Montag, 1.5.2023. Eifel. Es ist ja Krieg in der Ukraine. Hat man vielleicht schon mitbekommen. Manche nennen das militärische Sonderoperation, weil sich das so eingebürgert hat. Krieg führt man ja als zivilisiertes Land nicht mehr, wir machen jetzt nur „friedenssichernde Maßnahmen“, verteidigen unsere Freiheit am Hindukusch, in Mali, im Kosovo, im Niger, im Südsudan, in Jordanien, im Irak, im Mittelmeer, in Bosnien und in Herzegowina (siehe Bundeswehr). Wir waren übrigens auch schon in der Ukraine: 2014 sind dort vier Bundeswehrsoldaten in Kriegsgefangenschaft geraten, die sich dort einfach mal umschauen wollten (siehe Tagesspiegel): das war vielleicht ein Drama! Bis 2017 hatten die Auslandseinsätze der Bundeswehrmacht übrigens schon 21 Milliarden gekostet (siehe FAZ) – heute ist natürlich alles teurer. Allein der Einsatz in Mali zum Schutz der Nuklearmacht Frankreich kostete vier Milliarden Euro (siehe Welt). Das ist jedoch alles nichts gegen die Kosten, die uns der Ukrainekrieg beschert: 14,2 Milliarden bis zum 21.3.2023 waren da zu berechnen (siehe Auswärtiges Amt), mehr als dreimal Mali. Von dem Geld hätte man auch noch ganz woanders einmarschieren können! Mal so zum Vergleich der Bildungsetat der Bundesrepublik Deutschland, mit dem wir unsere schulische und wissenschaftliche Zukunft finanzieren?
Gern (siehe Bundesministerium für Bildung und Forschung):
„Am 25. November 2022 hat der Deutsche Bundestag den Bundeshaushalt 2023 beschlossen. Der Etat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung beträgt danach rund 21,5 Mrd. €“.
Wir arbeiten konzentriert daran, den Fachkräftemangel stabil zu halten, die Jugendarbeitslosigkeit hoch, schaffen eine recht große Randgruppe ohne Zukunft, die man für verschiedene Zwecke einsetzen kann (Bundeswehrmacht zum Beispiel) und sorgen dafür, dass wir keine wissenschaftliche Konkurrenz für den Rest der Welt darstellen. Aber gut – das war ja heute nicht das Thema.
Wo immer Krieg ist, gibt es auch Verschwörungstheorien. Auch zum Ukraine-Krieg. Ich finde die Putsel-Theorie momentan am reizvollsten, obwohl sie sich noch lange nicht durchgesetzt hat. Putsel? Nun, der Begriff stammt von den Namen der Hauptverschwörer: Putin und Selensky. Zum besseren Verständnis haben wir das Gespräch mal nachgestellt, das vor 2022 stattfand. Als alte Genossen nennen sie sich Wladi und Wolle – das wollen wir hier beibehalten. Wladi – Wladimir Putin – ist Multimilliadär (siehe Focus), 4,5 Milliarden schwer (laut anderer Quelle 36 Milliarden, aber Wladi meint, das gehört ihm alles nicht – doch das ist eine andere Geschichte), Wolle – Wolodymyr Selenskyj – eine arme Sau mit vielleicht nur 20 Millionen (siehe Merkur).
