Politik

Die Vernichtung der Menschheit – und das Schweigen der Mehrheit: Reformgedanken

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Montag, 23.2.2015. Eifel. Es ist nicht gerade leicht, hier zu sitzen und zu schreiben. Das Haus ist leer, ein kaltes Echo erfüllt die Räume. Vieles – also: die Dinge die mir wert und teuer sind – befinden sich an einem anderen Ort. War mühsam: Schmerzen beherrschen den Körper und versöhnen einen mit der eigenen Sterblichkeit, die vor allem eins verspricht: ein endgültiges Ende jeder Form von Leid. Ja: Krankheit ist ein strenger Lehrmeister – und vielleicht ist gerade das der Grund, weshalb die Natur sie ersonnen hat … wir sollen es uns hier nicht zu bequem machen. Wir haben als Gesellschaft auch keinen Platz mehr für Kranke – vor allem: keinen Arbeitsplatz. Die Rendite diktiert uns Perfektion in allen Lebensbereichen, die totale Mobilisierung aller Menschen – Männer, Frauen und auch Kinder – für den „Arbeitsmarkt“ läßt keinen Platz für „Minderleister“, die aufgrund von Krankheit oder Alter das geforderte Mindestpensum nicht mehr erbringen können.

Das Haus in dem ich wohne ist gekündigt, das Haus in das ich ziehen muss schon bezugsfertig, doch trotzdem hängt alles in der Schwebe: weil ich dank einer Minirente für meine Kinder auf Leistungen vom „Jobcenter“ abhängig bin, um die Kosten des Alltags zu bestreiten  – Kosten, an deren Festsetzung man mich nicht im Mindesten beteiligt hat, die wurden andernorts diktiert …. soviel sei zur real existierenden Demokratie mal gesagt. Auf eine Genehmigung für das neue Haus warte ich seit Ende Dezember vergebens, es ist zwar preisgünstiger als das alte Domizil, aber das stört ja nicht bei der Ausübung von Herrschaft durch Bürokratie. Ich ziehe also in ein unbekanntes, unsicheres Land, eine unbekannte, unsichere Zukunft … und beschreite so einen Weg, den viele noch vor sich haben, viele jung und kerngesund, aber trotzdem überflüssig wie Hundekot an den Schuhen.

Dabei kann ich noch von Glück reden, dass ich nicht zu den Ärmsten der Armen gehöre: ich habe das große Glück, neben einer kleinen Leibrente einen verständigen Vermieter zu haben, der Geduld hat. Auf freier Wildbahn, auf dem freien Markt wäre ich als Mieter dank eines komplizierten Prozederes der Ämter völlig chancenlos – wer wartet schon gern monatelang auf den Abschluss eines Mietvertrages, der letztlich vielleicht doch von der Behörde nicht bewilligt wird? Es ist ein religiöses Fundament, das mir Halt und Stabilität gibt, notwendige Entscheidungen selber zu treffen – kein künstlich übergestülptes Glaubenskonzept von Weltkirchen, sondern der schlichte Blick auf das unausweichliche Ende allen Lebens, das jede Form von Qual, Entrechtung, Erniedrigung und Sklaverei beendet – vielleicht sogar endgültig. Bevor man nun gezwungenermaßen abtritt, kann man aber noch ruhigen Gewissens etwas Staub aufwirbeln.

Haben Sie sich schon mal gefragt, wieso wir das eigentlich mit uns machen lassen? Wieso wir uns so behandeln lassen? Sozialleistungen sind kein Geschenk, keine gnädige Gönnerei, sondern ein Recht, für das Generationen von Menschen die Hälfte ihres Einkommens stiften, um selbst ein sichereres Lebensgefühl zu haben. Sie sind noch mehr als ein Recht: sie sind eine Pflicht, die sich aus der Sozialstaatsklausel unseres Gesellschaftsvertrages ergibt – und genau für diesen Vertrag bezahlt auch der Ärmste der Armen seine Steuer in Form von Mehrwertsteuer, beteiligt sich so an der Finanzierung des Gemeinwohls.

Viele der Armen sind noch gar nicht mal krank – sie sind einfach aus anderen Gründen überflüssig. Manche sind einfach noch zu viel Individuum, tragen Tatoos, erlauben sich wüste Haarschnitte, zu lange oder ungepflegte Fingernägel, fremdartige Hobbys oder exotische Kleidung, weil sie den Werbern unserer „Kultur der individuellen Freiheit“ auf den Leim gegangen sind. Ja: damit wird gelockt. „Kommt zu uns, hier darf das Individuum frei sein, hier gibt es keine Diktatur, hier darf jeder leben, wie es ihm gefällt!“.

