Mittwoch, 8.4.2015. Eifel. Armut in Deutschland – ein viel diskutiertes Thema. Genauso wie Arbeitslosigkeit gibt es sie ja nicht, diese Armut. Reflexhaft nennen wir sie schon „relativ“, weil die deutsche Bundeskanzlerin auf die Durchhaltung ihrer Parole „Deutschland geht es gut“ besteht, ergo kann es in Deutschland keine Armut geben. Mir ist sie mal begegnet, die Armut – zu Weihnachten, in Form eines alten, abgerissenen, mit üblen Wunden übersäten Mannes, der Stolz darauf war, dass er ja noch Gartenarbeit bei reichen Menschen macht, ansonsten aber in einem Wartehäuschen an einem Parkplatz mitten im Wald lebt. Ein Foto „Das ist Deutschland“: das wäre ein angemessenes Geschenk für die richtungsweisende Kanzlerin gewesen.
„Relative Armut“ – was für eine Beleidigung aller deutscher Armen. Man drückt damit gleich aus, dass es denen eigentlich sehr gut geht, ja geradezu super, sie wollen es nur nicht wahr haben. Man schielt dann gerne auf andere Länder, wo hungernde Kinder am Straßenrand verrecken (ohne dass die „relativ Reichen“ daran Anstoß nehmen – außer zur Disziplinierung der eigenen Armen), damit unsere Armen noch ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie ihre 300 Euro Rente oder 391 Euro Arbeitslosenunterstützung abholen. Wo das Wort „relative Armut“ ausgesprochen wird, kommt es mir so vor, als sei damit eine geheime Drohung verbunden: „sei froh über das, was Du hast: wir könnten noch ganz anders mit Dir umgehen…“ … „so wie wir mit jenen umgehen, die Dein Essen produzieren, Deine Kleidung nähen, Deine Plattenbauten herrichten“.
Sozialhilfe verkommt so zu gönnerhafter Gnade, was vielen gefallen würde, die es – als Staatsfeinde im Herzen – sehr stört, dass Deutschland im Grunde als Sozialstaat konzipiert war. Gerne würden sie die Verfassung umschreiben, gerne den ganzen Staat in Frage stellen, um einen neuen zu schaffen, der noch mehr unbegrenzte Ausbeutungsmöglichkeiten zuläßt, so dass man endlich wie ein Gott leben kann – was leicht fällt, wenn man die anderen nur tief genug erniedrigt und in den Dreck stößt. Leben alle wie die Schweine im Holzverschlag, kann man die Distanz zu ihnen in seiner Yacht vor der Küste wesentlich mehr genießen, als wenn alle glücklich und zufrieden auf dem Dorfplatz Bier trinken und der Reiche sich von den anderen nur durch einen dicken Geldsack unterscheidet, der schwer am Gürtel hängt und den Rücken krumm macht.
Natürlich ist Armut relativ – sie ist abhängig von der Umwelt.
Ein Beispiel? Nun – nehmen wir eine Gruppe reicher Menschen, die in den Anden mit ihrem Flugzeug abstürzt. Viele überleben. Es ist kalt, es gibt nichts zu essen, die Chancen, gefunden zu werden, sind gering. Es sind immer noch reiche Menschen, wie ihre Kontostände jederzeit beweisen können … und doch leiden sie Hunger, weil sie fern von jenen Orten sind, wo ihnen ihre Konsumberechtigungsscheine (sprich: „Geld“) jederzeit ein Bad im von anderen Menschen erwirtschafteten Überfluss gestatten. Ja – sie fangen sogar an, sich gegenseitig aufzuessen (ja: das beruht auf einer wahren Geschichte) … wollen wir wirklich Menschen „reich“ nennen, die solch eine Bürde ihr Leben lang mit sich herumschleppen müssen? Hunger, Durst, Einsamkeit können auch den Reichen treffen – überall, jederzeit. Warum erschrecken wir dann unsere Armen mit Bildern von Verhungernden? Könnten auch Millionäre drunter sein, die zufällig die falsche Partei unterstützt haben. Ausgeschlossen ist es nicht. Manche stranden mit ihrer Yacht an den falschen Gewässern – oder haben – wie der Autor dieser Zeilen – mal eine Wagenpanne in der Wüste … andere verlieren den Weg dort gleich ganz und verdursten elendig (da kenne ich sogar persönlich einen Fall), trotz allem Geld.
