Alltagsterror

Nach der Wahl ist vor der Wahl – Der natürliche Feind der Politik bleibt der Wähler

Von hier aus gelangen Sie auf die Autorenseite von und koennen alle kommenen Artikel mit "Link speichern unter" abonieren.

Nachfolgender Beitrag handelt vom natürlichen Feind der Politik, den Wähler, von kalten Medienkriegern und „zwei dummen Ossis die Deutschland regieren.“

Sachsen hat gewählt und die Landtagswahlen Brandenburg und Thüringen stehen vor der Tür und
der natürliche Feind der Politik ist wie immer der Wähler, weil man ja nie weiß ob der Wähler überhaupt noch Lust hat an die Urne zu treten.

Panik macht sich in der Politik breit, weil der Wähler, scheinbar immer mehr die Nase voll hat, von den etablierten Parteien und den rhetorischen Kranzniederlegungen der Politiker im Wahlkampf. Ja da sind diese undankbaren Nichtwähler, wissen einfach nicht zu schätzen von ihren „demokratischen Recht, wählen zu gehen, gebrauch zu machen“, dies wurde nach der letzten Landtagswahl in Sachsen in beindruckender Weise klar.

Warum das so ist, weiß keiner so richtig, weder Parteien, noch die tausenden von selbsternannten Politikwissenschaftler und Experten können nur noch vermuten.
Ja selbst die „Bild“ und andere parteitreuen Medien in „Springerstiefeln“ sind ratlos geworden, wo sie doch sonst alles zu wissen glauben. Vielleicht hat man vergessen, dass es eben auch ein demokratisches Recht ist nicht zur Wahl zu gehen.

Der Vorwurf, Nichtwähler gefährden die Demokratie und Nichtwähler stärken rechte Parteien, sind nichts anderes als platte, inhaltslose Sprechblasen, genau so platt und inhaltslos, die Wahlkämpfe und Wahlprogramme der Parteien und Politiker geworden sind. Und dann sind da noch die von der Politik und Medien erfundenen „Protestwähler“, was immer damit gemeint ist. Ist das Demokratie, wenn Wählern unterstellt wird, er habe aus Protest und Frust eine bestimmte Partei gewählt.

Wer gibt all diesen „Klugscheißern“ eigentlich die Legitimation sich so zu äußern? Gewählte Politiker behaupten doch auch, sie seien nur ihrem Gewissen verpflichtet und handeln nach diesem Grundsatz, was zu regelmäßiger Heiterkeit und Empörung eben bei den Wähler/innen sorgt.
Unverschämt ist es allerdings, wenn im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, Wähler von einem „Oberklugscheißer“ beleidigt wird, nur weil sie eine bestimmte (ihre) Partei gewählt haben, demokratisch, egal aus welchen Hintergrund oder Überzeugung.

Um was geht es. Der Sender Phoenix beschäftigte sich am 3.09.2014 mit den Ergebnissen der Sächsischen Landtagswahlen. Der Feind stand schnell fest, die AfD, was nur logisch ist, weil ja die NPD und FDP nicht mehr zur Verfügung stehen.
Der Publizist Sergej Lochthofen hat da nämlich so seine Eigene Schlussfolgerungen gezogen, warum so viele Sachsen die AfD gewählt haben. Und dieses Urteil ist so eindeutig wie unverschämt.

„Gleich beim ersten mal als er (Lochthofen) zu Worte kam polterte er los, dass er diese so sehr dummen Wähler in Sachsen nicht verstehen könne und sagte das er ja weiß das es viele Dumme Menschen dort gibt, doch das diese Dummen auch noch so sehr Dumm seien, wäre schon bedenklich und fabulierte dauernd etwas von 10% die die NPD bei den sächsischen Wahlen bekommen hätte(die NPD hat nicht mal 5% erreicht) und diejenigen die NPD wählen, suggerierte er dann, würden eben aus diesem Grunde die AFD wählen, weil nur sau Dumme Menschen eben die AFD wählen würden. Kurz gesagt: Er machte weil er so schön in Fahrt war gleich ALLE OST-DEUTSCHEN zu absolut Dummen Menschen.“ (Quelle: Netzplanet)

Toll, oder „ALLE OST-DEUTSCHEN sind also absolut Dummen Menschen“, was gleichbedeutend wäre „ Deutschland wird von zwei dummen Ossis“ regiert, bitte jetzt keine Zustimmung, wir wollen doch schön sachlich bleiben. Mich würde allerdings mal interessieren, was unsere Mutti und der Gauckler dazu sagen würden.

Man kann ja von einer Partei, ihren Vertretern und Programmen halten was man will, Fakt ist das die AfD nicht durch einen Putsch in den sächsischen Landtag gewählt wurde, sondern durch demokratische Wahlen. Wer Wähler mit der „Nazi Keule“ rhetorisch verprügelt, dem kann man nur mit den Niveau des Herrn Lochthofen sagen, ist eine „Dumme Sau“, denn solche Menschen sind allenfalls platte „kalte Medienkrieger“.

Sehr geehrte Politiker/innen und „kalten Medienkriegern“ und Herrn Lochthofen!
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wo die Ursachen für die wachsende Anzahl von „Nichtwähler“ und wie Sie sagen „Protestwähler“ liegen? Ich hätte da mal einige Vorschläge zu machen, ohne Anspruch auf deren Richtigkeit zu erheben.

Kann es sein, dass viele Bürger/innen der Meinung sind?

„Politiker handeln nur noch nach dem Motto handeln, absahnen, Kasse machen und dann in die Wirtschaft abhauen.“

„Das viele der Meinung sind über die Köpfe der Bevölkerung hinweg entschieden wird das Volk wird nicht mehr gefragt, außer wenn Wahlen sind.“

„Viele fragen sich, weshalb Sind wir nicht gefragt worden, ob wir den Euro haben wollen?“

„Warum haben wir noch immer nicht, eine vom Volk gewählte Verfassung?“

„Warum dürfen wir nicht den Bundeskanzler/in oder den Präsidenten wählen?“

„Warum werden keine Volksabstimmungen durchgeführt und warum sind durchgeführte Volksabstimmungen für die Parteien nicht in jeden Fall verbindlich und zeitlich begrenzt?“

„Warum werden wir nicht gefragt und dürfen mitentscheiden, wenn aus Steuergeldern finanzierte und entstandene Staatsunternehmen verkauft und privatisiert werden?“

„Warum hat man uns nicht gefragt, als man milliardenschwere Hilfspakete aus Steuergeldern für die angeschlagenen Banken in der Krise bereitgestellt hat und weiterhin stellen will, gleichzeitig den
Sozialabbau in Deutschland vorantreibt?“

„Warum wird so viel Geld für Rüstung ausgegeben und gleichzeitig steigt die Armut ständig weiter?“

Oder könnte es vor allem daran, das die Bundeskanzlerin Merkel klarstellte:

„Man kann sich nicht darauf verlassen, dass das, was vor den Wahlen gesagt wird, auch wirklich nach den Wahlen gilt, und wir müssen damit rechnen, dass das in verschiedenen Weisen sich wiederholen kann.“ (2008)
„Wir haben wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit. Unsere Werte müssen sich auch im Zeitalter von Globalisierung und Wissensgesellschaft behaupten.“ (2005)

Ach es gäbe bestimmt noch viele Möglichkeiten, was die Menschen umtreiben, aber wir werden ja nur noch gebraucht um zu wählen.



Die letzten 100 Artikel