In Deutschland wird man durch Erben reich, dass zeigte kürzlich eine Untersuchung. Während man in den USA noch kräftig für Reichtum arbeiten kann und muss, hat man in Deutschland als Hauptleistung den Hauptberuf „Sohn“ (oder „Tochter“) auszuüben: weil der Uropa mal eine clevere Idee hatte, die so gut war, dass auch Opa und Papa sie nicht kaputt kriegen konnten (was oft genug geschieht), badet des Enkelchen in arbeitslosem Wohlstand – und Champagner. Und damit sie so richtig fett erben können (als wäre Nichtstun nicht schon mit hunderttausend Euro gut bezahlt) müssen andere richtig fett arm sein: Geld ist ein geschlossener Kreislaus – im Idealfall.
Für einen jener, die per Gesetz und Gerichtsbeschluss so richtig dick arm sein müssen, wurde jetzt ein Testament geschrieben: das Testament eines Hartz IV-Beziehers. Ich möchte hier nur kurz seine Erfahrung mit dem Mitleid und der Nächstenliebe unsere nicht mehr ganz so christlichen Gesellschaft zitieren, empfehle aber, sein Testament unbedingt ganz zu lesen (siehe gegen Hartz):
Das „Paradestück“ Schröders, die Hartz-Reformen und davon besonders die vierte, erwiesen sich für den Betroffenen als ein Weg, gepflastert mit Demütigung, Verachtung, Menschenrechtsverletzung, Bevormundung, Engstirnigkeit, Unwissenheit und Ignoranz. In einem Klima der eisigen sozialen Kälte wurde ihm sehr schnell klar, was den Verantwortlichen der
Reformen, ein Menschenleben bedeutet. Nichts, nichts und noch mal nichts.
Ja – gelegentlich sollte man noch einen Blick dafür haben, dass nicht nur in CIA-Kellern gefoltert wird, leichtere Formen finden auch in deutschen Sozialgesetzgebung Einlass, wobei die Folter erstmal psychischer Natur ist, aber auch ganz schnell in harte, lebensbedrohliche Sanktionen umschlagen kann. Das ist inzwischen nahezu jedem bewusst – und bedeutet einen Terror der besonderen Art: Psychoterror. Wer nicht mehr schnell genug rudern kann, dem wird die Nahrung gestrichen: Motivationsmethoden, die bei Rudersklaven römischer Galeeren schon erfolgreich eingesetzt wurden … was zeigt, wie außerordentlich asozial des Denken der politischen Kaste geworden ist. Echte Demokraten würden den Teufel tun, Methoden in Gesetz zu gießen, die geeignet sind, Mitmenschen in Angst zu versetzen.
Der Grund dafür ist einfach – und uralt. Er ist in den alten, vedischen Schriften zu finden: „tat twam asi“ heißt es da … „das bist du„. Das sollte man sich in Erinnerung rufen, wenn man dieses Testament liest. Es ist kein echtes Testament – denn die, die es schreiben müßten, sind schon längst in den Staub getreten – aber es könnte ein echtes Testament sein, an dessen Ende ein echter Tod steht – weil man die Arbeit körperlich nicht mehr leisten kann und sich eine der größten Todsünden des modernen Kapitalismus erlaubt: …. man altert in einer Gesellschaft die nur die Jugend liebt. „Tat twam asi“ … die Grundlage einer jeden Nächstenliebe, die Grundlage eines jeden sozialen Gedankens: das könnte man leicht selbst sein.
Darum bildeten wir dereinst Sozialgemeinschaften, wurden soziale Wesen und genossen eine wunderbare Zeit.
Doch was … bilden wir jetzt?
Werden wir noch Zeiten erleben, wo die Lebenden die Toten beneiden?
Manche … suchen jetzt schon den Tod, weil das Leben – besser gesagt: die menschliche Umwelt – unerträglich geworden ist. Was wir ganz vergessen haben: wird auch nur ein menschliches Leben in einer Gesellschaft bedeutungslos, ist der Schritt nicht mehr weit bis zu dem Zustand, wo jegliches menschliche Leben bedeutungslos wird.