Alltagsterror

Die „Neger“ von heute – und ihre Götter

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Donnerstag, 17.12.2015. Eifel. Ja – ich habe „Neger“ gesagt. Genau: das haben Sie richtig bemerkt. Eins der bösen, verbotenen, ausgerotteten Wörter. Früher gab´s die mal als revolutionäre Küsse: Negerküsse. Heute sind die verboten. Stellen Sie sich das mal vor, wie emanzipatorisch das damals war: viele Weiße wurden von Negern geküsst – undenkbar in den Südstaaten der USA. Heute ist das verboten. Bevor Sie sich jetzt aufregen: das Wort „Neger“ habe ich nur zitiert: bitte erschlagen Sie also nicht den Autor dieser Zeilen dafür, sondern den, der das Wort ohne Sondergenehmigung gebracht hat (siehe Süddeutsche):

„Der Neger von heute ist nicht mehr nur ein Mensch mit afrikanischen Wurzeln, dessen äußere Erscheinung durch die glühende Sonne, die Farbe seiner Haut geprägt ist. Der Neger von heute ist eine subalterne Kategorie der Menschheit, ein überflüssiger, fast im Übermaß vorhandener Teil, der für das Kapital kaum einen Nutzen darstellt und einem Randgruppendasein und dem Ausschluss aus der Gesellschaft geweiht ist.“

Der Mann, der diese Zeilen schrieb, ist selber Schwarzafrikaner – aber kein Neger. Ich bin ein Neger, stelle für das Kapital keinerlei Nutzen mehr da, führe ein Randgruppendasein und bin dem Ausschluß aus der Gesellschaft geweiht – er nicht. Er hat einen Preis bekommen für die „Kritik der schwarzen Vernunft“, ein kapitalismuskritisches Werk.

Früher – da habe ich häufiger Neger gesagt, das geht heute nicht mehr, man hat mir dieses Wort gestohlen. Ich fand es nicht schlimm: in Mexiko nennt man mich einen „Blanco“ und den Herrn aus Kamerun einen „Negro“: es ist erstmal nur der optische Eindruck der Lichtreflektion unserer Haut – kein Bekenntnis zum Ku Klux Klan … die noch ganz andere, abfällige, diskreditierende Wörter im Arsenal haben, die ich nie gebrauchen würde.

Hören wie dem Preisträger noch ein wenig zu:

„Derzeit entsteht eine neue conditio humana, eine neue Form der Menschseins. Die Menschheit beginnt, die große Unterteilung in Mensch, Tier und Maschine, die die Moderne und den Humanismus noch so stark geprägt hat, hinter sich zu lassen. Gestern noch machte Rassismus soziale Unterschiede salonfähig und sorgte dafür, dass unerwünschte Personengruppen in einen Rahmen gezwängt wurden, aus dem sie von Rechts wegen oder gar durch Anwendung von Gewalt nicht zu entkommen vermochten. Heute aber entstehen neue Formen von Rassismus, die ohne den Rückgriff auf biologische Gegebenheiten Legitimierung finden.“

Feine Gedanken. Gleich im Anschluss aber macht er eine Kehrtwende, der wir uns erstmal nicht anschließen müssen: Asylkritik ist dann hier das Höchstmaß an neuem Rassismus. Dem kann man kaum folgen: man kann nicht einerseits sagen, dass der neue Rassismus „ohne Rückgriff auf biologische Gegebenheiten“ stattfindet, dann aber diesen Rückgriff indirekt machen. Es kommen keine Blancos nach Europa. Das wäre schöner – man könnte dann den deutschen Negern nicht mehr vorwerfen, sie wären bösartige Rassisten, die täglich Auschwitz neu errichten wollen.

