Politik

Der Wirtschaftskrieg, die fragmentierte Gesellschaft und der engültige Tod jeder Revolution

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Sonntag, 26.7.2015. Eifel. Manchmal schreibe ich Sonntags gerne Besinnliches – doch nicht heute. Viel zu schnell eilt die Zeit davon, die Zeit verrinnt, die Vernichtung der demokratischen Zivilgesellschaften durch „Mammonismus“ – die blinde, eifernde und geifernde Jagd nach möglichst viel unnützem Tand, der skupellose, die Gesellschaft zersetzende Griff nach der Million durch Millionen gieriger Hände – schreitet täglich weiter fort und fordert und fördert das Schlechteste im Menschen … den Gegensatz zu jedem humanistischem Ansatz. Wie merken es alle, jeder, überall: der Mensch am Arbeitsplatz durch ständig steigende Anforderungen, denen nur mäßige bis mangelhaft Entlohnung gegenübersteht, der Mensch auf dem Arbeitslosenplätzchen, von dem ungeheure Wirtschaftsleistungen verlangt werden (mit Geld für 20 Tage 30 Tage Versorgung zu garantieren: das schaffen nur auserlesene Experten der Hauswirtschaft), der junge Mensch, dem jede Perspektive fehlt, jede planbare Zukunft oder der alte Mensch, dem – sofern er nicht ordentlich konsumieren kann – nur noch leise Verachtung ob seines sinnlosen Ressourcenverbrauchs entgegenweht.

Es wird viel geschrieben über die Missstände, über Skandale, die wöchentlich neue Höhepunkte erreichen – wie zum Beispiel die von Griechenland geforderten Massenentlassungen, die noch mehr Menschen ins Elend stürzen, noch mehr Leichen auf den Straßen produzieren – zum Wohle des Mammons, damit noch mehr Deutsche ihre heiß geliebte Million bekommen (siehe Spiegel). Das ist das 21. Jahrhundert: wir brauchen überhaupt keine Kriege mehr, um andere Länder auszuplündern, in die Knie zu zwingen und in einzelne Teile zu zerbrechen – wir schaffen das inzwischen allein mit Geldmacht … dabei hat Geld nur den Wert, dem wir ihm beimessen. Zu blöd: wir haben Geld zu Gott erklärt – und sind jetzt alle seine Sklaven. Unglaublich, dass fremde Institutionen einem Land Massenentlassungen befehlen können, unglaublich, dass Deutschland diese Befehle für Fremde ausführt, unglaublich, dass die demokratischen Völker dies mit sich machen lassen … und wunderlich, dass noch keiner gefragt hat, wer denn Deutschland die Massenentlassungen und die Verarmung breiter Schichten der Bevölkerung befohlen hat.

Ich möchte Ihnen einen kurzen Text vorstellen, einen Text, der ursprünglich 1997 erschien – und eigentlich alles erklärte, was seitdem geschehen ist und weiterhin geschehen wird. Wer ihn versteht, wird keine weiteren Fragen haben, wird verstehen, dass wir uns in einem Weltwirtschaftskrieg befinden, in dem die Deutschen an vorderster Front für den Feind arbeiten – für den Feind der ganzen Menschheit.

„In vieler Hinischt markiert die weltweite Krise das Ende der Zentralbanken. Die nationale Souveränität über die Wirtschaft und das Vermögen der Nationalstaaten, die Geldschöpfung zum Wohle der Gesellschaft zu kontrollieren, sind geschwächt. Die privaten Devisenreserven in den Händen institutioneller Spekulanten übersteigen die beschränkten Fähigkeiten der Zentralbanken weltweit. Diese sind, ob sie einzeln handeln oder sich konzentriert zusammentun, nicht mehr in der Lage, sich gegen die Wellen spekulativer Angriffe zu stemmen. Die Geldpolitik liegt in den Händen privater Gläubiger, die in der Lage sind, staatliche Haushalt einzufrieren, die reguläre Auszahlung von Löhnen an Millionen Staatsbedienstete zu vereiteln (wie in der ehemaligen Sowjetunion geschehen) und den Zusammenbruch von Produktion und Sozialprogrammen herbeizuführen“. (aus: Michel Chossudovsky, Global Brutal, Zweitausendeins, 1.Auflage April 2002, Seite 325)

Ja – lesen Sie das ruhig zweimal. Fünf Jahre hat es gebraucht, bis dieses Werk ins Deutsche übersetzt wurde – dabei sollte es an jeder Schule und Universität Pflichtlektüre werden. Chossudovsky beschreibt einen weltweiten Wirtschaftskrieg, den wir Nichtmillionäre verlieren werden – und wir wissen das alle. Der Mammonismus vernichtet in einem ungeheuren Siegeszug sämtliche demokratischen Erungenschaften und Werte der letzten 3000 Jahre, nie hätten die Alarmglocken der Menschheit lauter läuten müssen … und nie waren die Gegenstimmen leiser. Selbst der Faschismus im Hitlerdeutschland hatte mehr Widerstand gegen sich als der Mammonismus – obwohl letztere viel mehr vernichtet – sogar den ganzen Planeten.

