Auch schon mitbekommen, den Aufstand gegen die Rente mit 63? Ja was wird da Front gemacht gegen die „Pläne von Schwarz-Rot“. Und natürlich kommt diese Empörung von den üblich Verdächtigen Lobbyisten der Wirtschaft. Wenn man sich damit näher beschäftigt, könnte man glauben, der Untergang des Abendlandes stehe bevor. Rainer Dulger (Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall) ist einer der sich Sorgen macht, um wen eigentlich, bleibt die Frage.
Natürlich geht es Herrn Dulger nicht um die Menschen welche die Rente mit 63 nutzen könnten. Herr Dulger macht sich Sorgen um die „höheren Arbeitskosten“ welche daraus entstehen würden und „ungerecht gegen Generationen“ ist das das so wie so, ist zur Standartpropaganda geworden. Ich werde immer nervös, wenn ein Wirtschaftslobbyist von Gerechtigkeit faselt, dass wäre genau so, als wenn man einen Fuchs den Hühnerstall bewachen lässt.
Die die geplante Anrechnung von Zeiten der Arbeitslosigkeit, führt bei den Wirtschaftslobbyisten zur kollektiven Schnappatmung. Wo kommen wir denn hin, wenn die „faule Unterschicht“ für ihre „selbstverschuldete Arbeitslosigkeit“ auch noch belohnt würden. Die Herren Wirtschaftslumpen würden das so natürlich nicht sagen, sind ja gebildete Menschen, sie sprechen von einer „grundsätzlich falschen Botschaft.“ Kaum ist die „Kriegserklärung“ der Wirtschaft gegen die Rentenpläne öffentlich durch die Medien bekanntgegeben, bereiten sich die ersten Politiker zum Überlaufen vor und hissen die weiße Fahne, wie es sie halt immer machen. Man kann ja auch nicht erwarten, dass Politiker gegen die in den „Krieg“ ziehen, deren Spenden man gern bekommt und Nebeneinkünfte erhält.
Und so zieht die schwarze Fraktion, marktkonformer Demokraten, in die Schlacht um wieder „Gerechtigkeit“ herzustellen, ganz im Sinne der neoliberalen Wirtschaftslobbyisten.
Ziel scheint es zu sein, Betroffene zukünftige Rentner auf dem Schlachtfeld der Wirtschaft zu halten, so lange möglich, ganz nach dem Motto, AUSBEUTEN statt HÄNGEMATTE. Und die Politiker sind sich nicht zu schade dafür, auch den größten Blödsinn von sich zu geben. Jedenfalls sind die „Gewehre“ durchgeladen. „Wenn die Rente mit 63 missbraucht wird, um eine Welle von Frühverrentungen zu ermöglichen, dann können wir nicht zustimmen“, so CDU-Vize Thomas Strobl. Ähnlich äußerte sich CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn: „Wenn es keine Änderungen in dem Gesetzentwurf geben wird, dann könnte es eine ganze Reihe Gegenstimmen aus der Union geben.“ Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) wirbt für eine Stichtagsregelung für die Berücksichtigung von Arbeitslosigkeit.
Kommen wir mal kurz auf den CDU-Vize Thomas Strobl zurück, der von missbrauch bei der Rente mit 63 schwadroniert. Man stellt sich die Frage, für wie „blöd halten uns Politiker und Wirtschaftslumpen“ eigentlich.“ Vergessen wird in der Diskussion wird eben von den „Empörern“, dass es seit Jahren die Rente mit 63 und früherer Jahrgänge bereits gibt, nämlich die „Zwangsverrentung“ von Hartz IV Empfängern, von der Politik eingeführt und von der Wirtschaft nicht „kritisiert“. Denn Fakt ist, Hartz-IV-Empfänger müssen immer mehr, ob sie wollen oder nicht, in Zukunft mit 63 vorzeitig in Rente gehen, per Gesetz. Dies ergibt sich aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Fraktion. Den Antrag auf diese Frührente mit 63 müsse notfalls das Jobcenter stellen, heißt es in der Antwort der Bundesregierung. Die Höhe der zu erwartenden Altersrente sei „dabei nicht zu prüfen“. Im JULI 2013 schieden etwa 2300 in diesem Alter aus dem Leistungsbezug aus. Hochgerechnet auf das JAHR 2013 sind dies 28 000 – fast dreimal so viele wie noch 2008. Nach den amtlichen Zahlen waren im JULI 2013 etwa 65.000 im Alter von 62, weitere 75.000 waren 61. Überflüssig zu erwähnen, dass Zwangsverrentung gleich bedeutend Altersarmut bedeutet. Wo bleib der Aufschrei der Wirtschaft???
Von der Politik kann man nichts erwarten, die dürfen viel früher in Rente gehen ohne und die Höhe der Rente legen sie selber fest, dass nenne ich mal GERECHT.