So – Zeit für ein paar Worte zwischendurch. Wie erwähnt, war mein Rechner im Eimer. Dort liegt er immer noch, still, leblos, bar jeder Kreativität, die ihn vorher so auszeichnete. Dank fleißigen Einsatzes der Leserschaft (das sollte hier mal dankend erwähnt werden) verfüge ich jetzt über ein nahezu neues Gerät – und einen Riesenbildschirm, der sehr angenehm für die Augen ist – jedenfalls von der Größe her. Das Licht ist viel zu grell – aber ich habe die Hoffnung, demnächst hinter das gut verborgene Geheimnis der Helligkeitsregelung zu kommen.
Viele Tage erzwungene Ruhe gebären natürlich auch neue Gedanken. Bei einem brauche ich die Hilfe: nach einem Resümee über die letzten vier Jahre ist mir etwas sehr merkwürdiges aufgefallen. Zu Beginn gab es einige Drohungen von ultrarechts und selten auch mal die eine oder andere von links. Damit kann man leben – im Geiste der Philosophie ist das sogar gut, wenn beide Seiten sich aufregen: immerhin ist man für die Menschen da und für ihre Fragen, nicht für die Partei,die aller Antworten schon hat, bevor man die Fragen überhaupt stellen konnte.
Seit einiger Zeit merke ich aber, dass das Ungemach über meine Person aus der Ecke jener kommt, die sich als „links“ bezeichnen würden, während ich – jetzt mal aufhorchen – seit einer heftigen Debatte über eine Bloggergewerkschaft von ultrarechten Blogs (die ich vehement abgelehnt habe – was auch sonst) ein Schutzangebot von Neonazis habe. Wie und in welcher Form sei dahingestellt – auf jeden Fall besteht die theoretische Möglichkeit, das jene, gegen die ich beständig wettere (jedenfalls gegen ihre politischen Ansichten – ansonsten sind das wohl auch hauptsächlich Menschen), zu meinem Schutz herbeieilen, während jene, die ich selbst zu schützen gedenke, mich am liebsten lynchen wollen.
Ist das nicht eine verrückte Welt?
Ist das nicht wirklich der Gipfel des Absurden? Verstehen tue ich es nicht, noch bin ich ob des Angebotes gewillt, weniger wachsam auf dem rechten Auge zu sein: „rechts“ ist immer menschenfeindlich, auch wenn es zwecks Tarnung im christlichen Gewande daherkommt. Na – vielleicht kann mir jemand diese Absurdität erklären.
Natürlich kommt auch der Gedanke, ob man sich angesichts dieser absurden Welt nicht lieber völlig von ihr zurückziehen sollte. Wäre ich allein, würde mir der Gedanke sehr verlockend erscheinen (auch aus ökologischen Gründen – ein neuer Rechner verbraucht soviel Energie wie fünf Autos – habe ich mir mal gemerkt) – aber ich bin nicht allein. Und Kollegen im Regen stehen zu lassen geht – trotz gelegentlicher unbedeutender aber manchmal notwendiger Reibereien -geht nun mal überhaupt nicht.
Darüber hinaus: wer schreibt denn sonst noch darüber, dass Angela Merkel aktuell das gesamte europäische Sozialstaatswesen in aller Öffentlichkeit auf breiter Front angreift?
Niemand. Irgendwie scheine ich zu phantasieren – oder andere schauen nicht genau hin, was die Frau so von sich gibt. Hat sie aber getan – demnächst mehr dazu in diesem Theater.
Wer merkt, dass die Partei die Linke diesen Kurs radikal unterstützt? Na? Ein Linker auf Facebook – aber er ist sich der Tragweite der Entwicklung leider nicht so bewusst. Demnächst mehr dazu.
Der allerletzte Brüller aber ist die große Konzernallianz (ich vermute, mindestens 80 Großkonzerne mit der Finanzkraft einer Supermacht), die momentan komplett im Geheimen den ganz großen Coup plant – den allerletzten Angriff auf das Konstrukt „souveräner Nationalstaat“. Die Konzerndiktatur wird ganz offen eingeführt, die Staaten werden ganz offen Zahlvieh, bis sie nicht mehr zu finanzieren sind. Dann übernehmen Söldner der Konzernallianz die Exekutive – und kein Organ ist mehr vor der „freiwilligen Spende“ sicher, alles Leben wird sich der Diktatur der Rendite unterwerfen müssen.
Das die „deutsche Wirtschaft“ (die wahrscheinlich zum Teil Mitglied einer solchen Allianz ist) hier vor Ort wieder massiv an Hartz IV-Kürzungen arbeitet, ist scheinbar auch untergegangen – aber passt in den Rahmen: dem laufenden Großangriff politischer Parteien als Handpuppen der Wirtschaft gegen alle sozialen Sicherungssysteme … und das ist vor allem die Rente. Stehen erstmal 2 Millionen verharzte Kinder hungernd im Regen, wird auch selbst der letzte Rentner merken, dass es gut ist, sich mit der auf zehn Jahre begrenzten staatliche erlaubten Höchstrente von 387 Euro im Monat zufrieden zu geben.
