Politik

Lügen im Dieselkrieg in Deutschland – made in USA … und die neue Käuflichkeit von Luft

Von hier aus gelangen Sie auf die Autorenseite von und koennen alle kommenen Artikel mit "Link speichern unter" abonieren.

Dienstag, 13.3.2018. Eifel. Fußball und Schach – das ist im Prinzip die kleine Formel, auf die man die Wirren der Neuzeit reduzieren kann. Der Pöbel wird für Fußball begeistert, die Elite spielt Schach. Ja – ich spreche hier absichtlich von „Pöbel“ – denn das ist es, was Sie für die Elite sind. Glauben Sie etwa, die Industrie finanziert diese Leibesübungen umsonst mit irrsinnigen Beträgen – mit jährlich über 100 Millionen Euro (siehe ran)? Wenn Sie mal die Gelegenheit hatten, in Konzernen die Gedankenwelt der Chefetage zu beobachten, dann erkennen Sie, was ich meine: die Jungs dort spielen nicht Fußball, sie spielen Schach. Fußball ist ein taktisches Spiel: einer schmeißt einen Ball in die Mitte und alle rennen hinterher. Schach ist ein strategisches Spiel, bei dem die Spieler viele Züge im Voraus berechnen, es ist voller Hinterlist und Heimtücke: das Spiel der großen Politik. Natürlich möchte die Elite nicht, dass der Pöbel Denken in den Kategorien des Schachspiels lernt: hier muss vernetzt gedacht werden, die Qualitäten der einzelnen Figuren müssen kombiniert werden, man muss Figurenteams bilden, um sein Ziel zu erreichen, täuschen, tricksen, in die Irre führen, manchmal sogar die Dame opfern um zu gewinnen (völlig unvernünftig – schreit da gleich der Laie auf), bei Fußball reicht es, dem Ball hinterher zu rennen. Wer Schach spielt, denkt auch schnell in Verschwörungstheorien und zeigt sich im Alltag als versierter Verschwörungspraktiker: ihm kann man wenig vormachen, er ist nicht leicht zu täuschen, nicht umsonst sind Verschwörungstheoretiker vernünftiger als die weniger denkende Zunft (siehe Forschung und Wissen) – und nicht umsonst ist die Beschäftigung mit strategischen Gedankenspielen dem Pöbel verboten (d.h.: es ist verpönt): schnell könnte man den raffinierten Schachzügen der Elite auf die Spur kommen – wer kann das schon wollen.

Fußball ist die moderne Variante des alten Spruches „ein Schwein durchs Dorf jagen“, es fordert nur ein geringes Maß an Hirn und Reflektion, es reicht zu wissen, dass das „Runde in das Eckige“ muss, zudem spaltet es die Republik in inhaltslose Stämme, die bis aufs Blut verfeindet sind – wegen Ballsport. Da ist der Pöbel beschäftigt und lernt, dass das Gegeneinander zur Problemlösung der einzige Weg ist: einer muss Recht haben, der andere Unrecht, die Götter entscheiden letztlich, wer der Sieger ist – und die höchste Gunst der Höchsten hat. Fußball ist politische Erziehung – und wie anders würde unsere Welt aussehen, würden wir die Menschen in Schach trimmen anstatt in Ballschubsen.

Einer der neuen Bälle, die aufs Feld geschmissen wurde, ist das Wort „Diesel“. Ja – ich merke: Sie erschrecken. Wenn Sie Pech haben, haben Sie auch einen und werden jetzt enteignet. Der Zweck, für den die Industrie Ihnen diesen „Sondermüll auf Rädern“ (siehe Spiegel) verkauft hat, kann es nicht mehr erfüllen, entweder kaufen Sie sich einen neuen Benziner (der dann in ein paar Jahren zum Fußball wird, auf den alle herumtreten), oder sie fahren eben nicht mehr zur Arbeit, werden gekündigt, kriegen vom Arbeitsamt noch eine Sperre, müssen Hunger leiden und Obdachlosigkeit fürchten bis Sie letztlich im Hartz-Gettho landen, aus dem nie jemals mehr jemand entkommt und werden ihr Leben als vogelfreier Aussenseiter in sozialer Missachtung führen.

