Politik

Eilmeldung: Deutschland im Krieg wie 1942! Hinrichtung von 34000 Staatsfeinden befohlen! Kommunismus siegt!

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Dienstag, 5.Juni, Eifel. Schlimme Überschrift, oder? Sie sind doch sicher gleich herbeigeeilt, um sie zu widerlegen? Aber keine Sorge: hört sich knallig an, ist aber wahr. Damit werden Sie jetzt leben müssen. Vielleicht wissen Sie es ja auch schon – oder spüren so ein gewisses Unbehagen, wenn über Politik gesprochen wird. Ich kenne Menschen, die reden gar nicht mehr über Politik. Aus Prinzip. Äußern das auch offen: „In meinem Haus wird nicht über Politik gesprochen!“. Sind auch noch stolz drauf. Gut – es sind eher reichere Menschen, die so reden. Menschen, mit denen es das Leben gut meinte, Menschen, die das kleine Quentchen Glück, das man für jede Karriere, Beziehung und jeden Erfolg braucht, einfach als selbstverständlich und als „eigene Leistung“ wahrnehmen – oder wahrnehmen müssen, um ihr aufgeblasenes Ego weiter aufpumpen zu können. Dabei braucht man für jedes Vorstellungsgespräch einen Hauch von Glück … und Beziehungen. 30 Prozent aller Jobs in Deutschland werden durch Beziehungen erlangt, 70 Prozent der Fühungspositionen werden durch Beziehungen besetzt (siehe Karrierebibel).  Klar, dass da nicht von Politik gesprochen wird, denn Politik – nun ja – wird in der Regel angerufen wenn es um Gerechtigkeit geht. Sonst reichen ja Befehle.

Deutschland im Krieg. Das merken auch viele, doch tun sie sich mit der Definition schwer. Ich war letztens auf einer Finissage, also auf dem Ende einer Ausstellung. Thema war: „Frieden“. Es gab dort beeindruckende Werke zu sehen, aber das Beeindruckendste war: alle Künstler hatten im ersten Moment Probleme, „Frieden“ zu visualisieren. Das verwundert nur die bildungsfernen Schichten, für Historiker ist das normal: Gesellschaften im Krieg haben es schwer, Frieden zu visualisieren, wenn der Krieg zu lange dauert – so wie damals der dreißigjährige Krieg. Wer zu Beginn dieses Krieges geboren wurde, hatte am Ende des Krieges noch nie „Frieden“ erlebt, für den war es normal, dass fremde Kriegshorden durch die eigenen Ländereien zogen, plünderten, mordeten, vergewaltigten und die Häuser niederbrannten. Dass es jemals anders sein konnte – nun, dass war außerhalb eines jeden Vorstellungsvermögens.

Wir in Deutschland befinden uns nun schon wesentlich länger im Krieg als damals, nur hat der Krieg seine Form geändert. Wir sprechen ja überhaupt nicht mehr von Krieg, wir haben Konflikte, robuste Mandate, Friedenstruppen – so hört sich Krieg viel harmloser an, so kann er sich gut im Alltag verbergen. Trotzdem tobt er unablässig, greift bis tief in unsere persönlichsten Bereiche – wir merken es nur nicht, weil wir unsere kriegerische Wirtschaftsform „Markt“ nennen – und selbst strenge Atheisten faseln mit glühenden Augen und entrücktem Lächeln im Gesicht von der „unsichtbaren Hand des Marktes“ – einem Wesen, das alle anderen aufgeklärten Religionen nur als abscheulichen menschenfressenden Götzen wahrnehmen können, als Manifestation des Bösen. Ein Götze, der vor allem Kinder frisst – wie man unlängst bei einer Untersuchung über Zangsräumungen in den USA festgestellt hat (siehe Süddeutsche).

