Und doch könnte Präsident Petro Poroschenko tatsächlich von der aktuellen Lage profitieren. Denn nun wird im Land über das Kriegsrecht und die Gefahr eines russischen Angriffs geredet, die Poroschenko heraufbeschwört. Nicht mehr jedoch zum Beispiel über die massenhaften Angriffe auf Aktivisten, die sich gegen Korruption oder für die Rechte von LGBTI* einsetzen. Es gibt zehn unaufgeklärte Morde und weder die Polizei noch der Geheimdienst SBU sind bisher erfolgreich darin, die Verantwortlichen zu finden. Ebenso behindern der Präsident und seine Verbündeten im Parlament die Schaffung eines effektiven Antikorruptionsgerichts und anderer Behörden, die gegen Vetternwirtschaft kämpfen. Auch darüber spricht gerade niemand mehr.