Diesel – das wissen wir – ist der Feind der Menschheit, der große Mörder der Moderne, der Satan im Auspuff. Diesel – der gemeine Triebtäter, der die Welt mit Feinstaub überzieht und so alles dahin rafft, was Luft zum Leben braucht. Jedenfalls: aktuell. Kann sich morgen wieder ändern, wenn der nächste Ball aufs Spielfeld geworfen wird. Diesel und Feinstaub: das war lange ein untrennbares Begriffspaar, das wir mühsam gelernt haben, im Jahr 2012 überschlugen sich die Artikel mit der Anprangerung der tödlichen Dieselabgase (siehe Spiegel)

„Bislang hatte die Weltgesundheitsbehörde (WHO) Dieselabgase immer als potentiell krebserregend eingestuft – nun sieht die Behörde einen direkten Zusammenhang zwischen der Belastung durch die Abgase und der Entstehung von Krebs. Benzinabgase gelten weiterhin als potentiell krebserregend.“

„Feinstaub verkürzt Lebenszeit“ – steht so im Link (warum das in dem Text nicht vorkommt, bleibt ein Geheimnis der Springerpresse), und ich möchte noch ein weiteres Zitat aus dem Artikel beifügen, das im Laufe der Erörterung noch wichtig werden wird:

„Am schlimmsten sind Dieselabgase, vor allem aus Lkw und Bussen.“

Wir erfahren auch von älteren Studien, die zeigen, wo es am schlimmsten um die Verschmutzung bestellt ist: im Inneren des Autos:

„Nicht in jeder Studie wurde alles untersucht, zudem unterscheiden sich die Werte mitunter stark – je nach Stadt, Uhrzeit und Wetterlage. Einen Trend gibt es dennoch: Fast immer war die Luft in den Autos schlechter als in der Umgebung.“

Den Fahrradfahrern in der Stadt geht es noch schlechter, zwar ist die Luft besser, aber sie atmen mehr – wegen den Leibesübungen.

Kaum hatten wir uns an die Gleichung „Diesel=Feinstaub“ gewöhnt, kamen fünf Jahre später parolenresistente Wissenschaftler auf den Plan und bewiesen anderes (siehe Zeit)

„Neueste Messresultate der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) zeigen nämlich: Nicht die Dieselabgase sind der Hauptverursacher der hohen Feinstaubbelastung. Stattdessen hat die LUBW „Aufwirbelungen und Abriebprozesse“ ausgemacht, die „eine wesentliche Rolle“ spielen.“

„Den Messungen zufolge entsteht der verkehrsbedingte Feinstaub der Partikelgröße PM10 (bis zehn Mikrometer Durchmesser) zu rund 85 Prozent durch Reifen-, Bremsen- und Straßenabrieb sowie durch die Aufwirbelung der Staubschicht auf den Fahrbahnen. Für die inzwischen bundesweit bekannte Messstelle am Stuttgarter Neckartor, wo seit Jahren die höchsten Staubkonzentrationen gemessen werden, bedeutet das laut der neuesten LUBW-Tagesmittelwerte: Pro Kubikmeter Luft stammen lediglich 1,9 Mikrogramm Feinstaub aus den Auspuffrohren der vorbeifahrenden Autos. 11,9 Mikrogramm werden hingegen durch Abrieb und Aufwirbelungen verursacht.“

Es gibt auch einen wissenschaftlichen Vergleich von Diesel und Fahrrädern (siehe Helmholtz):

„Feinstaub ist ein ganz anderes Thema. Beim modernen Diesel gibt es kein Feinstaubproblem mehr. Das Thema ist durch. Ein Fahrrad hat typischerweise einen Felgenverschleiß von 0,1 Millimeter auf 1000 Kilometer: Beim Bremsen entweichen Metalloxide in die Umgebung. Das sind auf einen Kilometer umgerechnet drei bis vier Milligramm. Der Partikelausstoß aus dem Auspuff eines Diesels liegt bei 0,2 bis 0,5 Milligramm. Auch wenn die öffentliche Wahrnehmung eine andere ist: Wir haben bei vielen Betriebszuständen eine niedrigere Partikelkonzentration im Abgas als in der Umgebungsluft einer Stadt.“

Fahrräder ´raus aus der Innenstadt – als Fußgänger schon  immer mein innigster Wunsch, gegen die Zweiradrüpel mit ihren Feinstaubtrompeten in der Innenstadt ist ein drängelnder Porsche auf der Autobahn ein Waisenknabe – jedenfalls aus der Sicht eines eingefleischten Fußgängers. Doch zurück zum Thema.

