2011 wird ein spannendes Jahr. China erobert laut Managermagazin die Welt mit Geld:
Mit immer ausgefeilteren Strategien strebt Peking nach globaler Dominanz. Auch die demonstrative Harmonie während des Staatsbesuches von Chinas Vizepremier Li Keqiang kann nicht verdecken: Der angeschlagene Westen hat dem chinesischen Expansionsdrang wenig entgegenzusetzen.
Man kann davon ausgehen, das diese Entwicklung nicht zufällig gerade jetzt eintritt. Die ehedem primitive und schlecht ausgerüstet Volksbefreiungsarmee hat sich mitlwerweile – lange versteckt vor der Öffentlichkeit – zu einer hochmodernen Riesenarmee entwickelt, die laut Handelsblatt schon jetzt Sorgen macht:
China lässt nicht nur wirtschaftlich, sondern auch militärisch die Muskeln spielen: Ob Flugzeugträger, U-Boote oder neue Mittelstreckenraketen – die Volksrepublik steckt Milliardensummen in seine Streitkräfte. In den USA und den Nachbarländern löst die Aufrüstung Unbehagen aus.
Dabei war doch – ebenfalls laut Handelsblatt – erst vor fünf Monaten ein reisefreudiger SPD-Parlamentarier vor Ort um die Sache zu klären:
„Vom Selbstverständnis her strebt China nur eine regionale Rolle an“, sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Bartels, der sich vor wenigen Tagen in seiner Funktion als Mitglied des Verteidigungsausschusses vor Ort informiert hat.
Selbstverständlich ist der SPD-Mann davon ausgegangen, das er vor Ort von den Chinesen umgehend alles Material ausgehändigt bekommt, weil er ja immerhin vom Verteidigungsausschuß kommt. Wie es aussah, war die Reise zwar nicht billig, aber umsonst – wenn man dem Spiegel glauben kann:
Ballistische Anti-Schiffs-Raketen, Flugzeugträger, Tarnkappen-Kampfjets: China modernisiert seine Streitkräfte mit atemberaubendem Tempo. Die USA fürchten um ihre Vorherrschaft im Pazifik – und kontern Pekings Ambitionen mit einer neuen Militärdoktrin, die Anleihen im Kalten Krieg nimmt.
Was die USA momentan planen, wird detalliert beschrieben:
Auf diese Gefahr reagiert die „AirSea Battle“-Doktrin. In einer weiteren Studie des CSBA sind die wahrscheinlichen Kernpunkte aufgelistet:
Die Air Force würde chinesische Satelliten ausschalten, damit US-Schiffe nicht mehr anvisiert werden und frei operieren können,
Aegis-Schiffe würden die Raketenabwehrsysteme von US-Luftwaffenbasen im Westpazifik verstärken,
Langstrecken-Schläge würden Chinas landgestützte Ozean-Überwachungssysteme und Startrampen für ballistische Raketen zerstören,
von US-Flugzeugträgern würden Kampfjets aufsteigen und die bemannten und unbemannten Aufklärungsflugzeuge der Volksbefreiungsarmee angreifen,
Kampfflugzeuge würden chinesische U-Boote mit Minen und Bombenangriffen bekämpfen.
Ich würde das dann einfach mal Weltkrieg nennen. Wir dürften dann nämlich auch dabei sein um unsere Bündnispflichten zu leisten oder im Sinne Guttenbergs unsere Wirtschaftsinteressen dort militärisch durchzusetzen. Während der SPD-Mann noch verbale Narkotika verteilt, um die Rente mit 67 in Deutschland zu verteidigen (der rückständige primitive chinesische Kommunist legt ja schon mit sechzig den Hammer hin) , schreibt die Welt heute Klartext:
Die Chinesen machen die Welt schwindelig. Keine Woche vergeht bei uns ohne Titelseiten von Magazinen oder Fernseh-Features, die respektvoll, ehrfürchtig, Furcht einflößend oder rätselnd raunen und warnen über die heraufkommende, bald alles beherrschende Supermacht. Was immer wieder vergessen wird: Es geht nicht um eine einfache globale Gewichtsverschiebung. Die passiert alle paar Generationen. Wir aber erleben eine historische Premiere: Zum ersten Mal wird eine einst führende Weltmacht nach vielen Jahrhunderten ein grandioses Comeback feiern.