Wenn er die Kosten tragen kann, die andere definieren – das steht jedenfalls im Kleingedruckten … und das ist eine bittere Pille, die gerade vielen Bürgern der ehemaligen DDR sauer aufstößt: sie sind die aktuellste Kultur, die aufgesogen und verarbeitet worden ist.

Es sind aber nicht nur die Kosten – auch Kleidung, Haarschnitt, Schmuck: alles ist im Detail geregelt. Da geht es jedem Indianer besser als uns. Schauen Sie sich doch einfach mal die „besten Bewerbungsfotos“ 2014 an, die Zeitschrift „Wiwo“ wählt sie jedes Jahr aus und läßt sie von einer „Bewerbungsexpertin“ beurteilen (siehe Wiwo): Szenen aus einer Sklavenauktion … Szenen einer Sklavenkultur. Interessant nur der Leserhinweis, dass Australien Bewerbungsfotos grundsätzlich verboten hat. Ja – das kann eine Gesellschaft machen, wenn die Sklavenmarktmentalität überhand nimmt.

Schweifen wir ab?

Nein.

Arbeitslosigkeit ist ein Zustand, der in Zukunft auf SIE zukommen wird. Darum sollten SIE sich JETZT kümmern, wenn Sie wie ich erstmal zu den Ausgesteuerten gehören, zu denen, die noch nicht einmal Angebote für Jobs bekommen, weil sie als „nicht mehr verwertbar“ klassifiziert worden sind, dann werden sich schnell merken, dass niemand mehr mit ihnen redet, auch nicht die zuständigen Stellen. Sie existieren auf einmal außerhalb des Kosmos staatlicher Wahrnehmung – und ich kann noch von Glück reden, dann in anderen, vergleichbaren Fällen hat das Amt nach bekannt werden der Umzugsabsicht erstmal alle Zahlungen vollständig gestrichen. Ist nicht sonderlich logisch, aber es arbeitet ja auch nicht gerade die intellektuelle Elite der Menschheit dort.

Lesen Sie sich mal den aktuellen Artikel in der „Zeit“ genau durch (siehe Zeit):

Eine Studie der Universität Oxford kommt zu dem Schluss, dass bis 2030 rund 47 Prozent aller Arbeitsplätze in den USA der Automatisierung zum Opfer fallen könnten.

Glauben Sie jetzt nicht, dass Deutschland davon verschont bleiben wird: im Rahmen der Globalisierung werden die US-Maschinen auch unsere Arbeitsplätze vernichten.

Während etwa Sozialarbeiter oder Handwerker weniger gefährdet sind, ist das Risiko, ersetzt zu werden, besonders für Banker, Logistiker und Verwaltungsangestellte hoch.

Sogar Rechtsanwälte können durch Maschinen ersetzt werden.

Unglaublich, oder?

Zum ersten Mal habe ich von der Massenarbeitslosigkeit mittels Automatisierung durch eine Sparkassenreklame erfahren. Es war in den siebziger Jahren, wo wir noch davon träumen durften, „mehr Demokratie zu wagen“. Ja – das konnte man damals erleben. In der Romanreihe „Illuminatus“ von Robert Shea und Anton Wilson (die eine Grundlage für 99% aller heute gültigen Verschwörungstheorien über Freimaurer, „Illuminaten“ und SS-Zombiearmeen in bayrischen Alpenseen legte) inserierte die Sparkasse eine lustige Werbung, die aufzeigte, dass es Zeit wird, sein Geld für sich arbeiten zu lassen, weil die Maschinen den Menschen überflüssig machten. Ja – damals konnte man noch an ein Miteinander von Geld und Mensch glauben, damals waren „Bank“ und „Gesellschaft“ noch keine unversöhnlichen Feinde – die Bank war Diener der Gesellschaft, die die Geschäftsfähigkeit der Gemeinschaft fördern sollte .. anstatt nur für Anleger zu kassieren.

Das sie Letzteres tun würde, konnte man ebenfalls aus dieser Werbeanzeige schließen: läßt man sein Geld für sich arbeiten, weil man selber nicht mehr gebraucht wird, kommt es irgendwann zu einem Kampf zwischen den faulen Parasiten (wir nennen sie hilflos „Anleger“) und den produktiven Kräften der Gesellschaft, denen das Geld ausgeht, weil es für Zinszahlungen gebraucht wird: das merken wir ja gerade. Deutschland hat immer mehr virtuelle Millionäre, aber seine Brücken stürzen ein.