Mehr vernichtet?

Ja – 4 Millionen Muslime sind ihm bislang zum Opfer gefallen, 40 Millionen Tote in Kriegen seit dem zweiten Weltkrieg hat er mit zu verantworten, 18 Millionen Menschen sterben jedes Jahr an Hunger (siehe Jean Ziegler im Deutschlandradio), d.h. an den unvermeidbaren Nebenwirkungen der nach immer mehr Millionen gierenden Millionäre und Frontkämpfer des Mammonismus, der das Christenstum als Hauptreligion des Westens nahezu vollständig verdrängt hat. Das sind DIE WERTE des WESTENS, denen JEDES JAHR DREIMAL soviel Menschen zum Opfer fallen wie beim HOLOCAUST – ein neuer Holocaust, der bald eine Milliarde Menschen in den letzten siebzig Jahren vernichtet hat und weiter zu vernichten trachtet, ein Holocaust, den wir in Deutschland – eine der Speerspitzen an Gier und Müllproduktion (ja: die „sauberen Deutschen“ sind die Müllmeister Europas, siehe Spiegel) – nicht bemerken dürfen, weil einige selbsternannte, sektiererische Linke diesen Begriff als Eigentum gepachtet haben und lieber von ihnen selbst ernannte Pseudonazis jagen anstatt – wie die Weiße Rose – der aktuellen Vernichtungsorgie mutig entgegen zu treten.

1997 hatte Chossudovsky diese Entwicklung vorhergesehen – nicht durch Magie sondern durch Sammlung von Fakten. Schon in dem Jahr konnte man sehen, dass Hartz IV für Deutschland kommen würde, dass Armut auch bald in Europa Fuß fassen wird, weil der Weltkrieg des Mammonismus vor Europa nicht halt macht und massenhaft Agenten des Mammonismus in jedem Land aktiv sind – und fürstlich dafür belohnt werden, was ihren Eifer nochmal so heftig entfacht.

Es ist ein Kampf auf Leben und Tod, ein Kampf, der schon jetzt in und durch deutsche Ämter geführt wird, die wir nur noch hoch loben dürfen, weil uns implizit vor Augen geführt wird, dass jede Form von sozialer Hilfe für Opfer des Mammonismus auch sofort gestrichen werden könnte … wie in Griechenland: die eiskalte Tötungsabsicht auch hochrangiger Politiker des Westens haben wir schon oft erfahren dürfen.

Wie kommt es eigentlich, dass der Krieg schon seit zwanzig Jahren so vernichtend tobt, mehr Tote produziert als alle Weltkriege zusammen und wir darüber nicht reden?

Die Antwort ist einfach. Sie findet sich im Anschluss dieses Textes in Form eines Videos. Es dauert eine Stunde, enthält einen humorvollen Vortrag von Professor Rainer Mausfeld – einem Vortrag, dem ich manche Fakten in diesem Text entnommen habe, dem ich ansonsten aber nur wenig hinzu zu fügen habe – außer eins.

Das die Gesellschaft durch konzentrierte Fütterung mit fragmentierten Fakten komplett handlungsunfähig gemacht wird, ist eine Tatsache, die Sie verstehen werden, wenn Sie das Video angeschaut haben – das wichtigste Video Ihres ganzen Lebens – als jener Person, von der die Macht im Staate ausgehen sollte. Es erklärt Ihnen, warum es niemals mehr eine Revolution geben wird – ganz einfach weil die Fragmentierung der Wirklichkeit kontinuierlich verhindert, dass sich eine geschlossene Front gegen den Mammonismus bildet. Schauen Sie sich das Video einfach mal an – es enthält den Vortrag eines Wissenschaftlers, nicht irgendwelche Spekulationen alternativer Medien. Ich werde mir nach dem Vortrag noch erlauben, ein paar Worte hinzuzufügen:

So – fertig geschaut? Gut. Wenn nicht: bitte nochmal schauen – es ist möglicherweise die letzte Chance, den Weltkrieg des Mammonismus aufzuhalten, die letzte Chance, zu verhindern, dass die Armut weiter nach Deutschland importiert wird … vielleicht gelingt es uns wenigstens, die Republik zu retten, während wir den Kampf um Europa schon verloren haben (siehe Spanien, Griechenland, Irland, Portugal, Italien, Frankreich).