Wladi: „Hallo Wolle. Ich kriege Geld von Dir. Hier erstmal eine alte Rechnung: 5,2 Milliarden für Gas (siehe Deutschlandfunk). Ich brauche die Kohle, sonst …“
Wolle: „Mensch, Wladi, schön das Du anrufst, mein Lieblingsnachbar! Mein Gasbro! Also – das Geld, ja. das habe ich nicht. Also: nicht klein. Und ich habe so so Probleme: die Leute hier haben kein Geld. Monatliches Durchschnittseinkommen: 521 Euro (siehe ceicdata). Außerdem laufen mir die Leute weg: 1990 – bei unserer Scheidung – hatten wir noch 51,59 Millionen, jetzt sind es gerade mal 39,7 Millionen. Kein Schwein will hier noch wohnen, weil hier nichts zu holen ist. 2050 sollen es nur noch 32 Millionen sein (siehe Statista) – wo soll ich da das Geld hernehmen. Es reicht ja noch nicht mal für mich…..und die Leute reden schon von Staatsbankrott“ (siehe Rosa-Luxemburg-Stiftung)
Wladi: „Wolle, sülz´ mich nicht voll. Ich habe da einen Masterplan, der uns allen helfen wird. Interesse?“
Wolle: “ Äh – ja. Krieg ich die Krim zurück?“
Wladi: „Krim nein, Krieg ja“.
Wolle: „…“
Wladi: „Nun komm´ mal zu Dir, ich erkäre Dir das kurz. Du hast doch viel Ärger mit der Ostukraine, stimmt´s?“
Wolle: „Ja, die haben mich da nicht lieb.“
Wladi: „Und Du hast Ärger mit den Nazis bei Dir, richtig?“
Wolle: „Ja, die sind lästig. Die wählt zwar keiner, aber im Ausland nennt man die schon die „informallen Machthaber der Ukraine“ (siehe Bundeszentrale für politische Bildung) – und das tut mir gar nicht gut. Ehrlich gesagt: die Leute reden schon ganz komisch über mich, hier, hör´ Dir das mal an: „Doch Wolodymyr Selenskys kometenhafter Aufstieg ist ebenfalls Ausdruck des kranken ukrainischen Systems: Er war nur möglich, weil ukrainische Medien von Oligarchen dominiert werden, die bestimmen, wer in ihre Fernsehsender kommt – und wer nicht.“ (siehe Süddeutsche). So komme ich hier auf keinen grünen Zweig!“
Wladi: „Und da habe ich die Lösung. Wir machen eine kleine militärische Sonderoperation. Marschieren mit ein paar Mann in den Osten bei euch ein. Kein großes Ding. Keine Luftwaffe, keine Bombenteppiche, nur ein kleiner Ausflug – dann bist du die lästigen Stänkerer schon mal los“.
Wolle: „Oh, das geht nicht. Das kriege ich nicht durch. Habe doch auch Leute, denen ich Rede und Antwort stehen muss. Die werden toben, die Leute. Und die haben ein Aquarium im Büro – mit einem Hai drin (siehe Süddeutsche).“
Wlaid: „Ich weiß. Aber hör´ jetzt mal zu. Wir marschieren ein – und Du machst großes Geschrei mit Deiner Gang. Massenvernichtung, Vergewaltigung, Folterkeller, das volle Programm. Dann schickst Du uns erstmal deine Nazibattalione – wir kümmern und darum. Die bist Du dann schon mal los. Dann machste auf Kriegsrecht – und wirst mächtiger als je zuvor. Dann kannst Du die irren Heinis an ihre eigenen Haie verfüttern und wirst selber Superheld.“
Wolle: „Aber Krieg: da sterben viele Menschen!“
Wladi: „Da passen wir auf. Wir gehen ganz sanft vor. Ich verspreche Dir: es werden deutlich weniger Zivilisten sterben als in den USA durch private Schusswaffen (aktuell: 8574 – versus 20000 beides Statista). Ein bischen Schwund ist immer, wir haben 20000 Verkehrstote ihm Jahr, ihr 5000 – bedauerlich, aber nicht zu ändern“.