Das war jetzt doof für die Strategen: immerhin sollte es gegen den Diesel gehen. Wir wissen zwar noch nicht, warum (dazu kommen wir noch): aber der Diesel muss weg. Kein Wunder, dass nach dem Feinstaub eine neue Sau durchs Dorf gejagt wird: die Stickoxyde. Eine US-Studie spricht von 38000 Toten, die durch Nichteinhaltung der Grenzwerte verursacht wurden (siehe FAZ), im Run auf die noch größere Zahl erhöht der Spiegel auf 50000 … verlorene Lebensjahre (siehe Spiegel). Verlorene Lebenjahre? Nun: wenn jemand zu früh stirbt. Bei knapp 4000 Verkehrstoten im Jahr – rechnen wir das mal durch. Es sind nun häufiger junge Menschen, die im Straßenverkehr ihr Leben lassen (siehe Welt), Gehen wir mal von einem Durchschnittsalter von 40 aus – und davon dass die noch 40 Jahre gelebt hätten: schon sind wir bei 160000 verlorenen Lebensjahren – die uns nicht dazu animieren, „Verkehr“ oder „das Auto“ an und für sich zu verteufeln.

Statistik ist wunderbar, oder?

Kennen Sie übrigens dieses Stickoxid? Wir müssen hier über Stickstoffdioxid reden – Stickstoffmonoxid ist ein Arzneimittel. Und in der Ärztezeitung finden wir folgende Aussagen (siehe Ärztezeitung):

„So heißt es auch im Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestages zum Abgas-Skandals, der vor Kurzen veröffentlicht wurde, dass epidemiologisch ein Zusammenhang zwischen Todesfällen und bestimmten Stickstoffdioxid-Expositionen im Sinne einer adäquaten Kausalität nicht erwiesen sei.“

„Sind nun Stickoxide unbedenklich und die Sorgen um die Gesundheit reine Hysterie? Tatsächlich scheint es schwierig oder gar unmöglich, aus der Vielzahl der Abgase, zu definieren, ob und zu welchen Anteil bestimmte Stoffe für die gesundheitlichen Risiken verantwortlich sind, die das Leben an einer Hauptverkehrsstraße mit sich bringen könnte.“

Aber zum Fußballspielen reicht es auf jeden Fall: einfach mal ein wenig hin- und herschießen das Thema: schon kommt Bewegung ins Volk. Schaut man genauer hin, so fragt man sich: warum muss es eigentlich der Diesel-PKW sein, der angeprangert wird: Flugzeuge und Linienbusse erreichen bei den Emissionen höhere Werte (siehe Statista). Es scheint auch ein Wunder, dass wir überhaupt so lange überlebt haben – denn die Emissionen waren mal gigantisch höher (siehe Umweltbundesamt):

„Emissionsangaben von Stickstoffoxiden (NOx) werden als NO2 berechnet. Diese übliche Umrechnung erfolgt, weil Stickstoffoxide zwar überwiegend als Stickstoffmonoxid (NO) emittiert werden, anschließend aber atmosphärisch zu Stickstoffdioxid (NO2) oxidieren. Von 1990 bis 2015 ist ein Rückgang der NOx-Emissionen um über 1,7 Millionen Tonnen (Mio. t) oder 59 Prozent (%) zu verzeichnen (siehe Abb. „Stickstoffoxid-Emissionen nach Quellkategorien“). Dieser Rückgang erfolgte in allen Quellkategorien – mit einem Minus von rund 1 Mio. t am deutlichsten im Verkehr. Trotz dieser Minderung ist der Verkehrsbereich mit einem Emissionsanteil von 38 % weiterhin mit Abstand der größte Verursacher von NOx-Emissionen (siehe Tab. „Emissionen ausgewählter Luftschadstoffe nach Quellkategorien“).“

Man findet auch denkwürdige Hinweise – wenn man wie ein Schachspieler denkt und nicht nur dem Ball hinterherrennt (siehe Huffingtonpost):

„Nicht nur die ganz neuen Dieselmodelle der Euro-6D-Norm geben Grund zur Hoffnung. Hinzu kommt: Ein Diesel-Motor muss nicht unbedingt mit konventionellem Diesel-Kraftstoff fahren.
Unternehmen und Universitäten auf der ganzen Welt forschen derzeit an neuen synthetischen Kraftstoffen, die nicht mehr aus Erdöl hergestellt werden, sondern zum Beispiel aus CO2 und Wasserstoff.
Diese neuen Kraftstoffe bilden aufgrund einer veränderten chemischen Struktur zum Beispiel keinen schädlichen Ruß mehr. Auch Stickoxide fallen bei diesen neuen Kraftstoffen kaum noch an.“

Das ist noch etwas plakativ geschildert – und ohne Quellenangabe zu den neuen Zauberstoffen – aber geben Sie mal „Dieselmotor“ und „Rapsöl“ in Ihre Suchmaschine ein: sie werden überrascht sein, was ein Dieselmotor (der ganz alten Bauart) alles als Treibstoff verwenden kann – und wie wunderbar, wenn das erstmal mit Wasserstoff gelänge. Gelingt auch: ein kleines Unternehmen baut da gerade Fahrzeuge um – allerdings nur LKW (siehe Deutschlandfunkkultur). Wasser als Treibstoff … braucht aber wohl den guten alten Dieselmotor.