Sowieso so ein Wahn, dem man nur mit mangelhafter historischer Bildung folgen kann: in Konzentrationslagern vernichteten Deutsche Deutsche. Arbeitlose, Roma und Sinti, Kommunisten, Sozialdemokraten, unerwünschte Personen, dessen Häuser, Frauen und Grundstücke das begehrliche Auge des Gauleiters auf sich gezogen hatten. Es ist eine schreckliche Verkürzung, die Vernichtungsorgie der NS-Zeit (die nebenbei auch Millionen von Slawen erfasste und heute in der Diskreditierung des „Russen“ in Film und Fernsehen neu auflebt) nur auf Juden zu beziehen: das war ein Sonderwahn der nationalsozialistischen Religion, die wir bis heute trotz reichlich vorhandener religiöser Symbolik kaum als solche verstanden haben … und deshalb auch nicht effektiv bekämpfen können. Verkürzen wir die Vernichtung auf „Juden“, verniedlichen wir den Nationalsozialismus zur kleinen, sektiererischen Spinnerei, die sich niemals wiederholen kann. „Unwertes Leben“ war der zentrale Vernichtungsgrund – wer als „unwert“ definiert wurde (das betraf auch alle Juden – aber nicht nur), wurde mit einem höchstmöglichen Grad an betriebswirtschaftlicher Effizienz ausgerottet und vernichtet: das gleiche Denken vernichtete die letzten Jahre Millionen von Arbeitsplätzen und schuf Hand in Hand mit dem Jugendwahn neue „Unberührbare“ – altindisches Kastendenken erlebt derzeit eine Wiedergeburt. Sie wissen, welchen Schluß ich daraus ziehen werde – betriebswirtschaftliches Denken fordert letztlich immer die Ausrottung der Kosten auf zwei Beinen: das ist der Holocaust der kommen wird, wenn sich das Denken nicht ändert.

Die Gedanken des „unwerten Lebens“ gibt es schon länger, seit Jahrtausenden. Betriebswirtschaftlich macht er viel Sinn: wo „unwertes Leben“ definiert werden kann, gibt es Sklaven zu ernten. Geschlagen mit einem Gott, der Nächstenliebe fordert, brauchte der westliche Mensch eine Ausrede, seine Selbstbereicherung durch die Arbeit der anderen fortführen zu dürfen: schön also, wenn sie niederer waren, schlechter, weniger menschlich – gar aus „bildungsfernen Schichten“ stammend … so konnte man sie gut mit zwei Scheiben Brot und einem alten Hafersack als Nachtlager ganztägig auf die Felder stellen. Als es noch keine Maschinen gab, musste man Menschen zu Maschinen degradieren.

Seitdem die Büttel der Reichen die Maschinen erfunden haben, ändert sich da was: wieder bauen sich Kapital und ihre mammondienenden Büttel in der Politik ihre Neger, ihre eigene, selbst geschaffene Kaste der Unberührbaren: die „Hartzer“: für den deutschen Mittelstandsbürger eine ebenso abartige Existenzform wie der „Jude“ oder der „Geisteskranke“ für den Nationalsozialismus; Menschen die – historische Bildung vorausgesetzt – in Angst und Schrecken leben müssen: ändert sich auch nur ein wenig der politische Wind, sind neue Lager für unnützes Menschenmaterial möglich (politisch gefordert wurden sie schon) – Stimmung dafür gibt es schon genug. In Wirklichkeit hat unsere Wirtschaft kein Konzept für sie – außer „Druck“, Verachtung, Hohn und Spott … die Vorläufer der Vernichtung. Es würde mich nicht wundern, wenn gerade diese Kreise sehr empfindlich auf die Flüchtlingskrise reagieren: aus ihrer Sicht kommen da sehr reiche Menschen ins Land – junge, gesunde Menschen mit einem hohen Ausbeutungspotential, Menschen, die von der „Wirtschaft“ und der ihr dienenden Politik hochgelobt  und hochwillkommen geheißen werden. Dort, wo man täglich den Stiefel von Staat und Gesellschaft im Genick hat, weiß man, dass diese Entwicklung den Druck des Stiefels noch erhöhen wird.

