Glück

Katzenjammer nach Orgie (Nachwort zu „Row zero“)

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Oft begegnet man mittlerweile der Aussage, dass man gegen den gegenwärtigen Irrsinn nicht kämpfen solle, da man sich sonst – wie Luke Skywalker im Kampf gegen Darth Vader – in Hass verwickele und selbst binde. Dieser Einwand ist durchaus berechtigt. Dazu aus Zeitgründen nur kurz per copy & paste, was ich an anderer Stelle geantwortet habe:

>> Man hört diese Aussage oft. Aber ich glaube, man muss zwischen Innen und Außen unterscheiden. Innerlich sollte man in der Tat darauf achten, sich nicht zu sehr zu verwickeln, denn angesichts der Zerstörung, die derzeit angebahnt und auch bereits tatkräftig umgesetzt wird (sogar am menschlichen Erbgut), könnte man ja schon gleich nach dem Aufwachen in maßlosen Hass auf die scheinbar Verantwortlichen verfallen. Da sollte man sich zurückhalten, sonst macht man sich selbst krank. Es scheint fast unmöglich, aber: Man muss das Kunststück schaffen, auf einer GEWISSEN Ebene zu verzeihen. Denn letztlich sind wir heute alle Opfer, auch diejenigen, die glauben, Täter, also „Gewinner“ zu sein: Wir sind durch ein Schul- und Universitätssystem geschleust worden, das uns zu geistigen Invaliden gemacht hat (siehe Milosz Matuschek: Gastmahl der Geistlosen), über die Hundsmedien wurde uns von Kindesbeinen an unverdaulicher Schrott gefüttert. Die meisten Menschen sind also dermaßen reduziert, dass sie gar nicht mehr die Substanz haben, sich gegen die überwältigende Lüge aufzurichten, an der wir mittlerweile zu ersticken drohen und die sich zudem in den Pelz der Bequemlichkeit und des „guten & gernen“ Lebens Merkel’schen Zuschnitts gekleidet hat.

Wie man sehen konnte, hatten nicht einmal unsere vermeintlich brillantesten Intellektuellen die Substanz, um sich der gewaltigen Lüge entgegenzustellen. Sie haben sich stattdessen sogar in ihren Dienst gestellt. Noam Chomsky hat allen Ernstes ein Aushungern der Ungeimpften gefordert. Richard David Precht schrieb eine Ode an „die Pflicht“, die der Bürger nun an den Tag legen solle – gegenüber demjenigen Ungetüm neoliberalen Zuschnitts, das bereits Nietzsche als das „kälteste aller Ungeheuer“ beschrieben hat und das „in allem, was es sagt, lügt“: dem Staat. Mit Ausnahme von Giorgio Agamben und einigen wenigen Anderen stand praktisch die gesamte Garde der Intellektuellen Gewehr bei Fuß, um dasjenige zu exekutieren, was man aus rückblickender Perspektive einmal zweifellos als den größten Wahnsinn der gesamten Zivilisationsgeschichte ansehen wird, der das menschliche Erbgut nachhaltig geschädigt hat. Für viele, die in derart geschädigten Körpern aufwachsen müssen, wird es vorbei sein mit „Fit for fun“ und Christopher Street Day. Wie der kürzlich verstorbene Pathologe Prof. Arne Burkhard feststellte, nachdem er von mRNA-Spikeproteinen durchsetze Hoden untersucht hatte: „Wenn ich eine Frau im gebärfähigen Alter wäre, würde ich keine Mutterschaft von einem geimpften Mann planen“ (Quelle: Bitchute).

Was soll man also von der Masse an Bürgern erwarten, die vollauf mit der Bestreitung ihres Lebensunterhalts beschäftigt sind und die kaum die Zeit haben, sich über tiefere Hintergründe des Zeitgeschehens zu informieren, wenn sogar diejenigen, deren Profession dies wäre, auf voller Linie versagen? Man muss freilich anmerken: Obwohl es vielfach so war, dass gerade bodenständige Menschen mit „geringer“ Bildung den Wahn durchschauten und sich ihm verweigerten. Das ganze Geschehen hat bei aller Tragik also durchaus auch eine humoreske Note. Zu den Gründen dieses Versagens der Intellektuellen gibt es übrigens eine nicht uninteressante Studie Australischer Forscher, siehe Zusammenfassung auf Swiss Policy Research: <Why the “smartest people” in the world “failed so miserably” during the pandemic>