Der Drachenthron kommt wieder … und mit ihm eine alte Kultur, die Gelehrte seit Jahrtausenden fasziniert – eine Kultur, die andere Prioritäten setzte, in der der Soldat nichts galt, der Geisteswissenschaftler aber viel: das sorgte zu Zeiten der Aufklärung für viel Aufsehen in Europa. Weise Menschen als Regenten … ja, geht denn das?
Es kommt auch eine andere Philosophie zum Tragen, eine Philosophie, die nicht unbedingt unseren Vorstellungen vom Kommunismus entspricht – aber das scheinen wir ja dankenswerterweise schon verstanden zu haben, denn in den Artikeln ist ja nicht vom großartigen Sieg des Kommunismus die Rede, wenn über das Erfolgsmodell China gesprochen wird. Es ist die jahrtausendealte Philosophie der Harmonie, des Zusammenspiels von Ying und Yang, der Vorstellung davon, das politische Auseinandersetzungen nicht offen auf der Straße sondern besser innerhalb des Regierungsapparates – oder innerhalb der Partei – ausgefochten werden sollten, um den gesellschaftlichen Frieden zu wahren. Das ist eine andere Philosophie als die des Westens, der eher den Sozialdarwinismus in verschiedenen Schattierungen bevorzugt und sich zu einer merkwürdigen Religion bekennt, die Akupunktur hemmungslos einsetzt, ohne nur im Mindesten zu verstehen, wie sie funktioniert: der Religion des Materialismus.
Historisch gesehen hat sich der Materialismus aus einer Gegenbewegung zum Katholizismus entwickelt – und wie alle Gegenbewegungen hat er ihn erstmal kopiert.
Aus Priestern wurden Kommissare oder Wissenschaftler – je nach Gesellschaftsmodell, in das man hineinkam. Deshalb konnten Sowjetforscher leichter „parapsychologische“ Studien durchführen, weil ihr Äquivalent zur Priesterkaste sich als politische Kommissare und Funktionäre niederlassen konnte, während sie im Westen an die Universitäten eilte, gemäß dem Motto: Wissen ist Macht. Nur vor dem Hintergrund des Religionscharakters des Materialismus kann man diese Artikel verstehen – und diesen Gelehrtenstreit, über den der Spiegel berichtet:
Vorhersagen, was in der Zukunft passiert – das ist Stoff für Science-Fiction-Filme. Oder tatsächlich machbar? Ein wissenschaftliches Journal veröffentlicht nun eine Studie, die angeblich belegt, dass Menschen dazu in der Lage sind. Die Fachwelt ist schockiert. Und widerspricht.
Die Fachwelt widerspricht – wie üblich – noch bevor sie Gegenbeweise angebracht hat. Es gibt dazu auch keine Gegenbeweise. Entweder sagen Menschen die Zukunft voraus – oder nicht. Wenn es nur einer mal geschafft hat, dann geht das – im Prinzip. Das heißt aber nicht, das es ständig wiederholbar ist, noch, das man es beherrschen kann. Da ich selbst persönlich ein solches Erlebnis hatte (aber ganz unspektakulär – nur der Traum von einer Situation, die später detalliert eintraf), und genug Menschen kenne, denen Ähnliches widerfahren ist, sage ich: es geht. Steuern und kontrollieren kann man es nicht, es „fällt zu“, wie manchmal Erkenntnis „einfällt“. Niemand würde die Existenz von Newton, Bohr oder Einstein negieren, weil geniale Erkenntnisse nicht unter Laborbedingungen in Serie geschaffen werden können.
In der Tat ist die Prophetie keine nutzbringende Gabe, auch wenn es fürs Lottospielen und die Börse hilfreich wäre.
Warum ich nun gerade Chinas nagelneue radikale Expansion im Zusammenhang mit Hellseherei bringe?
Nun, ich bin neugierig auf die Zukunft – und manchmal lese ich auch prophetische Bücher. Sie sind in ihrer Aussagekraft nicht schlechter als die Wirtschaftsprognosen der Experten, denen bislang kaum eine treffende Voraussage gelang. Einer dieser Propheten ist Armin Risi, der in seinem Buch „Machtwechsel auf der Erde“ 1999 das Heraufziehen einer – apokalyptischen – chinesischen Bedrohung voraussagte – unter anderem mit Bezug auf die Vorgänge des Diebstahls der Unterlagen zum hochmodernen W-88 Nuklearsprengkopf der USA.