Sicher – hochwillkommen sind Töne der deutschen Bundeskanzlerin wie die in der Bundespressekonferenz (siehe unzensiert.at):

„Wir wenden uns gegen die, die zu Demonstrationen mit ihren Hassgesängen aufrufen – es gibt keine Toleranz gegenüber denen, die die Würde anderer Menschen in Frage stellen“, so äußert sich Merkel ganz am Anfang der Konferenz und fordert die Deutschen ganz explizit dazu auf, „solche Demonstrationen“ nicht zu besuchen, denn bei den Veranstaltern gebe es „zu oft Vorurteile, zu oft Kälte, ja sogar Hass.“ 

Wie schön wäre dass, wenn diese Worte auch für die Kaste der Unberührbaren – die Neger – gelten würde. Kälte – erfahren sie jederzeit von der geballten Allianz aus Millionärspresse, Millionärspolitikern und der Milliardärswirtschaft, Hass erfahren sie im Alltag an vielen Fronten – Schule, Geschäft, Kindergarten, Verein, Nachbarschaft – und Vorurteile sind ihre ständigen Begleiter (man denken nur an die Visualisierung des Arbeitslosen in den Medien: mit Bier und Zigarette im fleckigen Unterhemd vor der Glotze – die Illustrierung unwerten Lebens in Reinkultur). Man stelle sich nur vor, die Wohlsituierten würden in einem Aufstand der Anständigen die Schlangen vor Tafeln und Jobcentern mit Teddybären und lustigen Aufführungen beglücken – ich denke: schnell wird man merken, wie undenkbar solche Forderungen wären und welch´ ein Gefühl des Ekels die Funktionselite der Superreichen dabei empfinden würde.

Wie soll man die Botschaft der Deutschen an ihre Neger verstehen, jene Neger, die man bewusst in die Armut treibt (siehe Süddeutsche), die beständig am Rande der Obdachlosigkeit leben (siehe Neues Deutschland) und auch von politischer Seite keine Hilfe mehr zu erwarten haben (siehe scharflinks)? „Verreckt möglichst preiswert“ – so könnte man das zusammenfassen. KZ-Opfer kennen diesen Wunsch – er wurde auch an sie herangetragen. Der Feldzug gegen die Neger erreicht Jahr für Jahr neue Dimensionen – ohne dass eine Kanzlerin dagegen auf die Barrikaden geht (siehe t-online):

„Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für das Krankengeld sind in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gestiegen. Der Sachverständigenrat für das Gesundheitswesen will daher die Regelungen zum Krankengeld reformieren. Damit soll möglich werden, dass Arbeitnehmer nur zu 25 oder 50 Prozent krank geschrieben werden.“

Ich hoffe, Sie verstehen, was da auf Sie zukommt? Es ist der gleiche Krieg gegen die Menschen, der seit über hundert Jahren immer heftiger geführt wird, begonnen von einigen Ärzten, die dunkle Träume vom perfekten Menschen mit dunklen Gelüsten um die Ausrottung der Minderleister verbanden. „Die Wirtschaft“ kann keine Menschen gebrauchen, die alt und krank werden, wer alt oder krank wird, braucht für Vorurteile, Hass oder Kälte nicht mehr zu sorgen: eigentlich eine Horrorsituation für eine alternde Gesellschaft – und kein Wunder, dass der preiswerte Massenimport junger, gesunder Arbeitnehmer aus dem Ausland für Ängste sorgt.

Nun – Angela Merkel will natürlich nicht mit gnadenloser Härte gegen jene vorgehen, die die Menschenwürde der Arbeitslosen in den Dreck treten: ihren Schutz genießen nur jene, die hier für wenig Geld arbeiten wollen und ihre Anreise selbst organisieren – diese Sonderform von Rassismus fällt aber kaum jemanden auf. Wir zeigen derzeit lieber andere Qualitäten (siehe Deutschlandradio):

„Wer heute Zweifel äußert, Gesellschaft und Wirtschaft könnten die Flüchtlingsherausforderung mir nichts dir nichts bewältigen, ist im öffentlichen Juste-Milieu sofort rechts. Wer Probleme hat, mit plötzlich hereinbrechender Fremdheit locker umzugehen, ist postwendend Rassist. Wer überzeugt ist, Europa nur mit Grenzschutz und Transitzonen kontrollieren zu können, wird als Unmensch in die Nähe von KZ-Wächtern gerückt.

