Dienstag, 17.5.2022. Eifel. Denkwürdige Zeiten: Deutschland ist im Krieg. Sind wir schon länger, merkt aber nur keiner – bzw. die wenigsten. Wann fing er eigentlich an, dieser Krieg? Da wären viele Zeitangaben möglich – aber das hängt ja auch davon ab, wie wir Krieg definieren. Hollywood stellt uns den Krieg nur als spannendes Ereignis da: gute, wirklich gute Kämpfer, ritterliche Helden gar stehen da meist den Horden des Böse gegenüber und ringen sie im Kampf Mann gegen Mann nieder, jeder einzelne Gute tötet gut hundert Böse – so lieben wir das. Nie wird die Realität gezeigt: wie überlegene Kampfverbände unterlegene Feinde durchs Gelände jagen – wie in Syrien, Afghanistan, Irak, Libyen, Jemen … sowas sehen wir nicht gern.
Es gibt aber auch andere Formen der Kriegsführung, auf die wir unser Augenmerk richten dürfen: die Belagerung. Wird seit Jahrtausenden praktiziert und hat unschlagbare Vorteile: man zieht mit einer ausreichend großen Streitmacht vor die Tore der feindliche Festung oder Stadt und schneidet deren komplette Versorgung ab. Die Streitmacht muss so groß sein, dass sie durch Ausfälle der belagerten nicht besiegt werden kann, hinreichend Feldbefestigungen können solche Ausfälle aber auch nahezu unmöglich machen. Und dann – wenn die Festung belagert ist – muss man nur noch warten. Selbst die Nazis im zweiten Weltkrieg haben so noch Leningrad belagert – jahrelang, mit katastrophalen Folgen für die russische Zivilbevölkerung. Leningrad jedoch konnte durchhalten – unter schrecklichen Verlusten – weil es noch gelegentlich über das zugefrorene Meer versorgt werden konnte – sonst hätte niemand diese Belagerung überlebt. Oft genug wurden so Kriege gewonnen, ohne das ein einziger eigener Soldat sterben musste. Das Prinzip Belagerung wurde sogar noch perfektioniert im Rahmen des Blitzkrieges: hier belagerte man keine Festungen mehr, sondern gigantische Heeresverbände: sie von der Versorgung abzuschneiden war Ziel der schnellen Panzerverbände. Wenn dann der Hunger kam, mussten ganze Armeen aufgeben – sie die deutsche 6. Armee in Stalingrad.
Natürlich ist ein Krieg gegen Länder etwas anderes als ein Krieg gegen Burgen, Städte und Armeen. Länder sind schwerer abzuriegeln, können ihre Versorgung selbst regeln und brauchen in aller Regel wenig Produkte aus dem Ausland – außer Bananen, die in heimischen Wäldern nicht wachsen. Dank der Globalisierung jedoch hat die Kriegsform der Belagerung auch für Länder Konsequenzen: da alle Länder mit allen Handeln, sich Produktionsschwerpunkte im Ausland gebildet haben, kann man durch gezielte Belagerungen – wir nennen das neudeutsch „Sanktionen“ – erste Angriffe auf das Wirtschaftssystem des Feindeslandes fahren, seine Versorung mit Öl, Gas, Computerteilen oder Motoren erschweren: Globalisierung hat halt jenen, die Warenströme lenken oder stören können, eine unglaubliche Macht gegeben: selbst Großmächte sind da auf einmal angreifbar geworden.
Ich denke, so langsam merken Sie, dass wir diesmal etwas von dem Krieg merken, der in diesem Land tobt, oder? Benzin wird knapp – also teurer. Sonnenblumenöl, Milchprodukte, Wurst, Fleisch, Nudeln. Toilettenpapier – jeder merkt, dass wir uns in einer Mangelsitutation befinden – mitten im Frieden. Aber was ist das für ein Frieden, der solch einen Mangel erzeugt? Nun – der Mangel ist nicht neu – nur merken ihn jetzt alle. Im Prinzip kann man die Agenda 2010 als Beginn des Krieges oben gegen unten verstehen, jenen „Putsch von oben“, den Arno Luik seinerzeit im Stern so treffend genial (und absolut folgenlos) beschrieb: die Mächtigen erklärten den „Niedrigleistern“, den „Ballastexistenzen“, den „bildungsfernen Schichten“ den Krieg, in dem sie ihnen die Versorgung abschnitten. Nicht komplett – das erlaubt derzeit die strategische Situation noch nicht – aber schon mal partiell. Die ersten Sanktionen im Krieg in Deutschland betrafen die Langszeitarbeitslosen, deren Versorgung massiv zusammengestrichen wurde – begleitet von einem diskriminierenden Hassorchester fast der gesamten deutschen Presse, die sich verschworen hatten, die Hängemattenschmarotzer mit Stumpf und Stil auszurotten. Lagerhaltung, öffentliche Kennzeichnung und Zwangsarbeit inklusive – das ganze nationalsozialistische Terrorprogramm war auf einmal wieder gesellschaftsfähig. Das war der erste breite Angriff auf die demokratische Grundgesinnung im Land – und er war sehr erfolgreich. Zwar wurde die SPD durch diesen Schlag als Volkspartei vernichtet – aber wer interessiert sich im Reich der Reichen und Schönen schon für die SPD?
