An die
Bundeministerin für Ernährung, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz
Ilse Aigner
persönlich von Gert Flegelskamp
Erstelldatum: 06.02.2011
Dienstsitz Berlin
Wilhelmstraße 54
10117 Berlin
Postanschrift: 11055 Berlin
poststelle@bmelv.bund.de
Sehr geehrte Frau Aigner,
gerne positionieren Sie sich ja in der Öffentlichkeit als Ministerin, die den Schutz der Bevölkerung oder besser „Verbraucher“ anstrebt. Aber davon bleibt nicht viel, wenn man ein wenig tiefer gräbt. Noch während Sie mit großen Gesten und großen Worten zum Dioxin-Skandal Stellung beziehen, wird in Ihrem Ministerium daran gebastelt, das Vetorecht des Bundesumweltamtes zu umgehen
(Monitor-Bericht vom 27.01.2011).
Wie meinten Sie noch im deutschen Bundestag am 19.01.2011 im Zusammenhang mit dem Dioxin-Skandal?
„Vorsorgender Verbraucherschutz muss vor allen wirtschaftlichen Interessen stehen. Der Schutz der Gesundheit hat die höchste Priorität.“
Nun, mit den Dioxin-Skandalen haben wir ja schon einige Erfahrungen, denn sie kommen in regelmäßigen Abständen und die Politik verspricht regelmäßig, dem ein Ende zu setzen. Doch inzwischen kommt der Verdacht auf, dass nicht den Dioxin-Skandalen ein Ende gesetzt werden soll, sondern lediglich der aktuellen Berichterstattung darüber. Inzwischen macht sich sogar die Presse darüber lustig und das will etwas heißen.
Aber der Grund meines Schreibens ist ein anderer. Während die Presse schweigt, teilt das Umweltinstitut München e.V. mit, dass Monsanto einen Antrag gestellt hat, ab März diesen Jahres den Anbau von Gen-Zuckerrüben zu betreiben. Das sind die gleichen Zuckerrüben, deren Anbau zunächst von der US-Regierung genehmigt und dann vom obersten Bundesgericht der USA verboten wurde. Nicht nur das, die US-Bundesrichter haben auch die Zerstörung der Zuckerrüben angeordnet. Das war eine echte Sensation in einem Land, in dem man der Gentechnik sehr „zugetan“ ist. Entsprechend haben das auch deutsche Medien gesehen und darüber berichtet, wie z. B.
die Financial Times Deutschland
Nun frage ich mich, wo bleibt Frau Aigner, nach eigenem Bekunden die „Kämpferin für die Gesundheit der Deutschen“ und verkündet in der Presse, dass sie keinesfalls die Genehmigung gibt, diese gefährliche Pflanze auszubringen? Die Gefahren beschreibt das Umweltinstitut München e.V. wie folgt;
Ab März will Monsanto drei Jahre lang seine Gen-Rüben in Sachsen-Anhalt und voraussichtlich auch an weiteren Standorten testen.
Pikanterweise handelt es sich um genau dieselbe Zuckerrübe, die in den USA aufgrund erheblicher Umweltbedenken nach mehrjährigem Anbau verboten wurde.
Schon vor mehreren Jahren wurde ein Antrag auf kommerziellen Anbau in der EU eingereicht. Klares Ziel der Freisetzung ist es also, den Anbau genmanipulierter Zuckerrüben in Deutschland und Europa in großem Stil zu ermöglichen.
Der Freilandanbau genmanipulierter Zuckerrüben ist hochriskant: Zuckerrüben werden durch den Wind aber auch durch Insekten bestäubt. Die Pollen werden also über große Entfernungen verbreitet, transgenes Material kann aber über Bienen auch in den Honig gelangen. Zuckerrüben kreuzen in eine Vielzahl anderer Pflanzenarten aus, so dass auch Wildpflanzen genetisch verschmutzt würden. Das gesundheits- und umweltschädliche Pestizid Roundup würde in noch größeren Mengen ausgebracht.
Ich fordere Sie deshalb auf, den Anbau dieser Rüben zu untersagen und das auch in der Presse zu verkünden. Und ich bitte Sie und Ihre Ministerialbeamten bei einer Antwort auf die gerne verwendeten Euphemismen zu verzichten, die „grüne Gentechnik“ sei nur eine andere Variante der Züchtung in der Landwirtschaft. Die normale Züchtung ist vergleichbar mit dem Liebesakt eines Brautpaares, während die grüne Gentechnik der Vergewaltigung der Braut durch einen anderen Hochzeitsgast gleicht. Gleichfalls sollten Sie mich mit der Meinung der immer wieder angeführten Experten verschonen, deren Einkommen vor allem aus Gefälligkeitsgutachten für eben diese Konzerne resultiert. Auch Ihnen dürfte die rigide Art von Monsanto bekannt sein, die dieses Unternehmen in den lateinamerikanischen Ländern, Kanada und den USA anwendet. Schon alleine wegen der erpresserischen Methoden und der fortgesetzten Nötigung durch diesen Konzern sollte es in Deutschland nicht noch weiter Fuß fassen können.
