Sonntag, 29.6.2014. Eifel. Kennen Sie die NEUE WELTORDNUNG? Wenn nicht – erkäre ich Sie ihnen gern. Die neue Weltordnung ist unsere Zukunft – manche meinen sogar, sie wäre bewusst ersonnen und gesteuert von uralten Geheimbünden. Es geht um einen weltweiten Polizeistaat, in dem Menschen ihre Organe verkaufen müssen, um überleben zu können. Es geht um vollständige Bevölkerungskontrolle, Spione und Abhöranlagen an jeder Ecke, den völligen Abbau der allgemeinen Menschenrechte im Interesse einer räuberischen Konzernwirtschaft, die täglich neue Wege erfindet, Geld aus den Staatskassen auf ihre eigenen Konten fließen zu lassen. Durch Abschaffung des Bargeldes werden Konzerne vollständige Kontrolle über jede Lebensäußerung der Menschen haben, deren Geldbewegungen dann völlig offen liegen – das Erarbeiten eines kleinen bischen Freiheits durch Sparen wird so unmöglich gemacht, denn: jederzeit kann das Konto gesperrt werden … diese Erfahrungen mussten im Zuge der „Finanzkrise“ viele Sparer machen. Glücklich war, wer noch Geld für Essen im eigenen Tresor hatte, die anderen … lernten die paradoxe und traumatische Erfahrung kennen, mitten im Überfluss vom Hungertod bedroht zu werden – nicht aufgrund von Missernten, sondern aufgrund von menschlichen Entscheidungen, die an die Allmacht erinnert, die einst der Feudalismus über das Leben der Menschen hatte.
Die Diskussion über eine gezielte Steuerung dieser Entwicklung durch supergeheime Iluminaten ist müßig und überflüssig. Wie bei allen geheimen Umtrieben sind hier Beweise schwer zu führen, man bleibt IMMER im Felde der Theorien gefangen, so dass keine gemeinsame Handlungsoption entsteht – es sein denn, die bitterbösen Verschwörer enttarnen sich selbst. Die Philosophie kennt dieses Problem schon lange im Bereich der „Wahrheitstheorien“ (sowas nennt man heute „Verschwörungstheorien“ – ein völlig falscher Begriff, wenn Sie mich fragen, aber bei ständig sinkendem geisteswissenschaftlichen Bildungsniveau muss man sich wohl daran gewöhnen), deren Schwäche sich zum Beispiel an „Gottesbeweisen“ offenbart: die mögen wunderbar stringend und logisch sein, so dass die Welt ohne einen Gott überhaupt nicht denkbar wäre … und trotzdem können diese Theorien seine Existenz letztendlich nicht beweisen. Denken allein – schafft keine Wahrheiten.
Grund genug zur Sorge über unsere Zukunft finden wir in der gesamten Tagespresse. Nehmen wir zum Beispiel die Ukraine: kaum gibt es die ersten Annäherungen, die ersten vorsichtigen Friedenschancen, da schlägt die Politik wieder zu: morgen läuft ein Ultimatum an Russland ab, das weitere Sanktionen seitens der EU gegen das Land verhängt – und keiner merkt, wie seltsam das ist: die EU hat überhaupt kein Mandat, sich in die inneren Angelegenheit zweier fremder Länder einzumischen. Der gleiche Wahn läuft in Asien ab, man kann schon den Eindruck gewinnen, Krieg ist gewollt: Kampfjets kommen sich so nahe, dass es fast eine Kollision gegeben hätte (siehe Spiegel).
In der Welt der Wirtschaft geht es inzwischen ähnlich ruppig zu: einem Artikel der Welt zufolge sind deutsche Firmen ähnlich korrupt wie nigerianische.