Mit Sanktionen gegen Rentner …. ist deshalb auch zu rechnen.
Dazu aber später mehr. Momentan habe ich andere Probleme.
Ganz wichtig: ich bin aktuell nicht über Mail zu erreichen (ein kurzer Wink an den Regenbogenbieger: werde demnächst zu dem Thema mal nachfragen).
Deshalb – an ALTES WEIB: wir veröffentlichen gerne Deinen Artikel – noch ohne ihn gelesen zu haben (in dem Moment starb mein Rechner), kann ich sagen: da habe ich keine Bedenken. Bitte an Regenbogenbieger schicken.
Vorerst habe ich jedoch andere Probleme: zwar ist der Rechner wunderbar schnell, super leise und sehr komfortabel ausgestattet – aber er hat ein paar Probleme.
Manchmal findet das PC-Signal den Bildschirm nicht … und ich habe eine schwarze Fläche, über die ich mit dem Mauszeiger lustig herumfahren kann.
Einige Programme, die unter XP wunderbar liefen, bewegen sich unter Windows 7 nicht (die Erfahrung machen viele andere auch, wie ich bemerkte).
Die externe Festplatte wird als fehlerfrei laufend erkannt, der Zugriff auf die Daten ist aber unmöglich.
Einige Programme sind nicht mehr herunterladbar.
Der einzige funktionierende Virenschutz besteht aus einem Gebet des Autors dieser Zeilen.
Ich spiele mit dem Gedanken, das zauberhafte Gerät einfach zurückzuschicken, all die weil es mich jetzt schon mehr Nerven gekostet hat als das alte Kaufhausmodell in sechs Jahren. Man sollte nochmal hundert Jahre warten, bis die Technik wirklich alltagstauglich ist – und nicht nur Alltagsterror verstärkt.
Nur denke ich: hundert Jahre haben wir nicht mehr. Wir bewegen uns auf eine Zukunft zu, gegen die das Dritte Reich ein Kindergarten war – trotz Respektierung aller Gräuel, die dort begangen worden sind. Das war eigentlich nur das Vorbeben, ein Vorgeschmack dessen, was einem blüht, wenn Konzern und Staat ein umfassendes Bündnis eingehen. Ist dieses große Projekt erstmal ans laufen gekommen, ist damit zu rechnen, dass alle Kranken, Alten, Arbeitslosen kostengünstigst entsorgt werden: die entsprechende Ethik dazu wird seit mindestens zehn Jahren in aller Öffentlichkeit gepredigt.
Die interessanteste Frage ist aber die: wie bringt man 80 Konzerne dazu (das ist die Zahl derjenigen, die mit der NSA zusammenarbeiten), an einem Strang zu ziehen – obwohl die doch knallharte Konkurrenten sein sollen?
Ohne Verschwörung geht das nicht.
Und wenn die sich schon zu einer Vernichtung aller Nationalstaaten entschlossen haben … haben die vielleicht auch mit nine-eleven den Startschuss für den großen Coup gesetzt?
Nun – erstmal kann ich mich diesen Fragen nicht widmen. Der Zugriff auf die alten Daten ist für diese Artikel schon wichtig – und die liegen schweigend in der freundlich grün leuchtenden Festplatte, auf die mit Windows 7 kommentarlos keinen Zugriff erlaubt. Problemlösungen helfen hier nicht, weil …. es existiert laut Windows kein Problem. Alles ist in Ordnung – nur die Daten sind nicht zugänglich.
Oder fort, was mich um Jahre zurückwerfen würde.
Na ja – wollen wir mal nicht jammern – so ist das Leben eben. Wollen wir es ändern, brauchen wir wieder eine dicke Portion Sozialromantik.
Aber darüber reden wir, wenn ich meine technischen Probleme in den Griff bekommen habe. Wie Regenbogenbieger schon meinte: für meinen Kopf ist das das wesentlich größere Problem als ohne Geld an einen neuen Rechner zu kommen … einem Rechner, der angeblich „vier Kerne“ hat – was immer das sein mag.
Der freundlichen Leserschaft auf jeden Fall erstmal vielen Dank für die vielen Hilfsangebote (echte, gelebte Sozialromantik, will ich meinen).
Kann aber ein paar Tage dauern, bis ich wieder völlig einsatzbereit bin.
Und warum dieses Gerät automatisch Links zu gewissen Begriffen setzt, verstehe ich absolut nicht … was mich wieder auf die Idee bringt, die Brocken einfach hinzuschmeißen, weil ich persönlich nicht technikkompatibel bin.
Mich überfordert schon die Bedienung des Mikrowellenbackgrillofens, den man mir freundlicherweise geschenkt hat.
Na ja – das Leben ist halt kein Ponyhof.