Ich hielt seine Ausführungen für plausibel, aber völlig unwahrscheinlich. Lese ich jedoch die oben zitierten Artikel, so muß ich sagen: ich sollte diesen Risi nochmal lesen. Er vertritt zwar ein dem herrschenden Materialismus und Monotheismus völlig entgegengesetzes Weltbild – aber das muß deshalb nicht falsch sein.
Und wer weiß – vielleicht sind seine Spekulationen und synkretistischen Arbeiten auch durch ein kleines Traumbild motiviert worden, das einen Ausblick auf die Zukunft warf … so wie auch die Arbeiten von Einstein und Bohr durch Träume nachhaltig beeinflußt wurden. Aber hier zeigt sich ja auch gleich die Schwäche der Traumdeuterei … man weiß nie, was jetzt ein reales Zukunftsbild war, eine geniale Erkenntnis … und was einfach nur alltägliches, übliches, verschlüsseltes Traumtheater ist. Wer also meint, man könnte es renditetauglich nutzbar machen … der investiert vergebens.
Aber seitdem die Gerac-Studie Akupunktur bei deutschen Krankenkassen hoffähig gemacht hat, werden wir uns in Zukunft vielleicht auch mit anderen Aspekten des menschlichen „Energiekörpers“ auseinandersetzen müssen, Aspekten, die wir eigentlich nicht wahr haben wollen, weil unsere materialistische Religion sie mit einem Tabu belegt hat … einem Tabu, das auch die Überlegenheit der weißen Rasse, ihrer Art zu Denken und die Welt zu deuten beinhaltet hatte.
Nach der nun erkennbaren Rückkehr des Drachenthrones werden wir uns möglicherweise noch von viel mehr liebgewonnenen Tabus lossagen müssen … wobei die Philosophie der Harmonie der gesellschaftlichen Kräfte nicht so unfreundlich wirkt wie die Philosophie des Kampfes aller gegen alle. Vielleicht heißt in Zukunft wieder: von China lernen heißt siegen lernen.
Dann wäre es vielleicht auch für uns möglich, Alternativen zur alternativlosen Rente mit 70 zu entwickeln.
Vielleicht war ja schon mal jemand beim niedergelassenen Arzt, im Krankenhaus oder in der Universitätsklinik und hat bemerkt, das da seit einigen Jahren Reklamschilder hängen, die – mit unterschiedlichen Worten – immer dasselbe sagen: hier ist jetzt auch Akupunktur im Angebot.
Akupunktur ist eine Behandlungsmethode aus dem fernen, vorkommunistischen China – sie gehört zu den Elementen, die als „antisozialistische Umtriebe“ verboten wurden … dann aber während der Kulturrevolution wiederentdeckt wurden, weil man die „Barfuß-Ärzte“ schlichtweg zur Stabilisierung der Mangelkultur brauchte. So haben sie überlebt.
Die Ursprünge der Akupunktur reichen weit zurück, wie Silja Thiemann berichtet:
Entstanden ist die Akupunktur vor über 2000 Jahren in der schamanistischen Tradition in China. Diese Art der Erfahrungsheilkunde rief hilfreiche Geister, um damit böse Dämonen (chin. Gui) zu vertreiben. Heute kann man nur vermuten, zu welchem Zwecke Nadeln aus Stein, Horn und Knochen eingesetzt wurden, sei es zum »Erstechen der eingedrungenen Dämonen« im Körper oder möglicherweise mit dem Ziel, Öffnungen in der Haut zu hinterlassen, durch die dann die Geister, die einen Kranken besessen hatten, entweichen sollten.
Der Konfuzianismus führte das Konzept des Qi (veraltete Schreibweise: Chi) statt dem Glauben an böse Geister in die Heilkunde ein. Das ganze Universum folgt einer harmonischen Ordnung, die auf einem Gleichgewicht zwischen polaren Kräften beruht (Yin und Yang). Von den Menschen wird verlangt, dass sie sich durch tugendhaftes Verhalten in diese Ordnung einfügen. Krankheit entsteht durch Fehlverhalten jenseits moralischer Korrektheit.
Man ersticht also böse Geister. Das ist im Prinzip nicht schlecht, weil böse Geister üble Schmerzen hervorrufen können. Oder aber man manipuliert den Energiekörper des Menschen. Bringt ihn wieder ins Gleichgewicht. Auch nicht schlecht.
