Der Zweiteiler befasst sich mit Vergangenheit und Gegenwart der Küstenstaaten am Persischen Golf. In dieser Folge: Die Emirate am Persischen Golf liefern sich einen erbitterten Wettlauf um die regionale Vorherrschaft. Ihre Herrscher beeinflussen weltweit unter anderem Finanzmärkte, den Luftverkehr, den Kunstmarkt und die Welt des Sports. Zwischen Tradition und Moderne, autoritärem Regime und Willen zur Veränderung entwickelten sich die jungen Nationen der Vereinigten Arabischen Emirate und Katar in wenigen Jahrzehnten zu mächtigen Akteuren auf der internationalen Bühne. Die Emirate am Persischen Golf befinden sich an der Schnittstelle von Asien, Afrika und der westlichen Welt und liefern sich einen erbitterten Wettlauf um die regionale Vorherrschaft. Katar, Abu Dhabi, Dubai, Schardscha, Ras al-Chaima und weitere Emirate warten mit Statussymbolen, Großprojekten für Museen und Universitäten, „Zero Carbon“-Modellstädten sowie erstklassigen kulturellen und sportlichen Veranstaltungen auf. Außerdem geben sie sich liberaler als die anderen arabischen Staaten und stellen die Rechte der Frauen in den Vordergrund.Doch wenn Althergebrachtes auf den Wunsch trifft, an der Spitze der technologischen Entwicklung zu stehen, ergibt sich ein Spannungsfeld mit zahlreichen Widersprüchen und Unsicherheiten. Die großen Gegensätze zwingen die Emirate zum Spagat zwischen westlicher und arabischer Welt, und das vor einem – milde ausgedrückt – instabilen geopolitischen Hintergrund: In den letzten 30 Jahren herrschte nicht nur dreimal Krieg am Persischen Golf, sondern in jüngster Zeit steht der Arabische Frühling auch vor den Pforten der Emirate. Zwischen den Bürgern und den Inhabern der Macht liegt ein unüberwindlicher Graben. Und der Wirtschaftsboom stützt sich auf „Gast“-Arbeiter, denen noch nicht einmal grundlegende Rechte zuerkannt werden. Können diese Stadtstaaten der Welt ein anderes Modell bieten als das von kosmopolitischen, aber austauschbaren Durchgangsstädten, die – zu 100 Prozent globalisiert – allein wirtschaftlichen Interessen gehorchen? Können die Menschen in den Golfstaaten diesem Schicksal entkommen und selbst über ihr Leben und ihre Zukunft entscheiden? Dokumentation von Frédéric Compain (Frankreich 2013, 56 Min)