Bild: pixabay.com/CCO
Haben Sie nicht auch als Kind oder Jugendliche-r Schiffe versenkt. (Siehe:wikipedia). Ich auch, ich habe dieses Spiel geliebt. Ich habe damals auch gerne Schach gespielt und hatte damit durchaus Erfolg, bis mir der Gedanke, immer nur den Gegner Schach Matt zu setzen, so widerlich war, dass ich aufgehört hatte, das Spiel zu spielen. Man kann dabei überhaupt nicht lachen, es ist todernst.
Was machen Sie, wenn Sie gerade am Thron sitzen und jemand den Thron auch braucht? Sie haben vielleicht eine ganze Bibliothek dort aufgebaut, lesen gerade ein schönes Buch, und jemand anderer möchte Ihren Platz dort einnehmen? Deshalb werden Sie verstehen, dass es nicht angenehm ist, wenn man vom Thron verdrängt wird? Stellen Sie sich vor Sie sitzen seit 2014 am Thron, und jemand möchte Sie von dort verdrängen.
Sie werden sicher in vielen Medien informiert, dass der berühmte Schokoladenkönig Poroschenko jetzt das Kriegsrecht in der Ukraine ausgerufen hat. Ja übrigens Schokolade: Dieser Stoff verlängert die Sitzdauer am Thron deutlich und auch deshalb ist es nur verständlich, dass einem da etwas einfallen muss, um am Thron bleiben zu können.
Ja sogar die Deutschen Wirtschaftsnachrichten berichten, dass nächstes Jahr vielleicht wieder die Gasprinzessin in der Ukraine am Thron sitzen wird. (Quelle: deutsche-wirtschafts-nachrichten.de). Ja jetzt einmal ganz im Ernst: Wer ist Ihnen am Thron lieber, wenn Sie direkt darnach kommen, jemand der viel Gasbildung hat, oder jemand der eben nur länger am Thron sitzt?
Jedenfalls, wenn man so bald vom Thron verdrängt werden könnte, da kann einem schon etwas einfallen? Wenn Ihnen langweilig ist, schon lange nichts mehr Aufregendes passiert ist, so würden Sie vielleicht auch Schiffe versenken spielen? Deshalb waren auch auf den beschlagnahmten Schiffen Beamte des urkainischen Geheimdienstes. (Quelle: ukrinform.de).
Natürlich ist das in der Politik deutlich ernster: Also drei ukrainische Schiffe hielten sich am Sonntag nicht an die Sperrung der Meeresstraße von Kertsch durch Russland.
Es gab Verletzte und die drei Schiffe wurden dann in den Hafen von Kertsch auf der Krim, von Russischen Schiffen aufgebracht. Für den Ukrainischen Nationalstolz ja durchaus ein schwieriges, sehr provozierendes Thema. Ein Vorfall aber, der genauso lösbar wäre, wie wenn ein Russisches Flugzeug von der Türkei abgeschossen wurde, oder ähnliches.
Aber es geht ja da wieder um die Krim, die schon 1994 los von der damals von der Sowjetunion unabhängig gewordenen Ukraine wollte. Juri Meschkow wurde damals zum Präsidenten der Krim gewählt. (Quelle z.B.: http://www.fort-fribe.ch/resources/STAMM/2014-06-Ukraine.pdf). Damals wurden die Wahlen auf der Krim vom Präsidenten der Ukraine Kraftschuk als illegal erklärt. 1994 war übrigens Boris Jelzin, der Gute, der den Wodka so liebte, und auch vom Westen geliebt wurde, der Präsident Russlands. Jener Boris Jelzin, unter dem die vom Harvard Reformer Jeffrey Sachs geleitete Schocktherapie Gaidars, die Russische Bevölkerung an den Rande des Abgrunds brachte. Jeffrey Sachs im profil.at :Was Russland betrifft, war die Sichtweise im Westen damals sehr zynisch. In der US-Regierung meinte man, die Korruption sei gut, solange sie unserer Seite diente – also dem damaligen Präsidenten Boris Jelzin half, an der Macht zu bleiben. Diese Haltung schwächte die Reformkräfte innerhalb Russlands. Und wieder Sachs: In Russland hatten die geopolitischen Interessen der USA zerstörerische Folgen. Amerika und die ganze westliche Welt sind nicht konstruktiv mit Russland verfahren. Heute, 25 Jahre später, zahlen wir den Preis dafür. Eine Frage an den Reformer wäre, wie er glauben konnte, dass eine von den leitenden Strukturen auf Staatshörigkeit dressierte Bevölkerung, nach siebzig Jahren plötzlich zu aktiven unabhängigen für Wirtschaft fähigen Menschen werden hätte können? Vor allem wenn die Gesetze zum Wirtschaften nicht als erste geändert wurden. Das hatte nur zum Schock führen können. Die Aktiven und die die von den Radikalreformen profitierten, waren in den 90er Jahren die sowjetischen Apparatschiks und die sind als Kapitalisten umgewendet, bis heute noch mit einer Mischung poststalinistischer und raubtierkapitalistischer Gedanken in Kiew und etwas gezähmt in Russland aktiv. Manche sind aber auch ausgewandert und treiben ihr Spiel in Europa und auch transatlantisch.
