen gar nicht mehr hinterfragt werden darf, so als könnte man sie nicht per Gesetz einfach in allen Formen unterbinden – ist der Motor der aktuell laufenden Neofeudalisierungswelle, die Weltheit für Armut, Hunger und Ausbeutung sorgt. Doch auch da – sind sie seltsam, diese Gestalten: durchtrainiert, geübt darin, Autoscheiben einzuschmeißen – was nicht einfach ist, wie mir eine Freundin jüngst mitteilte, die ihre eigenen Autoscheibe mit einem Hammer zerschlagen wollte … dauerte ewig. Anders als bei diesen dunklen Gestalten, die ohne Rucksäcke in militärisch anmutenden Formationen durch die Straßen laufen. Doch wollen wir nicht weiter darüber spekulieren, wer da wirklich durch die Straßen tobte: in Hamburg bei der Demo gegen Merkel stellte sich die Antifa auf die Seite der Globalisierungsfürstin Angela Merkel.
Ich war verdutzt. Es war keine AfD-Demo – es waren eine Hand voll Bürger, die mit der Politik und Person der deutschen Bundeskanzlerin nicht einverstanden waren. Zu einer AfD-Demo wären sicher auch deutlich mehr Menschen gekommen: immerhin liegt die Partei aktuell in den Umfragen bei 16 Prozent, Tendenz – steigend. Ich habe die Menschen gesehen: gibt ja Internet und Videos – nicht gerade der übliche rechtsradikale Mob. Ohne hunderte Polizisten und noch mehr „Antifa“ hätte sich wahrscheinlich niemand drum gekümmert – die wären kaum wahrnehmbar gewesen. Darf man daran erinnern, dass unter Merkel „linksunten-indymedia“ verboten worden war – ein letzter Rest linker Plattformen in Deutschland?
Wer ist denn eigentlich diese Antifa? War die nicht schon lange tot? Jedenfalls … war es das, was ich im Laufe der Zeit so aus den Autonomen Zentren vernahm, in denen ich gelegentlich zu Gast war: die Musik gefällt mir (deutlich besser als die Karnevalsmärsche der Gegenwart), die Leute sind locker und freundlich, kleiden sich öfter mal in schwarz, aber wirken friedlich – und überhaupt nicht sportlich genug, um solche Bilder wie beim G 20 Gipfel zu erzeugen. 2016 habe ich mal eine Frau von der Antifa in Aachen reden hören dürfen, sie meinte aber, sie wäre gar nicht von der Antifa und irgendwie gäbe es so was ja auch gar nicht: womit sie Recht hat: antifaschistische Arbeit speist sich aus unterschiedlichen Quellen: SPD, KPD, MLPD, Gewerkschaften und freie Geister, Kirchenleute und CDU-Aktivisten findet man dort seltener. Was stört also so bei der Merkel-muss-weg-Demo (bei der es nach anderen Aussagen 230 Teilnehmer gab – im Laufe des Marsches schlossen sich noch andere an)?
Und vor allem: was stört so sehr daran, dass man die Initiatorin der Minidemo persönlich angreifen muss, ja, sogar ihr Haus und ihre Kinder angreift? Doch: Reifen wurden zerstochen, Wände beschmiert, das Kinderzimmerfenster eingeschlagen (siehe Mopo). Kennt man, solche Szenen aus dem dritten Reich, wenn es um Juden ging. War es die Antifa? Heißt nicht in gewissen Kreisen heute nicht alles schon Antifa, was nicht irgendwann mal an einer „Rettet-Hess-Demo“ teilgenommen hat? In den USA gilt die „Antifa“ (die – wenn sie überhaupt existiert – gar keine geschlossene Partei ist sondern ein lockeres Bündnis von Menschen, die den Führer nun mal eben nicht lieb haben … was man in diesem Land noch darf) inzwischen schon als eher terroristische Vereinigung (siehe njhomelandsecurity), wobei die unter Antifa eher Anarchisten verstehen – über die nochmal gesondert zu schreiben ist, weil sie ein ganz feines, hochgeistiges und friedliches Völkchen sind, die der urdemokratischen Meinung sind, dass Menschen niemals über Menschen herrschen dürfen … nicht in der Politik, nicht in der Religion, nicht in der Firma – aber das können Sie dann mit ihrem Chef selbst besprechen.
Genau genommen … weiß man gar nichts. Irgendwer erkärt irgendwen zu „Rechten“ … und deren Gegner dann zu „Antifa“. Cooles Spiel. Natürlich: wer eine CDU-Kanzlerin nicht mag, der kann nur „rechts“ sein. Wer Merkel verteidigt, kann nur ausgesprochener Antifaschist sein – womit die G-20-Antifa wohl so eine Anti-Antifa ist, weil sie die von der Antifa geschützte Merkel nicht mögen.
Wird langsam irre, oder?
