(Anm. d. Red./parkwaechter:) Schlechte Ernährung ist wohl ein gewichtiger Grund, warum sich heute viele Menschen in einem dermaßen antriebsschwachen, passiven Zustand befinden. Um auf diesem Gebiet des Lebens zum Nachdenken anzuregen, begrüßen wir eine Diskussion und veröffentlichen auch kontroverse Ansichten, denen wir uns nicht vollumfänglich anschließen können. Eine Diskussion bzw. ein Aufbrechen der herrschenden Dogmen auf dem Gebiet der Ernährung erscheint insbesondere deshalb vonnöten, als dieses – äußerst umsatzträchtige – Themenfeld heute in ähnlich „alternativloser“ Weise von „Experten“ der herrschenden Lehre dominiert wird wie geopolitische und wirtschaftliche Themen. Gerade durch eine gesündere Ernährung ließen sich nicht nur viele Zivilisationskrankheiten weitgehend vermeiden, auch die psychische Befindlichkeit kann sich schnell aufhellen und damit mehr Aktivkraft zur Auseinandersetzung mit der sozioökonomisch-politischen Realität und ihren manipulativen Techniken des „manufacturing consent“ freisetzen. Insofern könnte ein Ändern der Ernährungsgewohnheiten auch die substanzielle Basis geben, um die heute vorherrschende Apathie zu überwinden und wieder zu einem angemessenen Selbstbewusstsein und Handeln zu kommen.
Wir danken daher dem Autor des nachfolgenden Artikels für seine Denkanstöße und Hinweise auf alternative Sichtweisen. Da der „Beirat“ des Nachrichtenspiegel auch ärztliche Kompetenz sowie Personen umfasst, die ebenfalls eine jahrzehntelange Erfahrung mit bewusster Ernährung haben, sehen wir uns jedoch verpflichtet, auf die Eigenverantwortlichkeit des Lesers im Umgang mit den ggst. Empfehlungen hinzuweisen. Maßnahmen, die schon nach kurzer Zeit unzweifelhaft gesundheitlich positive Effekte bewirken, können bei einseitiger Handhabung auch zu einem langfristigen Ungleichgewicht und wiederum zu pathologischen Tendenzen führen. Da in unserer zu Extremen neigenden Zeit auch der Umgang mit Ernährung und mit Nahrungsergänzungsmitteln oftmals in unverhältnismäßiger Weise praktiziert wird (und Links gerne zu Hypes werden), sehen wir uns insbesondere zu folgenden Hinweisen verpflichtet:
ad 1.) Rohkost
Rohkost besitzt ohne Zweifel einen außerordentlich vitalisierenden Effekt und kann insofern für unsere eher träge Stoffwechsellage sehr heilsam sein. In Form einer gezielten Diät oder auch als regelmäßige Beigabe zu den Mahlzeiten kann Rohkost daher einen wertvollen Beitrag zum Gesundwerden und -bleiben leisten. Insb. auch bei Gelenksbeschwerden zeigen sich bei Patienten oft erstaunliche Verbesserungen. Im Allgemeinen fühlt man sich leichter und es nimmt die vitale Expansionskraft zu. Wie bei allen Dingen im Leben kann man jedoch selbst förderliche Dinge einseitig verstehen, sodass sie sich dann wieder kritisch auswirken. Aristoteles hat daher die Tugend als das Maß der Mitte zwischen zwei Polaritäten definiert (also nicht eine bloße Dualität zwischen Gutem und Schlechtem). Er gibt dabei z.B. das Beispiel von Geiz: Man könnte zunächst meinen, es wäre für einen geizigen Menschen unbedingt gut, wenn er nun die Großzügigkeit pflegt. Was passiert aber, wenn er diese Großzügigkeit übertreibt? – Er wird verschwenderisch! Oder ein feiger Mensch, der Mut kultiviert. Was passiert, wenn er den Mut überspannt? – Er wird halsbrecherisch! So gilt es mE. auch hinsichtlich Rohkost eine gesunde Position der Mitte zu finden, wenn man nicht in Einseitigkeiten landen will. Man könnte sagen, dass Rohkost eine Herausforderung und damit eine Zunahme elementarer Willenskraft bewirkt – man muss sich dabei ja im wörtlichen Sinne „durchbeißen“. Im Vergleich zu gekochter Nahrung wird an unsere Verdauung dabei eine wesentlich höhere Anforderung gestellt, sie trainiert sich also quasi daran, diese elementare Naturnahrung aufzuschließen und auf ein für den Körper verwertbares Niveau zu bringen (was durch die Wärme beim Kochprozess der Verdauung zum Teil abgenommen wird). Die positiven Effekte dieser Anforderung sind unbestritten. Auf der anderen Seite fördert gekochtes Essen eher das Denk- und Empfindungsvermögen, also mehr die innerliche Seite des Menschen – eine Seite, die heute ebenfalls stark geschwächt wird (und die man aus der Sicht eines Nachdenkmagazins beim Leser nicht noch mehr reduzieren sollte). Würde man nur gekochtes Essen zu sich nehmen, dann würde die Verdauung zu träge werden, mit den bekannten Folgen von Übersäuerung etc. Würde man jedoch nur Rohkost zu sich nehmen, dann eignete man sich damit im Übermaß eine der Natur entlehnte vitale Kraft an, die ebenfalls nicht dem Maß der Dinge entspricht und zu Einseitigkeiten des inneren Befindens führen kann. Auch wird dem Organismus durch reine Rohkost auf Dauer zu viel Wärme entzogen (die er zur Bewältigung der unaufgeschlossenen Rohkost aufwenden muss), was den primär gesundheitsfördernden Effekt der Rohkost dann wieder zum Kippen bringen kann.