Was soll also diese Jagd auf den Diesel? Warum hat man jetzt den Ball hineingeworfen? Nun – hier müssen wir etwas weiter denken als nur die Parole „Dieselnazis sind böse“ vor uns herzuschieben. Lauschen Sie mal den Worten der Süddeutschen Zeitung (siehe SZ):

„Viele Autos haben über Nacht massiv an Wert verloren, und die Volkswirtschaft insgesamt kann sich darauf einstellen, dass jetzt Milliardenvermögen vorzeitig vernichtet werden. Das Ausland, heißt es, lacht über Deutschland, das eines seiner erfolgreichsten technischen Produkte gerade ruiniert und die Vormachtstellung der deutschen Autoindustrie vielleicht gleich mit – mit noch ungewissen Folgen für Millionen Arbeitsplätze.“

Das Ausland lacht. Eine der erfolgreichsten Techniken wird verbannt, wird zum vogelfreien Hartz-IV-Motor ernannt. Interessiert es Sie, wer eigentlich hinter der Kampagne gegen den Diesel steht? Die deutsche Umwelthilfe (siehe duh). Kämpft für saubere Luft. Wer finanziert die? Nun – Sie werden überrascht sein (siehe orange.handelsblatt):

„Und dafür lassen Sie sich auch von der amerikanischen „ClimateWorks Foundation“ bezahlen. Seit 2010 hat diese Stiftung mindestens vier Millionen Dollar an die Deutsche Umwelthilfe überwiesen. Das zeigen deren Finanzberichte aus den Jahren 2010, 2011, 2012, ein Wikileaks-Dokument von 2016 und die Internetseite der Stiftung.“

Diese Foundation hat innerhalb kurzer Zeit sehr viel Geld eingesammelt (siehe myphilantropedia) und finanziert damit nicht nur die Kampagnen der Deutschen Umwelthilfe sondern auch … die ICCT (nochmal: orange.handelsblatt). Und die kommt mit einer neuen Studie heraus, die zweifelsfrei beweist, dass ein LKW mit 35 Liter Dieselverbrauch auf 100 km (siehe Eurotransport) viel weniger Dreck macht als mein kleiner Citroen mit 4 Litern auf 100 Km (siehe Automobilwoche). Sie sehen: dass Busse und LKW Dreckschleudern sind, stimmt auch nicht mehr, die sind supersauber. Überlege auch gerade, mit einen 38-Tonner zu kaufen, um damit demnächst in die Stadt zur Arbeit zu fahren – der Umwelt zuliebe.

„12000 Tote“ prangert die Deutsche Umwelthilfe an – findet dabei aber keinen Rückhalt in der Medizin (siehe orange.handelsblatt):

„Professor Martin Hetzel ist Chefarzt an der Stuttgarter Lungenfachklinik vom Roten Kreuz. In der Stadt also, die besonders stark von der Luftverschmutzung betroffen sein soll. Der Experte holt tief Luft. Dann sagt er: „Stickoxide in einer so geringen Konzentration wie in unseren Städten können keine krankmachende Wirkung haben.“ Es sei deshalb „schlicht unmöglich, auch nur einen Todesfall“ darauf zurückzuführen.“

„Andere Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und zu wenig Bewegung seien um ein Vielfaches gefährlicher für die Gesundheit als das Einatmen von Stickoxiden.“

Aber der treue Deutsche spielt den Ball trotzdem brav weiter.

Schauen wir noch mal nach den USA: dort wollten deutsche Autobauer 2009 eine Dieseloffensive starten, Grund: der VW Jetta war zum „Green car of the Year“ gewählt worden (siehe Welt), man sah große Chancen für Diesel in den USA (Marktanteil Diesel Pkw: 2,6 Prozent, in Europa 55 Prozent – siehe Süddeutsche Zeitung). Und dann noch ein Motor, der auch mit Wasserstoff fährt? Schon mal überlegt, wie die großen Industrien in den USA – Autobau und Öl – darauf reagieren würden? Erst recht unter einem Präsidenten, der die einheimische Autoproduktion zur Not durch Zölle fördern will?

