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ERNST WOLFF – BACKSTAGE-INTERVIEW + Tiefer Staat & Digital-Finanzieller Komplex

BACKSTAGE-INTERVIEW ZUM GREAT RESET UND DEM DIGITAL-FINANZIELLEN KOMPLEX

The Wolff of Wall Street – Tiefer Staat & Digital-Finanzieller Komplex

„Es ist Ende Dezember 2021, und wir befinden uns in einer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Übergangsperiode von historischen Dimensionen. Seit knapp zwei Jahren verfolgen fast alle Länder der Welt – egal, ob Diktaturen oder parlamentarische Demokratien – im Großen und Ganzen ein und dieselbe Agenda. Diese globale Gleichschaltung zeigt, dass es eine Kraft gibt, die mehr Macht hat als jede der zurzeit etwa 200 Regierungen auf unserem Planeten. Diese Kraft hat einen Namen: Es handelt sich um den digital-finanziellen Komplex. An seiner Spitze stehen auf der Digitalseite die fünf größten IT-Konzerne der Welt: Apple, Alphabet, Amazon, Microsoft und Meta, früher Facebook, und auf der Finanzseite die größten Vermögensverwalter, BlackRock und Vanguard.

Aber wie genau konnte dieser Komplex so mächtig werden und wie schafft er es, seine Interessen rund um den Globus gleichzeitig durchzusetzen?

Fangen wir mit der ersten Frage an. Macht ruhte jahrhundertelang auf einem einzigen Sockel, dem Geld. Wer Geld hatte, hatte Macht und wer viel Geld hatte, hatte viel Macht. Das gilt zwar immer noch, aber nicht mehr ausschließlich. Seit dem Einsatz von Computern und dem Siegeszug des Internet im Rahmen der 3. Industriellen Revolution gibt es einen zweiten Sockel der Macht, nämlich die Daten. Wer über Daten verfügt, der hat Macht und wer über große Datenmengen verfügt, der hat viel Macht. Wer allerdings, wie die IT-Konzerne, im Rahmen der Digitalisierung die Datenströme ganzer Industrien und auch die von Regierungen organisiert, der bekommt zusätzlich Einblick in deren Innerstes – und kann sie so in eine Abhängigkeit bringen und sie sich auf diese Weise auch gefügig machen.

Genau dieser Prozess hat dazu geführt, dass die großen IT-Konzerne heute weit über allen anderen Unternehmen und über den Regierungen der Welt stehen. Egal ob Rüstung, Nahrung, Pharmazie, Energie oder Medien – all diese Industrien und sämtliche staatliche Einrichtungen, darunter auch die Geheimdienste, hängen mittlerweile am Tropf der Digitalkonzerne, die mit den sozialen Netzwerken auch noch eine eigene globale Medienmacht aufgebaut haben. Die Finanzindustrie wiederum, die ja ständig auf der Suche nach neuen Investitionsmöglichkeiten ist, hat diesen Prozess von Beginn an gefördert und ist heute über ihre mächtigsten Vertreter – die großen Vermögensverwaltungen – an sämtlichen führenden IT-Konzernen beteiligt. Da sie gleichzeitig auch von ihnen abhängig ist, sind beide auf diese Weise zu einer Art Interessengemeinschaft verschmolzen.

Ein besonders anschauliches Beispiel dafür liefern BlackRock und Microsoft: BlackRock hat sein Datenanalyse-System Aladdin, die mit Abstand wichtigste Datenbank im globalen Finanzwesen, im April 2020 in die Azur-Cloud von Microsoft hochgeladen, ist also jetzt im Bereich Daten von Microsoft abhängig. Microsoft wiederum ist eine Aktiengesellschaft und damit von seinen größten Aktionären abhängig, und bei denen handelt es sich um niemand anders als Vanguard und BlackRock, wobei Vanguard auch noch der größte Aktionär von BlackRock ist.

So viel also zur Entstehung der neuen Weltmacht. Wie aber setzt der digital-finanzielle Komplex seine Interessen nun genau durch? Welche Mechanismen und welche Kanäle nutzt er?

Die wichtigste strategische Rolle spielen die Zentralbanken, die ihre Selbständigkeit spätestens in der Weltfinanzkrise von 2007/08 offiziell aufgegeben haben. Seitdem berät nämlich Blackrock die beiden größten Zentralbanken der Welt, die Europäische Zentralbank EZB und die amerikanische Federal Reserve. Blackrock redet also ein entscheidendes Wort mit, wenn es darum geht, die Riesensummen an neu geschöpftem Geld im Finanzsektor zu verteilen.

Wachstumsschub für den Kraken – apolut

Den vollständigen Standpunkte-Text (inkl ggf. Quellenhinweisen und Links) finden Sie hier:
https://apolut.net/wachstumsschub-fuer-den-kraken-von-bernd-kuck

Die IT-Riesen wollen die Verbraucher noch mehr als zuvor von sich abhängig machen und ihre Daten abgreifen. Eine Rezension zu „Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus“.

Ein Standpunkt von Bernd Kuck.