Ist aber leicht zu erklären – brauche ich nur selbst nicht machen, dass hat schon Markus Günter getan (siehe FAZ: Kampf gegen Rechts: ein Volk von Antifaschisten)
„Wenn es stimmt, was Franz Werfel einst schrieb, dass nämlich neben dem Geschlechtstrieb kein Bedürfnis das Handeln des Menschen so sehr bestimmt wie die Sehnsucht nach moralischer Überlegenheit, dann ist leicht zu verstehen, warum der Kampf gegen Rechts solche Energien freisetzt: Er belohnt den Kämpfer mit einem maßlosen, ja mit dem denkbar größten moralischen Sieg überhaupt. Man stellt sich schließlich – irgendwie, im weitesten Sinne oder so – gegen Hitler und den Holocaust.“
Und das obwohl … es ja Hitler auch nur darum ging: sich (und bis zu einem gewissen Grad die Deutschen) über andere zu stellen. Und die anderen waren irgendwann nur noch Kosten auf zwei Beinen und mussten weg, damit die Bilanz stimmte. Gibt es diesen Trieb der moralischen Überlegenheit, dann ist er der größte Feind der Menschheit, denn: es braucht immer den anderen, der Unterlegen sein muss – da können sie ganz beliebige Namen einsetzen.
„Hinzu kommt, dass Antifaschismus noch nie so billig zu haben war wie heute. Früher konnte er das Leben kosten, heute kostet er nicht mehr als ein Lippenbekenntnis unter Gleichgesinnten – und schon gehört man dazu, zum erlesenen Kreis der Aufrichtigen, Anständigen, Tapferen. Die Kämpfer gegen Rechts bilden den Adelsstand der aufgeklärten Gesellschaft. Oder noch einen Schuss polemischer: Hier findet ein Ablasshandel statt; die moralische Überlegenheit kann man einfach erwerben, indem man dem Kampf gegen Rechts beitritt.“
In meiner Jugend bedeutete Antifaschismus noch handfeste Streitigkeiten mit Menschen, die offen NS-Symbole trugen – doch davon gibt es nicht genug.
„Der Kampf gegen Rechts braucht immer neue Nahrung. Er muss immer neue Objekte finden, die sich für Ableitung und Übertragung eignen – oder eben passend gemacht werden. Da es aber echte Nazis, Rechtsextremisten, Antisemiten und Rassisten nicht in ausreichender Zahl gibt, geraten auch Akteure und Strömungen ins antifaschistische Visier, die sich nur schwer unter den Begriff Rechts bringen lassen. Da verwischen dann schnell mal die Unterschiede zwischen NPD und AfD, da steht der konservative Flügel der CSU unter Faschismusverdacht, und Thilo Sarrazin liegt auf der Linie von Jean-Marie Le Pen. Auf Details kommt es nicht an. Wo antifaschistisch gehobelt wird, fallen sehr grobe Späne.“
Die schwarzen Listen derer, von denen das Land dringend gesäubert werden muss, müssen gefüllt werden. Sie kommen leicht drauf: Merkel zu kritisieren – selbst mit vernünftigen Gründen – reicht aus: sie sind rechtsradikal. So wahnhaft ist diese Zeit schon, in der selbstverliebte Herrenmenschen gerne Untermenschen jagen, der Arier braucht wieder seinen Slawen. Und es wird wirklich wieder völlig absurd in diesem Land, lauschen wir weiter Markus Günter:
„Mitunter nimmt der Wunsch, sich in die Pose des Kämpfers gegen Rechts zu werfen, geradezu pathologische Züge an wie im Fall des im Januar ermordeten Asylbewerbers Khaled Idris Bahray. Der zwanzig Jahre alte Mann aus Eritrea war in Dresden erstochen worden, und weil Dresden die Hauptstadt von Pegida ist, gingen 3000 Menschen ohne jede Kenntnis über Tat und Täter auf die Straße, um „Pegidas erstes Todesopfer“ zu beklagen. Volker Beck von den Grünen erstattete sogar unverzüglich Strafanzeige gegen die Kripo, die er mit den rassistischen Mördern irgendwie im geheimen Bunde wähnte. Auch hielt Beck es für denkbar, wenn nicht gar wahrscheinlich, dass die Polizisten die Spuren der rassistischen Tat verwischt hätten. Als dann ein Landsmann des Mannes den Mord gestand, ließen sich die Demonstranten davon kaum aus dem Tritt bringen und behaupteten trotzig: „Rassismus tötet!““
Und die echte Antifa? Kümmert sich eigentlich um echte Nazis – wie schon immer. Einfach mal bei denen ´reinschauen – hier haben sie gegen die Weiße Wölfe Terrorcrew ermittelt (siehe afnpnds), da kann man sich einfach mal eine Ahnung davon abholen, was wirklich rechts ist – und was wirklich antifa wäre.
Und ich jetzt? Immer noch verwirrt, denn: die Antifa-Frau aus Aachen, die keine Antifa sein wollte aber mit denen mitdemonstrierte, war auch noch bei den Montagsdemos als Redner (die ja auch von „Antifa“ angegriffen wurden), war bei den Linken, den Veganern, der Piratenpartei und wo weiß ich noch alles. Privat ist sie Mitglied eines satanischen Ordens, der immer mehr Anhänger hat – und wohnt in einem feudalen Schloss nahe Berlin, das ihr Freund (auch arm aber superaktiv) gekauft hat. Mit welchem Geld? Will gar nicht weiter nachfragen.
