Politik

Das Angstregime der Angela Merkel

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Donnerstag, 8.10.2020. Eifel. 71 Prozent der Deutschen trauen sich laut einer Allensbachstudie nicht mehr ihre Meinung zu sagen – erwähnt Wolfgang Kubicki in einer Talkshow des ZDF.  Die Talkshow selber konnte ich mit nicht lange anschauen, es war ein dümliches Geschwätz der Sonderklasse inklusive primitiv eingewobenem Russlandbashing, dass wohl inzwischen bei jeder Sendung dazugehört: Ein Volk, ein Reich, ein Führer, ein Feind – immer Russland wohlgemerkt.

Was man in Deutschland sagen darf und was nicht, entscheiden unter anderem Zensoren bei Facebook. Dieser Beitrag zum Beispiel … ist wegen Verstoßes gegen die Gemeinschafsstandards gelöscht worden:

„Homosexuelle sind ja Schwuchteln, oder? Und im Prinzip gehören die weggesperrt. Und diese ganzen Menschenrechtsaktivisten: sind doch nur quasiliberale Wichser. Oder? Und Ausländer? Doch nur Nagetiere, deren Heimatstädte man mit Marschflugkörpern vernichten sollte. Ja nu – jetzt mal nicht so aufgeregt auf die Zeilen hier gucken, es ist ja wohl allen bekannt, dass Frauen nicht mehr auf die Straße gehen können, weil die inzwischen voller Kakerlaken aus dem Ausland sind. Was wir brauchen, ist endlich mal eine nationale Rückbesinnung, dass wir unser Land reinigen von all dem Ungeziefer, das es befallen hat.
Hört sich nationalistisch an? Ist es auch, aber eine solche Meinung muss man nun mal vertreten, um in Deutschland persönlich Besuch von der Bundeskanzlerin zu bekommen. Ja, Sie denken doch wohl nicht, dass dieser Schwachsinn auf meinem Mist gewachsen ist? Das sind Ansichten und Worte des Kreml-Kritiker Nawalny, der gerne beim „russischen Marsch“ dabei war, wo man massenhaft Hitlergrüße fotografieren konnte – jedenfalls berichtete das die Hamburger Morgenpost am 26.9.2020. Wer tiefer gräbt findet ein Portrait der Tagesschau vom 12.6.2017, wo man erfahren darf, dass Nawalny auch mehrfach wegen Betrug verurteilt wurde. Ja – um die Nähe der deutschen Bundeskanzlerin genießen zu dürfen, muss man wohl schon ein ganz besonderer Lumpenhund sein. Was ich bei der Hamburger Morgenpost besonders erfrischend fand, ist die Erwähnung der „Sprachregelung“, die seitens der Regierung und der Medien stattgefunden hat, wonach Nawalny flächendeckend als „Kremlkritiker“ zu bezeichnen ist. Wären wir ehrlich, würden wir ihn einen Neofaschisten und Kriminellen nennen – aber die mochten die USA ja schon immer besonders gerne.
Und so ein Gesochse wird uns hier als Freiheitskämpfer verkauft – sorry, als „Kremlkritiker“. Können wir dann unsere Neonazis zu Merkelkritikern ernennen – das hört sich viel freundlicher an als dieses „Nazi“.
Die Heuchelei und Verlogenheit der Bundesregierung und dieses Wertewestens hat mal wieder einen neuen Höhepunkt erreicht … für den mal wieder große Mengen Steuergelder ausgegeben werden, um einen ganz billigen Propagandafeldzug gegen die Gaskonkurrenten der USA zu fahren, deren brachial gewonnenes Frackinggas wir teuer bezahlen sollen, damit Amerika first bleiben kann.
Eigentlich – eine erbärmliche und entwürdigende Geschichte. Oder?“