In der heutigen schnelllebigen Zeit scheint der gedruckte Text eine überholte Einrichtung zu sein. Allerdings nur insofern, als der Überwachungskapitalismus nahezu ungebremst voranschreitet. So gesehen ist Shoshan Zubhoffs Buch „Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus“ natürlich aktueller denn je. Es geht um die großen Akteure Google, Facebook plus WhatsApp, Apple, Amazon und Microsoft, die inzwischen eine monopolistische Macht erlangt haben, die die Demokratien massiv gefährden. Was Zuboff noch nicht erwähnen konnte, sind unter anderem die Ausweitung des Geschäfts von Amazon auf die sogenannte Cloud-Speicherung, der Angriff von Google auf Microsoft mit Hilfe von Google Chrom OS und der wichtige Einstieg auf dem Laptopmarkt. Die Idee dahinter ist: kaum noch Speicherplatz auf dem Laptop, alles geht online, Programme laufen online, gespeichert wird in der Cloud. Vielfach herrscht Begeisterung darüber, dass dann die PCs und Laptops billiger werden und dass in den Firmen ganze IT-Abteilungen eingespart werden können, weil Updates direkt in der Cloud erfolgen. Was sich die Enthusiasten nicht klar machen: Die Datensicherheit ist auf diese Weise gefährdet. Das Gros der Menschen wird noch mehr zu Datenlieferanten für die Werbeindustrie. Und Microsoft zieht nach: Windows 11 kommt auf den Markt und wird das Cloudcomputing ebenso vorantreiben. Windows 10 wird ab 2025 nicht mehr mit Updates versorgt, also müssen alle in die Cloud (Handelsblatt vom 13. August 2021 (2))? Es bleibt nur zu hoffen, dass Linux gegenhalten wird und die Freiheit der Entscheidung den Nutzern überlässt.

Der Aufstieg von Alibaba – WOHLSTAND FÜR ALLE Ep. 95

Der Plattform-Kapitalismus gedeiht nicht nur im Westen, auch China ist davon geprägt. Vor allem durch das 1999 von Jack Ma gegründete Unternehmen Alibaba, das nicht nur eine Plattform ist, sondern mit der #AntGroup, mit #Taobao, #TMall etc. gleich mehrere Plattformen unter einem Dach versammelt.
Häufig wird der Konzern mit #Amazon verglichen, das aber greift zu kurz und ist auch nicht sonderlich präzise. Während Amazon von Anfang an den Endkunden im Visier hatte und selbst Produkte verschickte und die meisten davon zuvor lagern musste, verstand sich Alibaba als schlanke Plattform, die nur Unternehmen beziehungsweise Kunden miteinander vernetzt. Zunächst ging es um ein Business-to-Business Modell, im Mai 2003 gründete Ma die Plattform #Taobao, ein Consumer-to-Consumer-Geschäft, das heute mehr als eine halbe Milliarde Nutzer hat.

Dabei war der Anfang keineswegs leicht: Ebay versuchte zu Beginn der Nuller-Jahre, den chinesischen Markt zu erobern. Doch der Konzern verstand nicht, dass China völlig anders als westliche Länder funktionierte. Vor allem der Handel mit Second-Hand-Produkten interessierte die Chinesen wenig. Taobao schaffte es nach kurzer Zeit, sich durchzusetzen, wie auch Alipay später den ausländischen Konkurrenten Paypal in die Schranken wies.

Jack Ma, der seine berufliche Laufbahn als Englischlehrer begann, hat wie kaum ein anderer die Zukunft des Internets begriffen, doch im Vergleich zu seinen US-Kollegen ist seine Macht viel stärker begrenzt – und zwar durch die KP, die im vergangenen November den Börsengang der Ant Group im letzten Augenblick verhinderte.

In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“ stellen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt die Plattform Alibaba vor und analysieren das Geschäftsmodell.

Literatur:

Duncan Clark: Alibaba. The House That Jack Ma Built. Ecco

Ming Zeng: Smart Business. Alibabas Strategie-Geheimnis. Campus.

Die digitalen Supermächte

Ein Standpunkt von Glenn Greenwald.

Technologiegiganten blasen zum Angiff auf die Meinungfreiheit und den unabhängigen Journalismus — die liberalen Kräfte applaudieren.

Niemand ist offenbar so groß, dass er sich nicht auch von „Kleinen“ bedroht fühlen kann. Drei Silicon-Valley-Monopolisten zerstörten den Emporkömmling Parler, um ein Exempel zu statuieren. Apple, Google und Amazon begründeten ihre arrogante Machtdemonstration damit, dass Parler gegen bestimmte Vorgaben und Wertevorstellungen verstoßen hätte. Dieselben Werte wurden allerdings von den drei Genannten selbst in weitaus höherem Maße verletzt. Nach „gefährlichen Inhalten“ oder extremistischem Gedankengut muss man auf diesen drei Plattformen nämlich nicht lange suchen. Mit einer gehörigen Dosis Doppelmoral ist nun die Jagd auf abweichende Meinungen eröffnet — und auf Plattformen, die diesen Raum geben. Begleitet wird das Ganze vom tosenden Beifall vieler sich als liberal und demokratisch verstehender Zeitgenossen. Diese üben allenfalls eine Feigenblatt-Kritik an der Monopolmacht der großen Tech-Konzerne und bejubeln ansonsten die Zensurorgien an ihren Gegnern. Schließlich trifft es ja nicht sie selber, und der Gedanke, dass sie selbst einmal in diese Grube fallen könnten, scheint ihnen gar nicht erst zu kommen. Eine unheilvolle Entwicklung nimmt ihren Lauf.

Seit Jahren hören Kritiker der Zensurpraxis des Silicon Valley den selben Refrain: Technologieplattformen wie Facebook, Google und Twitter sind private Unternehmen und können selbst entscheiden, wen sie hosten oder wen sie sperren. Gefällt Ihnen nicht, was sie tun, ist es keine Lösung, sich zu beschweren oder sie zu regulieren. Erstellen Sie doch stattdessen eine eigene Social-Media-Plattform, die so funktioniert, wie Sie es gerne haben möchten…

Das Wilde Schaf: Sendung #3

Ein Schaf bricht aus der Herde aus und präsentiert uns interessante Informationen mit einer neuen Perspektive in Zeiten der Pandemie. Schaltet um 20 Uhr ein! Kurz vor #Narrative29.

Das Schaf steht für viele Stimmen aus der ganzen Welt und spricht viele Sprachen. Schaf: „Meine Aufgabe ist es, Dir Fakten zu präsentieren und Dich zu ermutigen, Deine eigenen Fragen zu stellen und Deine eigene Position zu entwickeln.“

Johannes Bröckers: Alexa, ich mach Schluss mit Dir!

chnauze Alexa!