Unser Krieg – das merken, denke ich, gerade alle – begann 1939 (oder eigentlich schon 1914) und dauert bis heute an. Es ist ein rassistischer Krieg der germanischen Europäer gegen die Völker der Slawen, besonders gegen die von alten Wikingern geführten Russen (ja – daher hat Russland seinen Namen – von den Rus, auch Waräger genannt), die schon früh um Kiew herum ein großes Reich aufbauten, was dem Adel des Westens nicht gefiel. Ja – so haben Sie Geschichte noch nie gesehen, oder? Aber wie erklären Sie sich sonst die Hartnäckigkeit von Polenwitzen in Deutschland? Oder die Tatsache, dass die Russen sich jede Regierungsform geben können, die sie wollen – Zar, Kommunismus, Demokratie – sie bleiben immer die bösen Feinde des Westens, die Antichristen, die Teufel, die verantwortlich sind für alles Übel in der Welt.

Ja – das ist unsere große Ostfront, heute genannt „Der Putin“. Schon die Sprache, in der über ihn berichtet wird, ist archaisch wie in vorrömischen Zeiten: der Putin ist ein mächtiger Dämon, der ganz allein den heiligen Westen bedroht, in dem er nur noch „einen letzten Freund“ hat (siehe Handelsblatt). Und wir nehmen so einen Schwachsinn widerspruchslos hin – weil wir Fussball ernster nehmen als die Realität. Natürlich haben 140 Millionen Russen mehr Freunde in Europa als nur diesen einen – ich selbst kenne da ein paar und finde: es sind ganz feine Menschen, die viele Qualitäten haben, die man für ein friedliches Miteiander braucht. Vor allem kann man mit ihnen saufen bis zum Umfallen …. ohne dass die im letzten Moment ankommen und einem Lehmannpapiere verkaufen wollen. Bei Amerikanern wäre ich mir da nicht so sicher. Gelassen nehmen wir hin, dass die Geheimdienste des heiligen Westens uns mit Falschinformationen gezielt in einer Forcierung des Krieges mit Russland treiben wollen, um diese Untermenschen endlich von der Landkarte zu tilgen und ihre Bodenschätze an uns zu nehmen: ja, das ist unsere persönliche Paranoia – Rassismus finden wir gut, wenn er gegen die Slawen geht. Auch ein Grund, nicht über Politik zu reden: unsere Lügenkomplexe sind inzwischen so verworren und surreal, dass man sie mit logisch denkenden Wesen nicht mehr austauschen kann.

Dann unsere Westfront: „Der Trump“. Erklärt uns jetzt den Handelskrieg. Wie schon so oft. Ja: „freie Marktwirtschaft“ ist halt dann gut, wenn gutes europäisches Geld gegen minderwertige US-Ware getauscht wird und man drüben Milliardär werden kann, läuft der Deal anders herum – ja, dann zeigt der Westen sein wahres Gesicht. Es ist schon nur noch putzig zu nennen, wenn die akademische Elite Deutschlands zu einem eifernden Kreuzzug gegen den in diesen Breiten ziemlich harmlosen Begriff „Neger“ aufbrechen und einen Vernichtungskrieg gegen dieses Wort vom Zaun brechen (hier aber: einen Bürgerkrieg), aber kaum ein Wort finden für die wachsende Rückkehr des Rassismus in den USA (siehe z.B. Standard). Weiße Polizisten erschießen unbewaffnete schwarze Jugendliche jedes Jahr zu hunderten (zu den nicht ganz zu klärenden Zahlen siehe BR) – das ficht uns nicht an. Aber wenn ein Erich Kästner in einem Kinderbuch über Neger schreibt – na, das löst einen gigantischen Sturm der Empörung aus. Niemand interessiert, dass die Rassendiskriminierung in den USA deutlich messbar ist – immer noch (siehe Zeit) aber gehe ich ins Geschäft und frage nach „Negerküssen“ (ist doch eigentlich ein sehr schönes Wort – was voraussetzt, dass jeder Neger küssen darf….was nach ziemlichem Respekt riecht), dann bin ich Volksfeind der Sprachsäuberungskommissare.

Ja – Deutschland, eingekeilt  zwischen Ost und West. Wie 1942, kurz vor Stalingrad. Vielleicht endet dort auch die neue Superarmee von 30000 Mann, die gegen „Putin“ aufgebaut werden soll – während man gleichzeitig versucht, immer mehr Nachbarn Russlands zu Natomitgliedern zu machen … trotz der gerade brenzligen Lage (siehe Heise). Unverantwortliche Politik der Eskalation – aber deshalb redet man ja in feinen Gesellschaften nicht mehr über Politik.

