Ausland

„Solange noch ausgeschenkt wird, saufen wir weiter!“

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„Die Konsensmoloch-Krähe“ (parkwaechter/nachrichtenspiegel.de)

Galoppierender Wahnsinn vor galoppierender Inflation

Bereits wenn man sich die Gesichter der neuen Junta ansieht, die jetzt „evidenzbasiert“ über die für unsere E-Mobilität so begehrten Lithiumvorräte Boliviens verfügen wird, könnte einem das morgendliche Croissant samt Kaffee wieder nach oben kommen. Diese hochkriminelle Panzerknacker-Bande wurde von der deutschen Regierung  natürlich umgehend abgenickt und als legitime Machthaber bestätigt. Mit den Säuberungen der politischen Gegner, insbesondere unter der indigenen Bevölkerung, wurde bereits begonnen. Man sieht Videos von tränenüberströmten indigenen Ärzten, die sich den Massakern an ihren Mitmenschen weitgehend hilflos gegenübersehen. Doch die bereits vorbestellten E-Autos, die sich der tagesschauguckende und klimaschonende Leitmedienbürger demnächst als Zweit- oder Drittwagen neben seinen SUV in die Garage stellen darf, die werden umso sauberer und freudestrahlender sein.

Man könnte gerade wieder vieles kommentieren und verlinken, nicht nur über die Hintergründe des maßgeblich von der dort ansässigen US-Botschaft mitgeplanten Putsches gegen den demokratisch gewählten Staatspräsidenten Evo Morales. Aber das ist ja auch eine Tendenz unserer gegenwärtigen Zeit, dass man all den niederträchtigen Machenschaften, die sich auf der Weltbühne abspielen, quasi nur noch hinterherhetzt und sich fortwährend verausgaben müsste, wollte man alles angemessen kommentieren. Der Bürger wird heute ständig wie aus der Reserve gelockt, auch durch immer mehr und bislang nicht für möglich gehaltenen Zugriffe auf seine Person, seine Grundrechte, seine Kinder, die Verstaatlichung seiner Organe,  Impfzwang und nun auch sein Erspartes (siehe „Jetzt geht’s ans Eingemachte“). Immer mehr alternative Medienschaffende, die gegen dieses Überborden des Wahnsinns ein Gegengewicht bieten wollen, verzweifeln. Die Geschwindigkeit des Wurmfraßes ist einfach zu rasant als dass man die sich überschlagenden Ereignisse noch geordnet verarbeiten könnte.

Wir haben zwar noch keine galoppierende Hyperinflation, wie das Frau Alice Weidel, immerhin ehemalige Goldman Sachs-Bankerin im Verein mit zahlreichen anderen, auch renommierten Ökonomen, uns als unausweichlich und als bereits vor der Haustür stehend erklärt (siehe youtube), aber wir haben es mit etwas viel Schlimmerem zu tun: einer galoppierenden Ausbreitung des Wahnsinns – eines schwer greifbaren Wahnsinns, für den es kaum noch rationale Begriffe gibt. Eines Wahnsinns, angesichts dessen manchen einfach der Mund offenbleibt, andere sich in ihrem Wohnklo hintern  Flachbildschirm zu verkriechen suchen, und wieder andere sich in der offensiven Variante versuchen: fröhlich pupsend und fähnchenschwingend als Trittbrettfahrer auf den Zug des reinen Wahnsinns aufspringen, dabei laufend Selfies posten, wieviel Spaß man auf diesem Astroturf-Express doch eigentlich hat und wie Gut und Gerne es sich im Speisewagen dieses Richtung Grand Canyon fahrenden Expresszuges schlemmt (siehe Der Joker kommt: Ich reiß‘ euch jetzt gut und gerne den Arsch auf!).

Todesurteil durch Grinsekatzen

Lassen wir uns also nicht allzusehr aus dem Lot bringen, werfen wir aber trotzdem einen kurzen Blick auf die Innen-/Außen-/Nirgendwo-Politik Deutschlands. Dass die im Nahen Osten geführten Kriege und Sanktionen derjenigen Globalstrategen und Denkpanzergeneräle, die unsere Drei Damen vom Grill immer kryptisch als „unsere verlässlichen Freunde“ bezeichnen, mittlerweile zu über einer Million Toten, mehreren Millionen Invaliden, Flüchtlingen und Hungernden geführt hat, ist ja mittlerweile leidlich bekannt. Wem es nicht bewusst ist: kurz mal den Fernseher ausschalten, Fensterjalousie hochkurbeln und nach draußen gucken: das Elend ist bereits direkt vor der eigenen Haustür angekommen.