Und weiter – bin ich jetzt „rechts“ oder „antifa“? Also: ganz ehrlich: ich bin überzeugter Antifaschist. Es entsetzt mich zutiefst, dass die deutsche Gesellschaft mit ihren Dichtern und Denkern so schwach war, dass sie gegen die Invasion der Wahnhaften nichts entgegen zu setzen hatte, und mehr denn je bin ich überzeugt, dass sich das wiederholen kann -und wiederholen wird. Ohne NS-Symbolik – auf die sich die echte Antifa so gerne stürzt. Und mehr als alles andere entsetzt es mich, dass wir Menschen verlernen, miteinander zu reden – und überall nur noch „Rechte“ oder „Antifa“ sehen. Und dass die Rechten nach 12 Jahren CDU-Regierung unter Merkel die größte Gefahr in den „links-grün-versifften Gutmenschen“ sehen, läßt die Idiotie nur noch größer erscheinen.
Währenddessen werden Microplastik und Monsterkeime weiter produziert – und türkisch-kurdische Fussballspieler auf der A4 bei Düren beschossen (siehe dw). Da fahre ich auch gerne mal lang.
Und wenn ich jetzt frage: wem nützt eigentlich die epische Aufteilung der Bürger in „Rechte“ und „Antifa“, bin ich mit Sicherheit wieder selbst der Nazi. Oder der links-grün-versiffte Gutmensch. Auf jeden Fall jemand, mit dem man nicht reden braucht.
Und genau das ist das Ende unserer Gesellschaft.
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Herr Flegel nochmmal über die Wahl in Schleswig Holstein
Beide Tabellen zeigen das gleich Szenario, lediglich wurden als Berechnungsbasis für die zweite Tabelle die Wahlberechtigten genommen, damit mal einen Eindruck bekommt, welche Auswirkungen Nichtwähler mit ihrer Wahlverweigerung provozieren. Natürlich hätten die etablierten Parteien mehr Stimmen bekommen, wenn wählen Pflicht wäre, aber da ich davon ausgehe, dass ein erheblicher Teil derer, die nicht zur Wahl gegangen sind, Leute sind, die auf diese Weise ihren Protest zum Ausdruck bringen wollen, hätten die Piraten und vermutlich auch die Linke mehr Stimmen der Nichtwähler bekommen, als die etablierten Parteien.
Tausende Kapseln aus pulverisiertem Fleisch von Babys und Föten hat Südkoreas Zoll beschlagnahmt. In den vergangenen zehn Monaten seien mehr als 17.000 dieser Kapseln beim Versuch, sie aus China nach Südkorea zu schmuggeln, entdeckt worden, teilte die Behörde mit.
Hoffentlich nicht Allianz versichert.
Und da die Tagesschau das in einer Woche löschen muß, schnell anschauen:
Die Hilfsorganisation Oxfam hat den weltgrößten Versicherer Allianz massiv für die Spekulation mit Nahrungsmittelrohstoffen kritisiert: Die Allianz spekuliere wie kein anderer deutscher Finanzkonzern mit Agrar-Rohstoffen. Eine Studie der Organisation zeige, dass deutsche Finanzkonzerne ein Sechstel des weltweit geschätzten Anlagevolumens in Nahrungsrohstoffen von insgesamt 68,8 Milliarden Euro hielten. Die Allianz nehme dabei den Spitzenplatz ein.
Die Süddeutsche hat auch was darüber, das wird länger lesbar sein:
Geht es nach der Entwicklungshilfeorganisation Oxfam, wird es für den Allianz-Vorstand an diesem Mittwoch ungemütlich. Bei der Hauptversammlung in München werden kritische Aktionäre beantragen, den Vorstand nicht zu entlasten. Der Grund: Das Unternehmen spekuliere mit Nahrungsmitteln – und zwar wie kein zweiter deutscher Konzern.
Vorgestern stellte der Landwirt Gottfried Glöckner, gestützt von drei Organisationen, Strafanzeige bei den Staatsanwaltschaften Frankfurt, Hanau und Basel gegen den Agro-Multi Syngenta. Es geht um Prozessbetrug, Sachbeschädigung und den Verstoß gegen das Gentechnikgesetz.
Aus dem nicht vorhandenen Piratenprogramm:
Auf ihrer Wirtschaftskonferenz in Hamm haben die Piraten noch einmal ihre ablehnende Position zum „Europäischen Stabilitätsmechanismus“ (ESM) bekräftigt und führen dafür rechtsstaatliche Bedenken, aber auch finanzpolitische Gründe an. „Die Organe des ESM genießen eine unbegrenzte Immunität vor der Gerichtsbarkeit und vor Maßnahmen der Exekutive, wodurch der ESM unbeschränkt über Recht und Gesetz gestellt wird“, erklärt Listenkandidat Dr. Joachim Paul. „Finanzpolitisch werden die Milliardenrisiken hochverzinslicher Anleihen auf die Steuerzahler verlagert – ein Rettungsschirm für professionelle Renditejäger also.“ Die NRW-Piraten hatten bereits auf ihrem Landesparteitag […]
Gut zu wissen, hoffentlich spricht sich das rum. Jede Stimme, die die nicht bekommen, zählt:
„Die Wahlergebnisse sind alarmierende Signale dafür, dass der erfolgreiche Kurs der Konsolidierung zunehmend in Frage gestellt wird“, sagte Röttgen gestern bei der Vorstellung seines „Sofortprogramms“ für die Wochen nach einem möglichen Wahlsieg. „Die Abstimmung in NRW ist deshalb auch eine Abstimmung über die Bundes- und Europapolitik von Frau Merkel“, so Röttgen.