Mir kam damals der Gedanke, das wir wohl oder übel ein bedingungsloses Grundeinkommen zum Überleben brauchen würden, wenn die Automatisierung so fortschreitet – Jahrzehnte später kamen auch jene, die nicht durch die Sparkasse aufgeklärt wurden, auf diese Gedanken. Ja – die „Entscheider“ wussten schon damals von „Massenarbeitslosigkeit“ … und wählten einen sehr zweifelhaften Weg, ihr zu begegnen, als das Volk noch von Reichtum durch Arbeit träumte – ein Traum, der hunderttausend Jahre lang der sichere Weg zu Freiheit und Unabhängigkeit war.

Doch doch, bleiben wir mal auf dem Boden. Hätte ich zum Beispiel die Arbeitskraft meiner Jugend in die Rodung von Ackerland gesteckt, so könnte ich heute auf riesige Felder blicken, die meine sechs Söhne bestellen könnten: anstatt auf Almosen angewiesen zu sein, könnte ich das Leben eines weisen Alten führen, der dem Nachwuchs bei der Ausweitung und Verbesserung der Ertragskraft der Böden helfen könnte – die körperlichen Zipperlein würden keine Rolle dabei spielen, sie mindern Wissen und Lebenserfahrung in keiner Art und Weise. Statt dessen steckt diese Arbeitskraft jetzt in Konzernen, die schon vor Jahren erloschen und in andere Konstrukte aufgegangen sind – und in dem Staat, der sich seit der Agenda 2010 zum Diener der Entmenschlichung der Gesellschaft gemacht hat: die Folgen der Automatisierung der Gesellschaft hat – von heute auf morgen per Gesetz beschlosen – auf einmal der Einzelne selbst zu tragen, fernab jedes vernünftigen, menschlichen, plausiblen Verursacherprinzips.

Das Prinzip, dass nun wirkt, ist schlimmer als alles, was sich Shea und Wilson hätten ausdenken können: nicht mehr und nicht weniger als die Vernichtung der ganzen Menschheit durch Maschinen steht bevor – und wir agieren hilflos wie eine Bande verängstigter Kinder auf diese Herausforderung. Fallen 2030 47 Prozent aller Jobs weg – die aktuell noch sehr gut bezahlt werden – dann ist der Staat endgültig am Ende. Vernichtungslager für Minderleister sind die logische Konsequenz des Renditewahns – ob es einem gefällt oder nicht: Arme sind schlichtweg zu teuer, das nutzlose Durchfüttern von Minderleistern läßt sich in den Budgetplänen der Entscheider nicht mehr abbilden … jener Entscheider, die in den siebziger Jahren noch die kritische, rebellische Intelligenz als natürlichen Ansprechpartner für ihre Werbung akzeptiert haben: damals schon wurde die Entwicklung der „Grünen“ – an die noch keiner dachte – vorweggenommen: „Verschwörungstheoretiker“ waren die einzige Zielgruppe, die intelligent genug war, weit genug in die Zukunft zu schauen … was sie heute noch in den Augen der „Mächtigen“ verdächtig, ja, blasphemisch erscheinen läßt … und die notwendigen Schlußfolgerungen zu ziehen: baut die Gesellschaft so um, dass ihr zu den Sozialarbeitern (oder den wahrhaften Parasiten) gehört, dann werdet ihr 2030 überleben. Allerdings kann man schon jetzt sagen, dass „Sozialarbeiter“ – gerne in Jobcentern angestellt – ohne Menschheit wenig Arbeit haben, was auch für Handwerker gilt, die dann kaum noch einer bezahlen kann.

Ist es zu weit gedacht, von einer „Vernichtung der Menschheit“ zu reden?

Von weniger zu reden wäre angesichts der sozialen Großwetterlage verantwortungslos, der Werkzeugkasten der Geschichte enthält genug Instrumente und Erfahrungen über ihren Einsatz, die gründlich und zweifelsfrei aufzeigen, wozu die mechanisierte Gesellschaft in der Lage ist, wenn sie sozialen Ballast zum Vorteil einer kleinen Minderheit los werden möchte: systematisierter Massenmord ist gelebte Historie. Er kann übrigens auch durchgeführt werden, ohne das auch nur ein einziger Schuss fällt: „aushungern“ war schon immer eine beliebte und kosteneffiziente Methode, unnütze Esser los zu werden – „vergasen“ ist da  noch ziemlich teuer im Vergleich. Ist das Netz der Überwachung nur dicht genug, die Kontrolle durch „Sozialarbeiter“ (in den siebziger Jahren als „Ingenieure der Gesellschaft“ bezeichnet) hinreichend engmaschig, wird sich nirgendwo mehr unbemerkt eine kritische Masse bilden können, die sich den herrschenden Zuständen verweigert.

