Müsste man Deutschland in einem Satz beschreiben, so wäre „Das Land, das gegen seine eigenen Kinder Krieg führt“ eine treffende Beschreibung. Man mag sie nicht, diese Kinder. Sie bringen keine Leistung und kosten nur Geld. Außerdem nehmen sie einem Platz weg und schränken massiv die Mobilität ein. All´ das lässt man sie auch spüren.
Wie mag sich wohl ein junger Erdenbürger fühlen, wenn er in einem Land groß wird, in dem der beständig von Autos gejagt wird? Ja – in Großstädten werden sie besonders häufig von ihren Blechfeinden erlegt. Kopfloses, kindliches Herumrennen ist nicht mehr drin, der Feind lauert überall. Große, laute, stinkende Maschinen rasen durch die Wohngebiete und Innenstädte, verpesten alles mit ihrem Gestank und sorgen in Kinderwagenhöhe schon mal für tödliche Schadstoffkonzentrationen.
Keinen störts, da verrecken ja nur Kostenfaktoren.
Der Tod von 500 000 Kindern im Irak? War die Sache wert. Sanktionen sind halt wichtig, nicht nur im Irak, auch in Europa – gegen Griechenland, Spanien und Portugal (dort nennen wir sie „Auflagen“), in Russland und in Deutschland. „Sanktionen“ scheinen inzwischen der oberste Wert der westlichen Wertegemeinschaft zu sein. Das sie immer die schwächsten Mitglieder am heftigsten treffen – egal.
Wir Betondemokraten sind keine Weicheier. Wir sind skrupellos, hart und brutal, ganz so, wie uns Hollywood den Herrenmenschen vorlebt. Für „Sozialromantik“ ist da kein Platz.
Heute veröffentlicht der Spiegel die Information, dass dieses Jahr zu Weihnachten 1,6 Millionen Kinder von Hartz IV leben. Wie ihre Eltern werden sie „Druck“ ausgesetzt, damit sie endlich aufhören, Kostenfaktoren zu sein. Wie ihre Eltern werden sie zur Armut verdammt – per Gesetz. Wie ihren Eltern wird ihnen das Lebensrecht abgesprochen, wie ihre Eltern erhalten sie die Botschaft:
„Sie sind Hartz IV und werden immer Hartz IV bleiben“ – so eine weniger gebildete Sachbearbeiterin eines Jobcenters zu einer alleinerziehenden Mutter und Doktorandin, eine Geschichte, die mir gestern zugetragen wurde – von dem Opfer.
500 000 Opfer im Irak – 1,6 Millionen in Deutschland. Per Gesetz und Staatsgewalt zur Armut verurteilt – im Land mit den meisten arbeitslosen Multimillionären in Europa, die nur eine Leistung erbracht haben: hauptberuflich Sohn oder Tochter zu sein.
Die Zahl von 1,64 Millionen Opfern in Deutschland ist im Übrigen gelogen: man lässt die Kindheit einfach im Alter von 15 Jahren enden. Da sollen die Blagen endlich schuften gehen. Zählt man die bis 18-jährigen dazu, reicht man an die ZWEI MILLIONEN heran – erst recht, wenn man bedenkt, dass einige noch gegen den Willen der Jobcenter Abitur machen und auch mit 19 noch die Schulbank drücken.
Wie feiern diese Kinder Weihnachten?
Nun – von einer Familie (ein Elternteil, zwei Kinder) weiß ich seit heute, dass es dieses Jahr mangels Masse komplett ausfällt. Die Kinder leben aber gar nicht von Hartz IV – sondern von der Rente des Elternteils. Die sind in der Statistik also gar nicht berücksichtigt – ebenso wenig wie die Kinder der Niedriglöhner und Aufstocker.
Die Zahl der armen Kinder in Deutschland liegt also … deutlich über 2 Millionen.
Fröhliche Weihnachten?
Nein, Danke.
Wirklich nicht, danke.
Solange diese Kinder in meinem Namen, mit Hilfe meiner Steuergelder und unter Missbrauch des von mir verliehenene Amtes ausgeschlossen, verachtet und ausgegrenzt werden, mag ich nicht fröhlich sein. Ist mir schlichtweg nicht möglich.
Ausgeschlossen, verachtet, ausgegrenzt?
Ja – wartet mal ab, bis die Schule wieder anfängt und die Kinder in der Schule ihre Weihnachtserfahrungen austauschen. Da merken die Kleinen dann, wie man sich als Schwarzer in den USA fühlt.