Al-Kaida ist auf einen Geheimdienstagenten hereingefallen. Der geplante Anschlag wurde einem Freiwilligen übertragen, der nie die Absicht hatte, das Attentat wirklich zu begehen. Nachdem er die Bombe aus dem Jemen geschmuggelt hatte, übergab er sie pflichtschuldig der CIA.
Und die kriegen atomwaffenfähige U-Boote?
Ein ranghoher israelischer Militäroffizier hat die Hisbollah gewarnt, bei einem Angriff Israels auf den Iran, nicht militärisch zu reagieren, sonst wird der Libanon von der Landkarte getilgt. Der Offizier machte diese Äusserung gegenüber dem britischen Telegraph und sagte, der Krieg würde so gewaltig sein, es wird Jahrzehnte dauern, um alle zerstörten Städte und Dörfer wieder aufzubauen.
Der Hintergrund über Propaganda:
Am Sonntag, dem 6. Mai, gab es in Moskau erneut Protest gegen Putin, gegen seine für den 7. Mai geplante Amtseinführung als Präsident des Landes. AFP und mit ihr viele andere Nachrichtenagenturen und deutsche Medien berichteten so über die Geschehnisse:
„Einen Tag vor der Amtseinführung des designierten russischen Präsidenten Wladimir Putin ist die Polizei gewaltsam gegen Tausende Demonstranten vorgegangen. Nach eigenen Angaben führte die Polizei gestern in Moskau mehr als 400 Demonstranten ab,[…]
Eifelvulkane brauchen Unterstützung
Die Besonderheit dieses Eifellandes mit seinen Vulkanen wird durch Begriffe wie „Gesundheitslandschaft Vulkaneifel“, „Geopark“, „Deutsche Vulkanstraße“ und letztlich mit der Gründung des „Naturpark Vulkaneifel“ zunehmend ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Ganz im Widerspruch hierzu stehen nun neueste Planungen: Die Abbauflächen sollen in einem neuen regionalen Raumordnungsplan nach dem Willen des Landesamtes für Geologie und Bergbau (Bergamt) von ca. 400 ha auf mehr als 2.000 ha ausgedehnt werden!
Dabei ist die Vulkaneifel schon genug durch die Abbauindustrie zerstört worden. Bei einer Verwirklichung dieser Pläne wären zahlreiche weitere Vulkanberge, -kuppen und Hänge von der Zerstörung bedroht. Die einzigartige Landschaft der Vulkaneifel würde ihr charakteristisches Gesicht und damit auch ihre Attraktivität unwiderruflich verlieren.
Herr Gaertner über Chinas Wirtschaft und über amtliche Statistiken:
[…] Vielleicht bekommt das in diesen Tagen nicht mehr Aufmerksamkeit, weil die Arbeitsspeicher von Nano-Trader-Computern noch kein Mandarin können. Oder weil bei den chinesischen Statistiken sowieso keiner durchblickt. Oder ?
Dabei ist das so einfach. Man muss nur die Webseite des nationalen Statistikbüros in Peking anklicken, das uns die immer noch satte Wachstumszahl von 8,1% für das erste Quartal servierte. Dort finden sich reihenweise Charts (die ich hier zum Teil wiedergebe), die uns geradezu schreiend auffordern, diesen Unsinn nicht zu glauben.
Verschwörungstheorien und solche, die es noch werden wollen:
Frankreich: Ein neuer Bilderberger am Ruder
Hollande ist ein weiteres Produkt des Establishments und Anhänger des Europäischen Kriminellen-Superstaates. Er unterstützte den Maastrich-Vertrag von 1992, der die Einführung des Euro vorsah und der selbst wiederum auf dem Bilderberger-Plan von 1955 basiert. Hollande unterstützte auch die sogenannte europäische Verfassung im Referendum von 2005, obwohl die meisten seiner sozialistischen Verbündeten dagegen waren.
