Google ist groß. Google ist mächtig. Googlen ist fester Bestandteil unseres Sprachgebrauchs. Der Tech-Gigant aus den USA hat einen weltweiten Marktanteil von bis zu 90 Prozent. Doch viele Menschen fühlen sich damit nicht wohl. Die Speicherung unserer Suchanfragen und Zugriffe, unserer Kontakte und Kalendereinträge macht uns zunehmend gläsern. Google kennt uns teilweise besser als wir uns selbst.
SNA-Moderator Benjamin Gollme stellt Ihnen heute eine Alternative vor. „DuckDuckGo“ verspricht anonymes Surfen ohne Werbetracker. Wir zeigen, wie sich die Suchergebnisse der beiden Maschinen unterscheiden und wie DuckDuckGo als Standard festgelegt werden kann. Allerdings gibt es auch an der kleinen „Ente“ Kritik. Ist DuckDuckGo gar nicht so anonym, wie es behauptet?
Christian Lindner / FDP zum #MegaLockDown
Der Bundesvorsitzende der FDP, Herr Christian Lindner, informiert uns darüber, dass hinter verschlossenen Türen der komplette Lockdown Deutschlands von Merkel und Co. besprochen wird. Nicht nur das Parlament und alle anderen Parteien werden ausgeschlossen, auch alle Bürger.
https://www.wiki-tube.de/videos/watch/cece4538-16d1-46b1-be80-39e26b7ddc61
Gilead Pharmaceutical are taking advantage of their patent on a drug that’s helping COVID-19 patients, Remedesivir. They’ve given the drug a ridiculous price, especially considering that the US government funded the drug. Once again, the US is #1… this time it’s #1 in failing its citizens.
Freitag, 29.4.2017. Eifel. Ja, was waren das für Zeiten – Ende der siebziger Jahre. Die Gesellschaft war im Umbruch. Ganz große treibende Kraft: die Musik – besonders die „Negermusik“ mit „Stromgitarren“. Aber es gab noch mehr: ein Erwachen an Spiritualität, an Verantwortungsgefühl für den ganzen Planeten, zunehmen mehr Menschen wurde klar: es ist unwichtig, ob die Fabrik vom kapitalistischen Ausbeuterbaron der Union oder vom Kommissar der KPD geleitet wird: die Fabrik musste weg, sie verseuchte den Lebensraum ganzer Generationen. Es war ja damals auch eine gefährliche Zeit: gegen Kapitalismus zu sein war verboten und führte per Berufsverbot schnell zur Arbeitslosigkeit, überhaupt war echtes „links-sein“ gefährlich, damals war man dann sofort ein „RAF-Sympathisant“ so wie man heute bei jeder Kritik an staatlichem Handeln ganz schnell „rechts“ wird (…also ob „links sein“ in diesem Land jeweils „gut“ war). Darum war es elegant, den Protest gegen die Nato, gegen die Atommeiler, gegen die grassierende Umweltzerstörung auf einer bislang unbeobachteten Flanke durchzuführen: dem Kampf um die Umwelt. Das verunsicherte das Establishment (das sich gerade positionierte, um die Oberherrschaft über die Musikkultur wieder zurück zu gewinnen – was heute zu 95% gelungen ist), war man sich doch nicht klar, ob „Umweltschutz“ nicht vielleicht doch irgendwie „antiamerikanisch“ war – oder vielleicht sogar irgendwie „links“.
Man konnte derzeit interessante Beobachtungen machen: es ging das Gerücht herum, dass Wale intelligent seien … und die Aktivitäten des Greenpeaceschiffes wohlwollend begleiteten. Die große Liebe meines Lebens brach damals zu einer Wochenendreise zu einem Bauernhof auf (heute würde man sagen: Öko- oder Biohof), wo der Kohl nach Mondzyklen gepflanzt wurde: ich war sehr interessiert an den Ergebnissen – leider starb mein großer Schwarm auf dieser Reise bei einem Autounfall – kam nie am Zielort an. Es gab diese erstaunlichen Berichte vom schottischen Dorf Findhorn, wo Biologen und Theologen aus aller Welt anreisten, um einem Mysterium auf die Spur zu kommen: auf kargstem Boden wuchsen dort Riesenkürbisse … weil man mit Naturgeistern sprach. Der amerikanische Ethnologe Carlos Castaneda brachte der Welt die spirituelle Sichtweise indigener Völker nach (wobei es egal ist, ob er es selbst erlebt hat oder es eben nur aus den alten Schriften über die Indianer herausfilterte), in Deutschland reagierte die wissenschaftliche Welt positiv auf diese Veröffentlichungen, mit seinen Werk „Der Wissenschaftler und das Irrationale“ vereinte Hans-Peter Duerr Dutzende von Wissenschaftlern, die Beobachtungen gemacht hatten, die das materialistische Weltbild des Kapitalismus massiv in Frage stellten – und so seine Wurzeln angriffen. Es ging nicht nur um ein „kleines bischen Umweltschutz“ (Dosenpfand) – es ging um eine ganz andere Art zu leben, eine Art, die den nichtmenschlichen Lebewesen auf diesem Planeten auch noch eine Chance gab, das nächste Jahrtausend zu überstehen.
Es gibt sie auch heute noch, diese Informationen, die unser pseudowissenschaftliches, kapitaldogmatisches Weltbild in Frage stellen – zum Beispiel die Existenz von Pilzen, die zwei Milliarden Jahre älter als erlaubt sind und ohne Licht und Sauerstoff überleben konnten (siehe Grenzwissenschaften) … was zeigt, das älteste menschliche Vorstellungen von „Leben“ als eigenständigem Element (in China neben Feuer, Wasser, Erde und Luft als „Holz“ beschrieben) der Wahrheit näher kommen als der barbarische Steinzeitmaterialismus der Moderne, der aber unabdingbar zum Betriebssystem des umweltvernichtenden Kapitalismus gehört. Was aus diesem Fund folgert? Nun – wir dürfen mit einem Universum voller Leben rechnen, dass sich überall – aus eigener Kraft – manifestiert. Da wir ein sehr junger Planet sind, wird es wahrscheinlich, dass „dort draußen“ Zivilisationen existieren, die Milliarden von Jahren älter sind als wir – und deren Technik uns so unbegreifbar ist wie dem Neandertaler ein I-Phone. Ja- damals behandelten wir im Philosophiestudium die Intelligenz von Walen und Delfinen – gemäß den Definitionen der Philosophie waren sie als intelligent anzusehen, gemäß den Definitionen des Kapitalismus waren sie nur verwertbare Biomasse … woran Sie schon jetzt erkennen können, welche Qualifikationen ein Biologe haben muss, um eine Festanstellung in der Industrie zu bekommen.
Aus dieser gewaltigen, die ganze Republik umfassenden Gegenbewegung erwuchsen bald die GRÜNEN – eine Partei, die der politische Arm der alternativen Kultur sein sollte, eine Partei, die den Satz „Mehr Demokratie wagen“ (Willy Brandt, SPD) in die Realität umsetzen wollte: Basisdemokratie war gefragt, alternativ zu Ämterhäufung und Machtkonzentration.
Und heute – 37 Jahre nach ihrer Gründung: sind die Grünen am Ende. Es ging schnell. Innerhalb nur eines Jahres verloren die Grünen zwei Drittel ihrer potentiellen Wähler, aktuell drohen sie aus den ersten Landsparlamenten (NRW) zu fliegen. Die Hälfte der deutschen Wähler könnte insgesamt ganz auf die Partei verzichten (siehe Mopo) – und schaut man genauer hin, versteht man auch warum (siehe Basisgruen):
„Zu Beginn machten Studenten einen Großteil der Grünen aus. Daher galt die Partei nach ihrem Einzug in verschiedene Landesparlamente und den Bundestag als Nachfolger der sogenannten Außerparlamentarischen Opposition (APO) auch 68er-Bewegung genannt. In den Anfangsjahren sahen auch viele Erwerbslose und Hausbesetzer ihre Interessen von den Grünen vertreten.
Heute stellen Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes mit rund 45 Prozent fast die Hälfte aller Parteimitglieder von Bündnis 90/Die Grünen. Hinzu kommen jeweils etwa ein Viertel Freiberufler und Angestellte. Lediglich vier Prozent stammen aus der Arbeiterschaft.“
Die Grünen sind … die Partei der Staatsdiener geworden. Eine Partei von Bessermenschen, deren Mitglieder vor allem eins im Sinn haben: aus der Position der wirtschaftlichen Gewinner des Kapitalismus heraus andere als unvollkommene Untermenschen zu definieren, weil sie Fleisch essen, Diesel fahren oder kein Haus mit steuerlich subventionierten Solarzellen auf dem Dach haben … und kein Geld für Einkäufe im Bioladen (siehe Bpb):
„Seit Gründung der GRÜNEN hat sich das Alter ihrer Wählerschaft geändert: Von 80 Prozent ist der Anteil der unter 35-Jährigen auf 10 Prozent gesunken. Auch die soziale Zusammensetzung hat sich gewandelt. Die Wähler der Partei haben überdurchschnittlich hohe Einkommen und sind vornehmlich im Dienstleistungs- und Bildungsbereich beschäftigt.“
Koalitionen mit dem „Klassenfeind“ – der Banken- und Kapitalpartei CDU – sind inzwischen nicht nur möglich, sondern sogar ausdrücklich erwünscht – und sie funktionieren auch gut … wie man in Hessen und Baden-Würtemberg sieht.
Die Ergebnisse grüner Politik? Das größte Artensterben seit den Dinosaueriern (siehe ntv), wobei als Ursache gerne „der Mensch“ genannt wird – und nicht der Moloch Kapitalismus mit seiner eindimensionalen „Macht-euch-die-Erde-untertan“-Wissenschaft. Menschen an sich – das beweisen die indigenen Stämme – können sehr wohl mit der Natur in Einklang leben; wo Natur jedoch nur aus geistlosem Urschlamm hervorgekrochene Biomasse ist, kann man bedenkenlos frei schalten und walten: völlig ohne Hirn und Verstand. Das Umweltbundesamt sieht inzwischen das Artensterben noch nicht mal mehr als Problem an, in seinen Datensammlungen (siehe Umweltbundesamt) sucht man vergeblich nach dem Feldhamster – so vergeblich wie auf unseren Feldern. Unglaublich, oder? Es dreht sich alles nur noch um das Einfamilienhaus des Grünbonzen: es will für sich möglichst saubere Luft, gesundes Essen, ein feines Gewissen und einen SUV der Marke Audi – uninteressant sind die 1,7 Millionen Kinder, die jedes Jahr an Luftverschmutzung sterben (siehe Zeit), die Tatsache, dass unsere Umweltgifte jetzt schon in 10000 Metern Tiefe die Fische vergiften (siehe Zeit) oder das der kapitalistische Lebensstil selbst einzig und allein Ursache für das ökologische Desaster ist und zu neuen Herrenmenschentypen führt, wie wir sie aus der Kolonialzeit kennen (siehe Zeit):
„Je freizügiger und egozentrischer sich die Abkömmlinge der konsum- und technikaffinen Kulturen aufführen, desto überlegener dürfen sie sich fühlen, und desto gedemütigter stehen die Zurückgebliebenen da. Kulturen, die an traditionellen, zumal religiösen Maßstäben ausgerichtet sind, verlieren jeden Schutz davor, ihren Modernisierungsrückstand vorgeführt zu bekommen“
Der pseudogrüne Herrenmensch zeigt sich als besonders widerlicher Verwandter des alten Kolonialherren und seines Schwagers, des Industriebarons. Er sieht sich gerne in der Rolle als Ankläger und Lehrmeister der ganzen Nation, jagt die Fleischesser mit besonderer Niedertracht … vergisst aber ganz zu erwähnen, dass die Zustände in der Massentierhaltung im Prinzip erstmal nichts mit dem Fleischkonsum zu tun haben, sondern mit der industriellen Mechanisierung der Nahrungsmittelproduktion. Hier würde man aber die Wurzeln das Kapitalismus angreifen … wer möchte das schon wirklich. Nachher streichen die Arbeitgeber wohldotierte Pöstchen für verrohte Grüne. Verroht? Ja – das kommt von der Ex-Grünen Jutta Ditfurth, die die Grünen als „Partei der vorrohten Mittelschicht“ ansieht – und uns darüber aufklärt, warum das so ist (siehe Spiegel):
„Die Täuschung irgendwie „anders“ zu sein gelingt nur, weil die heutigen grünen Wähler getäuscht werden wollen und selber täuschen. Die Grünen sind die Partei der gehobenen und auch der verrohenden Mittelschicht. Man attestiert sich wechselseitig ein alternatives Image. Mittvierziger in gutbezahlter Position mit zwei Kindern, Eigenheim, Vermögen, Aktien und regelmäßigen Flugreisen, die die Grünen wählen, weil sie schick sind, werden sich von mir nicht davon überzeugen lassen, dass die Grünen keine soziale Partei sind, weil sie das gar nicht interessiert.“
Wir erfahren sogar noch mehr von den Dimensionen des grünen Verrats an den eigenen Idealen … und dem knallharten Willen unserer Leitkultur, alle politischen Alternativen in Europa umgehend zu kontrollieren:
„Özdemir war 2002 nach der Bonusmeilen-Affäre und dem Skandal um einen Privatkredit, den er von dem PR-Berater Hunzinger bekommen hatte, eine Zeitlang aus der deutschen Öffentlichkeit verschwunden. Er war in den USA, gefördert vom German Marshall Fund, und hat eine Art Zusatzausbildung gemacht. Danach folgte der steile politische Aufstieg – und plötzlich sitzt er in allen möglichen Gremien, die immer etwas damit zu tun haben, wie sich Europa und Deutschland zu den USA verhalten. Im Oktober 2010 veröffentlichte Wikileaks rund 400.000 Geheimdokumente zum Irak-Krieg. Das fand Cem Özdemir ethisch bedenklich. Aber die Grünen waren mal für Transparenz!“
Klingt irgendwie nach „Verschwörungstheorie“ … allerdings ist „Verschwörungstheorie“ ja nur ein Terminus Technikus für „verbotene Wahrheiten“ – an die wir uns längst gewöhnt haben. Noch eine Wahrheit aus dem Hause Ditfurth (… die ja selber gerne Verschwörungstheoretiker jagt)? Gerne, aus gleicher Quelle:
„Ich habe die Einflussnahme der US-Regierung auf hiesige Politiker ja selbst erlebt: Als ich Bundesvorsitzende der Grünen war, wollte das US State Department Kontakt zu mir aufnehmen. Ich sagte: kein Interesse. Bei meiner Vortragsreise 1987 durch die USA haben sie es trotzdem versucht. In der Georgetown University in Washington stand ich plötzlich vor einem geladenen Publikum – darunter jede Menge Uniformträger und CIA-Mitarbeiter. Wir haben uns lautstark gestritten – ein ehemaliger Stadtkommandant von Berlin brüllte los: „Wenn wir gewollt hätten, hätte es die Grünen nie gegeben!“ Mein Gastgeber von der Universität versuchte nach der Veranstaltung, mich dazu zu überreden, an einer Studie über die Grünen mitzuschreiben. Da hätten auch schon andere Grüne zugesagt – „gute Freunde“ wie Otto Schily und Lukas Beckmann.“
„An einer Studie mitschreiben“ heißt auf Deutsch: Geld nehmen. Jetzt führt der Mann mit der unklaren Anbindung an ausländische Machtapparate die Grünen … und es wird einem fast schon übel, wenn man liest, wo er sich so herumtreibt (siehe Deutsch-türkische Nachrichten):
„Cem Özdemir gehört zu den wichtigsten deutschen Unterstützern der neokonservativen US-Denkfabrik „Project for a New American Century“ (PNAC). Die wichtigsten Mitglieder des PNAC sind unter anderem Dick Cheney, Donald Rumsfeld, Paul Wolfowitz oder auch der Ex-CIA-Chef James Woolsey.“
Was man da nicht alles erfährt: Abschaffung des Kündigungsschutzes – für Grüne kein Problem, Abschaffung des Antidiskriminerungsgesetzes – Grüne voll dabei; Jagd auf Wikileaks – der Cem ist ganz vorne mit dabei – zum Schutz der geopolitischen Ziele der USA … weshalb der gute Cem auch mit dem Baron von Guttenberg einer Meinung war, dass Deutschland sich an der Zerstörung des lybischen Staates hätte beteiligen sollen.
Er tritt damit in die Fußstapfen eines ganz großen Grünen – Joschka Fischer – der die Grünen in den Krieg gegen die Armen im In- und Ausland geführt hat, einen Krieg, den der deutsche abhängige Eigenheimbesitzer nur zu gern führt, hält er ihm doch die lästige Konkurrenz vom Markt: im Ausland wurde Jugoslawien bombardiert (begleitet durch eine kriegslüsterne Medienkampagne in Deutschland, die auch mal zu platten Lügen griff – siehe Nachdenkseiten), im Landesinneren wurde der Krieg „Reich“ gegen „Arm“ vom Zaun gebrochen, in dem man einfach mal den Spieß umdrehte und den Arbeitslosen selbst dafür verantwortlich machte, dass sein Stahlwerk abgebrochen, seine Autofabrik geschlossen oder seine Drogeriekette bankrott gegangen war. Er selbst war auf einmal verantwortlich dafür, dass die Konzerne lieber Kinderarbeit in Asien in Anspruch nahmen anstatt Qualitätsarbeit aus deutschen Landen: der grüne Herrenmensch brauchte keine Arbeiter, er wurde ja von den Herren gewählt, die peinlich darauf achteten, sich ein Werteuniversum zu schaffen, in dem sie – vegan, kosmopolitisch, amerikagläubig – die Krone der Menschheit darstellten.
Ja – Joschka Fischer, der sich einer „strategischen Partnerschaft“ mit Madelein Albright rühmt (siehe Stern), jener Frau, die den Tod von 500 000 iraktischen Kindern für „akzeptabel“ hät (siehe Fembio) und von Professoren in den USA selbst als Kriegsverbrecherin gehandelt wird (siehe claremontindipendent): kein Problem für einen echten Grünen von Schrot und Korn, der bis heute nicht gegen die Aussage des RWE-Chefs vorgegangen ist, dass er ihn gekauft hätte (siehe Stern, wie oben). Für solche Grünen – die den Menschen im allgemeinen als das große Übel des Planeten ansehen – sind Massen von Toten nur gut für die Umwelt – wenn es denn ungrüne Untermenschen sind, die ihren Müll nicht ordentlich trennen und kein Geld für den grünen Bioladen haben.
Selbst aktuell erleben wir heute die andere supergrüne Führungskraft – Katrin Göring-Eckhard – als äußerst klassenkämpferisch … wahrscheinlich, ohne dass sie es noch selbst bemerkt (siehe Tagesspiegel):
„Ich habe dafür gekämpft, dass das Schulessen in die Hartz-IV-Pauschale aufgenommen wurde. Das hatte zur Folge, dass das Essen nicht mehr vom Amt bezahlt werden musste, sondern von der Familie. Leider meldeten daraufhin viele Eltern ihre Kinder vom Schulessen ab. Kinder wurden dadurch ausgegrenzt. Das war für mich eine bittere Erfahrung.“
Nun – der Hartz-IV-Abhängige ist durch reine Not gezwungen, streng betriebswirtschaftlich (wie jeder Unternehmer) zu handeln: Schulessen ist teuer (bis zu 3,90 Euro pro Mahlzeit – siehe Der Westen) … das Mittagessen allein würde den Regelsatz für Kinder (2,90 Euro am Tag) weit übersteigen, der Arbeitslose hat aber nicht nur den grünen Gnadenakt zu bedienen, sondern auch für Frühstück und Abendbrot seiner Kinder zu sorgen. Zu hohe Mathematik für die abgebrochene Theologiestudentin – aber lebensnotwendige Handlung für die Entscheider und Finanzverantwortlichen in der Bedarfsgemeinschaft. Aber man darf ja auch „bitter“ reagieren und den Armen so einfach mal ein hohes Maß an Asozialität unterstellen … weil man dank staatlicher Subventionierung ganz oben auf der Leiter steht.
Klar gäbe es noch grüne Politikfelder, die zu bearbeiten wären. Umweltschutz, zum Beispiel. Doch dafür ist die Lehrerpartei einfach zu blöde – um es mal deutlich zu sagen. Ja, es gibt ein Fahrverbot der schwarz-grünen Landesregierung für Diesel in Stuttgart, um die Feinstaubwerte zu senken (siehe Zeit). Das Schiffsdiesel jedes Jahr 60000 Menschen töten und allen die 15 größten Dieselqualmer mehr Schwefeldioxyd produzieren als alle Autos der Welt zusammen (siehe 20minch) – uninteressant. Arme haben keine Schiffe. Dass man ohne Dieselautos in Deutschland das Klimaziel unmöglich erreichen kann (siehe Spiegel): unwichtig, dass Dieselautos deutlich weniger vom seltenen Rohstoff Öl verbrauchen: egal, Hauptsache, es lebe der selbstherrliche grüne Aktionismus, der uns schon das Dosenpfand eingebracht hatte.
Zu Zeiten, wo selbst Regierungsmitglieder vor einer drohenden Oligarchie der Reichen reden (siehe Tagesspiegel), wo der Finanzwirtschaft Billionengeschenke des Steuerzahlers zu neuen Höhenflügen durch Gratisspielgeld verhelfen (siehe Spiegel), wo eine gezielt von oben angekurbelte Inflation (siehe Tagessschau) eine breitflächige Enteignung von Armen befördert, wo Feministinnen bemerken, dass die vielgeliebte Abtreibung zu einem neuen Euthanasieprogramm (zur „eugenischen Selektion“) verkommen ist (siehe Standard), dass – seltsamerweise – die Kinder der Amish in den USA … ohne Impfung … deutlich gesünder leben (ohne Allergien!) als ihre Zeitgenossen (siehe Epochtimes) und inzwischen 40 Prozent der Arbeitnehmer keine Vollzeitstelle mehr haben (siehe Spiegel) gäbe es genug Themen … weit jenseits jenes „Elektroautos“ der NRW-Grünen, das sich bei genauerem Hinsehen auch als Trugschluss erweist (siehe Tagesanzeiger) … mal abgesehen davon, dass sich kaum einer (außer Joschka Fischer) so ein Gefährt für 170000 Euro leisten kann (siehe Teslamotors).
Es wird also dringend Zeit, dass die grüne Lüge in der Versenkung verschwindet – und Platz macht für echte, bürgernahe, realitätsbewusste humane Alternativen, die nicht vom Umweltschutz sondern für den Umweltschutz leben wollen. Alternativen gibt es schon – zum Beispiel die Humanistische Friedenspartei, die echte, zeitgemäße „grüne“ Politik macht – oder die Bewegung „Demokratie in Bewegung„, die sogar zur Bundestagswahl antritt und das alte basisdemokratische Element wieder aufleben läßt.
Was immer die auch bringen: alles wird besser sein als die grüne Lügenpest, über deren Ableben vor allem SPD und CDU erschrocken sind: sie verlieren ihren besten und treuesten Partner. Und echte Alternativen sind dringend nötig: ein Drittel aller Arten sind allein in Deutschland vom Aussterben bedroht (siehe Zeit), nach dem Insektensterben („Der Trend geht zur sauberen Frontscheibe“ – siehe FAZ) folgt nun das große Vogelsterben (siehe bund) – Fakten die zeigen, wie überflüssig, nutzlos und sogar schädlich der grüne Häuslebauer und seine Partei für dieses Land und diesen Planeten geworden sind.
Dienstag, 3.11.2015. Eifel – und Welt. Ich sage es Ihnen gleich zu Beginn: Kritik ist hier nutzlos. Ich weiß, Sie werden sich aufregen, Sie werden versucht sein, sich in der bundesweit gepflegten Kunst des Nörgelns zu versuchen, empört sein, tausend Gefahren sehen, aber ich sage Ihnen: an der planetaren Zivilgesellschaft, der großen Menschheitsfamilie, geht kein Weg vorbei. Das wissen wir schon lange, das ist alles andere als neu. Als sich der Philosoph Immanuel Kant Gedanken über die Funktionsweisen, Chancen und Grenzen der menschlichen Vernunft machte, fiel ihm – quasi als Abfallprodukt – ein Regelwerk für den Frieden in die Hände, er nannte es „Zum ewigen Frieden“ und besagte kurzerhand eines: irgendwann in der Zukunft wird der Krieg für immer ausgemerzt sein, weil der Mensch durch den Gebrauch der reinen Vernunft dies als die sinnvollste Lösung ansehen wird. Dies kann früher oder später geschehen – auf jedem Fall gibt die bekannte Geschichte ihm bislang recht.
Entwickelt hat sich der Mensch zuerst als Familie – einer sozialen Ordnung, der man, sofern man lebendig sein will, kaum entkommen kann. Die Vernunft gebot, aus der Familie ein Dorf zu machen: die Schätze von Mutter Erde waren so vielfältig, dass ein einzelner Arbeiter sie niemals hätte alle gebrauchen können, ihr Nutzen aber versprach einen deutlichen Vorteil gegen Raubtier und Kälte, gegen Langeweile und Missernte, es wäre unvernünftig gewesen, darauf zu verzichten. So konnte sich einer auf das Heilen von Menschen konzentrieren, einer auf das Schmieden von Metall, einer auf den Ausbau der Ernte, einer auf die Jagd nach großer Beute, einer auf den Bau der Behausungen, einer auf Spiel, Gesang und dem Erzählen von Geschichten – die Arbeit wurde geteilt und man merkte: die Summe der gemeinsamen Arbeit war größer als die Arbeit der Einzelnen – Reichtum entstand.
Je mehr man die alten Feinde in den Griff bekam, sich eigene, warme Höhlen in Flussnähe baute, die jagenden Raubtiere zum Ziel der eigenen Jagd machte, mit Waffen und Werkzeugen seine Macht über die Unbillen der Natur stabilisierte, mit Spiel und Gesang für ein frohes Gemüt sorgte, um so mehr bildeten sich neue Feinde heraus: Menschen mit Raubtierbewusstsein, nicht sehr vernünftig, aber verschlagen, hinterlistig und asozial. Sie bildete die unvernünftige, unnatürliche Raubtierklasse, die als Bande ins Land einfiel, es zum Eigentum erklärte, sich eine Burg darin baute und mit Gewalt die Ernte einfuhr, die legitim durch Arbeit entstanden war: so kam der Adel ins Land, ein Adel, der später den Adel der Seele für sich beanspruchte, um seine Herrschaft zu legitimieren – dabei war jener Adel der Philosophen unter ihnen überhaupt nicht zu finden, im Bauern jedoch allgegenwärtig.
So wurde aus dem Dorf die Stadt, die den Raubrittern Einhalt gebot: Stadtluft machte frei – von Sklaverei. Geleitet durch die Vernunft bauten die Dörfler Städte, die größer waren als die Festungen des Adels und nur schwer zu erobern. Der Adel reagierte, vereinte Raubritterburgen zu Ländereien, zu Fürstentümern, zur Nation, die Städter reagierten, breiteten den Gedanken der Stadt aus und machten aus dem Land einen Staat. Die schweizer Pikeniere zeigten dem Hochadel in ganz Europa, wie leicht man ihn aus dem Sattel stoßen konnte, wenn man nur vernünftig vorging: der Adel verlor Schlacht um Schlacht gegen sie, sie wurden die gefürchtetsten Söldner des Mittelalters und erhielten so die Ehre, die Garde des Papstes stellen zu dürfen: ein revolutionäres Signal der Kirche an den Adel. Der Kampf gegen die Raubtierklasse währte lang, wurde zum Kampf um den Sitz an den Schalthebeln der Macht im Staat: sollte dort ein König sitzen – oder ein Bürger? Die Vernunft setzte sich durch – wie nicht anders zu erwarten. Der Mensch als vernünftiges Wesen kann letztlich nicht anders. als nach seiner Natur zu handeln: 1789 fegte ein breites Bündnis von Bauern, Städtern, niederen Raubmenschen und Söldnern der Herrschenden den König und seine Diener für kurze Zeit aus dem Amt und hätte fast – unter der Führung eines kleinen korsischen Leutnants – ganz Europa vom Adel befreit.
Das Dorf brachte Frieden zwischen den Familien, die Stadt Frieden zwischen den Dörfern, der Staat Frieden zwischen den Städten, mehr und mehr Ländereien schlossen sich zu Staaten zusammen – und wiederholten ein altes Spiel: manche wurden Raubstaaten und plünderten die Welt aus: Frankreich, Spanien, England sind fürchterliche Beispiele dafür, wie der Raubgedanke die Vernunft beiseite drängte, gleichzeitig wurde klar, wie das Spiel enden wird: letztlich würde die Vernunft alle Staaten zu einem planetaren Staat formen, weil der Mensch als biologisches Wesen vernünftigerweise Werte wie Freiheit, Sicherheit, Frieden, Wohlstand und Gerechtigkeit Unwerten wie Sklaverei, Bedrohung, Krieg, Armut und Rechtslosigkeit vorziehen wird: letztlich … wird eine planetare Zivilisation entstehen und diese wird sich strikt vernünftig gegen die Raubtiere in den eigenen Reihen wenden, kommen sie nun als clevere Geschäftemacher, Anlagebetrüger oder Straßenräuber daher.
So wäre – kurz gesagt (und extrem verkürzt dargestellt) – die Geschichte der Menschheit. Die Charta der Vereinten Nationen bezieht sich im Großen und Ganzen auf diese „Schrift zum Ewigen Frieden“ – womit man mal wieder sehen kann, was Deutsche – neben Luther und Marx – zu leisten vermögen imstande sind. Aktuell ist der Stand folgender: nachdem der Mensch sich vom Jäger und Sammler zum Landwirt entwickelte, durch die Technik zum Dienstleister und Informatiker wurde, geht der Trend jetzt wieder zurück: wir sind aktuell Jobjäger und „Tafel“-Müll-Sammler, gezwungen durch staatliche Gewalt. Die Raubtierklasse hat sich neu formiert und hat zurückgeschlagen, ihre gegenwärtige Offensive gegen den Staat, gegen die Vernunft, gegen die Menschheit und sogar die gesamte natürliche Umwelt läuft enorm erfolgreich, sie beschert uns Klimawandel, Finanzkrisen, Flüchtlingskrisen, Umbau des Sozialstaates zum Zwangsarbeitslager und die Verblödung der Jugend … von denen 98 % bei der Geburt noch hochbegabt sind, bis die Schule dies auf 2 % nach Schulende herunterreguliert hat. Ungeniert greift sich die Raubtierklasse Funktionsträger demokratischer Strukturen und erzieht sie sich zu Dienstleistern der eigenen Sache (Stichwort: Lobbyismus und „Drehtüreffekt“), rafft mehr und mehr Tauschmittel an sich, die vom Staat nie zum Zwecke des Raffens für einige wenige geschaffen wurden, sondern als Tauschobjekt für alle. Viele der Raubtierklasse entstammen dem „alten Adel“, viele rafften sich empor zu milliardenschweren Halbgöttern, die Staaten kaufen könnten und massiven Einfluss auf die höchsten Steuerungsebenen von Supermächten (genannt: Präsident) haben.