Das Straßenbild in Deutschland wandelte sich seitdem: Gewerkschaften – unverzichtbarer Bestandteil einer Notwehr gegen politischen Terror aus Wirtschaftskreisen – verlieren die Hälfte ihre Mitglieder (siehe Wirtschaftsdienst) und werden schwach, Einkommenszuwächse breiter Bevölkerungsschichten bleiben aus – wie aktuell bei der unteren Mittelschicht (siehe FAZ). Die Gesellschaft wird konformer, die Angst regiert – wie in jedem Krieg. Aber noch waren nur ein Drittel betroffen, den anderen ging es noch einigermaßen – und die Presse jubelten beständig über die Leistungsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland … das seine Exportrekorde hauptsächlich dem schwachen Euro zu verdanken hatte … und eines Krieges, den wir jetzt nicht noch so berücksichtigen können: auch der Ärmste in Deutschland profitiert von der Ausbeutung des afrikanischen Kontinents durch unsere Konzerne (siehe z.B. Deutschlandfunk) – aber das ist ein Dauerkrieg gegen diesen reichen aber dank uns superarmen Kontinent, um den wir uns später mal kümmern müssen. Wichtig ist nur zu sehen, dass wir z.B. in Mail direkt dabei sind: offiziell nur als Ausbildungsmission angedacht (siehe Bundeswehr) wundert es kaum jemanden, dass da auch Kampfhubschrauber im Einsatz sein … die auch schon mal abstürzen (siehe Süddeutsche). Aktuell helfen wir da Leuten, die durch einen Militärputsch an die Macht gekommen sind – nur mal am Rande bemerkt. Ist aber wichtig für die moralische Dimension, in der unsere „Entscheider“ unterwegs sind.
Der nächste Schritt im Krieg? Der Krieg gegen ein Virus. Was für ein Drama, in dessen Krisenkommunikation die besten PR-Agenturen der Republik zum Einsatz kamen, um es den Bürgern im Land erfolgreich verkaufen zu können. Nun ja: ein Virus, das im Alltag kaum bemerkbar ist, braucht schon einen enormen medialen Druck, der – wie schon zu der Agenda 2010 – von der vereinten Millionärspresse – der Koks-und-Nutten-Journaillie – geschlossen ausgeübt wurde. Es wurde auch nicht mehr diskutiert, sondern nur noch abgeurteilt: sämtliche demokratischen Spielregeln wurden außer Kraft gesetzt, weil ein grippeähnlicher Virus die Existenz eines ganzen Kontinents bedrohte. Das das kleine, moderne Deutschland im Vergleich zum großen China vierhundertmal mehr Coronatote zu verzeichnen hatte (wir berichteten) fiel deshalb nicht groß ins Auge, dafür gab es eine Diskriminierungskampagne der Extraklasse gegen jeden Kritiker, der noch Mut genug hatte, sich der vereinten Schmutzschleuderfront entgegen zu stellen. Gleichschaltung der Medien war angesagt, eine Medienpolizei etablierte sich („Faktenfinder“ – angeblich unabhängige kleine Idealisten, aber vereint in einer us-geführten Allianz – wir berichteten – deren Aufgabe es ist, als Meinungspolizei den öffentlichen Raum von Fremdkörpern zu säubern).