ad 2.) Fleischkost / Vegane Ernährung
Ein sehr kontroversielles Thema, zu dem es viel zu sagen gäbe. Hier nur in Kürze: Zweifellos wäre eine Reduktion der Fleischkost für die Mehrzahl der Menschen und auch für unseren Ökohaushalt eine Wohltat. Dass die Bedingungen der Massentierhaltung indiskutabel sind und mit unsagbarer Qual einhergehen, dürfte wohl jedem bekannt sein. Man muss jedoch anmerken, dass es auch Menschen mit dermaßen geschwächtem Organismus gibt, der mit rein vegetarischer oder gar veganer Kost nicht gut zurecht kommen würde, da er schnell aufschließbare Energie von Fleischgerichten oder zumindest von proteinreicher Nahrung aus Eiern, Milchprodukten oder Hülsenfrüchten (Bohnen, Linsen etc.) benötigt. Umgekehrt gibt es auch Menschen, die Fleischkonsum direkt krank macht. Die Fleischindustrie hört es nicht gerne, aber es gibt Fälle, wo Menschen, die eine natürliche Abneigung gegen Fleisch gehabt haben, aufgrund „wissenschaftlicher“ Empfehlungen zum Fleischgenuss genötigt wurden und daraufhin umgehend erkrankt sind.
ad 3.) Vitamin D
Wir haben es in den Themengebieten Medizin und Chemie heute mit der paradoxen Situation zu tun, dass sich vieles, was als besonders gut propagiert wird, wenn man die Hintergründe recherchiert, in Konsequenz, insbesondere bei langfristiger Anwendung, als sehr abträglich herausstellen kann – und auch umgekehrt. Die (kurz- oder mittelfristigen) positiven Aspekte diverser Maßnahmen mögen dabei nicht einmal von der Hand zu weisen sein und sind „wissenschaftlich“ untermauert. So erleben wir derzeit auch hinsichtlich Nahrungsergänzungsmittel, Impfungen, Hormontherapien, Cholesterin, Blutdruck, LED-/Energiesparlampenlicht, Sonnencremes mit Faktor 40 und eben auch Vitamin D eine überwältigende Flut an Empfehlungen von Seiten der Wissenschaft und der Pharmaindustrie.
Was die Ursache für den heute weit verbreiteten Vitamin D-Mangel bzw. für eine offensichtlich mangelhafte Verwertung von Sonnenlicht ist, wäre unbedingt diskussionswürdig. Die Substitution durch künstliche Vitamingaben erscheint dabei als naheliegend. Soweit ich von Ärzten, die sich etwas intensiver mit dem Thema Vitamin D befasst haben, erfahren habe, sind die langfristigen Folgen von künstlichen Vitamin D-Gaben jedoch hochproblematisch. Dies insbesondere, wenn man weiß, dass „Vitamin D“ gar kein Vitamin, sondern eigentlich ein Hormon ist. Dass die Gabe synthetischer Hormone im Organismus zu unabsehbaren Nebenwirkungen führen kann, ist bekannt (Hormone sind immer so etwas wie Schlüsselsubstanzen, d.h. sie sperren etwas auf oder zu, regeln damit den Haushalt aller anderen Vorgänge im Körper, bringen oft also eine massive Interventionen in die an sich weisheitsvoll abstimmten Vorgänge im biochemisch-elektrischen Haushalt unseres Organismus). Von den lange Zeit zum Standard erhobenen und immer noch praktizierten Östrogengaben für Frauen im Wechselalter weiß z.B. man inzwischen, dass sie die Neigung zu Brustkrebs fördern können. Die Wirkung von Vitamin D ist eine äußerst komplexe. Insbesondere in Kombination mit den heute obligatorischen Calcium-Gaben wirkt sie sich nach vertraulicher Auskunft befreundeter Ärzte jedoch langfristig verheerend aus und fördert regelrecht die Tendenz zu Arteriosklerose und Verhärtungen. Aus biochemischer Sicht zwingen künstliche Vitamin D-Gaben unsere Verdauung zu einer erhöhten Calcium-Aufnahme. Es wird also viel mehr Calcium eingelagert, als dem individuellen Maß entspricht – wiederum mit langfristig nachteiligen Wirkungen für Gefäßwandungen etc. Aus der Medizingeschichte ist bekannt, was mit Kindern geschehen ist, denen man früher hochdosierte Vitamin D-Gaben verabreicht hat: Sie sind an verhärteten Gefäßwandungen gestorben.
