Politik

The Great Reset – das Ende der Welt, wie wir sie kennen

Von hier aus gelangen Sie auf die Autorenseite von und koennen alle kommenen Artikel mit "Link speichern unter" abonieren.

Sonntag, 2. August 2020, Eifel. War ja gestern Demo. Die höchste Zahl an Teilnehmern, die ich den Meldungen bei Facebook entnehmen konnte, war 3,5 Millionen. Die Zahl, die ARD und ZDF melden: 20 000, bwz. „Zehntausende“. Der Streit darüber wird wohl noch lange andauern, schätze ich. Dabei ist es egal, wie viele Leute sich da die Beine in den Bauch gestanden haben. Schrecklich egal. Das haben viele schon verstanden, aber die meisten sind auf der Suche nach dem Event, nach dem „totalen Flash“ (wortwörtliches Zitat einer Teilnehmerin). Ja – das ist so wie der Abend am Stammtisch, nach zehn Maß Bier fühlen sich alle als Helden und erobern die Welt, aber nächsten Morgen ist alles wieder wie üblich.

Was ist heute nach der Demo Fakt? Wer da demonstriert hat, marschierte neben Menschen mit Reichsflaggen und Hakenkreuztattoos, ohne sich daran zu stören: alles Irre, wie die Berliner Gesundheitssenatorin meinte, oder: Nazis (siehe: Tagesspiegel). Und gegen die muss was unternommen werden. Gab ja auch Gegendemos, zum Beispiel „Omas gegen Rechts“. Regierungskritisch sein, ist heute verfassungsfeindlich – nichts anderes meint ja das Narrativ von „gegen rechts“. Geradezu unerträglich waren die Politikerkommentar am gestrigen Tag: soviel künstlich empörte Obrigkeit sah man selten vereint: was dem Bürger natürlich noch mal deutlich macht, dass da die wirklich Irren unterwegs waren.

Was wirklich Sorgen machte, war die Aktion der Victoria Hamm, die spontan 100 000 Leute für eine neue Partei zusammenbekam, aber ihre Mitstreiter – inzwischen jeder mit eigener Partei – konnten mit dem Potential nicht umgehen, die Stimmen hätten sie schon gerne gehabt – aber für sich allein. Nun – jetzt krebsen da neue Kleinparteien am Rande des Systems herum, wo schon hunderte andere ein sinnloses Dasein führen und Wählerpotential vergeuden – machtpolitisch gesehen.

„Friedlich demonstrieren“ – kann man auch in jeder Diktatur – notfalls. Was wichtig ist, dass die Ordner innerhalb der Demonstration für den notwendigen Frieden sorgen. Solange die Herrschenden nicht fürchten müssen, dass die Massen das Parlament, das Bundeskanzleramt oder die staatlichen Machtzentralen besetzen, interessiert es Machthaber keinen Deut, was da weit draußen vor der Tür abgeht. Irgendwann ist wieder Montag – und all´ die Schreihälse haben dann wieder einen Chef, der ihnen sagt, wo es langgeht, auch in Richtung Corona. Arbeite selbst in einer Firma, in der die obersten Chefin schon die dringende Mahnung per Videobotschaft ausgesprochen hat, sich diese Corona-Warn-App herunterzuladen, kenne auch schon mindestens einen weiteren Fall, ebenso habe ich schon eine beachtliche Sammlung von Fällen von „Corona-Risikopatienten“, die massivem Mobbing innerhalb der Firma unterliegen – selbst Betriebsräte wurden da bedroht.

Das Land ändert sich.

Es wird selektiert.

Währenddessen wird unsere Zukunft geplant. Das war vor den Demos in Berlin beschlossen – und das wird auch durchgezogen, selbst wenn 10 Millionen Loser auf die Straße gehen. Und Loser (oder auch „Waste“ – Müll) ist eine der Kategroien, mit der die Banken- und Finanzwelt die Menschen auf den Straße titulieren würde – und die Meinung von Müllmenschen interessiert nicht.

Wo die Zukunft geplant wird?

Nun – in Davos. Beim Weltwirtschaftsgipfel. Da trifft sich die Entscheidungselite der Welt, oder – wie es ein Reichtumsforscher mal sinngemäß beschrieben hat: der exekutive Hofstaat der Mächtigen. Der nächste Gipfel ist in Davos 2021 geplant – mit so viel Sicherheitsvorkehrungen, dass Demonstranten noch nicht mal ansatzweise in die Nähe kommen. Diesmal soll es ein besonderer Gipfel werden, ein einzigartiger: man will alle „Stakeholder“ der Gesellschaft einbinden für den Entwurf einer neuen, gerechteren Welt. Bevor nun jemand ins Träumen gerät: Gerechtigkeit ist ein sehr zwiespältiges Thema, weshalb die französische Revolution „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ wohlüberlegt in den Schlagwortkanon aufnahm, denn: manche finden halt sehr sehr ungerecht, wenn Menschen, die nicht ihre Arbeitskraft verkaufen, auch noch Hartz IV als Geschenk obendrauf bekommen. Oder wenn Menschenmüll ärztliche Leistungen umsonst bekommt.