Ausgangssperren, Firmenschließungen, Berufsverbote für Ungeimpfte: das Land nahm Züge an wie Nordkorea. Hinrichtungen jedoch – gab es nicht bzw. nur in Form von Rufmord, also: sozialen Hinrichtungen. Aber wir sind da sicher noch entwicklungsfähig. Große soziale Portale wie Facebook und You-Tube unterdrückten massiv die Diskussion über Regierungsmaßnahmen, als die ersten Konzerne ihre wirkungslosen Impfungen auf den Markt brachten, verschlimmerte sich alles noch bis hin zur Debatte über eine Impfpflicht. Gewaltsam … bzw. mit Hilfe von Belagerungen (also: finanziellen Sanktionen in Form von Bußgeldern) … in die Menschenkörper eingebrachte Genexperimente waren im Klima der Angst auf einmal der letzte Schrei: das nach jeder Impfwelle eine nochmal potentierte Infektionswelle folgte, wurde mit stetig weiteren Impfungen bekämpft, ohne das auch nur einmal kritisch nachgefragt werden durfte, ob das Zeug überhaupt irgendeine Wirkung hat. Inzwischen trauen sich erste kleine Blätter auch mal Impfgeschädigte zu Wort kommen zu lassen (siehe Berliner Zeitung), erste Studien deuten darauf hin, dass wir den größten Medizinskandal der bekannten Geschichte mit Millionen von Opfern erleben (siehe Berliner Zeitung): aber das sind im großen Krieg halt nur alternativlose Kollateralschäden.
Wir werden über die Impfschäden wohl noch lange nicht die Wahrheit erfahren – aber medial kam … passenderweise … das nächste Thema: der Krieg mit Russland. Während andere Kriege uns völlig kalt ließen – zum Beispiel die mindestens 500 000 Toten Zivilsten im US-geführten Irakkrieg (siehe Süddeutsche), die Massaker an der jemenitischen Bevölkerung durch unsere großen Brüder aus Saudi-Arabien oder die 500 000 Toten in Äthiopien (siehe Zeit) oder erst Recht die türkischen Kriegsverbrechen (inklusive Bombadierungen von Zivilisten, siehe Zeit) an den Kurden – sind wir auf einmal per Order der Medien alle zu Ukrainern geworden, aufgerufen zum heiligen Krieg gegen alles Russische. Ja, wir haben kein Problem mit massenhaft verbreitetem Russenhass, der ja nicht Putin trifft, sondern nur alle, die zufällig einen russischen Pass haben (siehe Freitag). Rassismus in Deutschland geht immer. Da hat der Radfahrer endlich wieder jemanden, nachdem er treten kann. Darf ich mal Fakten zur Ukraine nennen – Fakten, die nicht von der russischen Botschaft stammen sondern von unabhängigen Experten? Bitte schön (siehe Rüstungsexportinfo):
„Die Ukraine ist kein unmittelbares Ziel transnationaler Terrorgruppen. Organisierte Kriminalität, insbesondere Menschenhandel, stellt jedoch ein großes Problem dar. Auch gilt die Ukraine als Ursprungs- und Transitland vieler illegaler Waffentransfers, darunter an bewaffnete Akteure in unterschiedlichen Konflikten in Afrika, Osteuropa, Mexiko und dem Nahen Osten.Der andauernde Gewaltkonflikt im Osten der Ukraine hat zu einer deutlichen Steigerung der Militarisierung des Landes geführt, so dass das Land heute zu den am höchsten militarisierten Staaten weltweit zählt. Die Militärausgaben, gemessen als Anteil des Bruttoinlandproduktes, stieg beispielsweise seit dem Jahr 2010 von 1,9 auf zuletzt 4 Prozent (oder in absoluten Zahlen: von etwa 2,2 Mrd. auf rund 6 Milliarden US-Dollar).Die Anzahl des militärischen und paramilitärischen Personals wurde deutlich vergrößert; die bestehenden Großwaffensysteme umfassend modernisiert. Im Ranking des Globalen Militarisierungsindex des BICC belegt das Land für das Jahr 2020 daher Platz16 von 151 Staaten – 2012 belegte das Land noch den 47. Platz.“
Organisierte Kriminalität, Menschenhandel, illegaler Waffenhandel zwecks Verbreitung von Morden weltweit: das sind die, die wir gerade bejubeln. Bejubeln müssen, um nicht aufzufallen und verfolgt zu werden. Unterstützt werden sie von den USA … bzw. deren Nachrichtendiensten, ohne deren Informationen sie deutlich schlechter dastehen würden (siehe NZZ). Ist das eigentlich schon Kriegsteilnahme genug? Offenbar nicht: ein Gutachten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages warnt davor, ukrainische Soldaten an deutschen Waffen in Deutschland auszubilden – das könnte als Kriegseintritt gelten (siehe Tagesschau). Aber egal: die Bundesregierung läßt in Idar-Oberstein ukrainische Soldaten an Panzerhaubitzen ausbilden, die nachher in der Ukraine zum Einsatz kommen: Nimm dies, Russe! Und wie dankt uns die Ukraine das? Durch Sanktionen: sie stellen uns das russische Gas ab (siehe Zeit).