Was macht aber ein deutscher Arzt, wenn er Akupunkturnadeln setzt? Nun, der Zyniker würde sagen: er produziert was zum Abrechnen. Manche Kassen ersetzen Akupunktur.
Nun hatte ich persönlich beruflich viel mit Ärzten zu tun und kann zumindet in diesem Punkte für die meisten widersprechen: viele Ärzte schwören drauf, das es wirkt – und entwicklen paralell dazu (und meistens insgeheim) ein anderes Verständnis für „Welt“.
Das findet man bei Ärzten nicht selten. Einerseits sind sie die Krone der Naturwissenschaft (oder halten sich dafür), weil sie alle Naturwissenschaften zu einer heiligen weil heilenden Kunst vereinen … andererseits begegnet ihnen täglich echtes Leben. Sie haben Erfahrungen zu verdauen, die durch die engen Grenzen der materialistischen Naturwissenschaft nicht erklärbar sind. Der böse Krebs, der durch Gedankenkraft verschwindet … innerhalb eines Tages. Reanimierte Menschen, die gestorben waren und trotzdem Gespräche im Nachbarzimmer mitbekamen. Schwerste Gehirnverletzungen, die trotzdem keinerlei Einfluß auf das Denkvermögen hatten.
Als Arzt steht man schnell im Spannungsfeld zwischen Erfahrung und Dogma, zwischen der Wirklichkeit und dem engen begrenzten naturwissenschaftlichen Weltbild (und der nicht zu unterschätzenden Gefahr, bei dem Verstoß gegen herrschende Dogmen seine Zulassung zu verlieren). Manche Ärzte verstehen sich auch als Anwälte des Weltbildes … und manche als Anwälte der Menschen. So müssen sie sich dann mit dem Qi auseinandersetzen, das man – um ein Beispiel von Wikipedia zu nehmen – wie folgt beschreiben kann:
Der chinesische Begriff Qì, gleichbedeutend mit Ch’i (chin. 氣 / 气, W.-G. Ch’i, [ˈtʃiː]), in Japan als Ki (Kanji: 気) und in Korea als Gi bekannt, bedeutet Energie, Atem oder Fluidum, kann aber wörtlich übersetzt auch Luft, Dampf, Hauch, Äther sowie Temperament, Kraft oder Atmosphäre bedeuten. Außerdem bezeichnet Qì die Emotionen des Menschen und nach moderner daoistischer Auffassung steht es auch für die Tätigkeit des neurohormonalen Systems.
Qì ist ein zentraler Begriff des Daoismus. Der Begriff findet sich bereits im 42. Kapitel des Tao Te King; der daoistische Philosoph Zhuangzi beschrieb den Kosmos aus Qì bestehend. Darüber hinaus ist die Vorstellung vom Qì die ideelle Grundlage der traditionellen chinesischen Medizin (TCM).
Die Vorstellung vom Qì prägt bis heute das Weltverständnis vieler Menschen in Asien und zunehmend auch im Westen und hat Bedeutung für verschiedene Religionen. In adaptierter Form findet das mit dem Begriff verbundene Konzept seit dem 19. Jahrhundert auch Eingang in das westliche Denken, insbesondere als Bestandteil esoterischer Lehren.
Die Besonderheit am Wikipedia-Artikel ist, das sie auch auf die Universalität des Konzeptes hinweisen, was dem Arzt wiederum zusätzliche Sicherheit gibt, seinen Patienten Nutzen über das dogmatisch Erlaubte zukommen zu lassen.
Die germanische Konzeption findet man auch als Wyrd, ich denke, das man das jüdische Prinzip des Ruach ebenfalls hier einsortieren kann. Eine Wirklichkeits- oder Wahrheitsprinzip das sich quer durch alle Kulturen zieht, dessen Wirksamkeit Milliarden von Menschen überzeugt und das uns – den westlichen, aufgeklärten Menschen – als engstirnigen, kleinen Sektierer einsam am Rande stehen läßt. Warum eigentlich?
Da der Glaube an das Qì und seine Natur nicht auf rationalen, logischen Schlüssen beruht, wird die Idee vom Qì von naturwissenschaftlich denkenden Menschen oft als vorkartesianisches Denksystem kritisiert. Kritisiert wird dann, dass mit Bezug auf das „Qì“ willkürliche Aussagen getroffen werden können, die keine objektive Überprüfung oder Widerlegung anhand der messbaren Realität zulassen. Die Aussagen des Konzeptes sind also weder verifizier- noch falsifizierbar und somit per definitionem „unwissenschaftlich“.