Oder nehmen wir das Thema Gesundheit – Daten dazu finden sich reichlich bei … vermeintlich … seriösen Quellen. Bei Kindern zum Beispiel haben wir ein äußerst bedrohliche Entwicklung, siehe Spiegel:
Forscher sehen bei vielen Kindern die Gefahr, dass sie irgendwann eine psychische Störung entwickeln könnten. Rund ein Fünftel der 3- bis 17-Jährigen bewerteten sie als psychisch grenzwertig auffällig oder auffällig.
Angesichts der Tatsache, dass wir sowieso zu wenig Kinder haben, eine unerfreuliche Entwicklung – erst recht, wenn man bedenkt, dass die wahrscheinlich keine sonderlich nützliche Arbeitsleistung erbringen können. Ursachen dieser Entwicklung? Unbekannt – und scheinbar jedermann völlig egal. So egal wie Krankenhäuser. 250 Krankenhäuser in Deutschland droht die Schließung – das ist jedes achte. Obwohl wir eines der teuersten Gesundheitssysteme der Welt haben (mit erstaunlicher Ineffektivität), ist für die Behandlung kranker Menschen bald kein Geld mehr da. Im ländlichen Raum bedeutet das: keinerlei Überlebenschancen mehr bei Herzinfarkt – wir haben das hier vor Ort schon mal durchgerechnet, weil auch dem Krankenhaus hier die Schließung droht.
Mal ein Blick auf die Kostenstruktur unseres Gesundheitswesens? Gerne, hier bei Medizinauskunft.de:
Eine Studie der Unternehmensberatung A.T. Kearney belegt, dass das deutsche Gesundheitssystem ineffektiv und teuer ist. Insbesondere die Verwaltungskosten verschlingen erheblich Beträge: Laut der Untersuchung sind es 23 Prozent der Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), die durch die Bürokratie verschlungen werden.
Insgesamt sind es damit gut 40 Mrd. Euro (2010 betrugen die Gesamtausgaben der GKV betrugen 176 Mrd. Euro), die für die Verwaltung drauf gehen.
Wir geben mehr Geld für die Verwaltung der Ausgaben für Gesundheit aus als für die Versorgung arbeitsloser Menschen und ihrer Kinder – was an deren schlechter psychischer Verfassung wohl einen gewichtigen Anteil hat. Ach ja – die Arbeitslosen. Das Amt, das sich um jene kümmert, die Aufgrund des Versagens der Wirtschaft in die bittere Armut abgleiten, beschäftigt 100 000 Mitarbeiter. Nur 20000 davon haben direkt mit Arbeitslosen zu tun, 80000 machen irgendwas anderes – zu gutem Lohn.
Habe ich Versagen der Wirtschaft gesagt? Ja. Nur ein Beispiel hierzu aus einem Bereich, den jeder kennt: ALDI. Glauben Sie, die Milliardärsgründer hätten ihr Imperium aus eigener Kraft mit Geldern aus ihrem Sparstrumpf aufgebaut? Da flossen – wie überall in der Wirtschaft – gigantische Geldmengen an KREDITEN. D.h.: die Banken verliehen das Geld der Sparer, damit die Gebrüder Albrecht bundesweit die Nahversorger eleminieren konnten … und so zigtausend Arbeitsplätze und selbständige Existenzen vernichteten. Hand in Hand mit den Banken wurde ein Vernichtungsfeldzug gegen die wirtschaftliche Infrastruktur des Landes geführt, zum Schaden vieler und zum Nutzen einiger weniger, die das Glück haben, die Konzernläden noch zu Fuß erreichen zu können: nur ein Beispiel, wie das Konzernunwesen den Wirtschaftsraum schädigt.
Doch lassen wir das jetzt mal nicht ausufern. Uns soll hier der Ausblick reichen, das wir momentan offensichtlich eine reichlich ineffektive Wirtschaftsordnung haben, von der immer weniger Menschen wirklich profitieren.
Was wäre aber … wenn wir etwas anders machen würden? Noch ist Zeit dafür – und Geld ist reichlich vorhanden.
