Ja, die Basis. Ist mir immer wieder ein Rätsel, wie eine Partei, die das Corona-Problem als Mittelpunkt hat, die inzwischen mehr Mitglieder hat als die AfD am Wähler so vorbeimarschieren kann. Unglaublich aber wahr: die haben in NRW gerade mal 0,8 Prozent der Stimmen geholt. Wie kann das sein, wo doch Millionen in Berlin demonstriert hatten? 59000 Stimmen haben die in NRW bekommen – mehr nicht. Mag es sein, dass die Regierung im Marketing viel erfolgreicher war als diese neue Partei – dass man das Corona-Narrativ viel eher glaubt als die Kritik? Nun – auch selbst wenn in der Szene viel Eigenlob war, viel Selbstbehudelei – manchmal sogar bis ins Unerträgliche – so sollte doch bei 20 Prozent Impfverweigerern genug Potential zusammenkommen, um politisch handlungsfähig zu werden. Es sei denn … nun ja: man hat da die Fraktion oberschlau dabei, die gar nicht mehr wählen geht und denkt: das wäre jetzt ein megapolitischer Akt. Nein – das ist gar nichts – außer indirekte Unterstützung der neoliberalen Blockparteien. Und wer überhaupt was ändern möchte, muss Menschen in großer Zahl zusammenbringen – in sehr großer Zahl. Da kann man dann nebenbei auch eine Partei in die Öffentlichkeit bringen. Aber was weiß ich schon. Der Kampf um die Macht im Lande wird allerdings nicht bei Spaziergängen entschieden, noch auf dem Sofa oder bei Telegramm. Aber das scheinen viele lieber zu ignorieren. Ich selbst habe diese Partei nach Kräften unterstützt, obwohl sie mir im Bereich „Soziales“ sehr unklar aufgestellt ist – und obwohl die Hälfte ihrer Mitglieder dem bedingungslosen Grundeinkommen nicht positiv gegenüber eingestellt ist. Frage mich, wie die wohl zum Niedriglohnsektor stehen. Wenn da viele Unternehmer sind – nun ja: dann positiv. Aber womöglich ist es gerade das, was die Wähler abschreckt: noch eine neoliberale Partei braucht ja wirklich keiner – oder? Und so werden die wohl enden wie die Piraten, die auch jenseits aller Wirkmöglichkeiten angekommen sind. Oder wie die Linke, die Sex mit abhängigen Minderjährigen klasse findet, aber aufs Gendern großen Wert legt: der Gipfel der politischen Heuchelei. Und wo bleibt eigentlich die politische Alternative zum Neoliberalismus? Darf sowas überhaupt noch gedacht werden? Frage für einen Freund…