Der aufmerksame Beobachter kann des Weiteren feststellen, wie künstliche Vitamin D-Gaben nicht nur mit Gefäßverhärtungen, sondern vielfach auch eine innere Verhärtung bzw. eine Verengung des menschlichen Horizontes und Verarmung des Innenlebens einhergehen können (aus der Sicht eines Nachdenkmagazins ebenfalls wenig wünschenswert). Wer die Möglichkeit dazu hat, mag anstatt künstlicher Vitamin D-Gaben daher auch an regelmäßige Sonnenbäder mit aufgestrickten Ärmeln und wenn möglich freiem Bauch und Beinen denken – hebt im Übrigen die Stimmungslage ungemein, selbst wenn man das nur für wenige Minuten praktizieren kann! Dann wird das im Blut zirkulierende Provitamin D zu vollkommen unbedenklichem – körpereigenem – Vitamin D umgewandelt und im Organismus eingelagert – quasi als gespeicherte Sonnen-/Lichtwirkung.
ad 4.) Milch
Milchprodukte führen heute bei vielen Menschen zu Unverträglichkeiten und stehen in Verdacht der Beteiligung bei chronischen Krankheiten. Bemerkenswert ist dennoch, dass selbst schwere Milchallergiker mitunter kein Problem mit Milch haben, die aus guter biologischer Freilandhaltung stammt. Die Unverträglichkeit von Milch mag daher weniger im Produkt Milch selbst wurzeln, sondern vielmehr in der Art der Haltung und ihrer Verarbeitung. Jeder, der schon einmal den gnadenlosen Mastbetrieb zur industriellen Milchkuhhaltung besichtigt hat, wird unweigerlich zum Eindruck gelangen, dass aus solchen Anstalten wohl nur schwer ein Produkt kommen kann, das dem Menschen zuträglich ist. Es gibt jedoch auch Alternativen: Schaf- und Ziegenmilch bzw. –käse, auch Kuhmilchprodukte aus artgerechter biologischer Haltung. Hochwertige Milchprodukte können insofern auch eine wertvolle Bereicherung des Speiseplans darstellen.
Selbiges gilt für industriell hergestelltes, mit chemischen Additiven versehenes Brot vs. qualitativ hochwertiges Brot aus biologischem Anbau, idealerweise hefefreies / Sauerteig-Brot, wie es ja mittlerweile auch in gewöhnlichen Bäckereien angeboten wird.
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Unser Autor möge das lange Vorwort entschuldigen, aber Ernährungsratschläge sind nach unserer Einschätzung eben etwas außerordentlich Sensibles und sollten bei all ihrer Nützlichkeit nie pauschal genommen, sondern immer auf die individuelle Konstitution des Menschen abgestimmt werden. Was für den einen Konstitutionstyp zu einer bestimmten Zeit sehr förderlich ist, mag für den anderen durchaus abträglich sein und vice versa. Wie bei allem im Leben sollte man daher auch an Ernährungslehren „cum grano salis“ (lat. „mit einer Prise Salz bzw. Weisheit“) herangehen und empfohlene Maßnahmen vorher selbst durchdenken bzw. während der Anwendung beobachten. Für die nachfolgenden Denkanstöße, die für viele Menschen, die ihre Gesundheit bewahren oder wiedergewinnen wollen, sehr wertvoll sein können, sei dem Autor jedenfalls herzlich gedankt. Jeder einzelne der nachfolgend angesprochenen Punkte wäre wohl eine umfassende Betrachtung in einem eigenen Artikel wert.
Gesundheit und Gesundung durch (richtige) Ernährung … in wenigen Worten
– Der Artikel wurde vom Autor am 26.11.2018 zurückgezogen –
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