In Deutschland sind mehr als zweidrittel der Bürger gegen Genmanipulation, weil schon eine einzige Fehlentwicklung genügt, katastrophale Folgen heraufzubeschwören. Der Mensch betreibt die Zerstörung der Umwelt schon im konventionellen Bereich überproportional, da bedarf es keiner biotechnischen Beschleunigung.
Ich werde dieses Schreiben an sie veröffentlichen und auch Ihre Antwort, die ich umgehend erwarte und nicht erst, wenn eine kurze Pressenotiz verkündet, dass die Freilandversuche für die Gen-Zuckerrüben begonnen haben. Sollten Sie das ignorieren, könnte Stuttgart 21 ein kleines Geplänkel gegen das werden was Ihr Ministerium dann erwarten darf, denn ich werde in der Bloggerszene dafür werben, dass dieses Schreiben an Sie möglichst weit verbreitet wird.
Gert Flegelskamp
Dieses Schreiben an Frau Aigner darf von allen übernommen werden, ob im Original oder modifiziert. Ich bitte um eine möglichst weite Verbreitung von allen, die nicht demnächst bei allen Süßspeisen und beim Einkauf von Zucker genmanipuliertes Essen oder genmanipulierte Süßspeisen auf den Tisch bringen wollen. Wenn ein Land wie die USA den Anbau diese Zuckerrüben verbietet, sagt das viel über die Gefährlichkeit der Ausbringung aus.
hierdurch erkläre ich mich ausdrücklich einverstanden damit, das google mich, mein haus, mein auto, meine katzen fotografiert!
warum auch nicht? schließlich tut es der deutsche staat schon seit etlichen jahren. an verlogenheit und dreistigkeit nicht mehr zu überbieten, welches kasperletheater diese regierung – allen voran die frau verbraucherschützerin aigner und innenminister de maiziere um diese nahezu lächerlichen bildchen, die google in gelsenkirchen – crange und berlin – neukölln geknipst hat, aufführen.
da sind die aufnahmen der kölner firma panogate doch schon wesentlich genauer… nur – das die kaum ein schwein kennt. nun ja, und die allergenauesten luftaufnahmen – quasi zentimetergenau – kann man ja direkt vom staat, der uns ja alle schützt, beziehen. so werden z.b. aktuell und kostenlos qualifizierte luftbilder MIT kartographischer darstellung von verschiedenen kommunen ins netz gestellt, auf denen 1 A ablesbar ist, wo sich solarstromerzeugung etc. lohnt oder nicht.
aber – das wäre ja noch ein positives zipfelchen des eisberges – stünde dem nicht gegenüber, das so jeder halbwegs clevere dachdecker über eine schier unschlagbare werbedatenbank verfügt. zu recht freut sich die fraktion der schleswig-holsteinischen grünen darüber daß
„unsere Initiative beim regionalen Handwerk sichere Arbeitsplätze schaffen wird“.
doch all dies ist ja eigentlich nichts gegen das, was wissenschaftsjournalist max rauner schon vor drei jahren wusste und u.a. in der zeit veröffentlichte – firmen wie diese (klick!) wissen inzwischen mehr über uns, als wir uns je gedacht haben – und dies funktioniert nur, weil weil bund, länder und kommunen fleißig alle daten ausspucken, derer sie habhaft werden – gegen cash versteht sich!
So verkaufen die Landesvermessungsämter für jedes Haus in Deutschland die Koordinaten bis auf den Zentimeter genau. „Die GPS-Daten für alle Häuser – die Basis des Geomarketings – kommen auf zwei DVDs und kosten 140.000 Euro“ (…)
Und auch das Kraftfahrtbundesamt (KBA) in Flensburg bietet mikrogeografische Auswertungen des Fahrzeugregisters gegen Kostenerstattung an (..) über die das KBA verrät, welche Automarken sie fahren, wie viele Neu- und Gebrauchtwagen vorhanden sind und wie viel PS die haben.
wo bitte ist eigentlich das formular, mit dem ich beantragen kann, das mich betreffende daten in diesen „sammlungen“ gelöscht werden, frau aigner!?
wie nennt man sowas noch?
bilder: fotomontagen selbst screenshot-ausriße thermographie: entnommen der webseite der stadt wuppertal