2015 scheint Kant widerlegt zu sein, wir bekommen seit den neunziger Jahren den Begriff des „failed state“: jenes Staates, der seine Aufgaben nicht mehr erfüllen kann, gescheitert ist, aufgelöst und abgewickelt gehört: die Raubtierklasse – die neuen Fürsten – nutzt ihre globale Macht, ihren alten Feind zu zerstören: die Stadt … bzw den Staat. Glauben Sie nun nicht, dass Sie in ihrem Deutschland sicher sind, nachhaltige Staaten gibt es nur eine Hand voll auf der Welt: Schweden, Irland, Finland, Norwegen, Österreich, Kanada, Australien und die Schweiz gehören dazu – Deutschland ist – wie die USA – lediglich momentan stabil, weite Teile Asiens, Afrikas und Südamerikas gleiten ab in Richtung „failed state“. Es wäre leicht zu beweisen, dass dies kein Zufall ist, dass eine globalisierte „Superklasse“ gezielt einen Großangriff auf die Idee des Staates durchführt, der letztlich wieder die alte Ordnung herstellen soll: der Halbgott in seiner Burg umgeben von Tagelöhnern, die im Müll nach Nahrung suchen, wenn seine Gunst sie nicht mehr am Leben erhält.
Beweise dieser Art finden sich in diesem Medium – dem Nachrichtenspiegel – und tausend ähnlichen Formaten zu hauf, dies möchte ich jetzt nicht noch weiter vertiefen, da es mir diesmal um den größeren Rahmen geht – und einen ferneren Ausblick.
Egal wie die aktuellen Turbulenzen aussehen: die planetare Zivilgesellschaft wird kommen. Der Mensch als vernünftiges (und soziales) Wesen kann gar nicht anders, als letztendlich am Ende seines politischen Weges den planetaren Staat auszurufen – der ähnlich vernünftig ist wie dieses „Deutschland“, dass als Staat die Kriege zwischen Preussen und Bayern (der letzte war 1866) undenkbar gemacht hat – wie auch „Europa“ Kriege zwischen Frankreich und Deutschland als völlig absurd erscheinen läßt.
In diesen Zeiten sollten wir uns nicht entmutigen lassen von den Rückschlägen, die die planetare Zivilgesellschaft aktuell erdulden muss – und derer sind es viele: die demokratischen Verwaltungsstrukturen der Staaten werden von einer globalisierten Klasse der Superreichen unterlaufen, korrumpiert und für eigene Ziele eingesetzt … im Prinzip erdulden wir die Wikingerüberfälle erneut, die größere Mobilität (wir reden hier über Menschen, die in New York aufwachen und beschließen können, dank der eigenen Gulf Stream V in Venedig zu frühstücken, in Dubei zum Mittagessen abzusteigen und den Abend am Strand von Rio an Bord der eigenen Yacht zu genießen) bringt hier den entscheidenden Vorteil gegenüber der großen Zahl der Ausgebeuteten, die globalisierte Raubwirtschaft plündert hunderte von Millionen Menschen weltweit aus, produziert immer mehr immer billiger für immer weniger Lohn zum einzigen Vorteil der Profiteure ohne Rücksicht auf die begrenzten Ressourcen dieses wunderbaren Planeten: der Kollaps ist vorprogrammiert, weil immer mehr Menschen immer weniger Geld haben, um die Warenmassen abzunehmen. Jedoch sind das Erfahrungen, die man immer im Laufe einer Offensive macht: der Gegner scheint schier übermächtig: so erging es den Streitkräften der russischen Revolution, als sie sich den Konterrevolutionären gegenüber sahen, die von Tschechen, Briten und Franzosen unterstützt wurden, so erging es der russischen Armee im großen vaterländischen Krieg, als die Wehrmacht in den ersten Tagen des Krieges mit ihren 3600 Panzern 20000 russische Panzer vernichtete: trotzdem gewannen sie letztlich, auch wenn es zwischendurch nicht gut aussah.
Worauf wir den Blick richten sollten, ist die Zukunft – jene Zukunft, auf die wir uns unabänderlich seit 10000 Jahren hinbewegen: die Gründung der großen, planetaren Zivilisation, die schon jetzt weltweit anwächst. Der Begriff – obwohl in Kant´s Schriften schon immanent vorhanden – wurde 2008 angesichts der Proteste gegen den G 8-Gipfel von dem UN-Kommissar Jean Ziegler (einem führenden Kritiker der Raubtierklasse, wie ich den modernen Adel mal nennen möchte) geprägt (siehe Spiegel):
„Die „planetare Zivilgesellschaft“ wachse überall auf dem Planeten, sagt Ziegler enthusiastisch“, „Der gewaltlose Zug der Aufständischen ist unterwegs“, sagt Ziegler – tosender Beifall.“
Der Raubtierklasse ist klar, dass diese Entwicklung kommen wird – weshalb der Spiegelautor als Mitglied der untersten Dienstklasse der Raubtiere auch eifrigst spöttelt. Sie weiß, dass diese Entwicklung so unaufhaltsam ist wie der Aufgang der Sonne – und dass diese Entwicklung ihr Ende sein wird, weil die demokratische Zivilgesellschaft sich die geraubten „privatisierten“ Ländereien (ja: privare ist lateinisch und steht für „rauben“ – die waren noch weise, die Lateiner) zurückholen werden – ebenso wie sie die Wirtschaftsordnung revidieren werden, die kleingeistigen, dümmlichen Raub der vernünftigen nachhaltigen Lebensweise vorzieht. Sie wissen, dass aktuell 88 (!) Prozent der Deutschen sich – vernünftigerweise – eine neue Wirtschaftsordnung wünschen (siehe Spiegel, hier mit Beispielen, wie die neue Wirtschaftsordnung gerade wächst) , die auch schon längst vielfältig durchdacht wurde (siehe beispielsweise Treeec, wo ein globales, kooperatives Genossenschaftsmodell mit zinsfreiem Geld für die Effektivierung von Lebensqualität für jederman – und nicht nur für eine Superklasse – sorgt und schon viele Elemente der planetaren Zivilgesellschaft vorgedacht wurden).
Ich weiß selbst: es gibt viele Bedenken gegen die planetare Zivilgesellschaft, die unter dem Stichwort „NWO“ gesammelt werden – doch alles, was dort an Kritik geäußert wird, betrifft nur die Bestrebungen der Superklasse, sich schon jetzt (und schon seit vielen Jahrzehnten) führende Plätze in dieser Zivilisation zu kaufen und sie so zu formen, dass sie ein Exekutivorgan der Superklasse wird. Letztlich aber wird die Superklasse wie auch der Adel grandios scheitern: dies kann friedlich durch Gebrauch der Vernunft geschehen (auch der eigenen Vernunft der „Superreichen“ und „Ultramächtigen“, die als Menschen ebenso vernunftbegabt sind wie der künstlich als „aussätzig“ definierte Arbeitslose), oder auch gewaltsam (was seit dem Siegeszug der Vernunft oft geschehen ist und immer wieder geschehen wird, wenn die Vernunft die Raubtiere wieder mal ausrottete, weil ihre Vernichtung betriebswirtschaftlich sinnvoller ist als der ewige Kampf gegen sie).
Gerade Deutschland – das Land in dem die meisten unsere Leser leben (die zweitmeisten leben in den USA – wo es sehr viele, ganz wunderbare planetare Bürger gibt, auch wenn der Staat momentan durch nine-eleven immer mehr zum Instrument der Superklasse umgebaut wird) – kann hier eine ganz besondere, historisch gewachsene Rolle spielen: wir haben die meisten Erfahrungen mit der logischen Entartung der Zivilgesellschaft, wenn der Staat völlig als Instrument der Raubtierklasse umfunktioniert wird (Stichwort: Drittes Reich), wir haben das Potential zweier langjähriger Gegner im Kampf der Systeme (BRD gegen DDR) – und wir haben das geistige Erbe jener Menschen, die die planetare Zivilgesellschaft von oft vorangetrieben haben (wie schon erwähnt: neben Kant auch Luther und Marx … und nur einige zu nennen), sind als Land der Dichter und Denker eigentlich prädestiniert, das Erbe des alten Griechenlands zu übernehmen – und wir haben durch die Flüchtlingskatastrophe (die wir letztendlich nicht bewältigen können, wenn sich 300 Millionen planetare Bürger auf den Weg machen, um hier ihr Glück zu suchen – oder mehr) jene Herausforderung, die wir nur im planetaren Zusammenspiel der Bürger miteinander lösen können und die deshalb der Zündfunke für die Etablierung der planetaren Zivilgesellschaft seien kann.
Die Bedenken gegen die planetare Zivilgesellschaft sind auch 10000 Jahre alt: es sind die Bedenken des Meisters der Schmiedekunst, ob er nicht hungern wird, wenn er den ganzen Tag nur schmiedet aber nichts anbaut, die Bedenken der Bayern, ob sie nicht unterjocht werden, wenn sie mit den Preussen einen Staat gründen, die Bedenken von Minderheiten, ob sie nicht von gesichtslosen Mehrheiten unterdrückt und ausgerottet werden – solange wir Menschen als Raubtiere dulden, anstatt jene unmenschliche (weil unvernünftige) Form der Existenz konsequent einer pathologischen Diagnose zuzuordnen, werden wir auch mit solchen Erscheinungen übergangsweise leben müssen – aber nur übergangsweise.
Die Ausformung der planetaren Zivilgesellschaft kann nun nie das Werk eines Einzelnen oder einer Elite sein: das spräche der Vernunft zuwider, die in allen Menschen zuhause ist – auch in Arbeitslosen, Niedriglöhnern und Hausfrauen – und auch im „Lumpenproletariat“ … jenem Begriff, mit dem Karl Marx aus der kommunistischen Bewegung eine neue Raubtierklasse schuf: das gewählte Raubtier, den (unvernünftigen) Absolutismus der „Macher“ und Kommissare – ein Grund, weshalb heute sich die unterste Dienstklasse der Raubtiere von „bildungsfernen Schichten“ abzugrenzen versucht: als hätte ein Professor für Maschinenbau auch nur ansatzweise einen Anspruch auf das Prädikat „Bildung“, dass eher auf den geisteswissenschaftlichen Bereich, auch den Menschen an sich abzielt und in dem ihm ein ständig lesender Hilfsarbeiter schnell weit überlegen sein kann – eine einfach Nebenwirkung des Buchdrucks, der der Elite den Vorteil der Schnelligkeit des Wissenerwerbs entzog.
Sie wird das Ergebnis von Kommunikation sein, ein dauernder Prozess, dessen Ausformung abhängig ist von den Herausforderungen, die die Zukunft mit sich bringen wird – und die können vielfältig sein.
Was wir aber jetzt machen können – als Menschen, als vernunftbegabte Wesen: wir können uns schon heute dazu bekennen, dass wir uns als Bürger der planetaren Zivilgesellschaft verstehen, diese „Staatsbürgerschaft“ über alle privaten, nationalen, egoistischen Interessen stellen und unsere politische Meinung als planetare Bürger bilden und mit abschätzigem Blick auch die sterbenden Reste der Raubtierkultur blicken, die untergehen wird: in zehn Jahren, in hundert Jahren … nein, tausend Jahre wird es nicht mehr dauern. Wir können – und dürfen – wissen, dass unsere Art letztlich den Sieg davon tragen wird – auch wenn wir auf empfindliche Rückschläge zurückblicken müssen. Unsere „Art“ – das ist die Art von vernunftbegabten Wesen, die immer das Große und Ganze im Blick haben können. So kann die große Evolution (oder Revolution der Evolution der Raubtierklasse) genau HEUTE beginnen – mit einer Hand voll Menschen, die ganz bewusst auf ihr Wesen blicken, auf die unabänderliche Zukunft des Triumphes der reinen Vernunft, die mit absoluter Sicherheit kommen wird – und die (das wird jetzt manche erschrecken) dem Sozialismus viel näher stehen wird als dem Feudalkapitalismus der Moderne. Wir können uns schon heute als Agenten jener Macht begreifen, die seit 10000 Jahren die menschliche Kultur lenkt, schon heute aufstehen und sagen: wir sind schon heute Teil jener Bewegung, die der politischen Welt den ewigen Frieden bringen wird – und eine Welt, die dem sehr nahe kommt, was wir dereinst als Paradies verstanden haben … und wer würde nicht im Paradies leben wollen, vernünftigerweise?
Je mehr das heute schon tun – umso sanfter wird der Weg dahin. Ansonsten werden wir noch ein paar häßliche Apokalypsen erleben dürfen, an denen aktuell die Raubtierklasse feilt (siehe Spiegel):
„Es gebe Kräfte in Europa und in den USA, die kein Interesse an der Beilegung des blutigen Konflikts hätten. „Denen wollen wir keine Chance geben.““ – womit der deutsche Vizekanzler das erste Mal die Existenz kriegstreibender Gewalten innerhalb der Nato gegenüber Wladimir Putin zugab, denen wir hilflos ausgeliefert sein werden, wenn wir weiterhin der Superklasse den Ball überlassen.
Der Vernunft (und diesem Planeten) ist es übrigens egal, wie lange es dauert, bis sie das ihr gemäße kooperative, kommunikive, symbiotische System errichtet hat, um in der Evolution weiter voranschreiten zu können: sie kennt „Zeit“ nur als eine ihr untergeordnete Kategorie, auf die sie keine Rücksicht nehmen braucht.
Das wichtigste Instrument zur vollendeten Etablierung der planetaren Zivilgesellschaft liegt übrigens vor Ihnen: das Internet.
Wenn im Übrigen jemand gerade Lust auf Abenteuer hat: gerne sei zur Disskussionsrunde aufgerufen, die Plattform Facebook gibt uns genug Raum, Millionen Menschen zu erreichen – solange, bis die planetare Zivilgesellschaft sich eigene Räume schaffen kann, bis hinreichend Ressourcen vorhanden sind, nicht mehr auf das sterbende System zurückgreifen zu müssen. Hier kann diskutiert werden, geforscht, geträumt, informiert, beraten und geplant:
https://www.facebook.com/Die-planetare-Zivilgesellschaft-1637060316581470/
Mehr – kann ich dazu kaum leisten. Nun – ist die planetare Zivilgesellschaft gefragt. Es werden viele Antworten gesucht: und die Gegenwart bietet erstklassige Fragen dazu und exzellente Instrumente. Fangen wir also an zu handeln. Das wird spannender als Fernsehen gucken. Versprochen.
Dienstag, 16.6.2015. Eifel. Ich weiß, dass ich Ihnen gegenüber etwas in der Pflicht stehe. Letztes Jahr lud ich mit ein zu einer Vorstellung eines neuen Wirtschaftssyystems, um das es nun scheinbar etwas ruhig geworden ist. Scheinbar – in Wirklichkeit war es ein aufreibendes Jahr, ein Jahr, das mich hunderte Stunden an Telefonaten gekostet hat, ein Jahr, in dem wir merkten, dass wir uns mitten in einem Krieg befinden: in einem Wirtschaftskrieg. Den Krieg und die Hilflosigkeit aller Beteiligten kann jeder bemerken, der lesen kann – und lesen will. Ja – oft scheitert die Erkenntnis einfach am Willen: aus Angst, aus dem Gefühl der Hilflosigkeit, aus der trügerischen Hoffnung heraus, dass andere schon für einen selbst den Karren aus dem Dreck ziehen werden – letztlich aus der Hoffnung heraus, das Angela Merkel schon alles wieder heil machen wird, damit wir in Ruhe weiter unsere Lieblingssendungen im Fernsehen schauen können … dabei kann genau damit bald Schluss sein (siehe Spiegel):
„Es steht nicht gut um Griechenlands Zukunft. Das steht fest nach den erneut geplatzten Gesprächen vom Wochenende. Wie ernst die Lage aber genau ist, lässt sich nur erahnen – etwa anhand neuer Aussagen von EU-Kommissar Günther Oettinger.
Das Land könne in den Bereichen Energie, Polizei und Medizin erhebliche Probleme bekommen.“
Was heißt das auf deutsch? Der Strom fällt aus, die Krankenhäuser bleiben zu, Räuberbanden plündern die Geschäfte – nicht aus Böswilligkeit, sondern um ihre Kinder und Alten vor dem Hungertod zu retten. Ohne Strom – keine kuscheligen Fernsehabende.
Natürlich bleiben alle immer noch brav vor dem TV sitzen – wie das Kaninchen vor der Schlange … und umso mehr ignorieren, was um sie herum vor sich geht (siehe Zeit):
Gigantische Wertpapierkaufprogramme von Zentralbanken, wie die gegenwärtig von der EZB durchgeführten monatlichen Käufe von 60 Milliarden Euro pro Monat, haben zunächst einmal kaum eine Auswirkung auf die Wirtschaft. Sie führen nur dazu, dass die Geschäftsbanken nachher weniger Wertpapiere aber dafür mehr Geld auf ihren Konten bei der Zentralbank (sogenannte Reserven) haben. Der einzige sofort spürbare Effekt ist ein leichter Kursanstieg der Wertpapiere aufgrund der starken Nachfrage. Dieser Anstieg führt dazu, dass die ohnehin schon nahe bei null liegenden Zinsen noch weiter gesenkt oder sogar in den negativen Bereich gedrückt werden. Doch dieser minimale Effekt belebt die Wirtschaft noch lange nicht.
60 Milliarden – jeden Monat. Das angeblich so „kostpielige“ Hartz IV kostet IM JAHR 19 Milliarden Euro – und schien Angela Merkel vor zehn Jahren so teuer, dass es den ganzen deutschen Wirtschaftsraum in Gefahr zu bringen drohte. Was würde sie wohl zu den Ankaufprogrammen sagen, die künstlich den DAX aufblähen?
Hiobsbotschaften über wirtschaftliche Katastrophen dieser Art könnten täglich unsere Kommentarspalten füllen – aber brauchen wir das wirklich noch? Brauchen wir noch mehr Informationen über den sterbenden Kapitalismus? Die größte Bank der Welt entläßt gerade 50000 Menschen (siehe Handelsblatt), einst sichere Großverdienerjobs werden ersatzlos gestrichen. Und jene, die noch einen dieser Jobs haben, verzweifeln an der Sinnlosigkeit ihres Tuns (siehe Handelsblatt):
Der normale Anleger merkt von all dem wenig. Aber er ist das Opfer. Handon beschreibt ein Spiel, bei dem die Spieler sich vieler schmutziger Tricks bedienen und zur Not auch über Leichen gehen; und das nur einen Verlierer kennt: die Kunden der Banken und Fondsgesellschaften, die Riester-Sparer und Besitzer von Lebensversicherungen. Sie sind die Verlierer im Casino der Hochfinanz. „Optimierte Wertschöpfung“ nennen die Profi-Trader das. Es wird verschleiert, versteckt, manipuliert. Was geht, wird auch gemacht. Der Übergang vom weißen Kapitalmarkt zum grauen sei fließend.
„Das Geldsystem ist eine der besten Erfindungen der Menschheit“, sagt Volker Handon, „Aber klar ist am Ende doch, dass der ganze Spaß letztlich eine große Geldumverteilungsmaschine ist.“ Die Verluste vieler für die Gewinne einer kleinen Finanzelite. Das mag extrem zugespitzt sein, der Finanzprofis argumentiert das aber sehr sauber durch. „Ich halte deshalb die Behauptung, der Aktienmarkt sei eine zuverlässige Säule für die Altersvorsorge einer breiten Bevölkerungsschicht, nicht nur für absoluten Quatsch, sondern für eine vorsätzliche Volksverdummung.“
Solche Sätze findet man nicht bei linksradikalen politischen Sektierern, sondern in einem seriösen Wirtschaftsmagazin, wo ein Insider auspackt – auch darüber, dass der Wahnsinn dieses Arbeitsalltages nur noch mit viel Drogen zu ertragen ist. Die Menschheit – und auch der verwöhnte, bundesdeutsche Wohlstandsbürger – marschiert in ein wirtschaftliches Nichts, das Arme wie Reiche verschlingen wird. Schon jetzt können wir erahnen, dass die renditeverträgliche Zukunft für uns Menschen in „Häppchenjobs“ bestehen wird (siehe Wiwo), bevor wir mit über 40 aussortiert werden (siehe Stern).
Wir befinden uns in einem gnadenlosen Wirtschaftskrieg, während uns das Fernsehen „heile Welt“ vorgaukelt, in dem der Kommissar immer den Bösewicht fängt und alles Heil wird.
„Führen wir den Wirtschaftskrieg nicht vielmehr auch untereinander und gegeneinander? Deutsches Unternehmen gegen das konkurrenzierende deutsche Unternehmen? Das große Unternehmen gegen den Kleinen, den es seine Marktmacht spüren lässt und mit knappen Preisen und harten Lieferbedingungen gnadenlos auspresst? Oder den es nicht hochkommen lässt, selbst und gerade mit einem besseren Produkt, weil es seine Pfründen bedroht sieht? Ist nicht oft der Wettbewerb schon auf regionaler und nationaler Ebene schon eine beinharte Auseinandersetzung? Doch, genauso ist es. Der Wirtschaftskrieg ist Realität, ganz gleich wie wir ihn beschönigend nennen. Und er ist direkt vor unserer Tür. Wenn man sich erst einmal dessen bewusst ist, kann und sollte man sich auch darauf einstellen. Die Selbstverteidigung und Abwehr konkurrenzierender Interessen ist die notwendige Grundlage. Aber Angriff kann nicht nur die bessere Verteidigung sein, sondern auch unabdingbar, um unternehmerisch vorne mitzuspielen. Wenn man weiß, wie es geht.“
Dieses Zitat stammt von Tai Kriegeskotte, dem Motor von TREEEC, der nun endlich selbst zur Tastatur gegriffen hat und das Modell einer neuen Wirtschaft der Öffentlichkeit präsentiert (siehe TaiKriegeskotte.blog.de).
Wer kennt ihn nicht, diesen Krieg? Im Großen sind es Geheimdienste, die – für einen späteren guten Posten – mal Informationen über Siemens ausspionieren, im Kleinen sind es Lohndrücker, Anlagebetrüger, Preisdrücker – alles kleine Rädchen in einem System, dass der Reichtumsforscher Krymanski treffend als kannibalisierenden Neokapitalismus beschreibt (siehe UniMünster), ein Wirtschaftssystem, dass sich selbst verzehrt, um immer weniger Menschen mit immer mehr leistungslosem Einkommen zu versehen – auf Kosten des Zusammenbruches des gesamten Wirtschaftssystems … und sogar des Zusammenbruches der gesamten Biosphäre, unsere natürlichen Lebensumwelt. Hören wir dazu nochmal den geisten Vater von TREEEC (siehe Tai Kriegeskotte):
Unsere Gesellschaft braucht Erfolge, gerade in der Wirtschaft. Ohne funktionierende Wirtschaft geht nicht viel. In Sachen TREEEC geht es aber um Größeres, als nur kurzfristige Erfolge, nämlich um eine neue und nachhaltige Wirtschaftswelt, um eine neue Wirtschaftsordnung. Es wäre naiv zu glauben, dass die Gegner, deren es genug gibt, friedlich die Waffen niederlegen, auf ihre Spekulationsgewinne und ihre Pfründen verzichten und zu uns überlaufen. Es wird ein zähes Ringen werden, es wird ein Wirtschaftskrieg oder meinetwegen auch ein Konkurrenzkampf der besonderen Art zu führen sein. Ein Kampf gegen einen Moloch, der die Welt als Geisel hält und sie erbarmungslos aussagt. Dieser Moloch ist das etablierte Wirtschafts- und Finanzsystem, das in seiner Profitgier vor nichts zurückschreckt.
Die Gegner … sind vielfältig. Wie TREEEC in den letzten Jahren lernen mußte, saßen sie sogar in den eigenen Reihen – was erklärt, warum die Entwicklung langsamer vor sich ging als erhofft (siehe Tai Kriegeskotte):
Es gab eine Reihe von Personen, die TREEEC während seiner Entwicklung, das sind schon beinahe 10 Jahre, länger oder kürzer begleitet haben. Die einen haben mehr dazu beigetragen, die anderen weniger. Ein paar haben versucht, TREEEC in ihre Hand zu bekommen. Das waren die, die am wenigsten davon verstanden haben oder bei denen die Gier den Verstand – und die Moral – gefressen hat. Es waren Personen darunter, die sogar zu Vorständen der TREEEC eG Produktivgenossenschaft bestellt wurden oder bestellt werden sollten und den höchsten Partnerstatus inne hatten.
Mangel an Verstand und Moral – ein Übermaß an Gier … Faktoren, die unsere jetzige Wirtschaftswelt nachhaltig gestaltet haben – und weiter gestalten. Dies wäre nicht zu kritisieren, wenn der Kapitalismus liefern würde – aber: er kassiert immer mehr und liefert immer weniger (siehe Tai Kriegeskotte):
Die großen Unternehmen und internationalen Konzerne sind meist nur noch von einem falschen Verständnis von Gewinn und Profiten für die Anteilseigner und Aktionäre gesteuert. Sie gehorchen nur noch kurzfristigen Finanz- und Profitinteressen. Ihren Beschäftigten fühlen sie sich immer weniger verpflichtet, das „hire and fire“ ist die Regel geworden. Sie nehmen unmittelbar oder mittelbar in Kauf, dass unsere Erde ausgebeutet, verschmutzt, verseucht und zerstört wird. Das muss gestoppt werden, indem nicht auf kurzfristige Profitmaximierung, sondern auf langfristigen Werteerhalt und Werteschaffung gesetzt wird. Ein verantwortungsvoll bewirtschafteter und gepflegter Acker bringt einfach länger, mehr und gesünderen Ertrag. Und das bedeutet nicht weniger Wirtschaft, sondern mehr. Allerdings wird das Mehr an Wirtschaft anders gemessen. Es geht nicht mehr um Wachstum vorwiegend durch das Volumen der eingerechneten Finanztransaktionen, was heute noch ständig beschworen und als falscher Erfolgsindikator verwendet wird. Vielmehr wächst die Wirtschaft in gesunder Weise, weil mehr Menschen Zugang zu Wirtschaft haben und daran unternehmerisch oder als Beschäftigte teilhaben. Es wachsen damit auch der Wert der Wirtschaft und die langfristigen Werte, die aufgebaut werden können, weil sowohl die Belastung durch Kreditzinsen entfällt, als auch mehr sinnvoll investiert werden kann. Denn wir sprechen von zinslosem Kapital, das für Investitionen zur Verfügung stehen muss, wobei der Kapitalgeber einen Anteil am Geschäftserfolg statt Zinsen erhält.
Schon oft habe ich über Konzerne geschrieben – jene verantwortungslosen Schädlinge des Weltwirtschaftssystems, die immer mehr kassieren – und immer weniger liefern. Darf ich nochmal an den kanadischen Film „Corporation“ erinnern, der im Jahre 2003 das Wesen der Konzerne beschrieb? (siehe Wikipedia)
The Corporation ist ein kanadischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2003. Der Film analysiert das Verhalten von Großunternehmen im Geschäftsleben. Er kommt dabei zu dem Schluss, dass solche Unternehmen in der Regel alle Kriterien für einen Psychopathen erfüllten, wenn Bewertungsmaßstäbe für menschliches Verhalten angelegt würden. Zudem wird dargelegt, dass solch ein Vergleich durchaus seine Berechtigung habe – weil Unternehmen als juristische Personen rechtlich größtenteils mit Menschen (Natürliche Personen) gleichgestellt seien. Einer der wesentlichen Aspekte des Films ist, dass Großunternehmen nur die eigenen Interessen verfolgen und dabei prinzipiell keinerlei Interessen anderer Personen – insbesondere von Menschen – berücksichtigen. Der Film wurde vom Rechtswissenschaftler Joel Bakan geschrieben und von Mark Achbar und Jennifer Abbott produziert.
Konzerne – als juristische Personen – verhalten sich zu der Gemeinschaft, in der sie leben, wie Psychopathen – Massenmörder, sozusagen. Ein klarer Fall für die Politik, doch die reagiert anders auf diese „Mächte und Gewalten“ (siehe Tai Kriegeskotte):
Die Politik ist aber nicht Willens und in der Lage, die nur von Gewinnmaximierung gesteuerte Wirtschaft an die Kandare zu nehmen und einen neuen und besseren Weg zu weisen. Zu groß ist die Machtverflechtung zwischen der von Finanzinteressen gesteuerten Wirtschaft und der Politik. Die Politiker sind mehr von Wirtschaftsinteressen denn vom Willen ihrer Wähler abhängig. Die Rechenschaftspflicht gegenüber dem Wähler wird nicht ernst genug genommen. Die hohle Phrase, der Wähler könne ja bei der nächsten Wahl seine Zustimmung geben oder entziehen, will das nur konterkarieren. Denn Wahlwerbung ist sowieso immer mehr manipulativer Kampf mit falschen Versprechen, substanzlosen Aussagen und der Beeinflussung von unterschwelligen Gefühlen. Wer die Macht hat, verteidigt sie, wer sie nicht hat, versucht sie zu erlangen. Mit allen manipulativen und kommunikativen Mitteln der heutigen Gesellschaft, die im Interesse der Partei und des eigenen Karrierestrebens eingesetzt werden statt des Allgemeinwohls
Kennt man, oder? Nicht umsonst glauben 60 % der Deutschen, dass wir nicht mehr in einer Demokratie leben, weil der Einfluss „der Wirtschaft“ zu groß ist (siehe Handelsblatt).