Zurück aber zum Umgang mit der Lüge, die heute über der Menschheit wabert und ihr das Genick zu brechen droht – und die sich jederzeit einer tausendarmigen Armee an willfährigen Sprachrohren bedienen kann: Politiker, Promis, Talkmaster, Altrocker, Gangstarapper, Intellektuelle, Influencer, Youtuber, „Wissenschaftler“, Ärztekammerpräsidenten etc. – alle sind sie jederzeit bereit, ihre Lanze für dasjenige zu brechen, was sie für den Fortschritt halten und was Vaclav Havel als Lebenslüge bezeichnet  hat. Wenn man dieser Übermacht an Orks und Edeltrollen gegenübersteht, könnte es einem fast den Atem rauben. Man darf dennoch nicht verzweifeln, sondern man kann differenzieren:

INNERLICH, also auf einer Art Meta-Ebene, darf man aus genannten Gründen nachsichtig sein. Es sind in Wirklichkeit Opfer, die sich da suvfahrend und soedernd als unsere Täter gebärden. Auf sie wartet ein grausames Schicksal: Der massenmedialen Euphorie folgt Depression und innere Verwesung, neben bereits rasant zunehmenden physischen Krankheiten wie Nervendegeneration und Krebs in vielen Fällen vermutlich auch Frühdemenz, die die Böhmermänner unerwartet aus dem Rennen werfen wird, sodass sie von der vermeintlich „richtigen“ Seite, die sie in der Krise gewählt haben, nicht mehr allzuviel haben werden. Die Geschichte wird ebenfalls ein schonungsloses Urteil über sie sprechen. Außer Schande wird ihnen nichts bleiben. Niemand von uns, der jetzt noch ein hartes Brot hat und gewissermaßen in Subkultur-Katakomben hausen muss, während auf der hell erleuchteten Staatskulturbühne in spätrömischer Dekadenz die wüstesten Orgien gefeiert werden, braucht die Orgiasten zu beneiden. Er kann sie jetzt schon bedauern. Es sind traurige Gestalten, die um alle Werte und Erkenntnisse, zu denen man im menschlichen Leben heranreifen kann, betrogen wurden. Sie halten sich selbst für schlau, da sie sich die Taschen füllen konnten. In Wirklichkeit haben sie in ihrem Leben nur ein erschreckendes Defizit erwirtschaftet und den Rückenwind eines Systems genossen, das Jean Ziegler als „kannibalisch“ bezeichnet hat. Wer genau hinsieht, kann die nun einsetzende Fäulnis an ihrem Wesen bereits erkennen. Wenn man sich dessen bewusst ist, dann ist es nichts Künstliches mehr, sondern dann steigt beim Gedanken an diejenigen, die jetzt noch größtmöglichen Schaden anrichten können, bloß eines auf: Traurigkeit, Mitleid … Schaudern.

ÄUSSERLICH hingegen, das ist weiterhin meine Überzeugung, hat jeder, der fähig ist, die Lüge zu erkennen (was freilich immer nur graduell möglich ist), die Pflicht, sie auf das Schärfste zu bekämpfen. Denn jede Lüge, die nicht entlarvt wird, pflanzt sich ungehindert fort und wuchert fröhlich weiter. Und wohin das führt, dürfen wir aktuell sehen, wo das auf Ballermann und Christopher Street Day ausgelassen tanzende Partyvolk laut UN Generalsekretär Guterrez „nur noch ein Missverständnis von der atomaren Auslöschung entfernt“ ist.

Wenn man diese beiden Ebenen, also Milde innen und eine gewisse unnachgiebige Härte nach außen, voneinander unterscheiden kann, dann kommt man einigermaßen zurecht. Obwohl es jeden Tag eine Gratwanderung ist und es einen in eines der beiden Extreme ziehen möchte (vollständiges Weggucken oder Verausgabung gegen den Wahnsinn). Nur wer gleichzeitig ein individuell gestecktes Thema hat, das ihn begeistert und an dem er jeden Tag intensiv weiterbastelt, kann hier die Mitte halten.

Bild: Pixabay / CC0



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