Wir könnten unseren Armen auch andere Bilder zeigen. Jesus Christus, zum Beispiel: der hatte noch nicht mal ein Dach über dem Kopf, sein von Reichen oft verachteter Gott erwählte sich sogar ein armes Volk, um in der Geschichte zu wirken anstatt eine Supermacht wie die USA. Die Hauptreligion der westlichen Welt ist eine Religion der Armut, der Arme somit ein besonders gesegneter Mensch, weil er Gott und dem Himmelreich nahe sein kann. Das wäre schon ein großer Schritt für die Armen, die schon zu Christi Zeiten vom „Druck der auftrumpfenden Reichen“ „erschöpft und belastet“ waren und unter dem „stolzen“ Reichtum litten, der „sich selbst tröstet und sichert“ (siehe praktisches Bibellexikon Herder 1985, Stichwort „Armut“).
Reichtum als „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ … wer mal wahrgenommen hat, wie viel Parkplatz ein SUV braucht, der weiß, was der Zeitgenosse Christi meinte: schon damals waren Reiche in Bezug auf ihr Sozialverhalten außerordentlich arm.
Ja – ich weiß: wir kommen hier in verbotene Gefilde: nicht umsonst führt die Supermacht der Konsumgötzen gerade einen Weltkrieg gegen eine Religion, die mit Armut ganz gut umgehen kann, ja, gelegentlich sogar ziemlich coole Hochzeiten feiert … bis die Cruise Missile der Reichen dem ein Ende setzt. Ja – was das Thema Armut angeht: da sind Mohammed, Buddha und Christus gar nicht so weit voneinander entfernt. Ich habe da mal nachgefragt (siehe islamische-zeitung.de):
„Der Prophet, Friede sei mit ihm, war und ist ein Prophet der Armen und Schwachen. Seine ersten Anhänger waren aus der untersten sozialen Schicht Mekkas. Besonders Sklaven wurden zu überzeugten Anhängern, weil sein Glaube des Islam, die Religion der Barmherzigkeit war. Der Prophet selber stammte aus einer armen Familie. Er wuchs bei seinem Großvater auf, denn sein Vater starb bereits vor seiner Geburt, und seine Mutter verlor er mit sechs Jahren. So wurde er als Kind zu einer Vollwaise. Aus diesem Grund fordert der Islam eine besondere Achtung für Waisenkinder. Der Prophet sagte, jemand, der eine Waise unterstützt, wird im Paradies mit mir nebeneinander sei“
Merken Sie, woher der Hass auf den Islam kommt? Der Prophet war ein „Hartzer“, wie Christus und Buddha auch. Ja: dieser Christus hat nur von Almosen gelebt: stellen Sie sich das mal vor. Lies sich immer von anderen Menschen aushalten – mal abgesehen davon, als er mit Zaubermacht Brot und Fische vervielfältigte und so auf widerliche Art und Weise die Gesetze der Marktwirtschaft ignorierte, ja, die Nahrung sogar kostenlos verteilen lies: der Tod für die Fischereiindustrie drohte, von den Bäckern ganz zu schweigen.
Wir schweifen ab – aber weil es so schön ist, bleiben wir noch ein wenig in jenen fernen Zeiten, wo Weise, Gottessöhne, Propheten und andere gute Geister Einlass in die öffentlichen Medien (damals noch kaum zentral steuerbare „Mundpropaganda“) fanden. Kennen Sie die Anawin? Das sind die Erniedrigten, die Hingebeugten, die, die alle Atribute der Armut in sich vereinen: befürftig, gedrückt, still, geduldig – und ganz schlimm: Menschen ohne Grundbesitz.