Doch ist es wirklich „die Wirtschaft“? „Wirtschaft“ beschreibt lediglich die Art und Weise, wie wir den Austausch von Waren und Dienstleistungen organisieren. Funktioniert das im Kapitalismus nicht, brauchen wie einfach andere Modelle, in denen es um Werte geht – und nicht nur um die Maximierung von Tauschmitteln auf Kosten ihrer permanenten Entwertung: (siehe Tai Kriegeskotte)
Bleiben wir aber erst einmal bei der Wirtschaft, in der die Zusammenarbeit von Unternehmen über regionale und nationale Grenzen hinaus in einem neuen System geregelt werden kann. Zum Vorteil der Unternehmen, ihrer Eigentümer, ihrer Beschäftigten und der Allgemeinheit. Diese Regelung ist kein Einschränkungskatalog, sondern ein Chancenkatalog für neues Geschäft und neue Arten des Geschäfts auf Grundlage einer vertrauensvollen, fairen und nachhaltigen Zusammenarbeit. Gewährleistet durch ein Geldsystem, das keine Kapitalengpässe für Unternehmen mehr kennt, keine Zinsen braucht und den Austausch und Ausgleich zwischen Unternehmen ganz unterschiedlicher Größe und Wirtschaftskraft über regionale und nationale Grenzen und weltweit leicht möglich macht. Und von der alle besser und langfristig profitieren.
Ich nenne diese neue Wirtschaftsordnung Valorismus, Wertewirtschaft. Valor bedeutet im Lateinischen Wert. Der Valorismus wird den Kapitalismus ablösen. Ist das eine Vision? Oder gar eine Utopie? Zunächst einmal, es ist sicher ein Wunschtraum, aber genauso sicher keine Träumerei. Und es ist nicht nur denkbar, sondern schon ein gutes Stück weiter auf dem Weg zu einem durchdachten Plan und Grundmodell. Dieses Modell für das Wirtschaftssystem auf der Grundlage neuen Wert basierten Geldes, aus dem die neue Wirtschaftsordnung wachsen soll, gibt es. Das ist TREEEC. Das müssen wir entschlossen aufbauen.
Es geht um den Aufbau einer neuen Welt. Einer neuen Wirtschaftswelt, einer neuen sozialen Welt, einer neuen Wirtschaftsordnung. Hebel dazu ist, alle untereinander vernetzen Teilnehmer dieser Welt mit einem eigenen, zinsfreien Geld auszustatten: weltweit, über alle Grenzen hinweg. Aber es geht noch um viel mehr: um den Ausbau einer neuen, solidarischen Gemeinschaftskultur, um den Aufbau neuer Medien, die diese Kultur kritisch begleiten. Dies auszuführen, würden den Rahmen sprengen … und ein gesprengter Rahmen würde verhindern, dass ich mein Anliegen vortrage:
TREEEC startet nun – und braucht Hilfe. Vor allem: Menschen, die das System mit Leben füllen.
Die Alternative zum Kapitalismus ist da – jetzt heißt es: anpacken. Unternehmern brauche ich die Vorzüge von TREEEC nicht vorzustellen, Sie wissen sehr genau, welche Chancen sie haben, ihr Werk gegen gesichtslose Kapitalgesellschaften zu verteidigen, welche Möglichkeiten sich ergeben, wenn man mit zinslosen Krediten arbeiten kann, welche Alternativen konstruktive Bündnisse mit Gleichgesinnten mit sich bringen, so daß man der Kapitalmacht von Banken und Konzernen nicht mehr hilflos ausgeliefert ist.
Doch TREEEC bietet auch Chancen für den „kleinen Mann“ – der mir persönlich sehr am Herzen liegt. TREEEC hat die Chance, eine starke Solidargemeinschaft zu gründen, die den Zusammenbruch des Kapitalismus gut überstehen, ja, sogar noch vor dem drohenden Megacrash zu einem sanften Übergang führen kann – wenn wir schnell genug sind.
Was kann man tun?
Tai Kriegeskotte lädt zur Diskussion ein – erstmal auf einem kleinen, privaten Blog. Ansonsten ist jeder eingeladen, die Idee zu verbreiten – und die Zukunft (auch die eigene) aktiv zu gestalten. Von Nichts kommt Nichts … und die oben geschilderten Verwerfungen haben uns personell ziemlich ausbluten lassen.
Wir können natürlich auch weiterhin vor dem Fernseher sitzen bleiben … bis wir im Bereich Energie, Medizin und Polizei erhebliche Probleme bekommen: jeden Monat arbeitet die EZB mit zusätzlichen 60 Milliarden Euro daran, dass der Euro immer wertloser wird und diese Probleme immer näher an unseren Alltag heranrücken.
Oder wir bauen an etwas Neuem mit, auf dass wir am Ende unseres Lebens mit Stolz zurückblicken können, weil es den Kindern dieser Welt wieder Zukunft gegeben hat – statt Arbeitslosigkeit und Endlospraktika.
Ob das was wird, entscheiden SIE … und zwar JETZT und HIER!
Also: wie sieht´s aus.
Sind Sie dabei?
Und sagen Sie nicht, dass Sie nichts tun können! Verbreiten Sie einfach diesen Text – das ist schon eine enorm mutige Tat.
Mittwoch, 21.1.2015. Eifel. Manchmal gibt es besondere Anlässe, die zum Schreiben drängen. Der heutige ist so ein besonderer Anlaß. Der Spiegel berichtete am 19.1.2015 Erstaunliches: nach Erkenntnissen der Hilfsorganisation Oxfam besitzt das reichste Prozent der Menschheit im Jahre 2016 mehr als der Rest der Welt (siehe Spiegel): wir sind wieder bei den Verteilungsstrukturen des Feudalismus angelangt. Darüber finden Sie jedoch in den tollen Medien, die sich so sehr über den Titel „Lügenpresse“ echauffieren nichts weiteres. Ja – wir haben wieder eine Zeit, in der einer Hand voll skrupelloser Gauner alles gehört, während der Rest der Menschheit zuschaut, wie sie ohne größeren geistigen und körperlichen Schaden über den Tag kommt – eine Anstrengung, die meistens vergebens ist.
Wir wissen es heute ganz genau, die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache – doch wo sind die Kommentatoren, Politiker, Genossenschaftler und Menschenrechtler, die diese Entwicklung kritisch kommentieren, ja, Mehrheiten schaffen, die dieser Entwicklung entgegensteuern? Wo sind die Protagonisten der kühlen Vernunft, die klar erkennen, dass wir hier auf einen Abgrund zusteuern, der uns in das unmenschlichste Zeitalter führt, das die Menschheit je gesehen hat? Ich meine: es gehört ja wirklich nicht viel dazu – Hauptschulabschluss dürfte reichen – zu erkennen, dass der Weg der Kultur der Plutokraten ein schreckliches Ende nehmen wird – für die, die dann nichts mehr haben.
Ja – 2032 ist es schon soweit. Der von mir hoch geschätzte Blogger Real Asmodis hat auf seinem Blog „Quergedacht“ einfach mal weiter gerechnet (siehe „unruhige Zeiten„) und ausgerechnet, wann denn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem dem obersten einen Prozent (den „Plutokraten“ und ihrer Funktionselite) der ganze Planet gehört – mit allem, was drauf steht und darauf herumläuft.
Nur noch SIEBZEHN Jahre bleiben unserer demokratischen Zivilkultur, uns auf diesen Wahnsinn vorzubereiten – wenn das pseudokapitalistische Kartenhaus der wahnsinnigen Raubbanker nicht vorher zusammenbricht. Also: SPÄTESTENS in SIEBZEHN Jahren ist das Ende da.
Was heißt das für den Alltag? Nun – um die grenzenlosen Ansprüche der Plutokratie an Wachstum und Zinsgewinn zu befriedigen, wird jedem Bürger einer Grundschuld ins Lebensbuch eingetragen, die er von Geburt an abzutragen hat, um die Schulden, die er der Gemeinschaft der Superreichen durch seine Existenz aufgedrückt hat, begleichen zu können. Wir haben jetzt schon ähnliche Modelle, die sich in der Gesetzgebung der Agenda 2010 wiederspiegeln: der frisch gekündigte Arbeitnehmer soll im Alleingang die Folgen von Globalisierung und Automatisierung tragen und Fehlentwicklungen gerade biegen, in dem er sich dank der Zauberkraft des positiven Denkens durch pure Magie einen neuen Arbeitsplatz erträumt – oder halt zusehen soll, dass er irgendwo anders unterkommt, wo er weder Staat noch Wirtschaft auf der Tasche liegt.
Verlängert man dieses Prinzip der „Bringschuld“ ein wenig, ist man schnell beim „Lebensberechtigungsschein“, der hart erarbeitet werden muss. Ja – im Prinzip sind wir schon heute da: schauen Sie allein mal, was man alles leisten muss, um am modernen Alltag noch teilnehmen zu können – Telefon, Mobilität, Postanschrift (was sehr teuer ist, hängt da doch eine Wohnung dran, die bezahlt werden will), modische Kleidung: die Ansprüche der modernene Zivilgesellschaft an ihre Mitglieder sind sehr hoch – von dem Kult um regelmäßige teure Geschenke zu Geburtstagen, Weihnachten oder auch Ostern (was langsam zum zweiten Weihnachten hochgerüstet wird, um die Latte noch höher zu hängen) mal ganz abgesehen.
Wir müssen schon jetzt real unser Grundschulden abarbeiten – und merken es überhaupt nicht, noch erlauben wir uns Widerstand gegen die Kultur des Wahns, die unseren Planeten auffrisst.
Den Staaten wird auch gar nichts anderes übrig bleiben, als den durch Hartz IV geschaffenen Prinzipien der Eigenverantwortung weiter zu folgen: die nächsten Opfer liegen schon auf dem Tisch: die Hausbesitzer. Die Einführung von „Zwangshypotheken“ liegt nicht mehr in weiter ferne, „Grundsteuer“ ist schon jetzt ein Instrument geworden, das in der Eifel manch armes Mütterchen enteignet und in den Selbstmord getrieben hat – und zumindest in bittere Armut zwecks Sanierung der Staatsfinanzen. Dafür sorgt zur Not auch der Sparkommissar (wir berichteten), der die Gemeinden – unsere urdemokratischen Basisstrukturen – einfach mal kurzerhand entmachtet um die Steuern für Hausbesitzer höher zu setzen. Warum für die? Nun – die können nicht weglaufen.
Das Ganze geschieht nicht erst im Jahre 3000 – sondern in siebzehn Jahren, wenn die Staaten die Zinsphantasien der Superreichen an die Bevölkerung durchreicht – in Form von exorbitant hohen Preisen, wie wir sie in den zwanziger Jahren erlebt haben, in Form von Steuern, die sich nur noch ganz wenige leisten können (die dafür aber mehr Häuser ihr eigen nennen, als selbst eine Großstadt wie Berlin vorzeigen kann) und in Form von Arbeitsverpflichtungen, wie sie heute schon Alltag sind: endlose Praktika zum Wohle des Zinsgewinns, Zwangsverpflichtung zur Gratisarbeit, Maut für die Benutzung von Bürgersteigen, Friedhöfen und eigenen Gartenwegen, Solibeiträge zur Rettung des Weltklimas und der Gletscher in Grönland und eine Verbrauchsabgabe für die Benutzung reichsdeutscher Atemluft: der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt, schon heute nicht.
Unglaublich? Trotz schwarzer Null und sprudelnder Steuereinnahmen wird der Solibeitrag ins Unendliche verlängert, wird zu einer gewaltigen Steuererhöhung … weil Politiker mit ihren Rekorddiäten schon längst zu jenem einen Prozent gehören, denen bald alles gehört. Ja – es sind nicht nur Supermilliardäre, die dann alles besitzen – auch ihre Funktionselite gehört dazu: auf wesentlich niedrigerem Niveau, versteht sich. Die völlige Abspaltung der übrigen 99 % wird aktuell im Bankbereich vollzogen (wir berichteten): um einen Bankberater zu bekommen, wir man eine Mindesteinlage von 100 000 Euro brauchen. Und selbst dann wird man lange fahren müssen: eine Massenschließung von Bankfillialen samt nie dagewesenem Personalabbau ist schon geplant – der Pöbel als Kunde ist überflüssig geworden wie der Arbeitslose, der Kranke, der Alte und das Kind.
Und nun?
In einer Reflexion der Folgen des Attentats auf „Charlie Hebdo“ beschreibt Satiriker in einer Abdankungserklärung, warum er jetzt kein Satiriker mehr ist … und dabei eine tiefen Blick in die Abgründe unserer Kultur getan (siehe FAZ):
Weil ich als Berufszyniker mit meinem Leben für nihilistische Überzeugungen einstand, weil ich tagaus, tagein meine Finger in anderer Leute Wunden legte, ihnen einen Spiegel vorhielt, alles Schöne und Gute verächtlich machte, verhohnepiepelte und verzerrte, weil ich verletzte, verlachte und in den Dreck zog – für diese Heldenhaftigkeit würde man mir nun Lorbeerkränze winden und rote Teppiche ausrollen. Dachte ich. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis man uns tapferen Witzemachern in der Straßenbahn einen freien Sitzplatz anbieten, uns am Obstregal im Supermarkt aufmunternd auf die Schulter klopfen und uns in dunklen Parkhäusern hell erleuchtete Satirikerparkplätze zuweisen würde.
Ja – die Vernichtung alles Schönen und Guten … die folgerichtige Konsequenz einer politischen Richtlinie, der der Meinung ist, dass Menschen mit „Visionen für die Zukunft“ zum Arzt gehen sollten, sprich: dass das Streben nach Verbesserung der menschlichen Kultur krankhaft sei. Soviel Richtlinienkompetenz kann ein Kanzler haben – und soviel Dummheit kann kritiklos weite Verbreitung finden.
Die Folgen?
Niemand traut sich mehr, andere Visionen als die des bedingungslosen Untergangs zu akzeptieren … und wahrscheinlich wird auch darüber gespottet, weil man des Destruktive, die Zerstörung alles Guten, Wahren und Schönen als Heiligtum lebt und preist – und das auch noch unter den Schutz des Wertes der Freiheit stellt … eine Perversion der Werte sondergleichen, denn meine Freiheit hört an der Schmerzgrenze des Nebenmannes (oder Kindes) auf.
Darf ich daran erinnern, dass „die Finger in andere Leuten Wunde legen“ eine häßliche, unschöne, schmutzige und sehr schmerzhafte Angelegenheit ist und pure, irrsinnige Folter darstellt … wenn man die Redewendung mal nicht als Bild versteht? Und was ist das für eine Kultur, die diesen Umgang miteinander für normal und wünschenswert erklärt – anstatt eine Kultur zu fördern, in dem man den gleichen Scharfblick dafür verwendet, die Wunde zu heilen?
Ist es noch jemandem klar, dass dies eine grausame Verletzung der Gefühle anderer Menschen darstellt, die anstatt Humor und gute Laune zu produzieren nur dunkelste, gehässigste Schadensfreude bedient? Selbstverliebt, wie wir sind, fällt es wohl kaum jemandem auf. Das man mit so einem sozialen Verhaltensmuster in jeder Duisburger Eckkneipe Hausverbot bekommen würde, bevor einen die in ihrem Stolz, ihrer Ehre, ihrer Würde verletzten Gäste in hohem Bogen in die schmutzige Emscher befördern, sei hier nur am Rande bemerkt – als Hinweis darauf, dass das Schöne, Wahre und Gute noch Verteidiger findet, die allerdings nur noch selten mit Amt, Würden und gesellschaftlicher Macht ausgestattet werden: wer nicht dem Geld dient, soll froh sein, wenn er nicht sofort erschossen wird.
Ich merke an mir selbst, dass es Mut kostet, die Frage zu stellen: sollten wir dieses drohende Ende einer verrotteten, bösartigen Kultur (so nenne ich dann mal folgerichtig eine Kultur, die „alles Schöne und Gute verächtlich macht“ – und so den Menschen die Hoffnung auf bessere Zeiten gleich an der Wurzel … dem eigenen „Ich“ … abschneidet) nicht einfach mal frecherweise als Chance wahrnehmen?
Ich höre jetzt schon das Gemecker wohldressierter Hobbysatiriker – zu der bald die absolute Mehrheit der Wohlstandsbürger gehören wird, wenn die Umerziehung durch diverse Medien so weiter fortgeführt wird, wie sie seit „Dallas“ und „Denver“ läuft.
Doch lassen Sie mich eine Geschichte erzählen – eine Geschichte, die mich zu diesen Zeilen ermutigt hat.
Vor sechs Monaten lernte ich das Werk eines Menschen kennen, welches das Potential in sich trägt, der Gesellschaft weltweit eine wehrfähige aber friedliche Struktur zu geben, die sie in der Lage verstetzt, dem Jahre 2032 in Ruhe entgegenschauen zu können – unter anderem dadurch, dass man sich von der Geldwirtschaft durch eigenes, sicheres, wertebasierendem und Werte schaffendem Geld absetzt.
Ich lernte ein Werk kennen, dass perfekt durchstrukturiert war – und äußerst umfangreich. Nun – es ging ja auch um die Schaffung einer neuen Wirtschaftsordnung … oder, in meinen Worten ausgedrückt: um die Rettung der Welt vor dem Abgrund, auf den sie – seit der Oxfam-Studie noch deutlicher zu erkennen – unaufhaltsam zurast … was alle Leistungs- und Entscheidungsträger wissen, weshalb sie mangels erkennbarer Alternativen einen panischen, kopflosen Run auf den „Ein-Prozent-Status“ unternehmen, ganz nach dem Motto „RETTE SICH WER KANN“.
Das Werk war so komplex, dass es in seiner Vernetzung wohl nur wenige verstehen können … was inzwischen viele bewiesen haben.
Erdacht wurde es von einem bescheidenen Menschen, der in sehr einfachen Verhältnissen lebt – und dort auch bleiben möchte. Ein älterer Herr, erfahrender Journalist mit außergewöhnlich guten Kontakten in der Welt der Politik und Wirtschaft – doch nicht im geringsten korrumpiert von ihren Werten. Ich habe es mehrfach studiert – es hat den Umfang von mehreren Büchern, zeigt aber eine Zukunft auf, die schon gleich jetzt beginnen kann. Ich selbst … hätte sicher noch zwanzig Jahre gebraucht, eine solche Organisationsstruktur zu entwickeln. Wie wir aktuell sehen, haben wir aber gar nicht mehr so viel Zeit.
Die Pläne – sind perfekt. Die Zukunft – immer voller Risiken … aber allemal besser als die zu erwartende Tyrannei der Plutokraten, die schon heute in Form von endlos langweiligen Bullshitjobs oder menschenrechtsverletztenden Sozialgesetzgebungen und staatlicher Dauergier nach phantastischen Rettungsgeldern für Banken und Behörden unseren Alltag gestaltet.
Ja – in meinen Augen ist langsam die Zeit vorbei, wo man angstschlotternd in seiner Wohnmupfel auf den Untergang wartet … insgeheim hoffend, dass der Kelch an einem selber vorübergehen wird. Wird er auch .. wenn man mindestens 100 000 Euro Kapital auf dem Konto hat, kommen die Bankberater und helfen einem, den Grundstock durch Zinsen zu vermehren … oder sie vernichten ihn und stoßen einen zurück in die Masse der endgültig für immer und ewig überflüssigen und unerwünschten, den zukünftigen „Nullbürgern“ – oder „Müllbürgern“, wenn man berücksichtigt, wovon sie (im Prinzip heute schon) leben müssen.
In Zukunft wird man den Müll jedoch nicht mehr verpacken noch bewerben müssen, „Gammelfleisch“ wird Standard – auch bei Obst und Gemüse – jedenfalls zur Düngung.
Was wäre jetzt – so frage ich mich – wenn ich einen Aufruf starten würde, um Menschen zu vereinen – und Zukunft zu gestalten? Einen Aufruf an „Evolutionäre“, die die natürliche Entwicklung der Menschheit wieder ins Gute, Sinnvolle (und – das sei klar gesagt – „verspottbare“), Schöne verwandeln? Einen Aufruf an Pioniere und Gestalter?
Ja – nach einem halben Jahr Beschäftigung mit diesen Plänen habe ich deutlicher erkannt, dass Menschen gebraucht werden, um sie zu verwirklichen. Menschen, die investieren wollen: Zeit, Geld, Arbeitskraft, Lebensmut und Handlungsfreude.
Es werden auch Menschen mit Fachkompetenz gebraucht – alle voran Profis, die Internetauftritte so gestalten können, dass sie mit den edelsten Formaten der Plutokratie mithalten können. Es würde auch Geld gebraucht, um Verwaltung, Medien, Fernsehen, Druckereien und eigene Hilfsorganisationen finanzieren zu können … und diese Hilfsorgansationen werden wir dringend brauchen, wenn der Hunger kommt …bzw. noch weiter nach Europa vordringt. Zur Durchführung dieser Pläne braucht man … Juristen, Buchhalter, Unternehmer, Journalisten, Fernsehsprecher – aber auch Musiker, Gaukler, Köche, Hausfrauen, Rentner, Arbeitslose – also jeden, der eine Idee verstehen und weitertragen kann … und sei es auch nur mit einem kleinen Flugblatt in Nachbars Briefkasten.
Je mehr daran mitarbeiten, umso mehr Widerstand wird geleistet werden können – mit erstaunlichen Gewinnmöglichkeiten für die Gesamtgesellschaft … aber auch vielen Unternehmenszweigen, die aktuell von den „Big Playern“ an den Rand gedrückt werden.
Und ein wenig hoffe ich auch auf die Vernunft von jetzt noch reichen Menschen, sich einzubringen – und nicht nur dem „Rette-sich-wer-kann“-Karnevalszug zu folgen.
Traue ich mich, den Aufruf zu starten … nachdem das Echo zu anderen Aktionen sparsamer ausfiel (was unser Glück war, denn bei unsere personellen Besetzung würde uns die Arbeit eines Kaninchenzüchtervereins schon schnell überfordern)?
Vor allem in Berlin werden dringend Menschen gebraucht, die Hilfe leisten können. Vielleicht … finden sich ja noch welche, die jünger sind als ich und mehr zu verlieren haben. Ich selbst – bin nämlich in 17 Jahren 72.
Mein Vater starb mit 69
Also: wer Mut hat, Interesse, Leidenschaft und Einsatzbereitschaft … kann sich bei mir melden. Büroräume sind vorhanden, eine Vorstellung der Pläne und Aktivitäten der nächsten Jahre kann umgehend erfolgen.
Ich selbst werde mein Möglichstes tun, daran teil zu haben.
Freitag, 17.10.2014. Eifel. Ich habe einen Traum. Ja, davon habe ich viele. Jede Nacht. Dieser Traum jedoch – ist ein besonderer. Er soll alle Alpträume verscheuchen – für alle, für immer. Er soll alle Ängste nehmen, alle Sorgen vertreiben, alle Probleme lösen. Er soll Frieden schaffen – nein, er wird Frieden schaffen. Versprochen – haben das viele. Der Kommunismus hatte es versprochen. Er hat viel geleistet, aber letztlich versagt. Der Kapitalismus hat viel versprochen – auch er hatte viel geleistet, aber letztlich versagt, liegt gerade in den letzten Zügen, kann sich nur noch durch Massenentlassungen und sinkende Produktqualität über Wasser halten.
Die Technik hatte auch viel versprochen. Was war da nicht alles möglich – noch vor 150 Jahren. Heute stehen wir knietief in Giften, Abfällen, Tierleichen und verwüsteten Landschaften, schlagen uns mit Ozeanen von Plastikmüll herum und wenden Unmengen an Ressourcen auf, die „Nebenwirkungen“ von Technik aufzufangen – was unmöglich ist, denn: unsere Wirtschaftstruktur ist auf Egoismen aufgebaut … auch auf die Egoismen von ständig wachsenden Megakonzernen, die gar nichts anderes können (und in den USA per Gesetz dazu verpflichtet sind) als ständig weiter zu wachsen – und mehr Gifte zu produzieren, weitere Abfallberge aufzuhäufen, mehr Arten auszurotten und Landschaften umzugraben. Es kann ihnen ja auch nichts geschehen – sie sind „too big to fail“, geraten sie in große Probleme, kommen die Banken und retten sie – und die Banken selbst werden immer vom Steuerzahler gerettet.
Was nun mein Traum war?
Er war einfach. Ich möchte, dass kein Blut an den Waren klebt, die ich zum konsumieren angeboten bekomme. Ich habe nämlich einen Job: ich bin Mensch, habe (wie die meisten andern auch) Familie, die ich durchs Leben bringen muss – ich kann nicht nebenbei noch die Weltwirtschaft revolutionieren.
Ich möchte keine preiswerte Kleidung, die von Kindern oder unterbezahlten Frauen produziert wird. Ich möchte keine Nahrungsmittel, die mit Giften behandelt sind, die mich umbringen oder aus Abfällen bestehen, deren einzige Qualität darin besteht, dass die Fabrik sie billig einkaufen konnte. Ich möchte keine Transportmittel, die jene Umwelt weiter zerstören, die meine Enkel zum Überleben brauchen. Ich möchte nicht durch einen Supermarkt wie durch eine Minenfeld gehen müssen, ständig auf der Hut, sich nicht durch den Gebrauch von alltäglichen Gütern schuldig zu machen: schuldig der Ausbeutung, der Vernichtung von Leben oder Lebensgrundlagen. Ich möchte nicht von einer hilf- und kopflosen Industrie zum Täter gemacht werden.
Ich sehe … eine Wirtschaft, die sich zum Dienst am Menschen verpflichtet fühlt, weil sie sich daran erinnert, dass sie – vom CEO bis zum Hilfsarbeiter – aus Menschen besteht, die alle die gleichen Bedürfnisse haben. Ich sehe eine Wirtschaft, die denkt, bevor sie handelt, die nicht ihren Gewinn darin sieht, krebsartig in der Volkswirtschaft zu wachsen, sondern die ganze Volkswirtschaft zum Wohle aller nach vorne bringt, eine Wirtschaft, die aus dem Prinzip der Verantwortung handelt. Ich sehe eine Wirtschaft, die ehrlich miteinander umgeht, eine Wirtschaft der ehrlichen Begriffe, in der der Arbeitgeber jener ist, der seine Arbeitskraft gibt und Arbeitnehmer jener, der sie annimmt.
Ich sehe eine Wirtschaft, in der zum Beispiel Firmenwagen von Unternehmen und Behörden nach Obdachlosen Ausschau halten, um sie – wenn gewünscht – einzuladen und ihnen einen Platz im Unternehmen geben, wo sie so viel erwirtschaften werden, dass sie wieder auf eigenen Beinen stehen können – zu einem Lohn, der ihnen ein würdevolles Leben in der Gemeinschaft ermöglicht. Ich sehe eine Wirtschaft, in der die Unternehmen sich gegenseitig unterstützen – mit zinslosen Krediten eines neuen, genossenschaftlichen Geldes, welches Banken überflüssig werden läßt (was uns enorme Rettungskosten erspart und sogar den ganzen Mittelstand vor der drohenden Kreditklemme rettet, bei dem 66 Prozent der Bevölkerung Lohn finden).
Ich sehe eine Wirtschaft, deren oberste Qualifaktion darin besteht, Lösungen zu finden – lebendig, kreativ, innovativ, Lösungen, die jene Probleme angehen, die durch die sterbende Zinswirtschaft verursacht wurden.
Ich sehe eine Gesellschaft, in der die Menschen lernen, wieder – ganz natürlich – füreinander da zu sein, eine Gesellschaft, die in der Lage ist, den Tante-Emma-Laden um die Ecke zu tragen, weil er die Umwelt schont. Eine Gesellschaft, die ihre eigenen Zeitungen herausgibt, ihre eigenen Artikel schreibt, ihre eigenen Feste organisiert und sich so als Gemeinschaft feiert, weil so das Vertrauen im Mitmenschen gestärkt werden kann. Eine Gesellschaft, die nicht selbstverliebt einsam im Handy versinkt, sondern im Handy jene Menschen angezeigt bekommt, die Hilfe brauchen: die einen Gesprächspartner bei Beziehungsproblemen, dem Tod eines Angehörigen oder Arbeitsplatzverlust suchen, jemand, der hilft, die Einkäufe hochzutragen, jemanden, der einem bei einer Panne zur Seite steht, jemand, der einem einen Computer und seine Programme erklärt, jemand, der gerade verletzt im Park liegt oder jemanden, der seine Wohnungsschlüssel verloren hat – kurz, eine Gesellschaft, die keine Partnerbörsen mehr braucht, um seinen Nachbarn kennen zu lernen, keine Handwerkeragentur, um ein Waschbecken zu reparieren und keine Taxifirma, um kurz mal in die Stadt zu kommen.
Ich sehe eine Gesellschaft, die sich als Teil der globalen Gemeinschaft versteht, die sich traut, Friedensagenten anstatt Kriegsdiener auszuschicken, um Konflikte zu lösen, hochbezahlte, diplomatisch, rhetorisch und psychologisch hervorrragend geschulte Empathen und Hermeneutiker, die Konfliktparteien über Wirkung und Nebenwirkung von Kriegen aufklären (ja – die werden aktuell oft übersehen) anstatt ihnen Waffen zum Austragen dieser Konflikte zu liefern – kleine „Gandhis“, die alternative Wege zum gegenseitigen Abschlachten aufzeigen und mit den Konfliktparteien Strukturen erarbeiten und Situationen schaffen, die zu beiderseitigem Nutzen und Gewinn beitragen. Das solche Spezialisten viel Urlaub und ein extrem hohes Gehalt verdienen, versteht sich von selbst. Das klappt auch bei Barbaren wie der IS – wenn man es will. Erst die Finanzierungen kappen, dann die Waffen- und Munitionslieferung stoppen, warten, bis die Versorgungsmängel sichtbar werden (jede, wirklich JEDE Armee braucht enorme Versorgungsstrukturen …. erst recht die technologisierten; im Mittelalter sind schon ganze schlagkräftige Streitkräfte auf dem Marsch verhungert …) und dann … reden. Verstehen, wo der Hass, der Zorn, die Wut herkommt (im Falle der IS spielen – leider – Natobomben eine wichtige Rolle, vermute ich mal. Die hätten wir uns auch sparen können), wo die Wurzel des Konfliktes steckt – und dann verhandeln. Auch mit jenen, die durch ihre Bomben für die Zustände Mitverantwortung tragen. Anstatt Bomben auf Menschen zu werfen, sollte man lieber die Öllieferungen der „Terrormiliz“ stoppen: Satelliten sehen doch alles, oder? Erst recht im klaren Wüstenhimmel.
Ich sehe eine Gesellschaft, in der das „Miteinander“ schon in der Schule gelehrt wird – auch ein Miteinander zwischen Schüler und Lehrer, was schon allein dadurch erreicht werden kann, dass (nach dem Vorbild englischer Privatschulen) die Person die für den Unterricht verantwortlich ist, nicht dieselbe ist, die den Erfolg des Unterrichts auch benotet. Ich sehe Schulen, in denen von klein auf gelernt wird, dass „Miteinander“ mehr Profit für alle bringt, als „Gegeneinander“.