Es ist dem Film wirklich nichts hinzuzufügen – nur gilt es, auf ein weitere, logisch stringente Fakten hinzuweisen.

Um dieses Empörungsmanagement – für das wir täglich in der Tagesschau ein Dutzend Beispiele finden, in den privaten Medien noch umso mehr – zu betreiben, bedarf es einer fest zusammenhängenden Clique von Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Medien, die wir nicht verschwörungstheoretisch vermuten müssen, sondern exemplarisch an „Events“ wie der sogenannten „Bertelsmannparty“ festmachen können – und sie ist nur ein Beispiel für viele andere „Events“, in denen der Schulterschluss der Akteure des Mammonismus geprobt und getestet wird – der Bundespresseball, private Partys und „Geburtstagsfeiern“ der „Mächtigen“, das Weltwirtschaftsforum in Davos, die Bilderbergertreffen, die Arbeit der Rotarier und Lionsclubs sowie hunderte noch nicht bekannter aber trotzdem stattfindender Treffen mit verschwörerischem Charakter zur Festigung der Allianz der „Reichen“ gegen die Demokratie (die bald nur noch von Armen getragen wird, auch wenn die ihr in Scharen den Rücken zukehren, weil sie zur Farce verkommt – siehe Handelsblatt) wären hier ebenfalls zu nennen.

An Revolution – ist hier gar nicht mehr zu denken. Sie wird im Keim erstickt – und viele Pseudolinke arbeiten mit ihrem eigenen Sektierertum mit Hochdruck an der weiteren Fragmentierung.

Was wir erstmal brauchen?

Medien, die Defragmentierung betreiben, Defragmentierung, wie wir es hier in unserem kleinen Nachdenkmagazin seit Jahren betreiben, obwohl diese Arbeit nur stümperhaft sein kann, weil wir gar nicht die notwendigen Ressoucen haben, um sie erfolgreich betreiben zu können. Um jene 60 Prozent der Deutschen, die den Braten schon gerochen haben ihn aber nicht benennen können zu erreichen, brauchen wir … Fernsehkanäle, Radiosender, Filmstudios – und ganz ganz viele Mitstreiter. Diese Zusammenzuführen übersteigt unsere Möglichkeiten bei Weitem. Sechs Stunden dauert die Suche nach Fakten zu einem Artikel, vier Stunden seine Niederschrift in möglichst nicht überfordernder Sprache – ohne die Unterstützung ehrenamtlicher Mitarbeiter kaum zu bewältigen … und auch kaum ewig durchzuhalten, um nicht in einem Burn-out zu landen.

Aber immerhin können wir einen Weg weisen … einen Weg, der angesichts eines weltweiten, nie dagewesenen, täglich fortschreitenden Massenmordens an Armen durch Hunger als alternativlos ansehen müssen, wenn wir uns nicht sklavisch den kommenden Rentenstreichungen in Deutschland (nein – nicht Kürzungen: STREICHUNGEN) hingeben wollen wie es die Griechen gerade erleben müssen.

Als ich Chossudovsky 2002 das erste Mal im Internet vorgestellt hatte – in einem ganz anderen, inzwischen erloschenen Forum – bin ich noch massiv angefeindet worden wegen der dunklen Sicht der Welt. 2015 hat diese Dunkelheit Europa erreicht und Millionen Menschen in Armut gestürzt, während die Armut per Staatsgewalt in Deutschland entsetzliche Folgen produziert und ein Prekariat künstlich in die Welt befahl, dass Millionen von Deutschen aus der Gemeinschaft herausgeschmissen hat – darunter auch Millionen „unschuldiger“ Kinder.

2015 sind die Agenten das Mammonismus so frech geworden, dass sie zu Ministern eine erstaunlich offene Sprache sprechen (siehe Neues Deutschland):

[Und dann] schauen dir sehr mächtige Personen in die Augen und sagen: »Sie haben recht mit dem, was Sie sagen, aber wir werden Sie trotzdem zerquetschen.«“

Das ist, was uns geschehen wird, wenn wir der Fragmentierung des Wissens nichts entgegensetzen: wir werden zerquetscht. Na – vielleicht unterschätze ich auch den Hang zum Masochismus im Volk … und alle haben Spaß daran, wie eine Laus zu enden, nachdem sie für die Mammonisten schon den Status einer Laus erreicht haben: die Lust am Untergang soll ja auch was an sich haben … oder?

 



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