„Ein solcher durfte nicht mitreden, hatte keinen Einfluss, würde übervorteilt, auch vor Gericht“.
Wir erfahren auch, wer alles zu den Anawin gehört:
„Endlich sind Arme vom Schicksal Getroffene, Kranke, Gebrechliche, Witwen, durch die Schuld anderer Gezeichnete. Diese „Erniedrigten“ waren der besondere Gegenstand der Sorge u. Liebe Gottes“ (siehe: Praktisches Bibellexikon, a.a.O., Stichwort Anawin).
3000 Jahre sind seitdem vergangen: was haben wir seitdem erreicht? Wir haben den Armen auch noch Gott genommen, ihre letzte Hoffnung auf Gerechtigkeit, die letzte Zuflucht vor den auftrumpfenden Reichen.
Ich möchte noch ein wenig in jener Zeit vor 3000 Jahren verweilen, weil es mich interessiert, wie die Reichtum definieren. Sie werden überrascht sein. Sicher: ganz besonders glücklich sind die, die schon im Leben nahe an Gott wohnen, sicher kann man sie auch als reich bezeichnen, aber der Gegensatz zu Armut ist klar definiert: Landbesitz. Groß genug für Ziegen – und Schafherden, für Ackerbau und Obstgehölz. Zu dem Land gehören auch Kinder und Enkel dazu, die braucht man, um lästige Räuber zu vertreiben und den Besitz zu mehren. Ja: Landbesitz. Ganz profan. Das war „normal“ … und das Gegenteil von Arm.
Genau jetzt kehren wir zurück in unsere Zeit, wo der Begriff „relative Armut“ ein politischer Kampfbegriff geworden ist.
Hand aufs Herz: wie viele Menschen kennen Sie, die auf einen Landbesitz zurückgreifen können, der den alttestamentarischen Begriff für „Reichtum“ erfüllt? Ein paar hundert Hektar sollten es schon sein – für den Eigenheimbesitzer umgerechnet: mehrere Millionen Quadratmeter. 1200 Qudratmeter mit SUV vor der Tür und prall gefülltem Bankkonto samt Ferienwohnung im Tessin reichen nicht: das ist relative Armut, die nur nicht so auffällt, weil die Zeiten nicht danach sind. Verliert das Geld seinen Wert, bricht in Folge von aus dem Ruder gelaufenen Investmentbanking-Geschäften und Hedgefondaktivitäten die Versorgung zusammen, zeigt sich die Armut schnell absolut: der SUV ist nichts mehr wert, weil er ohne Benzin nicht weit kommt, das Konto ist so real wie eine Fata Morgana und der Zierrasen am Hang bleibt ungenießbar – und viel zu klein. Alles nur relative Werte – was die echt Reichen wissen. Die kaufen sich Farmland in Massen – in den USA, in Afrika, in Südamerika.
Ja – sogar unsre geliebten, von der Politik gehätschelten Millionäre mit ihren zehn Mietskasernen sind relativ Arme, weil ihr „Besitz“ nur unter ganz besonders günstigen Umweltbedingungen funktioniert, fehlt die Wirtschaftsordnung, die für Konsumberechtigungsscheine unbegrenzt Waren ausgibt, so naht der Hungertod in Windeseile.
Armut in Deutschland – es kommt sogar noch schlimmer.
Aus der Sicht des alttestamentarischen Hirten gelten 99 % der Deutschen als arm, bzw. armutsgefährdet, nur ausgeklügelte Gesellschaftsverträge garantieren ihnen für eine gewisse Zeit gewisse Halluzinationen von Wohlstand, aber einige von ihnen – jene, die gezwungernermaßen vom gängelnden, entwürdigenden Sozialstaat leben – gelten zurecht als absolut arm.