Profit? Ja. Ich sehe eine Gesellschaft, die durch und durch profitorientiert ist. Auch hier bin ich für das genaue Wort – aber nicht nur reduziert auf Gewinne, die durch Ausbeutung erzielt werden. Ich denke … an das lateinische Urwort „profectus“, das Fortgang, Zunahme, Vorteil bedeutet – und an den Gedanken, dass „Profit“ für alle gelten soll, nicht nur für Akteure einer sich selbst vernichtenden Raubwirtschaft: von einem zur Arbeit gezwungenen Ein-Euro-Jobber im Altenheim hat letztlich niemand einen Profit … außer vielleicht ganz am Ende jemand, der den Zinsgewinn der Gratisarbeit in der einen der anderen Form einstreicht: mangels Sozialabgaben verlieren Staat und Versicherungen von dieser Beschäftigungsform, mangels Motivation haben die „Kunden“ nur wenig davon (vielleicht sogar auch hohen Schaden, weil man den Frust an sie abläßt), dass Heim selbst tut sich durch den Einsatz unqualifizierten Personals auf keinen Gefallen, der Jobber selbst fühlt sich im besten Falle zu unrecht bestraft. Diese Argumenation gilt im Übrigen … für die ganze Volkswirtschaft, für jede Art von Tätigkeit: wo sie lustlos verübt wird, weil man den Profit nicht sieht (den Fortgang der Zivilisation, die Zunahme an Gerechtigkeit, Sicherheit, Freiheit, Wohlstand und Frieden, den Vorteil für sich selbst UND andere), richtet sie unterm Strich wahrscheinlich mehr Schaden als Nutzen an – in Form von unzureichend erstellter Arbeit oder mangelhaften Waren.
Ja – unsere Gesellschaft leidet nicht am Zuviel von Profit, sondern am Zuwenig: es gibt zu wenig Fortgang, Zunahme, Vorteil für zu viele Menschen: das nervt. Jeder möchte einen Profit von seinem Leben – aber der besteht eigentlich nur selten in Geld, vielmehr besteht er im Sinn, der Freude und Glück schenkt: einfach mal die vielen Menschen fragen, die einem Hobby nachgehen – die werden bestätigen, dass sinnvolle Tätigkeiten auch ohne Geld Freude bereiten. Zudem weiß man seit alters her, dass nicht jene die Glücklichsten sind, die am meisten kaufen können, sondern jene, die am wenigsten brauchen (was oft auch jene sind, die mit einem hohen Grad an Aufmerksamkeit durch die Welt gehen).
Ich sehe eine Gesellschaft, die gelernt hat, dass es den bösen Menschen nicht gibt – außer vielleicht als seltenen, kranken, nur auf sich selbst bezogenen Ausnahmefall, eine Gesellschaft, die aber vor allem verstanden hat, dass es keine bösen Länder gibt, keine bösen Religionen, keine bösen Völker – oder böse Wirtschaftsformen. Da gibt es nichts. wofür sich ein Krieg lohnen würde, ja, dass der Krieg selbst der Feind der Menschheit ist, weil er IMMER Unschuldige tötet und uns dadurch zu übelsten Mördern werden läßt – egal, wie edel die Absichten sonst noch waren.
Ich sehe eine Gesellschaft, die gelernt hat, freundlich zu sich selbst zu sein, ihren Nächsten nicht als lästigen Widersacher zu begreifen sondern als hilfreichen Partner zu verstehen.
Ja – ich sehe eine Gesellschaft, die sich als globale Gesellschaft versteht, als positive Variante einer „neuen Weltordnung“ – dezentral, lokal, werteorientiert, solidarisch und gemeinwohlzentriert, eine Gemeinschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Profit für alle zu mehren – und zwar jene Form von Profit, die jeder Mensch für sich selbst als notwendig für sein persönliches Fortkommen ansieht … und nicht jene Form von Profit, die zum Zwecke der Absatzgenerierung von einigen wenigen mit gigantischem Werbeaufwand in die Gehirne der Menschen gepresst wird.
Ich sehe viele Details dieser Zukunft, die eine absolute Mehrheit der Weltbevölkerung beglücken könnte, die in der Lage wäre, Armut, Hunger und schlimmste Not weltweit zu beseitigen und dabei noch allen Menschen nebenbei materiellen Gewinn beschert – einen Gewinn, den Wohlstandsbürger im Westen gelegentlich verpönt ablehnen, weil sie sich noch nie der Situation stellen mussten, dass der Kühlschrank noch leerer ist als das eigene Konto – oder einer Situation. wo weder ein Kühlschrank noch ein Konto existiert.
Diese Details – die mir zeigen, dass ein Jahr in Australien, Argentinien oder Südafrika bei Freunden zu leben mehr Freude machen kann als jedes Jahr drei Wochen Pauschalurlaub in den Betonburgen an der Ostsee – sind sehr zahlreich, wie es oft bei Träumen so ist. Ich könnte noch lange davon schwärmen, jeden mit profitablen Details fürs eigene Leben zu überschütten (ja, selbst für jetzt schon superreiche Menschen wäre noch eine deutliche Qualitätssteigerung drin – und die wissen auch selbst genau, was ihnen fehlt), möchte mich aber lieber abschließend jenem kleinen Moment widmen, in dem ich gestehe, dass dies … eigentlich kein Traum ist.
Es ist die rudimentäre Blaupause für eine neue Wirklichkeit, eine neue Realität, eine neue – und uralte – Art zu leben, zu arbeiten, zu wirtschaften.
Wie er Wirklichkeit werden kann?
Nun – das ist nun wirklich das Einfachste von allem.
Hierzu bedarf es zuerst eines einzigen Menschen, der für diesen Traum seine Fahne in den Sand steckt.
Das habe ich hiermit gemacht.
Mehr werde ich auch nicht tun, brauche ich auch nicht tun.
Diese Fahne ist der Sammelpunkt für jene, die lieber ein neues Wirtschaftssystem aufbauen als mit dem alten untergehen wollen, für jene, die lieber kreativ schaffen als desktruktiv nörgeln mögen, für jene, die den Dummköpfen dieser Welt gerne das Ruder aus der Hand nehmen möchten als ihnen unwillig in den Abgrund zu folgen.
Jeder ist eingeladen, zu kommen.
Wir können JEDEN gebrauchen, denn jeder kann seinen Anteil dazu beitragen – und sei es nur, dass er die Idee seinem Nachbarn in den Briefkasten steckt.
JEDER kann jetzt was TUN.
„Wir“?
Ja.
Ihr glaubt doch wohl nicht wirklich, dass ein alter, armer, kranker, einsamer Mann die Welt im Alleingang rettet?
Schon längst gibt es Menschen, die haben – dankenswerter Weise – jahrzehntelang an Lösungen gearbeitet, zu einer Zeit, wo uns unsere Probleme noch gar nicht bewusst waren. Und es gibt Menschen – allein in Deutschland Millionen von ihnen – die gerne an einem profitablen Geschäft (ja – auch letztlich finanziell profitabel … aber mit eigener, stabiler und sicherer Währung versehen, die den Profit der Arbeit nicht durch Experimente mit „Währungen“ in Gefahr bringen) beteiligt wären – nicht als bezahlte Angestellte, sondern als freie Unternehmer, als Pioniere, als Abenteurer und Schatzsucher.
Diese ganzen Menschen müssen nur zusammenfinden.
Wer eigene Ideen hat, ist herzlich willkommen.
Wer keine hat, kriegt welche gratis – aber darüber habe ich ja schon geschrieben.
Ab heute hat es also jeder selbst in der Hand, ob er nicht – anstatt ungewollt Teil des Problems zu sein – lieber willentlich Teil der Lösung sein möchte.
Das Paradies für die Menschheit steht vor der Tür – wir müssen nur noch losgehen, die Tür aufmachen und es herein lassen.
Wer mehr wissen will, kann mir eine persönliche Nachricht schicken (Eifelphilosoph@Nachrichtenspiegel-online.de): etwas Engagement muss schon sein. Die ersten Schritte – starten gerade in Berlin, der Hauptstadt jenes Landes, das viel Erfahrung mit den sterbenden alten Wirtschaftsformen hat.
Allerdings … droht Arbeit. Für echte Arbeitgeber sollte das aber kein Problem sein – wenn erkennbar werden wird, wie vielfältig sich die Investitionen auszahlen. Und wer alles wirklich Arbeitgeber ist, haben wir ja jetzt nebenbei auch gelernt.
Dienstag, 8.10.2013. Eifel. Ich gebe zu: ich bin ein Optimist – und was kaum einer ahnt: oft gut gelaunt. Manche machen sich schon Sorgen, wie ich mit all´ den dunklen Themen so zurechtkomme oder ob meine Psyche nicht darunter leidet, doch ich kann Euch beruhigen: meine Psyche soll nach Angaben von Fachleuten sehr stabil sein – im Streit um das Sorgerecht für meine Kinder wurde die gründlich durchleuchtet. Sicher gehen mir viele Dinge nahe – aber das ist Leben. Leben heißt vor allem: „erleben“ – und auch wenn es trivial klingt: ohne Leid erhält das Leben keine Tiefe und der Charakter keine Kontur. Was jedoch die Zukunft der westlichen Zivilisation angeht: da kann ich mir keinen Optimismus leisten – das wäre eine Lüge. Ich sehe schlichtweg keine, weil die Probleme, die uns der Materialismus samt seinen „Wissenschaften“ eingebrockt hat, so vielfältig sind, dass ich nicht wüßte, wie sie zu lösen sein sollten. Gifte in der Nahrung, Medikamente im Wasser, Abgase in der Luft, Gifte in Baumaterialien, Essgeschirr und Möbeln, ein auf Luft und eingebildetem Geld aufgebautes (und aufgebauschtes) Wirtschaftssystem, eine Führungskaste, die nur noch an sich selbst denkt und eine Bevölkerung, die „Reality-Dokus“ für die höchste Form von Wirklichkeit hält: das sind nur ein paar jener Riesen, die unserer Zivilisation jederzeit die Vernichtung bringen können. Eine neue Dimension des Terrors der Ökonomie wird gerade in den USA erprobt: ein ganzer Staat macht dicht – mal schauen, was passiert.
Die Bürger zahlen weiterhin ihre Steuern – aber die Leistungen werden einfach einbehalten. Das ist das Prinzip des sterbenden Kapitalismus, das Prinzip eines Sytems, dass ohne Betrug keinen Profit mehr machen kann: Cash ohne Gegenleistung ist die letzte Stufe der Renditegewinnung. Gestartet wurde das in Deutschland durch Hartz IV: weiterhin wird jahrzehntelang Arbeitslosenversicherung kassiert, doch Gegenleistung gibt es nur noch für ein paar Monate, dann greift man sich Haus, Auto und die Briefmarkensammlung. Ebenso im Aktienhandel: bezahlen für Schrott hat viele um ihre Altersversicherung gebracht. Auf die Lebensversicherungen signalisieren schon: eventuell wird´s nichts mit dem Geldsegen.
Bei luxuriösen Schlaraffenlandrenditen von 8-10% im Jahr bleibt einem auch nichts anderes übrig: wie soll man Kapital sonst in zehn – zwölf Jahren ohne Arbeit verdoppeln?
Ich denke, man kann ausrechnen, wann dieses System endgültig zu Ende geht – selbst ohne Klimakatastrophe, Weltkrieg oder Selbstmordgene von Monsanto.
Aber was weiß ich schon? Bei der Bundestagswahl habe ich mich auch verschätzt – ich hätte mit mehr Nichtwählern, weniger Stimmen für die CDU und mehr Stimmen für Kleinparteien gerechnet und lag damit voll daneben.
Meine Fähigkeit zum Irrtum ist mein größter Trost – und vielleicht irre ich mich ja bei der Betrachtung der Gegenwartswirren. Wäre toll – ich habe Kinder und das Leben ist schön.
Heute morgen fand ich auf der Facebookseite von Nina Hagen ein Zitat von Rudi Dutschke:
„Es gilt erst mal, ein Bewußtsein des Mißstandes zu schaffen…Ein Dutschke will keine Antwort geben. Denn was soll es bedeuten, als einzelner Antworten zu geben, wenn die gesamtgesellschaftliche Bewußtlosigkeit bestehen bleibt? Die muß durchbrochen werden – dann können Antworten gegeben werden!“
Ein gruseliges Zitat, oder? „Gesamtgesellschaftliche Bewußtlosigkeit“ – so könnte man den momentanen politischen Zustand des Landes und seiner Bevölkerung gut beschreiben, aber während früher wenigstens die Langeweile auf die Straße trieb, wird der Bürger heute durch immer brillantere Bilder direkt im Zustand des Dauerkomas gehalten, fühlt sich super informiert und wird ausgeplündert wie nie zuvor seit der Geschichte der Bundesrepublik – seit Jahrzehnten schon … alles im Dienste einer Klasse, die „Zinsen“ für die einzige reale Arbeit hält, die sie zu leisten hat und den Rest des Volkes gerne zur entgeldlosen Zwangsarbeit verpflichten möchte, damit das auch so bleibt.
Es gibt aber nach wie vor Menschen, die lassen sich von der düsteren Perspektive nicht unterkriegen und sehen selbst in der größten Krise eine Chance. Einige von ihnen treffen sich jetzt in Österreich – zum „Wirtschaftsforum Finanzkultur„. Und was dort besprochen wird, macht Hoffnung, dass einige Menschen den Zustand der Bewußtlosigkeit hinter sich gelassen haben.
Mir gefällt besonders die Einladung zum Vortrag von Professor Berger:
Globalisierte Finanzmärkte haben das Tauschmittel Geld in ein Rauschmittel verwandelt und ersetzen Wertschöpfung durch Abschöpfung. Der Glaube, dass die Finanzmärkte ohne Einschränkungen walten und schalten sollten, hat die Wissenschaft, die Presse und die öffentliche Meinung erobert. Arbeitnehmer profitieren nicht mehr von dem Produktivitätszuwachs, den sie erarbeiten. Es sieht so aus, als befänden wir uns in einem Teufelskreis aus wirtschaftlichen Sachzwänge und globalen Abhängigkeiten. Aber es gibt es eine menschlichere Marktwirtschaft!
In wenigen Worten das ausgedrückt, was wirtschaftlich am Meisten drückt: Arbeit wird immer weniger Wert, aber Geld allein erntet keine Nahrung, baut keine Häuser und pflegt keine Menschen, denkt man den laufenden Prozess in die Ewigkeit weiter, so erwartet uns ein toter, zubetonierter Planet, dessen „Werte“ sicher auf der Festplatte eines Satelliten gespeichert sind. Vielleicht werden sogar noch neue Zahlen erfunden, um die Werte ausdrücken zu können – und neue Märkte geschaffen, dass sich das Geld sogar in dem Banksatelliten noch vermehrt.
Das Forum präsentiert auch gelebte Alternativen zum bisherigen System: konkurrenzfähige Textilproduktion in Europa, Regionalgeld, werteorientiertes, soziales Bankenwesen – oder auch gleich ein ganz anderes Wirtschaftssystem siehe Paul J. Ettl:
Unser gegenwärtiges Wirtschaftsmodell misst den Erfolg von Firmen und den Erfolg des Staates in Geldwerten (Firmenbilanz und Bruttoinlandsprodukt). Entlassungen von Mitarbeitern in Firmen und Katastrophen wie ein Hochwasser erhöhen damit den wirtschaftlichen Erfolg. Aber ist das wirklich das , wofür wir arbeiten und wirtschaften? Das Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie zeigt einen Weg, wie die Werte, die unser zwischenmenschliches Zusammenleben gelingen lassen, auch in der Wirtschaft gelebt, dargestellt und schließlich auch wirtschaftlich belohnt werden können.
Die Entlassung von Mitarbeitern ist stets ein sicheres Mittel, den Aktienkurs steigen zu lassen – aber wer traut sich schon noch, diesen Krieg der Wirtschaft gegen die Gemeinschaft offen zu beschreiben?
Na – besser ist ja auch: man würde ihn beenden und eine tragfähige Alternative schaffen.
Veranstaltungsort ist ein Gymnasium. Eintritt: 20 Euro. So etwas würde ich mir in jedem Gymnasium in Deutschland wünschen – aber scheinbar geht das nur in Österreich.
Vielleicht irre ich mich ja – und die Krise enthält doch eine große Chance. Wie man diese Chance mit desinteressiertem, bewusstlosen Pöbel wahrnehmen soll, erschließt sich mir nicht – aber vielleicht ist das Volk gar nicht so, wie es scheint, sondern meine Perspektive ist falsch.
Oder der Österreicher ist einfach kritischer und bewusster als der Deutsche, mehr Gestalter als Dulder.
Na ja – mal ehrlich: wir Deutschen haben uns doch sogar einen Diktator von dort geholt, noch nicht mal das hat das Volk der Biedermeierduckmäuser aus eigenen Reihen hinbekommen. Diesmal könnten wir uns doch mal ein paar positive Impulse von dort holen, anstatt die üblichen Lösungen zu praktizieren: einfach mal ein paar Aufmüpfige vergasen, erschießen oder verhungern lassen, schon läuft der Laden wieder.
Doch doch – so etwas hört man in deutschen Mietskasernen wieder, eindrucksvolle Berichte dazu liegen der Redaktion vor und tragen zu meiner Einschätzung der Situation des Landes bei.
Leider.
Dienstag, 1.Oktober 2013. Eifel. Ist es bei Ihnen auch so kalt? Das liegt an der Klimaerwärmung. Wieso es kalt ist, wenn es warm wird, erklärt Ihnen ein Wissenschaftler. Ich zitiere ihn hier nicht, weil ich keine Zeit für Albereien habe: mir ist kalt. Außerdem halte ich nichts von der modernen „Wissenschaft“, die in weiten Teilen eine Antikirche mit eigenen Priestern (in weißen Kitteln), eigenen Dogmen (es gibt nur Materie) und eigenen Sicherheitskräften (Psychiatern) ist. Groß wird die Schuld der Kirche an der Hexenverbrennung gepredigt, obwohl es der Staat war, der die Menschen brennen sehen wollte. Groß wird die Lüge von der Verbrennung Giordano Brunos durch die Kirche verbreitet, obwohl der Staat es war, der ihn brennen sehen wollte. Hexen und Kirche stören das Dogma von der Scheibenwelt – also das Dogma des mechanistischen Materialismus, einer Welt, die ganz das Gegenteil dessen ist, was Giordano Bruno gelehrt hatte – eine untote Schattenwelt gegen eine Welt voller Leben in jedem Element des Seins. Das, was sich hinter dem so euphemistischen Namen „Naturwissenschaft“ verbirgt, ist nichts weiter als die Waffen-SS des Kapitals, die für ein Maximum an Konsumfähigkeit sorgt, für die – „alternativlose“ – Bühne, auf der die vollkommene Versklavung von Körper und Geist durchexerziert wird; jene Form der Versklavung, in der der Sklave seinen Zustand lieben MUSS, weil es keine Alternative gibt und „draussen“ (im Weltall, im Tod oder im Geiste) nur ein vernichtendes, dunkles, fieses NICHTS lauert. Die Dogmen dieser SS, die Denkgrenzen setzt (ähnlich denen, dass die Erde eine Scheibe zu sein hat) sind vielfältig: Ufos oder Telepathie, Atlantis oder Kornkreise, Nahtoderfahrung oder Nächstenliebe: all das GIBT ES NICHT kraft Weisung der neuen Antikirche. Beweisen kann sie das alles nicht – aber jeder, der sich mit nicht erlaubten Themen beschäftigt, gerät in Gefahr, die Diagnose „unangemessener sozialer Wahn“ zugeteilt zu bekommen. Die Perspektive sollte man schon mal gehört haben, wenn man sich mit dem Thema „Klima“ auseinandersetzt.
Klimaerwärmung habe ich persönlich kennengelernt. Im März 2003 saß ich in kurzer Hose draußen im Garten – zusammen mit meinem Anwalt. Mir war klar: es ist warm. Ich war geneigt, den Theorien der Wissenschaftler zu glauben – ich sah noch keinen Zusammenhang zwischen Konsummaximierung und Effektivierung der Ausbeutung und dem Wetter. Aber ich hatte Wisssenschaft schon im medizinischen Bereich kennengelernt und war es gewöhnt, alle Ergebnisse kaufen zu können, die ich gerade haben wollte – inklusive der Professoren, die die Botschaft dann an meiner Stelle verkündeten. Welche Industrie nun gerade von der Legende der Erderwärmung profitieren sollte, hatte ich im ersten Moment nicht erkannt
Fortan wurde ich bombadiert mit Informationen über die Erderwärmung. Steigende Meeresspiegel, schmelzende Gletscher, vorrückende Wüsten: die volle Breitseite an Information. Schuld war: das Auto, das Einfamilienhaus, der Urlaubsflieger.
Das gefiel natürlich vielen, die weder Auto noch Haus hatten und erst recht nicht in Urlaub fliegen konnten. Es war eine neue soziale Bewegung, die handfeste Beweise dafür hatte, dass Reiche böse waren. Nun – das weiß die Menschheit schon seit Menschengedenken, aber die Naturwissenschaft muss solche Wahrheiten messen können, sonst können sie sie nicht wahrnehmen. Also wurde Bosheit in Kohlendioxidverbrauch gemessen. Ich war damals außerordentlich böse, aber zweifelte die Theorie in keiner Weise an.
Das änderte sich, als Google Earth kam. Ich spielte ein wenig mit diesem Instrument herum – und bekam wieder einmal einen Begriff davon, wie unendlich groß dieser Planet eigentlich wirklich ist. Sicher – lebt man in einer der ständig überfüllten und überproportional wachsenden Großstädte (wie zwei Drittel der deutschen Bevölkerung) kann man schnell das Gefühl haben, dass die Erde zu voll ist und wir dicht vor dem Kollaps stehen … dabei sind nur unsere Städte zu voll. Das bringt der Wirtschaft die billigen Arbeitskräfte und deshalb finden wir das alle toll. Der Planet jedoch … ist wahnsinnig groß.
Ich fing an zu rechnen: wir haben 6 000 000 000 Menschen. Geben wir jedem ein Haus mit 1 000 m2 Grundstück, dann haben wir 6 000 000 000 000 m2 Fläche verbraucht. Das sind 7 000 000 km2 – das entspricht der Fläche von Australien. Die Fläche der Erde beträgt 149 Millionen Km2. Gigantisch, oder?
Natürlich wirkt ein Film über die Klimaveränderung nicht, wenn die Kamera eine Stunde lang über menschenleere Gebiete fliegt. Es werden verstopfte Straßen gezeigt, qualmende Schornsteine, verseuchte Flüsse – und alle wissen gleich: es geht zu Ende – jedenfalls dann, wenn nicht die Forschungsbudgets der „Wissenschaft“ drastisch erhöht werden. Die Theorie vom Klimawandel hat das Budget der Klimawissenschaftler verzehntfacht, 10 000 öffentlichkeitswirksame Arbeitsplätze hängen davon ab, dass diese Theorie die Menschheit weiter ängstigt. Es wäre eine Katastrophe für die Klimaforscher (und ihre Lebenskultur mit Eigenheim, SUV und Urlaubsflug), würde sich diese Theorie in Luft auflösen … so wie es momentan den Anschein hat, siehe Süddeutsche Zeitung:
Zum einen gibt der Weltklimarat diesmal niedrigere Erwartungen für die Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts an als im Report von 2007. Damals lautete die Spanne 1,8 bis 4,0 Grad Celsius für die verschiedenen Szenarien, wie sich die Treibhausgas-Emissionen entwickeln; diesmal geben die Wissenschaftler 1,0 bis 3,7 Grad an.
Als zweites Indiz für die angebliche Herabstufung der Rolle von CO2 nennen Kritiker die sogenannte Klimasensitivität.
Ich erspare mir mal hier die Zahlen, denn wir Normalbürger haben schon längst begriffen: die haben eigentlich keine Ahnung. Den Verdacht haben wir schon lange:
2007 gab es einen Filmbericht über den Great Global Warming Swindle, passenderweise stagnierte in Folge die messbare Erderwärmung – wobei ich ein ungutes Gefühl dabei bekomme, ob das überhaupt realistisch messbar ist – bei diesem gigantischen Koloss, den wir bewohnen und der Vielzahl der Prozesse, die das Klima beeinflussen. Kaum hatten wir den Film verdaut, wurden wir schon überflutet mit Gegendarstellungen (siehe u.a. PIK-Potsdam).
Was war geschehen?
Nun – gewisse Teile des Kapitalismus freuten sich überhaupt nicht über den Zuwachs an Fördergelder für Klimaforscher: die Reichen sahen ihren Überfluss-Lebensstil in Gefahr – jedenfalls die Altreichen. Weltweit gab es ja jetzt auch viele neureiche Klimaforscher, die dem Staat jenes Geld abzogen, dass die Altreichen gerne für sich reserviert gesehen hätten. Also machten die Altreichen, was sie immer tun: sie kauften sich ein paar Wissenschaftler um ein Gegenfeuer zu entfachen. Ihnen war klar: jeder Autofahrer, jeder Tankstellenpächter, jede Baufirma, jeder Eigenheimbesitzer, jeder Urlaubsfahrer und jeder Reiseveranstalter würde auf ihrer Seite sein – kurz: die ganze kapitalistische Kultur. Inzwischen droht schon der ganze Weltklimarat zu verschwinden – als hätte es nie ein Problem gegeben. Natürlich wird er nicht aufgelöst, sondern soll Sonderaufgaben übernehmen (siehe Wiwo): Altreiche und Neureiche haben einen Kompromiss geschlossen.
Der Kompromiss ist schädlich für Afrika, jenem Land, dass angeblich am härtesten vom Klimawandel betroffen sein wird (für Afrika kann man immer JEDE Katastrophe maximieren – dort sterben so viele Menschen, mit denen kann man ALLE Theorien untermauern – was oft geschieht. Weniger Medikamentenversuche auf dem Kontinent, weniger Raubbau an den Rohstoffen, weniger Waffenlieferungen, weniger Überflutung mit Wohlstandsmüll, der die einheimische Wirtschaft vernichtet – Afrika würde seinen Ruf sehr schnell verlieren), soll die Hauptlast schultern: die Ärmsten sollen auf Technologie verzichten, um die Umwelt zu schonen. Ihre Herdfeuer sind das Problem, dass die Erde in Gefahr bringt. Ihre Autos geben uns den Rest, ihre Kohlekraftwerke sollen gar nicht erst entstehen. Sollen die Armen doch mit Windenergie Strom erzeugen – dann bleiben die auch länger arm und wir können unseren Lebensstil beibehalten.
Währenddessen sitzen Klimapäpste und Klimaskeptiker in klimatisierten Hotels an offenen Kaminen und genießen einen Cognac, obwohl sie sich öffentlich bis aufs Blut bekämpfen, siehe Jan Fleischhauer im Spiegel:
Wenn es ums Klima geht, drehen selbst wohltemperierte Zeitgenossen plötzlich durch. Der in Graz lebende Musikprofessor Richard Parncutt hat vor ein paar Monaten die Todesstrafe für Klimaskeptiker vorgeschlagen. Eigentlich sei er gegen die Hinrichtung von Menschen, schrieb er, „aber Klimaleugner fallen in eine völlig andere Kategorie. Sie sind verantwortlich für den Tod von Hunderten von Millionen von Menschen“.
Ja – nach den Hexen, den Juden, den Christen (oder den religiösen Menschen überhaupt) den Arbeitslosen hat „die Wissenschaft“ ein neues Jagdziel entdeckt: den Klimaleugner. Er wird auch öffentlich angeprangert wie in einem Aufklärungsbuch des Umweltbundesamtes Dessau:
Dort ist gerade ein Aufklärungsbuch zum Klimawandel mit dem Titel „Und sie erwärmt sich doch“ erschienen. Im Abschnitt „Klimawandelskeptiker in Deutschland“ sind die Namen von Journalisten und Wissenschaftlern genannt, die Positionen vertreten, die „nicht mit dem Kenntnisstand der Klimawissenschaft übereinstimmen“.
Das hat es seit 1945 nicht mehr gegeben…
es ist jedenfalls ziemlich lange her, dass eine staatliche Institution in Deutschland erklärte, welche Meinungen in diesem Land haltbar sind und welche nicht.
Aber das gerade ist ja Wissenschaft: Macht ausüben über die Definition von Wirklichkeit, um so dem Kapitalismus freie Bahn zu schaffen – so eine Art Kehrmaschine.
Wo kämen wir hin, wenn die ganze Menschheit der Botschaft des Mönches Anselm Grün folgen würde? Er hat mit seinen Büchern 100 Millionen Euro umgesetzt, ist aber der Meinung, das Geld die innere Freiheit gefährdet: er gibt deshalb keine 50 Euro Bargeld im Monat aus (siehe Süddeutsche). So etwas zehnmal täglich in jedem Werbeblock gesendet, zusätzlich ein paar Studien wie die, das Religion psychische Gesundheit fördert (siehe ts-institut) oder professionelle Meditation eindrucksvoller ist als Weltreisen: die Welt würde sich auf einen Schlag ändern – mehr Glück, mehr Gesundheit … weniger Konsum – und damit heilere Umwelt.
Was ist aber nun mit der Klimakatastrophe? Müssen wir Klimaleugner jetzt in Massen hinrichten? Oder richten wir lieber in Massen die Reichen hin, deren Lebensstil für unseren Planeten nicht mehr erträglich ist? Doch Vorsicht – jeder, der diese Zeilen lesen kann, ist ein Reicher … im Weltdurchschnitt. Die ärmsten Arbeitslosen in Deutschland sind unermesslich reich, vergleicht man sie mit durchschnittlichen Bewohnern des Sudan, Nigerias oder Indonesiens.
Wir werden die Wahrheit in einhundert Jahren erfahren. Oder in eintausend. Oder nie. Bekommen wir unsere Wirtschaft, unser Militär oder allein Monsanto nicht in den Griff (wonach es die letzten Jahrzehnte nicht aussah) kann uns die Erderwärmung egal sein: im Rahmen der Milliarden von Toten, die uns dort erwarten, wenn unser wackeliges Versorungsystem zusammenbricht oder der nukleare Holocaust zuschlägt, werden die Folgen des Klimawandels kaum noch bemerkt werden: es gäbe schlichtweg kaum noch Menschen, die durch die Folgen des Klimawandels sterben können. Vielleicht gelingt es der „Wissenschaft“ auch endlich, die superansteckende Ultragrippe zu entwickeln – einige sind ja schon emsig dabei. Oder es entfleucht ein biologischer Kampfstoff, der nur Menschen ausrottet. Die „Wissenschaft“ arbeitet unermüdlich an der Vernichtung der Menschheit: antibiotikaresistente Bakterien, genschädigendes Plastik, unaufhaltsame Epidemien, Selbstmordsaatgut inklusive einer „Arche Noah“ für Superreiche (siehe Zeit) – alles in Arbeit.