Deutschland ist im Krieg – auch wenn wir nicht darüber reden dürfen, merken wir es an allen Ecken: wie im Krieg wird die Versorgung enger, die Meinungsfreiheit knapper, die Parolen wilder. Wir werden auch belagert: von unseren „Freunden“ in der Ukraine – und von deren Journalistenfreunden, die ihnen helfen sollen, „den Krieg zu gewinnen“ (siehe Neues Deutschland): als Dank für Panzerhaubitzen stellen die uns erstmal das Gas ab: ich hoffe, jeder hat verstanden, was es bedeutet, mit „organisierter Kriminalität“ Geschäfte zu machen.
Und die Alternative? Zum Krieg? Die selbstverwalteten Betriebe, die Platz für alle Arbeitslosen haben, weil sie nicht mehr zusätzlich Traumrenditen für Anleger erwirtschaften müssen? Das gestärkte Immunsystem, das ohne Impfung locker mit dem Virus klar kommt? Der Frieden?
Alternativen gibt es nicht mehr. Kapitalistische Ausbeutungsprinzipien sind nicht mehr hinterfragbar, das Corona-Narrativ der Industrie wird mit Gewalt verbreitet … und Russland vernichtet wie das Russische in der Ukraine vernichtet werden sollte (ja, ich hoffe, das hat jemand mitbekommen: der Konflikt hat eine lange Vorgeschichte). Hass tobt durch das Land: gegen Arbeitslose, Ungeimpfte und Russen. Dass der Hass selbst Frieden unmöglich macht … dass wissen nur noch „Sozialromantiker“, die den Schuss nicht gehört haben. Womöglich den Schuss eines kanadischen Scharfschützen, der – nach Afghanistan und IS-Einsatz – nun Russen in der Ukraine erschießt (siehe Stern). Ist es womöglich jener Scharfschütze, der nach Berichten des italienischen Reporters Vittorio Nicola Rangeloni vom Asow-Battalion besetzten Asow-Stahlwerk in Mariupol auf ukrainische Zivilisten geschossen hat – oft und erfolgreich? Wir werden sehen.
Das Krieg aber inzwischen Abenteuerurlaub einer degenerierten Spaßgesellschaft geworden ist, darf man wohl man feststellen. Aber darum ist es ja auch mal wichtig, zu sehen, wo Krieg überall durchbricht – und wie lange schon. Denn genau so ist er lange Zeit lang wieder … gesellschaftsfähig gemacht geworden.
Oder?
Freitag, 28.3.2014. Eifel. Kürzlich erschien im Focus ein interessanter Artikel. Er war an die Bewohner von „Neuland“ gerichtet und enthielt eine besondere Botschaft: die USA sind ein phantastisches Land, das sollten die Leute von „Internet“ endlich mal verstehen. Hintergrund dieses Aufschrei der Empörung war das zunehmende Verständnis des deutschen Bürgers für Wladimir Putin, die zunehmende Skepsis gegen die „Revolution“ in der Ukraine und einige Informationen, die über das Internet Verbreitung finden. Was uns der „Medienunternehmer“ und „Experte“ Klaus Keller dort präsentiert, ist eine Verschwörungstheorie. Er sieht „bezahlte Propagandisten“ am Werk, die den Glauben an ein „phantastisches Land“ untergraben wollen. Belege? Keine. Seriösität? Null. Intention? Verbreitung religöser Gefühle. Der „Glaube“ an die USA soll wiedergewonnen werden.
Nun – in weiten Teilen kann man dem Autor nur Recht geben: die US-Kultur hat einen großartigen, weltweiten Siegeszug hinter sich. Musik, Film, Literatur – das ganze Internet selbst ist eine US-Erfindung. Hippies. Sheriffs, die man wählen kann, Bürgerrechtsbewegungen ebenfalls. Dort wohnen Menschen, die im Inneren ihres Landes hundertfünfzig Jahre Frieden hatten: so etwas wirkt sich auf die Bewohner aus – sie werden enorm kreativ. Arthur Schopenhauer hatte das vorausgesehen: die Vermischung der Völker in den USA wird einen enormen Schub an Kreativität auslösen, da war er sich sicher.