Wie gesagt: arm und reich sind relative Werte. Versetze ich unsere Arbeitslosen mit ihren Ressourcen an einen mittelalterlichen Königshof, so erschienen sie wegen ihrer Seherkraft (der „Fernseherkraft“), ihrer Herrschaft über Licht, Wasser und Feuer als unermesslich reich – sie leben aber im Deutschland des 21. Jahrhunderts.
Und was ist Deutschland?
Lauschen Sie mal diesen Worten (siehe Chronik.net):
„Neue Auto-Modelle, steigendes Interesse an Autosalons und eine expandierende Autobranche in der Bundesrepublik deuten an, dass der Weg zur »automobilen Gesellschaft« steil aufwärts führt.
Vorbild bleiben die USA, die schon seit Jahrzehnten »Pioniermacht der Motorisierung« sind: »Das Auto dient nicht nur mehr dem Luxus und dem Vergnügen, sondern ist vielfach bereits zu einer Lebensnotwendigkeit geworden«, beschreibt die »Frankfurter Allgemeine« die Situation in den Vereinigten Staaten.“
Woher stammt das?
Aus dem Jahre 1951.
2015 sind wir eine automobile Gesellschaft. Jede Schule setzt dies voraus, wenn sie um 10 Uhr morgens anruft und verlangt, dass man sein krankes Kind von der Schule abholt, jeder Arzt setzt es voraus, wenn er verlangt, dass Kranke zu ihm in die Praxis kommen, jeder Arbeitgeber fordert dies ein – erst recht, wenn er seinen Betrieb kostengünstig vor die Tore der Stadt baut.
Wer in einer mobilen Gesellschaft kein Auto hat (und damit meine ich nicht die 20 Jahre alte Rostlaube, die jeden Moment ihren Geist aufgeben kann) ist ABSOLUT arm – nicht relativ. Er ist nicht mehr in der Lage, den Anforderungen der Gesellschaft genüge zu tun.
Nun sind wir nicht nur eine Automobilgesellschaft, sondern auch noch eine Konsumgesellschaft, die enorme Ansprüche an uns stellt: wollen wir der Norm entsprechen, so ist „Mode“ gefragt – ein Dresscode, den es zu erfüllen gilt, will man nicht sich und seine Kinder als Außenseiter erleben müssen, Körpergerüche müssen ganztätig mit teuern Duftwässerchen übertönt werden (ja – die billigeren gelten schon als versuchte Körperverletzung), wer in die Kommunikation aufgenommen werden will, muss regelmäßig „angesagte“ Sendungen sehen und dreimal im Jahr an wechselnden Orten in den Urlaub fahren, ebenso sind zu verschiedensten Anläßen (Geburtstage, Hochzeitstage, Namenstage, Weihnachten, zunehmend auch Ostern, Halloween, Muttertage und Valentinstage – und nur ein paar zu nennen) Geschenke im Minimalwert von 100 Euro zu machen, weil alles andere einer Beleidigung der Gastgeber gleich kommt, ebenso werden regelmäßige Einladungen bzw. Konsultationen der gehobenen Gastronomie erwartet sowie ein aktiver, bemerkbarer Beitrag zum Vereinsleben … und ein Wohnort, der es erlaubt, Gäste angemessen zu empfangen.
Das ist die reale Umwelt eines Deutschen im 21. Jahrhundert – hier herrschen andere Standards als im Sudan, wo man schon reich ist, wenn man einen Laib Brot sein eigen nennen kann. Absurd, wenn man sieht, wie arm dieses Volk eigentlich wirklich ist – arm an relevantem Grundbesitz. Berücksichtig man die Distanz der Armen und ihren Lebensausdrucksmöglichkeiten zu den wenigen echten Reichen dieser Gesellschaft, die ganze Inseln hin- und wegbaggern lassen können, ganze Landschaften nach gutdünken verunstalten dürfen, so ist die Armut in Deutschland sogar im weltweiten Vergleich besonder ekelerregend.
Die Armut in Deutschland hat aber noch ganz andere Dimensionen.