Deutschland 2015 ist eine Selbstbezichtigungs-Republik, deren mediale und politische Eliten in geradezu neurotischer Eilfertigkeit – übrigens zur Verblüffung vieler Beobachter im Ausland – die heftigsten Geschütze gegen sich richten, die man überhaupt auffahren kann.“

Und so ein Klima einer Diktatur schafft. Was aber nicht wundert: hätten wir noch das Wort Neger, so könnten wir leicht sagen: wo es noch Neger gibt, gibt es auch Diktatur. Überall, wo es ein klar geordnetes „Oben“ und „Unten“ gibt, gibt es auch Diktatur – von „oben“ nach „unten“. Gut – über unten haben wir genug gesprochen, reden wir über oben.

Während unten der Neger wiederkehrt – nicht als Wort, sondern als rassistisch definierte Kaste der Unberührbaren – kehren oben die Götter wieder – und planen schon jetzt ihre eigenen Welt, ihr „Asgard“, ihren „Olymp“, ihr „Himmelreich“ (siehe trendsderzukunft):

„Wissenschaftler und Designer möchten zusammen mit dem Seasteading Institute eine schwimmende Insel errichten, die sich komplett selbst mit Energie versorgt und auch politisch unabhängig vom Festland ist. Bis 2020 sollen bereits hunderte Menschen auf der modernen  Insel-Stadt leben.“

Schauen Sie sich die Inseln ruhig an: schwimmende kleine Paradiese. Die Halbgötterkaste der Superreichen und ihre willfährige (aber geist- und seelenlose) Funktionselite arbeiten mit Hochdruck an der Flucht vor den Menschen und ihrem Alltag. Anstatt dass man mit Hochdruck an der Entwicklung einer planetaren Zivilgesellschaft arbeitet, die als einzige in der Lage wäre, hochkomplexe Erscheinungen wie die Flüchtlingskrise international friedlich zu lösen, arbeitet man gezielt an der Errichtung einer Superkaste, die weit außerhalb der politischen Welt und der menschlichen Gesellschaft residiert und vor allem eins garantiert: Steuerfreiheit. Die Träume dieser Kaste erreichen höchste Höhen nationalsozialistischen Herrenmenschendenkens – jenes Denkens, das den Neger dringend braucht, um die eigene Überlegenheit definieren und demonstrieren zu können: „Transhumanismus“ ist  hier das Stichwort – die Erschaffung einer Menschenkaste, die alles Menschliche weit hinter sich läßt – sogar den Tod (siehe FAZ):

„Das Potential zur Befreiung von gegenwärtigen Beschränkungen der Menschen sehen Transhumanisten in der Verbindung verschiedener Forschungsfelder – Medizin, Genetik, Biochemie, Nanotechnologie und Informatik, die in ihren Augen durch die Entwicklung von Computern ohnehin zusammenwachsen. Kurzweil legt den Fokus auf die Digitalisierung des Körpers, die ermöglichen würde, den Menschen oder einzelne seiner Teile künstlich nachzubilden.“

Auch der Tod wird besiegt: nach dem Moment der „Singularität“ können menschliche und künstliche Intelligenz verschmelzen, die neuen Götter laden ihr Bewusstsein komplett in einem Computer hoch und werden so unsterblich.

„Es werden keine Roboter entstehen, die den Menschen überlegen sind, sondern die Menschen selbst werden sich durch die Maschinen zu einer höheren, intelligenteren, unsterblichen Spezies entwickeln.“

Erste politische, „transhumanistische“ Parteien bilden sich gerade weltweit, um den Rückzug der höheren, intelligenteren, unsterblichen Superkaste auf ihre Paradiese zu decken. Und jenseits jeder humanen Propaganda wird auch Klartext gesprochen:

