Letzthin schrieb ich über den Mann und die Frau. Jetzt stand dieser Artikel in der Zeitung: „Weltweiter Protest gegen Aufreiss-Guru!“
Na ist das eine freudige Entwicklung. Schade nur, dass es so Personen braucht, um die Leute auf die Palme zu bringen. Was hat der Julien Blanc denn verbrochen, dass die Welt so entrüstet ist? Er bietet Flirtkurse an. Ist soweit nichts schlimmes, aber dann las ich einen Spruch, mit dem er die Damenwelt gefügig machen will (Bitte erst lesen wenn Sie 18 Jahre alt sind und die filigrane Morgenstimmung gefestigt ist):
„Wenn du als weisser Mann in Tokio bist, kannst du tun, was du willst. Ruf‘ einfach Pokémon, Pikachu oder Tamagotchi, schnapp‘ sie dir und sie wird nur kichern. Ich lief durch die Strassen und zog ihre Köpfe zu meinem Schwanz. Kopf zum Schwanz, Kopf zum Schwanz. Es ist grossartig.“
Sein Repertoire reicht bis in die bizarre Ecke:
«Geh‘ auf die Knie, nenn‘ mich Meister und flehe mich an, dich zu küssen.»
Um diese Aussagen zu unterstreichen, dürfen sich Hartgesottene das Vidoe dazu anschauen.
Dieser Herr Blanc scheint nur mit dem rudimentären Reptilienhirn zu funktionieren oder zieht die grösste Show seines Lebens ab und kassiert dafür viel Geld. Ich tippe mal auf Ersteres. Als Satire kommt er zu plump rüber und im Video ist, soweit ich es erkennen konnte, nur männliches Publikum. Also muss dieser 25-jährige Zuchthengst es wirklich so meinen, wie er es sagt.
Was ist hier falsch gelaufen. Was muss passieren, damit ein Mann auf so ein Frauenbild kommt. Soziale Verwahrlosung? Mutterkomplex? Da könnte viel passiert sein, bis man sich so eine frauenverachtende „Flirt-Methode“ ausdenkt. Was mich an der Sache mehr schockiert ist die Tatsache, dass dieser Spinner regen Zulauf hat. Seine Kurse sind angeblich voll und er jettet um die Welt um seinen Schwachsinn zu verbreiten. Es reicht nicht, dass es täglich Millionen von Männern gibt, die von sich aus, sozusagen „Naturtalente“, ihre Frauen verprügeln, nötigen oder sonst was mit ihnen anstellen. Nein, jetzt glaubt noch so ein schnöseliger Diskriminierungs-Prophet seinen verbalen Müll in die männlichen Hirne pflanzen zu müssen. Jetzt wird also Frauen-Diskriminierung geschult, ganz offiziell, vermutlich sogar mit Diplom. Was ist man dann? Qualifizierter Vergewaltiger? Oder einfach nur ein asoziales A…
Aber leider passt es in die Zeit. In den Medien wird die Frau als Sexobjekt vermarktet, als Schaufensterpuppe dekoriert, in den Musik-Videos als immer willige Gesangskulisse präsentiert und bei nichtpassender Körpernorm als Ausschuss entwertet. Da hat man es als Frau wirklich nicht leicht, sich in ein respektvolles Licht zu rücken. Der diskriminierende Gegenwind solcher Zuchthengste reicht bis in höchsten Etagen. Selbst im Schweizer Bundeshaus gibt es ein internes Ranking, wer den schmutzigsten Witz erzählen kann. Sogar der Bundesrat macht dabei mit. In anderen Regierungen wird es nicht anders sein. Ein Bild von Seehofers Blickrichtung lässt das vermuten.
Wie könnte man so einen überpotenten Jungspunt wie diesen Mister Blanc helfen? Eine amüsante Vorstellung wäre die, wenn Frauen seine Kurse buchen würden, nur Frauen. Mal sehen, wie er dann seinen Wortschatz anwenden würde. Die härtere Methode wäre das eigene Erleben seiner propagierten Entwürdigungsmethoden. Eine Sado-Maso-Party wäre dafür geeignet. Er spielt den Sklaven.