Wolle: „Aber was habe ich davon? Du nimmst mir noch mehr Land weg, wo mich keiner haben will und wo kommt dann das Geld her?“
Wladi: „Von der Nato. Habe ich mit den Amis schon besprochen. Habe die mal daran erinnert, was die 1913 waren. Kuhtreiber, die Angst vor Mexiko haben mussten. 1918: Großmacht. 1939 – kleine Großmacht, die immer noch Sorgen wegen Mexiko hatten. 1945: Supermacht. Pro Krieg ein gewaltiger Fortschritt – wissenschaftlich, wirtschaftlich, politisch, militärisch. Haben die sofort verstanden. Wollten ja auch ein neues amerikanisches Jahrhundert, wissen nur noch nicht wie. Da konnte ich helfen. Wir machen Krieg in der Ukraine – allerdings nur bei euch im Osten. Das bezahlt die Nato. Wir und die werden unsere alten Ramschwaffen los, Du kriegst fette Milliarden aus Europa, ich kassiere Sanktionen an denen ich super verdienen werde, weil die Preise enorm steigen, die europäische Wirtschaft wird zusammenbrechen, was den Amis mittelfristig lästige Konkurrenz vom Hals schafft. Ihr kriegt Geld, eure Leute können nach Deutschland – da gibt es 500 Euro plus Miete plus Heizungsgeld pro Monat – die Deutschen schenken euch viele Milliarden, da wird auch was für Dich abfallen. Klar soweit?“
Wolle: „Puh – das ist aber ein ganz großes Rad. Und die Amerikaner machen mit? Ohne die würde hier gar nichts mehr laufen…“
Wladi: „Die haben gar keine andere Wahl. Die stehen vor dem absoluten finanziellen Kollaps (siehe Focus). verlieren überall gegen China an Einfluss (Südamerika, siehe NZZ, Naher Osten, siehe Quantara, International siehe Capital), haben in Afghanistan wieder einen doofen Krieg verloren: die brauchen wieder mal einen großen Ruck. Und Weltkrieg geht nicht mehr – zuviel Atom in der Luft. Aber bei euch im Osten – da können wir uns abarbeiten. Also: haben wir einen Deal“?
Der Rest des Gespräches ist leider nicht übermittelt worden – aber so irgendwie könnte es gewesen sein. Und so verheizen beide Superreiche irrsinnige Mengen an jungen, zukunftsorientierten Menschen in einem sinnlosen Krieg, der aber viele Gewinnchancen bietet: allein der Kurs von Rheinmetall in Deutschland ist eine Freude: lag der 2020 von bei 62,50 Euro pro Aktie werden inzwischen 270 Euro aufgerufen: hier konnten clevere Anleger ihr Kapital vervierfachen. Man sieht – Krieg ist nicht nur schlecht. Also: für Reiche.
Die Putseltheorie ist aber nicht die einzige, die uns erklärt, wie die stabile Nachkriegsordnung in Europa, die uns die längste Friedenszeit der bekannten europäischen Geschichte sicherte (mal vom völkerrechtswidrigen Überfall der Nato auf Jugoslawien abgesehen, wo wir heute noch stationiert sind – 33 Jahre später), so plötzlich und unerwartet komplett zusammenbrechen konnte. Viel rankt sich da um Putin, der mal wahnsinnig, dann größenwahnsinnig, auf jeden Fall kriminell sein soll und als Fernziel die Eroberung Deutschlands hat – ja, das sagt der CDU-Politiker Kiesewetter: wir sind hier schon „erklärtes Kriegsziel“ (siehe ZDF). Der Mann träumt auch noch davon, dass die Bundeswehr die stärkste Landmacht Europas ist – dabei ist das Frankreich (siehe Tagesschau). Knalltütenalarm, oder? Mal Zahlen zu Panzern? Deutschland hat … 266 Panzer. Russland 12000. Die Ukraine: 1890 (siehe Statista), die größte Leopard-2-Flotte hat Griechenland mit 850 (siehe RND). Innerhalb der Natostaaten haben die Türkei (2229), Griechenland (1365) Ungarn, Bulgarien, Polen und Spanien je mehr Panzer als die Bundeswehrmacht (siehe Statista). Kiesewetter scheint noch in reichsdeutschen Träumen einer fernen Vergangenheit zu leben.