„Ein Transhumanist muss die Sorge um seine eigene Existenz über alles andere stellen. Die neue Cyborg-Vision hat jeden Wunsch nach Kollektivität und Herrschaftskritik verloren. Dafür passt sie gut in eine Gesellschaft, in der jene Technologien gefördert werden, die erstens zahlungskräftige Interessenten finden – Kurzweil vertreibt neben seiner Tätigkeit bei Google etwa schon parallel diverse teure Anti-Aging-Mittel über seinen Online-Shop – und zweitens der allgemeinen Direktive der Effizienz- und Leistungsoptimierung entsprechen.“

Das ist das Kernwort: „zahlungskräftig“. Der neue Supermensch wird nicht billig, seine Erschaffung wird zentral gesteuert. Schauen Sie doch selbst mal vorbei bei der Singularity University, wo die Führungskräfte der westlichen Welt gegen viel Geld für eine neue Welt ausgebildet werden: nichts davon ist geheim (siehe Singularity). Hauptakteure sind Google und Microsoft. Der „Spiegel“ berichtet voller Stolz darüber, dass er mal Eintritt hatte in die Welt der Superforschung (siehe Spiegel), wo „Google die Menschheit umprogrammiert„.

Zu diesen Experimenten gibt es auch klare Meinungen:

„“Die Singularity bezeichnet keine großartige Vision für die Gesellschaft vergleichbar den Ideen Lenins oder Milton Friedmans“, sagte der britische Journalist Andrew Orlowski, der sich intensiv mit Techno-Utopien beschäftigt hat. „Da wird ein Rettungsboot für reiche Leute gebaut, damit sie das sinkende Schiff verlassen können.““ (Aus: Krysmanski; 0.1%, Das Imperium der Milliardäre, Westend, 2. Auflage 2013, Seite 244).

Da sind wie wieder beim Neger – und auf der Baumwollplantage im Süden der USA. Mit Hochdruck (und Geldern aus der EU, siehe nochmal FAZ) wird an dem (schwimmenden) Herrenhaus für die Meister und ihre Sklaventreiber gearbeitet: die Ratten planen, das sinkende Schiff zu verlassen. Alles, was dieser Bewegung nützt, wird gefördert, alles was sie stört, bekämpft.

Die Zerrütung der demokratischen Zivilgesellschaft ist das oberste Ziel, die Errichtung einer gottgleichen, allmächtigen, übermenschlichen Herrscherkaste ebenso – und schaut man durch diese Brille, versteht man viele augenscheinlich paradoxe Entwicklungen der Gesellschaft besser: auf einmal werden sie plausibel.

Für jene, die nicht auf die schwimmenden Inseln warten wollen, gibt es jetzt schon geheime Festungen in der Tschechei (siehe Forbes), wo man sicher ist vor dem „Pack“, bis nach zehn Jahren alles vorbei ist:

„The below-ground Bunker of The Oppidum will be the area in which inhabitants can be isolated and protected from the threat of war, disease, natural disasters, or personal threats ranging from terrorists to zombies.“

Zombies … ist hier ein Codewort  Der Spiegel erläutert es Ihnen (siehe Spiegel):

Interessant ist die überraschend konservative, der linksliberal-gegenkulturell geprägten Zombie-Genese der Siebziger entgegenlaufende Soziologie in „Fear“: Woher die Seuche kommt, weiß niemand, aber hier beginnt sie im Milieu der Prekarisierten, der Afroamerikaner und Latinos, der Drogensüchtigen und Obdachlosen, nicht inmitten eines der Dekadenz und des Konsumismus verschriebenen Bürgertums. Die im Titel beschworene „Fear“ ist hier vor allem die Angst des Mittelstands vor dem Grauen aus dem Getto.

So … wird man auf die Zukunft vorbereitet. Auf das Ende der jetzigen Welt.

Der Grund für die hochneurotische Hysterie von Medien und Politik ist da auch zu suchen: die Angst vor dem Negeraufstand … der Zombieapokalypse, die ausbricht, bevor man selbst den Bunker erreicht hat.

Noch sind die Inseln für alle nicht fertig. Ein paar Jahre muss man die prekarisierte Herde noch im Zaum halten.



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