Die Beziehung von Johannes Bröckers zum Logistik Giganten Amazon klang schon im letzten Jahr nicht mehr nach Flitterwochen. Jetzt legt er mit „Alexa ich mach Schluss mit Dir!“ noch mal nach. Und streitet sich mit seinem Bruder Mathias Bröckers, der sich immer noch von den Annehmlichkeite der Datenkrake Amazon einwickeln lässt. Aber wohl nicht mehr lange… Unser 3. Jahrtausend Spezial zur Buchmesse. Buch von Johannes Bröckers: Alexa, ich mach Schluss mit dir! Nichts wie raus aus der Amazon-Beziehungsfalle

https://www.westendverlag.de/buch/ale…

https://youtu.be/vCCskXO95AYVersandhandel

Big Brother for your home? | Amazon unveils a flying spy

#Amazon’s home security subsidiary #Ring has released a tiny drone to watch over users’ possessions while they’re gone – capitalizing on paranoia and laziness while further cementing the presence of Big Brother in the home.
The Ring Always Home Cam is a pint-sized drone that syncs up with the user’s Ring home security system to fly around checking on things whenever the user is away. Homeowners can watch it do its thing on their smartphones, but can’t manually control it – which must be frustrating in the event the flying spy does actually catch someone breaking in.

Wer sägt schon am eigenen Ast?

Wenn US-Technologiekonzerne „Rassismus bekämpfen“

Alle sind derzeit ganz laut und öffentlichkeitswirksam gegen Rassismus. Doch scheint die Rassismusdebatte spätestens an der Landesgrenze zu enden. Ab dort beginnt wieder das Geschäft.

Facebook und der Erziehungsauftrag der Medien

Digital StillCamera

Mittwoch. 30.3.2016. Eifel. Ich habe in meinem Leben schon sonderbare Erfahrungen gemacht, eine davon fand in den letzten Tagen statt – ein Fall, über den ich demnächst mal schreiben werde. Der Hintergrund ist einfach: staatlich finanzierte Berater äußersten sich sehr bedenklich über Facebook, über: „die Öffentlichkeit“. Ja, ich weiß: Facebook, Amazon, E-Bay – alles Konzerne, die ich für die größten, nichtmenschlichen Feinde der Menschheit halte. Nicht nur ich allein, habe ja schon oft darüber geschrieben. Kommen die Konzerne aus den USA – dem Mutterland aller Konzerne – wird es noch kritischer: dort nahm die Pest ihren Anfang, als oberste Gerichte entschieden, dass ein Konzern eine Person sei und ihn mit gleichen Rechten wie natürliche Personen ausstattete. Was die Richter damals nicht wissen konnten: diese „Personen“ sind inzwischen mächtiger als die meisten Staaten, unterhalten sogar eigene Privatarmeen und dirigieren weltweit Politik – auf ganz elegante Weise: Gelder und Pöstchen werden später nachgeliefert, nachdem entsprechende politische Entscheidungen erarbeitet worden sind. „Geliefert wird später“ – so ist mir der Ausspruch eines SPD-Abgeordneten im Gedächtnis, der sich über die Pöstchenpraxis im Bundestag äußerte.

Amazon und E-Bay nutze ich jedoch selber gern – neben diversen anderen Portalen. Das mag überraschen, aber ich habe keine Alternative. Ich gehöre zu den „Armen“,  habe Kinder zu versorgen, bin kaum mobil: da müssen harte Entscheidungen getroffen werden. Im Falle von E-Bay heist das: günstige Autos, günstige Häuser, günstige Bücher und andere nützliche Gegenstände, deren Anschaffung von meinem Cash-Flow momentan nicht gedeckt werden könnten. Ich weiß: es gibt auch genug Kritik an diesen Konzernen, die im Innenwesen der Diktatur entarteter Ökonomie unterliegen: auch sie müssen den größten Nutzen für Reichenrendite bringen, nicht den größten Nutzen für Kunden. Trotzdem bringen sie auch Nutzen für den Armen – Amazon, wo gebrauchte Bücher, Filme und Geräte gehandelt werden – oder E-Bay, wo effektiv der Wegwerfgesellschaft entgegen gearbeitet wird, was uns enorme Mengen an Müll spart. Hier wurde – erstmal – Konzern, was später gemeinnützig werden sollte.

Beides wären so gesehen eigentlich auch Initiativen gewesen, die vom Staat hätten ausgehen können und sollen, denn der Nutzen für die Gemeinschaft ist groß; der Staat jedoch: zieht sich lieber zurück, aus allen Lebens- und Verantwortungsbereichen. Steuern nimmt er natürlich trotzdem jedes Jahr mehr ein, ohne sich groß Gedanken darüber zu machen, dass dafür auch etwas geleistet werden sollte, was dem Wert des mit Staatsgewalt eingetriebenen Geldes entspricht. Ja: warum sollte es nicht Aufgabe der Verwaltungsorganisation der Lebens- Arbeits- und Wirtschaftsgemeinschaft „Deutschland“ sein, den Handel und die Kommunikation der Bürger untereinander zu fördern? Es entspricht der demokratischen Grundhaltung, Kommunikation der Bürger zu fördern, der Handel der Bürger untereinander hilft, Notzeiten zu überstehen und schont die Umwelt, es entstehen sogar neue Arbeitsplätze – warum muss das ein US-Konzern erledigen.

Kommen wir zu Facebook: dem Hassobjekt der Elite. Ja: es gibt eine Hass- und Hetzkultur auf Facebook – ebenso wie in der Lindenstraße. Wo Menschen zusammen kommen, wird man immer auch sozial auffällige Individuen treffen. Leider. Die sind auch im Verein – ohne dass wir jetzt große Aufreger über das Vereinsleben absondern. Die sind auch in Parteien, Kirchen, Gewerkschaften – selbst bei den allerchristlichsten Betschwestern sollen schon Psychopathen gesichtet worden sein – doch es ist nach den Gesetzen der Logik unzulässig, das Verhalten von Einzelelementen als Symptom für den Gesamtkomplex zu deuten.