Hören wir mal die Managin Direktorin zu dem Thema (siehe NrhZ):

„Aus der Sicht des IWF verfügen wir über einen massiven fiskalischen Stimulus, um den Ländern bei der Bewältigung dieser Krise zu helfen und die Weichen für eine Rückkehr des Wachstums zu stellen. Es ist von überragender Bedeutung, dass dieses Wachstum in Zukunft zu einer grüneren, intelligenteren und gerechteren Welt führt.“

Es hört sich natürlich schön an, wenn sie von einer grüneren, intelligenteren und gerechteren Welt spricht – allerdings sehen das andere Menschen anders. Viele Ökoprojekte oder Naturschutzprojekte werden mit Gewalt durchgeführt (einfach mal „grüner Kolonialismus“ googeln – auch die Meinung afrikanischer Intellektueller dazu ist sehr interessant), eine „intelligentere Welt“ kann ebenso eine Welt sein, die von einer künstlichen Intelligenz oder einer wissenschaftlichen (aber ethisch verrohten) Akademikerelite geführt wird (womit wir jenseits jeglicher Demokratie wären) – und die „gerechtere Welt“ – nun ja, das Thema hatten wir schon.

Lauschen wir doch nochmal genauer hin – die vielen wohlfeilen Worte wollen genau geprüft sein (siehe wef):

„Wir haben nur einen Planeten, und wir wissen, dass der Klimawandel die nächste globale Katastrophe mit noch dramatischeren Folgen für die Menschheit sein könnte. Wir müssen die Wirtschaft in dem kurzen noch verbleibenden Zeitfenster dekarbonisieren und unser Denken und Verhalten wieder in Einklang mit der Natur bringen“,sagte Klaus Schwab, Gründer und geschäftsführender Vorsitzender des Weltwirtschaftsforums“Um unsere Zukunft zu sichern und Wohlstand zu schaffen, müssen wir unser Wirtschaftsmodell weiterentwickeln und die Menschen und den Planeten in den Mittelpunkt der globalen Wertschöpfung stellen. Wenn es eine entscheidende Lektion aus dieser Krise zu lernen gibt, dann die, dass wir die Natur in den Mittelpunkt unseres Handelns stellen müssen. Wir dürfen einfach nicht noch mehr Zeit verschwenden“, sagte S.K.H.der Prinz von Wales.

Das hört sich gut an. An dem Statement „Seiner Königlichen Hoheit“ haben sicher viele intelligente Schreiber gearbeitet – ich jedoch frage mich: wie passt das mit unserer bürgerlichen Zivilgesellschaft zusammen, dass 220 Jahre nach der französischen Revolution immer noch ein Königssproß das Sagen in der Welt hat? Was haben wir da draußen eigentlich wirklich für Strukturen? Ja, „wir“ haben nur einen Planeten … aber wer ist dieses „wir“? Zum Teil kann man das schon erfahren:

„Zu diesem Zweck wird das Weltwirtschaftsforum Tausende junger Menschen in mehr als 400 Städten auf der ganzen Welt (die „Global Shapers Community“) zusammenbringen, die über ein leistungsfähiges virtuelles Hub-Netzwerk mit den führenden Persönlichkeiten in Davos interagieren werden.“

Da wird eine Gemeinschaft junger Menschen gebildet. Die alten … nun ja, sind ja sowieso Corona-Risiko-Patienten. Oder? Und was heißt das eigentlich: Global Shapers Community? Wer sucht diese Leute nach welchen Kriterien aus? Dürfen auch unabhängige ältere kritische Intellektuelle teilnehmen, deren Verstand über die Jahre schon ein höheres Level der Wendigkeit erreicht hat und Täuschungen schnell durchschaut, vielleicht mit Altersmilde auch auf die Folgen des „shapens“ schaut? Shapers – das englische Wort kann für Gestalter stehen … aber auch für eine Frässmeissel. Mir wäre nicht wohl bei dem Gedanken, dass eine Gesellschaft so behandelt wird.