Merken Sie, dass das „Schweigen der Mehrheit“ möglicherweise gar kein Zufall ist? Vier Stunden am Tag sitzen Sie im Durchschnitt vor dem Fernsehgerät und lassen Ihren Geist von anderen prägen, die Ihnen ein alternativlose Verhalten diktieren: welche Kleidung angemessen ist, welche Frisur genehm ist, welche Möbel man diesen Sommer hinstellt und welcher Dresscode von Dienstag bis Donnerstag gilt: man braucht dafür noch nicht mal Werbung, ein einfacher „Tatort“ reicht dafür schon aus, um die Botschaft „wie man zu sein hat“ herüber zu bringen. Steht dann noch die Bundeskanzlerin auf und spricht: „Deutschland geht es gut“ – wagt dieser inhaltslosen Parole keiner mehr zu widersprechen.

Die Menschheit steht vor der entscheidensten Zeit ihrer Geschichte, die kritische Intelligenz liest nicht mehr „Illuminatus“ sondern die Börsennachrichten. Der Rest schweigt, ist verwirrt und – dank der Verunglimpfung jeglichen konstruktiven Denkens als „Verschwörungstheorie“ – völlig ratlos, wie es eigentlich weiter gehen soll. Kein Wunder, dass der Krieg wieder als Vater aller Dinge ins Spiel kommt, das war schon immer so: weiß die Politik nicht weiter, wird einfach mal etwas geschossen – das hält die Leute zahm und läßt sie sich glücklich schätzen, dass sie gerade nicht in der Ukraine wohnen – oder in Griechenland, wo die „Geldgeber“ gerade mal demonstrieren, wie einfach es heute geworden ist, einen ganzen Staat auszuhungern oder durch „Sanktionen“ in die Knie zu zwingen.

Nun – ellenlange Beschreibungen von real erlebbarem Elend gibt es genug.

Was fehlt, sind Lösungen.

Bevor mich nun die Telekom zum ewigen Schweigen verdammt (nein, das ist keine Strafaktion – ich hatte nur das Pech, Kunde bei ihr zu sein und umziehen zu wollen: das hat einen Weltkonzern so sehr überfordert, dass er nur eine Lösung kannte: ab dem 26.2. erstmal alle Leistungen einzustellen, obwohl ich dafür bezahle … nur: ohne Kommunkationsmittel kann man sich kaum dagegen wehren; soviel mal nebenbei zu unserer „Freiheit“), möchte ich eine kleine Lösung vorschlagen, die nun nicht von mir kommt … sondern aus Videospielen von Facebook stammt.

Das Prinzip ist einfach – und funktioniert.

Sie können am Spiel grundsätzlich umsonst teilnehmen, alle Ressourcen (in meinem Fall ist es das Dorf von Asterix dem Gallier, welches meinen jüngsten Sohn außerordentlich erfreut) weden kostenlos ins Haus geliefert. Wer mehr will … muss außerordentliche Leistungen erbringen. Ja – allen Unkenrufen zum Trotz funktioniert dieses kleine Gesellschaftssystem: kein Wunder, dank Automatisierung ist ja nur wenig Arbeit zu tun. Natürlich ist das Spiel nicht an der Börse … und braucht deshalb nur auf das realwirtschaftliche Prinzip des Überlebens zu achten anstatt auf das finanzwirtschaftliche Prinzip der Maximierung von Eigenkapitalrendite … was jedem gesunden Unternehmen die Kraft zu Innovation und Expansion raubt.

Wäre es nun zu vermessen, dieses Prinzip auf ganz Europa auszuweiten? Es funktioniert – das beweisen hunderte von gleichartigen Spielen Tag für Tag.

Alle Menschen bekommen eine Grundausstattung an Waren (davon sind genug da, mehr als verfügbares Geld): Wohnraum, Heizenergie, ein Stromkontingent, Nahrung, Kommunikationselektronik, auf dem Land ein Auto – nicht mehr, als man jedem Strafgefangenem auch zukommen läßt – das dürfte doch wohl noch nicht ein Zuviel an „Sozialromantik“ sein.

Was kostet das?