Trotzdem wird es gemacht.

Was geschieht dort eigentlich, bei Facebook? Warum wollen die Menschen überhaupt so an die Öffentlichkeit – manchmal sogar mit intimsten Details ihres Lebens. Hat denn das Fernsehen nicht schon längst hinreichend bewiesen, dass DER FEIND vor der eigenen Haustür lauert, beständig darauf bedacht, einzudringen und SCHLIMMES, WIRKLICH SCHLIMMES zu tun? Nachrichten und Krimis arbeiten Tag für Tag an dieser Weltsicht und verkünden die Botschaft: „bleibt zu Hause, rührt auch nicht vom Fleck, es gibt da draußen nichts zu sehen“. Das Ergebnis war: Cocooning:

„Als Cocooning (engl. ‚verpuppen‘, ‚sich einspinnen‘) wird besonders von Trendforschern eine Tendenz bezeichnet, sich vermehrt aus der Zivilgesellschaft und Öffentlichkeit in das häusliche Privatleben zurückzuziehen.“

Wir Deutschen kennen das: wir nennen es Biedermeier – oder innere Emigration. Der stille Tod der aktiven Bürgergesellschaft, der absolut freie Bahn für die Lumpenelite bedeutet, die sich ja auch nach Herzenslust austobt. Mehr und mehr Tauschmittel – also: GELD – wird aus dem Wirtschaftskreislauf der Bürger herausgesogen … das Meiste über den Staat – wo es den Handel der Bürger untereinander garantieren sollte und dazu benutzt, die Arbeitskraft der Bürger möglichst effektiv auszunutzen – zu ihrem gesundheitlichen, seelischen und wirtschaftlichem Schaden.

Ein schönes System. Jedenfalls: für die „Winner“. Die Looser … landen bei Hartz IV, in Rente oder auf dem Friedhof.

Dann kam das Internet – und die ersten Warnungen der Elite ließen nicht auf sich warten. Anders als der Normalbürger wussten die natürlich sofort, welche Gefahr da drohte: unkontrollierte Meinungsbildung. Das System, an dem man so fein gefeilt hatte, drohte ein Loch zu bekommen. Und dann: kam Facebook. Vier Studenten hatten es am 4.2.2004 ins Leben gerufen, einer davon war Marc Zuckerberg. Facebook startet als ganz kleine Intiative von Nonames – aber traf auf großen Wiederhall bei der Menschheit. 1,44 Milliarden Menschen stehen dort miteinander in Kontakt – einigen die sich auf einen Weg, den die Welt in Zukunft gehen sollte, sind die Sonderinteressen der Lumpenelite in Gefahr.

„Cocooning“ entspricht halt nicht der Natur des Menschen. Er ist ein soziales Wesen, das Gemeinschaft sucht und braucht, als Eremit in Luxustempeln (auch: moderne Einfamilienhauswohnkultur genannt) fehlt ihm was – auch wenn er so optimal zu kontrollieren ist. Dabei hatte man soviel aufgewendet, ihn auf seiner Couch zu halten (siehe Antimedien):

Der amerikanische Medizinerverband American Medical Association hat geschätzt, dass ein Kind bis zum Abschluss der Grundschule bereits mehr als 8.000 Morde und mehr als 100.000 Gewalttaten im Fernsehen gesehen hat. Jugendliche, die in Haushalten mit Kabelanschluss und Videorekorder aufwachsen, haben bis zu ihrem 18. Lebensjahr 32.000 Morde und 40.000 versuchte Morde gesehen. Für Deutschland hat sich Helmut Lukesch mit seinen Mitarbeitern um das Thema Gewalt im Fernsehen gekümmert. Dabei untersuchte er zwischen dem 18. März und dem 5. April des Jahres 2002 insgesamt 438,2 Stunden Fern-sehprogramm. Sein Ergebnis: In 78,8 % aller Sendungen kommt Gewalt vor. Noch zu Beginn der 90er Jahre lag dieser Wert bei knapp 48 %. In jeder Stunde Fernsehprogramm werden im Durch-schnitt 4,12 schwerste Gewalttaten (z.B. Morde) und 5,11 schwere Gewalttaten (z.B. Schlägereien) gezeigt.

Ja – die Flut von Krimis hat Folgen – auch wenn man nur zuschaut (siehe arbeitsblaetter.stangl-taller)

„Es zeigte sich, dass innerhalb des Zeitraums von zwei Jahren in der Gemeinde mit eingeführtem Fernsehen das Aggressionsniveau zunahm: Die verbale Aggressivität verdoppelte sich, und die körperliche Aggressivität war nahezu verdreifacht – ein hochsignifikantes Ergebnis. Dies betraf sowohl Jungen als auch Mädchen in allen untersuchten Altersklassen. Man fand weiterhin einen Zusammenhang zwischen der Zeit, die die Kinder und Jugendlichen vor dem Fernseher zubrachten, und der Gewaltbereitschaft.“

Der „Erziehungsauftrag“, den Medien sich selbst gerne geben, erreicht hier ganz seltsame Dimensionen – ohne dass sich die Medien groß drüber aufregen. Kein Wunder: bleiben alle zu Hause, läuft das Geschäft ja rund – jedenfalls für die, die einen Platz an den Fleischtöpfen der Konzernwirtschaft zugeteilt bekamen, während die Mehrheit draußen am Grashalm nagt. Nebenbei werden wichtige soziale Fähigkeiten abgebaut: der chronische Gewaltkonsum läßt das Mitleid – einen zentralen, ja: DEN zentralen sozialen Wert – völlig erlöschen (siehe fernuni.hagen): eine wichtige Voraussetzung für die Durchsetzung von Hartz IV.