Multimedia:
Mit Essen spiel man nicht:
Ein möglicher Kreationist über die Erde und daß die zeitliche Dimension der bisherigen Geschichte nicht stimmen kann:
Samstag, 3.3.2012. Ganz schlechte Nachrichten erreichen uns heute: der Warp-Antrieb funktioniert nicht – bzw. wenn er funktionieren würde, dann würde er sein Ziel vernichten – oder das ganze Universum. Ganz so sicher ist man sich dabei wohl noch nicht. Nun, man würde ihn wie die Atombombe trotzdem ausprobieren, wenn man könnte, da bin ich mit sicher. Bei der wusste man ja auch nicht, ob man nur Nagasaki oder nicht auch die gesamte Atmosphäre oder den Rest der Welt per Atombrand vernichten würde. War ja noch alles ganz neu für die Wissenschaft. Angesichts der Tatsache, das wir hier nicht wegkommen, wäre man nun gut beraten, wenn man einfach mal das aktuelle Raumschiff namens „Erde“ und seine Mannschaft etwas pfleglicher behandeln würde, noch bevor sämtliche Eisvorräte geschmolzen sind, grausige Tornados nicht nur in den USA ganze Städte auslöschen, neue schockierende Erdbebenrekorde die Grenzen menschlichen Wissens (und unsere Städte) sprengen oder unsere kapitalistische Kultur uns alle zu Müllmenschen macht wie Indonesiens „Recycling“-Pioniere. Warum man das nicht tut, hat seinen Grund … den erfahren wir aber nicht. Und hier fängt es an, richtig unheimlich zu werden: wir kommen in den düsteren Bereich des Herrschaftswissens, den es in Demokratien gar nicht geben dürfte. Trotzdem ist er da, siehe FAZ:
Die Regierung rückt nicht mit der ganzen Wahrheit heraus. Und das ist gut so – im Angesicht von Bedrohungen wie dem Terror und der Eurokrise. Der Innenminister darf nicht alles sagen, was er über drohende Gefahren weiß, schon weil er dann zugeben müsste, dass er vieles nicht weiß. Und der Finanzminister sagt schon viel, wenn er sagt, dass er nicht sagt, ob sich bald der nächste EU-Staat retten lassen muss. Der Feind hört mit, ob im Terrorlager oder an der Börse.
Das las man dort 2010 in einem Loblied über die gerechtfertigte Existenz von Herrschaftswissen. Es wurde sogar unterstellt, der Bürger mag das sehr gerne, weil er ja selber gar nicht mitregieren wolle sondern „denen da oben“ voll und ganz vertraut.
Ich weiß nun nicht, welche Art von Herrschaftswissen Angela Merkel bei ihrer Arktisreise vermittelt bekommen hat – angeblich hat sie die schmelzenden Gletscher ja selbst gesehen. Nur hat sie wohl nicht verstanden, was sie da sieht, denn einfachste Maßnahmen zum Klimaschutz blieben aus: Verbot der SUV´s auf deutschen Straßen, Verbot von Inlandsflügen, Sonntagsfahrverbot für alle (der Schmidt hat doch gezeigt, das das geht), Reduzierung des Fernreisewahns, Förderung der lokalen Wirtschaft gegenüber der emissionsintensiven Konzernwirtschaft – dem normalen Bürger kommen ja endlos Gedanken, wie man die Welt retten kann. Das keine der sofort wirkenden Massnahmen beschlossen wird, kann doch nur eins zeigen: der Klimawandel ist ein Witz – oder mal wieder eine clevere Geschäftsidee, mit der man Steuergelder abgreifen und noch mehr Steuergelder auferlegen kann. Jenseits des „Business“ jedoch – ist der Klimawandel allen völlig egal.
Nehmen wir ein anderes Beispiel – die nicht enden wollende Wirtschaftskrise. Aktuell sind ja zur Rettung der Weltwirtschaft die Griechen – trotz umfangreicher Hilfspakete – auf das allerunterste Niveau herabgestuft worden, was – nach der Logik der Preistreiber – bedeutet, das die Kredite für Griechenland wieder teurer werden. In den letzten beiden Jahren hat die EZB den privaten Banken ÜBER EINE BILLION EURO geliehen – Tendenz steigend. Steuergeld für Spekulanten, sozusagen. Die geben das den Griechen, Italienern, Spaniern und Portugiesen wieder – dank Rating mit satten Gewinnen.
Der normale Bürger würde sagen: geben wir doch den Griechen, Italienern, Spaniern und Portugiesen diese Kredite einfach direkt: die haben dann den unglaubliche niedrigen Zinssatz von einem Prozent (anstatt bis zu 25%), können ihr Volk weiter ernähren, haben keine Rekordarbeitslosigkeit mehr und werden auch die Zinsen zahlen können, ohne ihre Wirtschaften ruinieren zu müssen. Warum Merkel nun meint, erstmal die Spekulanten reich machen zu müssen, bevor den europäischen Brüdern und Schwestern in Zeiten schlimmster Not geholfen wird, erschließt sich uns vor Ort erstmal nicht. Aber vielleicht haben wir es auch hier nur mit einer cleveren Geschäftsidee zu tun.
Doch verlassen wir einfach mal den Bereich Klima und Geld – wenden wir uns dem heikelsten Thema der politischen Welt zu: der Machtpolitik. Nehmen wir beispielsweise mal Libyen – also den Rest davon, der noch steht. Da waren wir ja als Nato angetreten, Frieden, Wohlstand und Gerechtigkeit zu bringen im Namen der Allgemeinen Menschenrechte. Die zählen zwar in den Natostaaten selbst immer weniger, aber zumindest verkaufen wir das immer noch, weil es eine gute Ausrede ist, in fremden Ländern Bomben werfen oder Leute ermorden zu dürfen. Was haben wir dort nun bekommen, als Dank für unser Engagement: eine Regierung, die die Allgemeinen Menschenrechte mit Füssen tritt: mit Folter, willkürlichen Verhaftungen und tagelanger öffentlicher Zur-Schau-Stellung von Regimegegnern. Warum werden die jetzt nicht schnellstens weggebombt – wo das doch gerade aktueller Standard ist?