Hundertfünfzig Jahre lang Frieden, Wohlstand, Gerechtigkeit, Sicherheit und Freiheit können enorme Kräfte in einer Kultur freisetzen. Während sich Zentraleuropa in der Zeit immer wieder mit Weltkriegen herumschlagen musste, konnten die USA in Ruhe ihre Wirtschaft aufbauen – und gewannen enorm durch die Zuwanderung auch deutscher Einwanderer, die den zentraleuropäischen Wahn und Größenwahn nicht mehr aushalten konnten … oder nicht überlebt hätten.
Ähnliche Phantasien treiben ja jetzt auch die Bundesregierungen um, wenn sie Deutschland zum drittgrößten Einwanderungsland Europas machen wollen – allerdings: wo die USA Jobs haben, haben wir Jobcenter. Das ist nicht so reizvoll.
Man könnte sich ja auch der Begeisterung für die USA anschließen … wären da nicht die „Systemmedien“, die angeblich das Feindbild des „Internet“ darstellen – wenn ich Herrn Keller folgen soll. Eins dieser Systemmedien ist der Kölner Stadtanzeiger, der kürzlich über die Hilfsgruppe Eifel berichtete:
Sivar war im Oktober 2011 mit schwersten Missbildungen im Gesicht und Löchern im Inneren des Mundraumes zur Welt gekommen. Die Hilfsgruppe Eifel hat geholfen ihn in Deutschland operieren zu lassen.
20000 Kinder sind seit dem Irakkrieg (der durch über 900 Lügen seitens der US-Regierung überhaupt erst möglich gemacht wurde) mit diesen massiven Missbildungen zur Welt gekommen. Gut – „Kölner Stadtanzeiger“ gehört wahrscheinlich auch zu den bezahlten Propagandisten – wie auch der Spiegel. Er berichtete Anfang 2013 über eine Fotoreportage der Missbildungen an irakischen Kindern mit dem perversen Hintergrund, ob man dem Bürger solche Fotos überhaupt zeigen sollte. Der Fotograf schilderte, wie er das Thema überhaupt erstmal wahr genommen hatte:
2010 wurde ich das erste Mal auf das mutmaßliche Problem der Uranmunition und dessen Auswirkungen im Irak aufmerksam. Auf diversen Blogs und Internetseiten der alternativen Medien wurde ein desaströses Bild von mutierten, kaum noch menschlich anmutenden Kindern gezeigt. In den etablierten Massenmedien jedoch habe ich kein Bericht, Artikel oder Kommentar darüber finden können.
Ohne Blogs und alternative Medien hätten die „Systemmedien“ das Problem einfach verschwiegen. Aber was sage ich: das Zitat stand in Spiegel-Online, für Herrn Kelle also „Internet“, das voller bezahlter Propagandisten ist.
Eins dieser alternativen Medien berichtete schon 2005 über dieses Phänomen: lange bevor der Spiegel sich überhaupt die Frage stellen konnte, ob man dem Bürger die Wahrheit der Taten der USA überhaupt zumuten darf – siehe „Ossietzky“:
Die irakischen Ärzte hatten die ungewöhnlichen und ungewöhnlich häufigen Geburtsfehler und die vielen Totgeburten anfangs hilflos mit denen nach den Atombombentests auf dem Bikini-Atoll und den pazifischen Inseln verglichen. Erst viele Monate später begriffen sie, daß die US-Truppen im Frühjahr 1991 bei ihrer »Operation Wüstensturm« tatsächlich radioaktive Waffen eingesetzt hatten. Um die Aufdeckung dieses Kriegsverbrechens hat sich Professor Siegwart-Horst Günther besonders verdient gemacht, der 1992 ein uranhaltiges Projektil aus dem südirakischen Kriegsgebiet auf Radioaktivität untersuchen ließ. Die signifikanten Krankheitsbilder in den Kliniken von Basra hatten bei ihm den schrecklichen Verdacht ausgelöst, der sich dann bestätigte. Günther schlug international Alarm, worauf er sich über Jahre massiven Anfeindungen ausgesetzt sah.
Inzwischen bestreitet die US-Regierung nicht mehr, daß ihre – und auch britische – Truppen erstmals 1991 im Südirak in großem Stil mit Uran-Munition geschossen haben; sie räumt für 1991 den Einsatz von 375 Tonnen sogenannter DU-Geschosse ein; irakische Schätzungen gehen bis zu 800 Tonnen.
