Politik

Die Rolle des Islam im US-Imperium

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Donnerstag. 20.12.2018. Eifel. Es ist ja wieder viel los in der Welt. Viele Menschen sind durcheinander, viele sind in Panik, weil um sie herum Dinge geschehen, die sie nicht verstehen, nicht einordnen oder nachvollziehen können. Schauen Sie zum Beispiel den „Migrationspakt“ – was wird da für eine Panik gemacht. Kurze Zeit – ganz kurze Zeit – war ich auch mal Teil der Panik … bis ich ihn gelesen hatte. Soll ich mal was daraus zittieren? Gern:

„Dieser Globale Pakt hat das Ziel, die nachteiligen Triebkräfte und strukturellen Faktoren zuminimieren, die Menschen daran hindern, in ihren Herkunftsländerneinenachhaltige Existenzgrundlage aufzubauen und aufrecht zu erhalten, und die sie dazu veranlassen, anderswo nach einer besseren Zukunft zu suchen.“ (siehe: Un.Org).

Wer mehr liest, erfährt auch, was konkret unternommen werden soll: die Schleuser sollen weg – und die zunehmenden Wüsten stellen ein Problem da. Nirgends steht geschrieben: alle Nationen der Welt wollen jetzt Deutschland mit Muslimen überfluten, seine Kirchen werden abgerissen und durch Moscheen ersetzt, die Scharia verdrängt das Grundgesetz und Pornographie und Alkohol werden flächendeckend verboten. Wäre ja auch schrecklich: Deutschland ist mitlerweile das größe Bordell Europas (siehe Welt): was würde uns das an Arbeitsplätzen kosten! Ja – Kinderehen, die sind uns feinen Deutschen ein Dorn im Auge – Kinderprostitution ist im Alltag gut verwurzelt, da schaut man nicht hin, da spricht man nicht drüber. Das Menschenmaterial für die Kinderprostitution holen wir auch aus Afrika (siehe DW), aber auch deutsche Kinder dürfen die Perversen des Kontinents preiswert bedienen – da kräht kein Hahn nach, aber wir halten uns für die überlegen Kultur.

Über die seltsame Form des wahabitischen Islam zu sprechen, die den Planeten mit Gewalt und Terror überzieht, ist auch verboten. Wer seine Stimme erhebt gegen die Unterdrückung der Frau, gegen Amputationen von Gliedmaßen bei Kleinkriminellen, gegen des Köpfen von Frauenrechtlerinnen ist – nach neudeutscher Sprache – ein Nazi. Nicht die Saudis – die diese finstere, mittelalterliche Kultur mit ihren US-Dollars verbreiten, werden angeprangert, sondern jene, die sagen: der wahabitische Islam – so viele dem auch folgen mögen – ist mit der Erklärung der allgemeinen Menschenrechte nicht vereinbar (siehe Süddeutsche). Saudi-Arabien ist immer noch im Kriegszustand mit Israel, aber die Antisemiten sind die, die diese Sekte kritisieren -und sie nicht in der Nachbarschaft haben möchten. Wir Deutschen: wir reden nur fein und gut über den Islam, er gehört zu Deutschland, das ist uns allen klar. Wir fragen nicht, wo der auf einmal herkommt, noch was er hier möchte – noch ob sein Weltbild kompatibel ist mit der Erklärung der allgemeinen Menschenrechte. Der Islam als solcher ist heilig in Deutschland – jedenfalls offiziell.

Nichts gegen den Islam. Ist eine Weltreligion wie alle anderen auch. Den Sufismus – obwohl ursprünglich wohl nicht islamischen Ursprungs – schätze ich sehr wegen seiner Weisheit und seiner großen Menschenliebe. Doch es gibt da so eine kleine Sekte im Islam die – genau genommen seit der Eroberung der heiligen islamischen Stätten im 19. Jahrhundert – etwas schräg ´rüberkommt – der Wahabismus. Ja – sowas gibt es. Sekten. Haben wir auch im Christentum – mit dem wir als Bordellbetreiber zwar so gar nichts mehr zu tun haben, aber das wir im heiligen Krieg gegen den Islam immer anrufen. Die ganzen USA sind voll von gruseligen christlichen Sekten, deren Praktiken einem einen kalten Schauer über den Rücken laufen lassen, den größten Schaden bislang haben diese Evangelikalen angerichtet, die glauben, Gott persönlich wäre für ihre Geschäftserfolge verantwortlich, einfach, weil sie – und nur sie – richtig denken, richtig beten, richtig glauben. Herrenmenschen in Reinkultur – aber über die USA reden wir ja auch nicht. Der ganze Unfug des „positiven Denkens“ entstammt jener christlichen Sekte, der Glaube, dass Gedanken – nicht Taten – das Handeln erfolgreich werden lassen und … dass alle Reichen deshalb Gottes besondere Lieblinge sind – und deshalb auch nicht mit den Maßstäben der normalen Menschengesetze beurteilt werden können. Wären sie je so superreich geworden, wenn Gott ihnen nicht seine ganz besondere Gunst geschenkt hätte? Na – also!