Er stammt aus meiner Feder und gehört zu den kurzen Kommentaren, die ich eine Zeit lang täglich dort beim Frühstück hinterlassen habe. Sicher: einen verurteilten Betrüger einen Lumpenhund zu nennen, ist sicher hart, aber es war ja nicht nur das: die Vorschläge zur Behandlung von Homophilen und Ausländern ist ja auch nicht von schlechten Eltern, oder? Die Vorstellung, dass so eine menschenfeindliche Ungestalt die besondere Gunst der Bundeskanzlerin der demokratischen Bundesrepublik Deutschland genießt, ist nahezu unerträglich –  und man wird ja wohl noch darauf aufmerksam machen dürfen, dass dort ein Gast hofiert wird und medienwirksam fünf teure Personenschützer erhält (zu sehen in dem Heute-Journal am 7.8.), den wir – wäre er Deutscher – zu Recht einen Nazi nennen würden. Und gegen Nazis sind ja wohl alle in diesem Land, oder? Zumindest … wenn man dem epischen Kampf „gegen Rechts“ glauben darf, der hier medienwirksam seit ein paar Jahren zelebriert wird.

Wer löscht da eigentlich bei Facebook? Mark Zuckerberg selbst? Nun – es wäre sein Recht, sowas zu tun. Immerhin war der Grundgedanke von Facebook nicht, politische Debatten zu ermöglichen, sondern Arbeitskollegen zu vernetzen, damit die sich gegenseitig Bilder von gemeinsamen Grillabenden zuschicken können. Nur durch Zufall ist daraus ein Medium geworden, dass in Deutschland allein 32 Millionen Menschen erreicht … andere Quellen sprechen von 25 Millionen im Jahre 2019, weil zunehmend alternative Angebote FB Marktanteile abjagen.  Damit übertrifft Facebook die Reichweite der Tagesschau um das Doppelte – hat nur viel mehr Inhalt und erlaubt natürlich eine wesentlich größere Meinungsvielfalt als diese. Lange Zeit wurde dies auch weidlich genutzt, bis … nun ja … bis der Politik der Kragen platzte und ein Löschbattalion eingestellt wurde. Jedenfalls nenne ich es so in Anlehnung an die britische Facebook-Brigade, die ebenfalls 2015 von der britischen Army aufgestellt wurde, um die „Herzen und Köpfe der Menschen“ zu erreichen (siehe Spiegel).

Natürlich gab es einen guten Grund, 2015 ein Zensurteam aufzustellen: das Volk wendete sich in größerem Maße gegen die Politik der Kanzlerin – der großflächige Menschenversuch, spontan eine Million junger Männer aus dem Ausland nach Deutschland zu verlagern, war nicht überall mit Begeisterung aufgenommen worden: die Nawalnys der Republik fingen an, richtig Krawall zu machen – und auch besonnenere Charaktere stießen sich an der Tatsache, dass Deutschland auf einmal per Kommando der Kanzlerin über Nacht von einem Asylland zu einem Migrationsland werden sollte – ohne jede breite gesellschaftliche Debatte, die eine solche Entscheidung vorausgehen sollte.

Natürlich rief die Kritik auch jene Gestalten auf den Plan, die schon 1933-1945 gegen jede Art von Ausländern waren – außer: man konnte sie Millionenfach für Gratisarbeit in den Betrieben einsetzen. In der Tat waren damals 12 Millionen Ausländer für die deutsche Wirtschaft tätig – nur gegen billigstes Essen und billigste Unterkunft: ein Traum für jeden Unternehmer, damals wurden schon nebenbei einige Vermögen verdient bzw. massiv ausgeweitet …. eigentlich genau wie heute, wenn man sich mal die Arbeitsbedingungen anschaut, die zum Beispiel bei den Paketdiensten vorherrschen. Nur: dass da eine strukturierte, organisierte Ausländerfeindlichkeit vorherrscht, wird in Deutschland nicht thematisiert, weil … da „Arbeitsplätze geschaffen werden“ oder anders gesagt: durch Ausbeutung große Vermögen angehäuft werden. Die Freunde der Bundeskanzlerin schätzen solche Gelegenheiten sehr – wie auch ihre Großväter diese Möglichkeiten geschätzt haben.

Ein seltsames Bild, dass sich da gerade abzeichnet, oder? Eine Kontinuität in der deutschen Politik seit 1933. Erinnern Sie sich noch an die Anfangs erwähnte Allensbachstudie? Keine Sorge, wir haben sie nicht vergessen, müssen uns aber zuerst nochmal um Facebook kümmern.