Währenddessen konzentriert sich der Normalbürger auf den Klimawandellügenschwindel, gelenkt und geleitet von grünen Aposteln in der Politik, deren eigener Lebensstil sich von dem armer Möncher hin zu dem der Superreichen gewandelt hat: große Limousinen, üppige Gehälter, luxuriöse Reisen – man zeigt deutlich, wie man wirklich zum Klimawandel steht, den man so gerne predigt – er ist einem Scheißegal.
Während immer mehr Deutsche umweltschonend (oder aus Kostengründen) die Heizung herunterdrehen, erfüllte 2012 kein einziger Dienstwagen von deutschen Bundesministern die EU-Richtlinien für den CO-2-Ausstoß (beides aus: Jan Kluge, Unliebsame Wahrheiten, Seite 158): so demonstriert die Politik deutlich, was sie von den Studien zum Klimawandel wirklich hält.
Aber was ist jetzt mit der Umwelt?
Am 9.5.2013 wurde auf Hawaii der höchste Stand von Kohlendioxid seit Millionen von Jahren gemessen, gleichzeitig verschwinden pro Tag 50 – 100 Arten von der Erdoberfläche (siehe BR). Was immer auch auf der Erde vorgeht: die Menschheit scheint die gleiche Wirkung zu hinterlassen wie der Einschlag eines Riesenkometen.
Das sehen wir aber schon, wenn wir nur nach draußen schauen: dort befinden sich Unmengen von leblosem Teer, die sich täglich weiter ausbreiten und in 780 Jahren ganz Deutschland mit einer toten Schicht Asphalt überzogen haben wird: dagegen wirkt ein Riesenkomet harmlos.
Brauchen wir wirklich Klimawissenschaftler um zu sehen, dass diese Entwicklung nichts Gutes bewirken kann?
Brauchen wir wirklich Politiker, Wissenschaftler und andere Gurkentruppen, um zu sehen, dass wir in einer gigantischen gemeinsamen Aktion aus der Erde ein Paradies für alle Menschen machen könnten und dafür nicht mehr Platz bräuchten als … zum Beispiel in Australien? Man könnte den ganzen amerikanischen Kontinent der Natur zurückgeben (oder den Eingeborenen, die dort kaum störend auffielen) anstatt einen Tresor in der Arktis zu bauen, in dem man das genetische Erbe dieses Planeten für einige reiche Grünen vor den Folgen der „Wissenschaft“ in Sicherheit bringt.
Vielleicht hat „die Wissenschaft“ aber auch schon insgeheim beschlossen, die Menschheit stark zu dezimieren – doch wir wollen hier mal keine Absicht unterstellen.
Währenddessen sind wir aber gut erzogen worden: wir ahnen, dass wir über sind. Immerhin merken wir seit Jahren, dass die Reichen lieber von Wissenschaftlern Roboter bauen lassen, die unsere Arbeit machen, als dass sie an einer Welt arbeiten, in der wir alle glücklich werden können. Was diese Roboterisierung der Produktion für das Klima bedeutet, wird nicht so laut nachgefragt.
Wir wissen aber, was es für uns bedeutet – für die sechs- oder sieben Milliarden Menschen, die in Australien bequem Platz finden würden. Wir könnten auch alle nach Afrika ziehen: dort gibt es 30 Millionen km2. Armut, Kriege, Hunger, Elend wären sofort erledigt. Mit der Technik könnten wir die Wüste begrünen und den Rest des Planeten zum Naturpark erklären (oder wir halten uns noch Nordamerika als Agrarkontinent). Der höhere Wasserstand würde uns dort nicht viel ausmachen – wir bräuchten sowieso viel Wasser, um aus der Wüste wieder Gärten zu machen.
Was für Visionen, oder?
Stattdessen lauschen wir den Predigern, die eigentlich deutlich eins sagen: „Ihr Menschen müsst weg! Ihr seid zu viele, ihr stinkt, pupst die Umwelt voll und kostet einfach nur„: „Kosten auf zwei Beinen“ war erschreckend ernst gemeint – so redet man aber normalerweise nur hinter verschlossenen Türen vom Urnenpöbel.
Dass die Menschen, die dies predigen, nur Eigeninteressen verfolgen, wird nicht so deutlich gesehen – und in diesem Durcheinander von egozentrischen Sichtweisen haben wir keine Chance, jemals die Wahrheit über die Entwicklung des Klimas zu erfahren.
Machen wir jedoch als Menschheit (oder Monsanto allein – doch dazu später mehr) politisch und wirtschaftlich so weiter, dann kann uns das egal sein: es wird dann kaum jemanden geben, der sich über die Folgen des Klimawandels beschweren kann. Wird also Zeit, dass wir erkennen, das WIR der SOUVERÄN sind – und nicht „die Wissenschaft“. Zeit, aufzuhören, sich von dieser Sekte durch die Weltgeschichte jagen zu lassen.
Ich fürchte jedoch: dafür ist es zu spät. Schon längst haben wir die Botschaft unserer eigenen Schädlichkeit und unnützen, überflüssigen Existenz verinnerlicht und warten demütig auf unsere Auslöschung: Methoden dazu hat die Wissenschaft viele im Schrank – mal sehen, welche letztendlich triumphieren wird: allein Zyklon B hat sich ja schon als sehr effektiv erwiesen.
Schon blöd, wenn man erkennen muss, dass Wissenschaftler nur noch Huren der Mächtigen sind – und wir ihr Experimentiervieh, oder?
Donnerstag, 7.3.2013. Eifel. Ich gestehe, ich bin etwas frustriert – und möchte ein kurzes, persönliches Wort loswerden. Eine Leserschelte. Warum? Nun – schreibe ich über „Grundeinkommen„, kommen Tausende und lesen. Schreibe ich über den Vierten Weltkrieg, dann kommen ein paar Hundert. Nun – der Krieg läuft. Was meint ihr wohl, wie weit ihr mit eurem Grundeinkommen kommt (egal, wie es nun organisiert wird) wenn der Vierte Weltkrieg nicht gestoppt wird? Meine Leser seien zwischen 45 und 54 Jahre alt und haben einen Hochschulabschluss, lesen hier hauptsächlich während der Arbeit, die meisten kommen aus Hamburg – so sagt man. Da sollte man doch erwarten, dass man Prioritäten setzen kann, oder? Grundeinkommen ist geopolitisch betrachtet „nice to have“ – wenn der Frieden in Gefahr ist. Schauen wir doch mal nach Syrien – dem nächsten Land, in dem wir als Nato als aggressiver Kriegsteilnehmer aktiv sind: aktuell nehmen die von uns und der Türkei finanzierten und bald auch trainierten Rebellen UNO-Soldaten gefangen, eine Million Syrer sind auf der Flucht (siehe Spiegel). Der russische Uno-Botschafter klärt auf, was dahintersteckt:
„Das ist eine schwerwiegende Missachtung der Uno. Anscheinend wollen einige Gruppen derzeit unbedingt die geografischen Grenzen des Syrien-Konflikts ausweiten.“
Ja, das hatte ich ja schon geschrieben – mit Hinweis auf Clintons CIA-Direktor, der auf wundersame Weise diese Zukunft vorausgesagt hatte. Um alle völlig zu verwirren: diese Geiselnahme richtet sich gegen die „Zionisten“ in Israel. Führt die Nato und die Türkei jetzt indirekt Krieg gegen Israel? Wir machen uns als Bürger besser keine Gedanken darüber.
Wer sich über diese Vorkommnisse noch nicht aufregt, sollte weiter im Spiegel lesen:
Während der US-Besatzung im Irak wurden zahllose Menschen in Foltergefängnissen gequält. Jetzt erheben der britische „Guardian“ und die BBC einen brisanten Vorwurf: Das Netzwerk der Verliese soll unter Leitung von US-Veteranen entstanden sein – mit besten Verbindungen ins Pentagon.
Merkt eigentlich niemand, dass die US-Armee mit all ihren Waffengattungen inzwischen das Niveau der alten Waffen-SS erreicht hat – wobei es meines Wissens nach bei denen keine Massenvergewaltigungen der eigenen Rekruten gab, wie sie die US-Armee in schöner Regelmäßigkeit produziert?
Warum fragt mich als Bürger eigentlich keiner, ob ich mit denen in den Krieg ziehen möchte? KEINEN EINZIGEN CENT würden die von mir für diese Abenteuer bekommen.
Doch das – so muß ich beklommen feststellen – interessiert den Bürger nicht. Er träumt von einem Grundeinkommen … und somit vom alten Traum des echten Feudalisten:
Indem er – oder besser: die arbeitende Klasse – sich zum praktischen Herrn der Dinge macht, entwickelt sich ein echtes Selbstbewußtsein, während der Herr – oder besser: die herrschende Klasse des Feudalismus – des Herrenbewußtseins verlustig geht und im Genuss versinkt.
(Hegel, zitiert bei Krymanski, Hirten und Wölfe, 4. Auflage 2012 Seite 131)
Ist das alles, was bleibt? Der Wunsch nach einem Grundeinkommen, damit man gedankenlos im Genuss versinken kann, während der Rest der Welt vertrieben, gefoltert und erschossen wird? Soll ich das von euch Lesern denken? Dann lest bitte woanders. Oder guckt Dschungelcamp, hier vergeudet ihr nur eure Zeit.
Den paar Hundert, die wissen, das wir uns gerade auf eine Orgie spätrömischer Dekadenz zubewegen, möchte ich eine Ausblick auf unsere Zukunft gönnen:
Barrington-Moore stellt nicht die Herrschaftsbeziehungen zwischen städtisch-industriellen Kapitalisten und Industrieproletariat in den Vordergrund, sondern jene zwischen Großgrundbesitzern und Bauern und unterscheidet drei Wege der modernen Herrschaft: den kapitalistisch-demokratischen Weg der „bürgerlichen Revolution“, den Weg der autoritären und später faschistischen „Revolution von oben“; den Weg der Bauernrevolution, der schließlich zur Etablierung kommunistischer Regime führt.
(Krymanski, a.a.O., Seite 138)
Wo wir uns gerade befinden? Einfach mal in Ruhe die politische Entwicklung der letzten Jahre betrachten, besonders den Meilenstein Hartz IV, durch den der Staat zum Feind der Bürger geworden ist – jener Bürger, die von der Wirtschaft zum Abschuss freigegeben worden sind, vom Staat aller Ersparnisse und persönlicher Errungenschaften beraubt wurden und zur zwangsweisen Eingliederung in den Niedriglohnsektor befohlen werden.
Das ist eine „Revolution von oben“ (die u.a. von Arno Luik schon 2004 im Stern beschrieben wurde), die – oh Wunder – zwangsläufig in einem faschistischen Staat enden wird – jenem Welt-Polizeistaat, vor dem der Ex-liberale Baum schon jetzt Angst hat (siehe Baum bei Beckmann). Was hilft uns so ein Grundeinkommen wohl in einem faschistischen Staat … der sich gerade den Zugriff auf unser Wasser gesichert hat?
Ja, während ihr von einem Grundeinkommen träumt, sind „die“ schon längst einen Schritt weiter und sorgen dafür, das jeder Euro in Bürgerhand abgegriffen werden kann: am 28.2.2013 gab es eine Abstimmung im Bundestag, die LINKE hatte einen Antrag gestellt, die fortlaufende Privatisierung von Wasser zu verhindern. Das Ergebnis? CDU, CSU und FDP waren DAGEGEN, SPD hat sich ENTHALTEN – nur 122 GRÜNE und LINKE waren dafür (siehe Abstimmungsgrafik Bundestag). Damit ist klar: die werden uns unser Wasser klauen – die Mehrheit unsere Volksvertreter ist dafür (gibt schöne neue Aufsichtsratsposten) oder es ist ihnen egal.
Wurde ein Volk schon mal schlimmer verraten?
Und ehrlich: angesichts dieser Rahmenbedingungen nützt ein Grundeinkommen auch nichts. Da ist Hartz IV besser – die stehen nämlich für die Begleichung der Wasserkosten zu 100 Prozent ein, während das einmal eingerichtete Grundeinkommen das Individuum der Preistreiberei der Konzerne hilflos ausliefert.
Müssen wir das hilflos über uns ergehen lassen?
Die Anwort darauf ist: JA.
Ich sehe aktuell keine gesellschaftliche Kraft, die den Marsch in ein neues faschistische Jahrhundert aufhalten kann – und diesmal werden uns die USA nicht wieder retten, weil sie selber Teil dieser Bewegung sind, mit verheerenden Folgen für ihr eigenes Land. Der neue faschistische Putsch von oben läuft weltweit, ist Teil des Vierten Weltkrieges und wird uns in Deutschland noch ganz empfindlich treffen … wenn wir alt sind. Die verwöhnte eogzentrische Jugend von heute wird keine Gnade mit den Rentnermassen haben, die ihnen in Zukunft auf der Tasche liegen – das „Gammelfleisch“ (Jugendslang für „Alte“) versaut ihnen nur ihren Reichtum – oder ihr Grundeinkommen. Es ist nur ein winzig kleiner Schritt von der Auffassung, das Arbeitslose Sozialschmarotzer sind bis zu der Erkenntnis, das Rentner im Prinzip auch nur Arbeitslose sind. Wie der Faschismus mit klar definierten „Sozialschmarotzern“ umgeht, kann man in Auschwitz studieren – da braucht man sich nicht auf haltlose Spekulationen verlassen, das haben wir schon alles mal durchexerziert.
Es sei denn … wir raffen uns auf, Deutschland und Europa im Namen der Zukunft neu zu erfinden. Und das müssen wir – die augenblicklichen Netzwerke der Elite plündern Deutschland aus bis aufs letzte Hemd – siehe Stuttgart 21, ein Beispiel dafür, wie hilflos wir inzwischen gegenüber dem Treiben der Bau- und Politikmafia sind: entweder zahlen wir die fehlende Milliarden des Bauabenteuers von Politik und Wirtschaft mit Steuergeldern – oder mit Ticketpreisen, siehe Spiegel. So sichern sich die selbsternannten „Leistungsträger“ ihre Luxuszahlungen auf Kosten der Allgemeinheit.
Natürlich schaue ich erfreut nach Italien, wo eine durchaus sympathische Bewegung die Parteienlandschaft durcheinanderwirbelt – so etwas hatte ich dereinst von der Piratenpartei erhofft, die gerade gnadenlos absäuft.
Wir können so etwas auch machen: gleich hier und jetzt – heute noch. Das ist ganz einfach: man nimmt ein Symbol, ein paar Werte, bekennt sich öffentlich dazu und verbreitet den Gedanken.
Nehmen wir an (ich greife hier den Vorschlag von dem Leser „Hartzer Roller“ auf), wir wählen den Regenbogen als Symbol. Er gefällt mir sehr gut, weil wir eine breite Front von Bürgern und Individuen aller Coleur brauchen, um unser Wasser, unseren schwindenden Wohlstand und unsere Demokratie zu retten: da brauchen wir Liberale, die kompromisslos hinter den allgemeinen Menschenrechten stehen, da brauchen wir Linke, die uns zur Verteilungsgerechtigkeit ermahnen, da brauchen wir Konservative, die dafür sorgen, das wir bei aller Reformfreude nicht nützliche produktive Strukturen mit über Bord schmeißen. Wir brauchen alte und junge Menschen, die an einen Tisch gehören – und nicht als Gegner beim Kampf um die Staatsgelder in die Schützengräben liegen, ebenso brauchen wir Reiche und Arme, die mit ihrem jeweiligen Erfahrungsschatz die Diskussion um Europas Zukunft bereichern. Das Symbol des Regenbogens kann auch alle europäischen Nationen vereinen, die bislang aufgrund der Machenschaften der Finanzelite immer weiter gegeneinander ausgespielt werden.
Ein paar positive Ziele fallen mir ebenfalls ein:
1: So täte es mir gefallen, dass wir dem Parlament ein Schöffengericht zur Seite stellen, besetzt mit zufällig ausgewählten Bürgern ohne Parteibuch, von deren Zustimmung die Gesetzgebung ebenso abhängt wie von der Unterschrift des Bundespräsidenten: das verhindert ein wenig, das die Gesetzgebung in den Händen einer zentralistisch organisierten Parteienoligarchie bleibt.
2: Ich würde es begrüßen, wenn die Wirtschaft auch für die Folgekosten ihrer Innovationen gerade stehen muss, auch wenn das die Renditen schmälert: auf Dauer kann aber keine Solidargemeinschaft Schmarotzer dulden, die auf Kosten der Allgemeinheit Milliarden scheffeln, ohne dafür etwas zurückzugeben. Für die Kosten eines Grundeinkommens für jene, die vom Arbeitsmarkt abgelehnt werden, sollte ebenfalls die Wirtschaft gerade stehen: Vollbeschäftigung ist eine notwendige Forderung des Staates an die Wirtschaft, die gerade durch die Stabilität des Landes Planungssicherheit und unbegrenzte Geschäfts- und Gewinnmöglichkeiten hat.
3: Ich denke, es ist in Ordnung, wenn Unternehmer wie die Gebrüder Albrecht mit einer cleveren Idee, die der Allgemeinheit nutzt, Milliarden verdienen – sofern sie irgendwann auch ihren Beitrag dazu leisten, die Folgekosten zu übernehmen. Nach ihrem Ableben jedoch sehe ich keinen Grund, diese Milliarden im Privatbesitz zu lassen: hier sollte dann das Geld zur Behebung von „Kollateralschäden“ investiert werden.
4: Leiharbeit gehört verboten, ihre Förderung (wie die Förderung der Prostitution) strafrechtlich verfolgt.
5: Einkommen von Ministern, Abgeordneten und Regierungsbeamten sollen an die Staatsverschuldung gekoppelt werden: Staatsdiener sind im Prinzip auch nur Menschen, die von der Allgemeinheit zur Arbeit freigestellt wurden – es gibt keinen Grund, warum die allein schon Abgeordnetendiäten bekommen, die das Zwanzigfache der Bezüge eines Leistungsberechtigen des Jobcenters betragen
6. Mir gefällt auch die Idee der Einrichtung eines „Oberhauses“ die Professor Gunter Dueck vorschwebt – irgendwie sollten wir anstelle der jetzt vorhandenen Selbstdarstellungskompetenz der politischen Kaste wieder Fachkompetenz in Regierungshandeln einbringen.
7: Anstelle Leihsoldaten für Natoabenteuer zur Verfügung zu stellen, wird es Zeit, die Außenpolitik wieder auf Frieden auszurichten: es geht nicht an, das wir nur passiv zusehen, wie die Welt im Krieg versinkt. Deutsche Stiefel gehören auf deutschen Boden – und deutsche Diplomaten mitten zwischen die Kanonen chinesischer und japanischer Kriegsschiffe. Dafür sind Diplomaten ursprünglich gedacht worden – nicht nur für Cocktailempfänge. „Friedenfördernde Maßnahmen“ gehören wieder in den Mittelpunkt der politischen Aufmerksamkeit … anstelle von dubioser „Bündnistreue“.
8: Im Schulwesen möchte ich Klassen von maximal 12 Schülern, unterrichtet von zwei Lehrern. Aufgabe der Lehrer ist, für die Schüler den höchstmöglichen Bildungsstand zu erreichen … allerdings sollten die Noten nicht von den Lehrern gegeben werden, die den Unterricht geben. So werden auch die Jobcenter entlastet, die bislang all jene aufnehmen müssen, die von Lehrern gezielt aussortiert wurden. Staatlich produzierte Bildungskrüppel braucht kein Mensch – und dafür sollte man keine Lehrer bezahlen.
9: da das Unternehmertum im Prinzip ein gesunder Motor für wirtschaftliche Entwicklung ist, sollte der inhabergeführte Einzelhandel den gleichen staatlichen Schutz genießen wie die Familie. Wünschenswert wäre auch eine Reform der Steuergesetzgebung: Zehn Prozent sollten reichen. Wenn Arbeitslose mit fünf Prozent der Diäten eines Abgeordneten wirtschaften sollen, so kann man auch Abgeordneten zumuten, den Staatsaushalt mit zehn Prozent der Einnahmen zu bestreiten: natürlich brauchen wir dazu eine massive Reduktion von Subventionen, Steuerschlupflöchern und eine deutliche Effektivierung unseres Gesundheitssystems, das momentan der Pharmaindustrie Traumrenditen von dreissig Prozent beschert – bei ganz bescheidenen Ergebnissen für die Bevölkerung
10: Wahlkampfkostenerstattung braucht kein Mensch, die automatische Selbstbereicherung der Parteiorganisationen am Volksvermögen sollte als Gefahr für die Volkswirtschaft und die Demokratie erkannt und abgeschafft werden.
11: Nach etlichen nicht enden wollenden Lebensmittelskandalen sollte klar sein: die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln unter Renditemaximierungszwang funktioniert nicht, der Trend zum industriellen Großbauern bedeutet das Ende der gesunden Nahrung: gefördert wird hier das Falsche.
12. Mehr als ein diffuses „Grundeinkommen“ brauchen wir die Etablierung der sozialen Menschenrechte, d.h. jedem Bürger steht ein Kontingent an Nahrung, Strom, Heizung, Unterkunft zu, das die Wirtschaft zu erwirtschaften hat: nur die Vorteile des Marktplatzes ausnutzen und die Gewinne dann in Steueroasen schaffen funktioniert nicht. Selbstverständlich gehört zu einer modernen, zukunftsorientierten Gesellschaft ein kostenloser Internetzugang dazu, Rechner, die dies ermöglichen, sind für maximal 100 Euro zu produzieren – und wir werden als Gesellschaft der Zukunft eine Infrastruktur der Kommunikation so dringend brauchen wie dereinst Schienennetze und Autobahnen.
Das ist nur ein grober Rahmen – aber wie Schopenhauer schon sagte: der Philosoph ist ein Wegweiser … und sollte nicht selbst den Weg gehen, den er weist: klar, sonst ist der Wegweiser ja weg.
Ich will auch nur den ersten Schritt aufzeigen, zeigen, das das, was in Italien geschieht, auch hier möglich ist – und ich hoffe sehr, das schon allein die Einleitung hier deutlich gemacht hat, das Widerstand gegen das „System“ für Demokraten und andere Menschenfreunde inzwischen alternativlos geworden ist – so alternativlos wie der Marsch in die marktkonforme Demokratie für unsere Bundeskanzlerin. Da sehe ich auch kein „wenn“ und „aber“, sondern nur die Wahl zwischen mehr Demokratie oder mehr Auschwitz – in letzter Konsequenz.
Zukunft ist machbar und möglich, jenseits der zusammenbrechenden Strukturen eines globalisierten Kapitalismus, der aufgehalten gehört, bevor er alle Strukturen der Zivilisation mit in den Abgrund reist, den er für sich bereitet hat.
Die ersten Schritte dahin?
Einfach und billig. Bastelt euch einen unaufdringlichen Regenbogensticker, den man dezent an den Anzug, das Kostüm, den Blaumann oder den Wollpulli heften kann: so erkennt jeder überall die Sympathisanten der Bürgerintiative Regenbogen: in der U-Bahn, im Theater, beim Fußball, in der Kirche, im Wanderverein, auf Messen und Tagungen. Was die Initiative vereinen sollte, ist der Wunsch nach Reformen und Zukunft für Deutschland – jenseits jenes Putsches von Oben, der gerade in großem Stil zelebriert wird.
Sicher findet sich ein cleverer Designer, der hier was entwerfen kann – und sicher finden sich andere, die ein wenig an Produktion und Vertrieb des Symbols verdienen mögen: nur zu – für Arbeit Geld zu bekommen, wird zwar immer ungewöhnlicher in diesem Land, ist aber im Prinzip keine Sünde.
Demokratie heißt Diskussion – weshalb die obigen zwölf Thesen keine alternativlosen Gesetze darstellen sollen, sondern Diskussionsanregungen für einen Prozess, der in Deutschland „keinen Stein auf dem anderen lässt“ … aber diesmal für den Bürger, dessen Wohlergehen als Individuum in Zukunft wieder im Mittelpunkt allen staatlichen Handelns stehen sollte, wie die Väter des Grundgesetzes es angedacht haben.
Ein kleiner Eifelphilosoph kann hier nur mit seiner kleinen Knallerbsenpistole einen Startschuss geben, vielleicht kann der Nachrichtenspiegel in Form eines Forums noch ein wenig Hilfe bei der Diskussion um Ziele und Werte stellen (die man auch problemlos bei den Italienern leihen kann – die sind da als Opfervolk wahrscheinlich schon weiter als wir) – aber den Weg gehen muss schon ein jeder selbst.
Wenn acht Millionen Leiharbeiter, drei Millionen Arbeitslose, sieben Millionen Hartz-Abhängige, zwanzig Millionen Rentner und zwei Millionen Pseudoselbständige sich mit den Millionen Christen, Demokraten, Liberalen, Anarchisten, Unternehmern und Freunden der Aufklärung und der sozialen Marktwirtschaft unter einem Symbol vereinen, dann sollte doch schon etwas zu bewegen sein … jenseits der großen Pläne der Parteioberen für Deutschland, die nur ständig steigende Kosten bei ständig sinkender Leistung produzieren können.
Das Symbol selbst ist dabei völlig egal, es könnten auch meine alten Socken sein – aber der Regenbogen ist ein schönes Symbol der abendländischen Kultur, immerhin hat Gott ihn als Zeichen in den Himmel gesetzt um zu sagen: „Sindflut mache ich nie wieder!“
Was aber auch heißt: wir müssen die Karre jetzt selber aus dem Dreck ziehen – ob wir wollen oder nicht.
Donnerstag, 24. Januar 2013. Eifel – und der wichtigste Artikel, den ich bislang geschrieben habe. Meiner Meinung nach können wir einpacken: soweit bin ich inzwischen. Warum? Einfach mal meine letzten 735 Artikel lesen: es gibt viele Gründe dazu. Nehmen wir zum Beispiel mal die Politik. Wir hören jedes Jahr erneut, das wir kaum noch Arbeitslose haben, die Gehaltserhöhungen und Leistungsprämien bei der Bundesagentur für Arbeitslosenzahlenpräsentation fließen in Strömen, die Politiker leeren triumphierend eine Flasche Schampus nach der anderen – und was macht NRW? Stellt erst mal über 200 neue Mitarbeiter ein, um Arbeitslose in Arbeit zu bringen – jene Arbeitslosen, die in Rheinland-Pfalz schon ihre Arbeit gratis versteigern lassen. Hatte NRW nicht so ein kleines Verschuldungsproblem? Und für „keine Arbeitslosen“ stellt man jetzt zweihundert neue Berater ein? Die sicherlich jetzt dafür sorgen werden, dass die dann leider doch noch vorhandenen Arbeitslosen ganz viele Bewerbungen schreiben, die den ums Überleben kämpfenden Firmen die Posteingänge verstopfen. In der Wirtschaft ist dieses Prinzip schon lange bekannt – und wahrscheinlich hat man in jedem Unternehmen schon mal Kopien jener Weisheiten gesehen, die einem zeigen, wie man ein totes Pferd reitet. Roland Schäfer, Bürgermeister von Bergkamen, hat da eine spannende Sammlung auf seiner Seite.
Während die Sioux einfach raten, abzusteigen, wenn man merkt, das man ein totes Pferd reitet, gibt die deutsche Verwaltung noch lange nicht auf: sie wechselt das Futter, schickt das Pferd oder den Reiter zu Motivationseminaren, wechselt den Reiter, versteigert das tote Pferd, setzt Leistungsanreize oder vereinbart Ziele für tote Pferde oder ihre Reiter – die Anzahl der Maßnahmen ist schier unbegrenzt. Am Besten haben mir die Maßnahmen von Helmut Kohl und Gerhard Schröder gefallen: der eine wartet 16 Jahre darauf, ob der Gaul nicht doch wieder aufsteht, der andere kauft leichtere Sättel.
Es sind über fünfzig Maßnahmen, die Herr Schäfer dort gesammelt hat – und ich denke, jedes Arbeitsamt und jeder Arbeitslose kennt alle von ihnen. „Wenn der Brunnen leer ist, stellen wir zweihundert Antreiber ein, die dafür sorgen, das die Leute doppelt so oft hingehen“ – das wird gerade in NRW praktiziert. Auch nur durchschnittlich gebildete Bürger schütteln den Kopf angesichts der vollendeten Idiotie, die ihre gewählten Politiker und mit Steuergeldern reich ausgestatteten Verwaltungsangestellten dort demonstrieren … und es schleicht sich ein wenig Angst ein. Nicht umsonst sitzt der Deutsche immer länger vor dem Fernsehen und wird immer depressiver: die Wirklichkeit mutiert immer mehr zur irrealen Muppetshow, vor der man sich in Sicherheit bringen muss.
Die Inkompetenz und Unfähigkeit der Politik hat aber noch weitere Folgen – wie eine Studie zeigt, die die Welt jetzt veröffentlicht hat:
Die Wirtschaftselite hat Angst vor dem neuen Mob. Fernab vom Rest der Welt diskutieren die Mächtigen in Davos. Doch eine Umfrage unter Hunderten Konzernlenkern weltweit zeigt: Sie fürchten, dass die jahrelange Krise sich bald ein Ventil sucht.
75 % der Wirtschaftslenker denken so. Man fürchtet, das die Menschen, die das komplette Programm der „Wie-reitet-man-ein-totes-Pferd“-Maßnahmen über sich ergehen lassen mußten, mit Gewalt wieder etwas Vernunft in das menschliche Miteinander bringen: das Mittel der allerletzten Wahl wird auf einmal wieder gesellschaftsfähig. Wir müssen uns auch etwas davor fürchten, was in Davos geschieht – denn dort wird das praktiziert, was es laut deutschen Medien überhaupt nicht geben darf: Verschwörungen am Fließband, siehe Spiegel:
Die richtig wichtigen Dinge werden normalerweise in kleineren Runden besprochen. In Davos gibt es dafür die sogenannten IGWELS („Informal Gathering of World Economic Leaders“). Sie bestehen meist aus rund 20 Politikern und Top-Managern, die zu „völlig privaten“ Treffen zusammenkommen. Die IGWELS tauchen im offiziellen Programm nicht auf, doch sie finden auch in diesem Jahr wieder statt. Themen sind etwa die Zukunft der Energieversorgung oder die geopolitischen Auswirkungen des Arabischen Frühlings.
