[Unveröffentlichte Verse von Markus Mynarek, mit freundlicher Genehmigung des Autors]
Frau Merkel und die Pandemie
Frau Merkel hält der Pandemie
doch niemals ihrem Land die Treue.
Die erstere soll enden nie,
und wenn doch, gibt’s eine neue.
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„Demokraten“ dürfen alles
Wir irren uns sogar im Irrtum nie,
und das verkünden wir an allen Tagen.
Wir sind eine heilige Demokratie.
Da darf man die Führungsschicht nicht hinterfragen.
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Das ewige Ideal
Nichts, was wir mit Ethik verbinden
und was sich finden lässt in Wissenschaft und Dichtung,
kann unser Staat auch nur genauso wichtig finden
wie unseres Volkes gezielte Vernichtung.
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Merkels Höllenmelodie
„Frau Merkel hat mehrfach gezittert,
als sie gehört hat die Hymne vom Staat.“
„Sie hat wohl den Abgrund der Hölle gewittert
für ihren Vaterlandsverrat.“
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Die Zwei-Klassen-Gesellschaft
Von Urlaubreisen auszuschließen
ist nun jeder, wie es hieße,
der, statt die Impfung zu genießen,
sich noch nicht vergiften ließ.
Von Hotels ist ausgeschlossen,
wer sich noch nicht impfen lässt,
denn der Staat hält unverdrossen
an den dümmsten Regeln fest.
Man stellt her in kurzer Zeit,
was sonst ist ein Werk der Jahre,
und ist sogar Menschen zu opfern bereit
für die Vermarktung dieser Ware.
Fast jeder möchte nun beschließen
und hält eisern daran fest:
Seine Freiheit soll genießen,
wer ganz brav sich impfen lässt.
Man muss sich also impfen lassen,
statt den falschen Zwang zu hassen
und den Staat zu hinterfragen.
Doch ist die wahre Freiheit nicht
ans Impfen und Testen gebunden,
auch wenn der Staat verlogen spricht,
er habe das Allheilmittel gefunden.
Zu dieser Kolumne:
(edit: pw)
Wer nicht genügend Galgenhumor besitzt, der könnte sich ja in der Tat die Haare raufen über die Produkte derjenigen deutschen Presse, die laut Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow „die bösartigste überhaupt“ ist (Quelle: DiePresse). Auch nach Einschätzung von Peter Sloterdijk ist heute „der Lügenäther so dicht wie seit den Tagen des Kalten Kriegs nicht mehr“, dem Journalismus attestiert er „Verwahrlosung“ und „zügellose Parteinahme“. Sloterdijk: „Die angestellten Meinungsäußerer werden für Sich-Gehen-Lassen bezahlt, und sie nehmen den Job an.“
Einer, der sich mit der Verwahrlosung derjenigen Zunft, die man noch vor wenigen Jahrzehnten als „Vierte Macht im Staate“ bezeichnet hat, nicht widerspruchslos abfinden möchte, ist der Philosoph und Literaturwissenschaftler Markus Mynarek. In seinen Büchern und Gedichten nimmt er den poetischen Kampf mit manch widerspenstigem Sofamonster und Schreibtischtäter auf. Mit besonderer Vorliebe blickt der Autor dabei in den Relotius-Narrenspiegel als repräsentatives Beispiel dafür, wohin es der deutsche Qualitätsjournalismus heute gebracht hat. Aus diesem Köcher werden wir mit freundlicher Genehmigung des Autors in loser Folge einige Streiflichter veröffentlichen bzw. einige Pfeile in Sloterdijks „Lügenäther“ hinausschießen.
Über kollektive Umerziehung, Denkverbote und Heuchelei bzw. den realen Zustand des „besten Deutschland, das wir jemals hatten“ (Frank-Walter Steinmeier) siehe auch Markus Mynareks Buch „Die versklavte Nation“.
Fotos: Pixabay/CC0