Natürlich deutet die Schwäche der US-Wirtschaft an, dass auch dort ein Interesse an einem großen Deal besteht: es muss mal wieder was passieren, der Kapitalismus ist in seiner Endphase angekommen, das Kapital fließt in gigangischen Mengen an die Selenskys und Putins und Rockefellers dieses Planeten, auch Deutschland züchtet millionenfach Millionäre, während wir Normalbürgere mit Megainflationen leben müssen. Naheliegend, dass man nach den Erfahrungen mit den beiden Weltkriegen da mal verträumt hinschaut – aber diese Theorie ist ja schon bekannter.
Aktuell gibt es da aber noch eine, die unsere Aufmerksamkeit verdient: eine speziell deutsche. Lauschen wir mal der Theorie eines weiteren Politikexperten, der hier ungenannt bleiben wird:
„Wieso hauen die Grünen bzw. die Ampel so viel Schwachsinn in die Welt wenn abzusehen ist, das sie an der nächsten Regierung eher nicht teilnehmen? Die Antwort heißt Kriegsrecht. Im Verteidugungsfall finden imho keine Wahlen statt und jeder, der mit den Ampelgesetzen nicht einverstanden ist wird automatisch zum Volksverräter…“
Puh – harter Tobak, oder? Aber Kriegsrecht … nun ja. Für Politiker, die nicht wiedergewählt werden, sicher eine interessante Perspektive. Wolle kennt sich da aus. Endlich ist man den lästigen Souverän los. Kann machen, was man will. Wie schön das ist, hat man ja während der Pandemie gesehen – endlich konnte durchregiert werden. Das mögen viele. Und diese Tendenz, jeden Kritiker an staatlicher Entscheidungswillkür zu einem Terroristen zu erklären (ich denke nur an den „Terror der Ungeimpften…) haben wir schon erfahren dürfen … wir zwanzig Millionen nutzlose Blinddarme, die man gerne aus dem gesunden Volkskörper herausoperieren möchte.
Wir weden uns dieser Theorie später nochmal zuwenden, wenn geklärt ist, wie die Habock-Mafia Putin zum Einmarsch in die Ukraine bewegt hat. Womöglich hat sie ihm Lastenfahrräder versprochen? Für ganz Sibieren? Oder neue Kobolde für die Armee? Immerhin hatte sie ihm ja schon mal den Krieg erklärt (siehe ZDF), nur gut, dass er dieser Tante sowieso nicht mehr zuhört … sonst könnten wir hier nicht mehr in Ruhe sitzen und wirre Theorien bilden. Aber für so Fachkräfte wie unser politisches Personal mit dem IQ von drei Tüten Herbstlaub … da wäre so ein Durchregierungsrecht schon interessant.
Oder?
PS: für unsere Polizei – dieser Beitrag ist Satire. Satire ist: „eine Kunstform, mit der Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert, verspottet oder angeprangert werden. Typische Stilmittel der Satire sind die Übertreibung als Überhöhung oder die Untertreibung als bewusste Bagatellisierung bis ins Lächerliche oder Absurde. Üblicherweise ist Satire eine Kritik von unten (Bürgerempfinden) gegen oben (Repräsentanz der Macht) vorzugsweise in den Feldern Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder Kultur“ (siehe Wikipedia). Also: kein Grund wieder unangemeldete Hausbesuche zu machen.
PS 2: Die Zahlungen der USA und Europas betragen bislang über 120 Milliarden Dollar (siehe iwf Kiel). Der gesamte Staatshaushalt der Ukraine betrug 2020 40 Milliarden Euro, bis Ende 2022 sollten 22 Milliarden zurückgezahlt werden (siehe Süddeutsche), 5,5 Milliarden kostet allein die Rettung einer Bank, die systematisch von bekannten Oligarchen ausgeplündert wurde. Also … das sind schon spannende Zahlen. Oder?