Aber das wird leider alles Wunschvorstellung bleiben. Diese personifizierte Schande der männlichen Spezies wird weiter seinen Schrott von sich geben und die Medien unterstützen ihn dabei kräftig. Bei so einer Person wäre die Zwangseinweisung in eine psychiatrische Klinik anzuraten. Ein sogenannter „Fürsorglicher Freiheitsentzug“. Fürsorglich für die Frauenwelt, denn auf solche Grossmäuler kann sie getrost verzichten, die Meisten jedenfalls.
Immerhin ist die Sozialkompetenz der Bürger und mancher Journalisten doch noch vorhanden und, oh Wunder, sie gehen sogar auf die Strasse und protestieren gegen diesen Vergewaltigungs-Fetischisten. Alle Achtung. Dazu die Schlagzeile aus „die Welt“:
„Er braucht keine Bühne, sondern einen Therapeuten“ schrieb die Autorin Julia Friese. Deren Artikel ich empfehlen kann. Sie schrieb es genau richtig. Der Mann hat ein Frauenproblem. Er hat Angst vor ihnen, er traut sich nicht gefühlvoll, sofern er das überhaupt noch kann, mit dem weiblichen Geschlecht umzugehen. Ich sag’s mal in seinem Niveau. Er ist ein emotionaler Schlappschwanz. Ein Feigling, der seine soziale Inkompetenz hinter seinen Genitalien versteckt.
Also liebe Männer, alle die einen Kurs bei diesem beziehungsunfähigen Versager buchen, befördern sich gleich selber auf das niedrigste Niveau, dass ein Mann erreichen kann. Wenn ihr glaubt, euch so in der Frauenwelt behaupten zu können, dann habt ihr gewaltig einen an der Waffel und euer Hirn ist nie über die eigene Eichelgrösse hinaus gewachsen. Füllt eure leere Hirnschale mit etwas Sinnvollem. Platz hat es ja genug. Vielleicht erfahrt ihr dann plötzlich ein Gefühl von Liebe. Keine Panik, das tut nicht weh und wenn, ist es ein süsser Schmerz. Aber sogar vor dem habt ihr Weicheier Angst. Gibt es überhaupt etwas auf dieser Welt, dass ihr selbständig zustande bringt? Könnt ihr eine Frau ansprechen ohne euch gleich in die Hosen zu machen, wenn nicht ein Kumpel dauernd im Hintergrund sexistische Parolen grölt? Hier fängt euer asoziales Problem bereits an. Alleine seit ihr sowas von feige, nichtssagend, langweilig und generell abstossend durch euer Gebaren, dass ihr euch nur in der Gruppe behaupten könnt. So etwas nenn‘ ich Versager. Alleine unfähig sich im Leben zu beweisen. Dabei haltet ihr euch für die Grössten, dass der Wahn in euren Hirnen schon krankhafte Ausmasse annimmt. Nur eure Dummheit kann den Grössenwahn noch toppen.
Aber ihr straft euch selber. Mit dieser Einstellung Frauen gegenüber, eigentlich allen Mitmenschen. Ihr werdet nie wirkliche Liebe erfahren, nie wirkliches Vertrauen haben, nie das Gefühl von partnerschaftlicher Geborgenheit spüren, nie richtige Freunde finden, auf die Verlass ist, nie die Genüsse gegenseitiger Zärtlichkeiten erleben und so weiter und so fort. Ihr wisst gar nicht, was ihr alles verpasst. Ihr seit so mit euren Egomanen-Denken beschäftigt, dass das Leben an euch vorbeizieht und ihr euch irgendwann wundert, wo es geblieben ist. Aber dann ist es zu spät.
Ich habe kein Mitleid mit euch. Es bleibt zu hoffen, dass ihr realisiert, wie ein gesellschaftliches Miteinander funktioniert und ihr euch entsprechend positiv integrieren könnt. Jeder verdient es Liebe zu erfahren, auch wenn er mal mit seiner Lebenseinstellung voll daneben lag. Aber den ersten Schritt müsst ihr tun. Sobald ihr Zuneigung mit Respekt verbinden könnt, werdet ihr die Freuden menschlichen Zusammenseins erleben dürfen. Wenn ihr das nicht schafft, wird euer Frust euch innerlich zerfressen, bis nur noch ein Häufchen Elend übrig bleibt.