Ich bin da zu negativ, oder? Ich scheine in der Tat der Regierung und den Finanzgewalten des Planeten nicht zu vertrauen. Wie kann das nur sein? Womöglich haben die kriminellen Machenschaften der Finanzkrise 2008 (die immer noch weiter laufen) oder der Cum-Ex-Skandal (der immer noch weiter läuft) oder die Lügen zu den Kriegen in Jugoslawien und dem Irak dazu geführt, dass ich nicht sofort „Hurra“ rufe, wenn die Regierung eine Erklärung abgibt. Ich kann die Liste übrigens noch beliebig verlängen – über deutsche Geheimdienste, die Bombenattentate auf deutsche Gefängnisse verüben, über französische Geheimdienste, die Greenpeaceschiffe in die Luft sprengen bis hin zu Stasi-Agenten, die im Auftrag der Deutschen Bank ihre Kritiker ausspionieren: das ist halt die Welt, in der ich so lebe – und mir ist bewusst, dass die aufgedeckten Verschwörungen nur die Spitze des Eisberges sind.

Wollen wir wirklich wissen, wozu der ganze Maskenball in Davos dienen wird, müssen wir nochmal die Neue Rheinische Zeitung bemühen (siehe oben), der Herr Schwab ist da nämlich noch mal deutlich geworden:

„Um ein besseres Ergebnis (als die Depression in den 1930er Jahren, R.H.) zu erzielen, muss die Welt gemeinsam und schnell handeln, um alle Aspekte unserer Gesellschaften und Volkswirtschaften zu erneuern, von Bildung über Sozialverträge bis hin zu Arbeitsbedingungen. Jedes Land, von den Vereinigten Staaten bis nach China, muss teilnehmen, und jede Industrie, von Öl und Gas bis hin zu Technologie, muss transformiert werden. Kurz gesagt, wir brauchen einen ‚großen Reset‘ des Kapitalismus.“

Mir schauderts da ein wenig, wenn ich die Formulierungen höre, mir reicht aber das „kurz gesagt“: der große Reset ist der Neustart des Kapitalismus, der Umbau der Welt durch große Kapitalgesellschaften, die sich jetzt schon mal die Waffenfirma Heckler und Koch gekauft haben (siehe Spiegel). Der große Reset ist … die offene Bildung einer bislang weniger öffentlichen Weltregierung – mit anderen Worten.

Ist die Wirtschaft eigentlich so angeschlagen, dass wir einen solchen Neustart überhaupt andenken müssen? Nach Angaben von McKinsey scheint die Panik unangebracht – auch wenn vor 2023 „kaum Grund zu feiern“ besteht (siehe Manager Magazin). Dass das ganze Drama nicht an Corona hängt, erfahren wir in der FAZ: der globale Welthandel hatte schon vorher Probleme (siehe FAZ). Und die Insolvenzen? Der Wirtschaftsinformationsdienst Euler-Hermes geht von einer Steigerung der Insolvenzen in Deutschland 2020 von 4 Prozent aus (siehe Euler Hermes) – für die USA allerdings um 47 Prozent. Aber alles noch weit unter dem Niveau von 2009.

Darf ich nun mal kurz spekulieren, dass dieser Neustart schon lange vor Corona angedacht und geplant war? Das Corona gerade passend kam? Das beim Totalumbau der Wirtschaft hin zum totalen Einklang reicher Menschen mit den letzten Naturreservaten dieser Welt eine völlig durchkontrollierte Bevölkerung in den Massezentren gerade ganz günstig wäre?

Ach – ich denke schon wieder negativ.

Die Entscheider dieser Welt werden mithilfe der Klimajugend ein wunderschönes Paradies auf Erden schaffen, wie es es immer schon wollten. Es gibt auch schon Handlungsanweisungen für die Gruppenführer der Klimajugend (siehe: jetzt):

„Die Wissenschaft weiß aber auch: Ältere sind anfälliger für Falschnachrichten im Internet.“

Deshalb sollte man mit ihnen reden. Und wo die Jugend die Älteren nicht überzeugen kann … nun, da hat der Tagesspiegel eine klare Antwort – unter dem fröhlichen Linktitel „Halt mal den Rand, Onkel“ (siehe Tagesspiegel):

„Diskutieren ist Zeitverschwendung. Was dagegen hilft, ist Druck.“

Das sahen Hitler, Göring, Goebbels und Himmler genau so. Nur mal so nebenbei bemerkt, in welcher Gesellschaft man sich auf einmal befindet.

Nicht schön, oder?

Aber da … ruft kein Politiker „Nazi“.

Und bevor jetzt wieder jemand eine Kiste aufmacht, um mich da hineinzustecken: der Verfasser dieser Zeilen ist sowohl ein Zeuge Coronas als auch ein Covidiot. Mir ist bewusst, dass auf der Grundlage der bis heute immer noch nicht von all den emsigen Kritikern der Maßnahmen widerlegten Studien des RKI aus China keine Regierung der Welt hätte anders handeln können als geschehen.

Und ebenso ist mir bewusst, dass gerade auf der Grundlage dieses Handelns andere auf den Zug aufspringen und ihn übelst missbrauchen werden.

 

 

 



Die letzten 100 Artikel