Wer löscht da nun wirklich bei Facebook? Die Firma Arvato. Darüber berichtet die Süddeutsche Zeitung … und ich möchte sie hier mal selbst zu Worte kommen lassen (siehe Süddeutsche):

„Bereits seit Herbst 2015 lässt Facebook auch in Berlin Beiträge löschen, mit Hilfe der Bertelsmann-Firma Arvato. Doch Details zu den genauen Lösch-Regeln oder zu Qualifikation und Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter, die dort jeden gemeldeten Beitrag überprüfen, hat das Unternehmen selbst auf Druck des Bundesjustizministeriums nicht öffentlich gemacht.“

Ungeheuerlich, oder? Sollte man eigentlich dreimal lesen, damit man wirklich begreift, was da passiert: der Megakonzern Bertelsmann verweigert selbst gegenüber dem Bundesjustizministerium jegliche Angaben zu den Bedingungen, die zur Beitragslöschung führen, verweigert Angaben zur Qualifikation der Mitarbeiter, die diese Regeln ausführen sowie zu den Arbeitsbedingungen, untern denen sie diese Arbeit leisten müssen. Weiter erwähnt die SZ, dass es den Mitarbeitern sogar verboten ist, mit Medienvertretern oder Behörden zu sprechen: Maßgaben, denen wir sonst nur bei Sekten wie Scientology begegnen. Immerhin sind das Maßnahmen, die mindestens 25 Millionen Deutsche betreffen, die sich via Facebook austauschen: keine Kleinigkeit, wie ich meinen möchte.

Was wir aber jetzt dank SZ wissen: 600 schlecht bezahlt Mitarbeiter aus vielen Ländern überprüfen 2000 Beiträge am Tag. Das sind … 14,4 Sekunden pro Beitrag. Das läßt eine differenzierte Auseinandersetzung mit Text gar nicht mehr zu.

Aber wer will das schon. Die Lesekompetenz in Deutschland nimmt immer mehr ab … und das seit langem (siehe Deutschlandfunk 2004 oder Tagesspiegel 2019), Format wie „Twitter“ oder „Whats app“ erziehen zum noch kürzeren Formulieren, was letztendlich in flächendeckender Legasthenie enden wird … und, wie der Tagesspiegel treffend bemerkt, in einer Abnahme der Empathie. Da die Fähigkeit, Meinungen treffend und sicher formulieren zu können die Voraussetzung für die Äußerung von Meinungen ist, sehen wir die Meinungsfreiheit in Deutschland schon auf diesem Wege in Gefahr – und persönliche sehe ich aktuell in der laufenden Corona-Debatte genau das: die Unfähigkeit, differenziert auf ein Thema reagieren zu können, das vielschichtige Aspekte aufweist aber nun dümmlich in primitivsten Fronten aufgestellt wird. Aber dazu ein andermal mehr.

Bertelsmann ist ein Konzern, der auf vielfältige Weise in unser Leben eingreift und vom Kabarattisten Volker Pispers als mächtiger als die Bundeskanzlerin eingestuft wurde. Über die Bertelsmannparty als Motor der Einflussnahme und „Re-Feudalisiuerng“ hatte ich schon geschrieben (siehe Nachrichtenspiegel), es gibt aber noch mehr Fronten, an denen der Konzern tätig ist: so sichert er die Weltmachtpläne der EU und das Überleben des Kapitalismus und ist führend beim Kampf Reich gegen Arm, in dem er den Staat immer weiter zurückdrängt, das Gesundheitssystem zusammenschrumpfen will und die Bildung auf ein Minimum zurecht stutzt – mit einer ganzen Armada von Einflussmöglichkeiten (siehe bertelsmannkritik). Schulen nur noch für die Elite, Abschaffung der kleinen Krankenhäuser, Privatisierung von Gemeinschaftseigentum, Ökonomisierung von Bildung: all das ist voll auf der Linie des Konzerns, der bei Facebook die Meinung von 25 Millionen Deutschen nach unbekannten Richtlinien zensiert.