Was wäre, wenn wir innerhalb des zerbröckelnden Staatswesens neue Strukturen aufbauen würden – Strukturen, die international greifen? Wenn wir einen Sozialstaat innerhalb des Sozialstaates aufbauen und so von Staatskonzernen und Privatkonzernen unabhängig werden? Wenn wir uns aus eigener Kraft eine NEUE WELTORDNUNG schaffen?
Unmöglich?
Die Zahl der Opfer der alten Weltordnung übertrifft die Zahl der Gewinner bei weitem – und den „Gewinnern“ wird immer mulmiger zumute, weil ihr Geld sie angreifbar macht – zum Beispiel durch Entführung der Kinder, Diebstahl, Betrug … oder einfach durch Gefährdung der eigenen Währung. Die politische Klasse scheint vergessen zu haben, dass jederzeit ein neuer Lenin – oder ein neuer Hitler – auftauchen kann, der die Massen hinter sich versammelt, um einen „gerechten Krieg“ gegen die um sich greifende Unsicherheit, Ungerechtigkeit und Armut führen zu können. Ich sage sogar: er wird mit Sicherheit kommen – man beachte nur den gewaltigen Rechtsruck bei den Europawahlen. Ja: das Volk sucht wieder den starken Arm, der es aus der Misere herausführt.
Was wäre aber, wenn wir … einfach mal anders denken. Wirklich neu. Oder ganz alt.
In den siebziger Jahren machte ein kleines Buch auf uralte Strukturen aufmerksam, die sich im Laufe der Jahrtausende als stabiler erwiesen haben als jede Staatsstruktur, weil sie wirtschaftlich effektiver und vor allem umweltverträglicher waren als andere Organisatonsformen, sie boten allen Mitgliedern Sicherheit, Frieden, Wohlstand, Freiheit und Gerechtigkeit, in Notfällen war Hilfe jederzeit erreichbar – und immer genug Freude vorhanden, um ein rauschendes Fest zu feiern.
Nun – „Stämme“ gelten als alt und überholt. Ich möchte auf diesem Begriff auch nicht allzulange herumreiten. Wir haben ja auch einen moderneren dafür: GENOSSENSCHAFTEN.
Kennt kaum noch jemand. Bündnisse von Menschen zur Verbesserung der eigenen Lebensqualität, zuverlässige Gemeinschaften, die im Privat- und Geschäftsleben gemeinsames Wirtschaften optimieren, Netzwerke von Genossen, die sich gegenseitig in allen Lebenslagen Hilfe und Unterstützung bieten.
Ist es zu vermessen, wenn ich der alten Weltordnung eine neue Idee gegenüberstelle, eine NEUE WELTORDNUNG einfordere … eine selbstverwaltete Weltbürgergenossenschaft?
Für den Konzern ist dies uninteressant. Er macht das nämlich selbst – mit dem Geld der Sparer. Streift durch die Wirtschaftswelt und hinterläßt Schneisen der Verwüstung. Für den Staat ist dies auch uninteressant … jedenfalls solange, wie diese Genossenschaft noch klein ist. Wird sie aber größer, wächst an Finanzkraft und Mitgliederzahl … wird sich irgendwann der Staat nach ihr richten, so wie er sich momentan nach den Wünschen der raffgierigen Konzernlenker richtet (die übrigens – nur um hier mal Klarheit hinein zu bringen – als Menschen ganz in Ordnung sein können. Raffgier – als „Profitmaximierung“ – ist ihr Job. Machen sie den nicht, macht den jemand anderes … was aber nicht heißt, dass sie sich als Menschen nicht etwas Menschlicheres wünschen würden).