Angesichts der Standards, die hier verlangt werden, um ein akzeptierter Bürger der Gemeinschafts zu sein (bzw. von Menschen wie Günter Jauch als solche anerkannt und eingeladen zu werden, was der Ausstellung eines Lebensberechtigungsscheins oder dem Ritterschlag gleich kommt), befinden sich alle Bürger von Geburt an in einer Schuldknechtschaft – ein Zustand, den das Gesetz eigentlich verbietet (siehe Gesetze im Internet, hier: § StGB 233)
„Wer eine andere Person unter Ausnutzung einer Zwangslage oder der Hilflosigkeit, die mit ihrem Aufenthalt in einem fremden Land verbunden ist, in Sklaverei, Leibeigenschaft oder Schuldknechtschaft oder zur Aufnahme oder Fortsetzung einer Beschäftigung bei ihm oder einem Dritten zu Arbeitsbedingungen, die in einem auffälligen Missverhältnis zu den Arbeitsbedingungen anderer Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmer stehen, welche die gleiche oder eine vergleichbare Tätigkeit ausüben, bringt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft. Ebenso wird bestraft, wer eine Person unter einundzwanzig Jahren in Sklaverei, Leibeigenschaft oder Schuldknechtschaft oder zur Aufnahme oder Fortsetzung einer in Satz 1 bezeichneten Beschäftigung bringt.“
Ein-Euro-Jobs, Leiharbeit, Werkverträge … wer sich das ausgedacht hat, gehört in den Knast. Gut – hier wird Schuldknechtschaft mit dem Aufenthalt im eigenen Land verbunden – sonst wären die schlauen Arbeitgeber schon längst hinter Gittern.
Bleiben wir aber beim normalen, „reichen“ deutschen Arbeitnehmer. Wer von denen hat die Freiheit … ohne die Lieferungen von Strom, Gas, Öl, Wasser, Nahrung, Wohnraum auszukommen? Wer kann sich erlauben, seinen Alltag völlig ohne Kosten zu gestalten … d.h. ohne in irgendeine Form von „Schuld“ zu geraten?
Der Deutsche wird hineingeboren in eine Flut von Rechnungen, die bezahlt werden müssen – ein anderes Wort für „Schuldknechtschaft“, will ich meinen. Kaum einer ereicht jenen Zustand, wo er mal zwei- drei Jahre Urlaub in einer anderen Kultur machen kann, um Erfahrungen zu sammeln, sechs Wochen pro Jahr werden für solche Erlebnisse zugeteilt: mehr nicht – viel zu wenig, um auch nur ansatzweise anderes Leben kennen zu lernen. Wir sind zwar überall in dieser kurzen Zeit – doch wir nehmen davon absolut nichts mehr mit.
Wie arm.
Und wenn wir den Ottonormalverbraucher schon arm nennen müssen – in seinen vielfältigen Abhängigkeiten in Bezug auf das Wohlverhalten von Kunden, Chefs, Kollegen und Ämtern – denn dürfen wir die modernen Anawin, die „Hartzer“, denen wir sogar den Trost der Religion genommen haben, zurecht als absolut arm bezeichnen: wir haben ihnen sogar noch das genommen, was vor 3000 Jahren noch ihr gutes Recht war.
Und jeder Versuch, diese Armut zu relativieren, schön zu reden, sollte als Verbrechen geahndet werden. Sogar jene, die Armut als Möglichkeit der besonderen Nähe zu Gott priesen, haben sie im Alltag mit vielen Formen von „Sozialgesetzen“ bekämpft, um Gerechtigkeit zu schaffen. Mit unserem Gerede von „Sozialromantik“ fallen wir sogar hinter diese 3000 Jahre alten Kulturen zurück … und das ist echt besonders arm.
Über die geistige Armut möchte ich da noch nicht mal sprechen, nur darüber, wie sie sich äußert: darin, dass jene, die in der Schuldknechtschaft ihr Leben verramschen, stolz sich als „Reiche“ über jene erheben, denen sie noch nicht mal den Begriff „Armut“ gönnen.