Man darf ruhig davon ausgehen, dass der Zustand der sozialen Deprivation gewollt war: immerhin fällt Fernsehprogramm nicht vom Himmel, sondern wird „gemacht“ – mit Absicht, Ziel und Plan. Neben der bösen Außenwelt, in der der Mörder droht, gibt es natürlich auch die heile Innenwelt, die präsentiert wird: der gute Jauch verschenkt im Auftrag von RTL Geld an ausgewählte Bürger, die brav Männchen machen – also sinn- und zwecklos angehäuftes Einzelwissen spontan abrufbar parat haben, der gute Bohlen hilft jungen Sängern dazu, Supertalente zu werden, andere züchten bildhübsche Modells, der Gottschalk läßt sich  vom braven Bürger mit tollen Tricks verblüffen – schon mal überlegt, warum solche Moderatoren zu Millionären gemacht werden, während Deutschlands Schauspieler von Hartz IV leben müssen – so wie auch Deutschlands angestellte Lehrer in den Ferien oder Deutschlands Juristen nach Abschluss ihrer Staatsexamen?

Hier wäre übrigens auch mal der Begriff „Lügenpresse“ richtig gewählt (aber in ganz anderem Zusammenhang): in Deutschland ist die Zahl der Morde deutliche rückläufig. 497 waren es noch im Jahre 2000, 2014 nur noch 298 (siehe Statista). Diese Morde hätte die deutsche Krimiszene spätestens nach einer Wocher abgearbeitet, 51 weitere Wochen wären für schöne heile Welt da – wenn es die denn gäbe. Die virtuelle Wirklichkeit, die uns in den Sessel presst, spiegelt die friedliche Wirklichkeit noch nicht mal im Ansatz wieder.

Und dann: kommt Marc Zuckerberg mit einer einfachen Idee – die überwältigende Folgen hat. Ja – was man nicht vergessen darf: der Erfolg von Facebook ist nicht der Erfolg des Marc Zuckerberg, er ist der Erfolg der Nutzer – wie auch bei Amazon und E-Bay. Die Menschen treten heraus aus der Deprivation – und stürzen sich ins dörfliche Leben: auch dort weiß jeder alles über jeden. Aber dort: ist man auch wer. Eine Person, ein echter, lebendiger Mensch mit Ecken und Kanten, Sorgen und Nöten, Gefühlen und Meinungen. Man hat einen Platz, so wie man ist – und nicht, weil man alle Gebote der Werbeindustrie möglichst perfekt erfüllt. Anstatt dass die Menschen den ganzen Tag vor dem Bildschirm sitzen und sie Meinungen des „Experten“ studieren, reden sie wieder miteinander – statt übereinander. Nur: da es Konzern wurde und nicht Staat war, was das organisiert hatte (also: die Gemeinschaft der Bürger), wurde hier wieder private Macht geschaffen. Da muss man mal wieder beten, dass das nicht missbraucht wird.

Natürlich sind es gerade auch die „Experten“, die hier Sturm laufen: ihre arbeitslosen Kollegen haben hier die Möglichkeit, ihre geisteswissenschaftlichen Qualitäten zu kostenlosen Beraterzwecken preis zu geben – jeder hat auf einmal in Sekundenbruchteilen die Möglichkeit, hundert Menschen zu fragen, ob ihm die blaue oder die gelbe Krawatte besser steht – oder ob sie sich endgültig von ihrem Mann trennen soll, ohne dass man für seinen Rat Gebühren bekommt. Und alles sonst stille Leid kann schnell eine ungeahnte Öffentlichkeit bekommen, die man – zur Auszüchtung von Mitleid – lieber nicht gehabt hätte.

Natürlich gilt das insgesamt fürs ganze „Internet“ – nur: bei Facebook wird es sehr persönlich, weil hier 1,4 Milliarden Menschen in Kontakt stehen, ständig neue, unkontrollierte Verbindungen eingehen, Lügen entlarven und – gelegentlich – sogar mal der Wissenschaft helfen (siehe Spiegel):

„Sechs Monate lang versuchte die israelische Altertumsbehörde, ein mysteriöses Objekt zu identifizieren. Dann startete sie einen Facebook-Aufruf – und das Rätsel war innerhalb von Stunden gelöst.“

Das Potential, das die Menschen bei Facebook entfalten können, ist gewaltig. Es ist global, international, eine perfekte Basis für die planetare Zivilgesellschaft, von der ein Kant nur träumen konnte – sich aber sicher war, dass sie sich am Ende der Zeiten – nach Überwindung aller Widerstände- etablieren würde.

Was hier jedoch droht, ist etwas, dass man schon lang im Griff geglaubt hatte: die Selbstorganisation der Menschheit hat wieder eine reale, dörfliche Grundlage. Es ist ja der Grund für alle „Regierung“ und „Expertentum“, dass wir uns angeblich nicht selbst organisieren können – so, wie wir es hundertausend Jahre lang zuvor gemacht haben. Wir brauchen Könige, Fürsten, Priester, Chefs – sonst sind wir zu blöde um auf zwei Beinen zu stehen. Entscheiden Sie selbst, mit wem sie nach dem Absturz ihres Urlaubsfliegers auf eine einsame Insel neu starten wollen: mit einer Ladung von Königen, Priestern, Fürsten und Chefs (oder Fernsehmoderatoren) – oder ihren Facebookfreunden, unter denen höchstwahrscheinlich auch Menschen sind, die es noch gewöhnt sind, echte Arbeit zu tun – und nicht nur anderen vorzuschreiben, wann die wie und wo zu machen ist.