Man traut sich gar nicht, darüber nachzudenken, wie oft der „Spiegel“ wohl entschieden hat, dass diese oder jene Wahrheit nicht für den Bürger geeignet ist? Wie wir sehen: Internet ist schon eine Klasse Erfindung – wie Buchdruck. Der hatte damals die Mächtigen und ihre Vasallen ebenfalls enorm gestört.
Ich möchte noch ein wenig mehr zitieren, damit jedem klar ist, welche Art von Waffen hier – bewusst und absichtlich – von Wissenschaftlern entworfen, von Politikern abgesegnet und von Militärs eingesetzt wurden:
Trifft ein DU-Geschoß sein Ziel, so verbrennt dieses unter Entwicklung extrem hoher Temperatur (bis zu 6000 Grad Celsius) zu submikrospkopischen aerosolbildenden Teilchen. »Das Innenleben z.B. eines getroffenen Panzers – Elektronik, Kunststoffe, Textilien, Lacke etc. – verbrennt mit«, erläutert der Berliner DU-Kritiker Professor Albrecht Schott. Es entstehe eine »neuartige Hochtemperaturchemie«, ein »Cocktail krebserregender Substanzen«. Keramische, nicht wasserlösliche Uranoxidpartikelchen lagerten sich unter anderem in der Lunge ab. Je nach ihrer Größe würden sie von dort in andere Körperteile transportiert und entfalteten über Jahrzehnte eine chemo- und radiotoxische Wirkung.
Vom Ort der Kampfhandlungen können die radioaktiven Staubpartikel hunderte Kilometer weit in alle Winde verweht werden. Die kleinsten können sogar wie der Fallout der Atombombentests um die ganze Welt kreisen und auch in Deutschland zur radioaktiven Hintergrundstrahlung beitragen.
Und auf diesem Wege kommt der kleine Sivar zu seinen Löchern im Gaumen – und zu einem völlig vermantschtem Gesicht. Für solche Berichte würde man gerne Geld bezahlen, weil sie das Leben enorm bereichern.
Wie muss man eigentlich drauf sein, um solche Waffen entwickeln, produzieren, erlauben und einsetzen zu können? Waffen, deren Abfälle zu einem Genozid der Bevölkerung führen? Können Sie sich vorstellen, was die „Systemmedien“ über Putin schreiben würden, wenn der im Kosovo oder im Irak weite Landstriche verseucht hätte? Im Falle der USA setzt man sich mit einem Schulterzucken darüber hinweg, feindet die Aufklärer massiv an – und dämonisiert gleich das ganze Medium … wobei der Herr Kelle ganz übersieht, dass er selber zum „Internet“ gehört. Immerhin veröffentlicht er genau dort. Bezahlt wird er auch – ob er auch Propaganda betreibt, hängt von der Sichtweise des Lesers ab.
Natürlich ist „Genozid“ ein großes Wort. Historiker streiten darum, wann wo und wie der Begriff gebraucht werden darf – im Falle der Berichte über Krebstote nach Einsatz von Iranmunition läßt sich zudem sehr lange streiten, weil man die ganze atomare Industrie im Rücken hat, die mit dem Einsatz großer Geldmittel gerne die Gefahren atomarer Strahlung herunterspielt. Einig ist man sich allerdings, dass die „Absicht“ zur Massentötung vorhanden sein muss, siehe Wikipedia:
Zu beachten ist, dass nur die Absicht zur Vernichtung der Gruppe erforderlich ist, nicht aber auch die vollständige Ausführung der Absicht. Es muss eine über den Tatvorsatz hinausgehende Absicht vorliegen, eine nationale, ethnische, rassische, religiöse oder auch soziale Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören. In weiterem Sinne zählen dazu „auch Maßnahmen, die die Existenz und Eigenständigkeit von Gruppen in Frage stellen.
Mir persönlich fällt es schwer, zu verstehen, wie man ohne Absicht DU-Munition entwirft, testet, produziert und einsetzt. Vielleicht war es aber doch nur ein Versehen – wie die Entwicklung der Atombombe?