Noch ein Beispiel: Israel. Hier hat Wikileaks nun Herrschaftswissen veröffentlicht, das unser Weltbild wieder einmal auf den Kopf stellt, siehe Welt:
Unabhängig davon hat sich das Verhältnis der Türkei zu Israel verschlechtert, weil Israel im Jahr 2010 brutal gegen die „Hilfsflotte“ der „Mavi Marmara“vorging und seither eine Entschuldigung dafür verweigert.
Das wussten wir ja. Was wir nicht wussten – das war … wie Israel schon verzweifelt ausrief … ein lang geplanter Coup, ein strategischer Schachzug, um sich zur islamischen Führungsnation aufzuschwingen:
Und jetzt die beiden Sätze, die alles ändern. Sie stehen in einer von Wikileaksveröffentlichten internen E-Mail der US-Sicherheitsfirma Stratfor. Deren Chef, George Friedman, traf im Februar 2010 offenbar mit dem einstigen US-Außenminister Henry Kissinger zusammen, nachdem dieser kurz davor dentürkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan getroffen hatte. Friedman verfasste für sein engeres Team eine Zusammenfassung der aus dem Gespräch gewonnenen Erkenntnisse.
Darin steht, in einer E-Mail vom 20. Februar 2010: „Erdogan hat ihm (Kissinger, die Red.) klargemacht, dass er plant, irgendwann mit Israel zu brechen und sich zur islamischen Welt zu orientieren. Er hat vor, deren Führer zu werden.“ Mehr nicht, aber diese beiden Sätze haben es in sich. Erdogan plante, mit Israel zu brechen?
Im Rahmen dieser Wikileaksoffenbarung erfahren wir auch etwas über uns … etwas, das uns helfen kann, zu verstehen, warum Politik und Vernunft sich immer weiter voneinander entfernen:
In Deutschland, so heißt es da in Bezug auf die Wirtschaftskrise und deren politische Folgen, „trifft eigentlich nur die Deutsche Bank Entscheidungen“
Aha – damit wird alles klar. Die Parallelewelt der Banken braucht keine Umwelt – ausser als Möglichkeit, billiges EZB-Geld für hohe Zinsen weiter zu verkaufen. Sie findet Konflikte aller Art ebenfalls sehr gewinnträchtig – und Bomben, die in Massen produziert werden, müssen irgendwann auch geschmissen werden. Aus dieser Weltsicht wird allerdings die aktuelle Organspendedebatte unheimlich – erst recht, wenn man merkt, wie auf einmal „in aller Stille“ an dem Gesetz herumgeschraubt wird: hier entsteht ein Hochpreismarkt, der für Banken höchst interessant ist. Bedenkt man den ethischen Standard, den Politik, Banken und Wirtschaft in den letzten zehn Jahren gelebt haben, dann sind schlimmsten Horrorphantasien keine Grenzen mehr gesetzt.
Gut, das wir da Abhilfe schaffen können, um die Mannschaft des Planeten Erde und das gesamte Raumschiff vor weiterem Chaos und weiterer Zerstörung zu retten. Der Spiegel verrät, wie:
Teamwork macht stark – und unterscheidet Menschen von Tieren, wie ein Experiment jetzt auf eindrucksvolle Art gezeigt hat. Kinder haben dank Kooperation knifflige Aufgaben wesentlich effektiver gelöst als Affen, denen vor allem ihr Egoismus im Weg stand.
Teamwork – das ist das ganz normale menschliche Verhalten, wenn keine Affen an der Regierung sind. Hat man aber den Fehler gemacht, Menschen in Machtpositionen zu dulden, die den Weg vom Baum herab in die Chefetage gemacht haben ohne den mühsamen Weg menschlicher Sozialisation zu gehen, dann hat man ein Problem: die Affen missbrauchen ihr Herrschaftswissen, wo immer sie nur können – Klimakatastrophe, hungernde Griechen, Folter in Libyen, Beschiss in Billionenhöhe – all das stört sie nicht, solange sie selbst nur „ganz oben“ sitzen. Und da sie für immer und ewig die Spitze des Baumes bilden wollen, möchten sie auch gern ihre verschlissenen Organe durch unsere ersetzen.
Und hier haben wir jetzt auch jenes Herrschaftswissen gefunden, das wir brauchen, um die Welt zu verstehen: an den Spitzen jeglicher Machtpyramiden finden sich grundsätzlich egoistische Affen und produzieren Probleme, die der soziale Mensch nie hätte. Zur Lösung dieser Probleme jedoch kann der gemeine Affe nicht viel beitragen – auch wenn man ihm noch soviel schmelzende Gletscher zeigt.
Der kapiert doch gar nicht, was er da sieht.
