Dag Hammarskjöld (Bild: cc by Parkwaechter/Nachrichtenspiegel)
„In der Arena, wo Ormasd(*) mit Ahriman(**) kämpft, verschwendet Zeit, wer Hunde verjagt.“
(*) Ormasd: altpersischer Name aus der Lehre des Zarathustra für den Geist der Sonne, der die Menschheitsevolution im Sinne der guten Götter voranbringen möchte
(**) Ahriman: der von Uranfang an bestehende Geist der Dunkelheit und Gegenspieler Ormasds; auch: Herr der Angst, Unwissenheit und Sinnengier (später bezeichnet als Mephistopheles von hebr. mephiz=der Verderber und tophel=der Lügner); steht im ewigen Kampf mit Ormasd um das Schicksal der Menschheit und möchte den Menschen in den Abgrund führen; Schlachtfeld dieses Kampfes ist das Herz des einzelnen Menschen;
(aus: Dag Hammarskjöld, „Zeichen am Weg – Das spirituelle Tagebuch des UN Generalsekretärs“, Pattloch Verlag 2001)
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Zur Person:
Aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes für den Weltfrieden und als Begründer der „Blauhelme“ gilt UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld als einer der wohl legendärsten Politiker der Neuzeit (siehe Biographie auf hammarskjoeld.org). Geboren am 29. Juli 1905 in Jönköping/Schweden, ab 1953 Generalsekretär der UN und im Jahr 1957 wiedergewählt, starb er unter ungeklärten Umständen am 17. September 1961 bei einem Flugzeugabsturz in schwieriger Mission in Afrika/Kongo – laut jüngster Recherchen als Opfer eines Attentats von US Geheimdiensten (siehe Zeit), die in seinen Bemühungen um eine Entschärfung des Ost-West Konflikts ihre globalstrategischen Interessen durchkreuzt sahen.
Auch wenn sich auf UN-Ebene bisher kein Nachfolger fand, der Hammarskjölds Bemühung um eine nachhaltige Friedensordnung zielstrebig fortgesetzt hätte, so sind uns zumindest seine Worte auch heute noch ein Quell der Inspiration, die an die individuelle Verantwortung des Menschen appellieren und ein Zeugnis menschlicher Reife, wie man sie auf dem politischen Parkett heute auf weiter Front schmerzlich vermisst.
Nach seinem Absturz machte man eine erschütternde Entdeckung: Hammarskjöld hatte ein intimes Tagebuch geführt. Die Eintragungen, die ursprünglich nicht zur Veröffentlichung bestimmt waren, sind von radikaler Ehrlichkeit, poetischer Kraft und philosophischer Tiefe, wie man sie sonst nur von Marc Aurels „Selbstbetrachtungen“ kennt (siehe auch Nachrichtenspiegel: „Weine, wenn Du kannst, doch klage nicht …“).
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