1990 sprachen dort Helmut Kohl und Hans Modrow über die Zukunft Deutschlands. 23 Jahre später wissen wir immer noch nicht, was die besprochen haben – aber wir zahlen immer noch für das Ergebnis.
Und das ist nur der politische Rahmen, der zum Volksaufstand reizt – in der Wirtschaft sieht es noch desaströser aus: aber hierüber wird seit dem 8.Oktober 2008 auf Wunsch der Kanzlerin nur noch sehr beschönigend berichtet, damit der Deutsche nicht aus dem Fernsehsessel fällt.
Wir wissen aber, wie es unserer Wirtschaft geht: unsere Städte zerfallen, unsere Straßen werden nicht mehr repariert, die Schulen sehen aus wie nach dem Krieg – wer wissen will, wie moderne Städte aussehen, fährt nach Dhubai und nicht nach Hamburg, München oder Berlin. Aber auch diese Vergleiche stellen wir nicht an: man will das Volk nicht weiter demotivieren, die sollen ihren Hartz-IV-Antrag ausfüllen und Dschungelcamp gucken, damit sie deutlich vor Augen haben, was man noch alles mit ihnen anstellen könnte, wenn sie nicht bald einen Job finden.
Währenddessen …. droht die nächste Flut von Arbeitslosen: die Dienstleistungsgesellschaft löst sich auf. Auch das ist sicher ein Thema in Davos. Die Technik frisst zum dritten Mal Jobs: erst war es die Industrialisierung der Landwirtschaft, dann die Einführung der Roboter in der Industrieproduktion, die Massen an Arbeitskräften freigesetzt haben – und jetzt ist es die IT-Technik, die die Dienstleistungsjobs frisst. Eine neue Welle von toten Pferden wird in die Arbeitsagenturen geschwemmt, die über fünfzig Maßnahmen parat haben, mit dem Problem umzugehen … und es so der Politik ersparen, sich mit dem Problem effektiv auseinandersetzen zu müssen.
Es ist nun nicht meine Idee, das diese neue Flut von Arbeitslosen kommen wird – ich kann sie aber bestätigen. Seit zehn Jahren habe ich keinen Versicherungsvertreter mehr gesehen – geht alles online. Letztes Jahr habe ich zum ersten Mal seit 2005 wieder mit einem Bankberater gesprochen – unser Verein brauchte ein neues Konto – nur zwei Beispiele aus meinem Alltag. Das Internet selbst – wird mehr und mehr zum Betriebssystem der Gesellschaft – so Professor Gunter Dueck in einer Rede von re:publica 2011, einer Rede, die man sich mal in Ruhe anhören sollte:
Ein Großteil aller heutigen Dienstleistungsjobs wird verschwinden – übrig bleiben die Friseure und die Nagelstudios: auch heute schon beliebte Jobersatzstücke, die gerne genommen werden, um Hartz IV zu entkommen … dabei haben wir erst 2003 das Jahr gehabt, wo die Angestellten in Deutschland die Arbeiterschaft an Zahl überholt haben (siehe Wikipedia) – ein herber Schlag für die Anhänger der proletarischen Weltrevolution, die ihre Kämpfer in Zukunft aus den Reihen der arbeitslosen Anlageberater, Pharmareferenten und IT-Architekten rekrutieren müssen.
Das eine Gesellschaft, die sich nur gegenseitig die Haare schneidet und die Nägel stylt, keine Chance hat, auf dem Weltmarkt zu bestehen, ist schon seit Ronald Reagan bekannt – und manch´ fiese Gesellen vermuten ja, dass man deshalb die Raubkriege der Nato losgetreten hat, um überhaupt noch Kasse machen zu können: 150 Milliarden brachte allein der Krieg gegen Ghaddafi (siehe Politeia) als Reingewinn für die City of London, wo die Milliarden der anderen Diktatoren geblieben sind, ist momentan noch nicht ganz sicher.
Ich schätze mal: auch solche Themen werden gerade in Davos diskutiert … weshalb man sich zurecht vor einer Wiederholung der Geschichte fürchtet: die Weberaufstände kommen zurück … und das, obwohl wir als Steuerzahler so viel Geld für Straßenkosmetik ausgeben, damit wenigstens auf den Autobahnen alles so aussieht, als wäre die Welt noch in Ordnung, siehe Handelsblatt:
Mehr als 70 Prozent aller neu zugelassenen Porsche sind Dienstwagen. Diese werden vom Staat jährlich mit mehreren Milliarden Euro subventioniert.
Währenddessen müssen Arbeitslose sich von 4,70 Euro pro Tag ernähren – das reicht für ein Kindermenü bei McDonalds … oder einen einzigen Hamburger. Sogar das verpönte „amerikanisch essen gehen“ wird für viele zum unerschwinglichen Luxus. Aus gleicher Quelle erfahren wir, wie der Staat als Dank für den subventionierten Porsche auf Einnahmen in großem Stil verzichtet:
Um 50 Prozent sanken die Unternehmenssteuern seit 1990. Die Vermögenssteuer wurde 1996 abgeschafft, die Gewerbekapitalsteuer folgte 1998, der Spitzensteuersatz bei der Einkommenssteuer wurde 2005 von 53 auf 42 Prozent gesenkt, zu guter Letzt wurde 2008 auch noch die Körperschaftssteuer von 25 auf 12 Prozent abgesenkt. Die Unternehmenssteuerbelastung von Kapitalgesellschaften sank so seit 1990 auf weniger als die Hälfte.
Zusätzlich erfahren wir dort, das wir jedes Jahr 100 Milliarden Euro durch Steuerhinterziehung verlieren – die Ratten verlassen das sinkende Schiff.
Schon 2009 hatte Professor Gunter Dueck die Situation in seinem Buch „Aufbruch“ beschrieben – hier zitiert auf seiner Website Omnisophie/Sinnraum
Geschäftsabläufe werden immer stärker automatisiert. Die Kenntnisse der wenigen Taxifahrer, die jede Straße in Berlin kennen, sind gegen ein normales TomTom nichts. Taxifahrer werden nur noch als Fahrer, nicht mehr als Ortskundige gebraucht. In dieser Weise werden viele Berufe auf den noch dem Computer unzugänglichen Bereich des rein Physischen reduziert und damit ganz oft in den Niedriglohnsektor abgedrängt. Ein Leben im Prekariat droht nun einer großen Menge von Menschen.
Hinter all den vielen kleinen Automatisierungsphänomenen in unserem Alltag steht eine große Bewegung, nämlich die der vollen Industrialisierung aller Arbeit, nicht nur der in der Produktion. Wir werden zunehmend in allen Berufen von Computern verdrängt. Diese Industrialisierung zieht Arbeitslosigkeit und Jobverlustangst mit sich. Wir fühlen den Niedergang.
Wissen Sie noch, dass zur Zeit meiner Geburt etwa die Hälfte der Leute in der Landwirtschaft tätig war? Heute schaffen knapp zwei Prozent dieselbe Arbeit und klagen noch immer über den Druck des Marktes. Über die Jahrzehnte hinweg mussten die Land-, dann die Berg-, schließlich die Industriearbeiter neue Jobs suchen. Dieser Prozess steht nun den Dienstleistungsberufen bevor. Und wie in all den anderen Fällen müssen wir fragen:
„Was geschieht mit all diesen Menschen?“ Deutschland muss sich neu erfinden und als Ganzes einen neuen Job suchen.
Was geschieht mit all diesen Menschen? Sie werden lernen, welche Möglichkeiten dem weißen Mann eingefallen sind, ein totes Pferd zu reiten. Fragen Sie einfach Arbeitslose in Ihrer Stadt, welche geballte Inkompetenz und Hilflosigkeit sie erleben, wenn sie ihrem „Fallmanager“ gegenübersitzen.
Oder aber … Sie schließen sich Professor Dueck an und sorgen dafür, das sich Deutschland insgesamt einen neuen Job sucht – und zwar am Besten schon vorgestern.
Wie das gehen soll? Nun, der Wunschkandidat der Piratenpartei für den Job des Bundespräsidenten und ehemalige Top-Manager von IBM hat da ein paar Vorschläge.
Deutschland muss ein Land der Nano-, Umwelt-, Medizin-, Computer-, Gen- oder Biotechnologie werden. Da liegt unsere Zukunft. Wo sonst, bitte?
Und was muss geschehen, damit wir dort hinkommen? Auch klar: Das Volk der Dichter und Denker besinnt sich auf seinen Kern und wird zum Hochbildungsland.
„Jeder muss und kann studieren!“ Ich meine – jeder! In Worten: Jeder! Wenn Sie das nicht mitmachen wollen oder nicht akzeptieren, enden wir in einer Kultur, die sich in Elite & Slum spaltet – in Reiche und Niedriglohnjobber. Diese Entwicklung zur Spaltung und zur Inhomogenität hat ja schon begonnen. Überall öffnen sich unsoziale Scheren zwischen ein paar auf dem allerhöchsten Gipfel und vielen, denen der Hartz ausreichen muss. Unsere Politiker päppeln ein paar Eliteuniversitäten heran und ärgern sich über die überbordenden Sozialausgaben an „Arbeitsscheue“, wie ein elitärer Minister dieser Tage sagt. Deutschland war immer geschätzt wegen seiner bürgerlichen Gleichmäßigkeit und des sozialen Friedens, wissen Sie noch?
2013 haben wir diese Kultur schon: die einen fahren den staatlich subventionierten Porsche – die anderen müssen ein paar Tage hungern, bis sie ihre Kinder einmal zum Happy Meal nach McDonalds einladen können. Banken machen Milliardengewinne dank unvorstellbar gigantischer staatlicher Rettungsoperationen, während im Landkreis Mayen die Arbeitskraft von Arbeitslosen gratis versteigert wird: deutlicher kann man die Wertlosigkeit von Arbeitskraft im Jahre 2013 kaum noch demonstrieren – man wird sie nur noch als Geschenk los.
Aber noch … kann man was ändern. Wie es einst Berufe und dann Städte gab, die sich im Rahmen der Arbeitsteilung differenzierten, können sich heute Staaten differenzieren – wenn sie es wollen. Unglaublich, das meine Kinder heutzutage in Schulen gehen, wo der Putz von der Wand abbröckelt und GANZE TAGE wegen Lehrermangel ausfallen … andererseits aber Milliarden in den Porsche als Dienstwagen gesteckt werden, um den schönen Schein auf Deutschlands Straßen zu wahren, die Umsätze im Premiumbereich (die real stark fallen) künstlich hoch zu halten und das in einem Land, wo alle sich freuen, das die Staatsverschuldung nun langsamer wächst als zuvor.
Wenn ich als Privatmann merke, das ich diesen Monat weniger zuviel ausgegeben habe als im Monat zuvor, kriege ich Panik … und führe keine Freudentänze auf – nur mal nebenbei bemerkt.
Erschrickt die Forderung nach dem Studium für alle?
Als Arbeiterkind weiß ich aus persönlicher Erfahrung, das man sich an der Uni fehl am Platze fühlen kann. Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, welche Hochachtung Menschen einem „Studierten“ entgegenbringen, wenn sie selbst noch nie eine Universität von innen gesehen haben … und als Pächter einer Studentenkneipe habe ich erleben dürfen, wie „normal“ selbst „Halbgötter in weiß“ sind. Mein Eindruck ist: es muss nicht nur jeder studieren – es kann auch jeder studieren. Wirklich: Studium ist leichter als Schule. Es macht mehr Spaß, macht mehr Sinn – und bringt der Volkswirtschaft ungeahnte Gewinne.
Vor allem: dieser Weg ist DER EINZIGE, der uns bleibt. Wir haben keine Rohstoffe, nicht unendlich viel Land – und wir können nicht ewig viele Despoten stürzen, um an deren eingefrorenes Kapital zu kommen. Ein paar Forderungen von Professor Dueck aus seinem Buch:
– energischer Eintritt Deutschlands in die quartäre Wissenskultur (jener Kultur, die die Dienstleistungsgesellschaft ersetzt)
– Pflicht des Staates, Zukunftsstrukturen aufzubauen
– Einstellung der Dauersubventionen für Sterbendes
– Anstreben einer Exzellenzkultur durch Ausbau des Bildungssystems, das multikompetente junge Menschen hervorbringt und entwickelt
– ethische Werte der Zukunftskultur in das Grundgesetz
– Einrichtung eines „Oberhauses“ für Zukunft und Ethik als Ersatz für die zu einflusslose christliche Kultur
– Steuerung der Wirtschaft als Einrichtung, die Prosperität des Landes sich sichern, in dem sie auf Strategien vertraut, die einen breiten Mittelstand erhalten
– Deutschlands Ausbau zu einem Land der Spezialmaschinentechnologien, der Medizin-, Gen-, Bio-, Umwelt- und Nanotechnologien
– Deutschland zum Mutterland der „Culture Technologies“ entwickeln, als Keimzelle des „Brighter Planet“.
Bevor man sich jetzt aufregt: die Alternative zu diesem einzigartigen kulturellen Umbruch ist – Hartz IV als Hauptbeschäftigung für alle (ausgenommen ein paar „Leistungsträger“ in Politik und Wirtschaft) – und Deutschland als Land, dessen Niedriglohnsektor für Thailand Hemden näht.
Anstatt nur hilflos den Gezeiten der technischen Entwicklung ausgesetzt zu sein und ständig zu jammern, dass es immer hin- und hergeht, könnte man mal die Entwicklung als Chance nutzen. Wenn man will, das Bürger bis 67 arbeiten, sollte man auch sicherstellen, dass es Arbeit gibt, die sie tun können – und vielleicht sogar Arbeit, bei der sie richtig dicke Gewinne einfahren und nicht nur irgendwie „beschäftigt“ sind.
Sicher – wir können uns auch daran ergötzen, wie gut man von 40 Euro im Monat leben kann, wenn man in Abfällen wühlt (siehe Welt) – ich sehe hier schon wieder neue Regelsatzdiskussionen am Horizont erscheinen – und Diskussionen über die Höhe der Mindestrente.
Wir haben über fünfzig Möglichkeiten entwickelt, ein totes Pferd zu reiten – oder Arbeitslose zu beschäftigen.
Wir haben auch über fünfzig Möglichkeiten entwickelt, die Tatsache zu verdrängen, das unsere Titanic untergeht – und empfehlen als Lösung, immer schneller zu rennen, um möglichst weit nach oben zu kommen, in jene Räume, wo wohlhabende Menschen noch trockenen Fußes sitzen und so tun, als wären sie auf festem Land.
Davos zeigt uns, das 75 % von ihnen aber verstanden haben, das das Schiff insgesamt untergeht und es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis auch ihnen das Wasser bis zum Halse steht – weil niemand mehr da ist, der den Porsche subventioniert. Natürlich können wir weiterhin Rettungswesten fordern („Grundeinkommen für alle!“), die für sich genommen auch sinnvoller sind als der Versuch, tote Pferde zu reiten – aber den Untergang des Schiffes hält man so nicht auf. Hören wir nochmal Professor Dueck aus seinem Sinnraum:
Abstrakt gesprochen: Der Staat und die Gemeinschaft haben die Aufgabe, die Strukturen der Zukunft zu errichten und sie zur Erzielung allgemeiner Prosperität der Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen. Der Staat hat nicht die Aufgabe, sterbende Zweige wie die Landwirtschaft oder jetzt den Servicebereich über lange Zeit am Leben zu erhalten, nur weil sich die Volkswirte seit Jahrzehnten einbilden, dass sich früher oder später alles wieder in einem Gleichgewicht einrenke. Nichts kommt wieder! Das Leben verändert sich bei jedem Strukturwandel radikal. Wir müssen dem Alten mit aller gebotenen Fürsorge und Achtung mit Bestimmtheit ade sagen und mit Zuversicht das Neue erbauen – infrasoziale Marktwirtschaft! Ich will, dass wir Älteren, die wir das Steuer in der Hand halten, eine Zukunft für unsere Kinder aufbauen, die auch wirklich eine Zukunft ist, die sie – die Kinder – für sich selbst wünschen. Wir müssen eine Zukunft der Digital Natives schaffen, nicht eine für ein kommendes Rentnerland.
Diesen Blick in die Zukunft leisten die Wirtschaftstheoretiker nicht! Der Staat ist nicht zum Ausgleich von Vergangenheitssünden da, nicht zum Retten nach Managementfehlern oder bei mangelnder Unternehmerfortune. Der Staat baut die Zukunft. Und da ich noch keine Zweidrittelmehrheit zusammen habe, kann ich zum Schluss des Buches natürlich ganz unbekümmert Vorschläge zu einer Grundgesetzänderung aufreihen: Bildung als Bürgerpflicht etc. Das ist leicht gesagt, aber Sie werden im Buch an dieser Stelle sicher sein, dass ich das wirklich ernst meine. Muss ich jetzt dafür fast eine neue Partei gründen? Ich? Kurz vor der Pensionsgrenze eine Partei für die Jungen? An welche Wand soll ich Thesen nageln? Wer bricht mit mir auf?
Muss man jetzt eine neue Partei gründen?
Bis man sich gegen die Altparteien durchgesetzt hat, dürfte Ostdeutschland schon von Ölscheichs aufgekauft worden sein – oder von internationalen Hedgefonds, die Landgrabbing betreiben, um ihre eigene Zukunft zu sichern. Die Mehrheit in den DAX-Konzernen (unserer alten Weltelite) haben sie schon – siehe Welt vom 1.5.2012.
Aber eine Bewegung – die muss her. Eine Bewegung aller Menschen, die in diesem Wirtschaftsraum überleben müssen. Wir retten die Titanic nicht, in dem wir alle nach oben rennen – aber wir haben noch die Kraft, das Schiff umzubauen, das es uns auch weiterhin trägt. Wir können es sogar besser bauen als je zuvor, weil unsere Mittel (noch!) ganz andere sind als früher.
An welche Wand soll Professor Dueck nun seine Thesen nageln?
An alle, die er findet. Und wir alle sollten dabei helfen – bis seine Thesen in jedem Briefkasten jedes Abgeordneten jeder Partei liegen, in jedem Kino, jedem Theater, jeder Schule, jeder Tankstelle, jeder Arztpraxis, jedem Supermarkt, jeder Gaststätte und Bahnhofskneipe an den Wänden hängen, bis jedes Schulkind sie als Forderung an die Politik auswendig aufsagen kann und jedes Jobcenter in Deutschland sie mit maximaler Kraft unterstützt … anstatt noch weitere Methoden zu suchen, tote Pferde zu reiten (auch wenn das den sammelfreudigen Bürgermeister von Bergkamen sehr freuen würde).
Und wer mit ihm aufbricht?
Nun – ich auf jeden Fall.
Und ihr?
PS: ich danke Herrn Professor Dueck für den äußerst freundlichen E-Mail-Verkehr und die handsignierte Ausgabe seines Buches – auch im Namen meiner Kinder, die vielleicht doch noch Hoffnung auf etwas Zukunft haben. Sogar auf eine glorreiche Zukunft.
PSS: wer nicht aufbrechen will: Lidl verkauft gerade eine „Exklusiv-Schneider-Boutique“ für knapp fünf Euro. Damit ist man bestens gerüstet … wenn die Thailänder mit ihren Hemden kommen und man selbst von ihnen als Näher ersteigert wurde. Nur mal so als Tipp …
Immer noch Dienstag, 22.1.2013. Immer noch Eifel. Immer noch ist ganz Gallien von den Römern besetzt, ganz Deutschland von Idiotie durchdrungen und ganz Europa fest im Würgegriff der Märkte.
Während uns hier aber immer noch wundern, wo denn alle Hoffnung, geblieben ist, warum es keine Utopien mehr gibt, keine Zukunft außerhalb des Arbeitsamtes und keine Alternative zur Altersarmut, haben die Spanier Fakten geschaffen:
So einfach ist erfolgreicher Widerstand, so schnell schafft man Gemeinschaft, die geplante und sorgfältig konstruierte Feindschaften auflöst.
Gäbe es nur mehr davon … wir hätten keine Sorgen mehr.
Lebten wir doch nur in Spanien … wir könnten noch Hoffnung auf Sonne haben, anstatt uns in Jammern und Klagen zu ergießen. Aber vielleicht wiederholt sich die Geschichte auch hier – und anstatt deutscher Batallione für internationale Brigaden wie im spanischen Bürgerkrieg zu entsenden, kann Spanien diesmal Fluchtpunkt vor deutscher Ignoranz und Selbstherrlichkeit werden.
Da ist auf jeden Fall mehr Sonne als hier – auch ohne Gesang.
Und vielleicht kann man dort besser jene Entwicklung aufhalten, die uns hier alternativlos überrollt.
(Vielen Dank an Brigitte Vallenthin von der Hartz IV-Plattform für diesen Hinweis!)
3.November 2012. Eifel. Im Prinzip ist das Leben wunderbar. Einfach mal auf den Klang der Erde hören – den gibt es hier, Details zum Klang hier. Erinnert an Vogelgezwitscher. Jetzt weiß man endlich, woher die fliegenden Künstler die Inspiration für ihre Gesänge her haben. Das gibt Aussicht auf eine große Harmonie, die auf Erden herrscht – eine Harmonie, die schnell durchbrochen wird, wenn man sich das Treiben der Menschen anschaut. Wie erwartet, wird ein neuer politischer Mord offenbar: war wohl doch eine Bombe an Bord der Maschine, die Polen 2010 kopflos gemacht hat. Auch Turgut Özal, türkischer Ministerpräsident/Staatspräsident soll 1993 ermordet worden sein, wie aktuelle Untersuchungen nahelegen. In Syrien wird auch gemordet. Al Kaida ruft dazu auf, das noch viel intensiver zu tun, Frankreich, Großbritannien und die USA geben offiziell 40 Millionen Dollar dazu, mit deren Hilfe der Widerstand Massenerschießungen an Soldaten vornimmt, die sich schon ergeben hatten. Man fragt sich: was finanzieren die eigentlich alle sonst noch so – und über welche Kanäle? Die Franzosen geben es bar an Gewährsleute, die es dann verteilen. So läuft das – international. So macht man erfolgreich Politik, ohne auf Wahlergebnisse zu warten. Manchmal sieht man schon im Vorfeld einen geeigneten Kandidaten, den man dann mit „aufbaut“. Eine Investition, die sich lohnt – folgen doch nach dem Aufbau kleine Freundschaftsdienste, die sich lohnen. Doch genug von der schmutzigen, bösen Weltpolitik, hin zum sauberen Deutschland, jener Insel der Glückseligen, die ihre Aussenwelt zunehmend nur noch über Bildschirme wahrnehmen und somit von vielen häßlichen Wahrheiten verschont bleiben.
In Deutschland macht gerade ein Kanzlerkandidat von sich reden: Peer Steinbrück. Ein Mann, der laut Wikipedia in seinem Leben immer nur vom Steuerzahler gelebt hat und das jetzt – als Vorbild für andere Arbeitslose – mit aller Gewalt ändern will. Deshalb hält er ganz viele Vorträge und wird dafür vorzüglich von Gewährsleuten bezahlt – unter anderem von den Bochumer Stadtwerken. Laut Tagesschau haben weder Steinbrück noch SPD jemals Kontakt mit den Bochumer Stadtwerken gehabt – die verteilen das Geld der Stromkunden einfach so unter die Leute: Fischer und Gauck haben auch dicke was bekommen. Die SPD ist darauf sogar noch stolz – denn nur so kann sie sich herausreden, das der Steinbrück das Geld selbst eingestrichen hat, obwohl es angeblich für Spendenzwecke zur Verfügung gestellt wurde – aber auch das ist jetzt unsicher, denn die Stadtwerke wollen sich nach einer aktuellen Meldung zu dem Fall nicht mehr äußern. Fraglich bleibt: warum kriegt der überhaupt soviel Geld? Und was ist mit dem Verdacht, das er vor der Wirtschaftselite (wie aktuell in Frankfurt, siehe FTD) anders redet als vor der Parteibasis, die ihn – nebenbei bemerkt – nie gewählt hat? Was ist an dem Vortrag in Bochum 25 000 Euro wert gewesen? Das fragen sich auch die Grünen in NRW, siehe Welt:
Für die Grünen im NRW-Landtag ist das Verhalten der Stadtwerke schlicht nicht nachvollziehbar. In einem Brief an die Stadtwerke drängt Grünen-Fraktionschef Reiner Priggen: Er könne „die Beweggründe für derartige großzügige Honorierung nicht nachvollziehen“.
Ganz anders natürlich die Oberbürgermeistersozialdemokratin aus Bochum:
Also fragte die „Welt“ Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD), die auch Aufsichtsratschefin der Stadtwerke ist. „In der Regel, wenn sie zum Beispiel bestimmte Sponsoring-Maßnahmen haben in einer bestimmten Größenordnung, dann ist das Sache der Stadtwerke. Das finde ich auch richtig so“, antwortete sie. „Wenn ein Unternehmen entscheidet, dass es wichtigen Kunden einfach einen interessanten Abend mal bietet, dann finde ich das völlig in Ordnung.“
Wie nennt man das, wenn man wichtigen Kunden einen interessanten Abend bietet? Marketing – oder Korruption, je nach Perspektive. Ich frage mich, wann ich mal zu einem interessanten Abend eingeladen werde – immerhin bezahle ich auch Strompreise … und zwar jedes Jahr mehr. Viele können die Strompreise schon nicht mehr zahlen. Denen wird der Strom dann abgestellt, anstatt dass man aus sozialen Gründen andere Möglichkeiten sucht – das das nicht geht, versteht jeder, der Steinbrücks Honorare sieht – Fischer und Gauck kommen sicher auch nicht nur für Bockwurst mit Brötchen. „Strom abstellen“ hört sich so einfach an … dabei hat es tödliche Folgen. Man kann eine Woche ohne Essen überleben, drei Tage ohne Wasser und einen Tag ohne Wärme, bläute mir einst ein Überlebenstrainer ein, während er mir beibrachte, mit Steinen und Birkenrinde Feuer im Wald zu machen. Es nützt auch nichts, wenn das Jobcenter theoretisch die Heizkosten übernimmt, die Ölheizung aber mangels Strom für die Zündung gar nicht mehr anspringt.
Das so etwas Armen dann das Leben kostet – jenseits der großen Medienöffentlichkeit – wird selten vergegenwärtigt. Dabei nimmt die Zahl der Todesfälle zu, wie gegen-hartz informiert:
In dieser verzweifelten Lage versuchen Betroffene den fehlenden Strom nach einer Abschaltung mit Kerzen, Campingkochern oder Notstromaggregaten in den häuslichen vier Wänden auszugleichen. Dabei kommt es nicht selten zu folgenschweren Unfällen. Im August verbrannten beispielsweise vier Kinder nach einem Kerzenbrand in Saarbrücken, in Bochum erlitt ein Elternteil schwere Verbrennungen, das Kind erlitt glücklicherweise nur leichte Verletzungen nach dem Handtieren mit einem Campingkocher. In Niedersachsen starben Menschen, die aufgrund der Stromabschaltung sich mit einem Stromaggregaten beholfen hatten.
In einem aktuellen Fall in Thüringen starb ein Vater und seine drei Kinder. Der Vater der Familie hatten ebenfalls einen Notstromaggregat betrieben, weil die Stadtwerke den Strom abgeschaltet hatten. Dabei hatten sich giftige Gase in der Wohnung verteilt, woraufhin vier Menschen an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung verstarben.
So starben die Leute früher auch – deshalb haben wir überall diese Leitungen aufgehängt, damit jeder von diesem Strom etwas abbekommen kann. Leider ist der inzwischen so teuer (weil man ja wichtigen Kunden teure Referenten bieten muss), das man wirklich nicht mehr jeden Depp damit beliefern kann. Die äschern sich dann lieber selbst schnell ein anstatt einen fiesen Kältetod zu sterben.
So ist das halt mit Hartz IV: wer nicht schnell genug rennt, stirbt. Oder kommt in die Psychiatrie. Dem Nachrichtenspiegel liegt ein Urteil des Sozialgerichtes München vor, in dem eine Totalsanktionierung aufgehoben wurde (Aktenzeichen S 16 AS 421/12 ER). Hintergrund der Sanktionierung: der Arbeitslose war durch „Verunglimpfungen“ der Arbeitsagentur auffällig geworden, diese schickte ihn umgehend zu ihren Psychiatern. Er ging nicht hin (wer lässt sich schon gerne für „bekloppt“ erklären, um anschießend nicht mehr arbeiten zu können?), worauf man ihm seine komplette Grundsicherung strich. Das war natürlich Mumpitz, aber zeigt, was inzwischen möglich ist. Ich habe eine schriftliche Stellungnahme des Sanktionierten, der seine Meinung zum Jobcenter im Originalton wiedergibt:
Außerdem hatte ich zu meine Zeiten als Taxler von diversen Fahrgästen Geschichten bezüglich des Hartz 4 System gehört die ich zu dem Zeitpunkt gar nicht glauben konnte, heute weiss ich es besser….meiner Ansicht nach handelt es sich hier tatsächlich um staatlich organisierten Menschenhandel also eine moderne Form des Sklavenhandels und die modernen Sklavenhändler heißen Zeitarbeitsfirmen, die ja auch oft genug von ehemaligen Politikern betrieben werden….
Nun – wer eine solche Meinung hat, hat scheinbar in Deutschland nichts mehr zu suchen – und kriegt noch nicht mal Geld für Campingkocher oder Teelichter, mit denen er dann seine Wohnung anzünden kann.
Dabei hat er noch Glück gehabt. Seine Richterin wandte die Sanktion ab (wir werden über diesen Fall noch detalliert berichten). Anderen in Deutschland geht es nicht so gut, wie die Tagesschau meldet:
Die Studie kommt auch zum Ergebnis, dass mehr als die Hälfte der Anwälte davon ausgehen, dass ihre Mandanten falsche Geständnisse ablegen, um einer drohenden höheren Strafe zu entgehen. Sobald eine Bewährungsstrafe angeboten werde, ließen sich die Angeklagten häufig auf den „Deal“ und ein Geständnis ein.
„Sie haben den Mord vielleicht wirklich nicht begangen, aber wenn Sie geständig sind, bekommen Sie nur 20 Jahre anstatt lebenslänglich!“ – wer würde ein solches Angebot schon ausschlagen? Was manchem vielleicht harmlos vorkommt, erscheint aus anderem Blickwinkel höchst gefährlich – die ersten Anzeichen einer Willkürjustiz machen sich breit – nicht nur im Jobcenter, sondern auch im Gerichtswesen.