Für ihn gilt nur: Hauptsache, er sitzt ganz oben auf dem Baum.
Ob das jetzt wirklich auch für Angela Merkel persönlich gilt, kann ich nicht sagen. Dafür kenne ich sie zu wenig.
Aber ich kann sagen, das wir weltweit eigentlich gar keine Probleme hätten, wenn es diese Affen nicht gäbe, die den ganzen lieben langen Tag nichts anderes tun, als in Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik Gebilde in Baumstruktur zu errichten, die es ihnen ermöglichen, ganz oben zu sitzen.
Sitzen sie erstmal dort … ist ihnen der Rest – Klima, Wirtschaft, Menschenrechte – völlig egal.
PS: und nicht vergessen – am 4.Juli ist der erste nationale Kaufnixtag … jener Tag, an dem wir den Affen einmal zeigen können, was geschehen würde, wenn wir zusammen im Team mit der Säge spielen: Teamarbeit ist ja das Erfolgsrezept der Gattung Mensch.
Es war ein sonnig-heisses, beschauliches Wochenende. Computer und Internet dienten ausschliesslich zur Unterhaltung und ich genoss zwei weitgehend informationsfreie Tage. Viel hat sich ohnehin nicht getan, wie ich heute morgen feststellte. Am Wochenende scheint auch die Krise etwas Auszeit zu nehmen. Nur gestern spät abends, erreichte mich ein Email, mit einem Link zu einem Youtube-Video über die Vorurteile der Anarchie …
Ich bin in meinem Bekanntenkreis als Anarchist „gebrandmarkt“ … obwohl die meisten Menschen mit dem Begriff Anarchie nichts oder nur sehr wenig anfangen können und einen völlig falschen Eindruck dieser Gesellschaftsform haben.
Zu oft und völlig zu unrecht, wird in den Medien von Chaos und Anarchie gesprochen, linksradikale, oftmals gewaltbereite Demonstranten fast immer als Anarchisten bezeichnet. So, dass man den Eindruck bekommt, Anarchie sein jenes Chaos der Gewalt, in dem das Recht des Stärkeren dominiert …
Selbst „seriöse und intellektuelle“ Medien benutzen den Terminus falsch und plakativ für Ausschreitungen und Krawalle.
Dabei ist die Anarchie die höchste, gerechteste und freieste Gesellschaftsform die wir kennen, weil sie, so wie alle anderen, keine hierarchische ist. Nur, dass Anarchie funktionieren kann und jedem Einzelnen ungeahnte Vorteile und Freiheiten bringen kann, wissen nur die wenigsten.
Anarchie ist ein Reizwort, absolut negativ besetzt und kaum verstanden. Bewusst natürlich, wenn man alles versucht, die Demokratie, die irgendwann – und wir sind am besten Weg dazu – in einem totalitären System enden muss. Trotzdem versuchen uns die Demokraten weiss zu machen, dass es nichts besseres als die Demokratie gibt, denn in der Demokratie geht die Macht vom Volk aus!!! Kapiert? Nein? Dann geht es dir ebenso wie mir. Ich habe, als Staatsbürger eines demokratischen Staates nur eine Möglichkeit, Macht auszuüben, nämlich am Wahltag. Dann darf ich jemanden wählen, der meine Interessen vertritt … das heisst, ich übergebe ihm dieses kleine Stück Macht. Ob dieser Gewählte nun wirklich meine Interessen vertritt, bleibt dahin gestellt. Ich habe das grosse Problem, überhaupt keinen Politiker oder Partei wählen zu können, weil niemand von denen meine tatsächlichen Interessen vertritt. Sie vertreten Ideologien und Programme, keinerlei Interessen von nur einem ihrer Wähler. Und warum sollte nun die Demokratie die beste Staatsform sein, wenn sie NICHT die Interessen der Wähler, sondern nur die Interessen der Parteien vertritt?
target=“_blank“>Telekolleg: Anarchie„) die Anarchie ein wenig differenzierter und betrachten wir die Vorurteile, die durch die Medien entstanden sind. Und danach wirst auch du, mein lieber Freund, überrascht sein und erkennen, warum die Politik eine berechtigte Angst vor einer Anarchie hat. Weil sie dann völlig überflüssig wäre!
Vorurteil: Anarchie herrscht
Wenn irgendwo auf der Welt Autos brennen oder sich Menschen gegenseitig massakrieren, behaupten die Medien in schöner Regelmässigkeit: dort herrscht Chaos und Anarchie … Aber wenn ein Mensch am Boden liegt, während ein anderer auf ihn einprügelt, dann ist das NIEMALS Anarchie, sondern das genaue Gegenteil davon! Nämlich Hierarchie, also das Prinzip, nach dem unsere gesamte Gesellschaft aufgebaut ist! Gewalt ist IMMER Machtausübung und Machtausübung ist, konsequent zu Ende gedacht, IMMER Gewalt! Auch wenn sie scheinbar zivilisiert vom Schreibtisch aus verübt wird. Anarchisten lehnen sowohl die eine, als auch die andere Form von Unterdrückung ab, denn Anarchie herrscht eben NICHT!