Und was ist mit den Warnungen vor „Facebook“? Nun – wir könnten es dabei belassen, zu sagen: die kommen halt von „Experten“, die wissen, dass ihnen gerade das Wasser abgegraben wird – von der selbstorganisierenden sozialen Zivilgesellschaft. Das bringt nun mal Elitegehälter in Gefahr – bzw. könnte sie auf Normalmaß zurückschrauben. Wir müssen aber nur genau hinschauen, dann wissen wir, was es mit den Warnungen auf sich hat, hier vor allen Dingen Jugendliche betreffend (siehe Frankfurter Rundschau):

„Viele versuchen, über die virtuellen Kontakte all das zu bekommen, was man nur in der risikoreichen Welt da draußen bekommen kann.“

Und wieso ist die Welt da draußen risikoreich? Weil die Jugendlichen durch Fernsehen roher und aggressiver werden – dank der Erziehung durch Medien. Darum bleiben die friedlichen lieber zu Hause – und nehmen die sichereren Wege … bis  man dann merkt, dass eigentlich Milliarden normaler, im Prinzip lebensfroher Menschen nur einer kleinen Clique von Psychopathen gegenüber stehen.

Diese Gefahr – und die überwältigenden Möglichkeiten, die sich für die reine, nicht zweckgebundene Wissenschaft daraus ergeben, werden schon heute gesehen (siehe: Zeitgeschichte-online)

„Die Kommunikation in den Sozialen Netzen geschieht – und das macht es für die traditionelle Wissenschaft teilweise schwierig – in einem eher lockeren Ton und auf Augenhöhe, wie es so schön heißt. Eines der Heilsversprechen der sozialen Medien liegt im einfachen Zugang dazu und im Abbau von Hierarchien: Es ist möglich, wissenschaftliche Diskussionen selbst offen anzustoßen oder daran teilzunehmen, was zu einer begrüßenswerten Pluralisierung der Diskurse führt.“

Abbau von Hierarchien … wen könnte das wohl stören?

 

 

 

 

 

Nachrichten 24.02.2012

power

 

Aus meinem RSS-Reader kopiert:

Da haben wir Karl Weiss über den Ölpreis, Politik und Peak Oil:

„Als Italien im Jahr 1999 den Euro als Währung einführte, lag der Aussenhandelsüberschuss des Landes bei 22 Milliarden Dollar (in US-Zählweise: ‚billion Dollar’). Seitdem hat sich die Aussenhandelsbilanz Italiens dramatisch verschlechtert und liegt heute bei –36 Milliarden Dollar (In US-Zählweise ‚billion Dollar’). Obwohl diese Veränderung viele Gründe hat, einschliesslich der ansteigenen Importe aus China, war der Ölpreis-Anstieg der Hauptgrund. Obwohl die eingeführten Mengen um 388 000 Fässer (‚barrel’) täglich geringer sind als 1999, muss Italien heute etwa 55 Milliarden Dollar (billion Dollar) pro Jahr für Ölimporte zahlen, im Vergleich mit 12 Milliarden Dollar (‚billion Dollar’) im Jahr 1999. Das ist ein Wert in der Nähe des aktuellen Handelsbilanz-Defizits. Der Ölpreis ist sehr wahrscheinlich eine der wesentlichen Ursachen für die Euro-Krise im südlichen Europa, wo die Länder völlig von ausländischem Öl abhängen.“

Die neue Rheinische Zeitung über Korruptionsmöglichkeiten in Deutschland:

Der Zugang zu Dokumenten der öffentlichen Verwaltung ist gemäß Zivilpakt und der Rechtsprechung der Europäischen Konvention für Menschenrechte ein Menschenrecht, wird international als Voraussetzung für die Demokratie angesehen und ist wichtig im Kampf gegen Korruption. Die Haltung der deutschen Regierungen zu diesen Themen ist im Vergleich mit anderen Ländern äußerst fragwürdig.

Jochen Hoff im Entenhaus über die Anpassung der Bibel an die heutige Zeit:

Nachdem die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) des Herrn Kannegiesser von Gesamtmetall schon die Sprachhoheit über Begriffe wie sozial, gerecht und Verantwortung mit millionenschwerer Propaganda und kräftiger Unterstützung der wirtschaftsfaschistischen Medien übernommen hat, fordert nun Marlehn Tieme aus dem Aufsichtsrat der Deutschen Bank das die Verkündigung des Evangeliums, also schlußendlich die Bibel selbst umgeschrieben wird, damit sie endlich den Forderungen der „Funktionseliten“ also den Forderungen der Reichen entspricht:

„Die Kirche hat oftmals nur mit dem Finger auf Verantwortungsträger gezeigt“, erklärt EKD-Ratsmitglied Marlehn Thieme, die Direktorin der Deutschen Bank ist. Die Kirche müsse einsehen, dass es „Funktionseliten in dieser Gesellschaft“ gibt. Es gelte, das Evangelium ihren Bedürfnissen entsprechend zu verkündigen.

Die Grundrechtepartei (wer auch immer das wieder ist) echauffiert sich über den Versuch, die Hartz4 Klageflut einzudämmen:

Von exekutiven Weisungen abhängige Richter auf Probe (Hilfsrichter) entscheiden am Sozialgericht Berlin in fast 50 Prozent aller Hartz-IV-Klagen mit dem Ergebnis von Nichturteilen. Die gesetzlichen Bestimmungen verbieten den Einsatz von Richter auf Probe als Einzelrichter oder Vorsitzende einer Kammer aus gutem Grunde, denn das Grundrecht auf den gesetzlichen Richter gemäß Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG erfordert einen persönlich und sachlich von Weisungen unabhängigen Richter gemäß Art. 97 GG.

Dieses Grundrecht auf den gesetzlichen Richter ist jedoch am Sozialgericht Berlin unbekannt. Im Jahre 2011 wurden dort nach vorliegenden Informationen 47 Richter auf Probe und 67 Richter auf Lebenszeit für Hartz-IV-Verfahren eingesetzt. Tendenz steigend.