Sieht man sich diese Fälle im Einzelnen an, so wirken sie alltäglich. Ihre Brisanz bekommen sie dadurch, das man sie zusammenbringt. Erst dann merkt man, wohin die Reise geht. Deutschland im Herbst 2012 liefert ein Bild von sich ab, mit dem man keinen großen Blumentopf gewinnen kann – das sagt jetzt auch die UN, siehe Lebenshaus Alb:
Ferner äußern sich die UN-Experten „besorgt über ein unverhältnismäßig hartes Vorgehen von Polizisten gegen Verdächtige und von Gefängniswärtern gegen Häftlinge“. Der UN-Menschenrechtsauschuss beklagt auch unhaltbare Zustände in Pflegeheimen für ältere Menschen. Demenzkranke würden an ihre Betten gebunden oder in abgeschlossenen Räumen quasi gefangen gehalten.
Wie gut, das wir die Alten bald ins Ausland verschicken können – da sind wir dann die UN-Beobachter los. Vielleicht machen die Richter mit denen dann auch einen Deal: „Gut, wenn Sie nicht nach Weißrussland wollen, dann schicke ich sie eben in die Ukraine. Oder sie sperren sich ganz, dann geht es ab nach Thailand“.
Schöne Zukunftsmusik, oder?
Und das scheint unausweichlich zu sein, denn im Alter werden wir alle Arm werden. Eine „giftige Finanzrepression“ vernichtet heimlich unser ganzes Geld, sagt die Welt – und weist schon mal vorsorglich auf die Folgen hin, die denen einer Hyperinflation gleichen:
Die Weimarer Hyperinflation hat den deutschen Mittelstand zerstört und maßgeblich mitgeholfen, die NSDAP groß zu machen. Deutsche Anleger sind deswegen historisch darauf geeicht, inflationäre Gefahren frühzeitig zu erkennen. Es stellt sich damit aber die Frage, ob wir in der Euro-Krise Anzeichen für eine Hyperinflation suchen, die es gar nicht gibt?
Offensichtlich unterschätzen wir die derzeitige Finanzrepression. Oder ist sie gar gewollt? Finanzrepression wie Hyperinflation sind in ihrer Wirkungsrichtung identisch: sie entschulden den Staat, enteignen die Vermögenden und bewirken eine Umverteilung vom Sparer zum Schuldner.
Darf man das noch fragen: ist sie gewollt? Darf man überhaupt noch darüber spekulieren, welchen Willen die Herrschenden haben, die Politiker, die Banker, die Manager, die Parteibosse … oder ist das nicht schon ein Bruch des Verschwörungstabus? Eine mutige Frage, heutzutage. Die Zerstörung des Mittelstands schreitet täglich weiter fort, die Zerrüttung der Demokratie ist schon soweit fortgeschritten, das sogar Bundestaaten in den USA (hier: Texas) Wahlbeobacher ablehnen.
Man kommt sich vor wie in einem Dritte-Welt-Land – aber wenn man das dann mal zur Sprache bringt, kommt man erstmal in die Psychiatrie, wo geklärt wird, ob überhaupt noch ein Arbeitsberechtigungsschein ausgestellt werden darf oder ob man besser gleich jener Kategorie Menschen zugeordnet wird, der die Jugend heute den schönen Begriff „Gammelfleisch“ zugedacht hat.
Der Kurs, den wir hier einschlagen, ist auf jeden Fall mehr als bedenklich – und der Strom der Nachrichten, die zeigen, das wir in einer riesigen Krise stecken, ebbt einfach nicht ab.
Warum die Menschen nichts dagegen tun?
Nun – politisches Wohlverhalten (oder auch einfach die staatlich gewünschte Ignoranz jeglichen politischen Treibens zugunsten einer hochgezüchteten Konsummentalität) wird für die Erlangung eines Arbeitsplatzes vorausgesetzt – für seinen Erhalt ebenfalls. Wer hier aus der Reihe tanzt, wird schnell merken, das der Chef Gründe genug findet (oder von Detektiven konstruieren lässt), einen vor die Tür zu setzen. Das weiß inzwischen jeder Arbeitnehmer – und jede Gewerkschaft. Darum kümmern sich letzte nur noch um die, die es schaffen, im System drin zu bleiben (und Beiträge zu bezahlen).
Der Rest kann sehen, wie er mit Teelichtern die Bude warm bekommt oder in der Psychiatrie dem Haldol entkommt. So ruhiggestellt, kann er dann vor sich hinvegetieren, bis er in den ersehnten Ruhestand im albanischen Pflegeheim antreten kann.
Aber halt: dafür braucht man gar nicht in die Psychiatrie! Das machen die Deutschen schon selbst – von ganz allein, siehe Spiegel:
Deutschlands Ärzte verordnen ihren Patienten eine Rekordmenge an Schmerzmitteln. Laut Arzneiprüfungsinstitut waren es zuletzt 6,3 Millionen Packungen im Jahr – 50 Prozent mehr als 2005. Experten warnen vor Medikamentenabhängigkeit.
Die Deutschen sind gar nicht so doof, wie alle immer denken … die sind nur voll zugedröhnt, weil sie den Zirkus nicht mehr aushalten.
Deutschland im Herbst 2012? Ein Trauerspiel.
Nun wissen wir immer noch nicht, wofür der Steinbrück (und die anderen Führungskader der Konzernwirtschaft) soviel Geld bekommen.
Darf man mutig sein und fragen … ob die vielleicht genau für dieses Trauerspiel bezahlt werden? Oder komme ich dafür jetzt auch erstmal in die Psychiatrie, weil ich einem „unangemessenen kulturellen Wahn“ verhaftet bin … nur weil ich es in einer Welt, in der Staatspräsidenten ermordet werden und Staaten ihre eigenen Feinde finanzieren für möglich halte, das gewisse Gelder auch in Deutschland für gewisse Effekte sorgen?
1,25 Millionen Euro hat der Steinbrück mit 80 Vorträgen verdient. Macht pro Vortrag: 15625 Euro. Davon kann ein Hartz-IV-Abhängiger 41,6 Monate leben – dreieinhalb Jahre.
Für nur einen Vortrag – einmal heiße Luft. Ich war mal bei einem Vortrag von Willy Brandt – der hat umsonst gesprochen, war halt Reklame von ihm für ihn.
Die Zeiten haben sich wohl geändert. Also – warum bekommt man für einmal seine Meinung sagen soviel Geld?
Aber … wäre das nicht die Lösung unseres Arbeitslosenproblems? Sagen wir mal – wir verpflichten die Geldgeber, Arbeitslose einzuladen. Jeder bekommt den Steinbrückbonus – und hat dafür ein Jahr Ruhe vor dem Amt. Schon hätten wir Grundeinkommen, Bürgergeld – und keinen einen einzigen Arbeitslosen mehr!
Superidee.
Wer zahlt für die Vorträge darüber?
4.6.2012. Eifel. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Nur noch vier Wochen bis zum ersten nationalen Kaufnixtag, dem 4.Juli 2012. War mal so eine Idee von mir. Eine andere war … der Menschenschutzbund. Nicht, das ich selbst einen gründen wollte (zum Henker: wann denn noch?) – aber mir kam die Idee aufgrund eines Artikels über die Behandlung von Schauspielern bei der Fortsetzung des Filmes „V“… ja, das ist der Film mit der Occupy-Maske. So wie die behandelt wurden, wäre kein Tier behandelt worden. Bei Menschen macht man das – die können sich „freiwillig“ selbst Gewalt antun. Leider hat der Mensch an sich zu wenig Freunde – und als es dann Partei werden sollte, war alles endgültig vorbei. OP 100 war auch so eine Idee – animiert durch das beständige Geklage „wir können ja sowieso nichts tun“. Klar kann man was tun – dort, wo Politik käuflich wird, kann man zusammenlegen und gute Lobbyisten mit dem Auftrag losschicken, eine Hartz-IV-Erhöhung durchzudrücken. Gibt jeder Arbeitslose nur einmal einen Kleckerbetrag, hätte man schon eine ordentliche Kriegskasse beisammen.
Die Resonanz war groß für einen Blog …. aber viel zu klein für eine Bewegung. Gut – das ist auch eigentlich nicht die Aufgabe von Philosophen. Wir sollen Wegweiser sein – und kein Wegweiser geht selbst den Weg, den er weist.
Ich habe dann etwas nachgedacht und gleich gemerkt, woran es hakt.
Erstens will niemand Arbeit investieren. Gut, nicht wirklich niemand – aber zu wenig um handlungsfähige Strukturen aufzubauen.
Zweitens will niemand Geld investieren. Gut, das sollte man auch eigentlich nie mit einplanen – manche haben wirklich extrem wenig davon.
Da kam dann die Idee des „nationalen Kaufnixtages“. Einen Tag lang nichts zu kaufen kostet nichts (man spart sogar viel) und ist auch keine Arbeit (im Gegenteil – man hat etwas weniger davon). Die Idee verbreitete sich schon weiter als die vorherigen.
Was war das für eine schöne Vision: am jenem Tag, an dem die nordamerikanische Kolonie ihre Unabhängigkeit von der übermächtigen Kolonialmacht erklärte, erklärt der Souverän der Bundesrepublik Deutschland seinen eingebildeten Herren einfach mal, was sie ihn können: gern haben.
Die Verkäufer und Verkäuferinnen stehen in den Geschäften und haben viel Zeit, sich auszuruhen. In den Bars, Cafés und Kneipen herrscht gähnende Leere, ebenso bei McDonalds, im Kinopark, im Museum, im Zoo. Schön wäre es, wenn auch der Fernseher ausbliebe: eine garantierte Quote von null Prozent wäre auch für Talkmaster mal ein nachdenkenswerter Moment. Die Straßen wären so still, das man darauf tanzen könnte – und vielleicht sollte man das auch einfach mal tun.
Lieber wäre mir aber Stille. So eine Art High-Noon-Western-Stille, die immer dann eintritt, wenn man weiß, das gleich der weiße Hut auf den schwarzen Hut trifft. Die Krönung wäre natürlich etwas Wüstengras, das der Westwind durchs Regierungsviertel treibt … aber das ist vielleicht nicht machbar.
Die Tankstellen könnten dreimal täglich ihre Preise erhöhen, ohne das auch nur ein einziger Liter aus dem Schlauch kommt: das erleichtert die Abrechnung am Abend. Im Lager von Amazon würden die Packer Zeit für Kartenspiele haben, Prostituierte könnten sich mal um eine Fortbildung kümmern und Regierung und Wirtschaft könnten jenen Zustand erleben, von dem sie schon ewig lange träumen: endlich mal ein Leben ohne das dämliche Volk.
Leere Busse, leere Züge, leere Flugzeuge, leere Schiffe – was spart man da Sprit, wenn die sich gar nicht erst bewegen.
Auch die Arztpraxen wären leer, ebenso die Apotheken. Man sollte fein auf die Statistiken zu diesem Tag achten: es werden plötzlich weniger sterben als sonst. Wir hatten das schon mal … und zumindest Volker Pispers hatte das bemerkt.
Cool wäre auch, wenn man an dem Tag den Verbrauch an Strom, Gas und Wasser auf Null fahren kann. Wichtig ist nur die Zahl auf dem Schreibtisch der Chefs: die muss NULL sein.
Nun gut – zehn Jahre später wird das dann wieder ein Feiertag, den sich die SPD auf die Fahne schreibt.
Wird das was bringen, werden sich manche fragen.
Klar. Wenn es am 4.7.2012 soweit kommt, werden die Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik merken, das das Volk sich seiner selbst und seiner Kraft bewusst geworden ist. „Käufer, wenn Dein starker Arm es will, stehen alle Räder still“.
Steht die NULL eine Woche lang da, wird es richtig schmerzhaft: die ersten Geschäfte verzeichnen Verluste bei verderblicher Ware – aber so weit wollen wir ja gar nicht gehen. Es landet sowieso zuviel auf dem Abfall: ein Drittel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion landet auf dem Müll (Quelle: Test.de) – was für uns heißt: wir könnten 10 Milliarden Menschen locker ernähren. Da hätten wir schon was zu tun an dem Tag: einfach mal Gedanken über den disziplinierten Umgang mit Essen machen. Das wäre auch für alle ein Gewinn.
Schön wäre die Null natürlich an den Börsen – aktuell würden die sich über eine Null sogar freuen … wenigstens kein Minus.
Leider ist der Name nicht so schön geworden – es könnte Verwechslungen zum internationalen Kaufnixtag geben, der nur ein konsumkritischer Tag im November ist. Der nationale Kaufnixtag sollte mehr ein politischer Tag sein, ein Signal, das vielen Menschen zeigt, das sie nicht allein sind mit ihrem Frust, ihrer Verbitterung, ihrer Enttäuschung und ihrer Angst, was denn die Zukunft so bringen mag.
Gutes wird sie nicht bringen.
Heute, am 4.6.2012, erlaubt sich die Presse schon ganz wundersames: sie ruft offen das Ende der Bundesrepublik Deutschland aus, ich zitiere aus der Welt:
Begonnen hat der Prozess freilich schon vor Jahren. Als sich Gerhard Schröder im Frühjahr 2005 vor den Bundestag stellte und seine Agenda 2010 verkündete, markierte dies das Ende einer Gewissheit, die vielen Deutschen die wichtigste überhaupt war: Dass der Staat gesellschaftliche Gegensätze ohne Rücksicht auf die Kosten mit sozialen Leistungen zukleistert und einer breiten Mittelschicht steigenden Wohlstand zur Not auf Pump garantiert. Schröder kündigte den Gesellschaftsvertrag der alten BRD (wie sich nun herausstellt mit gutem Grund und enormem Erfolg).
So etwas kann man heute schreiben – ganz offen. Ich übersetze das gerne mal auf Umgangsdeutsch: die Agenda 2010 hat den ersten offenen deutschen Sezessionskrieg ausgerufen – nicht Nord gegen Süd, sondern Reich gegen Arm.
Und damit es sich richtig lohnt, hat man erstmal Arme herangezüchtet – ein Millionenheer von verhartzen Kindern steht für die Zukunft bereit, Menschen, die Ingenieure, IT-Nerds, Ärzte und Erfinder hätten werden können … genau jene Menschen, die wir ja angeblich so dringend brauchen.
Deutschland stirbt. Wir bewusst und absichtlich zugrunde gerichtet.
Während die Kinder (und auch die Jugend) auf ein Leben mit staatlich subventionierten Minijobs, Praktika und immer wieder neu befristeten Stellen hin trainiert werden, sind für Luxusartikel 19 Milliarden Euro jährlich locker drin: Lippenstifte, Kunst und Designermöbel sind im Aufwind. Weniger als 2 Milliarden investieren wir im Jahr in die Ernährung der Kinder von Arbeitslosen, mit 96,55 Euro im Monat müssen die auskommen, ist am Ende des Geldes noch Monat übrig, steht Hunger ins Haus.
Und wir?
Wir laufen alle mit, jeder, jeden Tag.
Der verharzte Teil der Bevölkerung macht da keine Ausnahme, viele gleichen in ihren Forderungen dem Topmanagement und langweilen so die Republik: MEHR GELD will wirklich jeder, die Forderung als solche hat leider keinerlei revolutionäre Brisanz sondern ist im Grunde erzkapitalistisch … vielleicht der Hauptgrund, warum die Partei „DIE LINKE“ während der Krise des Kapitalismus nicht auf die Beine kommt.
Es wäre angesichts der kommenden Weltwirtschaftskrise (laut Joschka Fischer schlimmer als alles, was wir je erlebt haben – siehe Welt) doch toll, wenn wir einfach mal aufhören würden, mitzulaufen.
Erstmal einen einzigen Tag.
Nur den.
Und wieder hat man etwas zu tun: einfach mal einen Tag im Jahr schauen, was man selbst vom Leben will. Welchen Sinn man dem eigenen Jahren geben will, bevor es vorbei ist – und auf was man wirklich selbst stolz sein würde, wenn man im Alter auf sein Leben zurückschaut. Wir könnten sogar supermutig werden und uns dem absoluten Reichtum hingeben, dem einzigen sicheren Reichtum, der für Menschen erhältlich ist, ein Reichtum, den uns niemand nehmen kann und der sogar sehr glücklich machen soll … jener Reichtum, der merkt, das er reich ist WEIL ER NICHTS BRAUCHT.
Und wer merkt, das er nichts braucht, wirklich gar nichts von dem, was gerade im Angebot ist, ist der erste Mensch, der hinreichende Qualitäten für einen neuen Bundestag hat: kein Lobbyist könnte ihn steuern. Wer nichts braucht ist so reich, das er sogar für die deutschen Lobbyisten unbezahlbar ist.
Diese Besinnung an jenem Tag ist – wie man sehen kann – sogar mehr als Gold wert. Sie könnte uns sogar jene Politiker bescheren, die wir dringend brauchen, jene wackeren Menschen, die sagen „Diäten – brauch´ ich nicht. Bin ja reich“.
Das wäre der Beginn einer neuen politischen Kultur, die das Land voran bringen könnte.
Viel Zeit, diese Kultur ins Leben zu rufen, scheint nicht mehr zu sein – „Spiegel-Online“ redet aktuell von wieder von Opfern, die Deutschland bringen muss.
Ratet mal, wer dann auf einmal wieder „Deutschland“ ist und die Opfer bringen darf?
Ich schätze mal … 2013 reden wir über eine Kürzung des Hartz-Regelsatzes um 50% (wegen der Märkte und weil das „aus gutem Grund“ und „mit Erfolg“ geschieht), 2015 über eine 50-prozentige Kürzung der Renten und 2022 wird es soviele unfreiwillige Kaufnixtage geben, das man sich gewünscht hätte, zehn Jahre zuvor einfach mal mitgemacht zu haben bei jenem Tag, wo jeder Mensch mal seine eigene persönliche Unabhängigkeitserklärung abgeben konnte.
Ich denke aber … real werden das mal wieder ganz ganz wenig sein, oder?
3.April 2012. Eifel. Mögen Sie eigentlich Autos? Ja, wirklich? Haben Sie sich das auch wirklich genau überlegt? Denken Sie nochmal genau nach – ich möchte Ihnen etwas Hilfe dazu geben:
Das mausgrauen Jetzt=Zeit benimmt benimmt viel entschiedener mittelalterlich sich als jedes andere Mittelalter zuvor. In fünfhundert Jahren gesamteuropäischen Mittelalters wurden 200 000 Hexen ermordet. Hingegen fordert der Gott der europäischen Autobahnen dieselben Opferzahlen nicht innerhalb eines Jahrzehntes sondern – in bloß fünf Monaten! So blutdürstig war zu keiner Zeit jemals ein Mittelalter, auch nicht in seinen schwärzesten Nischen! (Aus: Dagegen, Eibornverlag 2003, Seite 134)
Dieses Zitat von Ulrich Holbein mutet uns fast biblisch an: an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen! J.R.R. Tolkien, der Autor des Herrn der Ringe, war ein leidenschaftlicher Autofahrer, der sonntägliche Ausflug ins Grüne mit der Familie war ein geliebtes Ritual – bis er erkannte, wie das Auto die Landschaft fraß. Mehr und mehr seiner geliebten englischen Landschaft wurde zerstört, immer weiter musste man fahren, bis man noch heile Gegenden fand, die alsbald auch wieder „angebunden“ wurden. Bald brauchten wir Flugzeuge, um im Urlaub noch unzerstörte Landschaften erleben zu können. Als Tolkien das erkannte, schaffte er sein Auto ab – für immer und ewig. Der Erhalt seiner natürlichen biologischen Umwelt war ihm lieber, in einem seiner Briefe aus den fünfziger Jahren verband er das Automobil mit seinem Mythos vom Ring der Macht: Automobilfabriken seien Produkte von Orks, die den Ring gefunden haben.
Ich fand diesen Lebensstil sehr konsequent und hätte ihn auch gerne kopiert, da mir die Horrorzahlen über Verkehrstote ebenfalls sehr imponiert hatten. Das Automobil hat uns die zerfetzen Leichen der Kriege in den Alltag hineingelegt, seine tödlichen Folgen rauben uns die Seelenruhe bei jeder Fahrt – aber wir haben uns daran gewöhnt. So sehr, das wir uns vollkommen abhängig von ihm gemacht und die ganze Gesellschaft nach seinen Bedürfnissen anstatt nach unseren Bedürfnissen konstruiert haben.
12 Kilometer Hügellandschaft müsste ich zu Fuß zum nächsten Geschäft überwinden, öffentlichen Nahverkehr gibt es bei uns nur noch dreimal am Tag – im Sommer fährt auch eine Postkutsche – aber nur ins Nachbardorf … dort gibt es auch schon seit Jahren keine Nahversorger mehr. Wäre ich nicht gesundheitlich angeschlagen, so würde ich allerdings in der Tat überlegen, auf das Auto zu verzichten – es wäre mir sehr lieb, nicht mehr Teil einer bürgermordenden Maschinerie zu sein. Wie blöd würden wir aus der Wäsche schauen, wenn wir sehen würden, das zukünftige Historiker unser Mordmobilkultur in einem Zug mit Hexenverbrennungen und Ausschwitz nennen. Wieder einmal würden wir sagen: wir haben von nichts gewusst.
Das Automobil wirkt wie eine Erfindung des Teufels: es verlockt mit dem Versprechen einer immensen Reisefreiheit, die sogar ferne Städte wie Köln, Aachen, Koblenz oder das schon fast schon legendär entfernte Brüssel in Tagesfrist erreichen lassen kann, während es hintenherum – sozusagen im Kleingedruckten – menschlichen Lebensraum in nie dagewesenen Umfang zerstört, menschliche Lebenssicherheit im Alltag schlimmer gefährdet als es einst Wölfe und Bären getan haben (die wenigstens ausserhalb der Stadtmauern blieben und das Feuer mieden) und uns aktuell finanziell schlimmer ausbluten lässt, als es einst die Kultur der Wegelagerei getan hat.
Man fragt sich, wo bleibt da der Fortschritt?
Man darf darüber gar nicht nachdenken – und es ist auch zu spät dafür. Wir sind – als Gesellschaft – zu 100 % abhängig vom Automobil geworden. Sicher, es gibt in den Städten ein paar fahrradfahrende Gutmenschen, die es auch gut meinen aber übersehen, das die Städte ohne die Versorgungskette von schweren Lastkraftwagen in wenigen Tagen zugrunde gehen würden – und auf dem Land findet man das Fahrrad als Alltagsvehikel nur selten: soviel Zeit hat hier keiner, das Transportvolumen eines Fahrrades entspricht nicht gerade den Versorgungsansprüchen einer Familie, sei sie auch noch so klein.
Wie teuer uns das Automobil kommt, merken wir gerade jetzt: Diesel wurde innerhalb von 20 Jahren um 175% teurer, die 2 Euro-Grenze für den Liter Sprit wird aktuell fest ins Auge gefasst. Das seltsame ist: gerade zu Ostern steigen die Spritpreise wieder auf neue Rekorde, obwohl die Rohölpreise sinken. Die Politik zeigt sich dagegen völlig machtlos – und das schon seit Jahrzehnten. Das müsste eigentlich den obersten Revolutionsrat auf den Plan rufen, ebenso jeden aufrichtigen Verfassungsschützer: wo die Politik machtlos geworden ist, ist der Staat als solcher in Gefahr und die Demokratie keinen Pfifferling mehr wert. Hier spielen schon längst andere zum Tanz auf – und ausser wertlosem Geschrei der zappelnden politischen Kaste erlebt man keine reale Gegenwehr.
Wie auch – fast jeder ist auf das trojanische Pferd „Auto“ hereingefallen, das nun, wo alles Überleben davon abhängt, das wir mit Wonne tagtäglich die letzten Ressourcen der Erde verbrauchen und gerne tausenden von Menschen jährlich von den Maschinen zerfetzen lassen, um morgen noch Brot, Obst und Käse im Supermarkt kaufen zu können.
Dabei wissen wir Bescheid, in welch´ prekärer Situation wir uns befinden: es sind nur fünf Konzerne, die nach fünfzig Jahren Marktwirtschaft das fressen und gefressen werden überlebt haben – wie stünde Deutschland da, wenn die aus Gründen zu niedriger Rendite nicht mehr liefern würden?
Darum zahlen wir. Mit Blut, Geld, unserer Gesundheit, unserem Land und unserem Leben. Finsterstes Mittelalter … nur spricht niemand gerne darüber. Man kann ja auch am Wochenende irgendwo hinfahren, auf der ständigen Flucht vor dem eigenen Alltag, der immer unerträglicher wird. Unerträglich allein die Vorstellung, man müsste dort wirklich leben, wo man wohnt – für immer und ewig. Da werden auch die Fahrradfahrer nachdenklich, die ihrem Hobby nur frönen können, weil sie von vielen Autos versorgt werden. Pferdefuhrwerke wären da sinnvoller – aber wer denkt schon so weit, wenn er nur bis zum nächsten Supermarkt radeln muss, um sich umfangreich versorgen zu können.
Man denkt auch nicht mehr an die größeren Zusammenhänge, verdrängt auch gerne, was den Sprit so teuer werden lässt – und dabei rede ich noch nicht mal darüber, das die Konzerne jetzt gerade jenes Öl aus den Tanks verkaufen, das sie erst letztlich sehr billig eingekauft haben: Gewinne aus den großen Geschäften werden niemals weitergegeben, das gehört zum Geschäft. Natürlich greift der Staat auch erstmal ordentlich ab: bei einem Spritpreis von 1,70 Euro greift er sich 78 Cent ab. Die braucht er, um die Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst bezahlen zu können, die aktuell zu neuen Kreditaufnahmen und weiterem Stellenabbau im öffentlichen Dienst führen werden. Das die Politik jetzt wieder mit Erhöhung der Pendlerpauschale kommt, ist schlichtweg nur noch peinlich: letztlich fördert diese „Landschaftszersiedelungsprämie“ nur den Autoverkehr.
Der Hintergrund der Politik ist ein anderer: man erkennt die prekäre Situation der ganzen Gesellschaft und will die paar um sich scharen, die noch einen ordentlichen bezahlten sozialversicherungspflichtigen Vollzeitjob haben. Die kriegen dann auch 6,3% Lohnerhöhung – falls sie es schaffen, ihren Job zu behalten. Auf die gleiche Klientel stützen sich auch die Gewerkschaften, die immer mehr Geld für immer weniger Menschen fordern. Für die Sieger dieses Geschäftes gibt es dann gleich auch eine ganz besondere Belohung: sie dürfen in Zukunft für 210 000 Euro in einem fliegenden Auto über das prekäre Volk hinwegfliegen. Bei den Kosten ist der Name vorprogrammiert: das „Boni-Mobil“ wird das Automobil für finanziell gierigere Schichten.
Natürlich wird der Sprit bald zwei Euro kosten – und die drei Euro sind dann auch nicht mehr weit. Je schwächer der Euro wird, umso teurer wird der Sprit … aber den Zusammenhang erwähnt die Politik nur noch selten und auch die Medien tun sich schwer damit – man schaue sich nur das Kasperletheater um Günter Jauch an, der reich und berühmt damit geworden ist, ernste Themen zu veralbern.
Zudem treibt auch die Wallstreet ein übles Spiel mit uns, siehe Welt, die eine weitere Folge der staatlichen Finanzspritzen für die Geldmärkte erläutert:
Es sind also Unsummen, die hier gedruckt werden. Und dieses Geld fließt nach und nach an die Finanzmärkte. Banken und Hedgefonds spekulieren damit, sie setzen auf Aktien und Anleihen, deren Kurse in den vergangenen Monaten rasant gestiegen sind.
Aber sie wetten eben auch auf steigende Rohstoffpreise. Und daher steigen auch diese – obwohl der weltweite Rohölverbrauch im vierten Quartal 2011 sogar um 300.000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag zurückgegangen ist. Von wegen steigender Verbrauch der Schwellenländer!
Analysten der Investmentbank Bank of America / Merrill Lynch haben ausgerechnet, dass alleine die Maßnahmen der US-Notenbank den Ölpreis um fast ein Viertel nach oben getrieben haben. Das hat dazu geführt, dass in Euro gerechnet der Rohölpreis heute nahe seinem Allzeithoch liegt – selbst in der Zeit der Rohstoffblase Mitte 2008 lag er nur knapp darüber.
Das wirkt nun ebenso teuflisch wie das Automobil selbst: wir alle zahlen an den Tankstellen tagtäglich für die Überversorgung der Märkte mit Geld – jenem Geld, das gleichzeitig die Spritpreise hochtreibt, weil es unsere Währung schwach macht.
Je höher des ESM, je großzügiger die EZB – umso teurer wird das Benzin durch immer schwächeren Euro und umso mehr Geld haben die Wegelagerer in den Investmentbanken, um den Preis noch mehr in die Höhe zu treiben.
Diese Bereicherungsmaschine aufzuhalten, wäre sehr töricht – jedenfalls für jene, die bald die Chance haben, mit ihrem Luxusauto über unsere Köpfe hinwegfliegen zu können.
Das scheint mir auch der wichtigste Grund gegen die aktuelle Theorie des CO2-verursachten Klimawandels zu sein: wäre das wirklich ernst zu nehmen, würde man doch gerade jetzt die Gelegenheit ergreifen, Deutschland in ein ultramodernes Land mit dem besten öffentlichen Nah- und Fernverkehr der Welt auszubauen, anstatt die Kultur der Mordmobile weiter zu fördern.
Was würde da für eine kulturelle Revolution auf uns warten …
Stattdessen drucken wir immer mehr Geld, von dem immer mehr Menschen immer weniger haben und fördern ein Vehikel, das neben seiner Eigenschaft als Mordmobil und Umweltzerstörer vor allem eins ist:
ein großer Haufen nicht mehr wiederverwertbarer Müll, der uns nur nicht ins Auge fällt, weil wir ihn in Afrika abladen.