Leider wissen Naturwissenschaftler oft selber nicht, auf welchem Boden sie stehen, wenn sie ihre Urteile fällen – was nicht heißt, das sie sich nicht um die Geschlossenheit ihres theoretischen Lehrsystems bemühen, genauso wie es auch die großen Kirchen oder politischen Strömungen machen. Die Reduktion des Menschen auf sein Denken schließt sein Fühlen als wirklichkeitsbeschreibende Kategorie aus – und Vernunft wäre an sich in der Lage, das bei der Theorienbildung zu berücksichtigen … wenn es bei der Theorienbildung nicht noch um etwas anderes gehen würde. Der Ausschluß der Emotionen bei der Gestaltung von Wirklichkeitsmodellen hat auch Nebenwirkungen, die nicht von schlechten Eltern sind … die Vernunft als Solche hat an sich nichts gegen Genozid, sie zeigt auf Wunsch nur, wie man ihn preiswert und effektiv durchführen kann.
Das cartesianische Modell war in Folge gezielt gegen die Kirche gerichtet, hatte aber auch einen weiteren Folgeaspekt: der westliche Herrenmensch bedurfte einer klaren theoretischen Grundlage, die den Kolonialvölkern seine Überlegenheit beweist, eine Botschaft, die diese wiederum bis zum ersten Weltkrieg geschluckt hatten – dann wurde klar, das die westliche Kultur genauso barbarisch sein kann wie der letzte Stamm im hintersten Winkel des britischen Empire, das aber die technischen Mittel, die mitlerweile vorhanden waren, aus den vergleichsweise harmlosen Stammeskriegen (man denke nur an die Tradition des Coup-Stabes der Sioux) fürchterliche Massaker machten.
Ein Volk, das weniger cartesianisch dachte und mehr taoistisch, hatte das Schwarzpulver schon lange vor dem Westen im Gebrauch … hatte aber mehr die Einheit des Menschen mit seiner Umwelt im Blick und weniger die Optimierung des Schwarzpulvers und seiner vielfältigen Möglichkeiten ohne Rücksicht auf die Nebenwirkungen, die sich durch diesen Weg ergeben. Das Ergebnis war … die Möglichkeit der völligen Auslöschung allen Lebens auf diesem Planeten durch Atomkriege … was nun nicht unvernünftig wäre, da eine Kultur, die ihre eigene Vernichtung vorantreibt, diese Vernichtung auch verdient hat.
Ich denke, Akupunktur zeigt auf, das wir noch viel von anderen Kulturen lernen könnten … zum Beispiel Überleben. Dafür müßten wir aktzeptieren, das unser Weltbild möglicherweise zu eng ist, was wiederum einerseits unseren immer noch vorhandenen „Weißer-Mann=Herrenmensch“-Anspruch in Gefahr bringt, andererseits aber die Machtansprüche der westlichen Kirchen wieder ins Unermeßliche steigen lassen würde … wobei ich denke, das der Kampf zwischen Kirche und der Gegenkirche Naturwissenschaft gerade letztere sehr behindert, weil er ihr die Strukturen der Ersteren aufgezwungen hat – so wie die Kirche durch diesen Kampf den Papst erzeugte, erzeugte die Naturwissenschaft ein enges Dogma, das vor allem eins zum Ziel hatte: die Kirche aus der Wirklichkeitsbeschreibung herauszudrängen.
Das Ergebnis dieses Krieges?
Auschwitz, Hartz IV und Gorleben. All diese Erscheinungen (und die vielen anderen „Sachzwänge“) sind Konsequenzen einer besonderen Art zu denken. Wenn wir die Erscheinungen ändern wollen, dann sollten wir zuerst das Denken ändern – und dabei kann es helfen, nicht nur willkürlich Löcher in sich stechen zu lassen, sondern sich auch mit dem Weltbild zu beschäftigen, das einem erklärt, warum man diese Löcher jetzt gerade da und nicht woanders hineinsticht.
Allerdings ist hier Vorsicht angesagt: das Weltbild das der Akupunktur zugrundeliegt ist zutiefst esoterisch – und damit ist man bei manchen Menschen sofort ein Neonazi. Aber man muß sich ja nicht immer zwangsläufig allen Urteilen der „Generation Doof“ unterwerfen.