Fragen wir doch dazu einmal die Lakota. Sie sind eine jener fünfhundert Nationen, die in Amerika wohnten, bevor jene Menschen kamen, die wir heute Amerikaner nennen. Sie wohnen heute noch mitten drin in den demokratischen, sozialen, menschenfreundlichen Vereinigten Staaten von Amerika … und erzählen die Geschichte eines laufenden Genozids an den amerikanischen Ureinwohnern. Dank Internet sind wir nur einen Knopfdruck von ihnen entfernt – und nicht mehr eine Weltreise: die Republik der Lakota hat einen eigenen Internetauftritt. Sie erzählen dort die Geschichte ihres sterbenden Volkes:
durchschnittliche Lebenserwartung eines Lakota im reichsten Land der Welt: 44 Jahre.
Kindersterblichkeit: 300 Prozent über dem Durchschnitt.
Durchschnittseinkommen: 2600 bis 3500 Dollar – IM JAHR.
Arbeitslosigkeit: 80 Prozent.
Die Unterrichtung ihrer Sprache ist an öffentlichen Schulen nicht erlaubt, sie gehört zu den aussterbenden Sprachen der Menschheit.
Der Genozid an den amerikanischen Ureinwohnern ist auch nicht neu, der Spiegel berichtete (als Holzmedium) bereits 1979 über „Das zweite Sterben der Indianer“. Damals waren alternative Medien auch gar nicht notwendig.
Alles langweilig, weil fernab und weit weg vom deutschen Fernsehsessel?
Nun – es gibt noch einen dritten Genozid: den an den Armen. Die mussten aber erstmal arm gemacht werden.
“Die Bereitwilligkeit der Arbeiter, eine schlecht bezahlte Beschäftigung anzunehmen, hängt zum Teil von der relativen Großzügigkeit der Arbeitslosenunterstützung ab … Es besteht in allen Ländern Anlass, die Dauer des Anrechts auf Unterstützung zu verkürzen, wenn sie zu lang ist, oder die Bedingungen für ihre Gewährung zu verschärfen”.
(Weltbank, World Development report, workers in an integreting world, Oxford Universitiy Press, 1995, gefunden bei Viviane Forrester, Der Terror der Ökonomie, Paul Zsolnay Verlag, Wien 1997, Seite 132).
“Die von den Auswirkungen der Politik auf die Verteilung der Einkommen hervorgerufenen Befürchtungen dürfen die europäischen Regierungen nicht davon abhalten, mutig eine grundlegende Reform des Arbeitsmarktes zu betreiben. Die Lockerung des Arbeitsmarktes erfolgt über die Umgestaltung der Arbeitslosenversicherung, des gesetzlichen Mindestlohnes und der Vorkehrungen zum Schutz der Arbeit”.
(Bulletin des Weltwährungsfonds, 23.5.1994, zitiert bei Forrester, a.a.O., Seite 133).
Wie man sieht, konnte man Ende der neunziger Jahre schon die Einführung von Hartz IV erkennen. Sie war von langer Hand vorgeplant und wurde durch Kollaborateure in den einzelnen Staaten (die nachher wunderbare „Berater“-Karrieren machten) gezielt durchgesetzt. Warum sie auf die Liste der Genozide der USA gehört?
Nun – ein US-Wissenschaftler hatte die Begrifflichkeit des Völkermordes weiter ausdifferenziert und den Begriff „Demozid“ ins Spiel gebracht. Er ist etwas anders geartet als der Begriff Völkermord, vor allem beschreibt er neue Methoden, wie der zustande kommen kann, unter anderem gehören unterlassene Hilfeleistung und Zwangsarbeit dazu:
Als Demozid gilt nach Rummel jede Form von Handlungen seitens einer Regierung, die darauf abzielt, Menschen direkt zu töten oder den Tod von Menschen herbeizuführen, zur Förderung eines Systems von Zwangsarbeit oder Versklavung
oder
den Tod verursachen aufgrund einer vorsätzlichen oder bewusst rücksichtslosen oder fahrlässigen Missachtung von Leben (konstitutiv für Vorsatz qua Praxis), darunter Hungersnöte oder Epidemien, während deren Regierungsstellen Hilfe zurückhalten oder bewusst dazu beitragen, die Sterberate zu erhöhen
Wie wir inzwischen wissen, kann es im Rahmen der neuen „Sozialpolitik“ in Deutschland unter anderem dazu kommen, dass Regierungsstellen im Falle der Befehlsverweigerung (z.B. der Verweigerung, eine staaatlicherseits zwangsweise verordnete Arbeit aufzunehmen)Sanktionen verhängen, die Hungersnöte und Krankheiten zur Folge haben können, mehrere Todesfälle sind schon bekannt.