Sonntag, 11.3.2012. Eifel. Sonntag ist ja ein guter Tag für die Besinnlichkeit, Zeit, sich abseits der umtriebigen Hektik des Alltages auf Dinge zu besinnen, die wirklich wichtig sind – zum Beispiel die grundsätzlichen philosophischen Fragen: Wo komme ich her, wo gehe ich hin und was zum Teufel soll ich eigentlich hier? Diese Fragen kann man mit Rechten und Linken gleichermaßen diskutieren – wobei sie für letztere schon eine eindeutige Antwort haben: Juden und Kommunisten bzw. Juden und Kapitalisten töten. Hier kann der Philosoph dann nur noch staunen … aber das Staunen ist ja auch seit 3000 Jahren geradezu DER Urgrund philosophischen Denkens. Ich bin heute morgen gleich mehreren erstaunlichen Dingen begegnet, über die ich mich gerne äußern möchte, Dingen, wie zum Beispiel die EZB, siehe Ex-Bundesbanker Schlesinger über die neuen Billionenkredite der EZB in der Welt:
Wir haben keine Erfahrungen mit einer derartigen Geldpolitik in Friedenszeiten. Die Notenbankbilanz hat sich innerhalb kurzer Zeit von einer auf drei Billionen Euro verdreifacht. Das sind Dimensionen, die eher an die Kriegsfinanzierung erinnern.
Kriegsfinanzierung … mitten im Frieden? Wie kann das sein? Brauche ich jetzt schon eine Gasmaske – oder kann ich bis Weihnachten warten? Das sind Fragen, die den deutschen Bürger im Jahre 2012 beschäftigen – wer hätte das gedacht. Anstelle der Gasmaske kann man das Wort „Kartoffelacker“ einsetzen, wenn man in die Bilanz der Bundesbank schaut, siehe Welt:
Wenn die Bundesbank kommende Woche ihre Bilanz präsentiert, wird nicht nur der deutlich geschrumpfte Gewinn im Fokus stehen. Sondern vor allem eine Position namens „Sonstige Forderungen“: Sie ist in den vergangenen zwei Jahren von 178 auf 547 Milliarden Euro angeschwollen.
Das ist – über den Daumen geschätzt – ein Anstieg von über 100 % bzw. 184,5 Milliarden Euro im Jahr – würde es sich hierbei um den sehr bescheidenen Sozialetat der Berliner Republik handeln, dann hätten wir … Bürgerkrieg. Neoliberale würden Arbeitslose auf offener Straße jagen, Renten würden komplett gestrichen, Krankenkassen aufgelöst. Es handelt sich aber um „Target 2“ – das versteht erstmal keiner. Was man aber vielleicht versteht ist: die Einführung der Rente mit 90. Sie steht gerade direkt vor der Tür, siehe Welt:
Weil immer mehr Fachkräfte fehlen, wird der Ruf nach einer Abschaffung der starren Regelaltersgrenze in Wirtschaft, Wissenschaft und auch in der Politik lauter.
Nun haben wir nicht wirklich einen Fachkräftemangel (den würde man ja nach marktwirtschaftlichen Gesetzen an exorbitanten Lohnsteigerungen wie auch an lautem Geschrei nach mehr Bildung und Ausbildung erkennen), der Hintergrund dieser Forderung ist schlichtweg, das die „Entscheider“ in Wirtschaft und Politik schon genau wissen, das „Target 2“ ist. Sie wissen, das wir keine islamischen Bomber brauchen, die unsere Spaßgesellschaft zerstören, es reicht völlig, weiter am Kapitalismus festzuhalten und schon ist Schluss mit lustig.
Es ist schon aufregend, als Philosoph im Jahre 2012 in Deutschland zu leben – man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Dieses Land hat den Nationalsozialismus erlebt, überlebt – und entscheidend mitgestaltet. Daraufhin hat es Kommunismus und Kapitalismus gleichermaßen erleben dürfen – nur wenig andere Völker hatten diese Gelegenheit, wirklich alle prägenden politischen Systeme des 20. Jahrhundert live und in Farbe mitzuerleben – doch was machen wir daraus?
Eine Fitnesswelle. Erinnert an Mastschweine, die sich bewegen, damit ihr Fleisch zarter schmeckt. Kein Wunder, das die Organisatoren dieser Welle Kapitalismus pur vorleben, siehe Welt:
Schläge, Erniedrigungen, Betrug: Mitarbeiter von Fitness First erheben schwere Vorwürfe gegen das Management.
Letztendlich werden im Dienste der Kapitalrendite immer irgendwo Menschen geschlagen, erniedrigt und betrogen werden: von nichts kommt nichts. Momentan wird in China, Indien, Mittelamerika und Afrika geschlagen, erniedrigt und betrogen – also schön weit weg, damit uns der Sonntagskuchen nicht im Halse stecken bleibt – der Hass der Opfer auf die Spaßgesellschaft wird umso plausibler, je mehr man sich anschaut, wer für das billige Steak auf dem Teller alles bluten musste.
Einst waren wir das Volk der Dichter und Denker – jetzt werden Parteien für „Pragmatismus“ gelobt und in einen erstaunlichen Gegensatz gestellt, siehe Welt:
Die Soziologen, Psychologen und Theologen in den 1980er-Jahren bei den Grünen waren da weit diskussionsfreudiger, ideologischer, chaotischer.
Ich hätte lieber Soziologen, Psychologen und Theologen in Regierungsämtern als Freiberufler, Lehrer und Juristen. Ich denke, obrigkeitsstaatliche Abartigkeiten wie Hartz IV hätten wir mit denen nicht bekommen, ebenso wenig Firmen, in denen wieder geschlagen wird. Ich würde mal vermuten, es gäbe weniger Kopfschütteln in der Politik, wie es gerade die Piratenpartei verursacht, siehe Handelsblatt:
Die Piraten sind sowohl gegen Armut, als auch für Reichtum. Wahltaktisch gesehen ist das clever. So werden sie für ganz verschiedene Gruppierungen wählbar. Aber inhaltlich ist das wenig durchdacht und zum Kopfschütteln.
So was geht in Deutschland 2012: wir wollen alles und zwar sofort!
Toll, oder?
Der Philosoph wundert sich, wohin es mit dem Land der Dichter und Denker gekommen ist – aber so etwas wird gewählt. Das können CDU, CSU, SPD, FDP, NPD und Grüne auch von sich behaupten – und wer gewählt wird, hat sicher Recht.
Man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, dabei läge eine Lösung des Dilemmas ziemlich nahe.
Wo Kommunismus versagt hat und Kapitalismus einfach nicht zu bezahlen ist, wäre doch „HUMANISMUS“ mal einen Versuch wert, oder? Schauen wir doch mal bei Wikipedia nach:
Der Humanismus beruht auf folgenden Grundüberzeugungen:
Montag, 6.2.2012. Eifel. Die Welt wartet auf eine Entscheidung – wieder einmal wurde ein Ultimatum gestellt: wenn Griechenland nicht bis heute Mittag der drastischen Verarmung seiner Bevölkerung zustimmt, wird das Land zwangsverarmt. Gehaltskürzungen und Reduzierung des Mindestlohns wird gefordert – bei einem Land, das ein Durchschnittseinkommen von 23900 Euro hat (Deutschland: 42400) und einen Mindestlohn von 3,80 Euro – siehe Zeit. Forderungen wie im Krieg: die Herrscher des Nachbarlandes wollen Tributzahlungen, sonst …. zeigen sie, das sie auch anders können. Wir wissen, das die Einsparungen zu einer weiteren Rezession führen werden, die wiederum die Wirtschaftsleistung des Landes schwächt, was wiederum die Neuverschuldung nach oben treibt – will man nicht noch mehr Menschen auf den Straßen erfrieren lassen. Trotzdem machen wir das. Wir? Ja, wir alle. „Wir sind Deutschland“, schon vergessen? „Wir“ sind auch mittelbar beteiligt an der Folterung des ehemaligen Botschafters Libyens in Paris: immerhin haben wir die Folterer an die Macht gebracht. Für Gaddafi waren wir nicht verantwortlich – für die Zerschlagung des sozialsten afrikanischen Staates schon. Doch das ist noch nicht alles.
Jetzt wollen wir Syrien zerschlagen, um dort neue Folterer an die Macht zu bringen. China und Russland sind dagegen – offenbar sind sie nicht bereit, ein neues Libyen zu aktzeptieren … was uns zeigt, das sie die „Großwetterlage“ offensichtlich anders beurteilen als die westlichen Medien. Auch hier stehen die Zeichen auf Sturm – ein Krieg droht, wenn Diplomatie versagt: Russland hat die Souveränität Syriens garantiert, will notfalls militärisch eingreifen, Kriegsschiffe liegen schon vor Ort (wir berichteten). Unsere Legenden von syrischen Gräueltaten werden jenseits unserer Medienwirklichkeiten nicht mehr geglaubt – es gab zu viele Legenden dieser Art.
Die Gräuel in Serbien, die Gräuel in Afghanistan, die Gräuel im Irak – um nur einige zu nennen. Wir haben Organhändler gedeckt, den Opiumanbau wieder zugelassen (und von deutschen Soldaten sichern lassen), ein Land in Chaos versinken lassen, in dem türkische Truppen jetzt nach belieben Kurden jagen dürfen.
Oder diese Klimawandellegende – warum machen eigentlich China und Konzerne in den USA bei dem Geschäft zur Rettung der Welt nicht mit, haben die etwa einen zweiten Planeten im Schrank?
Nebenbei erfahren wir, wie Politik wirklich gemacht wird: durch Korruption und Lügen. Finanzgruppen kaufen sich Politiker um gute Geschäfte zu machen – ein Blick in die Hintergründe der deutschen Wirtschaftswelt lässt einen nur noch Schaudern und an ein schlechtes TV-Drama denken. Alle machen gute Geschäfte auf unsere Kosten – und belügen uns über die Folgen, so lange es geht. Später dürfen wir dann erfahren, das der Euro wirklich ein Teuro war:
So kam heraus, dass vor und nach der Euro-Bargeldeinführung 2002 die im Alltag wichtigen Preise tatsächlich um mehr als 10 Prozent stiegen, während der amtliche Verbraucherpreisindex zwischen 1 und 3 Prozent schwankte
Was ist das eigentlich für ein Monstrum, das uns ständig Dinge tun lässt, die wir eigentlich gar nicht wollen? Wann fangen wir an, uns zu fragen, warum das alles geschieht, ohne das man uns fragt, ob wir das wirklich gut finden? Hätte man uns gefragt, ob wir eine neue Währung wollen, die zehn Jahre später die griechische Volkswirtschaft vernichtet und uns zehn Prozent unseres Vermögens kostet – wir hätten NEIN gesagt. Ich zumindestens – ich mag Griechenland, esse gerne Gyros und wollte da noch mal Urlaub machen. Ich glaube, das kann man als Deutscher jetzt erstmal vergessen. Immerhin stellen wir auch gerade ein Ultimatum an ein anderes Land.
Wir haben aktuell hunderte von Kältetoten in Europa – denken aber darüber nach, Wohnraum massiv zurückzubauen, weil im Osten Deutschlands die Dörfer sterben.
Wäre es vermessen, zu fordern, sie einfach mit jenen Menschen zu besiedeln, die in unserer Hochleistungsgesellschaft nicht mehr mithalten können – weil sie arm sind, krank, behindert oder einfach auch andere menschliche Werte leben wollen – jenseits von Organhandel, Ultimaten, Betrug, Korruption und Leiharbeitsschwindel?
Wir hätten auch einen Grund, so zu verfahren. Wir brauchen dringend Oasen, in denen ein anderes Leben möglich ist, ein menschliches Leben, ein Leben jenseits der Hochleistungsvolkswirtschaftsvernichter, Organvermarkter und Kriegstreiber. Wir brauchen es für uns selbst, für uns alle. Jeder von aus braucht es – die Superreichen wie die Superarmen. Beide brauchen Schutz vor den Räuberhorden dieser Gesellschaft, die als „Berater“ und „Manager“ helfen, das eigene Leben nicht mehr leben zu können – und das eigene Leben leben zu können, scheint für Menschen das Wichtigste zu sein.
Fünf Dinge, die Sterbende am Meisten bedauern bennent heute die Welt. Alles Dinge, für die man kein Geld braucht – aber einen Ort, sie leben zu können. Mehr nicht.
1. „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben“
2. „Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet“
3. „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken“
4. „Ich wünschte mir, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten“
5. „Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein“
Für uns Menschen … der wichtigste Artikel des Jahres. Das kann man schon jetzt sagen. Wir arbeiten hart, verplempern unwiderbringliche Lebenszeit für unseren Konzern oder unsere Behörde (und laden dabei oft auch viel Schuld an Gräueltaten auf unsere Schultern), kaufen all die Dinge, von denen die Medien uns sagen, das sie uns glücklich machen, opfern Freunde, Familie und unser eigenes Leben für die Karriere … und bereuen es zutiefst, wenn die Show vorbei ist.
Wären wir glücklich … wie leicht könnten wir andere Menschen glücklich machen. Wie leicht könnten wir den Menschen in Griechenland Geld schenken, sie als Freunde gewinnen und dafür kostenlos bei ihnen unterkommen, wenn wir unsere Griechenlandrundreise machen.
Die Erkenntnisse kommen von einer Palliativpflegerin, die aufgrund ihrer Beobachtungen ihr Leben geändert hat:
Sie ändert ihr Leben, als sie erkennt, dass es vor allem die späte Erkenntnis ist, die ihre Patienten unglücklich macht. „Rückblickend kann ich sagen, dass auch ich mich zu lange so verhalten habe, wie es von mir erwartet wurde“, sagt sie und meint damit ihre frustrierenden Jahre in der Bank.
Die Australierin arbeitet heute wieder als Sängerin und Songschreiberin, sie gibt im Internet Kurse für Persönlichkeitstraining und schreibt einen Blog.
Wäre schön, wenn wir uns alle so ändern könnten. Das ginge nicht? Das werden die Reichen niemals zulassen?
Falsch. „Die Reichen“ wollen als Menschen, als biologische Wesen, nichts anderes als unsere Obdachlosen. Sie wollen weniger arbeiten, mehr Freunde haben, ihr eigenes Leben leben, glücklich sein. Nur die Psycho- und Soziopathen unter ihnen wollen etwas anderes.
„Die Reichen“ können auch anders:
Der Busunternehmer Ken Grenda hat seinen Beschäftigten unverhofft Millionen Dollar an Boni gezahlt – für deren harte Arbeit und Loyalität. Die Mitarbeiter konnten ihr Glück nicht fassen. Viele glaubten an einen Fehler bei der Bank.
Man sieht: die Übergangsphase in eine neue Wirtschaftsordnung ließe sich finanzieren. Und wenn man zuwenig Reiche findet, die Oasen der Ruhe, des Friedens und der Geborgenheit schätzen können, in denen sie – unbehelligt von „Beratern“ und „Managern“, die ihnen goldene Berge versprechen aber sich eigentlich nur selbst das Vermögen aneignen wollen, das sie eigentlich verwalten sollten – ihr eigenes Leben leben können.
Während meiner Ahnenforschung stieß ich auf einen Berufszweig, der heute unbekannt ist: den „Kolonisten“, Menschen, die im Osten (bis hinein in die Sowjetunion) das Land fruchtbar machen sollten. Was spricht eigentlich dagegen, die Dörfer im Osten Deutschlands nicht „zurückzubauen“, sondern das Geld, das bislang für Gabelstaplerscheine und Bewerbungstraining ausgegeben wurde in den Aufbau Ost zu stecken – in Projekte, die menschliches Leben fördern, wider den Wahn der Moderne, in der nur noch jeder gegen jeden kämpfen soll, bis alle todunglücklich sind?
Warum investieren wir eigentlich so wenig in die Erforschung alternativer Lebensstile, alternativer Wirtschaftsformen, alternativer Gesellschaftsformen, wo wir doch Geld genug haben, Häuser genug und Menschen in Massen?
Die Antwort auf diese Frage gibt uns die Unternehmensberatung Knill und Knill in ihrem Exkurs über die Macht der Manipulation: ich wollte, dies würde Schulfach werden. Detailliert erfahren wir hier, wie man uns Dinge verkaufen kann, die wir bewusst nie annehmen würden – und auf wie vielfältige Art uns „objektive Berichterstattung“ an der Nase herumführt. Die meisten von uns können sich aber solch ein „Medientraining“ gar nicht mehr leisten, wir arbeiten so hart an unserem Unglück, das wir gar keine Zeit haben, uns das notwendige Werkzeug für echte politische Souveränität aneignen zu können.
Wie das Leben in Oasen aussehen könnte – mit viel Musik, eigener Jacht, eigenem Hof, wirtschaftlicher Autarkie und viel mehr Glück als der Job bei der Bank zeigt vielleicht die Familie Klein-Jasedow, die aus dem altenTemenos-Projekt entstanden ist. Ich kenne das Projekt nicht im Detail (mag aber die Photos) … aber ich kenne den Begriff:
Das Temenos (griech. Τέμενος für Heiligtum, pl. die Temene; von temno – abschneiden ) bezeichnet den umgrenzten Bezirk eines (ursprünglich griechischen) Heiligtums.
Wenn es eine Herausforderung der heutigen Zeit gibt, dann sicher diese: wieder heilige Orte bauen, Orte, die im wahrsten Sinne des Wortes heilen sollen – und Schutz bieten vor den Gewalten der Welt, vor künstlich ins Leben gerufenen Nöten und Zwängen. Es gibt genug Menschen dafür, genug Orte – und auch genug Geld.
Bringt man all dies zusammen, können Wunder entstehen … über die die Nachwelt noch lange reden wird, weil sie davon enorm profitieren kann: die Zukunft kann wieder ein Gesicht bekommen, das das Leben lebenswert macht.
Vor allem aber … können Menschen wieder Hoffnung schöpfen auf ein sinnerfülltes Leben, an dessen Ende man mit einem Lächeln im Gesicht abtreten kann – anstelle von Wut, Enttäuschung oder Reue.
Das wäre dann eine Revolution, für die man nicht verhaftet werden kann.
20.11.2011. Eifel. Schaut man in hinaus in die Welt der Medien, glaubt man seinen Augen nicht mehr. Die Welt listet ein Minimum von 182 rechtsradikalen Morden seit 1990 auf – und alle tun so, als sei dies vom Himmel gefallen. Vom Verfassungsschutz weiß man nur, das er dem Treiben tatenlos zusieht – oder schon längst von rechtsradikalen Elementen unterwandert ist wie die Bundeswehr. Und was taten die Medien in den letzten 21 Jahren? Wo war das wache Auge der Intelligenz dieses Landes, in dem Arbeitslose, köperlich und geistig Behinderte, Ausländer, Obdachlose, Linke, Juden, Polizisten und Rechtsanwälte wieder systematisch ermordet werden können? Wo war das Wächteramt der Gesellschaft, als durch Hartz IV staatlich verordnete Armut erneut „unwertes Leben“ schuf, weil der Minister Wolfgang Clement in diesem Zusammenhang von „Parasiten“ schwadronierte und ein Thilo Sarrazin zum Superstar wurde, weil er wirtschaftliche Gewalt gegen Beamte, Arbeitslose und Ausländer befürwortete?
Nun – die Chefredakteure waren vielleicht einmal zu oft bei einem Treffen im Kanzleramt gewesen:
Ein paar Monate zuvor, am 8. Oktober 2008, hatte es ein sonderbares Treffen gegeben, das in diesem Zusammenhang Erwähnung finden soll. Die Bundeskanzlerin hatte an jenem Tag die bedeutenden Chefredakteure der bedeutenden Medien eingeladen. Es war die Zeit, in die der Ausbruch der großen Finanzkrise fiel. Man findet keinen ausführlichen Bericht über dieses Treffen, der veröffentlicht worden wäre und überhaupt nur wenige Erwähnungen in den Archiven, nur hin und wieder einen Nebensatz, eine knappe Bemerkung. An einer Stelle liest man in dürren Worten, worum es an diesem Abend im Kanzleramt ging: Merkel bat die Journalisten, zurückhaltend über die Krise zu berichten und keine Panik zu schüren.
Sie haben sich daran gehalten, die Chefredakteure. Noch im Februar 2009, vier Monate später, wunderte sich die taz über die Medien: „Sie halten die Bürger bei Laune, auf dass diese stillhalten. Wie viel Geld bereits in die Banken gepumpt wurde, wie viele Milliarden Bürgschaftszusagen vergeben wurden (und wie viele Hartz-IV-Monats“löhne“ das sind), das steht auch nicht in der Zeitung.
Sie haben sich nicht nur daran gehalten: sie haben sich selbst sogar noch einen Preis dafür verliehen:
Die Bild-Zeitung übrigens bekam sogar einen Preis dafür, dass sie so „verantwortungsvoll“ berichtet habe. Einen Preis, der von Journalisten verliehen wurde.
Die Frage, „Wozu noch Journalismus“ stellt sich eigentlich nicht, die Antwort ist klar: damit jene, die immer mehr Geld haben jenen, die immer weniger haben (und reihenweise vom Neonaziterror „totgeklatscht“ werden) zeigen können, das alles wunderbar in Ordnung ist.
Ist es aber nicht.
Es ist kein politischer Terror, der momentan das Land durchzieht, sondern asozialer Terror – auf allen Ebenen. Es sind keine politischen Strukturen, sondern Zusammenrottungen von geistig kranken Asozialen, die nur ein Ziel haben: ihre Mordlust, ihren Spaß an Menschenjagden, ihre pervesen Phantasien hemmungslos ausleben zu dürfen. Ihnen das Mäntelchen einer politischen Bewegung umzuhängen, wäre zuviel des Guten – es sind nur Psychopathen, die dringend in Behandlung gehören.
Sie sind das Äuquivalent zum Investmentbanker, der seine Opfer ebenfalls völlig zerschlagen am Boden liegen sieht und ebenfalls nur aus purer Lust am Reichtum Besitz vernichtet … inzwischen sind es schon ganze Volkswirtschaften, die den „Bordsteinkick“ bekommen, damit er sich – in Seide gehüllt und die Füße in feinstem Leder verborgen – den nächsten Opfern zuwenden kann.
Zufällig … verhindern ihre Taten gerade das, was nötig wäre: eine Besinnung auf die deutsche Wirtschaftsgemeinschaft, mit der es sehr im Argen liegt, damit US-Investoren Traumrenditen einfahren können. Wie will man aber hier Widerstand organisieren, wenn hinter dem Wort „deutsch“ gleich dumpfnudelig blöckende Glatzköpfe mit Hakenkreuzfahnen auftauchen … oder gezielt finanziert und vorbeigeschickt werden. Irgendwer … füttert die ja auch durch – außer dem Verfassungsschutz, meine ich.
Dabei ist es gerade Hartz IV, das uns im Osten die Widergeburt tödlichen Naziterrors beschert hat: gerade dieses asoziale Gesetz erlaubten Rechtsradikalen, sich als Hüter der sozialen Ordnung hervorzuheben in dem sie den Opfern bei der Bewältigung der Antragsflut halfen – und ihnen ein Gemeinschaftsgefühl gaben, das in diesem Land selten geworden ist.
Ich hätte – ehrlich gesagt – mit nichts anderem gerechnet. Dort, wo die Demokratie anfängt, Menschenrechte einzuschränken um einen Niedriglohnsektor zu schaffen, mit dessen Hilfe viele skrupellose Ausbeuter zu (durch Hartz IV indirekt subventionierten) Millionären werden, die dann genug Geld übrig haben, „ihren“ Abgeordneten mal in die Oper einzuladen und ihm die Hilfe von zehn Lobbyisten zur Seite zu stellen, die ihn anleiten, auch ja die „richtigen“ Entscheidungen zu treffen, hat Demokratie ihre Legitimität als System verloren, wodurch eine Marktlücke für Systemanbieter entsteht.
Und wo ist da die Presse? Wo erhebt sich das Wort für Millionen von Bürgern, die ein Recht auf Information haben, ein Recht auf Meinung und die Möglichkeit der politischen Entscheidungsfindung?
Nun – dort, wo Meinungsfindung nichts kostet. Dort, wo man jenseits des Nutzviehentertainments, der Renditepropaganda und des staatlichen Beruhigungsfunks sich noch einfach eigenen Gedanken machen darf, wo sich jenseits aller Kontrolle durch das Establishment eine neue Kultur des menschlichen Miteinanders entfaltet, eine neue Kultur der Kreativität, des Engagements und der gemeinsamen Verantwortlichkeit.
Insofern freut es mich, die Geburt eines neuen Mediums ankündigen zu dürfen: „Der BLOGGER“ macht sich auf den Weg in den Zeitungskiosk. Gerade zum richtigen Zeitpunkt, möchte man meinen, den wir in Europa haben inzwischen überhaupt keine Ahnung mehr davon, was um uns herum vor sich geht: siehe Handelsblatt:
Die Gesprächsrunde, in der Guttenberg als Experte auftritt, beginnt mit Untergangsszenarien. Ein Einspielfilmchen zeigt die „Occupy Wall Street“-Bewegung und wie sich der Zorn in bürgerkriegsähnlichen Protesten entlädt. Die Moderatorin spricht vom Ende des amerikanischen Empires, vom verlorenen Jahrzehnt und vom Aus für den Westen. Zwar sind all diese Einlassungen in Fragen gekleidet, doch was bleibt ist: Alarmierender kann die Weltlage kaum sein.
Was erfahren wir eigentlich von diesen alarmierenden Zuständen? Wissen Sie das, als Bürger, das das Ende des Westens droht, das wir ein verlorenes Jahrzehnt vor uns haben, wissen Sie, welche Folgen der Todeskampf des amerikanischen Empires für ihren Arbeitsplatz, ihre Währung, ihren Kleingarten und ihr Fernsehprogramm haben wird?
Wir hier … dürfen doch noch nicht einmal darüber reden, das es so etwas wie ein „amerikanisches Empire“ gibt, wir dürfen uns nur wundern, das unser Plagiator über sein Ende fabulieren darf. Hören wir ihm noch mal zu … dem Mann, dem die Massen noch vor kurzem so zugejubelt hatten, weil sie überhaupt nicht wussten, wer der vorbeigegelt kam:
Schlimm steht es um die Eurozone, sagt Guttenberg, aber es kann noch schlimmer kommen. Warum? „Die Deutschen haben keine Ahnung davon, wie der Euro, wie Europäische Union funktioniert“, sagt der 39-Jährige. Zu tun habe das mit der Unfähigkeit der politischen Führung in Deutschland, den Menschen zu erklären, was derzeit auf dem Spiel steht. „Es gibt keinerlei intellektuellen Ansatz darüber, wie die Europäische Union in der Zukunft aussehen soll“, klagt der CSU-Politiker. „Wir stolpern konzeptionslos von einer Krise zur nächsten“.
Nun, wen er mit diesem „wir“ meint, hätte ich gerne mal erläutert gehabt, das es im Lande der Dichter und Denker inzwischen einen eklatanten Mangel an selbigen gibt, dafür aber einen Überhang an überbezahlten Selbstdarstellern, hirnlosen Entertainern und humorlosen Zotenklopfern und Schmierenkomödianten ist tagtäglich zu beobachten. Wer die warum bezahlt und für sie Werbung macht, wird ja auch nicht weiter erläutert.
Es ist doch aber auch nicht nur die Unfähigkeit der Politiker. Nach sechzig Jahren Parteipolitik schraubt sich bei uns regelmässig der profillose Karrierist nach oben, die kernigen Idealisten werden schon frühzeitig aussortiert, weil sie sich weigern, auf dem Presseball mit der politischen Gegnerin zu tanzen. Es geht doch auch um ein völliges Versagen der politischen und wirtschaftlichen Medien, die vor lauter Rücksichtnahme auf Parteiproporz, Anzeigenkunden und persönlichen Neigungen des Ressortleiters nur noch abschreiben, was ihnen andere als Meinungen gestatten oder vorlegen.
In diesen Zeiten kann man gar nicht genug Öffentlichkeit schaffen, gar nicht genug Engagement und Initiative zeigen, weil es nicht mehr um die läppischen Geplänkel zwischen „rechts“ und „links“ geht, sondern um eine Auseinandersetzung, die letztlich das Schicksal der gesamten westlichen Welt betreffen wird. Asoziale mit Naziparolen sind da nur eine kleine Randerscheinung, sie wachsen dort gut, wo Asoziale mit perversen Boniträumen und „Parasiten“hetzerei die Grundfesten der zivilen Gesellschaft zerrütten und manche noch nicht einmal davor zurückschrecken, ihre Doktorarbeit bei anderen abzuschreiben.
Ich weiß nicht, ob man uns wirklich nochmal mitteilen wird, was „für uns in Europa wirklich auf dem Spiel“ steht oder ob wir das einfach eines Tages wieder erleben werden, wenn (wie auch immer) Uniformierte wieder in aller Öffentlichkeit jedermann foltern dürfen (nicht nur die Arbeitslosen, mit deren Entmenschlichung die momentane Asozialenwelle gestartet wurde) und alle nachher wieder in den Trümmern sitzen und darüber jammern, „das sie von all dem nichts gewußt haben“. Vielleicht weht auch einfach irgendwann alternativlos die US-Flagge ganz offen über dem Bundesstag, der dann unter (dann offener) Notverwaltung von Goldman-Sachs steht – oder die Flagge Chinas, weil die uns einfach mit unserem eigenen Geld aufgekauft haben, das unsere „cleveren Unternehmer“ ihnen in Unmengen in den Hals gesteckt hatten.
Ich weiß aber, das ich mich schon als Unterstützer für „den Blogger“ gemeldet habe.
Dies wird mein fünfhundertdreissigster Artikel für unser kleines Bloggermagazin – trotz meiner Vielschreiberei haben wir nicht die Manpower, noch mehr Meinungsbildung zu gestalten. Viele haben in Kommentaren zu den Artikeln zu Handlungen aufgerufen, zeigten sich unzufrieden damit, nur Worte machen zu können, unzufrieden mit ihrer eigenen Ohnmacht und den Zuständen im Land.
Hier kann ein Schritt gemacht werden, eine – nicht nur politische – Wende mit zu gestalten:
„Der Blogger“ – Das monatliche Printmagazin von Bloggern, das die Qualität der deutschen Blogosphäre in einem Druckwerk bündelt.
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„Der Blogger“ wird ein Printmagazin, in dem Blogger als freie Autoren tätig werden und exklusiv neue Artikel zu verschiedensten Themen verfassen, die dann exklusiv print, und erst später online zu lesen sein werden.
Ich habe angeboten, mitzuschreiben.
Ohne Honorar.
Bin doch kein „Politiker“.
„Der Blogger“ braucht aber noch mehr Unterstützung: 15000 Euro sollten als Startkapital bereitliegen, um neben Hintergrund und Freitag eine Alternative zu den „staatstragenden“ Medien zu schaffen, weil deren „tragende“ Funktion inzwischen so aussieht, das sie helfen, Volksvermögen fort zu tragen.
Eine Chance für viele stille Menschen, sich mal zu engagieren. Geht schon ab sechs Euro … und dafür bekommt man die Zeitung noch umsonst ins Haus geschickt.