Unsere Freunde im Westen – deren Umgang mit dunkelhäutigen Menschen hier jeden zum AfD-nahen Nazi abstempeln würde, bei „Amerikanern“ aber kommentarlos geduldet wird – will nun auch hier durch eine weitere Offensive für Stimmung sorgen, der neue Botschafter will die konservativen Kräfte in Europa (also: unter anderem die AfD) stärken. Man sollte dem Mann dankbar dafür sein, dass er mal laut über seinen Auftrag gesprochen hat – doch wir reden halt nicht über Politik – und deshalb soll er jetzt gehen. Er jedoch – spricht weiter klar (siehe t-online):

„Auf Twitter wies Grenell später Vorwürfe zurück, er wolle Kandidaten oder Parteien direkt unterstützen. Dies sei „lächerlich“, schrieb er. Es gebe aber ein Erwachen einer stillen Mehrheit – jene, die Eliten und ihre Blase ablehnten. Trump stehe an der Spitze dieser Mehrheit. Nach Informationen des „Spiegels“ empfängt Grenell in einer ungewöhnlichen Geste kommende Woche Österreichs konservativen Kanzler Sebastian Kurz zum Mittagessen.“

Ja – diese Stille Mehrheit heißt hier „AfD“. Und der konservative Kanzler Sebastian Kurz ist der „letzte Freund“ von Wladimir Putin.

Merken Sie, wie sich die Schlinge um Deutschland immer weiter zuzieht? Wie 1942? Wie man – schon wieder – auch innerhalb Deutschlands eine Truppe fördert, die auch hier den amerikanischen Geist („wir sagen nicht „Neger“ – wir erschießen die einfach!“) fördert?

Ebenso wie 1942: noch nie wurden von der Regierung so viele „Fremdarbeiter“ ins Land geholt wie zu dieser Zeit. 13 Millionen „Fremdarbeiter“ waren es während der Nazizeit (siehe Zeit), der echte Nazi hat halt in Wirklichkeit überhaupt kein Problem mit Ausländern – wenn sie nur billig arbeiten. Könnte man erfahren, wenn man über Politik redet. Klar führt man stolz irgendwelche Parolen über Vaterland, Deutschland und den ganzen Rest mit sich herum – aber letztlich dient der Nazi lieber effizient der unsichtbaren Hand des Marktes anstatt dem Überlebenskampf der deutschen Rasse … wie man es eigentlich denken würde.

Ach ja – Nazis. Außer dem Trumputin werden wir auch überall von Nazis bedroht – jedenfalls sagt uns das die Regierung. Sollen wir kurz mal zurückschauen, zu diesen Nazis? Ein kurzer Blick nur? Ach, kommen Sie: wird lehrreich, verspreche ich Ihnen. Lauschen Sie mal:

„Je deutlicher mein Bild von den Gründerfiguren, desto mehr veränderte sich das Thema. Je näher ich ihnen kam, desto tiefer geriet ich in Erklärungsnöte. Nicht die Anfänge der Bundesrepublik rückten näher, sondern die Schatten des „Dritten Reiches“ wurden länger.“

„Es war eine braune Mannschaft, die sich zum Gruppenporträt versammlete, mit einem Worte „Business-Globkes“ (so genannt nach Konrad Adenauers berüchtigtem Staatssekretär Hans Globke, dem Mitverfasser der Nürnberger Rassengesetze)“

„Warum wirken sie heute noch so verstörend? Es fängt schon damit an, daß der Zusammenbruch 1945 offensichtlich „keine Kerbe in ihrer Zeitachse hinterließ„, wie ein alter Thyssenmanager mir sagte“ (aus: Nina Grunenberg, Die Wundertäter, Netzwerke der deutschen Wirtschaft 1942-1966, Siedlerverlag 2006, Seite 264-265).