Nun ist Facebook natürlich nur ein Medium, dass in Deutschland genutzt wird. Ein anderes, im Vergleich dazu winziges Medium ist die Zeit, die uns in einem Beitrag über die oben erwähnte Allensbachstudie darüber aufklärt, dass es ja im Prinzip nur Nazis sind, die ihre Meinung hier nicht offen kund tun können (siehe Zeit), ein Beitrag aus dem Jahre 2015, der selbst sehr deutlich zeigt, wie es um die Freiheit der Meinung bestellt ist: wer der Meinung ist, dass man seine Meinung in diesem Lande nicht mehr frei äußern kann, wird ohne zu zögern mit nationalsozialistischen Mordbrennern gleich gestellt, die – wir erinnern uns – aufgehängt gehören. Wer möchte schon gerne in seiner Nachbarschaft oder am Arbeitsplatze als Adolf Eichmann angesehen werden … nachdem eine irre Presse ihn als solchen dargestellt hat? Niemand. Und wer traut sich dann noch seinen Meinung offen zu sagen?

Dabei wäre es – um beim Flüchtlingsthema zu bleiben – schon interessant zu wissen, wer denn da in Mengen nach Deutschland strömt: Familien, die dem Krieg entkommen wollen – oder Glücksritter wie die Goldgräber im Wilden Westen der USA, die mit außerordentlicher Brutalität gegen die Einheimischen vorgegangen sind. Aber wer hätte sich 2015 noch wirklich getraut, diese damals für die Sioux in den Black Hills wichtige Frage in Deutschland zu stellen?

2020 haben wir das nächste Thema, bei dem man vorsichtig sein muss: wer die Wahrheit über den homophoben Rassissten Nawalny ausspricht, wird bei Facebook gelöscht – eine Wahrheit, die ich direkt aus der Hamburger Morgenpost entnommen habe (siehe: Morgenpost), also noch nicht mal meine eigene Meinung zu dem Thema ist. Noch ein Thema, wo höchste Vorsicht geboten ist? Corona.

Aber darüber reden wir ein andermal.

Was für heute wichtig ist, scheint mir die Erkenntnis zu sein, dass die Angst im Lande umhergeht, dass ein Klima der Angst vorherrscht, von den Leitmedien (bei Lanz vertreten durch eine Spiegel-Redakteurin) als Judenfreund gebranntmarkt zu werden – oh, nein, Entschuldigung, dass war ja früher, heute sind die Bannbezeichnungen andere: als „rechts“, „Verschwörungstheoretiker“, „Covidiot“. Und auch wenn es rechte Meinungen gibt – so sind nicht alle Meinungen, die dem Spiegel nicht passen, nicht automatisch rechts – zumal aus dem Spiegel in den letzten Jahren ein außerordentlich rechtes Medium geworden ist – gemessen an den Maßstäben, die der Spiegel selbst früher mal an sich hatte.

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Ein persönliches Wort noch an die vielen Leser, die mich seit 2009 begleiten. Seit 10 Jahren schreibe ich nun für den Nachrichtenspiegel – seit einiger Zeit jedoch ist es ruhiger hier um mich geworden. Das hatte seine Gründe: seit 2016 arbeite ich – gegen Bargeld – an deutschen Hauptschulen, um dort Problemschülern eine Zukunft möglich machen zu können, die ihnen das System nicht mehr geben würde: ich sehe mich persönlich halt wirklich eher als ein Mann der Tat, habe dort sehr viel bewirkt, was mich sehr glücklich macht. Zudem habe ich zeitglich einen Sohn bei mir, der unter einer sehr unheimlichen Erkrankung litt, die die Wissenschaft nicht lösen konnte: das verbrauchte sehr viel Zeit, die ich nur noch beim Nachrichtenspiegel einsparen konnte. Darüberhinaus … habe ich nun im hohen Alter die Frau meines Lebens gefunden: die für mich ideale Partnerin – auch das kostet Zeit und hat hier zu einer längeren Sendepause geführt. Ich gedenke aber meine Arbeit hier fortzusetzen und meinem Leben – geschuldet den politischen Verwerfungen der Gegenwart – einen neuen Kurs zu geben, zumal mein Sohn wieder gesund ist. Also – sorry für die Sendepause – ok?

 

 

 

 



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