Vorurteil: Anarchisten sind Feinde der Demokratie
Anarchie bedeutet „Leben und leben lassen“. Wer beten will, soll beten. Wer nicht beten will, macht eben was anderes. Alles ist ok, solange man es keinem anderen auszwingt. Dadurch wird auch niemand geschädigt! Demokratie hingegen bedeutet leider viel zu oft, wenn die Mehrheit der Bevölkerung dafür ist, Beten zur Pflicht zu machen, dann muss sich auch der Rest daran halten … oder damit rechnen, bestraft zu werden. Diese Form der Demokratie, die in Wahrheit nur eine vom Volk selbst legitimierte Diktatur ist, halten Anarchisten für kein zukunftsfähiges Modell des Zusammenlebens. Daher kann Demokratie, so wie wir sie heute kennen, nicht viel mehr als ein Durchgangsstadium sein, auf dem langen Weg des Menschen vom dummen Befehlsempfänger zu einem frei denkenden, aufgeklärten Wesen – was an sich die grösste Gefahr der herrschenden Polit- und Gesellschaftssysteme ist.
Vorurteil: Anarchie funktioniert nicht
Und natürlich, mit den Auswüchsen und Extremen dieser Gesellschaft kann Anarchie nicht funktionieren! Das ist der Trick der Mächtigen: Zuerst werden die Menschen systematisch verblödet (TV, Medien, Bildungspolitik, Kirche, Fanatismus in jeglicher Form) und dann behauptet man, sie seien zu dumm, um ohne ständige Überwachung, Kontrolle und Bevormundung leben zu können. Ein Teufelskreis, der nur durchbrochen werden kann, indem man die Menschen aufklärt und ihnen ihre geistige Freiheit und Kritikfähigkeit zurückgibt.
Vorurteil: Anarchisten sind alle gleich
Die anarchistische Idee ist nicht auf eine bestimmte Gesellschaftsschicht, Szene oder Subkultur beschränkt. Wenn du keinen Bock hast, dich herumkommandieren zu lassen, von Eltern, Lehrern, Chefs, Medien, Staatsdienern, Politikern oder wem auch immer, und wenn du auch keinen Sinn darin siehst, andere herumzukommandieren, weil du diese Herrenmenschen-Scheisse nicht nötig hast und Freiheit, geistige Freiheit für dich etwas Heiliges ist … dann bist du ANARCHIST.
Anarchie ist kein Klischee und keine Mode-Erscheinung, Anarchie ist vielmehr die einzig konsequente Antwort auf die kranke Geschichte der Menschheit!
Im Anarchismus ist Anarchie die angestrebte Wirtschafts- und Gesellschaftsform freier und gleicher Menschen.
„Eine Welt in der keiner regieren soll, über die Arbeit und Mühe eines anderen, (…) Das ist Anarchie. Eine Welt in der Freiheit jeden beglückt, den Schwachen den Starken ‚ihn’ und ‚sie’ wo ‚deins’ und ‚meins’ keinen unterdrücken wird – Das ist Anarchie.“ (David Edelstadt)
„Anarchie, zu deutsch: ohne Herrschaft, ohne Obrigkeit, ohne Staat, bezeichnet somit den von den Anarchisten erstrebten Zustand der gesellschaftlichen Ordnung, nämlich die Freiheit jedes einzelnen durch die allgemeine Freiheit. In dieser Zielsetzung, in nichts anderem, besteht die Verbundenheit aller Anarchisten untereinander, besteht die grundsätzliche Unterscheidung des Anarchismus von allen andern Gesellschaftslehren und Menschheitsbekenntnissen. (…) Die Verneinung der Macht in der gesellschaftlichen Organisation ist das maßgebliche Wesensmerkmal der Anarchie.“ (Erich Mühsam)
Anarchie bedeutet somit für Anarchisten, dass jeder Mensch sich ohne unterdrückende Autorität und in freier Assoziation mit anderen Menschen entfalten kann. Eine solche Organisationsstruktur wird hierarchie-, zwangs- und gewaltfrei gedacht und sollte nicht mit einer herkömmlichen Verwaltung verwechselt werden. Eine anarchistische Gesellschaft ist eine Gesellschaft, in der jeder Mensch selbst beziehungsweise in Kooperation mit anderen für die eigenen Lebensumstände Verantwortung übernimmt. Es gibt keinerlei lenkende Zentralgewalt. Sanktionen gehen nicht von einer Führungsschicht aus, sondern sind nur möglich, wenn vorher vereinbarte Regeln verletzt wurden. Als weitestgehende Konsequenz wird dabei der Ausschluss aus der kommunalen Gemeinschaft angeführt. Die Anarchisten wollen die Gesellschaft sich selbst regeln lassen, etwa über Räte, freie Übereinkunft oder rein funktionale Entscheidungen, mit den Worten von Pierre Joseph Proudhon: „Anarchie ist Ordnung ohne Herrschaft.“
Ebook: Horst Stowasser – Freiheit pur: die Idee der Anarchie, Geschichte und Zukunft (mama-anarchija.net)
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Mit Dank an:
Johannes – Schnittpunkt 2012