Die Absicht? „Druck“ auf Arbeitslose auszuüben, also: Zwangsarbeit einzuführen und die Verweigerung dieser Arbeit bewusst fahrlässig durch die Verweigerung von Hilfeleistungen zu sanktionieren.
Nun raten Sie mal, wer bei dem Weltwährungsfond oder der Weltbank den Ton angibt?
Die Strategie ist im Übrigen immer dieselbe, in Afrika, Asien sowie Mittel- und Südamerika angewendet wurde: man hält den Regierenden Riesenkredite vor die Nase, deren Zinsen durch Kürzungen im sozialen Bereich erlangt werden sollen: die systematisierte Verarmung der Weltbevölkerung zugunsten von US-Fonds wird beständig vorangetrieben. Die Regierenden erfreuen sich in Folges steigender Einkünfte (z.B. „Diäten“), das Volk zahlt die Zinsen mit Sozialkürzungen. Letztes Beispiel?
Ukraine, siehe Deutsche Welle:
Massenentlassungen, Rentenkürzungen, höhere Gaspreise: Die ukrainische Übergangsregierung tut alles, um an internationale Hilfsgelder heranzukommen.
Massenentlassungen, Rentenkürzungen, höhere Bezinpreise: deutscher Alltag seit den Forderungen von IWF und Weltbank, hier mal richtig aufzuräumen.
Und alles dank der phantastischen USA.
Ich war übrigens öfter in den USA. Man trifft dort ganz feine Menschen. Hundertfünfzig Jahre Frieden im eigenen Land erweisen sich als sehr heilsam für das Gemüt des Volkes, sehr hilfreich für Kreatitiät und Geschäftssinn. Es ist ein sehr gastfreundliches, aufgeschlossenes und hilfreiches Volk – wenn man nicht in die falsche Gegend kommt. Das hat unsere Gruppe in einer lauen Nacht in Washington fast das Leben gekostet.
Ich war auch bei einer großen Tagung eines großen US-Konzerns zu Gast, wo man den anwesenden Mitarbeitern gepredigt hatte, wie mit der Konkurrenz umzugehen sei: man solle sie hassen, sie sind der Feind, der unser Geld in seinen Taschen hat. Wir Europäer waren erstaunt: uns hatte man zuvor noch gepredigt, das es „Konkurrenz“ gar nicht gäbe und man im Sinne des zivilen Miteinanders besser von“Mitbewerbern“ reden sollte.
Jetzt raten Sie mal, wer international zur Konkurrenz gehört … und wie man mit denen umzugehen gedenkt.
Die Antwort darauf hat direkt mit der Erfindung von DU-Munition zu tun, die nicht nur Panzer vernichtet, sondern nebenbei auch die natürlichen Lebensräume der Feinbevölkerung nachhaltig verseucht.
Vielleicht ist es jetzt verständlich, warum „Internet“ nicht ganz so begeistert auf die USA reagiert wie es sich der Herr Keller wünscht? Ich frage mich eher, warum sich in „Systemmedien“ eigentlich keiner darüber aufregt, dass im Kosovokrieg brutal Völkerrecht gebrochen wurde, dass der Irakkrieg mit hinterhältigsten Lügen vorbereitet wurde oder dass deutsche Politiker die Wunschträume von US-Fonds in die Tat umsetzen.
Ich schätze aber: wenn ich nur lange genug suche,werde ich Antworten dazu finden … im Internet.
PS: nur zu Sicherheit – die „Bank der Lakota“ am 26.11.2008 von freeman auf „SchallundRauch“ noch als große Alternative gepriesen, ist keine Bank. Der Artikel ist pure Desinformation, die „Bank“ im günstigsten Fall eine Verkaufsstelle für überteuerte Silbermünzen eines US-Herstellers, im ungünstigsten Fall ein US-gesteuertes Unternehmen nach Ponzi-Schema. Darauf sollte niemand mehr hereinfallen – und durch solche „Propaganda“ erhält „Internet“ dann seinen schlechten Ruf.
PS 2: nur, damit wir uns nicht falsch verstehen – ich kann durchaus zwischen der Politik der konzerndominierten und wallstreethörigen US-Administration und dem Wesen des normalen US-Bürgers unterscheiden. Letzteren halte ich für einen feinen Menschen, der viel Gutes für die Welt getan hat. US-Konzerne jedoch halte ich – erst recht nach einigen persönlichen Erfahrungen mit ihnen – für eine Gefahr für die Menschheit und die gefährlichsten Terrororganisationen der Gegenwart.