Persönlich und sachlich von Weisungen der Exekutive abhängige, willfährige Richter auf Probe entscheiden also in hoher Zahl ohne grundgesetzliche Grundlage in unzulässigen Ausnahmegerichten, ob einem Hartz-IV-Empfänger Recht gewährt wird. Zweiklassenjustiz und Bedarfsrecht – das Grundgesetz stört da nur.

Markus Gaertner berichtet über das „Memorandum of Understanding on Specific Economic Policy Conditionality„, mit dem Griechenland endgültig ruiniert werden soll:

Die Gläubiger der EU haben den Griechen eine Checkliste mit Reformaufgaben überreicht, die es in sich hat. Satte 51 Seiten ist das “Memorandum of Understanding on Specific Economic Policy Conditionality” lang.

Es ist ein Grusel-Kabinett an Auflagen, die von der Schlankheitskur des Verwaltungsapparates über eine gepfefferte Steuerreform bis hin zu einer Straffung des Regierungsapparates reichen. Die Details sind so erstaunlich präzise ausgearbeitet, dass man sich fragt, warum nicht drinsteht, wie Herr Papademos seine Bleistifte auf den Tisch legt – wenn er ab April überhaupt noch einen hat.

Dazu passt der offene Brief von Mikis Theodorakis über die Zerstörung von Griechenland, den wir bei Gegenmeinung (wogegen eigentlich?) lesen können:

Es gibt eine internationale Verschwörung mit dem Ziel der Vollendung der Zerstörung meines Landes. Sie begannen 1975 mit Ziel die neugriechische Kultur, sie fuhren mit der Perversion unserer neueren Geschichte und unserer nationalen Identität fort und versuchen jetzt, uns mit Arbeitslosigkeit, Hunger und Verelendung auch biologisch auszulöschen. Wenn sich das griechische Volk nicht vereint erhebt um sie zu aufzuhalten, ist die Gefahr der Auslöschung Griechenlands existent. Ich siedele sie in den nächsten zehn Jahren an. Von uns wird nur das Andenken an unsere Zivilisation und unsere Kämpfe für die Freiheit verbleiben.

„Medien-Lügen“ über Medien-Lügen (inklusive eines Links zu der Liste der griechischen Steuersünder):

Die Süddeutsche Zeitung nimmt also ein Bild und verkehrt es genau ins Gegenteil vom eigentlichen Geschehen. Damit hat sie einen anderen Beweis erbracht: Wenn man für die Troika Propaganda machen will muss man Bilder verfälschen, denn anscheinend findet man nicht mal eine kleine Gruppe von Leuten, die wirklich hinter den Zwängen der Merkozy-Diktatur stehen.

Warum sollten sie auch? Der Mindestlohn wurde auf 590 Euro Brutto (!) gesenkt, bei fast gleichen Lebenshaltungskosten in den Städten wie in Deutschland und Österreich. Die Griechen können von ihrer Arbeit nicht mehr leben, ganz zu schweigen von Pensionskürzungen und Sozialabbau. Doch während die griechischen Normalos all das über sich ergehen lassen müssen, leben ihre Reichen weiter in Saus und Braus. Sie haben ihr unmoralisch, meist aber sogar ungesetzlich angeeignetes Vermögen längst außer Landes geschafft, insgesamt 200 Milliarden Euro.

Prekaer.info (ne, kannte ich bisher auch nicht) bringt ein paar gute Gurken (Blödsinn, Gründe), NICHT bei Amazon zu kaufen:

Nach den Kriterien unserer Jury hat sich der Versandhandel von Amazon Deutschland durch die Praxis preiswürdig erwiesen, insbesondere zu Boom-Zeiten wie der Vorweihnachtszeit 14-tägige unbezahlte Praktika vor eine Arbeitsaufnahme vorzuschalten. Dabei hat sich Amazon den eingesparten Lohn der Erwerbslosen über das jeweils zuständige Jobcenter als „Maßnahme zur Aktivierung und Wiedereingliederung“ bezahlen lassen.

Nicht unerwähnt lassen wollen wir auch einige problematische Geschäftspraktiken Ihres Unternehmens: Den Vorwurf, den Sozialstaat auszunutzen, der Erwerbslosen pauschal gemacht wird, reichen wir Amazon aus guten Grund weiter! Fast 1 Million Euro, die Sie durch Ihre Praxis der unbezahlten Praktika für Erwerbslose im Jahre 2010 laut der Regionaldirektion NRW der Arbeitsagentur an Löhnen gespart haben (10), ging zu Lasten des Steuer- und Beitragzahlers.

Über die Datensammlungswut der EU, diesmal das „Frühwarnsystem FWS“ (klingt wie ein Konstrukt aus einem schlechten SF-Film):

Das Frühwarnsystem FWS ordnet Verdächtige in fünf Gefährlichkeitsstufen ein. W1 ist die unterste Stufe, W5 die höchste. In letztere Kategorie fallen Personen oder Unternehmen, eventuell ganze Staaten, die vom EU-Rat im Rahmen der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik sanktioniert werden. Diese werden meist auch von den Vereinten Nationen angeprangert, weshalb sich hier weniger das Problem stellt, das der Europäische Bürgerbeauftragte, der Grieche Nikiforos Diamandouros, nun in Bezug auf das FWS in einem Verfahren verfolgt.

