Welche Worte soll man für das surreale Geschehen in einem „Zeitalter der totalen Blasphemie“ (Henry Quelcun) noch finden? Wir torkeln inzwischen in einem südtäuschen Spiegelbildkabinett herum, in dem wir nicht einmal mehr wissen, wo es vorwärts und wo es rückwärts geht und wo oben und unten ist, aber wo wir uns verbissen darüber ereifern, was links und was rechts ist. Wie soll der Spiegelbildbürger das noch beurteilen, wo alles Kopf steht und obendrein noch in einem Karussel des Irrsinns im Kreis rotiert?
In einer Zeit, in der die Kinder nicht mehr an den Weihnachtsmann, sondern an Harald Lesch glauben und sich sogar Erwachsene ihre Hirne mit Rezos, Gretas und Mailabs Mikroplastik zukleistern lassen, ist es nun eben soweit: Der Wahnsinn kann frei flottieren und fegt jetzt rund um den Erdball. „Corona“ war dabei nur die erste Kostprobe, Pogo der Clown hat noch ganz andere Faschingsraketen und Rucksackbomben in seinem Bauchladen. So wie CSU-Oktoberfestkaiser Söder die Coronamaßnahmen mit feist vergnügter Miene kommentiert hat: „Es war ein Test.“ Man hat jetzt Geschmack am Ausnahmezustand gefunden. Parteien und Politiker*Innen, die man fast schon in die Tonne treten wollte, erleben nun einen gewaltigen Höhenflug mit Zustimmungsraten, die wieder absolute Mehrheiten in Reichweite bringen. Plötzlich stehen die Bürger wieder an ihrer Tür und müssen mit Maulkörben um Hilfe betteln oder um Gnade vor allzu aberwitzigen Maßnahmen wie genmanipulierenden Zwangsimpfungen. Gönnerhaft können Söder & Co. dann ein paar Almosen springen lassen oder die Daumenschraube der Bürger ein wenig lockern, wofür ihm diese dann die Füße küssen. Auch die Leitmedien sind wieder obenauf und dürfen aus vollen Rohren die noch verbliebenen Restbestände an abweichenden Meinungen ins Visier nehmen. Mit Corona haben wir nun „eine Renaissance von Politik und Medien“, wie ich es in einem öffentlich-rechtlichen Radiojournal vernehmen durfte. Wieso sollte ein Politiker heutigen Zuschnitts diese Renaissance abblasen?
Sogar unter den Intellektuellen ist es inzwischen voll uncool geworden, der Lüge und Heuchelei entgegenzutreten. Die Lebenslüge ist einfach zu charmant und smart geworden, als dass man ihr noch etwas entgegensetzen wollte. Selbst wenn diese gute&gerne Illusion bereits offenkundig tödlich ist, die halbe Welt in Flammen steht und sogar die Straßen vor der eigenen Tür zu brennen beginnen – der in Schule und Uni aufgepfropfte hybride Intellekt reicht allemal noch aus, um die Hypothese aufzustellen, dass der neoliberale Phospohrbombenregen, der gerade auf uns niedergeht, vielleicht ja nur eine Sylvesterraketenshow ist.
Wer also glaubt, dass der Spuk mit dem Hornochsen-Hirschabschuss („Corona-Shutdown“) nun vorbei ist und wir wieder mit „gutem & gernen“ Leben weitermachen können, der irrt leider. Wir leben in einer Zeit, in der Maßstäbe der Vernunft suspendiert sind und der frei flottierende Wahnsinn über die Erdoberfläche fegt, sich wahlweise da und dort verkörpert und „viral geht“. Der Mensch wird sinnlos erniedrigt, in Wirklichkeit mit Grausamkeit und Sadismus entwürdigt und entmündigt. Das wird jetzt nicht einfach so aufhören. Es ist noch einiges im Busch und die Bürger sind willfährig und obrigkeitsgläubig wie noch nie in der Menschheitsgeschichte. Das wird man jetzt eiskalt ausnützen.
Doch keine Sorge, der Teufel trägt bekanntlich Prada und die Erstickung wird süß und smart werden. Die Giftköder werden dem Mäusefriedhofsbürger von den „Hohepriestern der Machtelite“ (Chomsky) und „Wirrologen“ (Herles) in streng wissenschaftlichen und evidenzbasierten Gewändern serviert. Diese Köder werden vielen Nerds zunächst orgiastische Gefühle bescheren, so wie ein beim Sexualakt über den Kopf gestülpter Plastiksack durch die hierbei hervorgerufene Atemnot angeblich für einen besonderen „Kick“ sorgt. Laut Auskunft der Gerichtsmedizin führt die bei dieser Praktik hervorgerufene Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff in Deutschland jedes Jahr bei ca. hundert Menschen zum Tod (Quelle: Berliner Morgenpost). Werden diese Plastiksack-Hirntoten dann mit Drostens Papaya-(„ PCR“) Test positiv getestet, dann sind sie laut derzeit herrschender Zählweise evidenzbasiert erwiesene „Coronatote“.
Die Katze beißt sich gerade in den Schwanz. Und Pogo der Clown steckt sie lächelnd in den Sack, um sie an Tönnies zu verkaufen. Dort sterben Tiere – angeblich 30.000 pro Tag – schließlich mit zum Herz gekringeltem Schwanz, so wie es das Konzernlogo verbürgt.
Was soll man also noch sagen? Welche Worte kann man noch aussprechen, ohne an der Fliegenrolle einer ekligen Political Correctness kleben zu bleiben, die inzwischen jeden gesunden Menschenverstand ersticken möchte? In einer Zeit, in der Gandhi zum Rassisten gemacht und seine Statuen gestürzt werden, während ein Krimineller und Pornobusiness-Crack zur Ikone gemacht wird, für den die halbe Welt gut & gerne auf die Straße geht, sind wir wohl bald wirklich in Idiocracy angekommen.
Die Ausweglosigkeit und Abgründigkeit, die wir derzeit erleben und vor der so viele gerne weggucken und lieber unter Muttis Corona-Rock flüchten möchten, hat aber auch ein Gutes. Wir können nun die Konsequenz unserer derzeitigen (technokratisch-„wissenschaftlich“-nihilistischen) Denk- und Wirtschaftsweise einmal ganz bewusst erleben. Dann kann uns die Notwendigkeit eines ganz neuen, menschengerechten Ansatzes ebenfalls bewusst werden.
Bild: Jacques Prilleau