Ich denke: angesichts der verfallenden ineffektiven Strukuren der alten Weltordnung ist es klar, dass etwas geschehen muss. Man kann nun darauf hoffen, dass Christus zurückkommt, die Ufo´s von der Wega uns erretten und man einfach – basierend auf naivem Kinderglauben – hofft, selbst nie davon betroffen zu werden, weil die Welt in Wirklichkeit ja ein Ponyhof ist, den man nur noch durch die Mattscheibe betrachtet. Die Medien schüren diesen Glauben – wobei ich noch nicht mal unterstellen möchte, dass dies bewusst geschieht: hier mag auch einfach Dummheit und Gedankenlosigkeit die Ursache für die momentanen Zustände sein, in denen Fussball wesentlich wichtiger ist als Außenpolitik, internationale Handelsabkommen oder die Selbstvernichtung des Euro.
Wie sich Politik dann ändern kann? Das zeigt zum Beispiel die Stadt Helsinki, die hier einen mutigen Schritt nach vorne macht (siehe Neopresse):
Mit einer neuen Ethik-Strategie will die finnische Hauptstadt Helsinki ein Zeichen gegen Steuerhinterziehung durch Unternehmen setzen. Zu Firmen, die ihren Sitz in Steueroasen haben oder dorthin Verbindungen unterhalten, sollen alle Verbindungen abgebrochen werden.
Das jedoch … scheinen die Ausnahmen zu sein.
Zu groß, der Gedanke? Zu … visionär?
Quatsch. Es gibt sogar momentan Entwicklungen, die zeigen, dass Menschen zu noch viel größeren Leistungen in der Lage sind – zum Beispiel im Hamburger Gängeviertel, wo ganz besondere Wirtschaftsformen („Zahl soviel du willst!“) erfolgreich erprobt werden (siehe Spiegel) – oder in den Bereichen der Tauschwirtschaft, die überraschend glücklich machen können (siehe z.B. Yahoo).
Für weniger mutige und mehr misstrauische Menschen gibt es jedoch noch eine ganz andere Dimension der Weltbürgergenossenschaft – sie könnte einfach auch ihre eigene Währung einführen, die eine Heimat für jene Anleger bietet, die momentan händeringend nach Alternativen zum Euro (und zum Dollar) suchen, bevor ein Währungscrash (oder der nächste drohende Börsencrash, vor dem aktuell gewarnt wird). Der Vorteil: das Versprechen, für Geld Leistungen einkaufen zu können, kann eine Weltbürgergenossenschaft viel eher einhalten als rein virtuelle Finanzkonstrukte – weil einfach viele Menschen dahinterstehen, die für die Leistung garantieren.
Auch für breite Teile des Mittelstandes wäre dies nicht uninteressant – denn eine Weltbürgergenossenschaft hat das Potential, auf sichere Art und Weise auch für nicht interkontinental arbeitende Konzerne sichere Zugänge zu anderen Märkten zu eröffnen – weil man auch dort Genossen (oder sogar Freunde) findet, die einem bei Anbahnung von Geschäften hilfreich sind.
Letztendlich wäre diese Organisationsform der Wirtschaftsordnung ein Gewinn für alle, führt sie uns doch zurück zu den Uranfängen der Menschlichkeit jenseits der Tage, in der ein künstlich geschaffener, selbstsüchtiger Egomane eine sich selbst verschlingende instabile Raubwirtschaft vorlebt und den Krieg aller gegen alle zum Standard macht.
Verwandeln wir einfach eine Welt von feindlichen Räubern in eine Welt voller friedlicher Freunde. Was glauben Sie wohl, was mehr Lebensqualität bringt – wohl für arme als auch für reiche Menschen?
Einfach sage ich?
Nun – einfach wird es nicht sein. Aber möglich. Und mit ein wenig Arbeit … sogar WIRKLICHKEIT.
Und letztendlich kann diese Wirklichkeit auch die Kriegsgefahr vollkommen aus der Welt verbannen: Weltbürger haben keinen Grund, auf ihre Freunde zu schießen. Wozu auch: sowas traumatisiert nur, ist schlecht fürs Geschäft und macht überhaupt keinen Spaß.