Nun – willkommen beim Schachspiel. Es gibt viele Dinge, die das Leben verkürzen: zu wenig Schlaf, Arbeitslosigkeit, Liebeskummer, sitzende Tätigkeit, Pendeln zur Arbeit, zu wenig Zeit für Freunde, ungesundes Essen, Angst vor dem Tod – um nur einige zu nennen (siehe: Huffingtonpost): hier gäbe es viel zu tun, da werden Millionen Lebensjahre vernichtet. Doch da … ist Ruhe. In Wirklichkeit interessiert sich die große Welt nicht für die Lebensjahre des Pöbels, man interessiert sich für Rendite: und der deutsche Dieselkrieg hilft vor allem der US-Industrie.

Das sind allerdings keine Informationen für Fussballer, die sollen einfach nur jenen Bällen hinterherlaufen, die man ihnen gerade zuspielt. Es wird auch aus der deutschen Politik und Wirtschaft keine diesbezügliche seriöse Aufklärungsarbeit geben (und von den Medien schon gar nicht – da sitzen auch nur noch Fußballfans), denn schon längst hat man für sich einen neuen Markt erkannt: saubere Luft.

Deshalb mal zum Abschluss der Erörterung ein Zitat aus der Welt der deutschen Wirtschaft, dass weit in die Zukunft greift (siehe Süddeutsche):

„Für den Ökonomen sieht die Sache ganz anders aus: Autofahrer konsumieren gratis das knappe Gut „reine Luft“, also lässt man sie und genau sie dafür zahlen; der Fachmann spricht von der Internalisierung der externen Kosten des Fahrens.“

Und so nutzt man den Dieselkrieg, um Luft als „knappes Gut“ zu deklarieren, für das bald alle zahlen müssen. So hat auch die europäische Elite was davon. Noch ein Zitat? Damit Sie wissen, wohin die Reise geht?

Gern: (siehe CO2online)

„Noch vielschichtiger wird es bei körperlicher Aktivität. Während in Ruhe ungefähr 4 Liter Luft pro Minute die Lunge passieren, steigert sich dies bei körperlicher Belastung auf über 50 Liter pro Minute. Über das Jahr verteilt, bedeuten diese beiden Extreme 2.100 Kubikmeter Luft oder 168 Kilogramm CO2 in Ruhe gegenüber 25.500 Kubikmeter Luft oder 2.040 Kilogramm CO2 bei Dauerbelastung.

Die Zahlen zeigen vor allem eines: Die individuelle Lebensweise hat einen enormen Einfluss auf unseren CO2-Ausstoß. So gesehen, hätte der kleine, unsportliche Typ, der sich nie bewegt, sondern den ganzen Tag auf dem Sofa liegt, die beste Klimabilanz.“

Sport ist Mord. Sogar: klimaschädlicher Massenmord. Und wenn ich Ihnen jetzt noch sage, dass Ihre Atmung auch Stickoxide produziert (siehe BlickamAbend), dann wissen Sie, was die Zukunft bringt: sie wird teuer werden. Und vielleicht gibt es bald ein Atemverbot für Innenstädte. Oder wenigstens ein Sportverbot.

Sie mögen immer noch Fußball, oder? Ok – dann habe ich zum Schluss noch einen für Sie (siehe Spiegel):

„Ammoniak verbindet sich mit Stickoxiden aus Dieselabgasen zu Ammoniumnitrat, das mit dem Regen in den Boden einsickert. Das ist reiner Dünger, wie er auch im Baumarkt zu kaufen ist“

Ist es vielleicht dieser Dünger, der zum rasanten Waldwachstum in Europa führt (siehe UNO-Bericht im Spiegel)? In den dieselarmen USA schreitet das Waldsterben weiter rasant voran (siehe scienexx).

Viel Spaß beim Spielen!

PS: Bevor nun die frisch erkorenen Dieselnazis jubeln: Autos – auch die mit Elektroabrieb – bleiben extrem gesundheitsgefährdender Sondermüll auf vier Rädern. Je mehr Masse, umso schädlicher. Das gilt auch für Städte: je größer, umso klimaschädlicher (siehe Welt). Wir sollten also nicht nur diskutieren, ob Diesel in Städten fahren dürfen, sondern, ob Städte nicht eher generell abgeschafft werden sollten: zugunsten von Dörfern, in denen man alles zu Fuß erreichen kann – und von dem lebt, was man drumherum anpflanzt. Die Lösung aller Probleme … ist schon längst gefunden (siehe regenvillages). Nur: diesen Ball mag keiner spielen. Gibt Riesenärger mit den Schachspielern der Welt, die mit Globalisierung und Verstädterung Billionen verdienen.

Und Geld – ist Gott. Je mehr – umso göttlicher der Besitzer – oder?



Die letzten 100 Artikel