Alleine die jüngsten transatlantischen Sanktionen gegen Venezuela, von unserer wacker für Klima und CO2-Neutralität kämpfenden EU-Chefin von der Leyen gut und gerne und grinsend abgesegnet, hatten als direkte Konsequenz mehr als 40.000 Todesopfer zur Folge – und das sind nur die offiziellen, von US-Seite gelieferten Zahlen (Quelle: Center for Economic and Policy Research / Washington). Zusätzlich befinden sich mehr als 300.000 Menschen, darunter vor allem die ärmsten Einwohner Venezuelas, aufgrund sanktionsbedingten Medikamentenmangels in einer akut lebensbedrohlichen Situation.  Nach offiziellen Angaben sind 22 Prozent aller venezolanischen Kinder wegen Mangelernährung im Wachstum zurückgeblieben. In Summe sind in Venezuela durch die von USA und der EU verhängten Sanktionen bereits mehr Zivilisten ums Leben gekommen als im Jahr 2018 im Krieg in Afghanistan. Und es gibt kaum einen Coup, bei dem die von uns gewählte Regierung nicht mit dabei ist. Zur Rolle Deutschlands im Syrienkrieg siehe z.B. S.56 einer Broschüre der internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/IPPNW (damalige Schlagzeilen aus Zeit und Welt online: „Das neue Syrien kommt aus Wilmersdorf“, „Wie in Berlin die Zeit nach Assad geplant wird“ und  „Was sich die Muslim-Brüder für Syrien wünschen“).

Schande und Leichentuch über dieses Land!  

Inzwischen ist die deutsche Regierung, die Russland ja „Destabilisierung“ vorwirft, selbst einer der größten Destabilisierungsfaktoren für Europa und sogar für die ganze Welt. Jeder Rechtsstaatlichkeit und jeden Völkerrechts spottend, unterstützt und legitimiert die Merkelregierung jeden noch so niederträchtigen Putsch bzw. Putschversuche, bei denen korrupte neoliberale Ausbeuter im Hintergrund die Fäden ziehen – Spindoctoren und „Dienste“, über die die Bundeskanzlerin uns gegenüber immer kryptisch als „unsere verlässlichen Freunde“ spricht. Jüngst eben in Bolivien, aber genauso in Venezuela, Syrien, Jemen, Afghanistan etc. – überall ist Merkels Flachmannschaft als treibende oder willfährig abnickende Kraft mit von der Partie, im Dienste des guten und gernen Lebens.

Deutschland könnte aufgrund seiner strategischen und wirtschaftlichen Position heute ein wirksames Gegengewicht gegen eine derart menschenverachtenden Politik der Eskalation, Kriegstreiberei und Ausbeutung darstellen, aber es versagt unter der Ägide Merkel/Maas: VOLLSTÄNDIG!

Ich erspare mir diesmal ironisierende Worte, mit denen man ja alles garnieren muss, was man heute in politischer Hinsicht publiziert und sage es geradeheraus: Es ist eine Schande ohnegleichen, was wir gerade erleben! Wenn unsere Kinder und Enkelkinder – und aufgrund des rasanten Tempos, mit dem dieses Land lt. Willy Wimmer gerade „abgewickelt“ wird, mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auch wir selbst – einmal die Konsequenzen des Desasters, das derzeit auf allen Ebenen angerichtet wird, ausbaden müssen, dann werden diese Kinder und Enkelkinder womöglich wenig Verständnis dafür haben, warum wir das alles zugelassen und stattdessen „dieses Ding mit Garten, Bier und Grillen“ (©Eifelphilosoph) betrieben haben.

Deutschland befindet sich aufgrund dieser rückgratlosen (Nicht-)Politik einer Kanzlerin, die nach Erkenntnis des scharfsinnigen Beobachters Roger Willemsen – der für diese Erkenntnis ein Jahr lang im Bundestag gesessen ist – mit jedem Wort nichts anderes tut, als „Betäubungszonen ausbreiten“ (Quelle: Tagesspiegel) international inzwischen vollkommen im Niemandsland. Einstmals für seine Politik des Friedens und der Verständigung weltweit geschätzt, wird Deutschland heute im besten Falle bemitleidet, zunehmend verachtet und von vielen Ländern sogar gehasst.

Ich habe mich lange gefragt, wie es möglich sein kann, dass die Bürger dieses Landes eine solche Politik geschehen lassen und sogar bei jeder Wahl aufs Neue legitimieren, obwohl der nackte Wahnsinn bereits an der eigenen Haustür anklopft und die eigenen Kinder abholen möchte. Mit einem volkstümlichen Ausspruch, der mir bislang unbekannt war, ist mir dieses Rätsel nun unerwartet gelöst worden. Hätte ich ihn schon früher zu lesen bekommen, dann hätte ich mir einige unnötige Mühsal ersparen können. Und ich muss zugeben: Ich bin trotz der makabren Situation, in der wir uns gerade befinden, in schallendes Gelächter ausgebrochen, als ich ihn nun zum ersten Mal vernommen habe. Dieser Ausspruch lautet: „Solange noch ausgeschenkt wird, saufen wir weiter!“

 

 



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