Zur Komplettierung des Islamkunde: es gibt auch noch den wesentlich jüngeren Salafismus, der mit dem Wahabismus eng verwandt ist: verkürzt gesagt, ist er die internationale Variante der saudischen Privatreligion.

Jetzt haben wir viel über den Islam gesprochen, dabei sollte es doch um die USA gehen – um den „Moloch“, wie Karl Heinz Deschner sie genannt hat. Doch Obacht: über die USA dürfen wir auch nicht kritisch reden – so wenig wie über den Islam. „Antiamerikanismus“ käme da sofort als Vorwurf – und dass sowas ganz ganz ganz schlimm ist, weiß jeder, der in Deutschland im Jahre 2018 lebt. Wir sind nicht nur die besten Freunde des Islam, wir sind auch die besten Freunde der USA.

Und jetzt erkären Sie mir bitte mal, wieso wir die USA mit dem Leben unserer Soldaten im Kampf gegen jenen islamischen Terror führen, der von den Saudis finanziert wird? Wäre es nicht sinnvoller, da sofort Saudi-Arabien anzugreifen und dem Spuk ein Ende zu bereiten?

Ich merke schon – ich werde von Ihnen keine Antwort bekommen. Ich spüre so eine Art Schockstarre bei Ihnen, weil wir … größte Tabubrüche andenken. Und weil Saudi-Arabien halt heilig ist. Absolut Tabu. Die stellten zwar die meisten der Terroristen vom 11. September 2001 – aber wir akzeptierten klaglos, dass deshalb Afghanistan und der Irak dem Erdboden gleich gemacht werden mussten. Da gab es keine großen Diskussionen. Wenn mich der Dieter mit der Nadel pickt, haue ich ja auch dem Udo aufs Maul – ganz logisch, sowas.

Ich denke, das war der Moment, an dem sich die meisten Deutschen von der Realität verabschiedet hatten und sich dachten: ich mach diese Ding mit Garten, Bier und Grillen – und schau mir den Rest nur noch im Fernsehen an, sehe zu, dass ich gut durchs Leben komme und mich niemand nach Mali schicken kann.  Ja – Mali: inzwischen einer der gefährlichsten Einsätze der Bundeswehr im Krieg gegen den Islam (siehe n-tv), einem Krieg, der ja alternativlos ist und – wie ich mich erinnern kann -mindestens 30 Jahre dauern soll.

Haben Sie sich schon mal gefragt, wie dieser Krieg der USA gegen den Islam enden soll, jener großartige, weltumspannende „Kampf der Kulturen“, der ins Leben gerufen wurde, kurz nachdem die Sowjetunion den alten Kampf der Kulturen aufgegeben hatte? Wenn man Krieg gegen eine Religion führt: wie endet der dann zwangsläufig? Könnte es sein, dass da die weltweite Vernichtung jedes muslimischen Menschen unausweichlich ist? Oder zumindest ihre drastische zahlenmäßige Reduzierung? Und wenn nicht: was soll dann dieser Krieg? Und warum sind die Saudis so heilig, dass die sogar in Boschaften Menschen bei lebendigen Leibe schlachten können, ohne dafür belangt zu werden?

So viele Fragen – die sich leichter beantworten lassen, wenn wir unser Weltbild ändern. Es mehr der Realität anpassen.

So viele haben Angst vor der „Eine-Welt-Regierung“, der „NWO“ – dabei ist sie schon längst da. Nicht im Gewande der UN – jenem bürokratischem Überbleibsel der friedenserhaltenden Bestrebungen der Völker, die wir nach jedem Weltkrieg erleben – sondern als Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Regierung des Molochs ist schon heute die Weltregierung – und führt sich auch so auf. Und sie können sich das auch erlauben: sie haben von den Wikingern gelernt – man kann auch ein Imperium errichten, ohne überall Besatzungstruppen zu hinterlassen. Es reicht, wenn die Völker zahlen. Das muss auch nicht direkt als Tributabgabe erfolgen, die Kanzlerin Merkel jedes Jahr in Gold persönlich dem Präsidenten übergibt – es reicht ja, wenn wir den Dollar als echte Währung akzeptieren und unsere Firmenanteile den Investmentfonds verkaufen – dann muss nur noch jeder Deutsche doppelt so schnell rennen wie zuvor, damit der Herr Merz Erfolgsmeldungen an die Herren der Welt schicken kann – und natürlich Bargeld in Massen.