Aussagen, ungefiltert im ORF (…und viel zu kurz):

Offensichtlich gibt es seit einigen Wochen beim ORF einen verantwortungsbewussten „Mutbürger“, der den üblichen Filter der System-Medien, ein Stück weit geöffnet hat. Sie sehen hier einen Zusammenschnitt, der mit Abstand, ehrlichsten Diskussionsrunde, die im deutschsprachigen Fernsehen jemals zu sehen war. Dank Roland Düringer, der seit der letzten Sendung von „Dorfers Donnerstalk“ (unfreiwillig) als DIE prominente Gallionsfigur der österreichischen Wahrheitsbewegung betrachtet werden darf, haben viele Zuseher erstmals von der Bandbreite der möglichen Szenarien gehört. Die teils emotionale Ausführung kombiniert mit der augenscheinlichen Ernsthaftigkeit, lassen keinen Zweifel offen und bestätigen dem Zuseher, dass wir hier tatsächlich seine persönliche „Wahrheit“ vorgetragen bekommen. Unterstütz wird er dabei unter anderem von Konstantin Wecker.

Das Letzte:

Das Prollblog (unter den ersten Zehn meiner Lieblingswebseiten) über die Macht der Masse:

Und das Allerletzte (in dieser Liste), der Bundespräsident der Herzen (das wird er wohl nicht mehr los):

Bundespräsident der Herzen war Gauck doch auch mal, oder? Das lässt auf die nächste Amtszeit hoffen.

 

 

Offene Schlacht gegen Wikileaks

Na Freunde, zur Zeit können wir uns tatsächlich das Imperium schlägt zurück im Original angucken. Allerdings habe ich das Gefühl, das es eher mal wieder „das Imperium führt einen Präventivkrieg“ heißen sollte.

Was haben wir nicht im Vorfeld für tolle Sachen lesen dürfen. Die neusten Veröffentlichungen würden einen Teil der Geschichtsschreibung verändern und was weiß ich nicht noch. Unsere großartigen Medien haben dann doch eher Klatsch und Tratsch aus dem US-Botschaftsklo draus gemacht. Schon traurig wenn der Spiegel mehrere Wochen vorher das Material zur Verfügung hat und dann nur blöde Geschichten von Teflon Merkel, dem blöden Horst aus Bayern und Scheißguido der nichts kann und zu nichts zu gebrauchen ist macht. Zum Einen ist das überhaupt nichts Neues und zum Anderen wird so ein Ausschnitt aus der Realsatire die sich deutsche Politikelite nennt wohl kaum die Geschichtsschreibung verändern. Das der Gelprinz ein ganz großer U S A rschkriecher ist, dürfte wohl auch keinen gewundert haben. Geiler fand ich da schon den Maulwurf in der FDP, Der den Amis brühwarm jeden Mist aus den Koalitionsverhandlungen erzählt hat. Ich habe noch meine Zweifel ob Gödis Bürohengst wirklich der Verräter war. Die Idee das es der Rösler Phillip sein könnte war mir viel sympathischer, aber Dem Traue ich im Prinzip eh alles zu. Ach ja, die Idee ist übrigens nicht aus der Heute Show, sondern stand Anfang der Woche schon bei Duckhome:  http://www.duckhome.de/tb/archives/8641-Philipp-Roesler-Der-Spion-der-die-soziale-Kaelte-brachte.html .

Das die Arabs im Allgemeinen und da Saudi Arabien im Besonderen gerne den Iran wegblasen wollen und die Amis sich ein kacken, weil Pakistan so eine Scheißregierung hat, fand ich da schon interessanter. Auch das der Mossad sich befleißigt gefühlt hat die Grüne Revolution im Iran zu befeuern hat mich gefreut, auch wenn ich schon damals gesagt habe das ich mich wundere, wenn Iraner mit Demoschildern in der Sprache des Erzfeindes auf die Straße gehen. Jedenfalls habe ich bisher noch nichts gesehen, was die Ankündigung einer neuen Geschichtsschreibung gerechtfertigt hätte.

Nichts über Interventionen der Amis während der deutschen Vereinigung, nichts zum 11.September, kein zünftiger politischer Mord; im großen und Ganzen nicht viel Aufregender als die Stuttgard21 Schlichtung.

Nun hat Assange allerdings einen entscheidenden Fehler gemacht, bei dem es mich nicht wundern würde, wenn sich irgendein bescheuerter amerikanischer Patriot findet, der Ihm das Licht ausbläst. Immerhin hat sich sogar schon ein Mensch der sich Politikwissenschaftler schimpft hin gestellt und Assanges Kopf gefordert.

Ich würde behaupten, das ein Großteil der US-Politik von der Wall Street aus bestimmt wird, also ist es wohl kaum verwunderlich, das der Feldzug der USA gegen Wikileaks mit der Ankündigung des Dossiers gegen 2 US Großbanken begonnen hat. Plötzlich war der schwedische Haftbefehl wieder aktuell, dann schmiss Amazon die Leute von Ihrem Server, danach wurden die Denic Domains gesperrt, nun hat PayPal das Konto von Wikileaks eingefroren. Das Die bei Paypal total Scheiße sind konnten wir neulich ja auch in Plusminus auf der ARD sehen.

Über die Motivation von Assange will ich mich hier nicht auslassen. Ich habe keine Ahnung ob Er wirklich der Idealist ist, für den Er sich ausgibt, oder ob Er einfach nur ein geltungssüchtiger Spinner ist, Der mit dem Feuer spielt. Von der Theorie, das Er für die US-Regierung arbeitet halte ich persönlich für abwegig, jetzt noch mehr, da wir sehen können, wie der Feldzug des Imperiums läuft und die Luft für Wikileaks dünner zu werden scheint. Allerdings bin ich der Meinung das, gerade weil fast alle linientreuen Regierungen und alle Systemschreiberlinge gegen Ihn zu sein scheinen Er alle Unterstützung bekommen muß Die wir geben können. Wer kann sollte Spenden, wer Webspace hat sollte Diesen zur Verfügung stellen und wer hat sollte selbstverständlich sein Amazon und Paypal Konto kündigen und sämtliche Amazon Werbung von seinen Seiten nehmen. Oder wollt Ihr Euch etwa nachsagen lassen, das Ihr mit den Scheißläden sogar noch Geschäfte gemacht und Euer Gewissen für ein paar elende Cents verkauft habt?

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