Ja – Hitlers Ziehkinder waren die Urväter des deutschen Wirtschaftswunders – und dank der Vergabekriterien von Führungsposten (siehe oben) ist davon auszugehen, dass der Geist des Führers noch tief in „der Wirtschaft“ verwurzelt ist. Sie reagieren auf jeden Fall wie 1942, wenn es um Arbeitsverweigerer geht. Ja – Hartz IV wurde nicht umsonst in Deutschland geboren – und ist ein weiterer Zug des Ungeistes, getragen durch „die Wirtschaft“ (ein absolutes Unwort – es sei denn, es bezeichnet die gemeinsame nationalsozialistische angehauchte Grundstimmung westlicher Wirtschaftsführer), schauen wir mal, wie 1936 über die „Asozialen“ geschrieben wurde (siehe Deutschlandfunk):

„Der Bewahrte ist nach seinen Kräften zu nützlicher Arbeit anzuhalten und nach Möglichkeit zur zuchtvollen Einordnung in die Volksgemeinschaft zu erziehen.“

Das war „Fördern und Fordern“ 1936. Und bei Widerstand – wird halt das Leben beendet.

34 000 Todesurteile hat die Verwaltung Deutschlands 2017 gegen „Asoziale“ verhängt – allerdings werden sie noch sparsamer ausgeführt als im Dritten Reich, wie sind halt kostenbewusst. Wir halten die „Asozialen“ nicht mehr in Lagern, wir lassen sie frei laufen (allerdings dürfen sie die Stadt nicht ohne Genehmigung der Aufsichtsbehörde verlassen) streichen ihnen aber alles Lebensnotwendige. Ist ein wenig wie im Mittelalter, wo man die Menschen einfach in einer Zelle hat verrotten lassen – nur günstiger, man spart die Kosten für die Zelle – eine Folge einer völlig privatisierten Welt, wo jeder Apfel, jede Beere und jede Kartoffel einen „Besitzer“ hat, der über ihre Nutzung verfügen kann. Ja: 34000 Menschen wurden in Deutschland 2017 von „Jobcentern“ totalsanktioniert (siehe Zeit) – und so in eine Welt ohne Nahrung, ohne Obdach, ohne Kleidung und ohne Heizung verstoßen, ähnlich den „Vogelfreien“ im Mittelalter. Gäbe es nicht Freunde und Verwandte … diese Menschen würden elendig krepieren. Manche tun es ja auch. Dass wir noch keine Leichenberge auf den Straßen haben, liegt nur am mildtätigen Mitbürger – das sollte uns klar sein. Wären die so drauf wie unsere Lumpenelite: wir hätten Leichenberge in Deutschland, 34000 Tote im Jahr – von der Regierung zum Ableben verdammt.

Und so sieht Alltag im Krieg eben aus. Wehrdienstverweigerer werden vernichtet. Alle arbeiten für den Endsieg.

Und wie 1942 schwächelt unser italienischer Verbündeter, der sich gerade frecherweisse erlaubte, eine Regierung ohne Segen der deutschen Wirtschaft wählen. Das … geht gar nicht. Europa hat unter der Führung Deutschlands stramm hinter der bleiernen Kanzlerin zu stehen – sonst werden die Folgen unangenehm.

Und wie wir so 2018 das Jahr 1942 wiederholen (übrigens mit einer ähnlich hohen Staatsverschuldung, wie ich hörte), übersehen wir ganz das Neue: den unaufhaltsamen Sieg des kommunistischen China, das langsam aber sicher Kernzentren der deutschen Wirtschaft aufkauft – jedes Jahr ein wenig mehr, vor allem die „hidden champions“ (siehe BR) oder den Marktriesen Daimler (siehe Süddeutsche). Aktuell ist es der Internetriese Alibaba, der von sich Reden macht (siehe t3n).

Hierzulande – immer noch streng nach dem antikommunistischem Geist der NSDAP – gilt „Kommunismus“ immer noch als Fehler der Weltgeschichte, eine Gesellschaftsform, die wirtschaftlich gar nicht funktioniert.

Scheinbar hat China einen Weg gefunden, der effektiver ist als der „real existierende Sozialismus“ der DDR.

Aber diskutieren Sie das mal in der Öffentlichkeit – den Sieg des Kommunismus. Er gewinnt zwar gerade den Kampf der Systeme … aber in streng braunen Ländern darf darüber nicht gesprochen werden – weil nicht sein kann, was nicht sein darf.



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