Natürlich spielt die nukleare Übermacht der USA auch eine Rolle bei der Disziplinierung der Regierungen: letztlich wird auch ein Bündnis aller Völker der Erde (also: die UN) gegen den Moloch nicht ankommen können – seine Macht ließe sich nur brechen, wenn man die totale Vernichtung der Welt in Kauf nimmt. Und man weiß genau: die Cowboys schrecken davor nicht zurück, die sind so irre, die freuen sich, wenn´s knallt.

Es läßt sich ja auch bequem herrschen, ohne Besatzungstruppen zurück zu lassen. Einfach eine Atlantikbrücke bilden, ein paar Kollaborateure mit guten Geschäften locken (um mal ein andere Wort für Korruption zu nennen) – und schon läufts im Lande. Ist auch völlig unwichtig, was die Leute hier so denken und reden, die können vor Ort ja machen was sie wollen, die können auch eine starke Konkurrenz zur US-Industrie aufbauen – über die Firmenbeteiligungen fließt das Geld doch sowieso zurück. Schauen Sie sich mal an, wo Black Rock überall vertreten ist (siehe Welt): überall. Und während die deutschen Christ- und Sozialdemokraten aussuchen dürfen, wer für kurze Zeit den Bundeskanzler darstellt, sorgen beide dafür, dass Deutschland weiterhin – wie dutzende andere Länder auch – ihre Tributzahlungen an den Moloch leisten … jetzt auch mit Menschenleben. Dafür darf das Parlament auch die Diäten erhöhen, dafür dürfen deutsche Top-Manager auch Rekordboni erhalten, dafür dürfen sogar Kirchenfürsten ihre Einkünfte aufstocken: viele dürfen an dem US-Imperium verdienen.

In den USA selbst spricht man übrigens offener über dieses Imperium. Erst letztens hörte ich einen bekannteren General, der ganz offen über einen Putsch gesprochen hat, der das Imperium deutlich nach vorne trieb: Rumsfeld und Wolfowitz wurden da genannt. Wäre auch nicht der einzige, der offen über das Imperium spricht: die konservative „Welt“ benannte das vor Jahren ganz offen (siehe Welt) – nur: niemand nimmt das ernst. Das darf mal gesagt werden – aber jede Bewegung zur Beendigung des Imperiums ist strikt untersagt. Und wenn mal einer richtig aufmukt: eine leichte Änderung des „Ratings“ an den Märkten – und wir können unsere Renten nicht mehr zahlen. Hat ja schon viele Länder getroffen. Wir sind da völlig in der Hand der Finanzmärkte – die nichts anderes sind als einer der vielen harten Arme des Krakenimperiums. Und wo das nicht hilft: kommen Drohnen.

Die Saudis – sind nun treue Vasallen des Imperiums. Und darum heilig. Sie sind Milliardäre – also nach evangelikaler Lesart von Gott besonders gesegnete Menschen – da reich. Während unsere Hartz IV-Empfänger persönliche Feinde des Imperiums sind und darum massiv zu verachten: sie nehmen den Herren der Welt den Tribut weg und beanspruchen ihn für sich selbst, anstatt doppelt zu schnell zu rennen und in seiner Freizeit noch mehr Training zu machen, um bald dreimal so schnell für die Rendite des Imperators zu rennen. Das ist ja auch Sinn der Privatisierung der ganzen Staatsunternehmen: auf den Markt geworfen, damit sich das Imperium mit seinen frisch gedruckten (und deshalb im Prinzip schon völlig wertlosen Dollars) echte Werte in Deutschland kaufen und daran fürstlich verdienen kann. Und außerdem halten die Saudis das Feindbild lebendig und helfen so, den Krieg – an dem alle fürchterlich gut verdienen – lebendig zu halten, erbringen also unverzichtbare Dienstleistungen … da können wir Deutschen nicht mithalten.

So einfach – ist die Welt erklärt. Das Imperium – wie alle Imperien – verschiebt auch gerne Völkermassen. Gerade dieses Imperium – regiert von 200 reichen Familien – hat gelernt, wie gut es sich über Menschen herrschen läßt, wenn die verschiedenen Kulturen angehören: da spricht es sich nicht so leicht mit gleicher Sprache, da kann man bequem Iren gegen Italiener hetzen, damit der feine weiße Brite weiter Bürgermeister bleibt. Und außerdem macht es sicher Sinn, dass die kriegsmüden Deutschen mal am eigenen Leib erfahren, wir gefährlich der islamistische Terrorist ist, wie rückständig sein Frauenbild, wie mitttelalterlich sein Weltbild: die nennen ja sogar die USA den großen Satan … das geht ja gar nicht. Allerdings – ist das dann irgendwie kein Antiamerikanismus.

 



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