Im Westen wird das 2014 durchgeführte Referendum, für eine Loslösung der Krim von der Ukraine, als völkerrechtswidrig gesehen. Im Osten sieht man das als Selbstbestimmungsrecht der Völker. Also eine schwierige Situation, die jemandem der gerne am Thron sitzt, gerade recht kommt. Wenn das Kriegsrecht verhängt wird, dann gibt es keine Versammlungsfreiheit und damit könnten die Wahlen verschoben werden? (Zunächst wollte er 60 Tage Kriegsrecht, was die Präsidentenwahl deutlich verschoben hätte. Quelle: z.B.: krone.at, welt.de). In der WELT steht das so drinnen: Zuvor war in einem Erlass der Kriegszustand für 60 Tage verkündet worden, der rückwirkend seit Montagnachmittag gelten sollte. Dann wurden die 60 Tage vom Parlament auf 30 Tage verkürzt und gelten nur in 10 Oblasts-Verwaltungseinheiten. Die Salzburger Nachrichten beschreiben den Konflikt etwas objektiver: Das Asowsche Meer nordöstlich der Halbinsel Krim entwickelt sich seit Monaten zu einem weiteren Schauplatz des Konflikts der Nachbarländer. Das Verhältnis ist wegen der 2014 von Russland annektierten Krim und der Ostukraine, wo Moskau aus westlicher Sicht die prorussischen Separatisten militärisch unterstützt, zerrüttet. Kiew hatte angekündigt, die Präsenz der Marine im Asowschen Meer zu erhöhen. In den vergangenen Monaten hatten beide Seiten Fischkutter in dem Meer festgesetzt und beschlagnahmt. Am Sonntag soll Moskau auch zwei Kampfhubschrauber dort eingesetzt haben. Die Agentur Interfax berichtete, es sollten russische Kampfflugzeuge auf der Krim stationiert werden. Auf Bildern war zu sehen, dass ein großes Frachtschiff direkt unter der Brücke zur Halbinsel quer im Wasser stand und so die Durchfahrt blockierte.
Quelle: https://www.sn.at/politik/Weltpolitik/krim-konflikt-zwischen-moskau-und-kiew-spitzt-sich-zu-61444180 © Salzburger Nachrichten VerlagsgesmbH & Co KG 2018
Auch die TAZ berichtet darüber: TAZ :Und doch könnte Präsident Petro Poroschenko tatsächlich von der aktuellen Lage profitieren. Denn nun wird im Land über das Kriegsrecht und die Gefahr eines russischen Angriffs geredet, die Poroschenko heraufbeschwört. Nicht mehr jedoch zum Beispiel über die massenhaften Angriffe auf Aktivisten, die sich gegen Korruption oder für die Rechte von LGBTI* einsetzen. Es gibt zehn unaufgeklärte Morde und weder die Polizei noch der Geheimdienst SBU sind bisher erfolgreich darin, die Verantwortlichen zu finden. Ebenso behindern der Präsident und seine Verbündeten im Parlament die Schaffung eines effektiven Antikorruptionsgerichts und anderer Behörden, die gegen Vetternwirtschaft kämpfen. Auch darüber spricht gerade niemand mehr.