Ohne Baukosten knapp hundert Euro … AM TAG! Das kosten jedenfalls Strafgefangene (siehe Beispielklagen). Ein Arbeitsloser hätte sein jetziges Budget nach vier Tagen aufgebraucht … und es ist doch wohl eine ganz üble Botschaft, dass man erstmal einen Menschen umbringen muss, um eine angemessene Versorgung erhalten zu können. Wir brauchen das auch gar nicht als Geld ausbezahlen  – davon haben wir nämlich dank Konzentration der Gesamtwirtschaft auf Millionärszüchtungen im virtuellen Bereich nur noch sehr wenig – wir können das in Waren bereit stellen: wer braucht dann überhaupt noch Geld, wenn er all das hat, was ein Strafgefangener auch hat?

Organisiert man das nicht als Behörde, sondern als Unternehmen, kann man für 100 Euro am Tag schon ein hinreichend funktionsfähiges Leben führen … und Ausschau halten noch Verbesserungsmöglichkeiten für die Gegenwart. Zu tun wäre da viel … doch wo fängt man an?

Auch hier ist die Antwort erschreckend einfach. Habe ich selbst erlebt in den siebziger Jahren, als die kulturell Kreativen sich aufmachten, die Welt zu verändern … um sie vor dem unausweichlich erscheinenden Ende zu schützen. Überall sah man ein Symbol: eine lachende Sonne mit der Aufschrift „Atomkraft NEIN DANKE. Wo immer man hin kam, gab es Menschen, die durch einen einfachen Blechbutton als Reformer kenntlich waren: selbst in der Fremde hatte man so Ansprechpartner fern aller kleinlichen Parteipolitik … manche waren sogar extrem konservativ.

Also produiert man einfach kleine Blechbuttons und Aufkleber (kostet echt nicht viel, kann sich jeder leisten), schreibt eine Parole drauf („Wirtschaftskollaps? Nein Danke!“ – zum Beispiel, oder einfach „Reformator“ – ist im Prinzip egal, was drauf steht), nimmt ein freundliches Symbol (zum Beispiel eine freundlich lachende Erdkugel): schon hat man eine reale Basis, die täglich wächst, kann bilden, was man zur Reformation braucht – ein Erkennungsmerkmal der Gleichgesinnten, eine „kritische Masse“. Billig, einfach – und seit der Antike erprobt. Menschen, die die „Schnauze voll haben“ gibt es genug, sie dürften mitlerweile die absolute Mehrheit bilden … Wirtschaft und Politik werden sich automatisch ändern, wenn nur genügend Symbole die wahrnehmbare Welt bevölkern.

Zu aufwändig? Also: zur Not organisiere ich die Produktion der Werbematerialen selber … müßte aber schnell gehen, Ende der Woche bin ich offline – bis mindestens zum 24. 3 (und an dem Tag hat einer meiner Söhne Geburtstag, da bin ich also auch beschäftigt). Die zwei Euro pro Button oder Aufkleber dürften jetzt wirklich keine finanzielle Hürde darstellen … und ich bin mir sicher, dass es findige Menschen gibt, die dafür eine Sparkasse als Investor finden … die waren ja schon in den siebziger Jahren sehr zukunftsorientiert. Das wir uns einem endgültigem Ende nähern, wissen auch einige der sehr Vermögenden .. wie zum Beispiel der Multimilliardär Nick Hanauer, der schon jetzt zurecht „Mistgabeln“ sieht (siehe z.B. Indipendent 24).

Eine neue Welt ist machbar – mit wenig Aufwand. Und die drohende Abschaffung der Menschheit als Kostenfaktor (um nichts anderes geht es verrückterweise hier) – klar gesagt: ihre Vernichtung und Ausrottung aus betriebswirtschaftlichen Gründen – sollte Motivation genug sein, mal vier Euro für Jacke und Auto zu investieren.

Und nur keine Bange: andere Menschen sind früher mal mit desaströsen Segelschiffen über den stürmischen Atlantik gefahren, um wieder Zukunft zu haben. Wir Menschen können da einiges leisten – das haben wir hinreichend bewiesen.

Wer eine schöne, freundliche lachende Erdkugel visualisieren kann, der darf gerne seine Entwürfe zum Nachrichtenspiegel schicken … hier arbeiten ja noch andere, die das gerne entgegen nehmen.

Wer einen schönen Spruch für die Buttons hat, darf sich ebenfalls gerne melden.

Und dann … legen wir einfach los. Einfach so.

Oder?

 

 

 



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