Abzocker

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Sinnvoller Bonus für die Müllmänner von der HRE

Bei solchen Artikeln bekomme ich in sekundenschnelle Pickel am – ne, das schreibe ich jetzt nicht.

Die Financial Times versucht, die Boni für die Manager der HRE schön zu reden. Wären ja nur 18.000 Euro je Mitarbeiter. Was, bekommt die Putzfrau jetzt 18k Euronen Bonus weil sie so schön geputzt hat? Oder der Pförtner?

Die Begründung ist auch Klasse:

„Denn ein Geldhaus, das so tief in Schwierigkeiten steckt wie die HRE, darf nicht von drittklassigen Leuten betrieben werden.“

Wer jetzt schon wieder weitere 40 Milliarden Euro benötigt, weil er das Geschäftsmodell nicht in den Griff bekommt oder einfach unfähig ist, ein Unternehmen zu leiten ist meiner Meinung nach nicht nur nicht 3 Klassig, sondern zu dämlich, um zu …  oh jeh, es geht schon wieder mit mir durch.

„…zumal sich rein rechnerisch pro Kopf die nicht gerade exorbitante Summe von knapp 18.000 Euro ergibt.“

Hmm, 18.000 sind nicht exorbitant. Ah ja… Vielleicht sollte die Regierung zur Stärkung des Binnenmarktes jedem Bedürftigen nur 10% (!) der „nicht exorbitanten Summe“ als Bonus geben, weil sie so brav die Reichen unterstützen, keine Revolution anzetteln und ganz bestimmt nicht so viel Mist bauen wie die Manager dieser Bank.

„Doch selbst wenn diese Gefahr nicht bestünde: Die HRE kann es sich nicht leisten, die besten Köpfe einfach ziehen zu lassen. Und da ist Geld ein wichtiges Kriterium. Schließlich gibt es kaum einen anderen Grund als ein üppiges Gehalt, um sich in diesen Tagen mit einem Job bei der glanzlosen HRE in München-Unterschleißheim zu begnügen.“

Schon mal was von den Zumutbarkeitsregeln der Arge gehört?

„In erster Linie müssen sie sicherstellen, dass die HRE ihre toxischen Papiere im Wert von 180 Mrd. Euro ohne Zwischenfälle an die Bad Bank des Bundes transferiert.“

Sauber, nochmal 180 Milliarden für die der Bund – meint natürlich die kleinen Leute – geradestehen muß. Vielleicht sind es ja nur 35 Milliarden (die Differnenz zu den bisherigen Bürgschaften und den oben genannten toxischen Wertpapieren), das wären dann ja Peanuts, die nehmen wir Bürgern in Sekundenschnelle ab.

Ok, sofern Duckhome mit den Anspielungen auf die hervorragende Statik von Laternenpfählen recht hat, könnte man die Boni auch als Risikozulage verstehen. Dann aber bitte auch so titulieren.

Nur die Überschrift enthält ein Quentchen Wahrheit, wenn man bedenkt, daß Geld stinkt und diese Damen und Herren es Säckeweise entsorgen.

http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:umstrittene-praemien-sinnvoller-bonus-fuer-die-muellmaenner-von-der-hre/50171714.html

So, ich geh mich mal eben übergeben.

Die Begegnung mit Banken im Jahr 2010

Ich überlege aktuell noch, ob ich eine Angelegenheit mit meiner hier ortsansässigen Sparkasse veröffentlichen soll, denn eigentlich dient diese Web-Site einem anderen Zweck. Wie gesagt, ich möchte rein rational über eine Angelegenheit berichten, ohne in eine allgemeine Banken-Schelte zu verfallen. Mit welcher Unverfrorenheit jedoch eine Gebührenverdopplung von knapp 4 Euro auf 8 Euro, das sind einfach mal auf das Jahr hoch gerechnet 96 Euro für ein lapidares Girokonto durchgesetzt wird, macht mich einfach nur sprachlos. Leute… für Jemanden, der die Kaufkraft von Geld noch in DM rechnen kann sind das gepflegte 180 DM für ein elektronisch geführtes Konto. Hallo?

Da ich einiges gewohnt bin, insbesondere wenn mir Menschen mit Neusprechvarianten in ihrem antrainierten Sprachwortschatz, einfach nur in die Tasche greifen wollen, werde ich zunächst einmal an diesem Platz eine kleine Abhandlung über Orwell’s 1984 zum Besten geben. Als ’spannend‘ finde ich die Formulierung:

„Ihnen steht auch die Möglichkeit zu, den von der Änderung betroffenen Vertrag fristlos und kostenfrei zu kündigen.“

Mir wird somit die Möglichkeit gegeben, einen vor langer Zeit, nämlich zu einer Zeit, in der ich selbst den damals ehrenwerten Beruf des Kaufmannsgehilfen (Bankkaufmann) erlernte, als Wucher bezeichneten Betrag, von mir aus vertraglich zu kündigen. Letztlich habe ich jedoch nicht diese Möglichkeit, es hört sich jedoch  sehr positiv an und beide Seiten erlangen eine glückselige WinWin-Situation. Nunja… ein wenig Polemik schwingt in dem Satz schon mit, vielleicht ist es auch nur der Marathon-Renntempo-Puls, der sich bereits wieder in den letzten Sätzen eingestellt hat. Ich lasse diese Befindlichkeitsäußerung jetzt zunächst einmal solange stehen, bis mir die ganze Situation einfach nur noch absurd und lächerlich vorkommt. Dann konzentriere ich mich wieder auf wichtigere Dinge. Ich denke , Heute werde ich einen 4-Minuten-Schnitt auf 21 Km hinlegen. Ist das nicht super ‚positiv‘, wie man ’negative‘ Energie wieder in ‚positive‘ Energie sowie in ‚Visionen ‚und ‚Milestones‘ umwandeln kann? Hauptsache die ‚Prozesse‘ sind hochperformant und entsprechen einer ‚ITIL‘- oder ‚Iso‘-Norm auf der Basis von ‚Basel-II‘. Banken gehören meiner Meinung wirklich wieder dorthin, woher sie gekommen sind, nämlich in die schummrigen Nebenstraßen von Bordell-Gebieten und Bahnhofsumfeldern.

Fürst Rakoczy, der hier in dieser wunderschönen Stadt zwar nie war, würde glatt ein Respekt! Respekt! für diese Beutelschneider von sich lassen. Und das alles aus dem Munde eines ehemaligen Bankers. Dieser Berufsstand ist die schlecht sitzenden Anzüge nicht mehr wert, die sie warum auch immer zu tragen pflegen.

In diesem Sinne

Quelle

Zur Veröffentlichung  im NSO vom Autor genehmigt

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