Vor allem sind die Oblaste in denen das Kriegsrecht herrscht, Regionen, wie Odessa, die auch nicht sehr begeistert von der Kiewer Regierung sind, und die vielleicht offener für russische Informationspropaganda sind. Als eine Reihe von Fliegen auf einen Schlag.
Denn der Schokoladenkönig möchte ja einerseits gerne weiter so viel Schokolade verkaufen, und andererseits hilft es der Waffenindustrie ja durchaus, wenn wieder ordentlich Waffen produziert und gekauft werden können. Also ist der Konflikt ja durchaus wirtschaftsfördernd? Für Europa keinesfalls. (Qelle: ntv). Für Uncle Sam schon. (Quelle: infosperber). Infosperber: „Die USA haben Europas Wirtschaft im Würgegriff“: In einem Leitartikel vom 17. Mai ruft die «New York Times» Europa auf, sich gegen das Tyrannisieren («bullying») der USA mit vereinten Kräften zu wehren. Die Folgen von Konflikten, welche die USA mit verursacht haben, bekämen die Europäer mit Flüchtlingen, Migranten, Terrorismus, Islamphobie und Rechtspopulismus zu spüren. Europa zwischen Wirtschaftskrieg mit Uncle Sam und Russlandsanktionen?
Aber warum lässt Russland sich diesmal provozieren? Ist Putin, der auch in großen Schokoladefabriken in Russland produzierende Poroschenko angenehmer und berechenbarer, als Timoschenko? Wäre es da nicht eben sinnvoll sich auf ein Kriegsrecht einzulassen, mit Wahlverschiebung, wo Poroschenko als regierender Präsident durchaus wirkungsvoll in Szene setzen kann und dann nach und nach die schwer vernachlässigte Bevölkerung doch wieder ihn wählt?
Timoschenko gilt als sehr sprunghaft und populistisch. Die großen Pipelines Russland werden mittelfristig umgeleitet, das wird die Gasprinzessin ja durchaus nicht angenehm sein?
Der Schokokönig ist doch wirklich durchaus sympathisch, doch scheint die Ukraine leider die Spielregeln des Hedgefondskönigs übernommen zu haben? (Quelle:kyivpost.com, nachrichtenspiegel.de, sueddeutsche.de und cnn.com wo George S. meint: Well, I set up a foundation in Ukraine before Ukraine became independent of Russia. And the foundation has been functioning ever since and played an important part in events now). Was würde übrigens Karl Marx zu den Aktivitäten des Hedgefonds König sagen? Ja was hat er denn in seinem Buch das Kapital gesagt? Ich habe vor Jahrzehnten die ersten Seiten dieses Buches gelesen und vor allem wenn wir die Roboterisierung der von Silikon Valley geplanten künstlichen Intelligenz da genau betrachten, so ist die Kritik von Karl Marx so aktuell wie noch nie. Vor allem wenn wir die Informationen des Whistleblowers Ronald Bernard über die Banker dazu nehmen. (Quelle: youtu.be.) Diese Banker spielen vielleicht auch die zentrale Rolle bei der Konfrontation zwischen West und Ost und deshalb kann dieser Konflikt, so Ronald Bernard durchaus auch in einen Atomkrieg ausarten!
Sehr interessant zu Russland, die ehemalige Moskau Korrespondentin Prof.Dr. Gabriele Krone-Schmalz:http://www.krone-schmalz.de/
Wie lange muss man spielen, bis das Pulverfass endlich explodiert?
Es gibt da durchaus schönere Spiele, als Schiffe versenken zu spielen. Es gibt auch andere gemeinsame wunderschöne Tätigkeiten. Wie wäre es gemeinsam Musik zu machen? Wie wäre es an Stelle Schiffe versenken zu spielen, Brücken über tiefe Gräben zu bauen? Völker wieder zu versöhnen, an Stelle zu spalten? Völker mit viel gemeinsamer Geschichte wieder einander näher zu bringen? Wir können Russland und auch viele Probleme der Ukrainischen Bevölkerung verstehen und sowohl im klaren Gedanken aber auch vielleicht bei Reisen in diese Länder den Frieden aufbauen, den diese Länder für ihre Sicherheit und für ihren wirtschaftlichen Erfolg brauchen? Eine Lösung der Spannung zwischen Ukraine und Russland wäre relativ einfach: Eine blockfreie Ukraine, deren Grenzen aber vom Westen garantiert werden.