Mächtige Trendsetter versuchen mit ihrer totalitären Technik-Vision die Natur des Menschen zu verändern.
Ein Standpunkt von Ulrich Falke.
Sie machen keine halben Sachen. Klaus Schwab, Bill Gates und ihre transhumanistischen Gesinnungsgenossen wollen den Menschen ganz. Sie geben sich nicht damit zufrieden, uns bestimmte Verhaltensweisen „anzutrainieren“ — nein, wir sollen die Umgestaltung bejahen und damit aufhören, wir selbst zu sein. Passt auf das, was wir seit einem Jahr erleben, die Bezeichung Totalitarismus? Wodurch unterscheidet sich das Corona-Geschehen von historischen Erscheinungsformen autoritärer Gewaltherrschaft? Um diese Frage zu beantworten, lohnt ein Blick auf die Bücher, Aufsätze, Briefe und Vorlesungen Hannah Arendts. Ihr Hauptwerk „The Origin of Totalitarianism“ ist 1951 in New York erschienen, die deutsche Übersetzung — Erstausgabe 1955 — trägt den Titel „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft — Antisemitismus, Imperialismus, totale Herrschaft“ (1).
Hannah Arendt (1906 bis 1975) ist als Jüdin 1933 aus Nazi-Deutschland zunächst nach Paris und später in die USA geflohen. Das Durchdringen und Erfassen des Totalitarismus blieb während ihrer gesamten wissenschaftlichen und publizistischen Schaffensperiode das Thema der politischen Theoretikerin, Professorin — die erste in Princeton — und Publizistin. Sie sah die Gefahr, dass dieses gegen die Natur des Menschen gerichtete „radikal Böse“ jederzeit erneut „über Nacht“ hervortreten könnte. Dabei verfolgt der in den Totalitarismus treibende Führungszirkel das Ziel, die Welt mit seiner „Supra-Ideologie“ zu überziehen, um sie so zu beherrschen.
Das Streben nach Weltherrschaft ist in der jüngeren Menschheitsgeschichte nichts Neues. Diese „politischen Träume“, so Arendt, erklären sich aus einer maßlos übertriebenen Gier nach Macht von Herrschenden…